Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Von dieser Welt abgegrenzt

Als die Menschen der Natur noch näher waren, konnten sie diese in einer Art und Weise wahrnehmen, die uns fast mystisch erscheint. In Wirklichkeit wurden ihnen einfach nur die realen Phänomene der Natur enthüllt. Zum Beispiel nehmen Eingeborenenstämme im Amazonas den Busch deutlich besser wahr als wir. Sie riechen seinen Duft aus kilometerweiter Entfernung, sie lesen die Zeichen und Spuren und können jedes Geräusch deuten.

Im Grunde haben sie ja auch nichts anderes als das. Ein Mensch lebt im Busch, sein Leben hängt davon ab und daher entwickelt er seine Verbindung mit der Umgebung immer stärker. Am Vogelflug und am Wind erkennt er viele Dinge. Er verbindet alles aus der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Natur miteinander und nimmt es als Ganzes wahr.

Aber wir sind das Gegenteil davon. Wir grenzen uns selbst von der Umwelt ab. Wir schließen unsere Fenster und Türen, um die urbane Katastrophe nicht sehen und den Krach der Autos nicht hören zu müssen. Als Folge davon blockieren wir unsere Gefäße des Empfangens. Wir isolieren uns selbst vom Leben und vom Universum.

Frage: Aber viele Leute verwechseln doch oft die Nähe zur Natur mit etwas Übernatürlichem, oder?

Meine Antwort: Das sind alles Gefühle und Wahrnehmungen, die wir in uns selbst entwickeln können. Es gibt Leute, die nehmen deine Hand und erzählen dir dann, wer du bist und was dir dein Plan vorgibt. Es gibt Leute, die die Zukunft voraussagen können, Leute, die Gedanken lesen können. Das sind natürliche Wahrnehmungen, die wir auf dem Weg der Entwicklung zu unserer Zivilisation verloren haben; es sind keine “übersinnlichen Wahrnehmungen”.

Die Natur hat dem Menschen noch viel intensivere Möglichkeiten für die Sinne eingebaut als die, die wir derzeit fühlen. Das lässt keinen Zweifel daran, dass es keine Wunder gibt.

Aus dem 4. Teil des täglichen Kabbala – Unterrichtes vom 30.12.2012, “Körper und Seele”

Die stärkste Waffe

Baal HaSulam: „ Analytischer Vergleich zwischen Kabbala und Philosophie“: Ebenso sind alle fixierten Bilder, die uns bekannt sind und mithilfe welcher wir eben Stoffe definieren, unbeständig und existieren nicht von allein aus eigener Kraft. Ihre Formen sind lediglich Derivate von Einflüssen wie Wärme und Kälte. Folglich ist die Basis der Materie die „Kraft“, die in ihr eingeschlossen ist.

Während des Unterrichts lesen wir von der Kraft, die für uns die Materie „umreißt“, welche in Wirklichkeit nicht existiert. Wenn wir während des Lesens zusammen halten, wenn wir an die vereinte Gruppe denken und die allumfassende Kraft zwischen uns enthüllen wollen, dann entdecken wir eine ganze Welt und leben in ihr in einer viel klareren, emotionaleren und intensiveren Weise als in unserem jetzigen Leben.

Das ist keine Phantasie. Ruf diese Kräfte wach! Nun schaust du müde die Freunde an und sie schauen in der gleichen Weise zu dir zurück. Ruft diese Kräfte gemeinsam wach und ihr werdet verstehen, dass es Welten zwischen euch gibt und dass alles von eurer Nähe und Einheit in Verstand und Gefühl abhängt, in euren Sehnsüchten und Neigungen, in dem Wunsch, eure innere Essenz gemeinsam zu fühlen. Plötzlich werdet ihr sehen, wie diese abstrakte Kraft sich in etwas Reales und Konkretes verwandelt.

Bisher hast du nur „grobe“ materielle Kräfte wahrgenommen: Hitze, Kälte, Druck, usw. Aber es gibt viel feinere und stärkere Kräfte in einem Menschen als die in der Mikro-Welt auf Atom-Ebene wirkenden Kräfte. Diese feinen Kräfte offenbaren die wahre Materie in dir. Wenn du in diesen Bereich eindringst, entdeckst du den Anfang und das Ende von allem, den gesamten Schöpfungsplan. Hier in dieser Welt gibt es aber nichts als ein falsches, äußeres Bild, welches nur dazu bestimmt ist, dich zu verwirren und durch falsche Anreize auf die Korrektur zu fokussieren, ohne dir dabei den freien Willen zu nehmen und dich zu einem Roboter werden zu lassen.

