Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Baal HaSulam und mein Interview im amerikanischen Radio (Teil 1)

Baal HaSulam schreibt: “Alle glauben an die persönliche Lenkung der Schöpfung durch den Schöpfer, aber sie verschmelzen nicht mit dieser Lenkung, weil es für sie schwierig ist, einen unreinen, unfreundlichen Gedanken oder eine Handlung, die ihnen oder vor ihnen geschieht, dem Schöpfer zuzuschreiben, der der Höchste und Beste ist.

Weil wir den Schöpfer immer noch als etwas Höheres über uns wahrnehmen, und wir nicht glauben können, dass dieses Höhere so niedere, so entgegengesetzte Eigenschaften, Handlungen, Motive, Absichten, Gedanken beinhalten kann. Deshalb können wir nicht alles, was uns und der ganzen Welt widerfährt, dem Schöpfer zuschreiben.

Einmal hatte ich ein Interview im amerikanischen Radio, wo ich mit einem Chabad Rabbi zusammengebracht wurde und er begann, mit mir zusammen zu erklären, was Kabbala ist. Natürlich kamen wir nicht zu einer Einigung. Das Wichtigste, was man einem Menschen erklären muss, ist, dass der Schöpfer die Eine Kraft ist. Man kann nicht von Ihm wegkommen, man muss Ihn entdecken, Ihn offenbaren, man muss mit Ihm verbunden sein, man muss irgendwie den Kontakt zu Ihm finden. Du kommst einfach nicht darum herum. Die Verbindung, sie ist die Einzige, die alles kontrolliert und handelt.

“Nein, sie ist nicht die Einzige."
“Und warum nicht?”
“Schlechte Dinge kommen nicht vom Schöpfer".
“Und von wem kommen sie? Könnte es noch einen Vater, einen Sohn, einen heiligen Geist und tausend andere Götter geben? Wie in Indien oder im alten Griechenland?”
“Nein. Aber nicht vom Schöpfer.”
“Von wem dann?!”
“Vom Menschen.”
“Also handelt der Mensch auf eigene Faust? Ist es nicht der Schöpfer, der alles kontrolliert? "Es gibt niemanden außer Ihm", sind das nur schöne Worte?”

Er schwieg, ich setzte das Gespräch fort, aber ich wurde nie wieder zum weiteren Radiointerview eingeladen…..

Was will ich damit sagen? Im Grunde hat er Recht. Wir sind von Natur aus so geschaffen, dass wir schlechte Handlungen nicht dem Schöpfer zuschreiben können. Eine Katastrophe – sechs Millionen verbrannte Menschen – vom Schöpfer? Wie kann das sein? Viele Menschen haben die Religion verlassen, weil ihnen ein Unglück widerfahren ist und es unvorstellbar für sie ist, dass der Schöpfer so etwas zugelassen hat.

Wir können also nicht alles, was uns widerfährt, auf den Schöpfer zurückführen. Das ist unser Problem, und dieses Problem besteht auch für diejenigen, die sich bereits in der Vorstufe des Erkennens der Höheren Welt befinden, d.h. im Vor-Machsom-Zustand. Es ist immer noch sehr schwierig für uns, alles, was uns widerfährt, dem Schöpfer zuzuschreiben.

Habe ich keinen freien Willen? Ich kann es mir  nicht vorstellen. Also ist alles, was jetzt in mir wirkt – körperlich, moralisch, geistig – nicht ich. In all dem muss ich den Schöpfer sehen, der in mir sitzt und die Fäden zieht, alles kontrolliert, mir den einen oder anderen Wunsch vermasselt, der Schrauben und Muttern aller Art in mir dreht, und ich verhalte mich dementsprechend nach außen hin.

Das ist sehr schwierig. Eigentlich ist es unmöglich, nur nach dem inneren Verständnis zu handeln. Man kann wahrscheinlich verrückt werden, das ist sicher, man ist nicht in der Lage, das zu tun.

Und es ist gut, dass es vor uns verborgen wird, sonst würden wir zombifiziert werden, wir würden uns in einem Zustand absoluter Unfreiheit fühlen, und dann hätten wir keine andere Möglichkeit, etwas zu tun, vermeintlich unabhängig.

