Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Ein universelles Triebwerk zur Korrektur

„Die Buchstaben“ in der Spiritualität ist ein System der Korrektur, eine Schablone, welche langsam uns bekleiden sollen, um uns ihre Form zu geben.

Wie in der Buchdruckerei drucken sie auf uns ihre Kontur, in der richtigen Reihenfolge und richtigen Zusammensetzung der nötigen Elemente.

Am Ende nehmen wir die gleiche Form des höheren Lichtes in der Unendlichkeit an. Der spirituelle Abdruck legt sich auf unsere Materie des Verlangens, solange es dem Licht nicht eben ist.

Das System der Korrektur formte sich als Ergebnis der Zerbrechung der Welten, und deswegen gibt es in ihr die Zusammensetzung der Bina und Malchut, welche wir annehmen sollen. Dieses System wurde speziell aufgebaut, um die Korrektur an die Seelen anzupassen.

Danach zerbrach die Seele von Adam Rishon, damit die Buchstaben d.h. unsere korrigierten Formen die Übereinstimmung zu unserer verdorbenen Materie finden. Jetzt kann das Licht durch die Buchstaben gehen und verschiedene Formen annehmen, welche wir dann in der Lage sind entgegen zunehmen.

Dieses Triebwerk ist die Basis aller Korrekturen in der Welten, eingeschlossen unserer Welt. Wenn wir richtig handeln wollen, indem wir ins Innere eindringen und danach streben, den richtigen Weg zu finden, dann kommen wir genau zu dem System, die das höhere System der Korrektur eben ist.

Wir sind so geschaffen und haben keine andere Möglichkeit etwas anderes zu entwickeln.

Daraus sehen wir, ob wir in eine richtige Richtung voranschreiten, ob wir den wahren Fehler und die Möglichkeit seiner Korrektur verstehen. Sogar beim ersten Schritt können wir uns nach diesem System kontrollieren.

Nicht die Form, sondern der Kern

Eine Frage, die ich erhielt: Sollte ich die kabbalistischen Texte in Herbräisch lesen, auch wenn ich nichts verstehe?

Meine Antwort: Hier ist es wichtig, wie weit sich der Mensch mit der Idee selbst begeistern kann.

Deswegen ist es wert, das Buch in einer nicht verständlichen Sprache zu lesen. Er sollte gefühlsmäßig mit uns sein und nicht grammatikalisch.

Die geometrischen Formen der Buchstaben existieren nur in unserer Welt. Auf einer höheren Stufe ist es schon keine Geometrie mehr, sondern es sind Eigenschaften, die nichts mit dem Umriss der jetzigen Buchstaben zu tun haben. Dort gelangen die Konturen der Buchstaben in die Empfindung.

Wenn der Mensch also die hebräische Sprach nicht beherrscht, sollte er in jeder beliebigen Sprache den Unterricht anhören, welche ihm erlaubt in den Kern einzudringen.

Und überhaupt gehören diese Buchstaben nicht der hebräischen Sprache an, sondern repräsentieren die Symbole der zwei Kräfte Chassadim und Hochma, das Nehmen und das Geben, die sich miteinander auf verschiedene Art und Weise vereinen.

Auf Hebräisch ist der Buchstabe (ot, אות) auch ein Symbol. Vor uns sind nicht hebräische Buchstaben, sondern geometrische Formen, die verschiedene Verhältnisse und Zusammensetzungen der zwei Eigenschaften bezeichnen.


Aus einem Sohar-Unterricht. das Vorwort, 19.12.2010

Die Grundlage aller Korrekturen

Buch Sohar, Vorwort „Die Buchstaben, Rabbi Amnona Sabas“, Punkt 37: Der Buchstabe „Bet“ erschien und wendete sich an den Schöpfer : „Du, Herscher der Welten! Würdest Du mit mir eine Welt erschaffen ?“ Und der Schöpfer antwortete : „Mit dir werde ich eine Welt erschaffen, und du wirst der Anfang dieser Schöpfung sein“.

Eine Frage die ich erhielt: Warum wurde die Welt denn ausgerechnet mit dem Buchstaben „Bet“ geschaffen ?

