Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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An der Schwelle zu unvorhersehbaren Entdeckungen

Frage: Während des Soharunterrichts schauen Millionen Zuschauer auf fremde Buchstaben, hören fremde Worte und erwarten etwas, das sie nicht erklären können. Ist es das, was Sie eine wissenschaftliche Methode nennen?

Meine Antwort: Erstens lebt ein normaler Mensch nach seinen Instinkten und versteht alles auf natürliche Weise. So wurde es ihm in seinem Elternhaus beigebracht. Zweitens weiß ein Mensch, der die Wissenschaften dieser Welt studiert hat, in welcher Beziehung er zur Natur steht, was sich auf wissenschaftlichen Kenntnissen gründet, die er erworben hat. Das ist ein technischer Denkansatz. Zum Beispiel bekam ein Mechaniker, ein Elektriker oder ein Spezialist auf irgendeinem anderen Gebiet die entsprechende Ausbildung, kann manuelle oder intellektuelle Arbeiten ausführen, hat für seinen Job einen Satz Werkzeuge, und dadurch wird seine Einstellung zur Natur geprägt.

Es ist ihm nicht erlaubt, mit etwas ihm Unbekannten zu arbeiten, sondern nachdem sein Wissen und seine Erfahrung geprüft wurden, wird er auf einem bestimmten Gebiet für einen Job angenommen. Nehmen wir an, jemand hat Mechaniker gelernt und kann jetzt Motoren oder komplexere Maschinen reparieren. Er nutzt die erworbenen Kenntnisse in seiner Arbeit, aber er ist sich mehr oder weniger seiner Handlungsweise bewußt.

Drittens ist ein Wissenschaftler eine Person, die etwas entdeckt hat, das vormals unbekannt war, wie Phänomene, die nicht vorausgesagt werden können. Manchmal kann er etwas spüren, erahnen und wird von etwas angeregt, hat jedoch dafür keine klaren Definitionen. So etwas nennen wir die Entdeckung neuer Naturphänomene.

An diesem Punkt kommt eine Frage auf: Wie kann man neue Phänome finden? Ich muss mich selbst darauf einstellen, doch was heißt „darauf“, wenn sie neu sind? Soll ich bestimmte Ergebnisse, Entdeckungen und Ereignisse von etwas erwarten, das geschehen kann oder nicht?

Darum besteht die Wissenschaft aus zwei Teilen. Es gibt die Theorie, wo Hypothesen gemacht und später in der Forschung untersucht werden. Dadurch werden neue Phänomene enthüllt. Das ist der Hauptteil der Wissenschaft, der auf der Untersuchung des Gedankenguts aufbaut, das Wissenschaftler bezüglich der zu erwartenden Entdeckungen haben. Fehlt es, so ist Fortschritt unmöglich.

Aber es gibt auch Wissenschaftler, die in völliger Dunkelheit suchen. Sie haben keine vorläufigen Theorien, Hypothesen und Gedanken über mögliche Ergebnisse. Die Kabbala ist eine Wissenschaft, und wir wenden sie in allen oben erwähnten Formen an: als normale Menschen, als Experten, die sie studieren, und als Wissenschaftler, die sich Phänomene, die sein könnten, irgendwie vorstellen können. Hier gibt es ein Problem. In all unseren Studien, angefangen mit normalen Menschen wie in unserer Welt bis hin zu großen Wissenschaftlern: sie wissen nicht, wohin es geht, was sie in der Natur finden werden und in allen Ebenen der Wissenschaft der Kabbala – es gibt einen unvorhersehbaren Teil, den man nicht kennt.

Was ist unbekannt? Du kenntst nicht das Objekt, das Phänomen, das du tatsächlich darin findest , weil du dieses Objekt nicht besitzt. Du kannst es dir nicht einmal vorstellen.
Schließlich wirst du es in dem Kli (Gefäß) der Wahrnehmung entdecken, das du erschaffst, wobei das Phänomen selbst das Gefäß ist. Du kannst nicht vorab erleben, was genau sich in dir entfalten wird, da du es nie zuvor gefühlt hast, du besitzt keine Intuition und kannst es nicht mal erahnen. Es ist ein neues Kli. Der Eindruck, die Empfindung ist vollkommen neu.