Aus der Kongresslektion „Die Früchte der Weisheit“, Brief 1

Was erwartet der Schöpfer von uns?

Frage: Es gibt Zustände, in denen es einem Menschen überhaupt nicht schwer fällt, sich anzustrengen und die Arbeit selbst ist ihm eine Freude. Wenn aber das Verlangen zunimmt, kann er nicht einmal ein Gramm von dem tun, was er früher getan hat.

Warum wird die spirituelle Arbeit für ihn zu einer schweren Last?

Antwort: Man soll den Schöpfer um Hilfe bitten und herausfinden, warum einem solche schweren Bedingungen gegeben werden, die durch tausende von Problemen verursacht werden können.

Frage: Was für eine Reaktion erwartet der Schöpfer von uns, wenn er Aufgaben und Bedingungen schickt?

Antwort: Der Schöpfer möchte das man in vollkommener Verbindung zueinander steht, damit Er sich darin offenbaren kann. Dann wird man Ihn spüren, man wird alle Seine Gesetze klar erfüllen und entsprechend ihrer Erfüllung wird man auf den Stufen der Sefirot und der Welten immer höher aufsteigen.

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Aus der Lektion zum Artikel aus dem Buch „Shamati“, 19.03.2024

Die Geschichte von Purim – Umwandlung des Verlangens

Frage: In der Geschichte von Purim lädt König Achaschwerosch die Königin Vashti ein. Sie weigert sich, an dem Fest teilzunehmen. Das ist sehr merkwürdig. Wie kann es sein, dass eine Königin sich weigert?

Antwort: Königin Vashti repräsentiert die gesamte Schöpfung (gemeinsame Verlangen). Die Schöpfung ist noch nicht bereit bei einem so großen Fest des Schöpfers oder Königs teilzunehmen, denn noch ist nicht alles korrigiert. Deshalb weigert sich Vashti, da sie nicht bereit ist, zu empfangen und an dem Fest teilzunehmen.

Der König beschließt daraufhin dieses Verlangen zu ersetzen, d.h. die Königin auszutauschen. Er ruft einen Schönheitswettbewerb aus und wählt eine neue Königin – ein neues Verlangen, welches in diesem Zustand noch empfangen kann. So wird Esther, die Nichte von Mordechai, Königin.

Mordechai ist einer der Menschen, die im Palast des Königs lebten. Als er jung war, deckte er ein Komplott gegen den König auf und rettete ihn. Aus Sicht der Kabbala bedeutet dies, dass es sowohl in der spirituellen als auch in unserer Welt viele Kräfte für und gegen- positiv und negativ gibt.

Mit dem König ist der Schöpfer gemeint. Daher gibt es sowohl Kräfte gegen ihn als auch für ihn.

Die Geschichte von Purim erzählt, wie sich die Kräfte zusammenschließen, um die absolute Offenbarung der ganzen Macht des Schöpfers herbeizuführen.

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Aus der Fernsehsendung „Spirituelle Zustände“

Das Feld auf dem die künftige Welt erwachsen wird

Kommentar: Der Zehner (eine kabbalistische Gruppe von zehn Freunden) kann als ein Feld angesehen werden, auf dem wir verpflichtet sind, etwas zu tun.                                                

Wenn wir diese Arbeit korrekt ausführen, wird unsere zukünftige Welt auf diesem Feld wachsen, die richtig und gütig sein wird. Wir werden auf diesem Feld den Schöpfer entdecken, der dieses Feld gesegnet hat. Auf diese Weise werden wir auf dem spirituellen Weg voranschreiten können.

Wir suchen den Schöpfer in unserem Leben – wo ist Er? Wir wollen Ihn entdecken, uns Ihm zuwenden, Ihm begegnen und auf diese Weise in unserem Leben vorankommen: Ihm folgen, es spielt keine Rolle wie, solange wir mit dem Schöpfer verbunden sind. Es ist vergleichbar mit einem Kind, das nicht weiß, wohin es gehen soll, sich an seine Mutter klammert, die ihm nahe ist, und mit ihr zusammen geht.

