Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der Schlüssel zur Verbindung mit dem Schöpfer

Frage: Was soll ich machen, wenn ich einen Aufstieg und eine Erweckung während des Lesens des Sohar empfinde? Wie kann ich in diesem Zustand um die Korrektur bitten?

Meine Antwort: Während des Lesens des Sohar, oder der anderen Originalquellen (Artikeln, Briefe, oder „TES“) soll ich mir vor allem das richtige Bild davon machen, wo ich mich befinde. Die Realität, in der ich mich befinde, wird in meinen Sinnesorganen, in meinen Verlangen wahrgenommen. Das Licht lässt mich glauben und empfinden, dass es die wahre Realität, meine Welt ist. Auf diese Weise habe ich die Verbindung mit dem Licht, mit der höheren Kraft, die mich erkennen lässt, wo genau ich mich befinde: ursprünglich begreife ich nichts und kann nichts sehen, wie ein neugeborenes Kind.

Darum muss ich zuerst dieses Bild auf die richtige Weise formen. Es gibt ein Verlangen, worin das Licht wirkt und es von innen zu erwecken versucht, um sich darin nach dem Gesetz der Gleichheit von Eigenschaften zu enthüllen. Das Licht befindet sich innerhalb des Verlangens, und keinesfalls außen, wird aber in Bezug auf dieses Verlangen als umgebendes, äußeres, inneres, entferntes Licht, als Kreis, Linie, usw. bezeichnet. All das sind die Formen, in welchen sich das Licht dem Verlangen offenbaren kann. Wir sprechen über alles von der Seite des Verlangens.

Wenn ich verstehe, dass die gesamte Welt, die gesamte Realität, alle Welten, das gesamte Licht, sich in mir befinden, dann soll ich mich richtig organisieren: wie und warum handele ich, um für den jetzigen Zustand das größtmögliche Verständnis und das Begreifen zu erlangen, um jedes Mal möglichst viel zu enthüllen. Die Enthüllung erfolgt mithilfe von zwei Kräften – der Kraft der Verhüllung und der Kraft der Enthüllung.

Es sind immer diese zwei Gegensätze vorhanden. Und genauso passiert es in unserer Welt: die Realität, die ich momentan wahrnehme, enthält ebenfalls die Verhüllung und die Enthüllung, beides zusammen. Denn ohne einen richtigen Wettstreit zwischen ihnen nehme ich nichts wahr, keine Farben, keine Töne, nichts. Je mehr Kräfte der Enthüllung und Verhüllung ich in mir einschließe, je mehr Gegensätze ich in mir vereine, desto mehr nehme ich wahr, desto klüger werde ich.

Deshalb möchte ich während des Lesens der Originalquellen das möglichst wahrhafte, kraftvolle Bild der Realität enthüllen. Dabei ist es unwichtig, welche Quelle und in welchem Stil man gerade liest. Wenn es um die Bücher geht, mit deren Hilfe ich die Kräfte meiner Seele erwecke – sowohl von der Seite des Verlangens, als auch von der Seite seiner Auffüllung, dann spielt es keine Rolle was man liest, es können „Talmud der Zehn Sefirot“, der Sohar, die Briefe oder die Artikel sein. Entscheidend ist dabei, meine spirituelle Entwicklung in Gang zu bringen.

Und dann beginne ich, die Wichtigkeit meines Studiums der Tora zu verstehen: das in ihr (der Tora) enthaltene Licht führt zur Quelle zurück, d.h. sie befördert mich zur Enthüllung des wahren Bildes der Realität, zu einem noch vor mir verhüllten Zustand, in welchem ich mit dem Schöpfer verbunden bin.

Deshalb vergegenwärtigen wir uns zunächst das Bild: es gibt mich und alles ist in mir eingeschlossen, in meinem Inneren verborgen. Ich soll die Kräfte meiner Seele erwecken und darin die wahrhafte Realität enthüllen, wobei ich und der Schöpfer in ein Ganzes verschmelzen.

Nachdem ich mich auf diese Weise eingestimmt habe, komme ich zum nächsten Schritt: Wie kann ich mich mit Hilfe des Studiums erwecken? Folglich spricht alles, was ich lese, meine fortgeschrittenen Zustände an, die noch entfernt oder auch schon nah bei mir liegen. Wichtig ist, dass ich mit Hilfe des Textes versuche, in mir diese Kräfte, diese Formen zu finden.

