Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Wahrnehmung der Wirklichkeit'

Die Absicht und ihr Einfluss auf die Wirklichkeit

Frage: Viele Menschen, die ihr Leben und sich selbst verwirklichen wollen, wissen, dass es wichtig ist, vor der Umsetzung einer Handlung eine Minute innezuhalten und nachzudenken: „Was möchte ich tatsächlich mit meiner Handlung erreichen?“

Ist es wahr, dass die Beschäftigung mit etwas, das ich erreichen will – also die Absicht zur Handlung – die Realität beeinflussen und mir bei der Erfüllung meines Wunsches helfen kann? Kann das Nachdenken über meine Absicht vor der Handlung wirklich die Kraft haben, die Situation, die ich erreichen möchte, positiv zu beeinflussen?

Meine Antwort: Das, was ich am Ende erreichen möchte, wird Ziel genannt. Alle meine Handlungen auf diesem Weg sind auf den Zustand, den ich erreichen möchte, gerichtet. Ich spreche nicht über irdische Ziele. Die Kabbalisten arbeiten mit der höheren Kraft, mit der sie ständig in Verbindung sind und die die gesamte Realität lenkt. Sie überblicken die Wirklichkeit, die von dieser Kraft ausströmt, innerlich über das Gefühl und äußerlich über die Wahrnehmung mittels der fünf Sinne.

Ich betrachte nur diese Kraft, da sie es ist, die die Realität bildet. Meine Absicht ist nur auf diese Kraft gerichtet. Wie schließe ich mich in ihr ein, wie komme ich ihr in jeder Situation meines Lebens näher? Ob mit guten oder schlechten Menschen, mit meinen inneren Zuständen, mit Tieren, Pflanzen, dem Unbelebten – alles, was ich wahrnehme, ordne ich der höheren Kraft zu, die meine Wirklichkeit speziell für mich erschafft.

Es ist, als lebte ich in einem Film, den diese Kraft für mich erzeugt. Ein Teil dieses Films fühlt sich so an, als würde alles um mich herum ablaufen und ein anderer Teil in mir reagiert darauf. Die höhere Kraft bewirkt alles, was sich innerhalb und außerhalb von mir abspielt. Meine Absicht ist es, jede Minute meines Lebens das maximale Ausmaß an Verständnis zu erreichen, um mich an die höhere Kraft anzuheften, die meine Realität um mich und in mir formt.

Ich lerne, dass diese höhere Kraft zielgerichtet ist, wenn sie mich durch alle möglichen Zustände führt. Auf der Grundlage jedes innerlichen und äußerlichen Zustandes muss ich begreifen, dass es nichts außerhalb dieser Kraft gibt, die gut und gutes tuend ist. Sie bewirkt alles, auch die erschreckendsten und unangenehmsten Dinge, nur damit ich mich an sie wende. Sie steuert alles, was in der Vergangenheit, Gegenwart oder in der Zukunft stattfindet.

Ich versuche einen Zustand zu erreichen, in dem ich innerhalb dieser Absicht leben kann. Mein Ziel ist es, darin verhaftet zu sein. Wenn ich verschiedene Handlungen durchführe, wird sowohl die spirituelle als auch die körperliche Welt in mir geformt.

Das ist im wesentlichem mein Leben. Ich nutze innerhalb der gleichen Kraft die Erkenntnis, was sie von mir möchte, wie sie mich formt, wie sie die höhere Welt erschafft, wie ich sie erreiche, etc.. Ich schreite in zwei Schritten voran: Ich betrachte diese Welt, als käme sie von oben – und von der höheren Welt aus gesehen als Austritt von unten. Ich lebe immer in dieser Weise. So wird meine Einstellung gegenüber meiner Realität als Absicht bezeichnet. Über die Absicht wird in den Büchern der Kabbala viel geschrieben: Wie muss ich mich zu jedem Schritt auf meinem Weg und in meinem Leben beziehen? Durch die Absicht forme ich meine Realität.

Wenn ich alles körperliche und spirituelle mit der höheren Kraft, die mein ganzes Leben bestimmt, verbinden kann, dann lebe ich bereits in einer Welt und nicht in zwei. Denn alles rührt von dieser höheren Kraft her, es gibt nichts außerhalb davon.