Diese Erkenntnis soll uns auf das Wichtigste ausrichten – auf die Entwicklung der Kräfte, die zwischen uns sind. Sie sind die stärkste „Waffe“ gegen das Böse, gegen all unsere Probleme. Selbst in unserer imaginären Welt sind die subatomaren Kräfte viel stärker als die gewöhnlichen Kräfte der Makrowelt. Eine Menge Energie ist erforderlich, um eine Kollision zwischen Partikeln in einem Speicherring zu verursachen. Wir aber begeben uns in das Feld unserer persönlichen Kräfte, die zwischen den Freunden wirken. Deren Stärke übersteigt unermesslich die Möglichkeiten dieser Welt.

Es ist eine reale Kraft. Wir müssen nur bei ihr ankommen und lernen, mit ihr umzugehen, da sie nicht ohne die Absicht, für das Wohl des Nächsten zu geben, enthüllt wird.

Frage: Bedeutet dies, dass es Kräfte in mir gibt, die es mir ermöglichen, eine neue Realität zu entdecken? Wie kann ich sie finden?

Meine Antwort: Beginne zu handeln, dich anzustrengen, die Verbindung mit den Freunden zu festigen, dich vor ihnen zu annullieren und ihnen zu erlauben, sich mit dir zu verbinden. Beschwöre sie, damit sie dich mit der Größe des Ziels beeindrucken können. Wir sollten solche Anstrengungen jeden Tag unternehmen, jeden Augenblick, weil der Wunsch zu empfangen sich ständig erneuert und uns zwingt, unsere Beziehungen neu aufzunehmen, das ganze HaWaJaH. Das ist unsere ganze Arbeit.

Wenn du die Kräfte, die dich mit den Freunden verbinden, wachrufst und so korrekt wie möglich ausrichtest, die Kraft des Gebens und die Kraft des Empfangens, dann wirst du entdecken, dass die Beziehungen zwischen euch viel wichtiger sind als die materielle Welt.

Das wird kommen, denn ihr studiert und wartet auf das Licht, das zur Quelle zurückführt, und es wird euch beeinflussen. Plötzlich entdeckst du, dass die Beziehungen zwischen euch das Wichtigste sind, und dann wirst du direkt in ihnen die neue spirituelle Materie entdecken, die viel realer und konkreter ist als das, was dich heute umgibt. Sie wird so stark sein, so bedeutend und so echt, dass sich das temporäre, imaginäre Bild von dieser Welt im Hintergrund auflösen wird.

Auszug aus dem 4. Teil des täglichen Kabbala-Unterrichtes, 18.12.2012, „Die Weisheit der Kabbala und die Philosophie“

Schlendern die Teilchen meiner Seele auf den Straßen?

Frage: Wie kann man im alltäglichen Leben (auf der Straße, im Verkehr usw.) die spirituelle Arbeit optimal ausüben?

Meine Antwort: Ich versuche, alles durch das System der Vereinigung, durch das System der gegenseitigen Ergänzung anzuschauen. Mich interessiert, ob ich durch alles, was ich vor mir sehen werde, eine Erscheinungsform der Wechselwirkung zweier entgegengesetzter Kräfte erkennen werde, die mir auf diese Weise allerlei Bilder zeichnen.

Wenn ich mich auf einem Seminar befinde und vor mir meine neuen Freunde, Partner und Konkurrenten sitzen, wenn ich daran denke, wer von uns besser und wer schlechter antwortet – wie können wir uns einander ergänzen? Wie können wir alle zusammen spielen, um die richtigen Antworten zu finden? ; denn hier existieren viel Verwandtschaft und viele Gegenteile.

Wenn ich mich auf der Straße befinde, warum kann ich dann in jedem, der in mir irgendwelche Gefühle erweckt, einen solchen Partner sehen? Ob ich gegen oder für ihn bin, hat hier keine Bedeutung; denn es ist wichtig, wie ich darauf reagiere. Kann ich diesen Menschen wie meinen Nächsten betrachten? Meine Selbstsucht erlaubt es mir nicht. Wenn ich ihn anders angeschaut und in ihm einen geliebten Menschen gesehen hätte, dann hätte ich sofort meine Beziehung zu ihm geändert.

Man soll also anhand solcher spielerischen Art und Weise mittels des Gebens und des Empfangens die Beziehungen mit anderen klären. Dann werdet ihr flexibler sein, ihr werdet eine sensiblere Sichtweise in Bezug auf diese Welt finden.

