Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Wirklichkeit'

Der Glaube kompensiert den Mangel an Informationen

Jemand hat einst berechnet, dass es in der Welt 3.800 verschiedene Religionen und Glauben gibt, worin es sich um zwei Begriffe dreht: Körper und Seele.

Wenn wir nichts außer dem tierischen Körper empfänden, dann existierten wir genauso wie die Tiere. Das Problem liegt darin, dass wir glauben, dass es eine Seele, irgendein Leben „über dem Körper“ gibt. Der Mensch will wissen: wofür lebe ich, warum? Und obwohl uns diese Fragen auf der Suche nach den Antworten im System der Naturgesetze gegeben sind, entstehen daraus nur Mystik und die unbegründeten Annahmen, die wir als Grundlage unserer Vorstellung über die Lebensaufgabe übernehmen, als ob es das Lebensende „hier“ und seine Fortsetzung „dort“ gäbe.

Und hier beginnt uns die Frage zu quälen: wird unser Leben zu Ende gehen oder nicht? Denn wir haben eineZeitgefühl und sind auf einen gegenwärtigen Augenblick fixiert, wie die Tiere.

Wir denken an die Zukunft und wollen wissen, was in Zukunft geschehen wird! Und es ist schon eine Frage, die über Natur liegt – das heißt, wofür lebe ich und was wird nach meinem Tod geschehen? Und deshalb hat die Menschheit für sich die Glauben/Religionen erfunden, um den Mangel an Wissen/Fakten mit dem Glauben zu kompensieren, d.h. mit unbestätigten Annahmen. Wir sind uns meistens diesbezüglich nicht bewusst, aber es gilt auf allen Niveaus, im winzigsten Detail – in jedem Augenblick, in jeder Richtung und im lebenswichtigen Augenblick. Ich ergänze einen beliebigen Mangel an Fakten durch den Glauben und denke, dass es so sein wird! Manchmal erfolgt es tatsächlich, manchmal nicht, und so vergeht unser ganzes Leben. In jedem Körnchen unserer Existenz, in jedem beliebigen Teil der Zeit – Bewegung – Raum und Realität gibt es einen riesigen unbekannten Anteil:

1) den Grund, der von oben gegeben wird

2) die Folgerung, die von oben vorherbestimmt ist

3) uns, deren Leben durch den Grund und die Folgerung im engen Abstand der Empfindung des Lebens vorherbestimmt ist. Deshalb sind wir erzwungen, das Unbekannte mit dem Glauben zu kompensieren.

Und die Menschen glauben, dass es die Höhere Kraft, „den Geist“ gibt, die sich in die existierende Schöpfung einkleidet, und das Schicksal belebt und bestimmt. Das heißt „die Seele“ bestimmt das Wesen der Materie, die ihr das Leben gibt. Unserer Selbstsucht gefällt der Gedanke, dass sie der Ewigkeit gehört. Es gibt hierfür keine Beweise, aber wir möchten einfach daran glauben. Der Schutzmechanismus des Organismus wird uns nicht zulassen, darüber anders zu denken. Andernfalls, würde dieses Leben unerträglich sein. Hätte der Mensch kein Empfinden von seiner Ewigkeit, und würde er deutlich empfinden, dass sein Leben bald zu Ende gehen wird, dann könnte er nicht leben. Stellen Sie sich vor, Ihnen würde das genaue Datum ihres Todes mitgeteilt, dann wäre ihr ganzes bleibendes Leben, seit diesem Tag durchgestrichen. Denn sie werden schon deutlich begreifen, dass sie unbedingt sterben werden – kein Mensch ist in der Lage, damit umzugehen.

