Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Wahrnehmung der Wirklichkeit'

Eine letzte Chance für die moderne Gesellschaft

Frage: Kabbalisten sehen einen dritten und einen vierten Weltkrieg vorher. Das bedeutet, dass die Menschheit noch immer auf dem Weg des Leidens fortschreitet. Ist das der Grund, warum unsere Generation „die letzte Generation“ genannt wird? Ist das der letzte Ausweg für die Menschen?

Antwort: Die letzte Generation entstand Ende des 19. Jahrhunderts. Sie wird solange andauern, bis die Menschheit korrigiert ist, das heißt, bis wir uns zu einem System zusammenschließen und die innere, gemeinsame Verbindung zwischen uns herstellen können. Wenn wir diese Verbindung erreichen, fühlen wir, dass wir in einer völlig anderen Dimension außerhalb der Struktur dieser Welt existieren.

Unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit ist grundsätzlich persönlich. Jeder nimmt die Wirklichkeit aus seinem Egoismus heraus wahr, nach dem Verlangen, Zufriedenheit zu empfangen und sich zu füllen, was das Wesen unserer Natur ist. Wenn wir uns miteinander verbinden, aktivieren wir verschiedene Gesetze der Veränderung zwischen uns. Sie helfen uns, eine andere Eigenschaft der Wahrnehmung der Wirklichkeit zu erwerben; wir fangen damit an, nicht durch uns selbst, sondern durch andere zu fühlen. Wenn wir uns verbinden, erlangen wir ein kollektives Wahrnehmungssystem. Heute können die Menschen diese Wahrnehmung nicht erlangen, fühlen oder sich vorstellen. Dies ist nur möglich, wenn ein Mensch mit dem Studium der Weisheit der Kabbala beschäftigt ist. Durch das Studium des Materials und der praktischen Arbeit in der Gruppe werden wir allmählich vom höheren Licht beeinflusst. Ein Mensch, der sich mit anderen verbindet, empfängt als Resultat das Licht – damit ist eine höhere Information gemeint. Er beginnt, durch die Verbindung mit dem allgemeinem System die ganze Schöpfung zu spüren. Dies wird Offenbarung der höheren Welt genannt; damit beschäftigt sich die Weisheit der Kabbala.

Wenn ein Mensch beginnt, die ganze Welt durch ein kollektives Gefühl wahrzunehmen, arbeitet er auf ganz andere Weise. Er versteht, dass alle miteinander verbunden sind, dass er unbedingt um des gemeinsamen Zustandes willen handeln sollte. Er fängt an, die höhere alles lenkende Kraft zu empfinden. Er nennt diese Kraft den Schöpfer, da er sehen kann, dass diese Kraft tatsächlich die Vereinigung erzeugt, alle miteinander verbindet, unsere Gegenwart und Zukunft festlegt.

Wir müssen bewusst und bereitwillig die gegenseitige Verbindung zwischen uns erreichen. Sie ermöglicht es uns, die höhere Kraft zu entdecken. Wenn wir das nicht umsetzen, werden wir uns großes Leid zufügen. Letztendlich wird es so sein, wie Baal HaSulam schrieb: „Der Mensch wird, egal ob nach einem dritten oder vierten Weltkrieg, einen Zustand erreichen, der ihn zur Verbindung zwingt, um die höhere Kraft zu entdecken und zwischen diesen funktionierenden Gesetzen zu leben.

Von der russischen Kabbalalektion

10/7/16

(194608)

Du lernst das ganze Leben

Frage: Warum  lernt die Gesellschaft nichts aus der Geschichte? Warum sind die Menschen nicht in der Lage, klare und selbstverständliche Tatsachen zu verstehen, zu akzeptieren und daraus Rückschlüsse für die Gegenwart und die Zukunft zu ziehen?

Meine Antwort: Die Menschheit lernt schrittweise und nur aus ihren Fehlern. Das Leiden treibt die Menschen voran. Nachdem was in den Büchern der Weisheit der Kabbala beschrieben wird, musste es bis zur heutigen Zeit so sein. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die Menschheit durch „Schläge“. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts begann sich die Welt zu verändern. Der Erste Weltkrieg  war der Beginn der Manifestation globaler Prozesse in der Welt. Dieser Trend entwickelte sich allmählich weiter und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg deutlicher. Heute leben wir bereits in einer globalen Welt mit unterschiedlichen integralen Verbindungen.

In unserer Zeit, in der die Menschheit ein solches, ganzheitliches Ego erreicht hat, sind wir vollkommen in gegenseitige Beziehungen eingetreten. Die Menschen können über die Meere und Kontinente Kontakt miteinander haben. Es ist bereits möglich, den Menschen zu erklären, dass sie nicht nur integral verbunden sind, sondern dass die aufgebauten Verbindungen schlecht sind. Schlecht gebaute globale Verbindungen sind voller Gefahren.