Aber die Hauptsache ist natürlich, dass ihr durch diesen Blick beginnen werdet, die lenkende Kraft zu sehen, die euch dieses Bild zeigt, um darin eine Erscheinungsform des Schöpfers, eine lenkende Kraft, zu erkennen.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 23.09.2012

Flug in die zukünftige Welt, sich nicht von der Stelle bewegend

Wir leben in einer einzigen Realität, obwohl wir ihr die Namen von verschiedenen Welten geben und denken, dass diese Welten abgesondert voneinander, an verschiedenen Orten, existieren. Als ob es solche Orte gäbe, welche „diese Welt“ oder „die zukünftige Welt“, die Welten Asiya, Jezira, Briya, Azilut, der Garten Eden und die Hölle, heißen würden. Uns scheint es so zu sein, dass das System der Welten wie unser Universum geordnet ist, in dem es eine Menge von fernen und nahen Galaxien an unterschiedlichen Orten gibt.

Der spirituelle Raum wird „der Ort“ genannt, dieser Ort ist das Verlangen zu Genießen, das sich je nach erlangten Eigenschaften verändert: Je nachdem, ob man sich näher an der Eigenschaft des Gebens, oder weiter weg von ihr, befindet. Jedoch bleibt dieses Verlangen beständig, obwohl es sich verändert und seine neuen Zustände als Welten bezeichnet werden. Deshalb kann der Mensch, der aus einem Zustand in den nächsten Zustand übergeht sagen, dass er den Ort seines Daseins gewechselt hat.

Von Anfang an ist uns der Zustand gegeben, der „diese Welt“ genannt wird. Und in diesem Zustand, in dieser Realität, sollen wir uns mit den anderen Menschen verbinden, welche diese Realität auch verändern wollen – das bedeutet sie wollen ihre Wahrnehmung auf eine neue, höhere Stufe bringen. Je nachdem, wie wir unsere Verlangen ändern werden, werden wir empfinden, dass wir von einem Ort zu einem anderen wechseln – als ob wir aus einem Raum innerhalb unserer Verlangen, in einen anderen Raum innerhalb unserer Empfindungen fliegen würden.

Außer Dem, gibt es in der Realität keine Veränderungen. Nur mit der Hilfe der Gruppe und des Lichtes, das zur Quelle zurückführt – also mittels der Wissenschaft der Kabbala, der Korrekturmethode, können wir unsere Wahrnehmung, unsere Empfindungen korrigieren und uns dabei physisch nicht von der Stelle rühren. Das heißt in denselben Verlangen, die korrigiert werden, werden wir uns ändern und uns dabei wie in anderen Welten wahrnehmen.
Auszug aus der Vorbereitung auf den Unterricht, 24.08.2012

Die Kette des Verlangens zusammenschließen

Alles, was wir empfinden, ist das Wesen des Verlangens, in welchem uns eine beliebige Form offenbart wird. Man kann es auch anders sagen: Das Verlangen nimmt unter der Einwirkung des Lichts diese oder jene Form an. Die Grundlage aller Welten bildet ein und dasselbe Verlangen, das sich nur durch die Formen und ihre Niveaus unterscheidet.

Alles, was jetzt vor uns erscheint, nehmen wir auf dem niedrigsten Niveau des Verlangens wahr. Und die weiter fortgeschrittenen Formen entstehen, wenn dieses Verlangen die Absicht des Gebens übernimmt; denn dann wird seine vorherige Form für uns durch die spirituelle Form ersetzt. Es gibt somit keine anderen Unterschiede zwischen allerlei Details der Welten und der Stufen. Wir setzen jedes Mal die andere Brille auf und sehen deshalb eine andere Welt vor uns.

Also bleibt das Verlangen unveränderlich, und darin existieren 620 Unter-Wünsche, welche in diesem oder jenem Maß untereinander verbunden sind. Und alle diese Niveaus erreichen im Endeffekt Malchut der Welt der Unendlichkeit. In Wirklichkeit sehen wir sie jetzt auch, aber nur auf unserer Stufe, entsprechend unseren Instrumenten der Wahrnehmung. Es ist deshalb gesagt: „Jeder verneint oder beurteilt nach seinem eigenen Mangel“.

Frage: Wie kann man das Gesagte dem Menschen erklären, der die Wissenschaft der Kabbala nicht studiert?

Meine Antwort: Das Verlangen ist eben die Materie. Das Atom besteht aus den Teilchen, die eine Energie darstellen, oder besser gesagt das Verlangen, sich zu bewegen. Wenn ein Teilchen sich nicht bewegt, dann geht es verloren. Im Grunde genommen stellen die Teilchen gerade die Energie, das Licht dar. Sie stehen in einer gegenseitigen Wechselwirkung, werden vereinigt und schaffen dadurch verschiedene Formen der Verbindung. Aus dieser Verbindung entsteht das allgemeine Verlangen, und daraus entsteht die Materie, die sich im Einklang mit vier Niveaus des Verlangens oder vier Arten der Natur befindet: unbelebt, pflanzlich, tierisch und menschlich.