Dies ist die natürlichste Empfindung, die uns von der Natur aus gegeben ist – dass die Seele sich in unseren Körper einkleidet, und dass sie vor unserer Geburt und nach dem Tod leben wird, und sowohl die Belohnung, als auch die Strafe – in der zukünftigen Welt, und nicht hier erfolgen. Wir warten darauf, dass wir für alle heutigen Taten einst die Belohnung bekommen werden. Man kann dem Menschen nichts anderes beibringen, denn er wird weiterhin so denken. Wir können uns von diesen Irrtümern nicht trennen ebenso, wie wir der Selbstsucht nicht entgehen können, bis wir in die Welt der Wahrheit hinaufsteigen, und unser Körper, unsere Selbstsucht sterben wird!

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“, 25.11.2010

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Der Lügner, der sich selbst belügt

Die Wahrnehmung der Realität, welche wir in der Wissenschaft der Kabbala studieren ist sehr subjektiv: sie wird nur bezüglich uns, bezüglich unserer Sinnesorgane wahrgenommen.

Und außer ihnen gibt es keine Realität, die existiert. Wir nehmen sie in Form der Fotografie am Bildschirm wahr, der sich im „hinteren“ Teil des Gehirns befindet, als ob etwas außer uns, draußen existiert.

Laut dem Buch Sohar, sehe ich die Teile meines Wunsches, das Maß ihres Unterschiedes vom Licht: inwiefern mein Wunsch des Erhaltens sich von der Eigenschaft des Lichtes (des Gebens) unterscheidet.

Unser allgemeiner Wunsch, das einzige Geschöpf, war anfangs im Zustand „der Unendlichkeit“, und stieg folglich aus dieser Eigenschaft „der Unendlichkeit“ in die Eigenschaft „Diese Welt“ herunter und ging durch das so genannte „Zerbrechen“ hindurch – die Veränderung seiner Eigenschaft vom Empfangen zum Geben.

Infolge des Zerbrechens wurde die große Seele in 600 000 einzelne Seelen geteilt, und später auf noch eine größere Menge der Einzelteile, die in „Unsere Welt“ – in die egoistische Eigenschaft geraten sind. Deshalb scheint es uns so zu sein, dass es uns vielfach gibt, aber in Wirklichkeit sieht jeder von uns nur die Teile seiner Seele.

Wir lernen, dass die Seele zehn Sefirot einschließt. Sie werden in G“E und АCHAP geteilt. Dabei besteht G“E aus den Sefirot Keter, Chochma, Bina, Chessed, Gwura, Tiferet – aus den Wünschen des Gebens, und АCHAP – aus Nezach, Hod, Jessod, Malchut – aus den Wünschen des Empfangens.

Somit nehme ich die Wirklichkeit mittels dieser zehn Wünsche, Gefäße wahr. Das, was ich innerhalb G“E wahrnehme, bin ich. Und das, was ich innerhalb ACHAP wahrnehme, ist die scheinbare, äußere Welt.

Eigentlich geschah in meinem Inneren nur der Bruch zwischen den Gefäßen G“E und АCHAP. Infolge dieses Bruches, empfinde ich die größten Wünsche, die mir die größten Genüsse bringen sollten, als die fremden, zum Beispiel als andere.

Sie alle sind die Wünsche meines ACHAP, und mich selbst fühle ich in G“E meiner Seele. Und in meinem Ego sorge ich mich ständig um diesen Teil, d.h. alle meine Berechnungen sind auf den eigenen Vorteil gerichtet.

Und den Teil, der sich zu АCHAP bezieht, fühle ich als den fremden Teil, ich bin sogar bereit mit ihm alles Mögliche zu machen, nur um daraus einen Vorteil für mich selbst zu ziehen.

Somit belüge und bestehle ich ständig nur mich selbst, aber ich begreife und fühle es nicht.

Wenn der Mensch beginnt diese Tatsache zu begreifen, dann erlangt er eine große Enttäuschung.

Deshalb ist die Methodik der Kabbala darauf gegründet, dass wir uns vereinigen müssen, wobei diese Vereinigung nicht gerade auf dem materiellen Niveau (zwischen mir und ihnen) geschehen soll.

Die ganze Methodik ist darauf gerichtet, die Seele zu verbinden und zu korrigieren, d.h. diese zwei Teile in meiner Wahrnehmung zusammen zu führen.

