Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Wirklichkeit'

Die Schweißnaht der Seelen

Wir können einzig um Verbindung bitten, darum, dass zwei Teile zusammengefügt werden. Nur darüber sprechen wir und nur in Bezug darauf gibt es Probleme und Kriege.  Diese Schweißnaht zwischen zwei Komponenten ist für den Zustand dieser Welt essentiell. Der ganze Kampf und die Entwicklung unserer Wirklichkeit finden ebenfalls genau dort statt.

Selbst wenn ich für mich selbst bitte, dient es nicht ausschließlich meinem eigenen Vorteil, sondern auch den anderen, die mit mir verbunden sind. Die Welt ist ein Ganzes. Alles darin ist vollkommen bis auf ein einziges verdorbenes Gefäß. Es gab dieses Gefäß und es zerbrach. Wir sollten nur um die Korrektur dieses Gefäßes und sonst um nichts beten. Dennoch bittet man um viele andere Dinge.

Man sagt dir: „Es ist nicht wahr, du hast unrecht! Alles ist ok! Warum bist du nicht zufrieden damit? Du musst nur dieses Gefäß (die Beziehungen zwischen den Menschen) korrigieren. Wenn du es wieder zusammensetzt, wirst du großen Genuss darin finden: Erlesene Speisen, Erkenntnis, Gefühle, Wärme, Gesundheit, was immer dein Herz begehrt. Du musst nichts anderes tun – nur dieses Gefäß reparieren.“

Doch du sagst: „Nein, ich will etwas Schönes und Geschmackvolles.“ Und die Antwort, die du bekommst, ist nicht neu: Du wirst alles, was du suchst, nur in diesem intakten, wieder zusammengesetzten Gefäß finden. Und dennoch bittest du um alles andere – nur nicht darum! Es ist kein individuelles Problem, sondern das Problem jedes einzelnen Menschen auf dieser Welt. Die Leute verstehen nicht, dass dies der einzige Weg ist, die Korrektur zu erreichen.

Alle Religionen, Glaubensströmungen, Probleme und Kriege drehen sich allein um Verbindung oder Trennung. Uns ist ein Mittel in die Hand gelegt, das uns dabei hilft, uns zu verbinden und all die Probleme der Welt zu lösen und den Hass zu überwinden. Sobald wir uns verbinden, beginnen auch die anderen Stufen der Natur damit: Die unbelebte, pflanzliche und tierische. Der Wolf und das Lamm werden nebeneinander in Frieden leben und einem kleinen Kind gehorchen, so sagen es die Propheten.

Alles hängt nur von unserem Verlangen ab, eine gemeinsame Verbindung zu erreichen. Wir werden dadurch in der Lage sein, die ganze Wirklichkeit und unser ganzes Leben zu korrigieren. Es werden Veränderungen sein, die gar nichts mit unseren Problemen zu tun zu haben scheinen. Wir müssen allein um Verbindung beten, damit uns die gute Kraft beherrscht. Wir wenden uns an die gute Kraft (den Schöpfer, der Eigenschaft der Liebe und des Gebens), dass er uns korrigieren und erfüllen möge.

Die Welt, die sich nun vor mir offenbart, zeigt ein umgekehrtes Bild – es ist der Einheit entgegengesetzt. Sterne, Menschen, die Erde und all die Phänomene, die außerhalb dieser Einheit stehen, nennt man Welt.

Worüber sollte ich also nachdenken? Über diese Welt oder über die Einheit? Wenn ich mich nur um diese Welt sorge, verbleibe ich in der Illusion, in der ich lebe. Daher spiele ich ständig dieses Spiel und drehe mich im Karussell des Lebens. Doch wenn ich aus diesem Spiel aussteigen und keine Marionette mehr sein will, muss ich meine Gedanken auf die Einheit lenken. [121450]

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 25/11/13

 

Wir ändern uns – die Welt ändert sich

Frage: Wir ändern uns ebenso, wie sich die Welt bewegt?

Antwort: Die Welt bewegt sich entsprechend unseren Veränderungen.

Alles, was wir sehen, ist eine Projektion unserer Eigenschaften. Angenommen, ich sehe jetzt vor mir sieben Milliarden Menschen, und am Ende der allmählichen spirituellen Entwicklung werde ich sie wie eigene Teile wahrnehmen. Anstelle der äußerlichen Umrisse, Körper und Personen werde ich ihre innere Struktur, ihre inneren Eigenschaften, das innere spirituelle Wesen empfinden.