So beeinflusse ich meine Wirklichkeit auf gute Weise. Die Wirklichkeit existiert eigentlich nicht. Ich erschaffe sie – und daher hängt es nur von mir ab, wie ich das tue.

Von Kab TV „Neues Leben“ 18/2/16

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Die Menschheit Ist Ein Geschlossenes System aus Seelen

Frage: Wir haben nicht viele Informationen über Kabbalisten, die hohe spirituelle Stufen erreicht haben. Es scheint, dass sie für sich arbeiteten. Welche Vorteile haben die Menschen von ihrer Arbeit?

Meine Antwort: Die gesamte Menschheit bildet ein penibles, vollkommen geschlossenes System aus Seelen, die alle einschließt: solche, die bereits fort sind, die Lebenden, die Ungeborenen, diejenigen, die sich in der spirituellen Welt oder auf unserer Stufe befinden. Es macht keinen Unterschied, wo und in welcher Gestalt sie sind. Die Stufen der Natur sind genauso in diesem System eingebunden: die unbelebte, pflanzliche und die tierische Stufe.

In anderen Worten, alles in der Natur ist in perfekter Harmonie, in Verbindung und Übereinkunft, in einem gemeinsamen  integralem Schema und darum sollten wir keinen einzigen Teil vom Rest trennen. Alles ist in ein System eingeschlossen, in dem alles miteinander verbunden ist.

Es macht keinen Unterschied, ob das ein Mensch spürt oder nicht, er ist ein Teil davon! Jeder hängt von der gegenseitigen Zusammenarbeit mit diesem riesigen System, das tatsächlich eine einzige allgemeine Seele ist, ab. Es hängt davon ab, wie ein Mensch sie beeinflusst und wie er die allgemeine Seele zum besten Zustand, zur Vollkommenheit bringt.

Vom Russischen Kabbala Unterricht

24/1/16

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Das Selfie als Symbol einer Ära

Frage: Ein „Selfie“ ist ein Konzept, das selbst von Psychologen nicht wirklich erklärt werden kann. Sie glauben, es sei eine Art von  Narzissmus. Menschen finden Gefallen daran, von sich Bilder zu machen, bevor sie sterben, wenn sie in einen Abgrund fallen oder nicht ausweichen, wenn ein Hochgeschwindigkeitszug heranrast. Anschließend posten sie die Fotos in das Internet. Dies ist heutzutage die gängigste Sache, und jeder liebt es, sich diese Bilder anzusehen. Es ist eine Art Virus unserer Zeit.

Meine Antwort: Warum können sie es nicht erklären? Die Antwort ist recht einfach: Wenn du die Bilder im Internet postest, hoffst du, dass irgendetwas Ewiges darin wohnt. Das Internet ist unsere Begegnung mit der Ewigkeit. Theoretisch existiert das, was dort heruntergeladen wurde, in einem System der gegenseitigen, menschlichen Beziehung für immer. Deshalb bringst du dich dort ein.

Frage: Warum wird ein Selbstportrait als Form der Kommunikation genutzt?

Meine Antwort: Weil ein Mensch, der sich selbst fotografiert, sich dadurch irgendwie ausdrücken will. Menschen sehen ihn an, verstehen vielleicht, wer er ist, was sein Gesichtsausdruck aussagt und was er über den Hintergrund, auf dem er sich abbildet, sagen möchte. Das ist die Übertragung einer sehr genauen und guten Information.

Frage: Psychologen haben eine Theorie über soziale Vergleiche. Der Theoretiker Leon Festinger behauptet, dass die Menschen eine angeborene Eigenschaft besitzen, sich in Bezug zu anderen fortwährend selbst zu beurteilen.

Meine Antwort: Das ist sicher so, da sich unser Ego nicht selbst bewerten kann. Wie kann es sich selbst erfahren, wenn nicht in der Verbindung zu anderen: Ich bin schlechter, besser, wo, wie. Die Hauptsache ist es, Menschen zu beobachten, um herauszufinden, wer man ist, mit wem man sich abbildet und was der Hintergrund bedeutet. Sie hin, sei neidisch und beeindruckt.