Meine Antwort:
Weil eben dieser Buchstabe den Segen (Bracha), das Licht Chasadim symbolisiert. Darin gibt es keinen Mangel. Ausser diesem gibt es kein anderes Gesetz, keine andere Eigenschaft mit welcher man die Schöpfung beginnen kann.

Wie sonst kann man den Unterschied zwischen den Wünschen herausfinden, unter denen die dem Schöpfer dienen und jenen die Ihm nicht dienen ? Wie kann man denn sonst Korrekturen durchführen wenn nicht mit dem Licht von Chasadim. Es trennt sofort diejenigen welche zum „Geben“ streben von denen die nur das „Empfangen“ wollen.

So wird dir schon klar wie man weiter voranschreitet.

Es gibt keine andere Analyse, die deutlicher und einfacher wäre, keine andere Analyse die der weiteren Konstruktion zugrunde gelegt wird. Ohne Chasadim, ohne das Streben hin zum Schöpfer, werden wir aus dem Licht Chochma nichts aufbauen können. Ausserdem ist diese Eigenschaft grenzenlos. Das Licht Chasadim durchdringt, ohne Unterschied, alle Welten. Von der Unendlichkeit bis hin zum Ende der Welt Assija. Es gibt da keinerlei Beschränkung, weil es im Geben keine Beschränkungen gibt.

Eine Frage die ich erhielt: Wieso fühlen wir denn keinen Segen in dieser Welt ?

Meine Antwort : Wir sprechen nicht über unsere Welt, sondern über die spirituelle Realität. Will ich sie erreichen, so muss ich mir die Eigenschaft der Gnade (Chessed) aneignen. Sie ist der Segen, dank dessen ich die Welt aufbaue.

Die materielle Welt ist nur ein Bild, eine Vorstellung in unserer Wahrnehmung, das eben infolge unserer spirituellen Ohnmacht zustande kommt.In dieser Bewusstlosigkeit bewirkt das Gehirn die illusorische Empfindung des Lebens. So ist unser Dasein eben.

Um zu erwachen, sollten wir uns ausrüsten mit der Kraft, mit dem Segen Chasadim, der Eigenschaft des Buchstaben „Bet“.

Diese Kraft kann nur von Oben kommen. Wir können darüber nicht herrschen. Aber wenn wir uns grosse Mühe geben um sie zu finden, dann werden wir gewiss das Erwünschte erhalten.

Aus einem Sohar-Unterricht. Das Vorwort, 19.12.2010

Die eisernen Regeln der spirituellen Grammatik

Eine Frage, die ich erhielt: Sind die Umrisse der hebräischen Buchstaben mit den Eigenschaften verbunden, welche sie symbolisieren?
Meine Antwort: Natürlich. Diese Buchstaben hat Adam Rishon geöffnet, als er die spirituelle Welt betreten hat, und deshalb sind alle kabbalistischen Werke auf Hebräisch oder in der aramäischen Sprache (wobei die Buchstaben identisch sind ) geschrieben, und die Sprache wird je nach der Form des Ausdruckes der Handlungen des Schöpfers gewählt (wenn die Handlung des Lichtes angesprochen sein soll, dann wählt man hierfür die hebräische Sprache, und für die Handlung seitens des Kli – die aramäische Sprache).
Die Schreibweise der Buchstaben, ihre Reihenfolge und die Grammatik bleiben unveränderlich, da sie immer durch zwei Lichter bestimmt sind: Chassadim und Chochma, oder durch zwei Kräfte, zwei Wünsche: das Empfangen und das Geben. Der Schirm zwischen ihnen bestimmt, wie die Buchstaben, aus welchen Linien die Buchstaben erschaffen werden.
Hier gelten die eisernen Regeln, die absoluten Gesetze der zehn Sefirot. Маlchut und Bina verbinden sich miteinander, um Keter zu erreichen, und ihre Beziehung bewirkt 22 Formen der Verbindung.
Sie sind durch Awjut, drei Linien, den Eigenschaften der neun ersten Sefirot bedingt, denen Malchut gleich werden will. Und dann, mit Hilfe allerlei Kombinationen dieser Formen, findet Malchut ihren Selbstausdruck und wird Keter vollständig gleich.
Die Tora beschreibt uns vom ersten bis zum letzten Buchstaben das Licht – aber aus der Perspektive der Gefäße. Und wenn du mit deinem Wunsch, mit deinem Schirm, aus eigener Kraft diese Formen (Zustände) erleben wirst, dann wirst du dich vollständig korrigieren.
Aus einem Sohar-Unterricht. Das Vorwort, 19.12.2010