Die Weisheit der Kabbala offenbart und erklärt uns, dass wir uns auf unsere nächste Entwicklungsstufe erheben müssen. Wir müssen begreifen, dass wir die Welt zu einer gemeinsamen und gegenseitigen Verbindung zwischen uns bringen müssen, nicht nur persönlich durch unsere eigenen Sinne. Wenn dies geschieht, werden wir die Welt in einer völlig anderen Weise, auf einer anderen Ebene, in einer anderen Dimension wahrnehmen. Wir werden das als ein vollständig vernetztes System betrachten.

Es ist ein System, in dem eine einzige Kraft wirkt und die alles verwaltet. Ähnlich wie bei einem Schwarm Vögel. Es können Tausende sein und doch gehorchen alle einem einzigen Wunsch, einer Absicht und einer Bewegung. Zwischen ihnen gibt es eine kollektive Verbindung, eine kollektive Intelligenz, ein kollektives Gefühl, ein kollektives Ziel. Keiner von ihnen hat persönliche Ziele. Sie alle zielen instinktiv nur auf eine Zusammenarbeit, auf die Verwirklichung eines kollektiven Programms und auf das Erreichen eines gemeinsamen Ziels ab. Würden wir dieses gemeinsame System der gegenseitigen Verbindung zwischen uns trotz unseres Egoismus fühlen, dann würden wir die sogenannte „höhere Welt“ wahrnehmen. Wir würden das Gefühl einer gemeinsamen Natur, einen Zustand der Ewigkeit und Ganzheit erreichen.

Wir müssen diesen Zustand unabhängig, nicht wie Vögel, Fische, Bienen und dergleichen, instinktiv auf einer tierischen Stufe erreichen. Wir müssen das trotz unseres Egoismus erreichen, indem wir uns über ihn erheben und uns miteinander verbinden. Schließlich werden wir dann die Kraft bemerken, die alles leitet. Wenn sich die unterschiedlichen Arten wie Ameisen, Vögel oder Fische verbinden, werden sie von der allgemeinen, kollektiven Kraft geleitet. Das ist genauso eine höhere Kraft, die sich in solchen Momenten unter den Vögeln manifestiert.

Sie bewegen sich ohne sich zu unterhalten, genau innerhalb dieser allgemeinen, kollektiven Kraft. Genau das geschieht mit uns durch die richtige Verbindung. Das wird die Offenbarung des Schöpfers zwischen den Menschen genannt.

Wenn wir schon in solch einem Zustand wären, dann könnten wir die nächste Stufe unserer Entwicklung, eine Existenz, die nicht in unserem Körper, sondern außerhalb davon liegt, in unserer gemeinsamen, kollektiven Intelligenz und unserem Verlangen besprechen. Wir würden unsere gegenwärtige, egoistische Wahrnehmung der Wirklichkeit durchlaufen und dadurch zu einem einzigen Wesen in der höheren Welt, werden. Wir können das in unserer Welt und in unserer Zeit entweder gegen unseren Willen oder aber ganz bewusst umsetzen.

Nun taucht die Weisheit der Kabbala auf, die uns erklärt, dass wir diesen Zustand bewusst erreichen müssen, da wir sonst große Unruhen ertragen werden.

Aus einer Kabbala-Lektion am 10/7/16

(194830)

Der neue Präsident, eine neue Welt und neue Werte

Frage: Wie sehen Sie als Kabbalist die aktuelle Situation in der Welt? Sie sprechen schon die ganze Zeit über große Veränderungen, die auf uns zukommen. Was sind diese Veränderungen?

Meine Antwort: Die Welt befindet sich wirklich in einem ganz besonderen Zustand. Es ist klar, dass sich eine Revolution zusammenbraut. Es ist klar, dass es nicht mit Herrn Trump zu tun hat, er ist nur eine Marionette, die für diese Rolle ausgewählt wurde. Das System bekommt ein leistungsstarkes und sehr wichtiges „Upgrade“.

In der Tat kann man sagen, dass die Welt neue Werte annimmt. Obwohl es allmählich geschieht und noch nicht von den Menschen wahrgenommen wird. Von der Macht des Geldes, das die tragende Säule des Kapitalismus ist, bewegt sich die Welt zu „spirituellen“ Werten. Dies wird auch aufgrund des ideologischen Einfluss auf die Welt, der Expansion des Islam unterstützt. Denn die Moslems kämpfen nicht um Geld, sondern für ihre Ideologie.

Auf die Welt warten große Veränderungen und der gesamte Prozess wird den sogenannten „Neo-Liberalismus“ begraben. Schließlich hat er keine realistische Grundlage und kein Existenzrecht; er wird völlig künstlich aufrechterhalten. Der Liberalismus brachte uns zu einem Zustand, den die Menschen nicht mehr ertragen können. Einige besitzen irrsinnige Reichtümer, die nicht auf realen Geschäften, sondern auf Betrug an der Börse basieren. Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die nichts zum Beißen haben.

Es ist verständlich, dass es unmöglich ist, Fabriken zurück nach Amerika zubringen. In allen entwickelten Ländern gibt es viele Fabrikationsstätten, die nach China und anderen Orten mit billigen Arbeitskräfte transferiert wurden. Dies kann man nicht mehr rückgängig machen, und dazu besteht auch keine Notwendigkeit. Wir können dem amerikanischen Arbeiter nicht den Niedriglohn wie dem Arbeiter in China zahlen.