Frage: Warum möchte sich ein Mensch ständig selbst fotografieren anstatt seine Liebsten, Angehörigen und Freunde?

Meine Antwort: Sie sind nicht mehr meine Favoriten, nur „Ich“. Sogar wenn ich jemanden liebe, tue ich das nur, weil es mir Freude bereitet. Dies ist vergleichbar mit der Liebe zu einem guten Steak. Das Selfie erklärt unsere Selbstliebe bzw. den Wunsch, das Zentrum der Aufmerksamkeit zu finden, sehr genau. „Schau auf das Zentrum der Welt, lass alles auf der Seite. Siehst du mich? Das bin ich“.

Frage: Wird uns das zu einem tödlichen Ende führen?

Meine Antwort: Ja, heute entwickeln wir uns sehr schnell zu der Erkenntnis, dass das Ego schlecht ist.

Von KabTV „Neues von Michael Laitman“

4/4/16

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Aus der Illusion in die Wirklichkeit

Frage: Einige Jahre lange versuchte ich zu verstehen, wer ich bin und welche Aufgabe ich im Leben habe. Wie kann man diesen Weg fortsetzen ohne verwirrt zu sein und zwischen Wahrheit und Illusion unterscheiden?

Meine Antwort: Wir leben tatsächlich alle in einer illusorischen Welt. Doch das Problem ist, wie wir die wahre Welt finden können, in der wir leben und nicht dieses Trugbild, in dem wir uns momentan wähnen? Daher sollten wir das Studium der Kabbalah wählen, um die Zusammenhänge zu verstehen.

Die Kabbalah „übersetzt“ Empfangen, Wahrnehmung und Gefühl. Unsere imaginäre Welt, die wir nur durch unsere fünf beschränkten Sinne aufnehmen, splittert sich auf und öffnet sich uns, sodass wir eine völlig neue Welt vor uns sehen – sie ist die nächste Stufe der menschlichen Entwicklung.

Um jedoch einen „neuen Sinn“ zu entwickeln, müssen wir aus uns heraustreten und die Wahrnehmung durch unsere fünf Sinnesorgane verlassen. Sie geben uns die Illusion, als wären wir in dieser Welt, wo wir von Menschen umgeben sind, die uns gleichen, die ebenfalls ihren wahren Zustand und die umgebenden Realität erfassen wollen.

Aus uns herauszutreten bedeutet, dass wir anfangen, uns mit anderen Menschen, die uns gleichen, zu verbinden und an ihrem Leben teilzuhaben. Dadurch wird unsere gegenseitige Verbindung stärker und hilft uns, auch das wahrzunehmen, was außerhalb von uns liegt. Dann erkennen wir auch die Welt außerhalb von uns.

Dies ist unsere Hauptaufgabe, die sich durch ein einfaches Gesetz beschreiben läßt: „Und Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst“ (Levitikus 19:18). Wir beziehen uns dadurch auf die anderen Menschen wie zu uns selbst und wir erkennen die Welt durch deren Gefühle und Empfindungen. Das bedeutet „aus sich heraustreten“.

Die Kabbalisten gaben uns eine vollständige Liste an Ratschlägen, wie wir die richtige Verbindung zwischen uns herstellen können. Wenn wir diese Ratschläge in unserem Handeln in der Gruppe  beherzigen, erreichen wir einen Zustand, in welchem jeder den anderen fühlt und nicht sich selbst. Der Mensch spürt dann in den anderen Menschen einen höheren, erhabeneren Zustand und kann sich dadurch leichter von seinem eigenen Ego trennen. Dadurch erkennt er ein neues System des Aufbaus der Welt jenseits seiner eigenen Empfindung.

Dadurch lösen sich alle Schranken der eigenen Wahrnehmung auf und es entsteht ein neues Sinnesorgan zusätzlich zu unseren herkömmlichen fünf Sinnen. Das neue Sinnesorgan bewirkt, dass sich der Mensch „über“ seinem egoistischen Verlangen wiederfindet, das alles für sich selbst verschlingen will. Er erlangt neue Eigenschaften – jene des Gebens, der Liebe – Eigenschaften, die sich außerhalb von ihm befinden.

