Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Wirklichkeit'

Kabbalisten über die Wahrnehmung der Realität, Teil 8

Liebe Freunde! Bitte stellt Fragen zu den Zitaten der großen Kabbalisten.

Wir können das Material des Schöpfung weder begreifen noch wahrnehmen

Und wisse, dass es vollkommen unmöglich ist, die vierte Kategorie, welche das Wesen des Menschen als solches darstellt, ohne die materielle Verwirklichung wahrzunehmen, da unsere fünf Sinnesorgane und unsere Vorstellungskraft nur eine Offenbarung der Wirkungen des Wesens zulassen, nicht aber des Wesens selbst.

Zum Beispiel:

Der Sehsinn nimmt nur Wellen vom Wesen des Gesehenen wahr, entsprechend dem Licht, welches es reflektiert.

Der Hörsinn nimmt nur die Stärke der Einwirkung akustischer Wellen eines gewissen Wesens wahr, die in der Luft übertragen werden. Unter der Einwirkung der Stärke einer akustischen Welle drückt die Luft auf das Trommelfell in den Ohren, und auf diese Weise hören wir, dass sich in unserer Nähe etwas befindet.

Der Riechsinn nimmt die Luft wahr, die vom Wesen ausgeht, die unsere Nervenenden reizt, die auf Gerüche reagieren, und dann spüren wir einen Geruch.

Der Geschmackssinn ist nur Produkt des Kontaktes zwischen einem gewissen Wesen und unseren Geschmacksrezeptoren.

Somit bieten uns alle unsere vier Sinnesorgane nichts weiter als die Offenbarung der Wirkungen, die von irgendeinem Wesen ausgehen, doch keineswegs das Wesen selbst.

Und sogar die stärkste Empfindung- der Tastsinn, der fähig ist, Kaltes von Heißem, Hartes von Weichem zu unterscheiden, stellt auch nichts anderes dar als die Offenbarung der Wirkungen innerhalb des Wesens, doch diese sind nur Äußerungen des Wesens. Man kann Heißes abkühlen und Kaltes erwärmen, Hartes kann man bis zum flüssigen Zustand schmelzen, und eine Flüssigkeit verdampfen, indem man sie in den gasförmigen Zustand bringt, und zwar so, dass es nicht mehr möglich sein wird, sie mithilfe unserer fünf Sinnesorgane aufzuspüren. Und nichtsdestotrotz bleibt das Wesen bewahrt. Denn wir können das Gas wieder in eine Flüssigkeit verwandeln, und eine Flüssigkeit in den festen Zustand überleiten.

Es ist also klar, dass unsere fünf Sinnesorgane uns das Wesen keineswegs offenbaren werden, sondern nur dessen Äußerungen und Einwirkungen. Und wir müssen wissen, dass alles, was wir in den Sinnen nicht wahrnehmen können, auch nicht in unserer Vorstellung sein kann. Und das, was in der Vorstellung nicht auftaucht, wird niemals in den Gedanken existieren, und wir haben keinerlei Möglichkeit, es zu erkennen.

Baal HaSulam. Die Einleitung zum Buch Sohar. Punkt 12

Kabbalisten über die Wahrnehmung der Realität, Teil 7

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Die Offenbarung des Höheren ist eine Folge der Wechselwirkung des äußeren Wesens mit unseren Sinnesorganen.

Wir können das Material der Schöpfung weder begreifen noch wahrnehmen. Unsere fünf Sinne sind nicht dafür geeignet. Die Sehkraft, das Gehör, der Geruch, der Geschmack und der Tastsinn leiten die Signale nur ins Gehirn; sie spiegeln nur einige Eigenschaften des Äußeren wider. Diese Eigenschaften nehmen eine Form nur in der Interaktion mit unseren Sinnesorganen wahr.

Talmud Esser Sefirot. Teil 1. Die innere Betrachtung. Kapitel 10

Kabbalisten über die Wahrnehmung der Realität, Teil 6

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Die ganze Realität befindet sich im Menschen

Der Schöpfer hat in unserem Gehirn eine Art Linse geschaffen, die alles Sichtbare auf eine solche Weise umdreht, dass wir es wie von außen wahrnehmen, obwohl sich alles nur in unserem Gehirn abspielt. Und obwohl das, was wir angeblich außerhalb sehen, keine Realität ist, sollen wir trotzdem dem Schöpfer für die Bildung dieser Linse danken. Denn sie lässt uns glauben und begreifen, dass die Realität sich außerhalb befindet.

Dadurch hat Er uns ermöglicht, jede beliebige Erscheinung zu erforschen, das Wissen und die volle Klarheit darüber zu bekommen, jeden Gegenstand sowohl von innen als auch von außen zu messen. Anderenfalls hätten wir keine Möglichkeit, unser Wissen zu erwerben.