Aus diese Weise schreiten wir in der Wissenschaft der Kabbala voran. Selbst in etwas Kleinem und Einfachem gibt es nichts, was wir im Voraus wissen können. Deshalb ist unsere Einstellung richtig, wenn wir das Buch Sohar lesen. Ich erwarte, dass das Licht, das umwandelt, zu mir kommt und meine Kelim, meine Verlangen umwandelt. Zum Beispiel: Ich kann ohne meine Brille nichts erkennen. Vor mir befindet sich irgendwas, aber ich benötige ein Gerät, um es zu sehen. Ich setze meine Brille auf und sehe etwas Neues.

Deshalb müssen wir, während wir das Buch Sohar lesen und auf „tote“ Buchstaben und Texte schauen, die für uns keinen Sinn ergeben, als Wissenschaftler mit höchstem akademischen Grad herangehen, der dabei ist, etwas Unvorhersehbares darin zu entdecken.

Aus dem 2. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 15.03.2011, Das Buch Sohar

Eine sehr einfache Formel

Frage: Wenn wir den Sohar mit der richtigen Absicht lesen und zweimal so lange fordern – eineinhalb Stunden, anstatt 45 Minuten pro Tag – werden wir doppelt so schnell zur Korrektur gelangen? Oder ist hier eine andere Formel am Werk?

Meine Antwort: Die Formel ist sehr einfach. Bei meinem Lehrer Rabash gab es den Brauch, dass wir den Sohar pro Tag eine halbe Stunde lang lesen. Rabash hat nichts erklärt und hat nicht ein einziges Wort hinzugefügt. Wir haben einfach vor dem Schlafen eine halbe Stunde lang den Text gelesen, alles in einer Reihenfolge, ohne ihm irgendeine Frage zu stellen. Darum befolge ich den gleichen Ablauf.

Möchtest du doppelt solange studieren? Darum habe ich eine zusätzliche Viertelstunde an den Unterricht angefügt.

Aus dem 2. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 17.03.2011, Der Sohar

Der Faktor des Vorankommens

Bevor wir mit dem Lesen des Buches Sohar beginnen, müssen wir uns immer wieder daran erinnern, wofür wir studieren, wofür wir uns versammeln, damit alle diese Bedingungen auf die Erreichung des Ziels gerichtet sind, denn es gibt keine Handlungen ohne Ziel.

Deshalb muss jeder nach Möglichkeit für sich klären, was er macht und wofür, und sich damit ständig während des Unterrichts befassen. Wenn er während des Studiums dessen Ziel für sich klären und sich korrigieren will, dann bedeutet es, dass er die „Tora studiert“, „sich mit der Tora beschäftigt“.

Doch wenn er nur studiert, um zu wissen, was im Buch steht, bedeutet es, dass er leere „Weisheiten“ studiert und zum „Todesengel“ kommt, wenn er noch nicht einmal bemerkt, dass er dem Ziel nicht näherkommt und vom Weg abgekommen ist. Während ein Mensch, der studiert, um infolge des Studiums Veränderungen in seinem Leben zu bewirken und dessen Sinn zu finden, zu verstehen beginnt, wie er sich verwirklichen kann – mit Hilfe des Lichts, das während des Studiums in dem Ausmaß seiner Forderungen, das Ziel zu erreichen, scheint. Dann beginnt er voranzukommen.

Also wird unser Vorankommen nicht durch die Menge unseres aus den Büchern entnommenen Wissens bestimmt. Es ist absolut unwichtig! Das Vorankommen hängt davon ab, inwieweit ich während des Studiums das Ziel meines Lebens kläre – und beginne, es umzusetzen, um das Ziel zu erreichen.

Auszug aus dem Sohar-Unterricht, 14.03.2011

Auf der Schwelle der Unendlichkeit

Frage: Während des Unterrichts denke ich unentwegt an den bevorstehenden Kongress und es ist mir kaum möglich, mich auf den Unterricht zu konzentrieren. Verpasse ich etwas, weil dem so ist?