„Ein Splitter im Finger“ oder „wie sollte man den Sohar lesen“

Das Lesen von dem Sohar ist etwas sehr besonderes. An sich sind wir der Wunsch zu genießen. Der Schöpfer entwickelt in uns diesen Wunsch und bringt uns in die Gruppe.

Die Rede ist von den Menschen, die laut ihrer inneren Entwicklung schon anfangen sollten das Geistige zu enthüllen. Von der Gruppe bekomme ich einen zusätzlichen Wunsch, der als „Streben“ bezeichnet wird. Was ich mit Hilfe der Arbeit in der Gruppe bekomme, und womit ich mich bemühe, mich mit den Freunden zu verbinden. Und obwohl ich das nicht will, mich mit ihnen zu verbinden, arbeite ich trotzdem daran und verwende alles Mögliche dafür, um von ihnen das Erwachen zu bekommen.

Auf diese Weise bekomme ich von der Gruppe:

1. Das zusätzliche Erwachen, das Streben zum Geistigen.

2. Das Begreifen des Übels – dass ich ein Egoist bin und dass ich es nicht will, mich mit den anderen zu verbinden.

3. Die Wichtigkeit des Ziels – wie der Schöpfer zu werden, das Geben zu erreichen. Mit all diesen Bedingungen beginne ich den Sohar zu lesen. Und nun, während dem Lesen des Sohar mit dem Wunsch das Geben zu erreichen, mit dem Begreifen, dass ich mich in dem Wunsch zu genießen befinde, mit dem zusätzlichen Wunsch, den ich von der Gruppe erworben habe – verlange ich die Veränderung.

Aber was bedeutet das „die Veränderung zu verlangen“? Wenn ich mich bereits in diesen Wünschen befinde, wenn diese Kräfte schon auf mich wirken, dann wird die Veränderung natürlich stattfinden, weil der Sohar an sich das Licht ist. Was bedeutet „ich rufe das Licht herbei, ziehe es heran“?

Meine Beziehung zum Studium soll so sein, dass ich jetzt beim Lesen des Sohars in Berührung mit der Kraft des Lichtes komme, damit das Licht auf mich wirkt, mich ändert und korrigiert. Das Licht an sich macht nichts. Der Wunsch wächst und dadurch ändert er sich mit Hilfe des gleichen, ständigen Lichtes, das sich in absoluter Ruhe befindet.

Wenn wir daher die Veränderung von dem Licht verlangen, verlange ich das nicht wirklich von dem Licht. Ich bitte darum, dass mein Wunsch sich verändert und eine große Kraft und die Forderung zum Licht findet. Beim Lesen des Sohars müssen wir so denken. In diesem Fall werden wir empfinden, dass alles von uns abhängt und wir uns gegenüber der unveränderlichen Kraft befinden, die immer bereit ist, uns zu helfen und uns zu verbessern.

Deswegen, mit einem großen egoistischen Wunsch, der dem Licht entgegengesetzt ist, mit dem Wunsch, sich zu verändern und dem Licht zumindest ein wenig gleich zu werden, mit allen Forderungen zur Korrektur, beginne ich den Sohar zu lesen.

Diese zentrale Forderung zur Veränderung soll in meinem Wunsch zu genießen wie ein Splitter, der mich nicht in Ruhe lässt, empfunden werden. Genauso muss mein Herangehen an das Lesen des Sohars sein. Ich bin verpflichtet, diesen „Splitter“ zu fühlen. Wenn ich mir einen Splitter in den Finger eingezogen hätte, würde es mir misslingen, mich zu konzentrieren, egal wie ich mich bemühen würde zu lernen, zu lesen und zuzuhören, da der starke Schmerz mich sehr stören würde.