Man muss auf eine neue spirituelle, menschliche Ebene wechseln. Wir sollten keine Gegenstände, sondern Menschlichkeit produzieren! Schließlich haben wir keinen Mangel an Nahrung oder Bekleidung. Es gäbe genug, um alle Menschen mit dem Notwendigsten zu versorgen. In der Welt besteht eine Überproduktion von Konsumgütern, die eigentlich nahezu wertlos sind.

Wir müssen erkennen, dass für den Wohlstand der Welt nur eine höhere Kraft erforderlich ist. Die Kraft der Verbindung bringt uns zur Ähnlichkeit mit der Natur. Deshalb werden die Menschen, die durch ihre Vereinigung in der Lage sein werden, der Menschheit zu helfen, ähnlich wie Natur zu sein, die Gefragtesten sein. Dies wird der Beruf der Zukunft sein, den die Menschen erlernen müssen. Diese Phase dauert noch Jahre und alle müssen es lernen, Millionen und Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt.

Das ist eine neue Aufgabe für diejenigen, die den Menschen die Kunst der Verbindung beibringen können. Es sollten alle Medien einbezogen werden, weil es ein ganzes System ist. Die Menschen werden es erlernen, und diese Ausbildung wird eine eine Arbeit für den Schöpfer sein, für die wir alle bezahlt mit dem, was wir brauchen, bezahlt werden. Es ist etwa 90% der Weltbevölkerung, die keine Arbeit in der Produktion von Gütern finden werden. Die übrigen 10% der mechanischen Arbeit wird in der Welt irgendwie verteilt.

Trump stellt das Symbol der Veränderung dar, wenn es ihm erlaubt wird. Aber das ist schon eine Charakteristik. Schließlich will er dem Finanz- und Bankensystem die Macht entreissen und sie der Industrie zurückgeben.

Aber die Industrie wird nicht die gleiche bleiben, wie er glaubt: Dass wir wieder anfangen, in Amerika Autos zu bauen und die Schwerindustrie zu fördern. Das wird nicht funktionieren. Sondern es wird eine neue Industrie entstehen: Die Produktion von „Menschen“. Dies ist die aktuelle Tendenz der Entwicklung der Menschheit. Die bestimmt auch die Situation in Europa. Die Europäische Union bricht auseinander. Alle schreien, dass Europa die integrale Verbindung vermittelt.

Aber die Europäische Union war nie eine Vereinigung, geschweige denn integral. Es war ein Zusammenschluss von Banken mit dem Ziel, möglichst hohen Profit einzufahren und über alles zu herrschen. Es gab niemals eine Einheit oder ein vereinigtes Europa. Verbunden sind nur diejenigen, die mit dem Geld spielen. Und so ist es nur zum Besseren, wenn dieses Bündnis auseinanderfallen wird. Europa war nie verbunden, also müssen wir nichts bereuen.

Und nachdem die Europäische Union auseinander gefallen sein wird, woran keinerlei Zweifel mehr besteht, kann man über die echte Verbindung sprechen. Es ist offensichtlich, dass danach dringender Bedarf besteht.

Irgendwann wird es möglich sein, über die Einheit Europas und Vereinigung in einer anderen Form zu sprechen. Aber das erfordert schon eine Ausbildung in Integraler Bildung.

Aus dem Gespräch über die aktuelle Weltlage , 18/11/2016

197607

ZWISCHEN DEN ATOMEN

Das österreichische Magazin NZZ veröffentlichte mein Interview mit dem Titel „Zwischen den Atomen“ mit Michael Fleischhacker, Journalist, Moderator, Chefredakteur von NZZ und früherer Chefredakteur von „Die Presse“.

Mein GottSie ist eine der ganz alten Weisheitslehren der Menschheit und immer noch voll im Trend: die Kabbala. Einer der prominentesten Vertreter der Kabbala erklärt im Gespräch, warum wir uns ein Instrument bauen müssen, um Gott zu entdecken.

Interview Michael Fleischhacker und Michael Laitman

Michael Fleischhacker Wir haben für dieses Magazin einige österreichische Künstler gebeten, uns ein Bild zu zeichnen. Das Bild sollte zeigen, was auch der Titel des Magazins ist: Mein Gott. Auch Zenita Komad hat ein Bild für uns gezeichnet. Aus diesem Bild lese ich heraus, dass in ihrem Verständnis Gott eigentlich Kommunikation ist, dass Gott nicht dadurch entsteht, dass vereinzelte Atome herumirren – sondern dadurch, dass zwischen diesen Atomen Kommunikation aufgebaut wird, und erst, wenn die hergestellt ist, klärt sich Gott auf oder wird Gott sichtbar, wenn man so will. Teilen Sie diese Sicht?