Das Verlangen umfasst alles. Es kann sich erhöhen oder erniedrigen, es wird auf „das Plus“ und „das Minus“ geteilt, aber sein Wesen wird dadurch nicht geändert. Leider entsprechen unsere Vorstellungen über die Materie nicht den Erkenntnissen der Wissenschaft, nicht nur der Quantenphysik, sondern auch den Bereichen, die sich mit der Wahrnehmung der Realität beschäftigen. Wie dem auch sei, es ist heute schon klar, dass die Materie eine Energie darstellt. Diese Erkenntnis betrifft sowohl uns selbst als auch die Art und Weise, wie wir uns wahrnehmen. Natürlich wird nicht jeder Mensch unsere Erklärung verstehen können, er kann aber seinen Glauben den wissenschaftlichen Forschungsdaten schenken. Schließlich nehmen wir Vieles in unserem Leben ohne jegliche skrupellosen Auseinandersetzungen an.

Wenn also die gesamte Schöpfung ein einziges Verlangen darstellt, so können wir nur in den Definitionen des Verlangens über die Ähnlichkeit oder den Unterschied, über die Nähe oder die Entfernung sprechen. Die gleichen Verlangen befinden sich nebeneinander. Je mehr sie sich voneinander unterscheiden, desto weiter sind sie voneinander entfernt. Die entgegengesetzten Verlangen sind voneinander unendlich entfernt. Nach dieser Skala – von der Verschmelzung bis zum diametralen Gegenteil – werden alle übrigen Zustände verteilt. Alles wird anhand des Verlangens gemessen.

Somit ist unsere Arbeit sehr einfach: Wir sollen unsere Verlangen klären und dementsprechend voranschreiten. Gleich dem Psychologen soll ich mich von der Seite her anschauen, meine Verlangen von außen betrachten und deren Parameter nachprüfen: welche Formen der Wünsche in mir existieren, inwiefern sie mich oder ich sie beherrsche. In dem Maß meines jetzigen Verständnisses bestimme ich für mich die wünschenswerte Form und vergleiche sie mit der laufenden.

Folglich suche ich die Möglichkeit, um von der existierenden Form in die wünschenswerte überzugehen. Die Kabbalisten sagen, dass ich diesen Übergang mit Hilfe des Lichts erreichen kann, das zur Quelle zurückführt. Somit muss ich meinen jetzigen Zustand als unerwünscht und schlecht annehmen und dementsprechend den zukünftigen als erwünscht und gut betrachten. Die Distanz zwischen diesen Zuständen sorgt für das große Leiden, das ich empfinde, ruft in mir das Streben hervor und lässt zu, dass ich mich in der Gruppe bemühe.

Alles klärt sich anhand des Vergleichs des Existierenden und des Wünschenswerten: Ich offenbare die bittere Wahrheit über den laufenden Zustand und richte mich nach dem folgenden, dabei wird das Höhere Licht seine Arbeit erledigen, denn es soll mich gerade durch die notwendigen Veränderungen zu den neuen, mehr fortgeschrittenen Formen des Verlangens führen. Ich soll nur entscheiden, dass ich es tatsächlich will, wodurch ich „die Kette zusammenschließe“, das Licht in Betrieb setze.

Somit ist die Methode einfach, obwohl sie eine Menge von Komponenten enthält: die Gruppe, den Lehrer, das Buch, die Größe des Schöpfers, das Studium, die Verbreitung, das Bild der Realität, die Welten usw.. Schließlich, wenn man das alles zur Kategorie des Äußerlichen aufzählt, bleibe nur ich selbst im laufenden Zustand übrig, den ich als unerträglich offenbaren muss, um mir meinen folgenden Zustand als wunderschön vorzustellen. Und wo ist das Licht? Es kommt durch die Gruppe, da der folgende Zustand die Einheit auf dem neuen Niveau darstellt. Diese Bedingungen führen mich eben zur Handlung hinzu.

Auszug aus dem Unterricht nach „dem Vorwort zum Buch Sohar“, 26.06.2012

Das schwarz-weiße Kino mit Happy End

Es ist gesagt, dass es „Niemanden außer Ihn“ gibt, dass es keine andere Kraft gibt, die in der Welt gelten würde, außer dem Schöpfer. Aber woher kann dann der Mensch die Kräfte für die Arbeit nehmen? Und wie kann er dann überhaupt eine selbständige Handlung begehen, die mechanisch, materiell, seelisch, aus dem Verlangen oder dem Gedanken erfolgt?