Wenn man sich zu einem vollständigen Zehner verbindet, wird diese Gruppe zu einer heiligen Gesellschaft, in der man schließlich den Schöpfer offenbart. Diese ganze Gruppe ist wie ein vom Schöpfer gesegnetes Feld, so kommt man gemeinsam dem Ziel der Schöpfung näher.  

Der Schöpfer hat euch diese Gruppe gegeben, damit ihr das Ziel der Schöpfung erreichen könnt. Aber dieses Feld kann kahl und nicht bepflanzt bleiben oder sogar von Unkraut und Dornen überwuchert sein, ohne irgendwelche nützlichen Früchte hervorzubringen.

Oder aber man schließt sich mit seinen Freunden zusammen, stärkt sie und wünscht sich, dass dieses Feld eine gute Ernte einbringt, welche die ganze Welt, die ganze Menschheit versorgen kann. Dann wird sich dieses mit Disteln überwucherte Feld in ein fruchtbares, vom Schöpfer gesegnetes Ackerland verwandeln.

Dazu müssen wir uns zusammenschließen und dem Schöpfer gemeinsam dafür danken, dass er für uns sorgt und uns bis zum Ende der Korrektur führt. Je stärker wir uns verbinden und uns innerlich näher kommen, desto mehr werden wir unser Band, das ein Feld genannt wird, festigen, bis wir erkennen, dass wir den Segen des Schöpfers brauchen. Ohne die Hilfe des Schöpfers wird kein Same aus dem Boden sprießen.

Unsere ganze Arbeit besteht darin, uns miteinander zu verbinden und uns an den Schöpfer zu wenden, ihn zu bitten, uns zu helfen, dieses Feld richtig zu bearbeiten und eine Ernte darin wachsen zu lassen, welche die ganze Schöpfung sättigen und füllen kann.

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Aus einem Unterricht über einen Artikel aus dem Buch „Shamati“, 17.01.2024

Ein vom Schöpfer gesegnetes Leben

Kommentar: „Ein Feld, das vom Schöpfer gesegnet ist.“ Unser ganzes Leben ist wie ein Acker, auf dem der Mensch wandelt und von dem er alles sammelt, was ihm für sein Leben nützlich erscheint. Wenn er aber will, dass sein Lebenszustand wie ein vom Schöpfer gesegnetes Feld ist muss er sein Leben als ein Geschenk betrachten, das ihm von oben gegeben wurde.

Der Schöpfer befindet sich in diesem Lebensfeld und gibt dem Menschen alles, was er daraus braucht, um auf diesem Feld zu ernten und die Früchte zu genießen, die mit dem Segen des Schöpfers gewachsen sind. Es stellt sich heraus, dass sein Feld tatsächlich ein vom Schöpfer gesegnetes Feld ist.

Das Feld wird als die höchste Schöpferkraft bezeichnet, die in diese Welt gekleidet ist. Dieses Feld kann gute Früchte oder schädliches Unkraut hervorbringen – alles hängt vom Menschen ab und davon wie er das alles annimmt, d.h. was er auf diesem Feld wachsen lassen will.

Der Schöpfer hat das Feld, das Land, das Saatgut für den Menschen vorbereitet – es fehlt nur noch die Arbeit des Menschen. Es kommt auf die Einstellung des Menschen zu diesem Feld seines Lebens an: ob er will, dass auf diesem Feld gute, richtige Früchte wachsen, oder ob es ihm egal ist und er gar nicht daran denkt.

Wenn ein Mensch also sein Leben als ein vom Schöpfer gesegnetes Feld betrachtet, dann sollte er mit dem Schöpfer in Kontakt treten und sich bemühen, dass auf diesem Feld alles wächst, was er braucht.

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Aus dem Unterricht über einen Artikel aus dem Buch „Shamati“, 17.01.2024

Wie kann man die Wünsche von Milliarden von Menschen erfüllen?

Frage: Es gibt zwei Kräfte, mit denen die Natur oder der Schöpfer arbeitet: die Kraft des Empfangens und die Kraft des Gebens. Über die Kraft des Empfangens ist schon viel geschrieben worden. Was ist die Kraft des Gebens, Wie äußert sie sich?