Michael Laitman Das ist absolut richtig. Ich stimme Zenita zu. Gott ist keine Persönlichkeit, sondern eine Kraft; die allgemeine Kraft, die alle Naturkräfte in sich vereint. Diese Kraft verbindet und beinhaltet die gesamte Schöpfung. Leitet alles, lenkt alles, organisiert alles, ordnet alles. Alles in allem ist sie Energie. Um diese Kraft zu entdecken, müssen wir einen Detektor bauen, wie in unserer Welt, wo man ein Instrument braucht, um etwa eine magnetische oder radioaktive Kraft zu messen. Zum Beispiel spüren wir an uns selbst die Schwerkraft. Eine magnetische Kraft spüren wir nicht, dazu brauchen wir ein Instrument. Genauso ein Instrument müssen wir in uns herstellen, um Gott, diese allgemeine Kraft, zu fühlen und zu entdecken.

Ich stelle mir das gerade sehr technisch-praktisch vor. Wie in einer „Universum“-Sendung, wo der Mensch beginnt, sich so einen Gottesdetektor zu bauen, der etwa aussieht wie die Roboter aus Star Wars?

Ja, genauso ist es, aber im Unterschied dazu muss das im Innersten des Menschen gebaut werden.

Gibt es irgendwo Bauanleitungen dafür, oder muss man das selbst erfinden? Kann man sich das aus dem Internet herunterladen? Anleitungen für das Star-Wars-Lego meines Kindes zum Beispiel kann ich aus dem Internet laden …

Natürlich gibt es die. Darum geht es ja in der Weisheit der Kabbala. 6000 Jahre fast schon spricht sie darüber, wie wir unsere Verbindungen bauen, um die Göttlichkeit zu entdecken. [Rest des Beitrags lesen →]

Das Leben zwischen Leben und Tod

Frage: Wie kann man den Verlust einen nahstehenden Menschen überstehen? Wie geht man mit dem Schmerz um?

Meine Antwort: Ich verstehe, dass der Schmerz über einen solchen Verlustes groß ist, vor allem, wenn es um Kinder geht. Wenn die Eltern sterben, ist es etwas leichter, weil wir wissen, dass niemand ewig lebt. Aber wenn Kinder vor ihren Eltern sterben ist es eine große Tragödie.

Aber wenn man andererseits die Realität von einer höheren Stufe zu sehen beginnt – ewig und vollkommen, versteht man, dass alle unsere Handlungen, die in der Welt geschehen, sehr wichtig sind, und keiner verschwindet einfach so. Jeder Mensch hat eine Bestimmung.

Selbst wenn man in diesem Leben nicht den vollkommenen  Zustand erreicht, den man als Paradies bezeichnet, hat man die Möglichkeit, die Arbeit im nächsten Zyklus fortzusetzen. Offenbar absolvierte der Mensch seine ihm in diesem Leben gegebene Aufgabe, und damit endete sein Leben in dieser Welt. Und nun wird seine Seele erneut in diese Welt zurückkehren, um ihre Bestimmung zu erfüllen und den spirituellen Aufstieg zu erreichen.

Die spirituelle Welt kann man nur mit Hilfe unseres Ego erreichen, solange wir uns in dieser Welt befinden. Unsere Realität sehen wir durch das Prisma des Ego, durch das Verlangen, alles zu erobern, alles nur für sich selbst zu haben, sich beschützen zu müssen. Wir wurden von vornerein mit eingeschränkten Wahrnehmungsfähigkeiten erschaffen, damit wir darüber eine entgegengesetzte Wahrnehmung erbauen: Statt für sich selbst zu empfangen, sollen wir die ganze Kraft dafür aufwenden, dem anderen Menschen zu geben.

Daher kann die materielle Welt ohne die spirituelle nicht existieren. Unsere Welt bietet uns eine großartige Möglichkeit, mit Hilfe unseres Ego die Höhere Welt zu erklimmen, genannt „Hilfe gegen dich“. Mit Hilfe der Kraft des Ego müssen wir die gute Kraft aufbauen.

Wir löschen unser Ego nicht aus, sondern bauen das Gute darauf auf, damit die Kraft der Liebe alle Sünden bedeckt. Diese Möglichkeit hat jeder und wenn man nicht in der Lage war, dies zu realisieren, wird man wieder auf die Erde zurückkehren. Darum sehen wir, wie Generationen um Generationen wiedergeboten werden; die Menschheit wächst und entwickelt sich weiter.

Die Besonderheit an unserer Generation ist, dass wir versuchen, die Weisheit der Kabbala in die Tat umzusetzen und das Gefühl für die neue Welt zu entwickeln. Wenn man, statt zu trauern, den anderen helfen würde, zu einer neuen Wahrnehmung der Wirklichkeit zu gelangen, würde man damit auch den nahstehenden Seelen helfen. Wenn sie wieder auf die Erde zurückkehren, um ihren Zweck zu erfüllen, werden sie bereits auf der anderen Stufe sein.

Wir fühlen es nicht, aber wir sind alle miteinander verbunden und hängen voneinander ab: diejenigen, die leben und die, die diese Welt verlassen haben. Mit unseren guten Taten wirken wir auf die Seelen, die ihre Körper verloren und nur in Form von Kräften existieren.