Das neue Sinnesorgan nennt sich „Seele“, in welcher wir die Höhere Welt fühlen und nicht länger durch unsere normale Wahrnehmung begrenzt sind. Wir verstehen, erreichen und spüren dann alles, was tatsächlich mit uns und der Schöpfung geschieht.

Aus der russischen Kabbalalektion, 13.12.2015

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Die Wurzel des Rassismus

Dr. Michael Laitman im Gespräch mit Oren Levi und Yael Leshed-Harel

Zusammenfassung

Die Unterschiede der Hautfarbe sind tief in der Natur verwurzelt: Schwarz, weiß, gelb und rot. Das Problem des Rassismus kann wegen dieser tiefen Verwurzelung nicht gelöst werden. Alles, was wir durch die Kraft des Lichts, welches erneuert, erreichen können, ist eine vollständige Behandlung und Erziehung zur „Liebe deinen Freund wie dich selbst“. Von Natur aus möchte unser Ego über anderen stehen,  sich einzigartig und erhaben fühlen. In der Materie gibt es in der Entwicklung vier Phasen und daher gibt es bei den Menschen vier Farben: weiß, schwarz, gelb und rot. Diese Teilung in vier Anteile existiert in jedem Detail und stellt die allgemeine Formel der Schöpfung dar (Yod-Hey-Vav-Hey). Es ist daher unmöglich, jeden gleichermaßen zuzuordnen, dies wird nur durch den Aufstieg unserer gemeinsamen Wurzel möglich. Wie bei einer Mutter, die vier Kinder hat, weiß, schwarz, gelb und rot, sie alle stammen von ihr ab. Ein Mensch schaut auf einen anderen und spürt dabei einen Unterschied. Keine gewöhnliche Ausbildung oder Rechtssprechung kann dies auflösen.

Moderne Entwicklung findet zuerst zwischen weißen, dann zwischen den gelben, roten und schließlich zwischen den schwarzen Menschen statt. Es ist nicht damit gemeint, dass einer besser als der andere ist; es ist einfach das Gesetz der Entwicklung. In der egoistischen, menschlichen Geschichte, haben die weißen Menschen immer andere dominiert und sich von ihnen distanziert. Sie versuchen die negative Haltung gegenüber den Schwarzen in Amerika zu korrigieren und haben dafür eine Menge investiert, aber letztendlich werden wir alle sehen, dass dies keinen Erfolg bringen wird. Die einzige Lösung ist, wenn der Mensch über seinen Körper, sein Herz, seinen Geist, die Weltlichkeit und den Materialismus aufsteigt. Dann erreicht der Mensch eine neue spirituelle Erkenntnis und sieht die anderen in Übereinstimmung ihrer spirituellen Eigenschaften.

Die einzige Lösung ist, wenn sich die Menschheit  auf unsere gemeinsame Wurzel erhebt, auf die Stufe, auf der es keine Unterschiede gibt. Die Wissenschaft der Kabbala gibt dem Menschen den Wert des Gebens und neuen Eigenschaften, die einen Menschen aus sich heraustreten und auf andere zugehen lassen. „Liebe deinen Freund wie dich selbst“ ist das Einzige, das Rassismus eliminieren kann. Es gibt keine andere Lösung.

Aus Kab TV „ Neues Leben-die Wurzel des Rassismus“ 5/5/15

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Verantwortlich für die ganze Menschheit

Frage: Ist ein Kabbalist für alles, was rund um ihn geschieht, verantwortlich? Inklusive für die Politiker und Bürokraten, mit denen er in Kontakt tritt?

Meine Antwort: Der Kabbalist fühlt seine Verantwortung für die ganze Menschheit – für all das Böse, das in der Welt geschieht. Als Grund dafür sieht er seine eigene Nachlässigkeit an. Wir sind alle in einem integralen System verbunden, in welchem alle sich gegenseitig beeinflussen und voneinander abhängig sind. Und ein Kabbalist hat in besonderem Maß Einfluss auf alles.