Wir werden – wie kleine Tautropfen – beginnen, uns in einem großen Tropfen zu sammeln, um in unserer Einigkeit den einheitlichen spirituellen Organismus zu erlangen, welcher „Adam“ heißt. [121002]

Auszug aus dem Unterricht zum Thema “ Gruppe und Verbreitung“, 22/10/13

Himmelsgewölbe, Gerechter und Ende der Korrektur

Das Buch Sohar. Kapitel „Bereschit“, Punkt 379: Im Abschnitt „Der Allmächtige hat das Himmelsgewölbe geschaffen“ wird über das höchste Himmelsgewölbe Azilut gesprochen. Jedoch wird die Struktur Azilut, auf alle Stufen der Welten BYА übertragen und erstreckt sich bis zum unteren Meer.

Frage: Was ist Himmelsgewölbe?

Antwort: Himmelsgewölbe ist eine Grenze, bis zu welcher das Geschöpf zum Höheren aufsteigen kann, um sich mit ihm zu verbinden. Höher befinden sich Gefäße, aus welchen die Schöpfung empfangen kann, aber wir leben im Raum zwischen Himmelsgewölbe und Erde, in АCHaP.

Frage: Nachdem ein Mensch die vollkommene Rechtfertigung des Schöpfers, den Zustand „des vollständigen Gerechten“ erreicht, wird er zum Himmelsgewölbe, das die höhere und die untere Welt miteinander verbindet?

Antwort: Der Gerechte befindet sich auf der Höhe des Himmelsgewölbes. Er offenbart die Eigenschaft des Gebens, die durch ihn fließt.

Frage: Ist der Schöpfer die Eigenschaft des Gebens?

Antwort: Ja. Deshalb heißt Er „BO-U-RE“ – „Komm und sieh“. Sobald in dir die Eigenschaft des Gebens offenbart wird, wird sich darin der Schöpfer offenbaren.

Frage: Somit ist der Schöpfer jene Kraft, die der Gerechte offenbart, wenn er die Eigenschaft „Himmelsgewölbe“ erreicht?

Antwort: Stimmt. Den Schöpfer kann man nur dann offenbaren, wenn Er sich in den Menschen kleidet. Der Mensch, der die Ähnlichkeit der Eigenschaften mit dem Schöpfer erreicht, heißt Gerechter. Der Schöpfer ist die Eigenschaft des Gebens, die den Menschen im Maß der Korrektur seiner Gefäße erfüllt. Ein Gefäß beinhaltet den Schirm und das reflektierte Licht, das heißt jenes Maß des Strebens zum Nächsten, in dem man dem Schöpfer, dem Licht gleich werden kann, das Licht des Gebens in sich offenbaren kann. Der Ort, an dem man Ihn offenbart, heißt Gefäß.

Wenn ich will, dass die Eigenschaft des Gebens von mir an meine Nächsten weitergegeben wird, dann bedeutet es, dass ich das Licht ausstrahle, welches durch mich auf die anderen wirken wird.

Frage: Und das alles wird in meinem Inneren begriffen? Alle Menschen, das heißt alle Gefäße, die mir äußerlich erscheinen, sind eigentlich meine inneren Verlangen?

Antwort: Alles befindet sich innerhalb des Menschen. Es gibt nichts Äußerliches. Aber gleichzeitig sehen wir das Bild unserer Welt, und sollen uns dazu richtig – wie zu den Geschehnissen außerhalb von uns verhalten; aber auch den Zustand erreichen, wo diese beiden Realitäten parallel existieren. Wenn ich also denke, dass die äußere Realität die einzige Wahrheit ist, dann lebe ich nur in dieser Welt. Und wenn ich denke, dass dieses Weltbild alle Teile meiner Seele beinhaltet und sich in mir befindet, dann verschwindet diese Welt. Ich soll allerdings in beiden Welten gleichzeitig existieren.

Bis ich das Ende der Korrektur (Gmar Tikun) erreicht habe, geht die Form dieser Welt nicht verloren, und es ist sogar verboten, dich davon absichtlich zu entfernen.

Frage: Das Ende der Korrektur ist ein Zustand am Ende jeder Stufe, wenn der Gerechte das Niveau des Schöpfers erreicht?

Antwort: Man kann anders fragen: Wann empfinde ich das Ende der Korrektur? Wenn ich die laufende Stufe beende. Aber das ist nicht das wahre Ende der Korrektur, sondern eine gewisse Empfindung nach der Vollendung einer Stufe. Das heißt, in jenen Gefäßen, mit denen der Mensch arbeitete, erreichte er die vollständige Korrektur.

