Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Schöpfer'

Sich mit dem Lehrer verbinden

Frage: Kann man, wenn man im Zehner arbeitet, sich so mit seinen Freunden verbinden, dass man von deren ehrfürchtigen Haltung gegenüber dem Lehrer, angesteckt wird? Oder ist das unmöglich?

Antwort: Es ist möglich. Wir können uns gegenseitig auf dem spirituellen Weg helfen und in Ruhe vorankommen. Wenn sich einer im Abstieg befindet und sich vor der Gruppe annulliert wird sie ihm zeigen wie man damit beginnt, den Lehrer zu hören. Dann kann der Schüler so sein, wie die anderen.

Frage: Es spielt also keine Rolle, ob man ein großartiger Mensch ist, oder ein sensibles Herz hat. Kann man mit der richtigen Einstellung, alle Bedingungen erhalten und sich an den Lehrer anhaften?

Antwort: Ja. Die intellektuelle Entwicklung ist hier nicht wichtig.

Frage: Angenommen, man weiß- man hat kein inneres Werkzeug, man ist faul, will aber sehr viel! Kann man sich mit diesem Verlangen an den Lehrer anhaften und alles bekommen?

Antwort: Nur durch die Gruppe! Die Gruppe ist die Verbindung mit dem Lehrer, und durch den Lehrer – mit dem Schöpfer. Es gibt keinen anderen Weg.

Frage: Also, man platziert sich in die Gruppe, die Gruppe hilft den Lehrer zu hören, sich an ihn anzuhaften, um zum Schöpfer zu gelangen. Und es spielt keine Rolle, wer oder was man ist, wo man sich befindet, selbst wenn man ein Eremit ist. Wenn man will, kann man es schaffen?

Antwort: Wir alle sind aus einem System hervorgegangen, dem Zehnern- aus der Seele, die in viele Teile zerbrochen ist. Wenn wir uns also zu solchen Zehnergruppen zusammenschließen, offenbaren wir wieder den Schöpfer und verbinden uns mit ihm.

Aus einem Vortrag über „Lehrer-Schüler“

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Holocaust-Gedenken – Blick in die Zukunft

Der Holocaust hat mich von klein auf stark geprägt. Ich wurde in Weißrussland geboren, an dem selben Ort, an dem die Nazis schreckliche Gräueltaten an den Juden verübt haben. Und gerade in Witebsk, der Stadt meiner Kindheit, gab es ein Ghetto und ein Vernichtungslager, in dem viele meiner Verwandten umgebracht wurden. Diese Geschehnisse blieben in meiner Familie immer präsent – ich hörte von ihnen, als ich klein war. Ich wurde von jenen auf- und erzogen, die gerettet worden waren und die die Geschichten der Umgekommenen erzählen konnten. So hat die Shoah in mir eine unvergängliche Prägung hinterlassen, da sie ein integraler Bestandteil meiner Erziehung war.

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Warum aß Adam die verbotene Frucht?


Frage: Es gab einmal einen Menschen oder einen Zustand, der „Adam Ha Rishon“- „der erste Mensch“, genannt wurde. Spürte er auf einmal in sich den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse?

Antwort: Ja. Der Baum wird sein Zustand genannt, in dem er sich bewegen und wachsen kann.

Als er die Frucht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse probierte, sah er, dass sie schlecht war, da er von diesem Leben egoistische Wünsche zu empfangen begann, anstatt sich über sie zu erheben. Dabei verlor er alles von der Höheren Welt.

Wir befinden uns in einem Raum, den wir nicht kennen. Dieser Raum könnte von uns in seiner absoluten Vollständigkeit wahrgenommen werden. Er wird die „Höchste Welt“ genannt, wenn wir in uns alle Möglichkeiten, alle unsere Wünsche offenbaren.

Der gleiche Raum wird von uns, in unserer kleinen grauen Welt, die wir jetzt spüren, begrenzt wahrgenommen.

Der Unterschied zwischen den Welten ist der Unterschied zwischen Leben und Tod. Die Existenz in unserer Welt ist wie der Tod. Ich wünsche mir ständig etwas und kann es nicht finden. Seit der Geburt ist mein Leben ein langsamer Tod.

Frage: Warum wurde Adam plötzlich dazu verleitet, die Früchte vom Baum der Erkenntnis zu essen? Alles war so wunderbar.

Antwort: Der Schöpfer versetzte ihn absichtlich in diese Lage, damit er verstehen konnte, in welchem Zustand er sich wirklich befand. Wir Geschöpfe können eine Sache nur im Vergleich zu einer anderen spüren.