Frage: Wie kann man so leben und sogar noch froh darüber sein?

Meine Antwort: Man kann, weil man dadurch die Kräfte für das Leben und das Geben erlangt. Es ist so, dass man den anderen ihre Arbeit zwar nicht abnehmen kann, aber man kann sie aufklären, damit sie beginnen, sich anders zu verhalten und dabei  ihr Leben verbessern. Jede „Nachlässigkeit“ liegt in der mangelnden Aufklärung.

Aus dem Unterricht vom 27.12.2015  [#176908]

Wiedergeburt der Alten Welt

Frage: Das aktuelle Wirtschaftssystem wird den Bedürfnissen der Menschen nicht gerecht. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt unter prekären wirtschaftlichen Bedingungen und nur etwa eine Milliarde Menschen genießen den Wohlstand und Reichtum der Welt. Darüber hinaus  hat die wirtschaftliche Entwicklung, die die Grundlage der kapitalistischen Zivilisation ist, praktisch aufgehört zu funktionieren. Gleichzeitig gibt es eine andere Art von Wirtschaft wie Robotik, künstliche Intelligenz, usw. Kann man sagen, dass die alternative Wirtschaft die Grundlage für die neue Wirtschaft sein wird? Und wie wird die neue Menschheit nach der Transformation der alten Menschheit sein?

Meine Antwort: Ich denke, es wird ein Übergang bezogen auf Qualität sein. Es geht nicht um die Wirtschaft oder Ökologie, sondern um die Menschheit, die nach unterschiedlichen Prinzipien auf einer anderen Ebene existieren wird. Sie wird in einer anderen äußerlichen Dimension leben. Die neue Wahrnehmung wird nicht in unseren fünf leiblichen, egoistischen Sinnen offenbart werden, durch die wir die Welt um uns jetzt wahrnehmen. Wenn wir uns auf dem neuen Niveau vereinen, werden wir Gefühle entwickeln, die das Bild der Welt außerhalb von uns zeigen. Aber es wird nicht durch unsere körperlichen Sinne zu uns gelangen, die uns diese Welt nur schmal, verschwommen und begrenzt wahrnehmen lassen.

Die neue Welt wird vollkommen anders sein: Eine Welt der Kräfte und Eigenschaften, nicht Objekte und Phänomene, die in unserer egoistischen Phantasie dargestellt sind. Dann wird unsere Wirtschaft, unsere Kultur und unser ganzes Leben eine ganz andere Bedeutung bekommen – eine „außerkörperliche“ Bedeutung. Wir werden uns in Geschöpfe verwandeln, die keine materiellen Dinge brauchen werden wie Eigentum, Statussymbole, Umwelt usw. Wir werden durch Energie ernährt werden, die auf Synergie basiert,  auf gegenseitiger Fürsorge und  Zusammenarbeit, auf dem Gleichgewicht zwischen den positiven und negativen Kräfte der Natur – und wir werden zwischen ihnen existieren. Die nächste Stufe der Menschheit wird nicht körperlich sein, sondern eine Ebene der Gedanken, Absichten und Energien. Ich denke nicht, dass von unserer Wirtschaft, Umwelt oder unserer Gesellschaft, so wie wir sie jetzt kennen, etwas übrig bleiben wird. Wir müssen wieder geboren werden, und diese Wiedergeburt wird sich darin  ausdrücken, dass sie uns in eine neue Perspektive auf eine Welt außerhalb unserer körperlichen Wahrnehmung entlässt.

Kommentar: Wenn das so sein wird, dann macht es wohl keinen Sinn, über die zukünftigen technologischen Fortschritte zu sprechen.