So sollen wir in uns diesen „Schmerz“ während des Lesens fühlen, damit er uns nicht in Ruhe lässt. Und wenn ich aufhöre, ihn zu fühlen, bedeutet das, dass ich keine Tora lerne, sondern eine Weisheit studiere. Wie gesagt: „Glaube, dass es eine Weisheit bei den Völkern der Welt gibt“. „Die Völker der Welt“ sind diejenigen, die sich nicht verändern wollen. Und wenn der Mensch sich doch verändern will, bedeutet das, dass er „ die Tora lernt“, weil das Licht in ihr zur Quelle und zum Schöpfer zurückführt. Darin liegt der Unterschied.

Ein und derselbe Mensch kann in einem Augenblick wie „die Völker der Welt“ sein, und in einem anderen wie „Israel“ (auf den Schöpfer ausgerichtet).

Sobald er sich nicht mehr verändern will, heißt er „die Völker der Welt“ und dann studiert er eine Weisheit. Sobald er sich verändern und dem Schöpfer ähnlich sein will, lernt er „die Tora“ und verlangt das Licht, das zur Quelle zurückführt.

Aus einem Sohar-Unterricht. Das Vorwort, 17.12.2010

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Die Welt zum Guten führen

Der Höhere erwartet von uns nur eine Reaktion. Vom Höheren zum Unteren (zu jedem von uns) kommen die Portionen des Lichtes, die von uns eine richtige Gegenreaktion fordern.

Dabei weiß der Höhere genau, was mit dem Unteren geschieht, in welchem Zustand er sich befindet, weil er ihm diesen Zustand selbst bereitet.

Natürlich weiß der Höhere auch, wozu der Untere bereit ist. Er organisiert alle äußerlichen und inneren Bedingungen für die freie Wahl und lässt ihm nur einen unverständlichen und unbekannten Teil – den mittleren Dritten, Tiferet (Klipat Noga). Gerade in diesem Zustand soll der Untere die mittlere Linie selbst aufbauen.

Wenn der Untere, als Antwort auf die Einwirkung des Höheren, die mittlere Linie richtig aufbaut, dann bedeutet das, dass er darin ausgezeichnet wurde. Dann hat er sich und die ganze Welt (die ganze Umgebung, die der Höhere für ihn vorbereitet hat) zum Guten geführt.

Deshalb wird es vom Unteren gefordert, wenn er den Mangel (Chisaron) empfindet, sich an den Höheren zu wenden, um von ihm jene Komponente zu bekommen, an der es ihm mangelt, um die ganze Welt zum Guten zu führen.

Denn dem Unteren fehlen das Wissen, die Empfindung, und die Fähigkeit, eine richtige Entscheidung zu treffen. Er soll das alles vom Höheren bekommen.

Der Höhere lässt ihm Klipat Noga, damit der Untere sich an ihn wendet und das Fehlende bekommt. Wenn der Untere bereit ist, diese Auffüllung für Klipat Noga zu bekommen, dann bekommt er die zusätzliche Kraft des Gebens, die er sich auf der jetzigen Stufe aneignet, und mit der er auf die nächste Stufe hinaufsteigt.

Aus einem Unterricht über das Buch Sohar. Das Vorwort, 10.12.2010

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Es möge zwar anstrengend sein, aber wunderbar!

Eine Frage, die ich erhielt: Der wöchentliche Artikel „Waigash“ ist voller Tränen, Treffen und dramatischen Ereignissen, welche viele Menschen bewegen. Was ruft die Nervosität bei Ihnen in diesem Artikel hervor?

Meine Antwort: Der Mensch geht sehr tragische, akute Zustände durch, die Zustände der Unbegreiflichkeit, der Desorientierung… Er ähnelt einem Kleinkind, welches sich im Wald oder einem absolut unbekanntem Platz vorfindet. Es weiß nicht was zu tun ist, an wen es sich wenden kann, es befindet sich in besonders erschreckenden Situationen, es ist ganz verwirrt…

Für Gewöhnlich durchleben wir etwas, indem wir uns an die Zustände erinnern, die wir im Leben durchgegangen sind, das Gleiche ist es in der Spiritualität, wenn ich mich daran erinnere, fühle ich die Aufregung.