„Neues Leben“, Folge Nr.: 726

184252

Wenn die Wissenschaft schweigt, spricht die Kabbala

Aus den News: „Wieso existiert das Weltall? Unser Erscheinen im Weltall ist ein kurioses Ereignis. Das Gehetze in unserem Alltag zwingt uns, unsere Existenz als etwas Selbstverständliches anzunehmen. Die Philosophen sind zu dem Anthropischen Prinzip (AP) gekommen. Dementsprechend erscheint unser Universum in dieser Form, weil wir als Beobachter in ihm existieren.“

Antwort: Die Ursache der ganzen Existenz ist der Gedanke. Der ist primär und erschafft die Materie bzw. das Verlangen, sich zu füllen. Der Gedanke übergibt diesem Verlangen (der Materie) seine Eigenschaften. Infolgedessen strebt die Materie (das Verlangen) danach, dem Gedanken und damit seinem Schöpfer gleich zu sein.

Frage: Ist unser Universum real? Woher sollen wir wissen, dass wir um uns herum die Realität sehen und nicht die größte Illusion, die eine unsichtbare Kraft erschuf? Könnte es sein, dass wir ein Produkt der absichtlichen Simulation sind und unsere Zivilisation eine Illusion ist? Was nehmen wir als „Realität“ an?

Antwort: Was wahrgenommen wird, manifestiert sich in unseren Empfindungen und es gibt keine andere Möglichkeit, etwas außer uns aufzudecken. Die Kabbala entwickelt in einem Menschen die Möglichkeit, etwas außerhalb von sich zu fühlen – „Glaube über dem Verstand“. Damit gibt sie die Möglichkeit, auf diese Fragen zu antworten.

Frage: Haben wir einen freien Willen? Werden unsere Handlungen gelenkt oder realisieren wir die Lösungen selber? Forschungen in der Neurobiologie zeigen uns, dass das Gehirn schon Lösungen vornimmt bevor sie überhaupt in unser Bewusstsein gelangen. Die Quantenmechanik nimmt an, dass wir in dem Wahrscheinlichkeits-Weltall existieren und jeglicher Determinismus von Vornherein unmöglich ist.

Antwort: Es gibt den freien Willen, unseren Weg der Entwicklung zu erforschen und ihm zu folgen. Entweder erzwungenermaßen durch Leiden oder bewusst mit Freude.

Frage: Existiert Gott?

Antwort: Wir können nicht erfahren, ob Gott existiert oder nicht. Wir kennen die innere Arbeit des Universums nicht. Deswegen können wir keine grandiosen Vorträge über die Natur der Realität halten, ob sich eine höhere Kraft hinter den Kulissen verbirgt oder nicht. Man muss den Schöpfer offenbaren. Nur so löst sich das Problem! Die Methode der Offenbarung des Schöpfers heißt Kabbala.

Frage: Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Antwort: Wir können die Verstorbenen nicht befragen, uns bleibt nur die Spekulation. Die Materialisten vermuten, dass es kein Leben nach dem Tod gibt, aber auf wissenschaftlicher Basis kann man das nicht bestätigen. Das biologische Leben wird geboren, lebt und stirbt. Das „Ewige“ ist das „Verlangen“, das während es mit dem „biologischem Körper“ verbunden ist, die Etappen des Wachstums durchlaufen muss. Das Wachstum des Verlangens erfolgt durch die Einbeziehung der es erschaffenden Kraft des Schöpfers. Das Leben ist uns gegeben, um den höheren Zustand in uns zu offenbaren. Das ist die Erlangung der „Stufe des Schöpfers“.

Frage: Kann man irgendetwas objektiv annehmen?

Antwort: Die Umgebung kann nur durch den Filter unserer Gefühle und Überlegungen in unserem Verstand beobachtet werden. Alles, was wir empfinden, gelangt durch einen mehrschichtigen Filter  der physiologischen und kognitiven Prozesse. Die Auffassung der Welt ist subjektiv. Die einzige Möglichkeit das zu überprüfen ist, die Welt durch das Bewusstsein eines anderen Menschen zu betrachten. Das Weltall kann man nur mit dem Gehirn beobachten und nur subjektiv interpretieren. Die Kabbala entwickelt in uns außerkörperliche Empfindungsorgane, mit deren Hilfe wir die wirklich existierende Realität erfassen können: Die Höhere Welt und ihre Ursache – den Schöpfer. Die Anstrengungen in der Verbindung mit einer Gruppe zieht das Licht der Korrektur an (Or Makif). Es entwickelt im Menschen ein Sinnesorgan außerhalb seiner egoistischen, subjektiven Filter. Das heißt die „Offenbarung des Schöpfers und der höheren Welt im Menschen“.

Frage: Welches Wertesystem ist das beste?