Meine Antwort: Nein, sie werden alle untergehen und bedeutungslos werden. Sogar heute  sind wir in unseren Fähigkeiten nicht besonders eingeschränkt. Und was sagt uns das? Das einzige was der Menschheit wirklich gelingt, ist Leiden. Deshalb machen uns alle guten Dinge, die wir durch wirtschaftlichen und technologischen Fortschritt erreichen, nicht glücklich. Wir fühlen keine Notwendigkeit für sie. Die Menschen von heute nehmen Drogen vor allem, um sich abzulenken; sie wollen nicht mehr heiraten, keine Kinder bekommen; es ist, als würde der Mensch innerlich schreien: „Lass mich in Ruhe mit all der Technologie und Technik. Ich bin nicht interessiert an diesem Leben!“ Ich hoffe, dass wir Menschen, die sich die Frage stellen, worum es im Leben wirklich geht, Antworten zur Verfügung stellen können. Zuerst sollte die Menschheit zuhören und verstehen und dann darüber nachdenken, wie das Leben neu zu organisieren ist… Denn sonst verlieren die Menschen ihre Lebenslust.

Von KabTV „News mit Michael Laitman“ 11/29/15

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Globaler Tsunami

Jede Katastrophe geht auf das Konto Israels.

Frage: Manche Menschen scheinen sich darüber zu freuen, dass Europa nun mit muslimischen Flüchtlingen überschwemmt wird. Sie denken anscheinend, Europa verdiene dies. Was denken Sie darüber?

Antwort: Man sollte mit Schadenfreude zurückhaltend sein. Ausserdem werden letztendlich alle Ärgernisse auf uns zurückfallen.

Es wird deutlich, dass die Ursache jeglichen Leides der Welt früher oder später auf uns – und nur auf uns – geschoben wird. Gleiches gilt für die momentane Flüchtlingswelle. Nur wir werden dafür zur Verantwortung gezogen werden. Afrikaner, Asiaten und Europäer werden auf uns zukommen und sagen: „Ihr seid schuld an unserer Notlage. So empfinden wir das.“

Die derzeitigen globalen Ereignisse sind nur die Vorbereitung darauf, Israel zu attackieren. Egal, wo welche Katastrophe passiert und wer darin verwickelt ist. Ein Sturm an Verzweiflung, Verbitterung und Hilflosigkeit nähert sich mit Riesenschritten. Er wird uns wie ein Orkan treffen, wenn wir nicht an einem Gegengift arbeiten.

Karten auf den Tisch

Die Kabbalisten überliefern uns, dass wir dem sich nähernden Disaster voraus sein sollten. Wir müssen die Menschheit darüber informieren, die Karten auf den Tisch legen und uns gemeinsam „in einen Menschen mit einem Herzen“ verwandeln.

Es gibt keine Alternative; es kommt aus der Natur, der Höheren Kraft. Und es gibt eine Methode, die unsere grundlegende Beziehung zur Natur verbessern kann. Diese „Wissenschaft der Einheit“ ist die Weisheit der Kabbalah. Wir sollten sie in unseren Alltag integrieren und aus ihr zum Wohle Aller Vorteile ziehen.

Die ganze Menschheit ist eine Familie, es sind die Nachfahren der alten Babylonier. Lasst uns gemeinsam handeln, denn andernfalls werden sich unsere Zustände verschlimmern und wir werden uns gegenseitig die Köpfe einschlagen.

Es ist nicht möglich, nichts zu tun und nur tatenlos zuzusehen, wie die anderen leiden. Wir müssen Verantwortung übernehmen, wenn auch nur aus dem einzigen Grund, dass kein Weg daran vorbei führt.

Die allgemeine wechselseitige Abhängigkeit ist heute offensichtlich. Wir können unserer Natur nicht entkommen, selbst wenn wir uns am entlegensten Ort der Welt verstecken. Schon bald werden die Wellen eines gigantischen Tsunamis den ganzen Planeten treffen.

Willkommen in Afrika?

Zusätzlich haben wir keine Ahnung über das Ausmaß potentieller Naturkatastrophen oder Finanzkrisen. Und trotzdem könnten sie jeden Moment eintreffen und unseren Lebensstandard auf ein Niveau zurückwerfen, das schlechter ist als jener der Dritte Welt Länder.

Letztere sind heute zumindest in der Lage, andere Länder um Hilfe und Unterstützung zu bitten. Doch ein globaler Kollaps könnte dazu führen, dass Geld wertlos wird und es niemanden mehr gibt, an den man sich wenden kann.