Dabei vergesse ich nicht, dass die Rede nur von meinen Verlangen, von inneren Kräften meiner Seele ist: von Kräften des Empfangens und des Gebens. Es ist unwichtig, ob sie seltsame Namen tragen oder Namen, die mir aus der gegenwärtigen Realität bekannt sind. Ich denke ständig darüber nach, wie ich all diese Kräfte enthüllen werde – die Teile meiner Verbindung mit dem Schöpfer.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 16.11.2011

Nicht das Verlangen ist zerbrochen, sondern der Schirm

Frage: Sie sagen, dass die Verlangen zerbrochen sind, aber ich nehme das Verlangen wie etwas Ganzes wahr. Was ist ein „zerbrochenes“ Verlangen?

Meine Antwort: Als „zerbrochen“ wird das Verlangen „für sich zu empfangen“ bezeichnet. Als „korrigiert“ wird der Wunsch bezeichnet, der „auf das Geben“ an die anderen Menschen gerichtet ist. Nicht der Wunsch zerbricht, sondern der Schirm.

Das Verlangen ist immer ganzheitlich. Wenn mein Verlangen über den Schirm verfügt und ich das empfangene Licht an die anderen verbreiten kann, und für mich nur das existenziell Notwendige lasse, dann wird durch mich das ganze Höhere Licht an die anderen Menschen weitergeleitet. Es wird niemals in mir aufgehalten und zirkuliert ständig zwischen der Welt der Unendlichkeit und allen Menschen. Dann empfinde ich mich als absolut ausgefüllt, und in mir zirkuliert die Kraft des Lebens.

Wenn ich über eine solche Eigenschaft nicht verfüge, d.h. keinen Schirm habe, dann erreicht mich das Höhere Licht nicht. Es kehrt sofort zur Quelle zurück und hält die Bedingung der Ersten Kontraktion (Zimzum Alef) ein: in das Verlangen zu genießen, ohne den Schirm, geht das Licht niemals ein. Deshalb empfinde ich mich nicht im Licht, sondern „in mir“ existierend .

„Das Objekt in sich“, das ich darstelle, heißt „diese Welt“, dass was wir jetzt noch empfinden. „Diese Welt“ ist also das, was ich in meinem Inneren empfinde.

Die höhere Welt ist das, was ich außerhalb empfinde, nachdem ich mich an die anderen Menschen (deren Wünsche) anschließe. Dann empfinde ich das Leben des ganzen Körpers, und durch mich fließt das ganze Licht des Schöpfers.

Deshalb heißt der Zustand, in welchem ich einen Schirm habe, mit allen verbunden bin und an sie das Licht verbreite, „korrigiert“. Und der Zustand, in dem ich über keinen Schirm verfüge, heißt „zerbrochen“. Es ist nicht der Wunsch sondern der Schirm zerbrochen, obwohl wir oft den Terminus „die zerbrochenen Verlangen“ verwenden.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 23.10.2011

Sich in der Unendlichkeit enthüllen

Frage: Im Artikel „Der Frieden in der Welt“ schreibt Baal HaSulam, dass „wir in der Wirklichkeit das Geben an den Nächsten uneigennützig vollziehen“. Was soll das bedeuten?

Meine Antwort: Wir befinden uns in der Welt der Unendlichkeit, in einem wunderbaren System. Wir befinden uns in der Eigenschaft des Gebens, alle Seelen sind vollständig korrigiert und mit dem ganzen Licht ausgefüllt. Das Ende der Handlung ist im ursprünglichen Vorhaben festgelegt. Wir sind mit dem Schöpfer vereint und nichts kann uns von Ihm trennen. Er und Sein Name sind Eins.

Wir befinden uns in der Welt der Unendlichkeit. Aber um sich dieses Zustandes bewusst zu werden, um in diesem Zustand zu existieren, ihn zu beherrschen, ihn in seiner ganzen Tiefe zu verstehen und die dahinter stehende Kraft zu fühlen, ist das Verständnis und das Begreifen aller seinen Details notwendig.