Antwort: Wir schaffen es nie, die richtige Grenze zwischen „guten“ und „schlechten“ Taten zu ziehen. Das Leben ist komplizierter als es sich das universelle System der moralischen und absoluten Werte vorstellen könnte. Unsere Betrachtung des Schlechten und des Guten wechseln sich ab. Wir haben keine wahre Normen, sondern nur die Offenbarung der Wahrheit außerhalb von uns in der Eigenschaft des Gebens und der Liebe, wird uns die Möglichkeit gegeben, uns bezüglich der Wahrheit zu messen und uns zu korrigieren. Unseren Egoismus in die Liebe zu den Geschöpfen zu verändern.

Frage: Warum gibt es die Ziffern? Sind die Ziffern reale Objekte oder beschreiben sie lediglich die Beziehungen, die alle Strukturen vereinen?

Antwort: Die Ziffern helfen uns, das Universum zu erklären. Die Ziffern sind die Sprache der Beziehungen zwischen zwei Eigenschaften: Die Eigenschaft des Gebens (Schöpfer) und die des Nehmens (Geschöpf). Sie entstehen aus der Verbindung und werden durch deren Beziehung gemessen. Sie beschreiben die Beziehung zwischen dem Schöpfer und den Geschöpfen.

[#188162]

interessiert an der „Wissenschaft der Kabbala“  >  Kabbala Akademie

Die Macht eines netten Wortes

Neues Leben 577

Dr. Michael Laitman im Gespräch mit Oren Levi und Nitzah Mazoz

Zusammenfassung

Wir wissen alle, dass Worte Macht haben, darum sollten wir eine ausgewogene, mittlere Linie zwischen kritischen und freundlichen Worten in unserer Alltagssprache wählen.

Die Kompliment-Aufgabe: Ein Mensch, der gelobt wird, spürt enorme Zufriedenheit, seine Seele wird direkt gefüllt. Er fühlt sich wie ein Baby, das von seiner Mutter in den Arm genommen wird und dabei alle Kommunikationskanäle öffnet. Wenn ein Mensch eine Anstrengung unternimmt,jemandem ein Kompliment zu machen oder etwas Nettes zu sagen, auch wenn es gekünstelt ist, baut eine Wertschätzung für den anderen auf. Die Person, der ein Kompliment gemacht wird, auch wenn es nicht wahr und unecht ist, wird durch das Kompliment emotionell berührt sein.

Heute beklagen viele den Verfall der Sprache. Man macht sich über die anderen lustig und bringt sich gegenseitig in Verlegenheit. Das Phänomen der Beleidigungen im Internet wächst und wächst. Um dies zu ändern, benötigen wir eine Revolution in der Wahrnehmung. Wir müssen lernen, was unsere Welt vorantreibt. Die Weisheit der Kabbala lehrt uns, dass wir mit einer egoistischen Natur geschaffen wurden. Wir müssen daher eine gute und liebevolle Natur in uns selbst entwickeln. Wenn wir ein gutes Leben haben möchten, müssen wir gute Verbindungen und Beziehungen zwischen uns aufbauen. Wir müssen den ersten Schritt machen.

Bei der Entwicklung guter Beziehungen mit anderen gibt es drei Stufen: Denken, Sprechen und Handeln. Selbst wenn Sie nicht gut über mich denken, aber versuchen, Gutes über mich zu sagen, wird sich Ihre Haltung zu mir verändern.

Eine Arbeit/Übung für zu Hause oder wo auch immer: Wählen Sie jemanden aus, und schmeicheln Sie ihm. Er wird Ihnen sympathischer. Selbst wenn Sie jemanden hassen, wird sich ihre Haltung ihm gegenüber ändern, wenn Sie freundlich zu ihm sprechen. Durch Ihre Haltung beeinflussen Sie die Haltung des anderen Menschen Ihnen gegenüber und sie wird sich zum Besseren verändern. Stärker als die Kraft der Worte ist die Kraft der Gedanken. Gute Gedanken sind die stärkste Kraft in der Welt. Versuchen Sie, über die Menschen positiv zu denken. Was Ihnen als schlecht erscheint, kommt aus Ihrem eigenen Ego. Ein Gedanke wie dieser verursacht eine Verbesserung für beide, für den anderen und für Sie, da wir alle in einem inneren Netzwerk verbunden sind.

(160381)

Die Welt ist das, was wir erreichen

Ein Standard zur Beurteilung einer Weisheit

Der Wert jeder Weisheit dieser Welt entspricht der Absicht, die sie verfolgt. Dies ist das Ziel all unserer Überprüfungen. Eine Weisheit ohne eine Absicht ist unvorstellbar. Ausgenommen sind spielende Kinder, da sie damit ihre Zeit verbringen; das ist auch der Zweck. Aus diesem Grund wird eine Weisheit nicht nach ihrer Beflissenheit und Leistung, sondern nach dem zu verdienenden Ziel, das sich daraus ergibt, beurteilt.