Jetzt haben diese Erinnerungen, eine gewisse Leichtigkeit, du schaust auf die Vergangenheit mit Liebe zurück, wie auf ein Kind, aber damals waren es sehr anstrengende Zustände! Der Mensch weiß nicht, wie er da raus kommen kann, und ohne die Unterstützung des Lehrers, der sich in der Nähe befindet, wäre es meiner Ansicht nach, noch unmöglicher.

Heute sollte die gesamte Welt zu der Korrektur kommen, aus diesem Grund haben wir eine Gruppe und die Verbreitung, denn das ist eine viel stärkere und breitere Unterstützung von Millionen von Menschen, die sich mit uns in einem System befinden. Doch damit, sollte sie trotzdem individuell bleiben, und jeder durchgeht sie auf der Basis seiner inneren Eindrücke. (Damit ist wohl die Welt gemeint)

Das sind unglaubliche Zustände! Sogar wenn sie zu der Zeit sehr unangenehm sind und in dem du diese durchgehst, sind sie trotzdem wunderbar! Sie geben dir die Tiefe der Begreiflichkeit, die Tiefe der Empfindung der gesamten Schöpfung, welche später kommt!

Der Mensch fängt an, endlich zu sehen, zu empfinden und sich einzuschalten gleichzeitig in alle Welten! Deswegen sollte darauf nicht verzichtet werden, wir sollen voranschreiten, und wir kommen in „ das gelobte Land“.

Aus dem Programm „Wochenabschnitt“, 9.12.10

Aus Deinen Handlungen erkenne ich Dich

Wenn wir uns direkt zum Schöpfer aufrichten, heißt das, dass wir die Tora studieren. Mit anderen Worten, studieren wir die Handlungen des Lichtes, das uns korrigiert.

Es steht geschrieben : „Aus Deinen Handlungen erkennen wir Dich“. Wenn wir aus der Handlung des Schöpfers lernen, beginnen wir Ihn zu verstehen und zu erkennen und dadurch gelangen wir zur Verschmelzung mit Ihm.

Sich mit der Tora zu beschäftigen bedeutet zu studieren, wie das Licht auf uns wirkt. Im Endeffekt, während des Lesens muss der Mensch sofort spüren, wie das Licht ihn dabei verändert.

Von jedem Wort, von jedem Buchstaben ergeht eine Verklärung. Denn diese Buchstaben, diese Symbole der spirituellen Eigenschaften, sind von Kabbalisten aufgebaut worden. Wenn der Mensch diese liest, merkt er ihre Wirkung in sich, wie sie [seine Absicht um des] Empfangen[s willen] auf [die Absicht um des] Geben[s willen] korrigieren.

Mit jedem Wort bemerkt der Mensch Veränderungen in sich. So werden ihm die Handlungen des Schöpfers enthüllt und aus diesen Handlungen offenbart sich der Schöpfer selbst.
Aus einem Sohar-Unterricht. Das Vorwort, 16.12.2010

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Womit kommt man zum Schöpfer?

Eine Frage, die ich erhielt: Der Mensch, in seiner Natur ist nicht gewillt das Böse zu erkennen. Erst nachdem er in eine Ecke gedrängt wurde, erkennt er die Notwendigkeit der Korrektur. Welches Böse versteckt sich in mir?

Meine Antwort: Ein unbegründeter Hass. In den alten Zeiten kamen deswegen alle Schüler von Rabbi Akiva um. Etwas anderes gibt es nicht. Alles andere ist das Böse für mein Ego, und nur der unbegründete Hass stellt das Böse selber dar, welches sich der Güte, der Liebe zum Nächsten wie dich selbst, wiedersetzt.