Deshalb finden wir uns in einem ganz anderen Zustand wieder und beginnen, uns aus diesem Zustand zu entwickeln. Ebenso wie das Kleinkind nicht weiß, wo es sich befindet, was um ihn herum geschieht und wer für ihn sorgt. Aber allmählich wächst es, bis es groß wird.

Wir halten uns schon jetzt in der Welt der Unendlichkeit auf, aber nicht in unseren Empfindungen. Und unsere ganze Arbeit besteht darin, in die wahrhafte Realität zurückzukehren: den schon existierenden vollkommenen Zustand zu offenbaren. Es ist die Offenbarung des Schöpfers seinen Geschöpfen gegenüber.

Ich enthülle das, was es schon gibt. Alles hängt nur von mir ab. Deshalb sagt Baal HaSulam, dass es sich um nichts mehr, als um die psychologische Arbeit handelt. Infolge der inneren Veränderungen enthüllen wir den wahren Zustand, in dem wir uns von schon immer befinden.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Der Frieden in der Welt“, 25.10.2011

Die lebendige Matrix

Die Reihenfolge der Stufen ändert sich niemals, weil sie aus der ersten HaWaYaH, aus vier Stadien des direkten Lichtes folgt. Und wenn ich das Licht empfange, dann geht es durch alle Stufen (Parzufim), die sich zwischen mir und der Unendlichkeit befinden.

Deshalb ist dieses Netz, in welchem wir uns befinden, unveränderlich (konstant), wie ein Kristallgitter. Es können darin niemals irgendwelche andere Beziehungen entstehen, die mich mit jemandem auf eine andere Weise verbinden würden. Jedoch geschehen in diesem System ständig die Veränderungen der Formen: wenn ich aus einem beliebigen Punkt (dieses Netzes) empfangen möchte, dann soll ich mich verändern, um diesem Punkt gleich zu werden, um folglich die Verbindung zu offenbaren.

Somit verändern sich die Beziehungen immer dank den Veränderungen im Empfangenden, so dass ich die ganze Zeit verschiedene Vereinigungen erschaffe. Aber sie basieren auf meinen Eigenschaften, die jedes Mal erneuert werden, um demjenigen zu entsprechen, mit dem ich mich verbinden möchte: dem einen, dem anderen usw.. Das heißt ich bestimme nicht, wie die Veränderungen sein werden, und soll mich nur um meinen Anstieg kümmern.

Und wenn ich mich in meinen Eigenschaften erhebe (ich habe 613 Verlangen, in denen allerlei Veränderungen geschehen), verändere ich dadurch automatisch die Verbindung, meine Beziehung zu den anderen spirituellen Objekten, zu den verschiedenen Menschen, Gruppen und Teilen der allgemeinen Seele. Deshalb wird mir jedes Mal die neue Welt offenbart.

Im Vergleich zum ständig existierenden und unveränderlichen System, das sich vor mir in der endgültigen, vollkommenen Form befindet, hängt diese neue Welt von mir ab.

Deshalb erzählen uns die Kabbalisten über ihre Enthüllungen, weil jeder Mensch, der einen solchen Prozess der Korrektur erlebt, sich mit diesem System in der neuen Form verbindet. Als ob es eine verbundene Matrix, ein Kristallgitter gäbe, in dem du jedes Mal neue Beziehungen erproben würdest. Aber jeder Mensch, der entlang der Stufen hinaufsteigt und seine Zustände verändert, offenbart die immer mehr breiteren, tieferen, reicheren Beziehungen – sowohl quantitativ, als auch qualitativ.

Und dank dem Begreifen dieses Systems der Beziehungen, begreift er seinen Schöpfer.

Auszug aus dem Unterricht nach „der Einführung in die Wissenschaft der Kabbala“ (Pticha), 18.10.2011

Die Kreise der Korrektur

Wenn du dich dem richtigen Zustand näherst, dann stellst du die ganze Realität in deinem Verlangen vor. Außer deinem Verlangen gibt es nichts mehr. Und alle äußerlichen Details, deren Existenz dir früher als abgesondert, widersprüchlich und verhasst vorkam, akzeptierst du infolge der inneren Arbeit. Folglich wird diese Kraft der Abtrennung in die Kraft der Verbindung verwandelt und alles verbindet sich in einem System.