Meine Antwort: Natürlich nicht. Wir spüren immer den Druck im Prozess der Vorbereitung für derartig gewaltige Geschehnisse. Einmal im Jahr kommen wir bei einem Kongress in den Vereinigten Staaten zusammen, und wir sollten dies als eine einzigartige Gelegenheit erkennen, um uns miteinander zu vereinigen. Es gibt keine andere Gelegenheit, um mehr Umgebendes Licht und Kraft zum Fortschreiten zu empfangen als bei Zusammenkünften wie dieser.

Dies ist genau, was ich persönlich erwarte. Ich erinnere mich, als ich bei Rabash zu studieren begann, im wahrsten Sinne des Wortes reisten wir einige Monate später zusammen nach Tzfat. In einem kleinen Hof bei einem kleinen Haus versammelten sich alle Studenten von Rabash, die bei ihm während verschiedener Zeiten studiert hatten und plötzlich wollten sie sich mit uns vereinigen. Es kamen ungefähr 40 Leute zusammen, was eine ziemlich grosse Gruppe darstellte, bevor ich zu ihm neue Studenten brachte.

Ich sah, wie aufgeregt er bei dieser Reise war und als wir dort ankamen, fragte ich ihn: „Was ich so besonderes daran?“ Er erklärte, dass diese Versammlungen das am meisten wirkungsvolle Mittel für den spirituellen Aufstieg in unserer Welt darstellen, wenn ein Mensch kommt um sich mit einem anderen zu vereinigen, Anstrengung um dieser Sache willen auf sich nimmt, Bemühungen und Verlangen, um die Kräfte anderer zu sammeln und sie innerlich in sich aufzunehmen, um buchstäblich diese Kraft zu trinken. Und dies hängt lediglich von ihm und seiner Empfindsamkeit ab.

Wenn ich mich auf die Zusammenkunft in der rechten Weise vorbereite, dann empfange ich alles, wenn ich dorthin komme, was ich unter Umständen empfangen kann. Es hängt alles von mir ab. Dies geschieht, weil wir vor der Unendlichkeit stehen. Ich kann zur Zusammenkunft kommen und überhaupt nichts empfangen, andere verschmähen und von dort selbst verstimmter als zuvor abreisen. Oder ich komme dorthin und bin beeindruckt, berührt und inspiriert. Ich kann so viele Kraft und Umgebendes Licht aufnehmen, wie ich während Jahre des Studiums nicht empfangen würde. Alles hängt von meiner Vorbereitung ab.

Daher müssen wir uns bereits auf die bevorstehende Zusammenkunft vorbereiten. Vor einem solch grosses Ereignis, wenn ein Mensch beabsichtigt sich mit anderen zu verbinden, muss er Sorge und Furcht durchmachen, spürend, dass er an der Schwelle grosser innerer Veränderungen steht. Diese mit Spannung gefüllte Erwartung und Vorbereitung wird selbst physisch empfunden.

Aus dem 2.Teil des Täglichen Kabbalah Unterrichts vom 08/03/2011, Der Sohar

Gesegnet bist Du, der Du die Welten erschufst….

Der Sohar, Einführung, „Die Absicht im Segen“, Punkt 16: … aus diesem Grund erweckt der Segen, mit dem ein Mensch den Schöpfer segnet, vom Schöpfer, Segnungen von Oben an alle Welten zu geben.

Frage: Was ist ein Segen?

Meine Antwort: Ein Segen ist eine besondere Kraft von Oben, die Kraft von Bina, die auf Malchut einwirkt. Der Schöpfer heißt „Gesegnet“, wenn ich mich mit der Bitte an Ihn wende, dass die Kräfte des Gebens zu mir kommen, in mich eindringen und zu einem Teil von mir werden.

Wenn ich mir diese Kräfte einverleibe, bedeutet das, dass ich einen Segen erhalte, die Eigenschaften von Bina, die in Malchut aufgenommen werden. Entsprechend dieser Eigenschaften, die ich vom Schöpfer erhalten habe, kann ich Ihn „Gesegnet“ nennen. Andernfalls habe ich nicht die gleichen Eigenschaften, für die ich Ihn wertschätzen und Ihm danken kann.