Baal HaSulam. Die Einleitung zum Buch Sohar, Punkt 34

Obwohl wir alles vor uns sehen, versteht jeder vernünftige Mensch, dass sich alles Sichtbare nur innerhalb seines Gehirns befindet. Das gleiche betrifft die Seelen, die alle Gestalten innerhalb des Gebenden sehen; allerdings gibt es keinen Zweifel, dass das alles nur innerhalb der Seele wahrgenommen wird.

Baal HaSulam. Die Einleitung zum Buch Sohar, Punkt 34

Die Wahrnehmung der Welt: Ich sehe nur das, was ich fühle

Das Ende der Korrektur, welche von den Kabbalisten angesprochen wird, soll sich in unserer Welt, in der Materie, in allen unseren schlechtesten „materiellsten“ Wechselbeziehungen verwirklichen. Es ist eben die endgültige Korrektur, wenn „die Finsternis, die das Licht erleuchtet“ (die Psalmen) und „seine Füße auf dem Ölberg stehen werden“ (die Propheten).

Mein tierischer Teil bleibt dabei bestehen. Mein Körper beginnt nicht, für das Geben zu arbeiten. Denn in Wirklichkeit machte er das von vornherein. Die gesamte Natur, ausgenommen den Menschen, richtet sich auf das Geben; wir sehen es nur nicht, bewerten sie nach eigenen Maßstäben.

Mir scheint es so zu sein, dass die Tiere einander fressen, aber die Wirklichkeit ist anders. Ich kann ihre Absicht des Gebens nicht erkennen, weil ich sie nicht fühle, nicht verstehe. Und sie werden von der Natur geleitet, erledigen ihre Anordnungen, die auf das Geben gerichtet sind; was im Gegenteil über mich nicht gesagt werden kann. Ich erledige die Anordnungen des eigenen Egoismus, die auf das Empfangen gerichtet sind, und dazu verleumde ich die Natur, weil ich sie aus eigenen Mängeln beurteile.

Infolge der Korrektur soll der Mensch die globale Form annehmen, das globale Bild erkennen. Wir sagen, dass dabei auch die unbelebte, pflanzliche und tierische Natur korrigiert wird, bzw. in deiner neuen Wahrnehmung korrigiert wird. In Wirklichkeit müssen die Tiere nicht korrigiert werden. Du wirst noch sehen, wie der Wolf mit dem Schaf Frieden hält, genauso, wie du heute siehst, wie sie einander fressen.

Baal HaSulam schreibt darüber im Artikel „Die Verhüllung und die Enthüllung des Schöpfers“: du siehst die Kriege und die Zwietracht in der Welt, weil du selbst so bist.

Auszug aus dem Unterricht nach der Zeitung „Volk“, 18.08.2011

Kabbalisten über die Wahrnehmung der Realität, Teil 5

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Die ganze Realität befindet sich im Menschen

Es ist im Buch „Sohar“ (Wochenabschnitt „Tasria“, Seite 40) gesagt: „Alle Welten, sowohl die höheren als auch die unteren, befinden sich im Menschen. Alles ist für den Menschen geschaffen, alles lebt und entwickelt sich dank dem Menschen“.

Baal HaSulam. Das Vorwort zur Pticha. Punkt 1

Wenn wir vor uns die riesige Welt sehen, dann sehen wir sie nicht wirklich, sondern nur in unserem Inneren. Das heißt, in dem hinteren Teil unseres Gehirns befindet sich eine Art Fotoapparat, der in uns alles aufzeichnet, was wir angeblich sehen, und nicht das, was sich außerhalb befindet.

Baal HaSulam. Die Einführung in das Buch „Sohar“. Punkt 34

Kabbalisten über die Wahrnehmung der Realität, Teil 4

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Alles ist im Voraus vorbereitet

Kaum ist das Vorhaben der Schöpfung entstanden, wurde mit dieser Handlung das gesamte Geschöpf vollendet. Denn für den Schöpfer ist die Handlung nicht so erforderlich wie für uns. Im gleichen Augenblick mit dem Vorhaben sind die Seelen und die Welten in ihrer endlichen Vollkommenheit erschienen.

Diese Vollkommenheit werden sie als Ergebnis der Korrektur erreichen, wenn sie „das Verlangen zu empfangen “ in „das Verlangen zu geben“ umwandeln. Dann werden sie die vollkommene Ähnlichkeit mit dem Schöpfer erreichen.

In der Ewigkeit des Schöpfers existieren die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft gleichzeitig. Aus diesem Grund gibt es da keinen unkorrigierten Wunsch, der vom Schöpfer abgetrennt wurde. Es gibt nur die Ähnlichkeit der Eigenschaften, die in uns am Ende unserer Korrektur erscheinen werden, aber in der Ewigkeit des Schöpfers schon ursprünglich existieren.