Nur darin besteht die Korrektur. Dort, wo das Zerbrechen geschah, soll die Korrektur vorgenommen werden. Der erste Mensch, Adam ha Rischon war ein System, und jetzt sollen sich seine Teilchen (unsere Seelen) verbinden.

Aber jedem einzelnen Teil ist die Freiheit gegeben, alle übrigen Teile zur Vereinigung voran zu treiben. Denn alle Teilchen sind in jedem einzelnen Menschen vorhanden, weshalb ich alle verbinden soll, und du es auch tun sollst, und er auch…. Und wenn jeder von uns alle anderen Menschen verbindet, dann schafft er den flachen Kreis, seinen eigenen Abschnitt.

Und nachdem jeder Mensch seine Freiheit des Willens realisiert, wird aus diesen Kreisen, Abschnitten die volle Sphäre erschaffen, die zum endgültig korrigierter Zustand wird.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 18.10.2011

Aus dem Punkt hinauf zum Schöpfer

Wir existieren in „Malchut„, die in der Welt der Unendlichkeit geschaffen ist. Darin wird das System der Beziehungen zwischen allen ihren Verlangen (Teilen) aufgebaut. Somit gibt es sehr viele Wünsche, die sich untereinander anhand der Eigenschaft des Gebens verbinden. Infolge der Vereinigung aller Verlangen in ein spirituelles Gefäß wird die Vollkommenheit erlangt.

Wie verbindet die Eigenschaft des Gebens diese Wünsche miteinander? Wie funktioniert die Vereinigung? Wie erfolgen Handlungen und Wechselwirkungen in diesem System? Das alles studieren wir in der Wissenschaft der Kabbala.

Wenn die Erschaffung dieses Systems in seiner ganzen Vielfältigkeit vollendet wird, und es stellt einen einheitlichen Organismus dar, dann wird innerhalb dieses Systems ein Punkt erschaffen. Dieser Punkt ist der Anfang der zukünftigen Schöpfung.

Diese Schöpfung ist nun die Welt, die um uns existiert. Diese Schöpfung ist wie das Stromnetz ohne Strom, und darin gibt es nichts, was dem Menschen gleichen würde. Denn nur der Mensch hat die Freiheit der Wahl, und nur der Mensch kann etwas nach seinem Willen in diesem System verändern. Alle Elemente dieser Welt, unbelebte, pflanzliche und tierische Stufen, existieren ohne freien Willen.

Und dann entsteht der besondere Organismus, der Mensch, der sich selbständig entwickeln kann. Der unter der Einwirkung des Lichtes entstandene Punkt entwickelt sich automatisch bis er den Zustand erreicht, in dem er mit den fünf Welten umgeben wird.

Dann entsteht innerhalb dieses Kreises aus fünf Welten ein besonderes Geschöpf, das „Adam“ heißt. Es handelt sich dabei um ein besonderes System. Wir sollen uns in dieses System integrieren und uns mit seinem inneren Punkt identifizieren. Im Endeffekt soll dieser Punkt beginnen, sich mit jeder einzelnen Welt zu vereinigen, innerhalb welcher er sich befindet. Er befindet sich also innerhalb der konzentrieren Kreise, die verhüllt sind.

Diese konzentrierten Kreise stellen die spirituellen Welten dar. Der erste und der kleinste Kreis, den wir enthüllen, ist die Welt „Assija„. Dann folgen die Welten „Jezira„, „Brija„, „Azilut“ und „Adam Kadmon„. Nachdem die Enthüllung vollendet wird und alles in einem System vereint wird, wird das ganze neue System „die Welt der Unendlichkeit“ genannt.

Dieser Punkt ist der Anfang für jeden Einzelnen von uns. Hier, in diesem Punkt, existiert die ganze Menschheit. Im Endeffekt sollen wir alle dieses Schema (aus kreisförmigen Welten) enthüllen, es absorbieren und in Betrieb nehmen. Auf diese Weise erreichen wir die Stufe der Schöpfung und werden dem Schöpfer gleich.