Warum möchte ich diese Eigenschaften von Bina erhalten? Das ist so, damit ich den Schöpfer nicht verfluche, sondern Ihn segne. Das heißt, alle Korrekturen, die ich versuche zu erwerben, sind nicht zu meinem eigenen Nutzen, sondern nur um den Schöpfer zu lieben, zu achten und zu segnen.

Deshalb bedeuten die Worte „Gesegnet bist Du“ in den Segnungen des Gebets, dass ich schon durch die Korrekturen gegangen bin, die es mir ermöglichen, für den Willen zu Geben zu arbeiten, so dass ich Segnungen vom Ihm erhalte und dass ich mich nun in der Eigenschaft des Gebens und der Liebe befinde. Und für diese Möglichkeit segne ich den Schöpfer.

Aus dem 2. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichts, 9.03.2011, Der Sohar

Eine Reise um die Welt mit dem Buch Sohar

Frage: Wie können wir unsere inneren Bewegungen dem Text des Buches Sohar angleichen?

Meine Antwort: Bezüglich anderer kabbalistischen Quellen kann dies tatsächlich einfach mit dem Sohar gemacht werden, da die Geschwindigkeit und das Lesen des Textes so sind, dass alles, was man tun muss, ist zu ergründen, wie man zusammen mit ihm „fließen“ kann. Doch das bedeutet nicht, dass das, was du hörst, wie das Rauschen eines nahen Flusses ist.

„Mit ihm fließen“ bedeutet, dass man das sehr ruhig versucht, wie geschrieben steht „Die Worte der Weisen werden in der Ruhe gehört“. Man geht zusammen mit den Autoren des Sohar ohne Widerstand, ordnet seine inneren Gefühle, damit sie zu dem Klang der Worte passen. Wenn du einige Worte überhört und sie nicht gehört hast, mach dir keine Sorgen, und mach mit den nachfolgenden Worten weiter. Dadurch bist du weiter im Fluss wie ein hölzernes Schiff auf den Wellen, das alle Nuancen des Wassers wiederholt.

Auf diese Weise sollten wir unseren Eigenschaften, Verlangen und Empfindungen ermöglichen, mit dem Text des Sohar, wie auf der Oberfläche des Wassers zu fließen und versuchen herauszufinden, wo sich diese Eigenschaften und Verlangen, die der Sohar beschreibt, in uns befinden. Doch wir sollten sehr einfach und leicht danach suchen. Das Allerwichtigste ist es, dass du alles durch dich fließen lässt. Schließlich sind wir nur ein Gefäß oder Kli, durch das der ganze Fluss der Worte in uns eindringen muss.

Wenn wir den Sohar lesen, versuchen wir nicht, den Verstand einzuschalten oder innere Begriffe zu unterscheiden. Sogar an Stellen, wo der Sohar scheinbar technische und wissenschaftliche Begriffe, die Sprache der Kabbala verwendet, sollten wir ebenfalls versuchen, den Text durch die Empfindungen gehen zu lassen, anstatt durch den Verstand. Das heißt, zu versuchen, auf unsere eigenen Empfindungen und Eindrücke zu hören, versuchen zu fühlen, wie jedes Wort in uns widerhallt, ungeachtet der Sprache, die der Sohar gebraucht.

Aus dem 2. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 9.03.2011, Der Sohar

Auf uns warten noch viele Überraschungen …

Frage: Hängt die Art der Verbindung zwischen den Seelen von der Wurzel der Seele ab?

Meine Antwort: In der Verbindung zwischen den Seelen gibt es viele Konditionen, wie auch im Integralsystem, wo jedes Element mit allen übrigen verbunden ist. Wir sind heute nicht in der Lage, es uns vorzustellen.

Angenommen, es soll jemand korrigiert werden, und deshalb nehmen am Prozess der Korrektur Tausende von Elementen des allgemeinen Systems, der Seelen und der Geschöpfe auf allerlei Stufen teil.

Es erinnert mich an die Entwicklung des Embryos. Er wächst auf eine sonderbare Weise: plötzlich bildet sich ein schwanzartiger Schössling, dann verschwindet er, dann werden einige Formen durch andere ersetzt.