Baal HaSulam. Das Vorwort zum Buch „Sohar“. Punkt 13

Kabbalisten über die Wahrnehmung der Realität, Teil 3

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Alles ist im Voraus vorbereitet

Alle Bemühungen des Lehrers sollen darauf gerichtet sein, die Schüler nicht an sich zu binden und sie selbständig zu machen, damit ihre Blicke keinesfalls auf ihn, sondern durch ihn auf den Schöpfer gerichtet werden. Der Schüler soll lernen, nicht dem Lehrer, aber dem Schöpfer gleich zu sein.

Unsere gesamte Entwicklung ist eine Art Nachahmung des Schöpfers. Sofern unsere Eigenschaften und Handlungen dem Schöpfer ähnlich sind, dementsprechend bereiten wir Ihm den Genuss.

Baal HaSulam. Das Geheimnis der Entstehung liegt in der Geburt.

Kabbalisten über die Wahrnehmung der Realität, Teil 2

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Alles ist im Voraus vorbereitet.

Der Schöpfer befindet sich im Herzen jedes Menschen. Dem Menschen mangelt es nur am Wissen, weil das Wissen darüber alles vollendet und zur Vollkommenheit bringt.

Baal HaSulam. Der Brief 32

Alles ist im Voraus vorbereitet. Jede Seele befindet sich schon jetzt im ganzen Licht, im ganzen Wohl und in der Ewigkeit. Nur dank dem Niederfall in den egoistischen Körper und der Rückkehr zur Wurzel erlangt die Seele ihre vollkommene Ähnlichkeit mit dem Schöpfer und die wahrhafte Verschmelzung mit Ihm.

Baal HaSulam. Der Brief 25

Britischer Wissenschaftler: Wir leben in der vorgestellten Welt

Mitteilung (Die Zeitung „Times“): Das menschliche Gehirn schafft die eigene Version der Realität. Die Welt, die wir um uns sehen, scheint uns nur so zu sein, wie sie ist, meint der führende britische Wissenschaftler Prof. Bruce Chud.

Eigentlich sehen wir die Welt nicht so, wie sie wirklich ist. Wir nehmen nur einen winzigen Teil von dem wahr, was in der Welt tatsächlich geschieht. Wir haben den Eindruck des breiten Panoramas vor unseren Augen, aber tatsächlich sehen wir nicht mehr als die Größe unserer eigenen Finger beim ausgestreckten Arm.

Den restlichen Raum füllt die vorgestellte Realität aus, weil das Gehirn uns eben die stabilen Bedingungen schafft, obwohl Sie denken können, dass Sie der Mensch und der Kapitän des Schiffes sind – viele Prozesse werden jedoch von der Umgebung kontrolliert. Wir können dem eigenen Gehirn nicht vertrauen.

Kommentar: Die Kabbala spricht darüber, dass wir
in der illusorischen Welt leben, welche von unseren egoistischen Eigenschaften gezeichnet wird. Und wenn wir die Eigenschaften der Höheren Welt erwerben, dann können wir darin die wahrhafte, vollkommene Welt empfinden und in den neuen Eigenschaften auch ewig existieren.

(Siehe „Wahrnehmung der Realität“)

Die unendliche Vollkommenheit ist in jedem Augenblick verborgen

Frage: Ich erinnere mich heute, wie ich in der Kindheit immer davon träumte, schneller erwachsen und selbständig zu werden. Und als ich ein Erwachsener wurde, begann ich plötzlich die Sachen zu schätzen, die ich als Kind hatte. Gibt es solche Momente in der Vorbereitungsperiode, die wir besonders schätzen müssen oder muss sie einfach schneller vorangehen?

Meine Antwort: Im Spirituellen geschieht es nicht genauso wie im materiellen Leben; denn das Spirituelle sieht die Vollkommenheit auf jeder Stufe vor. Und eben darin besteht die Schwierigkeit – denn du musst auf jeder Stufe einen Mangel finden, um voranzukommen.

Jeder spiritueller Zustand ist ein Teil der Unendlichkeit. Eben dieser Teil wird dir geöffnet, und alles Übrige bleibt verborgen. Deshalb scheint es dir so zu sein, als ob alles schon die Welt der Unendlichkeit wäre! Du bekommst volle zehn Sefirot auf deiner Stufe.

Und vor allem darfst du die Vergangenheit nicht bedauern, obwohl es auch einen besonderen Zustand gibt, in welchem wir über die Vergangenheit nachdenken, um schneller voranzukommen. Später wird uns bewusst, dass in der Vergangenheit geschehene Ereignisse für unsere Entwicklung notwendig waren. Wir denken auch daran, wie vollkommen die Höhere Bestimmung war und wie klein wir waren, die es nicht verstanden haben, dass wir uns schon damals in der Welt der Unendlichkeit befanden und aus Mangel an geeigneten Kelim nichts gesehen haben.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel aus dem Buch „Shamati“, 28.07.2011