Aber diese vollendete Korrektur ist immer eine Teilkorrektur, da er genau weiß, welchen Teil der Gefäße er nicht eingesetzt hat. Ein Teil der Gefäße ist Malchut der Unendlichkeit. Aus der gesamten Malchut der Unendlichkeit besitzen wir ein kleines Kli – Zehn Sefirot, die uns jetzt offenbart werden, und von ihnen schneide ich noch den Teil ab, in dem ich fähig bin, zu arbeiten.

Somit gibt es drei Teile: Das Kli, in dem ich arbeite; das Kli, in dem ich nicht arbeiten kann (man kann sagen, dass es GE und АCHaP, oder RAMACH und SHASA, die befehlenden und verbietenden Gebote usw.,), deren Summe die Zehn Sefirot darstellen, und es gibt außerdem das Kli, das die ganze Realität – die ganze übrige Malchut der Unendlichkeit – beinhaltet, die ich noch nicht fähig bin zu korrigieren.

Frage: Wenn ich die Zehn Sefirot korrigiere, dann verbinde ich sie zu einer Sefira?

Antwort: Nein, das stimmt nicht. Das spirituelle System ist analog, darin ist jeder Teil mit allen übrigen durch zahlreiche Beziehungen verbunden. Man darf nicht sagen: „Jetzt befinde ich mich hier in diesen Zehn Sefirot, und dann erlange ich Zehn größere Sefirot usw..“ Nein. Du bist quasi entlang des ganzen Systems „verstrichen“. Selbst wenn du ganz winzig bist, bist du auch mit allen verbunden. Und wenn du wächst, dann wächst du in allerlei Eigenschaften – ein wenig in den einen, ein wenig in den anderen, wobei diesen Zustand nicht du, sondern das System und die Wurzel deiner Seele bestimmt. Auf diese Weise kommst du voran. [121065]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 20/11/13

Angezogen vom Zentrum

Frage: Wenn wir uns in der Verbreitung an die Öffentlichkeit engagieren, stoßen wir auf Situationen, in denen die uns begegnenden Ansprüche weit unsere Fähigkeiten übersteigen. Wie können wir damit umgehen?

Antwort: Das Wichtigste ist, dass du einen intensiven Wunsch danach hast, anderen zu helfen. Er sollte die Intensität und Schärfe erreichen, der dich mit neuen, genaueren Unterscheidungen versorgt. Du verstehst dann, was MAN ist – die Sehnsucht nach Korrektur, welche einer inneren Klärung entspricht.

Die Vorstufe davon ist, dass du in die Mitte der Gruppe einbezogen werden willst, da dies der einzige Ort ist, an dem du deinen Mangel erfüllen und erhöhen kannst. Dies geschieht dann, wenn du die Quelle des Lichts in der Mitte der Gruppe entdeckst, die Quelle der Kraft der Verbindung und Einheit. Du kannst sehen und verstehen dass du bereits in der Nähe von MAN bist, gemäß deiner Anziehungskraft auf die Mitte der Gruppe. Sie ist dort, damit du entdeckst, dass du sie erfüllen kannst.

Kommentar: Meine Freunde und ich fühlen es bereits..

Antwort: Das ist schön. Plötzlich sind sie lieb zu dir. Zuerst hast du dich nicht um sie gekümmert, und die Ratschläge der Kabbalisten erschienen dir wie trockene Worte in den Büchern. Doch nun wirst du durch ein inneres Bedürfnis heraus, das du von anderen und von der Öffentlichkeit erhältst, zu ihnen hingezogen.

Die Freunde sind jetzt wichtig, da du ohne sie nicht in der Lage bist, dich zu erfüllen. Du kannst deine Seele nicht finden – die Krönung deiner Arbeit – bis du nicht alles miteinander verbindest, so dass die Mängel der Öffentlichkeit durch dich in die Mitte der Gruppe und zum Schöpfer gelangen. [118735]

Aus dem 1. Teil der täglichen Kabbala Lektion 15/10/13, 

Wem bereiten wir Genuss?

Frage: Wie kann der Mensch dem Schöpfer ständig Genuss bereiten?

Antwort: Wenn er daran die ganze Zeit denkt. Unabhängig davon, welche Handlung du im Leben begehst: ob du arbeitest, lernst, isst, im Badezimmer oder im Bett bist, ob du alleine oder mit jemanden zusammen bist, sollen alle deine Gedanken zum Schöpfer gerichtet sein. Denn das ganze Programm der Natur, alle ihre Kräfte sind auf das Geben gerichtet.