Warum sind wir verpflichtet, all diese Zustände zu empfinden, bis wir letztendlich die Form des Menschen erlangen? Und das noch als Embryo! Warum empfangen wir die Ernährung durch die Nabelschnur? Es ist doch sonderbar! Eigentlich sieht die Ernährung durch den Mund auch sonderbar aus, aber es entspringt aus unserer Ähnlichkeit mit dem spirituellen Parzuf, worin durch den Mund / „Pe“ im Kopf/Rosch des Parzufs die Lichter (Geschmäcke / „Taamim“) eingehen.

Deshalb ist es nicht nötig, darüber mehr zu wissen. Denn die Wege der Entwicklung, die Bedingungen und die Wechselbeziehungen stammen aus der Verbindung zwischen den Seelen.

Warum soll sich die unbelebte, pflanzliche und tierische Natur gerade so entwickeln und dabei eine solche Vielfältigkeit der Arten von Fische, Vögel, Tiere, Pflanzen, sowie Milliarden allerlei Geschöpfe bewirken?

Das alles entspringt der Entwicklung der Wünsche und der Verbindungen zwischen ihnen. Es ist gesagt: „Das Ende der Handlung – liegt in der Absicht“. Wenn wir am Ende der Handlung, nach der vollständigen Korrektur, die vollkommene gegenseitige Durchdringung nicht erreichen sollten, dann würden wir solche Vielfältigkeit der Arten auf jeder Stufe der Entwicklung der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Natur nicht brauchen.

All diese Stufen erscheinen und verschwinden infolge der Korrektur und entsprechend der Periode ihrer Entwicklung. Deshalb gibt es solche Arten der Tiere und Pflanzen, die dann von der Erdoberfläche verschwinden und andere werden plötzlich entdeckt.

Jeden Tag entdecken die Wissenschafter die neuen Arten der Tiere, die früher unbekannt waren. Gab es sie auch früher oder nicht? – Nein, sie gab es nicht früher, sie werden uns erst jetzt offenbart. Plötzlich beginnt diese Form zu existieren, weil unsere Wünsche in allerlei Verbindungen gezeigt werden, und uns die neue Vision in Form von solchen Geschöpfen bringen.

Früher gab es nicht solche Verbindungen zwischen den Wünschen, und diese Geschöpfe existierten auch nicht. Denn sie stellen nur die äußerliche Vorstellung der bestimmten Verbindungen zwischen unseren Wünschen dar.

In Zukunft wird uns noch Vieles offenbart. Aber schließlich stammt das alles aus dem selben Prinzip.

Auszug aus dem Unterricht über das Buch Sohar. Das Vorwort, 01.03.2011

Auf der Umlaufbahn der Unendlichkeit

Frage: Wenn ich während des Lesens des Buches Sohar die Absicht habe, das Licht, das zur Quelle zurückführt, anzuziehen, spüre ich verschiedene innere Reaktionen. Ist das etwas Reales oder ist das noch meine Einbildung aus dieser Welt?

Meine Antwort: Noch nehmen wir psychologische und keine spirituellen Zustände wahr, die durch die Veränderung von Verlangen ausgelöst werden. Wir verfügen noch nicht über die Kraft des Schirms, um an unseren Verlangen arbeiten zu können, indem sie zu gebenden umgewandelt werden, also um Handlungen des Gebens vollziehen zu können.

Wir beschäftigen uns mit der Kabbala in der äußersten uns in den Empfindungen gegebenen Schicht der Realität. Doch im Inneren existieren sehr viele Zustände, Welten, Stufen, auf denen wir uns befinden – bis hin zu unserer Wurzel in der Welt der Unendlichkeit. Noch nehmen wir jedoch lediglich das oberflächliche Verlangen zusammen mit den darin stattfindenden Erscheinungen wahr.

Das ist ein Teil der wahren Realität, jedoch noch nicht in ihrer eigentlichen Form, sondern in der äußeren Form unserer Welt – der äußeren Hülle.

Auszug aus dem Sohar-Unterricht. Das Vorwort, 24.02.2011

Ein Seil in die spirituelle Welt

Frage: Ist der Begriff „Segula“/„Wundermittel“ die Grundlage für die integrale Erziehung?