Der Schöpfer hat die ganze Schöpfung infolge der Verringerung geschaffen, und wir sollen genau das Gegenteil machen: dieses Schema in uns offenbaren und mit ihm identisch werden, das heißt, dieses System anstelle des Schöpfers lenken. Darin besteht eben unsere Zukunft und unsere Vorbestimmung.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 02.10.2011

Die spirituelle Welt ist keine Mystik

Unser Problem liegt darin, dass wir nicht in der Lage sind, unter beliebigen Bedingungen, in einer beliebigen Situation und jeden Tag an unserer Vereinigung zu arbeiten, und uns immer mehr ihrer Wichtigkeit bewusst zu werden. Und der einzige Grund dafür ist, dass der Mensch sich die zukünftige Welt ganz abgerissen von jener Realität vorstellt, in der er sich heute befindet. Er denkt, dass die spirituelle Welt sich an einem anderen Ort, einem anderem Raum, in einem anderen Universum befindet.

Wir verstehen also nicht, dass wir die höhere Welt gerade hier, als die Ergänzung zu dieser Welt offenbaren werden. Es ist üblich zu denken, dass wir nach dem Tod in die spirituelle Welt gelangen. Und wenn der Mensch gemäß der Wissenschaft der Kabbala erkennt, dass er die spirituelle Welt noch in diesem Leben, vor seinem Tod sehen wird, dann denkt er dennoch daran, dass er irgendwelche jenseitigen Welten offenbaren wird, die von allem fern sind, was er heute hat.

Aber diese Vorstellung ist eben falsch! Uns wird einfach das Netz der Beziehungen zwischen den Menschen offenbart und der Schöpfer, der diese Welt, diese Realität ausfüllt. Wir enthüllen die Kraft, welche das Universum lenkt und bewegt und die uns früher verborgen war. Dann wird alles offenbar.

Und als die Ergänzung zum egoistischen Verlangen, in dem wir alle Erscheinungen empfanden, welche übrigens als „diese Welt“ bezeichnet werden, wird in uns das Verlangen des Gebens wachsen, und darin die neue Erscheinung, welche „die höhere Welt“ oder „die zukünftige Welt“ heißt. Es handelt sich also um die Welt, die zu uns „kommen“ wird.

Und wenn der Mensch mit allen seinen Kräften versucht, sich die Form der zukünftigen, höheren Welt, des Schöpfers vorzustellen, und zwar als ein verbindendes Integralnetz, das zwischen all jenen Formen offenbart wird, die er jetzt in seiner Welt sieht, dann hilft ihm eine solche Vorstellung sich kein „Idol oder ein betrügerisches Heiligenbild“ zu erschaffen, sowie im Nebel und in der Mystik nicht verwirrt zu werden.

Die höhere Welt ist ein Netz des Gebens, das sowohl zwischen allen Teilen dieser Realität, als auch zwischen den Teilen des zusätzlich enthüllten Systems der Kräfte offenbart wird. Es gibt nichts, außer dieser Kräfte: sei es die Kraft des Wunsches, der Absicht, des Gedankens. Und wenn sich der Mensch die Realität auf diese Weise vorstellt, dann begreift er, dass er über alle Mittel zur Erreichung dieser neuen, zusätzlichen Realität verfügt.

Denn sie wird mit Hilfe der Menschen, die Träger dieser Kräfte des Gebens sind, seiner Freunde erreicht, die am Geben, an der altruistischen Absicht interessiert sind. Und jetzt kann er zusammen mit ihnen dieses System des Gebens aufbauen und die spirituelle Realität enthüllen.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 16.10.2011

Sei einverstanden – und es wird offenbart!

Frage: Wie kann ich persönlich den Prozess der Entstehung der Welten beeinflussen?

Meine Antwort: Du befindest dich schon in der Welt der Unendlichkeit und sollst dich nur darin offenbaren.

Wir befinden uns innerhalb des Kreises der Welt der Unendlichkeit – wir alle! Wir existieren automatisch in diesem vollkommenen, idealen System . Wir befinden uns also auch jetzt in der Welt der Unendlichkeit im vollkommen und korrigierten Zustand. Dieser Zustand des vollkommenen Gebens und der Liebe, sowie die vollständige gegenseitige Verbindung sind uns absolut entgegengesetzt.