Doch es existiert eine einzige Quelle der Energie, die genauso wie die Sonne funktioniert und die ganze Erde belebt. Eine einzige Kraft liefert die Energie an alle Teile der Natur, in allen ihren Arten, und zwar materiell und spirituell. Alles Positive und das „scheinbar“ Negative kommt zu uns aus einer Quelle.

Somit kommen die Faulheit, die manchmal den Menschen bewältigt, alle Hindernisse, die seinen Aufstieg zur Offenbarung des Schöpfers verhindern, auch von der Höheren Kraft. Und der Mensch befindet sich in der Mitte und soll entscheiden, wie diese Höhere Lenkung anzunehmen ist, das heißt, wie er sich zu den Kräften verhalten soll, die auf sein Verlangen einwirken.

Das ganze Universum ist eigentlich nur das Verlangen des Menschen, welcher empfindet, dass er selbst und die unbelebte, pflanzliche, tierische Natur und die Menschen um ihn herum existieren. Aber das alles, sowohl das Innere als auch das Äußere, wird nur innerhalb seines Verlangens vorgestellt und stammt aus der Höheren Kraft.

Folglich soll er alle diese Formen, dieses Realitätsbild, an die Höhere Quelle anbinden. Und indem der Mensch es zu tun versucht, beginnt er im ganzen Prozess, in allen mit ihm geschehenen Ereignissen, eine lenkende Hand zu erkennen – die Erscheinungsform einer Höheren Lenkung des Schöpfers, außer der es nichts anderes gibt.

Der Schöpfer hat alles so vorbereitet, dass wir diese einzige Lenkung in Form einer Menge von Kräften empfinden, die miteinander kämpfen, die positiv und negativ sind und sich im Endeffekt in der mittleren Linie miteinander verbinden, sowie dem Menschen helfen, diese einzige Höhere Kraft zu offenbaren.

Wenn der Mensch diese eine Kraft offenbart, dann beginnt er, das allgemeine Programm, das System der Schöpfung, zu erkennen. Und sein Verlangen, in dem eine solche Realität offenbart wird, führt ihn ins System der Welten hinein. Nachdem er das Bild der Wahrnehmung der Realität begriffen hat und mit Hilfe eigener Bemühungen darin nur eine lenkende Kraft erkennt, dann geschieht plötzlich ein solches Ereignis, das alle Früchte seiner Arbeit zerstört.

Folglich soll er wieder beginnen, mit den neuen Informationsdaten (Reshimot) zu arbeiten, die in seinem Inneren aufwachen, und alles auf eine Kraft zu beziehen, die gut ist und nur das Gute schafft. Aufgrund der Enthüllung der Reshimot seitens des Schöpfers und der Bemühungen seitens des Menschen arbeiten sie wie Partner zusammen. Der Schöpfer bereitet dem Menschen jedes Mal die neuen Bedingungen vor, die der Mensch richtig anwenden soll, um dieses Mosaik zu sammeln, worin dann nur eine Kraft gelten wird.

Sie wird ihn verwirren, sich enthüllen und wieder und wieder verhüllen. Es ergibt sich, dass der Mensch ständig zum Gesamtbild das Fehlende beiträgt, um darin das Wesen des Schöpfers zu offenbaren.

Jedes Mosaikstückchen, jedes Reshimo, jeder Zustand und jede Situation helfen dem Menschen zu erkennen, dass alles von einer Höheren Kraft kommt, und die Kräfte des Guten und des Bösen gemeinsam einwirken, um ihm zu ermöglichen, das Bild zu erkennen, das aus den schwarzen und weißen Fragmenten besteht. Er soll weder das Schwarze noch das Weiße beachten, sondern nur die eigene Zugehörigkeit an die einzige Quelle, aus der diese zwei Kräfte kommen.

Und so wird er die Höhere Lenkung offenbaren. Seine Aufgabe besteht nur darin, die Anstrengungen zur Offenbarung des Schöpfers vorzunehmen, weil darin die Gründe für das ganze Geschehen innerhalb des Menschen und in der von ihm empfundenen Realität sowie im Prozess, den er dank dieser Emotionen durchlebt, liegen.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel aus dem Buch „Shamati“, 03.06.2012

Bilder der Wahrnehmung

Unterricht aus Amerika

Wir befinden uns in einer „sehr konkreten“ Welt von Gegenständen, von klaren Objekten, die durch unsere Sinnesorgane wahrgenommen werden. Genauso stellen wir uns die höhere Welt und die Höhere Kraft vor. Denn was bedeutet „Kraft“? Wie kann etwas, was keine „Abbildung“ besitzt, in unserer Wahrnehmung existieren? Wir sprechen von der Eigenschaft des Gebens und der Liebe, was bedeutet aber „Eigenschaft“? Das alles ist für mich unverständlich, ich sehe es nicht.