Wenn du so handelst, dann liegt vor dir ein ganz neues Gebiet an Empfindungen; eine neue Welt wird dir offenbart. Du erkennst das Steuersystem, das bis jetzt verborgen war. Wir können es nur dann erkennen, wenn wir uns an das Geben richten, und versuchen zu begreifen, wie es funktioniert.

Es existiert das Gesetz der Gleichheit der Eigenschaften, das in allen Welten gilt. Wenn man etwas enthüllen will, dann braucht man einen Sensor, der auf jene Erscheinung ausgerichtet ist, die man offenbaren will. Wenn man also das System der Kräfte, das die ganze Welt lenkt, offenbaren will, dann muss man sich dafür ähnliche Eigenschaft wie jene des Systems aneignen.

Daher soll man bedenken, dass alle Gedanken, Verlangen und Handlungen nur darauf ausgerichtet sein müssen, dem Schöpfer Genuss zu bereiten. Doch was bedeutet es, dem „Schöpfer Genuss zu bereiten“?

Ich will euch nicht verwirren, aber es gibt keinen Schöpfer und man kann niemanden Genuss bereiten. Durch die Richtung der eigenen Verlangen und Gedanken kalibriert man sich jedoch und stimmt sich auf die Empfindung des tatsächlichen Universums ein. Die Kraft, die sich letztendlich zeigt und alles lenkt, kann man als „Schöpfer“ bezeichnen. Sie kann nur im eigenen Inneren offenbart werden.

Die kabbalistische Absicht schafft im Menschen die Möglichkeit, noch eine weitere Realität zu empfinden, die zur physischen Welt parallel ist. Wenn unsere Realität nur in der egoistischen Kraft des Empfangens existiert, die sich entsprechend einem Programm entwickelt, das von uns unabhängig ist und welchem wir uns vollständig unterwerfen, dann gibt uns die andere Realität die Möglichkeit der absoluten Freiheit. [119876]

Auszug aus der 2. Lektion des Kongresses in Bulgarien, 01/11/13

Ein Leben in einem stickigen Zimmer, in dem es von Mäusen nur so wimmelt

Jeder von uns entdeckt, dass er sich in einem sehr speziellen Zustand befindet, den wir „diese Welt“ nennen und den wir in uns selbst und all das, was sich außerhalb von uns befindet, unterteilen. Bis zu einem gewissen Grad spüre und verstehe ich mich selbst und das, was sich um mich herum befindet. Die Entwicklung meines Verständnisses und meines Gefühls wird mein Leben genannt. Ich spüre, dass ich mich verändere und dass sich alles um mich herum verändert; die ganze Welt verändert sich.

Dann entdecke ich, dass meine Wahrnehmung der Welt nur von mir abhängig ist und dass sie in meinen Gefühlen und meinem Verständnis entsteht. Wenn ich die Faktoren genauer untersuche, die meine Wahrnehmung bestimmen, entdecke ich, dass alles beim egoistischen Wunsch, das Leben zu genießen, beginnt. Das bedeutet, dass ich die innere und äußere Realität wahrnehme und sie nur in Bezug auf meinen eigenen Nutzen bewerte, unabhängig davon, ob es gut oder schlecht für mich ist.

Die Realität kann ich nicht objektiv in ihrer reinen Form betrachten, sondern nur auf mich bezogen. Wenn mich etwas nicht direkt betrifft, spüre ich überhaupt nichts. Ich nehme die Welt manchmal groß und weit wahr und manchmal eng und stickig, als ob ich meinen Verstand komplett ändere.

Meine Wahrnehmung ändert sich entsprechend meiner Interessen und so nehme ich die eine Sache wahr, während ich der anderen Sache keine Beachtung schenke. Ich bin wie eine Katze, die nur die Maus im Raum und nicht die Schönheit des Raumes und die Bilder sieht,, die an den Wänden hängen. Wenn ein Mensch in den Raum kommt, beachtet er sofort die Bilder und sieht die Maus gar nicht. Jeder betrachtet die Welt entsprechend seiner Wünsche. Die Welt existiert nicht von allein. Sie wird nach meinen Wünschen dargestellt.

Wenn mir die Begrenzung meiner Wahrnehmung bewusst wird, die alles nur gefiltert an mich heranträgt, möchte ich auch etwas außerhalb dieses Bildes sehen. Ich fühle mich, als säße ich im Gefängnis, als wäre ich gefangen in einem Verließ, in einem Grab, unfähig mich zu befreien.