Adam Ha Rishon befand sich in einem perfekten Zustand, den er nicht als perfekt empfand. Er hatte noch keine Analyse, Verbindung, Zweifel, Wünsche, Motive und deren Füllungen. Er wusste nicht, dass es Unterschiede zwischen ihnen gab. Alles wird im Vergleich wahrgenommen. Alles wird durch das Gegenteil verspürt.

Er hatte dieses Gegenteil nicht. Er musste in unsere Welt fallen, um allmählich von ihr zum höchsten Verständnis, zur Höchsten Welt, aufzusteigen. Er soll sehen, was der Schöpfer für ihn vorbereitet hat.

Aus der Fernsehsendung „Die Kraft des Buches Sohar“ Nr. 7

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Dem Schöpfer ähnlich sein oder nicht


Frage: Was gibt mir die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer?

Antwort: Sehr viel, es bedeutet, wie der Schöpfer zu sein.

Frage: Lohnt sich das?

Antwort: Man sagt, es lohnt sich.

Erwiderung: Dazu gibt es einfach zu wenig Schriftliches. Kaum Werbung.

Antwort: Hier kann es keine Werbung geben. Was kann jetzt angeboten werden, damit ein Mensch dem anderen zuliebe etwas tut?

Erwiderung:  Beschreiben Sie doch bitte, was für ein wunderbarer Zustand es ist, wie der Schöpfer zu sein.

Antwort: Geschrieben wurde darüber sehr viel. Aber das bringt alles nichts und wird nicht helfen.

Erwiderung: Nehmen wir einmal an, ein Mensch würde verstehen, wie es wäre Millionär zu sein. Darüber wurde auch viel geschrieben.

Antwort: Ja, weil es dafür anschauliche Beispiele gibt. Hier gibt es jedoch keine, denn die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer hat keinen Platz in unserem Bewusstsein. Jegliche Beispiele unserer Welt passen hier nicht.

Erwiderung: Wie sollen die Menschen damit umgehen? Es wird von ihnen etwas verlangt, doch sie verstehen nicht was genau das ist.

Antwort: Deshalb sorgt der Schöpfer dafür, alle hin zu einem Zustand zu entwickeln, indem wir alle spüren, in keinem anderen System mehr leben zu können, als in dem Gesetz der Nächstenliebe. Alle anderen Gesetze erlauben uns nicht mehr zu existieren.

Frage:  Heißt das, man sorgt für unsere Entwicklung über die Methode des entgegengesetzten Zustands? Aus der Negation (Verneinung) heraus?

Antwort: Ja, natürlich.

Frage: Müssen wir uns alle von unserem heutigen Zustand lossagen?

Antwort: Er (der Zustand) wird so sein, dass man es wünschen wird, sich von ihm zu trennen.

Frage: Wo ist in diesem Fall noch die Freiheit der Wahl?

Antwort: Die Freiheit der Wahl ist hier nicht zu finden, sie ist weiter entfernt.

Frage: Bedeutet das, die Natur lässt uns in den jetzigen Stadien keine freie Wahl?

Antwort: Nein. Hier werden wir, wie man so schön sagt, mit einem Stock zum Glücklichsein gedrängt wie “kleine Tiere”. Dem Schöpfer ähnlich zu sein oder nicht, das hängt nicht von uns ab. Das alles ist in uns einprogrammiert. Wir werden so oder so zu diesem Zustand gelangen. Es gibt zwei Wege: der eine ist schnell und angenehm, der andere jedoch lang und mit Leid verbunden. Also wähle. 

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Ich bin ein Empfänger und ein Geber


Aussage: Es wird gesagt: „Schließt euch dem Schöpfer an.“ Unser Traum ist es, den Schöpfer in unseren Sinnen zu offenbaren. Sie sagen, dass wir unabhängig von Ihm werden.  Darin liegt ein gewisser Widerspruch.

Antwort: Tatsächlich sind uns zwei widersprüchliche Linien gegeben, die rechte und die linke, über die wir eine dritte bauen – die mittlere Linie, die aus beiden besteht und gleichzeitig über ihnen liegt.

Die Eigenschaft des absoluten Gebens und der Liebe ist die rechte Linie, die Eigenschaft des Egoismus und des Hasses ist die linke Linie und mit Hilfe von beiden baue ich eine mittlere Linie darüber.

In mir steckt Egoismus, Ärger, Gier, Neid, ich will alles haben. Und bei Dir als Meister ist das Gegenteil der Fall- das Geben und absolute Liebe. Ich kann sie von Dir nehmen. Du bist immer bereit, alles zu geben. Aber wenn ich Dich mit meinem Egoismus benutze, dann bin ich von Dir abhängig.