Antwort: Die Kraft des Gebens drückt sich darin aus, dass ich, anstatt meine Wünsche zu spüren und mich selbst zu füllen, das Verlangen außerhalb von mir – in einem anderen – spüre und sie erfülle.

Frage: Ich fühle also die Wünsche von acht Milliarden Menschen und möchte ihnen, als ob sie alle meine Freunde wären, geben?

Antwort: Wie kannst du ihnen etwas geben? Was hast du denn?

Anmerkung: Zumindest eine gute, freundliche Ausstrahlung.

Antwort: Nein. Um ihre Wünsche zu erfüllen, musst du dich mit dem Schöpfer verbinden und ein Kanal für das höhere Licht werden.

Frage: Womit füllt der Schöpfer sie?

Antwort: Mit dem Licht. Du musst ihre Wünsche an dich binden, das wollen, was sie wollen, den Schöpfer bitten, ihre Wünsche in dir zu erfüllen und dann werden sie sich von dir trennen.

Das ist es, was der Kabbalist tut. Auf diese Weise erfasst er das ewige, vollkommene System, durch seine Einbeziehung in dieses System bringt er es zu weiterer Vollkommenheit.

Frage: Was wollen die Menschen? Sie haben doch tausende von Wünschen.

Antwort: Das spielt keine Rolle. Die Tatsache, dass sie in unserer Welt Milliarden von allen möglichen Dingen, Gegenständen, Zuständen begehren, spielt keine Rolle. Sie sehnen sich nach dem Licht des Schöpfers.

Frage: Sind das alles nur Gedanken, oder muss man auch physisch etwas für sie tun?

Antwort: Du musst keine physischen Handlungen unternehmen. Du solltest innerlich an ihnen arbeiten, und sie werden nicht einmal merken, wie du sie erfüllst.

Indem du an ihnen arbeitest, füllst du vor allem dich selbst, denn du empfängst es selbst und gibst es ihnen. Wenn du sie füllst, bereitest du sie auf die gleiche unabhängige Arbeit vor, die du jetzt an ihnen durchführst.

Frage: Hat ein Mensch, der zum Kanal des Lichts wird es irgendwann verdient?

Antwort: Das ist Schicksal. Es ist sein Zustand im Gesamtsystem der Seelen. Es gibt Knotenseelen, es gibt höhere, niedere, bestimmende, ergänzende, einfache Seelen und so weiter.

Es spielt keine Rolle, denn am Ende wird es keinen Unterschied zwischen uns geben – jeder wird das Gleiche in gleichem Maße begreifen. Bis wir alles korrigiert und uns gegenseitig erfüllt haben, gibt es höhere und niedrigere Seelen und viele weitere verschiedene Konfigurationen und Unterschiede.

[210221]

Aus dem Unterricht, 12.03.2017

Was bedeutet es, auf dem spirituellen Weg fleißig zu sein

Frage: In Baal Sulams Artikel „Shamati“ 248 heißt es: der Fleißige wird belohnt. Wen meint Baal HaSulam damit?

Antwort: Das ist ein Mensch, der seine Handlungen verstärken will, um auf andere zuzugehen. Er wartet nicht darauf, dass sein Freund ihn liebt, sondern versucht, ihn zuerst zu lieben, wie es heißt: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“.

Derjenige, der schnell handelt und versucht, sich seinen Freunden anzunähern, ist ihnen immer voraus.

Frage: Die Quellen sagen, dass der Schöpfer der Erste und der Letzte ist. Ist das Bemühen zwischen dem Ersten und dem Letzten das Werk des Fleißes?

Antwort: Deine Arbeit besteht darin, dass du versuchst, deine Freunde und den Schöpfer mit all deiner Kraft und deinem Verlangen zu lieben.

[325249] 

Aus einer Lektion über einen Artikel aus dem Buch von Shamati, 12.02.2024

Die Namen des Schöpfers ist die Erkenntnis seiner Eigenschaften

Und Er gab sich die Namen „El“, „Elokim“, „Shadai“, „Zwaot“, „Ekje“, damit man Ihn in jeder Seiner Eigenschaft erkennen würde. (Baal HaSulam Vorwort zum Buch Sohar. Punkt 40.)