Eine Familie, die in einer Lehmlütte zusammen mit einer Ziege lebt und ein winziges Stück Land besitzt, wird irgendwie überleben. Doch wie wird ein Europäer ohne Arbeit und Einkommen überleben? Diese Armut wäre noch viel leidvoller, da die Menschen der westlichen Welt nicht wissen, wie man ohne etwas überlebt.

Es steht geschrieben: „Ich erschuf den bösen Trieb und ich erschuf die Tora als Gewürz.“ Am Ende werden die globalen „Tsunamis“, wie wir sie heute sehen, unsere „alte Welt“ auslöschen, damit wir beginnen, das Gewürz – die Korrektur – zu verwenden. Nur so gelangen wir in eine neue, glücklichere Welt.

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From KabTV’s “A New Life” 8/28/15

 

Unbefangener Blick auf die Welt

Es gibt Handlungen, die ein Mensch mithilfe seiner egoistischen Natur durchführen soll. Weil sie uns zwingt, nur uns selbst zu lieben und zu schmarotzen, ohne jeglicher Rücksicht auf das Leiden der Nächsten. Genauso vernachlässigen wir den Schöpfer. Hätten wir nicht  nicht Furcht vor der höheren Kraft, hätten wir überhaupt keine Gedanken an sie verloren. Es gibt aber die Verhüllung und daher weiß ich nicht, was mit meinem Leben geschieht, mit meinen Kindern, den Verwandten, mit mir selber. Werde ich noch im nächsten Augenblick am Leben sein und was wird mir der nächste Tag bereiten? Deswegen mache ich eine Berechnung und entscheide mich dafür, mich gut zu benehmen, weil sich das für mich lohnt.

Von Seiten des Schöpfers gibt es gewisse Verbindlichkeiten in Bezug auf Menschen, das bedeutet wenn der Mensch sich richtig benimmt, verhält der Schöpfer zu ihm wohlwollend. Es gibt aber noch eine andere Voraussetzung, die uns verpflichtet, uns nicht nur zum Schöpfer gut zu verhalten, sondern zur ganzen Welt: zur unbelebten Natur, Pflanzen, Tieren und Menschen. Man soll sich zu seiner Umwelt so benehmen, als ob man letzter wäre, deswegen wurde gesagt: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Der Nächste ist alles, was mich umgibt.

Stellen Sie sich vor, Sie verhielten sich zu allem, was Sie umgibt, genauso wohlwollend wie zu sich selbst. Dann spüren Sie vielleicht den Unterschied zwischen sich selbst und dem, was außer Ihnen existiert. Alles – Steine, Pflanzen, Tiere, Menschen sind Sie selber. Sie spüren, dass die umgebende Welt, das ganze Universum eine Einheit ist, in der auch Sie ein Teil sind. Wenn wir zu solchem Zustand kommen, heben wir alle Grenzen auf und erwerben ein zusätzliches Sinnesorgan, das uns ermöglicht, das zu erkennen, was uns umgibt.

Man empfand die Außenwelt immer durch die eigenen Augen, bewertete alles entsprechend der Vorteile, die man aus den Dingen ziehen konnte. Und jetzt hebt man den Egoismus auf, die eigene parteiische Meinung und fühlt die Außenwelt. Man spürt plötzlich, dass man mit der Außenwelt zu Einem verschmilzt, was die höhere Welt oder Garten Eden heißt. Die Welt ist voll Energie, Licht, Leben, Vergnügen. Es gibt nur das höhere Licht, das sich in absoluter Ruhe befindet. Es gibt keine Grenzen und keine Zeit.

Sie entkommen der Begrenzung dieser Welt und Ihren egoistischer Empfindungen und erfahren eine neue Realität, die nicht von Ihrem Egoismus begrenzt ist. Wenn Sie diese Empfindung erreichen, wo die ganze Welt zu Einem wird, wo sich die höhere und niedere Welt verbinden, erkennen Sie die Wahrheit, für welche Sie in dieser Welt existieren.

Aus der TV Sendung „neues Leben“ Nr. 627, 17 September 2015

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Den Sinn des Lebens offenbaren

Frage: Was würden Sie einem Menschen raten, der den Geschmack am Konsum, an Wissenschaft und Kultur – überhaupt an allen herkömmlichen Werten verloren hat und spürt, dass es da keinen Sinn gibt?