Außerdem zeigt sich hier auch die eigene Erniedrigung. Wir sehen das heute in der Welt, es gibt Depressionen und so weiter. Sie sind die Folge einer höheren Eigenschaft, der Eigenschaft der sogenannten „höheren Scham“.

Um mich darüber zu erheben, muss ich Deinen Einfluss auf mich vollständig annullieren. Dies kann ich nur, wenn ich beide Eigenschaften anwende. Dabei benutze ich vollständig meinen Egoismus, hole mir alles was ich von Dir bekommen kann, lasse die Freude, die von Dir kommt, durch mich hindurchgehen, aber nur um Dir Genuss zu bereiten.

Folglich bin ich kein Empfänger, denn ich empfange nur um deinetwillen. Ich bin der Gebende, da ich Dir alles gebe und Du wirst zum Empfänger.

Ich bin ein Empfänger und ein Geber. Du bist der Empfänger und der Geber. Wir werden absolut gleichberechtigt. Dann gibt es keinen Unterschied zwischen uns in den Stufen „Schöpfer-Geschöpf“. Ich komme vollständig auf die gleiche Stufe wie Du.

Da ich ein Führer, ein Erschaffer dieser neuen Beziehungen bin, werde ich sogar höher als Du. Denn ich bin für diesen ganzen Prozesses verantwortlich: Ich erschaffe ihn, ich erfinde ihn, ich setze ihn um.

Aus dem Fernsehprogramm „Die Kraft des Buches von Zohar“ 6

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Hat der Schöpfer ein Bild?


Frage: Ich verstehe Ihre Interpretation des Schöpfers nicht. Sie nennen Ihn Natur. Widerspricht dieser Begriff nicht dem, worauf sich die Tora bezieht? Die Tora offenbart doch die Natur des Schöpfers als Persönlichkeit, als Bild.

Antwort: Nein, auf gar keinen Fall. Wenn Sie so herangehen, dann gelangen Sie zum Götzendienst. Der Schöpfer besitzt gar keine Gestalt, überhaupt nichts Konkretes. Es ist die Kraft der Selbsthingabe und der Liebe, die das gesamte Weltall ausfüllt. Darüber gibt es die Kraft, die Atzmuto genannt wird, was die Tatsache symbolisiert, dass sie über jeder Verbindung zu den geschaffenen Wesen steht und wir sie daher in keiner Weise  benennen können.

Alle Adjektive, die sich auf Ihn beziehen (schrecklich, furchtbar, usw.), entstammen unserer Wahrnehmung, so wie ein kleines Kind seinen Vater oder seine Mutter böse nennt, aber sie zeigen eigentlich ihre Haltung ihm gegenüber auf diese Weise, um dadurch die richtigen Reaktionen und Handlungen in ihm hervorzurufen, und so versuchen sie, es zu stabilisieren. Aber die Eltern haben eigentlich keine derartigen Eigenschaften.

Frage: Was ist damit gemeint, wenn gesagt wird, der Schöpfer sei die Natur?

Antwort: Die Natur ist alles, in dem wir uns befinden. Einer der Namen des Schöpfers ist Gott. In der Numerologie ist das Wort „Gott“ gleich dem Wort „Natur“. So ist es in den Büchern der Kabbala zu lesen.

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Paradoxes Denken

Paradoxes Denken ist etwas, das verschiedene Systeme, wie Bildungssysteme oder verschiedene fortschrittliche Organisationen, zu fördern versuchen. Wir fühlen uns wohl, wenn die Dinge eindeutig sind, aber es stellt sich heraus, dass die Fähigkeit, widersprüchliche Ideen im Kopf zu behalten, den Verstand der Menschen sehr effektiv entwickelt. Paradoxes Denken trägt zur geistigen Gesundheit der Menschen, zur geistigen Entwicklung und zum Aufbau einer besseren Gesellschaft insgesamt bei. Aber was ist die höchste Stufe des paradoxen Denkens, die wir erreichen können? Lassen Sie uns einige Einsichten untersuchen.

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Wie löst man das Problem eines Freundes?


Frage: Wie kann ein Problem eines Freundes gelöst werden?

Antwort: Es gibt Probleme, die sich durch die Verbindung des Freundes mit dem Schöpfer lösen. Es gibt Probleme, die ich in meinen Freunden sehe, damit ich mich mit dem Schöpfer verbinde und diese Probleme löse. Es gibt Dinge, die sich wie Probleme der Welt anfühlen, so verbinde ich mich mit dem Schöpfer und Er löst sie durch mich.

Das heißt, alles wird durch mich realisiert, aber es kommt vom Schöpfer. Durch mich verbinde ich den Schöpfer entweder mit einem Freund, mit einer Gruppe oder mit der ganzen Welt, auf diese Weise lösen wir Probleme.