Somit sollen diese zwei Teile, der äußere und der innere – ein Ganzes werden. Folglich wird dem Menschen klar, dass es außer ihm nichts mehr gibt, und dass das was ich außen und innen sehe, mein „ich“, mein Wunsch ist.

Aus der 2. Lektion des Kongresses, 09.11.2010

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Und dass ihr mir bereit seid!

Der Schöpfer kann uns nicht vollkommen, Sich ähnlich erschaffen. Nur wir selbst, durch unsere eigenen Anstrengungen, müssen unsere schrittweise Entwicklung bis hin zu Seiner Stufe anregen.

Die Erwartungen des Schöpfers sind beständig – Er erwartet ständig von uns, dass wir versuchen, Ihm ähnlich zu werden, wie ein Kind in unserer Welt erwachsen werden will.

Die gesamte Schöpfung ist auf den Endzustand gerichtet, die gesamte Schöpfung ist die Vorbereitung darauf. Alles, was wir durchlaufen, ist dafür bestimmt, uns auf die Enthüllung vorzubereiten.

Was werden wir denn enthüllen? Den Ort, an dem wir und das Licht uns ständig befinden und der vor uns durch unsere eigenen unkorrigierten Eigenschaften verborgen ist. Es ist so, als ob wir den Nebel an dem Ort verfliegen lassen würden, an dem wir uns jetzt befinden.

Wir haben diesen Ort nie verlassen, und der Schöpfer ist nie von hier verschwunden, wir haben einfach die Fähigkeit verloren, Ihn wahrzunehmen, Er ist aus unseren Empfindungen verschwunden, hat sich „in Luft aufgelöst“…

Und nun bereiten wir uns selbst auf Seine Wahrnehmung vor, indem wir die Eigenschaft des Gebens allmählich in uns aktivieren und auf diese Weise die Erscheinung Seines Abbildes „aus dem Nebel“ zum Vorschein bringen.

Unser Austritt nach unten, aus der Unendlichkeit in unsere Welt, und die Rückkehr in sie zurück ist unsere Vorbereitung auf das Ende der Korrektur (Gmar Tikun) unserer Sinnesorgane, um den Schöpfer wahrnehmen zu können.

Von der Vorbereitung hängt alles ab. Nehmen wir ein Konzert des Philharmonieorchesters als Beispiel.

Ein unvorbereiteter Zuhörer begreift einfach nicht, wo er sich befindet. Er hat mit irgendetwas Interessantem gerechnet, hat eine Packung Chips und eine Dose Cola mitgebracht – doch anstelle der erwarteten Vorstellung hat er eine … „Sinfonie b-Moll“ bekommen.

Und neben ihm sitzt ein erfahrener Musikkenner, der jeden Ton mit Aufregung und Begeisterung verfolgt. Der Eine erlebt ein unvergessliches Wechselbad der Gefühle, den Anderen lässt nur seine Gereiztheit nicht einschlafen.

Alles hängt von der Vorbereitung ab. Der Vorbereitete genießt, der Unvorbereitete leidet.

Wenn wir ein unangenehmes Gefühl bei den Worten über das Anschließen an das absolut Gute verspüren, dann geschieht das nur, weil wir uns ungenügend vorbereitet haben.

Und deshalb müssen wir jetzt, vor dem Kongress, nur für die Vorbereitung sorgen. Und Vorbereitung bedeutet Vereinigung. Wenn wir Teile des gemeinsamen Kli zusammenfügen, werden wir darin die Resultate unserer Anstrengungen wahrnehmen.

Es ist so, als ob der Schöpfer uns ein schmeichelhaftes Feedback geben würde – und wir müssen es sehr ernsthaft aufnehmen. Die ganze Grundlage bauen wir in uns auf, von Seiner Seite gibt es keine Veränderungen, denn die Unendlichkeit ist unveränderbar. Werden wir also das wahrnehmen können, was bereits existiert?