Antwort: Ich kann ihm raten, sich auf die nächste Entwicklungsstufe der Menschheit einzulassen, allen mit der Hand zum Abschied zu winken, sich in den Zug zu setzen, der ihn zu neuen Erkenntnissen bringt und den Bahnsteig unserer Welt zu verlassen. In diesen Zug wird er einer ernsthaften inneren Korrektur unterzogen, innere Veränderungen finden statt und er wird der nächsten Stufe angenähert, erlangt zusätzlichen Werkzeuge an Verständnis, Wissen, Erkenntnis und Wahrnehmung. In unserer Geschichte gibt es viele Beispiele von Kindern, die im Wald unter wilden Tieren aufwuchsen; sie sind einer „Umerziehung“ kaum mehr zugänglich.

Was auch immer man mit ihnen machte, sie blieben Tiere. Sie waren nicht einmal in der Lage, die menschliche Sprach zu lernen. Sie schlafen und bewegen sie wie Tiere. Von solchen Fällen wird heute noch in den wissenschaftlichen Fachzeitschriften berichtet. Das Gleiche passiert mit uns. Von der gegenwertigen Gesellschaft umgeben, sind wir wie die Tiere nicht in Lage, uns selbst zu korrigieren; wir spüren im Innersten, dass wir in diesem Zustand nicht mehr bleiben können. Doch wie kommt man heraus?!

Es ist unsere Aufgabe, eine kleine halbgeschlossene Gesellschaft aufzubauen, die nicht vollständig von der anderen getrennt ist, aber in sich auf einem anderen Prinzip aufgebaut ist – dem Prinzip der gegenseitigen Hilfsbereitschaft, Kommunikation, Erziehung und Aneignung von natürlichen Eigenschafften, die in uns ursprünglich vorhanden waren und wieder neu entwickelt werden müssen. Da wir aber unter „Tieren“ aufwuchsen, sind wir selbst Tiere; deswegen müssen wir unter Menschen, damit wir zu Menschen werden. Dies ist ein großes Problem, aber ich denke mit Hilfe der modernen Informations- und Kommunikationsmitteln können wir das lösen. Zumindest die Notwendigkeit wächst hierzu nach und nach.

In unserer Zeit wird allen klar, sich materiell zu erfüllen, ist heute kein großes Problem mehr. Und dennoch entsteht im Inneren des Menschen ein Vakuum, das gefüllt werden will. Doch mit Hilfe der bestehenden Mittel ist eine „Füllung“ nicht mehr möglich. Wir fühlen uns weder durch Wissenschaft, Kultur oder sonst noch etwas erfüllt. Wir müssen auf jeden Fall verstehen, warum wir existieren. Und nicht nur verstehen, sondern im Kontakt mit dem wahren Sinn des Lebens kommen. Es erzeugt ein Gefühl der ewigen und vollkommenen Existenz. Darunter befindet sich die eine tierische Existenz – das Leben im Körper. Darum beginnt die nächste Phase und letztendlich kommen wir zum Ewigen Zustand. Was alles passieren wird, kann ich nicht genau sagen. Aber wir sehen bereits Veränderungen und jede nachfolgende Form wird aus der vorherigen geboren.

Anmerkung: Das klingt ziemlich optimistisch vor dem Hintergrund der allgemeinen Hoffnungslosigkeit.

Antwort: Diese Hoffnungslosigkeit ist richtig und positiv. Ausgerechnet sie gibt dem Menschen den Impuls für die nächste Stufe der Entwicklung. Die Geschichte ist voll von diesen Zeugnissen. Schauen Sie, was wir während unserer Entwicklung durchlebt haben: Epidemien, Seuchen, Völkerwanderungen, Klimaschocks, Naturkatastrophen und so weiter. Heute passiert alles viel intensiver und bringt uns schneller voran. Also, ich persönlich bin ein Optimist.

Aus der TV Sendung „Die letzte Generation“, Nr.16, 19.08.2015

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