Deshalb sollten alle unsere Gedanken in die folgende Richtung fließen: Alle Probleme kommen vom Schöpfer und wir lösen sie nur indem wir uns mit Ihm verbinden. Es kann jeder für jemand anderen tun.

Wenn wir im Zehner arbeiten, sehen wir, dass sich kein Mensch selbst korrigieren, aufrichten, verbinden, oder aus einem schlechten Zustand herausholen kann. Es heißt, dass nur Freunde einen Menschen aus dem Gefängnis befreien können, er selbst kann es nicht.

Solche Zustände werden uns immer wieder gezeigt. Noch fühlen wir das nicht, aber nach einiger Zeit werden wir sehen, dass es so sein wird. Wir müssen uns nur miteinander verbinden. Wie gesagt wurde: „der Mensch helfe seinem Nächsten“. Es gibt keinen anderen Weg.

Aus dem Unterricht, 11.02.2019

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Die Propheten werden wiederkommen


Für viele Jahre nach dem Verlassen Babylons und vor der Zerstörung des Zweiten Tempels gab es eine Gruppe von Menschen, die sich in einem Zustand persönlicher und gemeinsamer spiritueller Verbindung mit der höheren Kraft der Natur – dem Schöpfer – befanden.

Zusätzlich zu dieser Tatsache, dass sie alle auf der gleichen Stufe waren, gab es unter ihnen auch Propheten. Können Sie sich vorstellen, was die Stufe jener Propheten war, über die in den heiligen Büchern geschrieben steht!

Dann fielen sie von der spirituellen Stufe der „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ in grundlosen Hass ab und verloren das Gefühl des Schöpfers in ihren egoistischen Eigenschaften, d.h. sie hörten auf, Propheten zu sein. Die Prophezeiung ist verschwunden. Das ist es, wovon das Buch Zohar spricht, denn es wurde zu einer Zeit geschrieben, als die Zerstörung des Tempels stattfand.

„Die Zerstörung des Tempels“ ist die Zerstörung der Verbindung mit dem Schöpfer.

Das Buch Zohar wurde geschrieben, um sich nach zweitausend Jahren zu offenbaren. Nun, da wir dieses Buch von ihnen angenommen haben, können wir zu den gleichen Stufen der Prophezeiung zurückkehren.

Während dieser zweitausend Jahre haben wir uns völlig von den spirituellen Empfindungen abgekoppelt und jetzt können wir wieder in einen Zustand zurückkehren, in dem Propheten wieder unter uns erscheinen.

Aus dem Fernsehprogramm „Die Kraft des Buches Zohar“, 8.02.2021

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Die letzte Prophezeiung von Baal HaSulam


Und es geschah am Morgen: Ich schaute auf und sah Ihn im Himmeln sitzen. Und er sprach zu mir: Wenn du den Völkern einen Weg bahnen und den Geist des Lebens in ihnen erwecken kannst, werden die Dinge, die ich durch dich vorbereitet habe, vollendet werden.

Bemerkung: Ich erinnere mich an die genaue Übersetzung: „Wenn du das Antlitz der Menschen wiederherstellen und den Geist Gottes in sie einhauchen kannst, wird alles erfüllt werden, was ich durch dich vorbereitet habe. Dies ist die letzte Prophezeiung von Baal HaSulam.

Antwort: Der Punkt ist, dass wir die Übersetzung nur erleichtern, damit die Menschen die Idee der Korrektur wirklich verstehen. Aber im Allgemeinen lebt natürlich die Kraft von Baal HaSulam in seinen Schriften weiter.

Durch die Verbindung mit dem Schöpfer, der höheren Kraft und durch seine Kommentare zum Zohar und allen anderen Schriften können wir diesem Ziel nähern kommen.

Alles was uns praktisch korrigiert, ist jenes zweischneidige Schwert, welches er vom Schöpfer erhalten hat und mit dessen Hilfe wir uns erheben, uns korrigieren, von der egoistischen Einstellung gegenüber der Welt zur Liebe und zum Geben übergehen.

Frage: Was ist das „Antlitz des Menschen“?

Antwort: Das „Antlitz des Menschen“ bedeutet „ähnlich dem Schöpfer“, denn der Mensch, Adam, kommt vom Wort „ähnlich“ dem Schöpfer.

Das heißt, der Schöpfer sagt zu Baal HaSulam: „Mach, dass die Menschen mir ähnlich werden. Dafür gebe ich dir ein Schwert.

Aus der Fernsehsendung, „Kraft des Buches Zohar“ Nr. 5

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