Letztendlich müssen wir unser Herz, d.h. das richtige Verlangen, das auf das gegenseitige Geben gerichtet ist, öffnen. Wollen wir hoffen, dass wir das in den nächsten Tagen erreichen werden.

Aus dem Unterricht nach einem Brief von Rabash vom 07.11.2010

Erschaffe Dir eine andere Welt!

Im Endeffekt zeichnen wir vor uns das Bild der Realität infolge der Berührung des Lichtes mit dem Wunsch, so wie in unserer Welt das Licht den Film auf den Bildschirm projiziert.

Im Unterschied zum Kino zeichnet das Höhere Licht das Bild nicht auf einen äußeren Bildschirm, sondern auf einen Bildschirm in uns, wodurch in uns das Bild der Realität, gemäß unserem „Verlangen zu genießen“ entsteht.

Deshalb sehen wir „vor uns“ (wir denken nur, dass es vor uns ist) die lebendige Welt, die Geschöpfe, und nicht die künstlerische Darstellung.

Stelle Dir vor, du würdest jetzt den kleinen Hund zeichnen, der vor dir läuft. Du erschaffst ihn und er ist keine Zeichnung mehr, sondern das Geschöpf, das aus Fleisch, Blut und Knochen besteht, das Vernunft und Gefühle hat, weil es sich in deinem Wunsch befindet.

Eigentlich machen wir nur das. Denn es gibt nichts, außer dem Wunsch und dem Licht.

Und wenn dein Wunsch aufwacht, hinaufsteigt und das minimale Maß des Gebens erreicht, dann schafft er zusammen mit dem Licht andere Zeichnungen, andere Geschöpfe.

Du siehst selbst von der Seite her, wie sich die Wünsche, infolge der Berührung mit dem Licht ändern und verschiedene Formen des Lebens erschaffen.

Stelle Dir vor, in welcher Realität du dich dann befindest. Vor dir werden Welten, mit ganz anderen Inhalten erscheinen und alle werden von dir erschaffen.

Natürlich bist du dir vollkommen bewusst, dass du dich auch früher in einer von Dir erschaffenen Welt, in deinem Material befandest.

Folglich entsteht die Frage: ob ich diese Formen erneut erschaffe oder ob sie schon früher erschaffen wurden, so dass ich sie jetzt nur in solcher Art, je nach der Größe meines Wunsches und des Aufstiegs entsprechend der Stufen der Leiter enthülle?

Denn ich begegne auf jeder Stufe neuen Formen, einer neuen Welt. Habe ich diese neue Welt erschaffen, oder war sie immer da, und ich öffne sie nur jetzt?

Und die Antwort lautet: Ich öffne sie nur. Aber für mich erschaffe ich sie wirklich, denn sie lebt innerhalb meiner Wünsche.

Aus dem Programm „Kabbala für die Anfänger“, 20.10.2010

Wie kann das Licht bemessen werden?

Eine Frage, die ich erhielt: Was bedeutet „Matronita“, von der im Sohar die Rede ist?

Meine Antwort: Matronita ist die Malchut. Unser gemeinsames Verlangen, dem Schöpfer ähnlich zu werden, heißt „Matronita“. Und der Schöpfer (Kadosh Baruch Hu) ist der allgemeine Name des Lichts von NaRaNCHaY, das uns erfüllt.

Wir können jedoch das Licht an sich nicht wahrnehmen. Was bedeutet das Licht Nefesh? Wie kann ich es beschreiben? Gerade habe ich etwas probiert, einen süßen Geschmack verspürt und ihn als „das Licht Nefesh“ bezeichnet.

Dann habe ich etwas anderes probiert, einen noch süßeren, noch tieferen Geschmack mit verschiedenen inneren Nuancen wahrgenommen und ihn als „das Licht Ruach“ bezeichnet.