In der Welt betrachte ich immer die Einkleidung von Kräften und Eigenschaften in die Materie der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufe. Anderenfalls kann ich mir nichts vorstellen. Religionen und Glaubensrichtungen verleihen ihren Gestalten ebenfalls immer eine Form. Ohne dies sind die Menschen einfach nicht in der Lage, über etwas zu sprechen, nachzudenken.

Aus diesem Grund stelle ich mir die Höhere Kraft doch in einer konkreten Form vor. So bin ich nun mal erschaffen, dass ich keine Kraft ohne ein konkretes Anschauungsbild wahrnehmen kann.

Baal HaSulam erklärt das am Beispiel der Elektrizität, die sich an greifbaren Dingen wie dem Zeiger, der von der Null-Marke abweicht, dem aufkochende Wasserkocher, dem laufende Motor usw. bemerkbar macht. Eine gewisse Kraft bringt etwas in Gang und ich nehme sie eben dank dieser Anschaulichkeit wahr. Die Folgen veranschaulichen die Ursache und lassen sie greifbar für uns werden.

Wenn der Mensch mit der Wissenschaft der Kabbala in Berührung kommt, möchte er die Höhere Kraft, die höhere Welt enthüllen. Er stellt es sich aber in diesen oder jenen Formen, Umrissen, die durch drei Achsen begrenzt sind, „Exponaten“, die das Archiv seiner Wahrnehmung füllen, vor. Denn ohne diese inneren Muster bleibt er ein Säugling, der nicht in der Lage ist, die Geschehnisse zu begreifen.

Um die Details und Schattierungen im Weltbild erkennen zu können, vergleiche ich etwas Unbekanntes mit dem, was sich in meinem Gedächtnis bereits befindet. Es ist kein Zufall, dass viele im Alter an Demenz leiden – sie verlieren die Fähigkeit zu diesem Vergleich des Sichtbaren und des bereits Eingeprägten.

Aus diesem Grund sollte man Verständnis für Anfänger haben: sie brauchen eine gewisse Zeit, sie müssen tausendmal hören, dass die Spiritualität eine Kraft und keine Form ist. Es fällt dem Menschen sehr schwer, dies zu verstehen, bis er wirklich ein gewisses, wenn auch sehr kleines Gefühl dafür entwickelt. Bis dahin hört er einfach nur zu, hört aber nichts, wird nicht von innen damit erfüllt.

In Wirklichkeit, wenn wir zu einem Gefäß werden können, erfüllt uns diese Kraft und verleiht uns eine bestimmte Form. Doch wie können wir dieses Gefäß erschaffen?

Wir müssen uns verbinden – das ist das einzige Mittel in unserer Welt, auf unserer Stufe. Das ist der Grund, warum wir uns hier in unseren Körpern befinden, und zwar um Bindungen zu schaffen, auch wenn es nur ein Spiel ist. In Wirklichkeit bedeuten die Umarmungen noch keine Verbindung. Wenn wir aber in unseren egoistischen Verlangen an die Einheit denken, genügt es, um das Licht von der höheren Stufe, das umgebende Licht, das zur Quelle zurückführt, zu erwecken.

Ich versuche, die Verbindung mit den Freunden herzustellen, kämpfe mich durch die Hindernisse hindurch, und dann generiert das Licht über diesem Widerstand Energie. Genauso wird Energie durch Strom erzeugt, indem er durch einen Resistor fließt – nach einer ganz einfachen Formel: die elektrische Leistung ist das Produkt der Stromstärke und der elektrischen Spannung. Eben diese Leistung beginne ich wahrzunehmen, wenn ich mich mit den Freunden trotz des inneren Widerstandes verbinde. In dem Maße, in dem ich Druck ausübe, voranschreite und die Widerstandskraft bezwinge, enthüllt sich mir in dieser Anstrengung das Licht.

Auf diese Weise nehme ich das Resultat der Einwirkung des Lichts, das zur Quelle zurückführt, wahr. Es kommt eben in meinen Anstrengungen, die gegen die Hindernisse gerichtet sind, zum Vorschein. Das ist der Grund, warum der Schöpfer sagt: „Lass uns zum Pharao gehen, denn ich habe sein Herz verhärtet. Ich habe dir Hindernisse geschickt, also kämpfe gegen sie an. Das bereitet dich auf die Enthüllung, auf den Auszug aus Ägypten vor“.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 10.05.2012

Jede Handlung hinterlässt eine Spur

Man sagt: „Jede Handlung hinterlässt eine Spur.“ Unser Aufstieg geschieht infolge infolge des reflektierten Lichtes. Es wirkt auf uns in dem Ausmaß ein, in dem unsere Verlangen bereit sind, es anzunehmen. Dementsprechend wird ihre Struktur allmählich geklärt.