Frage: Sind die Namen des Schöpfers, die den zehn Sefirot entsprechen, ihre Füllung oder ihre Bezeichnung?

Antwort: Dies sind die zehn Sefirot mit dem Licht in ihnen.

Der Name des Schöpfers besteht aus dem Kli und dem Licht, welches es erfüllt. Kabbalisten drücken ihre Erkenntnisse in solchen fast gleichartigen Begriffen aus. Diese Namen werden vergeben, damit es einfacher ist, das zu bezeichnen, was du annimmst. Genau wie in unserer Welt drückt man, wenn man über jemanden oder etwas spricht, eine besondere Empfindung dieses Objekts aus, mehr nicht.

Frage: Was bedeutet es, dass das Kli eines Zehners eine solche Form annimmt, dass es das Licht oder den Namen des Schöpfers aufnehmen kann, wie El, Adni oder Ekje?

Antwort: Alles hängt von der Stufe ab, auf der man alle Auffassungen über seine Beziehung zum Schöpfer vereint. Das, worin er dem Schöpfer ähnlich ist – dieses Maß an Ähnlichkeit fühlt er in sich, misst und benennt dementsprechend den Schöpfer.

Genauso wie du in unserer Welt über einen Menschen sagst, dass er klug sei, dass er irgendeine Besonderheit habe. Du nennst ihn also so, weil du seine Eigenschaften so empfindest.

Frage: Gibt es eine Möglichkeit, das in Bezug auf den Schöpfer zu messen bzw. zu prüfen?

Antwort: Indem du den Schöpfer erfasst, kannst du deine Ähnlichkeit mit Ihm messen. Und jeder, der Ihn auf derselben Stufe erfasst, nennt Ihn genauso.

[#325659]

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zum Buch Sohar“ von 21.02.2024.

Den Schöpfer durch das Bild der Welt erkennen

Das gesamte Universum, das der Schöpfer vor mir aufrollt, ist lediglich ein Bild, durch welches er mich lehren will, mich mit Ihm unmittelbar zu verbinden.

Indem ich versuche, ihn durch dieses Bild zu erkennen, sammele ich Erfahrungen. Ich höre auf, dem Bild meine Aufmerksamkeit zu schenken und verlagere es von einer äußeren zu einer inneren Sichtweise. Und dann beginne ich, nicht das Bild an sich, sondern ausschließlich Ihn zu erkennen.

Es ist, als ob das Bild in mich eindringt, in meine Empfindungen und meinen Verstand. Ich nehme es in mich auf, wie bei einem Computer, wo neue Daten oder Programme eingeführt werden. Wir nehmen es über das Internet auf, integrieren es in uns, prägen es uns ein. Auf diese Weise beginne ich, mehr und mehr in Ihn einzudringen, und alle diese Programme in mich zu übertragen.

Programme sind sämtliche Bilder: von mir selbst und von denen, die sich um mich herum befinden und die ich als solche wahrnehme.

Auf diese Weise gelange ich zu dem Zustand, in dem ich seinen Plan erkenne, fühle und vermute. Dabei sind das nicht einfach Vermutungen und Gefühle, sondern ich werde in diesem Maße Ihm ähnlich, sonst kann ich weder vermuten, noch fühlen.

Das heißt, durch äußere Darstellungen, Abbilder, Bilder der Welt, die ich nach und nach in mich aufnehme, kann ich Ihn immer mehr, immer tiefer, immer klarer verstehen und mich Ihm angleichen.

[#325121]

Aus dem Gespräch „Mein Telefon klingelte. Der Schöpfer ist überall.“

Das Wunder der Übersetzung der Tora

Frage: Im Talmud, der alten Quelle jüdischer Weisheit, steht geschrieben: „Ptolemäus, der König von Ägypten, versammelte 72 Älteste von den Weisen Israels und brachte sie in 72 verschiedenen Häusern unter. Zuerst verriet er ihnen nicht, warum er sie versammelt hatte, damit sie sich nicht vorher beraten würden.