Wie kann ich sie bemessen? Ich bemesse sie an der Vergrößerung meiner Verlangen, welche einen zusätzlichen Geschmack in dem neuen Licht Ruach im Vergleich zum Licht Nefesh enthüllen müssen. Wie viele Verlangen fügen sich ein, um das Licht Ruach wahrzunehmen?

Nehmen wir an, es gab fünf Verlangen, um das Licht Nefesh zu enthüllen. Weitere 20 Verlangen werden benötigt, um alle zusätzlichen Nuancen von Empfindungen zu enthüllen – und das nennt sich „das Licht Ruach„.

Doch wodurch kann ich es bemessen? Dadurch, wie viele Empfindungen ich noch betätigen muss, um es zu enthüllen.

Aus diesem Grund kann der Eine sich eine Oper anhören und dabei genießen und einen Wechselbad von Gefühlen erleben, und der Andere, der genau daneben sitzt, wird ständig auf die Uhr schauen und ungeduldig darauf warten, wann Schluss ist.

Jeder enthüllt das Licht Nefesh, Ruach oder Neshama entsprechend seinen Kelim. Deshalb beschreiben wir die Lichter entsprechend der Größe der Kelim – in welchem Teil meiner Verlangen ich einen Eindruck vom Licht bekomme.

Dann kann ich sagen, ob ich ein großes oder ein kleines Licht wahrnehme. Alles wird nach den Verlangen bemessen – in allen Welten.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 31.10.2010

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Neigung zur Einheit

Alles in der Welt basiert auf dem Zusammenwirken von zwei Kräften: Anziehung und Abstoßung. Die gesamte Materie ist ihnen untergeordnet, seien es ganze Galaxien oder lediglich Mikropartikel.

Auf diese Weise zeigen sich auf unserer Ebene zwei spirituelle Kräfte: die Kraft des Lichts und die Kraft des Gefäßes, die Kraft des Schöpfers und die Kraft der Schöpfung.

Die Natur des Schöpfers ist die Kraft des Gebens, und die Natur der Schöpfung ist die Kraft des Empfangens. Das Schöpfungsziel ist es, die Kraft des Schöpfers zu erlangen und Seinen Zustand zu erreichen. Dies bestimmt das ganze Programm: die Reihenfolge der Entwicklung und deren Schritte.

Der Schöpfer hat uns erschaffen, „ohne uns zu fragen“, und uns lediglich mit dem Verlangen zu empfangen ausgestattet. Es fügt sich ein Funke des Verlangens zu geben hinein, und das baut eine Kette von Zuständen auf, aus denen wir begreifen, was der Schöpfer von uns will. Infolge dessen schließt sich die Schöpfung bewusst dem Prozess an und trägt zu ihrer Entwicklung bei.

Wenn in mir der Funke der zweiten Kraft erwacht, beginne ich zum ersten Mal die Geschehnisse zu verstehen, nachzudenken und Fragen zu stellen.

Dieser erwachte Punkt ist auch der Schöpfer. Er gibt mir die Möglichkeit, selbständig zu sein: während ich mich zwischen zwei Verlangen befinde, vergleiche ich sie und suche nach einer Gelegenheit, geboren zu werden, um selbst diese Kräfte auf dem Weg zum Ziel zu steuern.

Ich erlange die Freiheit der Wahl, und nun denke ich über den Sinn meines Lebens nach und nicht darüber, inwieweit es meinen Egoismus befriedigt.

Und da gerät die Kraft der Verbindung zwischen den Teilen der Schöpfung in mein Bewusstseinsfeld. Der Punkt, der im Inneren glimmt, beginnt, mich in Richtung Einheit anzutreiben.

Unterbewusst, ohne zu wissen warum, neigen die Menschen mit dem Punkt im Herzen dazu, die Welt als ein Ganzes zu sehen. Ohne der Mystik und den neuen New-Age-Bewegungen zu verfallen, wollen sie das Gesamtsystem der gegenseitigen Verbindung aller Teile der Realität durchschauen und erkennen.