Die Struktur eines Verlangens, die dem Licht entspricht, ist in der Tat eine Verbindung, durch die wir wirklich beginnen, das Licht zu spüren. Es ist eine dauerhafte Konstruktion, die fortwährend expandiert. Zusammengenommen umfasst sie 4 Stadien von HaWaYaH; deswegen nennt man sie die „Offenbarung der Namen des Schöpfers“. Die zahlreichen Kombinationen der Verlangen kennzeichnen die Eigenschaften des Lichtes. Innerhalb unseres Verlangens nehmen wir das Licht wahr, als hätten wir einen Schirm vor ihm aufgestellt; auf diese Art erkennen wir, was das Licht ist.

Wenn wir durch das getönte Glas blicken, sehen wir, dass das Licht die Farbe vom Glas annimmt. So erfahren wir, dass das Licht unterschiedliche Farben haben kann. Wir benötigen spezielle Werkzeuge, um ein neues Phänomen zu erforschen. Wir müssen auch zusätzliche Hilfsmittel verwenden, die uns erlauben werden, einige der Eigenschaften zu bestimmen, die Teil des neu entdeckten Phänomens sind.

Darum geht es bei unserer Arbeit. Der Unterschied zwischen regulärer wissenschaftlicher Forschung und spiritueller Praxis besteht darin, dass eine materielle wissenschaftliche Untersuchung die Verwendung eines äußerlichen Gerätes erfordert, während wir bei der spirituellen Suche uns selbst als Werkzeug verwenden. Wir verändern uns und versuchen, schöpferische Handlungen auf uns anzuwenden, entsprechend dem Niveau, das wir erreicht haben.

Wir entwickeln nicht unsere alten Eigenschaften, sondern decken vielmehr neue auf; deswegen wird unsere Arbeit „spirituell“ genannt. Unsere Anstrengungen sollten sich darauf richten, neue Eigenschaften zu formen, die den Eigenschaften des Schöpfers ähneln; auf diese Art enthüllen wir Seine Persönlichkeit.

Im materiellen Bereich neigen wir dazu, uns praktisches Wissen darüber anzueignen, was um uns herum vorgeht und wer wir sind. Zu diesem Zweck erweitern wir unsere bestehenden natürlichen Eigenschaften durch die Entwicklung von Wissenschaft und technischem Fortschritt. Dies ist ein grundlegender Unterschied: Wenn wir ein abschließendes Entwicklungsstadium auf dieser Ebene erreichen, werden wir letztendlich feststellen, dass wir nirgendwohin gelangt sind. Mehr noch, wir erkennen, dass wir in eine Sackgasse gelangt sind. Unser Wachstum führte uns nur zu gewaltigem Egoismus; wir haben es geschafft, unsere egoistische Natur in einem Ausmaß offenzulegen, dass es unerträglich geworden ist.

Wir sind tief gesunken, auf den tiefsten Grund von Eifersucht, Ehrgeiz, Hass und aller Arten negativer Verhältnisse, die wir in Bezug auf unsere Nächsten durchmachen. Früher hatten wir zumindest die Illusion, dass wir mit der Zeit freundlicher würden und eine bessere Gesellschaft für jeden aufbauen würden. Mittlerweile verstehen wir, dass nur Angst vor Bestrafung uns davon abhält, andere selbstsüchtig und schonungslos zu benutzen.

Der Unterschied liegt darin, dass wir während der spirituellen Arbeit neue Eigenschaften entdecken und dadurch näher zum Schöpfer gelangen; wohingegen wir bei der materialistischen Arbeit nur die sinnlich erfahrbare Natur dieses Bereiches erkunden. Dennoch gehen wir auf dieser materiellen Ebene genauso wie während unseres Aufstiegs von hier bis zum Schöpfer immer noch durch die selben vier Stadien von HaWaYaH, wie gesagt ist: „Ich habe meinen Namen HaWaYaH, nicht geändert.“ Daher bringt uns jede unserer Handlungen näher ans Ziel.

Auzug aus dem Unterricht nach einem Artikel aus dem Buch Schamati, 12.04.2012

Die spirituelle Welt ist eine Welt der Eigenschaften

Der Schöpfer ist keine Gestalt. Es ist verboten, sich etwas in der nichtmaterialisierten spirituellen Welt vorzustellen! Es ist eine Welt der Eigenschaften – noch nicht einmal der Kräfte in unserem heutigen Verständnis.