Dieser Zustand wird uns allmählich in dem Maße offenbart, in welchem wir ihn ertragen können, weil ich diesen entgegengesetzten Zustand innerlich verdränge und hasse. Und deshalb wird er mir nur in dem Maß offenbart, in welchem ich ihm im voraus, potentiell zustimmen kann.

Wir studieren in den Artikeln von Baal HaSulam „Frieden in der Welt“, „Freiheit des Willens“ usw., dass wir alle wie die Zahnräder in einem Mechanismus verbunden sind. Sie sind so stark miteinander verknüpft, dass die geringste Bewegung eines Zahnrades die Bewegung des ganzen Systems hervorruft. Jedes einzelne Zahnrad ist mit allen anderen verbunden, so dass sie sich alle vollständig harmonisch bewegen. In solchem System existieren wir von vornherein.

Wir sind so verschieden und befinden uns in diesem Bild (vorgeführt auf der Zeichnung im Rahmen). Dieses Bild kann auch mehrdimensional sein. Wir befinde uns darin, wie in Rubiks Würfel: jeder von uns besteht aus 613 Wünschen und ist mit allen anderen verbunden.

Aber dieses Bild wird uns nicht offenbart, weil wir es noch nicht ertragen können. Wir existieren darin jedoch automatisch und erledigen dort alle unsere Handlungen. Und alle diese Handlungen sind gerecht. In Wirklichkeit geben wir aneinander, sehen es aber noch nicht. Wir sehen nur das Kehrbild, welches wir sehen wollen.

Die Kabbala stimmt uns darauf ein, dass uns unser idealer Zustand allmählich offenbart wird, damit dieses Bild in uns aufblüht. Dann wird es uns offenbart.

Es gibt nichts neues in der Welt. Uns wird einfach der Zustand offenbart, welcher von vornherein vom Schöpfer geschaffen wurde. Deshalb ist unsere ganze Wissenschaft, die Wissenschaft über die Enthüllung des Schöpfers, des Höheren Systems, und nichts mehr. Von uns ist nur der Willen zur Offenbarung erforderlich. Wir sollen uns also verändern und korrigieren, um diesem Bild gleich zu werden. Darin besteht unsere Arbeit eben.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 02.10.2011

Aus dem Nebel erscheinende Welt

Es entstehen in mir allerlei Wünsche, und ich empfinde, dass sie nicht meine sind: „Wer bin ich?“, „Was bin ich?“, „Warum bin ich hier?“, „Was ist plötzlich in mich gefahren?“, „Ob ich es wirklich will oder nicht?“, „Und überhaupt, ich will gar nichts“.

Folglich denke ich darüber nach: „Warum will ich nichts?“. Weil alles nicht meins ist. Ofensichtlich gibt es außerhalb eine Quelle, die mich manipuliert. Einerseits hat der Mensch ein intuitives Gefühl, dass sie alle „nicht seine Wünsche sind“ und die Welt „mehrdimensional“ ist. Ich spüre, dass es jemanden gibt, der mich manipuliert und lenkt. Woher kommen dann meine Gedanken? Sind es meine Wünsche oder doch nicht?

Andererseits können die Wünsche, die in mir hochkommen, nicht realisiert werden. Ich weiß nicht, was mit ihnen zu machen ist und was sie mir nützen können. Ich führe einen inneren Kampf um ihre Realisierung. Ich fühle nicht, dass es meine Wünsche sind und verstehe nicht, was deren Realisierung mir nützen würde.
Außerdem gibt es ein riesiges System, das mir eine Welt zeigt, die ich nicht kenne. Ich empfinde, dass ich mich in einer unverständlichen Welt befinde.

Die Wünsche sind meine und doch nicht meine, die Welt ist unklar. Was ist zu machen?

Dieses aus dem Nebel allmählich entstehende Bild ist sehr charakteristisch fü

r unsere Generation. Dieses veränderte Weltbild ruft die Krise hervor.