Eben diese einzige Verbindung, die sie anstreben, ist auch das spirituelle Leben. Das integrale Zusammenwirken von Zellen und Organen lässt das Leben eines gemeinsamen Körpers entstehen, und er nimmt sich in dem Maße lebendig wahr, in dem seine Teile miteinander verbunden sind.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 29.10.2010

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Annäherung an die Realität des Schöpfers…

Eine Frage, die ich erhielt: Was stellt die Wahrnehmung der Realität für den Schöpfer dar?

Meine Antwort: Der Schöpfer verfügt über keine Wahrnehmung der Realität, weil Er nur eine Eigenschaft besitzt – das Verlangen zu geben, das Geben. Der Schöpfer hat keine Realität, Er selbst ist die vollkommene Realität.

Und indem wir die uns umgebende Wirklichkeit wahrnehmen und sie für uns zeichnen, erreichen wir Zustände, die Ihm immer näher kommen.

Darum entsteht die beste Form der Welt dann, wenn wir uns so weit korrigiert haben, dass wir eine solche Realität für uns erschaffen bzw. projizieren, die nur den Schöpfer enthält. Einen solchen Zustand erreichen wir.

Unsere ganzen Filme, Bilder und Formen, die wir während unserer Korrekturen durchlaufen, bringen wir allmählich, stufenweise einer solchen Realität näher, in der allein der Schöpfer existiert, wie geschrieben steht: „Er und Sein Name sind eins“, „Es gibt niemanden außer Ihn“.
Aus dem Programm „Kabbala für Anfänger“ vom 20.10.2010

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Unabhängiger Sechster Sinn?

Vor allem müssen wir uns in die Gruppe einschließen und darin ein unabhängiges Gefäß, den sechsten Sinn finden.

Genauso erhebt sich der sechste Tag der Woche über die restlichen fünf Tage und bereitet sie für den Sonntag (Shabbat) vor. Auch wir müssen alle unsere Gefühle vorbereiten und über ihren Egoismus, ein neues Sinnesorgan welches auf Schirm und reflektierten Licht basiert, aufbauen.

Der Mensch annulliert und vereinigt sich mit den Freunden, und bildet dadurch ein spirituelles Gefäß, durch welches er die Realität wahrnehmen kann.

In diesem Gefäß enthüllt er 613 Wünsche, die Struktur der Seele. In diesem Gefäß, in seiner Verbindung zu den anderen, findet der Mensch ein Netz und in ihm all mögliche Wünsche und Verhältnisse.

Wenn der Mensch sie sammelt und einordnet, beginnt er plötzlich zu sehen, wie sie zu den Zehn Sfirot, zu den Wünschen seiner Seele werden und in ihr, in ihrer Struktur beginnt er das Licht , den Schöpfer in dem direkten und reflektierten, inneren und umgebenden Licht, in der hinteren und vorderen Seite zu enthüllen.

Der Mensch entwickelt dieses Gefäß, dieses Sinnesorgan, prüft und vertieft sich, indem er die Stufen der Selbstaufgabe und der Verbindung weiter hinaufsteigt.

Sein spirituelles Gefäß (Verlangen) wird immer komplizierter, immer vollkommener, bis der Mensch das Prinzip der Nächstenliebe, in sich selbst vollkommen realisiert hat.

Diese Liebe bildet und baut das Kli auf, indem sie seine einzelnen Teile miteinander verbindet. Dank diesem enthüllt der Mensch verschiedene Arten der Verbindung und ordnet sie im gegenseitigen Geben ein. Und dort, in diesem Gefäß, in diesen Zehn Sfirot, „zeichnet“ er die Gestalt des Schöpfers, der allgemeinen Kraft des Gebens.

Das ist unsere Arbeit und wir führen sie immer in einer Umgebung aus, die dadurch zu der Gruppe, zu unserer Seele wird und die Form des Schöpfers annimmt.