Meine Antwort: „Segula“ ist die Grundlage, damit fängt man an. Denn die spirituelle Welt ist unserer Welt entgegengesetzt und deshalb völlig von ihr getrennt. Die spirituelle Welt hat keine Verbindung mit der materiellen. Du kannst nichts mit der spirituellen Welt tun – weder die Kraft von dort anziehen noch auf sie einwirken. Weder Karten noch „Wunder“ noch rote Bänder werden dir helfen, diesen absoluten Bruch zwischen den Welten zu überwinden.

Der Kontakt, durch den du die spirituelle Einwirkung auf dich hervorrufen kannst, wird nur durch deine richtige Verbindung mit dem Lehrer, dem Lehrbuch und der Gruppe hergestellt – wenn du sie benutzt, um die Absicht, die dringende Notwendigkeit, das Verständnis, was genau du von dem Studium erwartest, in dir zu erwecken.

Und dann führt dich das Studium mit dem wahren Lehrer, der richtigen Gruppe und den authentischen Büchern zur Umsetzung der Absicht. Und außer all dem wird dir nichts helfen. Ohne „Segula“ in dieser Welt würde der Mensch ein Tier bleiben.

Aus diesem Grund ist es für uns derart wichtig, zu klären, wie diese drei Bestandteile – der Lehrer, die Bücher und die Gruppe – sein sollen, wie sie richtig auf mich einwirken sollen – in Bürgschaft.

All das ist in der Notwendigkeit, die Spiritualität zu ergründen, konzentriert. Und die Spiritualität wird durch das Studium ergründet, in dem eine geheime Kraft verborgen ist. Diese Kraft muss auf mich einwirken, wenn ich mich an sie wende.

Auszug aus dem Sohar-Unterricht. Das Vorwort, 23.02.2011

Gebt nicht zu viel Gewürz dazu!

Während des Lesens des Sohar müssen wir fortwährend an die Verbindung zwischen uns denken und basierend auf diesem ständigen, starken Gedanken uns lediglich ein wenig den Text anhören – nur soweit es möglich ist, als Zusatz, als Gewürz.

Der Gedanke an die Verbindung muss aber stark und ununterbrochen sein. Und nur im Rahmen des Möglichen fügen wir den eigentlichen Text hinzu, den Gedanken daran, die Empfindung dessen. Jedoch nur unter der Bedingung, dass diese Grundlage – der ständige Gedanke an die Einheit – nicht verschwindet und nicht abschwächt.

Wir könnten uns mit Leichtigkeit in der richtigen Absicht befinden, wenn wir nur wüssten, dass der Sohar, genauso wie auch die gesamte Tora, nur von den Arten der Verbindung zwischen uns spricht. Deshalb ist alles, was wir studieren, und alles, was wir in diesem Moment als Resultat unserer Arbeit sehen wollen, die Verbindung zwischen uns, die Arten unserer Verbindung, ihre charakteristischen Merkmale, alles, was zwischen uns stattfindet, – über all das steht im Buch Sohar geschrieben.

Und deshalb sprechen wir von ein und demselben Punkt – dem Punkt der Verbindung zwischen mir und den Anderen. Und in diesem Punkt gibt es alle möglichen Arten der Verbindung zwischen mir und allen Anderen. Genau darüber erzählt die Tora.

Deshalb, wenn ich mich korrekt ausrichte, verstehe ich, dass es nur darum geht. Welche Arten der Verbindung gibt es nun zwischen uns? Worin kann ich mich verbinden? Wie kann ich das erkennen?

Das bedeutet, dass wir den Lernstoff erkennen wollen – und ihn nicht beherrschen. Doch durch die Bestrebung ihn zu erkennen, uns zu einem gemeinsamen Verlangen/Kli zu verbinden und alle Arten der Verbindung, von denen die Tora erzählt, zu klären, kommt das Licht, das zur Quelle zurückführt, stellt diese Verbindung her, klärt auf – und dann enthüllen wir es tatsächlich.

Auszug aus dem Sohar-Unterricht. Das Vorwort, 21.02.2011