Heute stellen wir uns Kräfte als physische Kräfte vor. Und ich möchte das momentan nicht bestreiten. Ich möchte diese Ebene der Einstellung gegenüber der Spiritualität nicht korrigieren, weil sie uns zumindest ein gewisses Gefühl für das Feld gibt.

Wir stellen uns das Feld, seine Spannung, seine Eigenschaften, die Entfernung oder die Annäherung seiner Kraft proportional dem Quadrat der Entfernung vor. Auf diese Weise breiten sich alle physischen Felder aus. Das gibt uns die Möglichkeit, wenigstens mit etwas operieren zu können, was um uns herum in der Natur, in der Technik existiert. Deshalb kann man sich solange auf diese Weise die spirituellen Kräfte, das spirituelle Feld vorstellen.

Doch eigentlich ist das spirituelle Feld eine Eigenschaft. Noch nicht einmal eine Kraft.

Wir sagen aber „die Kraft des Empfangens“, „die Kraft des Gebens“, „Zusammenstoß“, „schlagartiges Eindringen“ usw., also operieren wir mit Kräften. Später jedoch werden wir spüren, dass es lediglich zwei Eigenschaften sind, die auf diese Weise zusammenwirken: die Eigenschaft des Schöpfers und die Ihm entgegengesetzte, von Ihm erschaffene Eigenschaft der Schöpfung. Sie wirken zusammen, damit zwischen ihnen, zwischen diesen zwei Eigenschaften ein Mensch, ein Bewusstsein entsteht. Das Bewusstsein ist der Mensch.

Was die Materie unserer Welt betrifft, so kann man mit jedem beliebigen Spezialisten für Quantenphysik sprechen und er wird sagen, dass es keine Materie gibt, es gibt noch nicht einmal elementare Teilchen. Alles zerfließt, verwandelt sich in eine Wolke, verschwindet im Nirgendwo, läuft auseinander wie Chagrinleder. Es gibt keinen Punkt, keine Kräfte, nichts, nur Nebel anstelle von dem, was früher als Teilchen vorkam, die sich überall gleichzeitig befinden. Das heißt, die Physiker gehen überhaupt an die Grenze der physischen Welt.

Aus diesem Grund ist es unmöglich, von etwas Bildhaftem zu sprechen. Im Gegenteil, wir werden dazu kommen, dass unsere nächsten Errungenschaften, die wir als spirituell, sprich überegoistisch bezeichnen werden, nicht bildhaft, sondern qualitativ sein werden.

Ein Hund zum Beispiel sieht die Welt in Form von Geruchsflecken. Und wir werden die Welt nicht in Form von Bildern, sondern in Form von verschiedenen Eigenschaften sehen: größerer Egoismus, kleinerer Egoismus, größeres Geben, kleineres Geben, schlagartiges Zusammenwirken, Eindringen usw. Nur Eigenschaften! Genau das ist die Höhere Welt. Auch uns selbst werden wir in Form von Eigenschaften wahrnehmen.

Sogar heute möchtest du das Wesen eines Menschen und nicht seinen Körper sehen.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 08.04.2012

Verstehen und Fühlen

Frage: Ich habe auf diesem Kongress mehr verstanden als gefühlt. Ist das normal oder habe ich etwas verpasst?

Meine Antwort: Das Verstehen, ohne es zu fühlen, ist auch gut. Zumindest hast du die Einheit der Leute gesehen, du hast ihr Verlangen gesehen, du hast verstanden, dass unser Erlangen der Wirklichkeit auf diesem speziellen Verlangen beruht.

Ohne uns zu vereinigen, können wir den Sensor nicht erschaffen, mit dem wir fähig sein werden, die höhere Welt zu fühlen, den Schöpfer. Genau deswegen sind wir zerbrochen und existieren auf dem tiefsten Grund: um damit zu beginnen, die Einzelteile der höheren Welt zusammenzusetzen. Und wenn wir sie zusammensetzen, werden wir neue Bestandteile der echten, wirklichen, spirituellen Welt entdecken und fühlen.

Und wir werden unsere Welt auf umgekehrte Weise erleben, als sich von uns entfernend, weil sie im Grunde genommen nichts hat – sie ist kleiner als ein Punkt. Sie befindet sich unter dem Punkt der geraden Linie, unterhalb der „Füße“ des Parzuf von Galgalta. Dort (bei ihnen) ist Sium, oder das Ende aller Parzufim, und der Ort unserer Welt befindet sich sogar noch tiefer, darunter – das heißt, es ist so, als würde sie gar nicht existieren. Und wir existieren in ihr, aber es ist, als wären auch wir „inexistent“.