Man sieht daher, dass jede weltliche Weisheit lediglich dem körperlichen Nutzen dient, der schnell verfliegt. Auf diese Weise reicht es für das Subjekt aus, wie die Eigenschaft zu sein. Und obwohl die Weisheit gegenüber diesen Subjekten viele Vorteile hat, ist sie dennoch ein spirituelles Element. Doch wir sagten bereits, dass sie entsprechend der Absicht beurteilt wurde, die für die Ewigkeit besteht. Und wenn der Zweck vergänglich und flüchtig ist, geht damit auch die Weisheit verloren. (Baal HaSulam, „Die Weisheit von Israel im Gegensatz zu den Weltlichen Weisheiten“)

Das Universum und seine Gesetze, die für uns unerschütterlich wirken, haben ihren Anfang und ihr Ende. Es gibt in jedem dynamischen System Anfang, Mitte und Höhepunkt und dann Rückgang, Abbau und Vergehen. Heute sehen wir daher die Gesetze, die wir studieren und die wir als absolut annehmen, nur im Rahmenwerk unserer fünf Sinne und in Bezug auf uns selbst. Hätten wir andere „Sinne“, würden wir andere Gesetze und Verbindungen wahrnehmen.

Frage: Ist damit gemeint, dass man sich innerlich ändern muss, um ein Physiker zu werden? Ich studiere und untersuche, wie sich die Welt um mich herum verändert und dafür die notwendigen Instrumente erzeugt.

Meine Antwort: Wenn ich einen bestimmten Bereich studiere, kann ich einen gewissen Faktor „einfrieren“ und ihn dann mit einem festgelegten Parameter studieren. Das Gleiche trifft auf uns zu, wenn wir unbewusst in unseren egoistischen Sinnen erstarrt sind und sie dazu nutzen, die Welt zu untersuchen. Es erscheint uns daher so, als gäbe es nichts außer der Welt, die wir sehen. Wir vergessen dabei aber, dass wir alles durch unsere Sinne wahrnehmen, die von Anfang an von der Natur festgelegt sind.

Könnten wir sie ändern, würde basierend auf unseren „neuen“ Sinnen eine völlig andere Wissenschaft auftauchen. Diese Variable verändert auf dramatische Weise alle Gesetze, die dann von „absoluten“ zu „relativen“ werden. Das Ergebnis wäre, dass auf jeder Stufe und bei jeder inneren Veränderung eine gänzlich neue Wissenschaft entstünde – ein anderer Zustand, eine andere Welt. Das erlangt ein Mensch.

Gemäß der Wissenschaft der Kabbala entstehen in einem Menschen, der sich auf den Weg macht, 125 fixe Arten der Veränderung und damit einher 125 Welten bzw. 125 Stufen der Erkenntnis, was letztendlich 125 Arten von Wissenschaften bedeutet. Wenn man aber die höchste Stufe erreicht, vereinigen sich alle bisherigen Errungenschaften zu einem einzigen Ganzen, das die Welt von Ejn Sof (Unendlichkeit) genannt wird.

Jetzt können wir das noch nicht verstehen, da wir dafür wahrscheinlich einen speziellen Übergang benötigen, welcher für uns noch unerreichbar ist.

Aus dem russischen Kabbalaunterricht 28/2/16

(182271)

Das Netz der Verbindung der gemeinsamen Seele

Numeri, 35:33f: Ihr dürft das Land, in dem ihr wohnt, nicht entweihen; denn Blut entweiht das Land, und man kann das Land von dem darin vergossenen Blut nur durch das Blut dessen entsühnen, der es vergossen hat. Verunreinigt nicht das Land, in dem ihr euch niedergelassen habt und in dessen Mitte ich selbst wohne; denn ich, der Herr, wohne mitten unter dem Volk Israel.

Blut ist das Licht Chochma. Wasser ist das Licht Chassadim. Es ist unmöglich, eine harmonische Gesellschaft und einen Zustand der Verbindung zwischen den Teilen der gemeinsamen Seele zu erreichen, solange wir uns gegenseitig nicht auf korrekte Weise egoistisch beeinflussen. Unsere egoistischen Teile müssen in angemessener Weise mit jedem verbunden sein.

Solange wir Egoisten bleiben, erbaut jeder altruistische Verbindungen zu anderen, die sich schließlich zu einem altruistischen Netzwerk zusammenfügen. Ich handle dir gegenüber von meinem Egoismus aus altruistisch und du machst es in gleicher Weise mit mir. Jeder bleibt dabei innerlich in seinem Verlangen verhaftet. Wir überwinden dieses Verlangen, arbeiten darüber und bauen Brücken über den Egoismus.

Das Wichtigste ist es, auf sich selbst eine Einschränkung zu machen, einen Schirm und eine richtige Einstellung anderen gegenüber zu entwickeln. Dann stellen wir praktisch alle Verbindungen, die sich kreuzen, an die Spitze unserer Handlungen – und nicht uns selbst.

Dieses riesige, mehrschichtige, Übertragungsnetz der Verbindung wird als die „gemeinsame Seele“ bezeichnet – einer für Alle! Jeder einzelne von uns ist individuell gesehen nichts; nur durch die Teilnahme an diesem „universellen Netz“ können wir den Schöpfer enthüllen.

Aus KabTV „Geheimnisse des ewigen Buches“ 16/12/15

(182663)

Die Zeit zwischen Leben und Tod

Frage: Wie soll man richtig mit dem Tod eines nahstehenden Menschen umgehen? Er war unter uns, und plötzlich ist er weg.