Dann wandte er sich an jeden von ihnen einzeln und sagte zu ihnen: „Schreibt mir, das heißt, übersetzt mir das Gesetz von dem großen Weisen Mose.“ Daraufhin legte Gott jedem von ihnen die gleiche Absicht und das gleiche Verständnis in das Herz hinein, und sie waren alle einer Meinung. Dann übersetzten sie nicht nur richtig, sondern wo sie Änderungen vornahmen, waren es dieselben Änderungen.“

So wurde die Tora ins Griechische übersetzt.

Frage: Als erste, kann man glauben, dass die Art und Weise, wie es im Talmud geschrieben steht, richtig ist?

Zweitens, was wird als Wunder bezeichnet – dass die 72 Ältesten die Tora wie von einem einzigen Übersetzer übersetzt haben, oder dass Gott ihnen einen Gedanken, eine Absicht gegeben hat? Was ist hier das Wunder?

Antwort: Das Wunder ist höchstwahrscheinlich, dass sie alle zusammen wie ein Mensch übersetzt haben. Der Grund dafür war, wie es hier heißt, dass Gott eine Absicht und einen Gedanken in sie hineingelegt hat.

Frage:  Wie ist es möglich, dass 72 verschiedene Menschen  denselben Text ohne den kleinsten Fehler geschrieben haben. Wie kommt es, dass Gott in jedem von ihnen einen Gedanken hineinlegt?

Antwort: Weil es Gott ist. Und weil es 72 besondere Weisen sind, die auf der höchsten Stufe des Wissens stehen (daher 72). Die Zahl selbst ist die Ebene des höheren Wissens. Deshalb waren sie in der Lage, es zu tun.

Frage: Wenn Gott eine Absicht und einen Gedanken in die Welt setzt, kann man dann sagen, dass Gott will, dass diese Quelle, die Tora, in der ganzen Welt verbreitet wird?

Antwort: Es wurde mehr als einmal gesagt, auch in den unmittelbaren Texten, dass diese Gesetze für die ganze Welt sein sollen.

Kommentar: Hier steht, dass die Weisen eine Meinung gebildet haben.

Antwort: Ja, das ist wirklich ein Wunder.

Frage: Eine Meinung zu haben, ist ein Wunder. Wo früher 72, 120 Leute,  Sanhedrin, eine Entscheidung treffen, können heute zwei Menschen nicht eine Entscheidung treffen. Zwei! Sie streiten sich, jeder will seine Meinung durchsetzen.

Wie können unsere gewöhnlichen Menschen, gewöhnliche Politiker, Chefs oder einfach Menschen, Familien, eine Entscheidung treffen und zu einer Meinung kommen?

Antwort: Es fehlt die Erkenntnis, dass wir alle unter der Herrschaft des Allmächtigen stehen und alles von Ihm kommt. Und deshalb, wenn man mit einem anderen übereinstimmt, kommt man dem Schöpfer näher.

Frage: Das heißt also, dass man mit dem Schöpfer übereinstimmt, der sich durch einen anderen zu mir wendet?

Antwort: Ja.

Frage: Wenn man sich darauf einlässt und sich annulliert, kann man dann hören, was von oben zu einem gesagt wird?

Antwort: Du wirst den Schöpfer hören. 

Frage: Ist damit gemeint, wenn zwei Menschen sich streiten, in der Familie, oder allgemein?

Antwort: Es geht nicht darum, dass man hört, was der andere sagt. Man hört den Schöpfer durch den anderen. Und das ist wichtig.

Frage: Und das geschieht durch eigene Annullierung?

Antwort: Ja.

Kommentar: Sie messen der Annullierung eine so große Bedeutung bei.

Antwort: Sobald der eigene Egoismus annulliert wird, kann man mit dem arbeiten, was man von außen empfängt. Und das „Außen“ kommt zu ihm vom Schöpfer.

Frage: Also das Wunder ist die Annullierung?

Antwort: Ja, das ist ein Wunder. Wenn wir uns annullieren könnten, würden wir den Schöpfer hören. Er versteckt sich hinter dem, was wir uns gegenseitig sagen und wartet darauf, dass wir in der Lage sind, uns zu annullieren.

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Aus der Fernsehsendung „Nachrichten mit Michael Laitman“.