Aus einem Unterricht über den Artikel von Rabasch, 28.10.2010

Den eigenen Platz im Schöpfungsgedanken finden

Wir existieren innerhalb eines gemeinsamen Gedanken – des Schöpfungsgedanken, und sind ein Teil eines großen Programms, das den gesamten Raum ausfüllt und die gesamte höhere und tiefere Realität in Gang setzt.

Dieses Programm zu ergründen, den eigenen Platz darin zu finden, die Möglichkeit zu erlangen, es selbständig und nicht unter Zwang umzusetzen, kein Rädchen im Getriebe, sondern ein aktiver Teilnehmer in der Absicht, der Erkenntnis, der Einigkeit, der Gleichheit und der Größe zu sein – das kann zum Lebensziel für jeden von uns werden.

Wenn wir uns an diesen Gedanken anschließen und in den gemeinsamen Strom dieses Programms mit einer unendlich großen Anzahl an Parametern einfließen, werden wir die Ewigkeit und die Vollkommenheit wahrnehmen, denn das ist ein immerwährendes Programm für alle Welten und für die gesamte Realität, das alle Teile der Schöpfung und alle Welten vereint.

Wir werden spüren, mit welcher Harmonie alle Teile dieses Programms gesteuert werden und zugleich alles selbst steuern.

Wir werden den Anfang und das Ende der Schöpfung wahrnehmen, weil der Anfang, der Entwicklungsprozess und sein Abschluss miteinander verbunden sind und wunderbar miteinander harmonieren, jeder hat die Freiheit der Wahl und das Recht, dieses System von Anfang bis zum Ende selbständig in Bewegung zu setzen.

Und was erstaunlich ist, die Enthüllung des riesigen, gemeinsamen, geschlossenen Systems, dass die ganzen Handlungen von Anfang bis zum Ende ausführt, hindert uns nicht daran, es selbst in Gang zu setzen und Herr über dieses System zu sein.

Und wenn der Mensch sich zur Stufe des Schöpfungsgedanken erhebt, verbindet er sich mit dem Schöpfer und wird zu einem Gleichgesinnten von Ihm – das bedeutet, mit dem Schöpfer zu verschmelzen.

Wir verschmelzen mit dem Schöpfer im Schöpfungsgedanken. Wie geschrieben steht: Die Gerechten sind die Partner des Schöpfers, Er erschafft und zerstört die Welten, und sie korrigieren die Schöpfung.

Aus dem Programm „Kabbala für Anfänger“ vom 21.10.2010

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Der Regisseur eigenes Lebens werden

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn ich den Film meines Lebens selbst aus mich heraus projieziere kann, diese ganze Realität, warum schaffen sich die Menschen einen Film, der nicht besonderes angenehm ist?

Meine Antwort: Aber das liegt noch nicht in deinen Kräften einen Film zu schaffen! Du kannst noch kein Regisseur sein.

Du musst über deinem Verlangen, über dem Licht herrschen, genau schauen, wie sie sich ändern können, nach strengen Gesetzen, und nicht aus einer plötzlichen Laune heraus, so, Schritt für Schritt, baust du eine bessere Realität.

Darin liegt deine einzige Wahlfreiheit und gerade um sie umzusetzen, studieren wir die Wissenschaft der Kabbala.

Und solange du über dem Film deiner Wirklichkeit noch nicht herrschen kannst, herrscht der Schöpfer darüber, um dich mit der Schaffung einen Film mit der eigenen Realität anzuregen.

Deshalb ist das ganze Leben, alle unsere Reinkarnationen, nur dafür gedacht, uns zu der Schaffung eines richtigen Filmes, eines wahren und nicht erdachten Film zu bringen.

Gerade dies ist das Interessante an der Wahrnehmung der Realität in der Wissenschaft der Kabbala. Denn es handelt sich nicht um eine theoretischen Studie oder den scholastischen Denkkonstrukten, sondern um ein besonderes Mittel, mit deren Hilfe ich tatsächlich meine Welt verändern kann – so wie in andere Dimensionen wegfliegen.

Aus dem Programm „Kabbala für Anfänger“, 20.10.2010