Meine Antwort: Nichts verschwindet aus dieser Welt; wir nehmen den Menschen nur einfach nicht mehr wahr. Doch die Kräfte bleiben.

Frage: Können wir uns mit diesen Kräften verbinden?

Meine Antwort: Es ist uns Menschen nicht gegeben. Nur in dem Maße, wie wir unsere Handlungen verbessern, helfen wir den fortgegangenen Seelen, sich richtig auf die neue Bestimmung vorzubereiten. Bei der nächsten Reinkarnation in materielle Körper werden sie sich richtig verhalten und somit der Korrektur viel näher sein.

Alle Seelen müssen die  Korrektur im Laufe des Lebens erreichen. Und wenn ein Mensch stirbt, dann wird ihm im nächsten Leben diese Möglichkeit gegeben. Die Seelen durchlaufen ihre Zyklen sowohl in einem Körper, als auch außerhalb.

Frage: Wenn ich einen nahstehenden Menschen verloren habe und weiter lebe, wie kann ich am besten mit dem Verlust und dem Schmerz umgehen?

Meine Antwort: Es ist notwendig, alle Anstrengungen zu unternehmen, die Welt zu korrigieren und die Nächstenliebe zu erreichen, wie es die Tora von uns verlangt. Dann wird die Liebe alle Sünden bedecken. Und damit  können wir allen Menschen helfen, die uns nahstanden. Auf die gleiche Weise wie wir einander in diesem Leben helfen, genauso helfen unsere Seelen einander. Wir sind alle mit einander verbunden.

Frage: Aber er ist doch gestorben?

Meine Antwort: Gestorben ist nur sein Körper. Was hat der Körper damit zu tun? Unsere Seelen sind verbunden, und wir gehören alle zur Seele von Adam Harishon. Sobald wir es schaffen, einander wirklich zu fühlen, werden wir auch die verstorbenen Seelen fühlen.

Frage: Und werden wir sie erkennen können?

Meine Antwort: Ja, aber nicht so, wir wie uns es vorstellen.

Frage: Was mache ich denn mit dem Schmerz?

Meine Antwort: Am besten für das Andenken an die Verstorbenen ist es, sich zu korrigieren und zur Nächstenliebe zu gelangen. Nichts anderes wird helfen, weder Geld noch andere Kräfte oder Handlungen; nur die Güte gegenüber unseren Mitmenschen und die Absicht, sie alle zu verbinden und sogar lieben zu lernen, zählen. Man korrigiert sich selbst, um gut zu anderen sein zu können, andernfalls ist diese Hilfe egoistisch. Und dies ist nur durch das Studium der Weisheit der Kabbala möglich. Dann nehmen wir die Verstorbenen wie Kräfte wahr. Denn wir alle sind Kräfte.

Alles hängt von der Wahrnehmung der Wirklichkeit ab und wie wir einander sehen. Jetzt denken wir nur, dass wir das wahre Bild erkennen. Wir könnten die Seelen tatsächlich sehen, aber momentan leben wir im Körperlichen und darum nehmen wir den Verstorbenen nicht mehr wahr. Der Körper verschwindet, weil wir nichts anderes als Körper wahrnehmen. Die Seele ist die Kraft des Gebens und der Liebe, die im Menschen verhüllt und kaum wirksam ist, weil man sie weder realisiert hat noch sie wachsen ließ. Entwickelt man die Fähigkeit, die Seelen wahrzunehmen, wird man es erkennen!

Frage: Was muss ich tun, um mich zu entwickeln?

Meine Antwort: Entwickle deinen Wunsch zu geben und die Menschen um dich herum zu lieben. Und dann wirst du alles sehen können, was dir jetzt noch verborgen ist.

Frage: Können uns die Verstorbenen uns sehen?

Meine Antwort: Das kann man nicht erklären. Die Wahrnehmung durch die Eigenschaft des Gebens unterscheidet sich grundlegend von der Wahrnehmung durch die Eigenschaft des Empfangens. Die Tora lehrt uns den Nächsten zu lieben, denn das ist die einzige Möglichkeit für ein gutes Leben. Probiere es aus und du wirst allmählich verstehen, was zwischen Leben und Tod passiert. Es steht geschrieben: „Die Liebe bedeckt alle Sünden“. Das bedeutet, dass wir jenseits aller verdorbenen Beziehungen zu einander eine Brücke aus Liebe erbauen müssen. Dann erst werden wir zur vollkommen Wahrnehmung der Realität gelangen.

Unser Schmerz um die Verstorbenen wird verschwinden und wir werden unser Leben aus einer reiferen Perspektive betrachten. Wir werden das Leben nicht mehr nur als eine kurze Periode von 70 Jahren sehen, sondern als ewig und vollkommen. Das Beste, das man in Gedenken an die Verstorbenen machen kann, ist die Weisheit der Kabbala zu studieren. Damit können wir das Prinzip von Körper und Seele wirklich verstehen.

„Neues Leben“, Folge Nr. 726

184401