Nur darin kontrolliere ich mich selbst, mein Verderben. Alle anderen „Sünden“ ist kein Verderben in den Augen des Shöpfers. Sie sind kein Grund, um sich an Ihn zu wenden. Er wartet auf eine richtige Bitte. Das ganze System der Korrektur ist für die zerbrochenen Kelim, für das Verlangen bestimmt, welche sich nicht untereinander vereinen können.

Eine Frage, die ich erhielt: Sollte ich dann dieses Böse ständig empfinden, und es nicht übertuschen, verstecken vor mir selbst?

Meine Antwort: In den Psalmen steht geschrieben: „meine Sünde ist ständig vor mir“. Was soll ich den dem Schöpfer vorzeigen? Was soll Er korrigieren?

Es ist sehr einfach. Ich möchte im Leben in der Gruppe mitwirken, es zieht mich zu ihr, und gleichzeitig sehe ich meine Unfähigkeit dazu. Genauso eine Empfindung haben wir beim letzen Kongress erfahren. Bei unseren Versammlung haben wir sofort gefühlt, dass wir es uns nicht wünschen, wir können uns nicht vereinen.

Das ist die Offenbarung des Bösen. Ausgezeichnet. Jetzt sollen wir uns dieses Böse vorstellen und die Korrektur fordern.

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Geheimnis des Buches Sohar

Es ist gefährlich das Buch Sohar zu studieren mit einem Verlangen, das noch nicht reif ist – d.h. mit einem Verlangen, das sich in dieser Welt noch nicht erschöpft hat und nicht verstanden hat, dass es nicht anderes in dieser Welt zu tun gibt, außer ihn als ein Sprungbrett für den Aufstieg in die höhere Welt zu benutzen.

Nur wenn der Mensch nach dem Sinn des Lebens sucht und unbedingt finden muss wofür er lebt, dann kann er für sich die Kabbala entdecken.

Und wenn er diese Frage noch nicht hat, wird er der Kabbala eine egoistische Interpretation geben. Er wird sie für den Eigennutz anpassen, und sich täuschen, dass er sich dabei korrigiert. Er wird sie verkaufen und als ein Gewehr für seinen Ego benutzen – nicht gegen Egoismus, sondern für seine egoistische Eroberungen, und statt des Lebenselixier wird er ein tödliches Gift für sich und für die Anderen erlangen.

Deshalb weigerten sich die Kabbalisten, die Wissenschaft der Kabbala für die Massen zu öffnen und haben eine Menge von Verboten gemacht: Altersbegrenzung ab 40 Jahre, Notwendigkeit die ganze Tora vorher studiert zu haben, Ausführung von allen Geboten und sie haben die Menschen noch eingeschüchtert, dass man von der Kabbala wahnsinnig werden kann, um den Interessenten endgültig davon abzuweisen. Denn der Egoismus war noch in der Mitte seines Entwicklungsweges.

Es steht im Buch Sohar selbst, dass es enthüllt werden wird nur am Ende der Tage, wenn diese Weisheit sich für die Korrektur der Welt öffnen wird. Und dann kommen die Kabbalisten, die verkünden, dass diese Zeit schon gekommen ist!

Deshalb weinte Rabbi Shimon, wie er das Buch Sohar schreiben soll, damit auch wenn man sie zu früh öffnet, kein Schaden dadurch verursacht wird. Und deshalb schreibt er es mit Hilfe von Rabbi Abba, der mit Hilfe einer besonderen Geheimschrift. Wir lesen das Buch Sohar und fragen uns, wo steckt hier hinter Rabbi Abba, Rabbi Shimon, der um die Enthüllung eines großen Geheimnis geweint hat?

Rabbi Shimon benutzte Rabbi Abba wie einen Schild, ein äußeres Gewand, eine Möglichkeit, verborgen zu schreiben. Der Mensch kann das Geheimnis, das von Rabbi Shimon entdeckt wurde nur unter der Bedingung, dass er durch das Schutzgewand von Rabbi Abba durchdringt. Vorher kann er den Sohar nicht verstehen.

Aus einem Unterricht über den Artikel „Eine Dienerin, die zur Erbin ihrer Herrin wird“, 14.12.2010

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