Auszug aus der virtuellen Lektion, 25.09.2011

Die Evolution des Bewusstseins

Wir beginnen unsere Entwicklung in dieser Welt, auf der untersten Realität, welche aus der Welt der Unendlichkeit entlang der 125 Stufen durch die fünf Welten bis zu ihrem niedrigsten Punkt herabfiel. Auf diesem niedrigen Niveau hat der Funke des Lichtes die letzte spirituelle Stufe durchbrochen und in unserer Welt begonnen, die Materie zu bilden.

Die Materie fing an, sich zu konzentrieren, sich zu entwickeln, sich zu verbinden. Das war der Anfang der Korrektur. Damit fing unser Universum an: das unbelebte, pflanzliche und tierische Niveau der Natur.

All dieseStufen sind das Ergebnis der Vereinigung der Materie mit den komplizierten Strukturen, deren einzelne Teile auf das gemeinsame Wohl abgestimmt sind. Die Kraft des Lichtes, die Kraft der Natur, verbindet die separaten Elemente, und so entsteht die unbelebte Materie in ihrer ganzen inneren Vielfältigkeit. Somit entsteht die Materie aus entgegengesetzten Teilchen, die sich nach bestimmten Gesetzen verbinden.

Und dann entsteht die pflanzliche Materie, in der sich die entgegengesetzten Teilchen zu den noch komplizierteren Strukturen verbinden. Sie sind voneinander weiter entfernt, können sich aber trotzdem verbinden.

Folglich entsteht die tierische Materie, deren einzelne Teil sich abgesondert empfinden und in der egoistischen Form eine eigene Existenz sichern wollen. Aber die Kraft der Natur verbindet jedes Teil mit den anderen, so dass sie zusammen das Tier, den lebendigen Körper bilden, der fähig ist, trotz der Verbindung von polaren und widersprüchlichen Elementen zu existieren.

Diese Teile verbindet eine besondere Kraft, die Kraft des Lichtes, die Kraft des Schöpfers, die Kraft des gegenseitigen Gebens, ungeachtet der Kraft der Schöpfung, der egoistischen Kraft, die sich innerhalb jedes Teiles befindet. Diese zwei Kräfte entfalten ihre Wirkung in der allgemeinen Harmonie.

Es gibt keine Harmonie ohne die Verbindung zweier entgegengesetzter Kräfte, die sich für ein Ziel, für das gemeinsame Interesse oder für die Erreichung eines höheren Zustandes zusammentun. Dabei ist der höchste Zustand des Pflanzlichen oder des Tierischen das allgemeine Interesse des Körpers.

Und dann, dank der Entwicklung der Materie auf dem tierischen Niveau, wird das Niveau des Menschen in dieser Welt erreicht, eines noch komplizierteren Wesens, welches aggressiver und egoistischer ist. Jedes Wesen auf der Stufe „des Menschen dieser Welt“ empfindet sich im Widerstand gegenüber allen übrigen Menschen.

Und wenn er bis zur Grenze seiner egoistischen Entwicklung geht, dann begreift er, dass für seine Existenz die zweite, entgegengesetzte Kraft, die Kraft des Gebens, notwendig ist. Die Kraft der Selbstsucht hat ihre volle Entwicklung erreicht, aber was kann man mit ihr tun? Sie zerstört uns nur. Folglich begreifen wir, dass wir verpflichtet sind, uns die Kraft des Gebens, die Kraft der Vereinigung, anzueignen.

Die Empfindung des Mangels der Vereinigung, ohne die wir nicht weiter existieren können, ist die Krise, das Zerbrechen, der Verlust der Werte. Wir entdecken es innerhalb unserer Existenz, innerhalb unseres Lebens. Wir beobachten in absolut allen Gebieten des Lebens, bei allen Beschäftigungen des Menschen in dieser Welt, dass wir das Gleichgewicht, die Harmonie, das Gefühl des „Lebens“ nicht erreichen können.

Denn das Leben ist auf der Basis zweier Kräfte aufgebaut: des Empfangens und des Gebens. Es ist unmöglich, eine eigene Existenz nur auf der Basis der egoistischen Kraft zu führen. Auf diese Weise führt uns die Natur infolge unserer Entwicklung, unserer stufenweisen Evolution, Schritt für Schritt, zu der Schlussfolgerung, dass wir die zweite Kraft, die Kraft der Vereinigung brauchen, um weiterhin im Gleichgewicht und in der Harmonie leben zu können.