Ich fühle mich eingeengt, habe Angst vor engen Plätzen, die mir das Gefühl geben zu ersticken und mich von allen Seiten erdrücken. Ich muss mehr wissen und spüren! Nun beginne ich zu spüren, dass der Wunsch zu empfangen, der sich alles nimmt, mich nicht die wahre Welt sehen lässt, sondern nur das, was den egoistischen Wunsch in diesem Moment antreibt.

Ich nehme meine Realität nur durch mein Ego wahr. Obwohl die Realität weit und praktisch unendlich ist, kann ich sie nicht sehen. Dieser Zustand macht mich rastlos und vergiftet mein ganzes Leben. Ich fange an, meinen Zustand – die Beherrschung meines Wunschs zu empfangen – Sklaverei und Exil zu nennen. Weil er mich zwingt das zu sehen, was den begrenzten primitiven Wunsch antreibt, betrachte ich alles in Bezug auf seinen Nutzen oder Schaden und sehe nichts, was hinter den Grenzen liegt. Ich suche nach einem Weg, um diesen Zustand weiter zu entwickeln und so die Weisheit der Kabbala zu erreichen. [119035]

Aus der Vorbereitung zum täglichen Kabbalaunterricht, 24.10.2013

Ohne Inneres Feuer gibt es keinen Erfolg

ravsdFrage: Wie kann man die Effizienz eines jeden Experten in integraler Erziehung für die maximale Verbreitung erhöhen?

Antwort: Die allerwichtigste Sache für den Menschen ist Anerkennung, Lob, Respekt und Mitgefühl der Gemeinschaft, in der er arbeitet. Im Prinzip wollen wir das Gleiche in jenen Institutionen oder Unternehmen, in welchen wir integrale Erziehung verbreiten und erklären. Wenn wir eine Gemeinschaft erreichen, bauen wir ein Netzwerk, so dass Menschen verbunden sind. Sie werden verstehen, wie sehr sie die Gemeinschaft inspirieren und ihr Auftrieb geben können – es wird viel komfortabler und einfacher für sie zu arbeiten – in dem Maß, wie sie sich selbst und die Atmosphäre in der sie existieren, verbessern können – werden sie sich freuen und sich glücklich damit fühlen. Wir brauchen diesen künstlichen Zustand, bis er ganz natürlich von selbst aus unserer inneren Verbindung entsteht.

Deshalb ist es notwendig, einen Verantwortlichen zu ernennen – als einen Initiator – der an alle Dinge bis ins letzte Detail denkt und der laufend am konstanten Aufstieg der Mitglieder der Gemeinschaft interessiert sein muss. Er muss spezielles Material auswählen und organisiert telefonische Treffen zwischen ihnen zur gegenseitigen Unterstützung über den Tag; es könnte sein, dass er einigen einen Clip senden möchte – es ist eine kurze Pause für 5 Minuten für ein freundliches Essen möglich – zur Stärkung der Einheit. Wir, die in der Verbreitung involviert sind, müssen verstehen, dass wir ohne inneres Feuer nichts an andere vermitteln können. Ein Mensch mit einer schlechten Laune, in einem persönlichen Abstieg, kann nicht arbeiten gehen. Deshalb benötigt er während dieser Abstiege die Gemeinschaft.

Es ist notwendig ihn zu erheben – zu seinen Füßen zu stehen – ihn zu ermuntern, ihn zu beleben. Und nur dann wird er mit innerer Energie erfüllt. Mit einer speziellen Atmosphäre der Verbindung kann er arbeiten gehen – unterstützend tätig sein – andererseits würde er die ganze Arbeit ruinieren.

Wir praktizieren das vor jedem Treffen mit einem Menschen, einer Gruppe von Menschen – sogar mit einem großen Publikum. Wir praktizieren und realisieren die permanente Verbindung zwischen uns. Bevor wir ein Studium beginnen, benötigen wir zuerst die Verbindung, um eine gemeinsame Motivation zu erreichen, ein Gefühl des Schutzes – der Sicherheit – ein Gefühl eines erhöhten Zustands. Wenn wir zu einer Gruppe von Menschen kommen, müssen wir das Gewicht unserer Erkenntnis demonstrieren, damit die Gemeinschaft denkt, wir würden auf einem höheren Level als der Rest stehen.

Nun verstehen wir, dass dies eine psychologische Arbeit ist – die Hauptsache ist jedoch, auf dem richtigen Weg voranzugehen. Es ist notwendig, dass hier eine Innere Explosion stattfindet, eine Art Feuer der Herzlichkeit zwischen uns. Wenn wir eine gemeinsame Aktion machen, müssen die Menschen fühlen, dass hier nicht drei Personen vor ihnen stehen, sondern eine einzige Einheit. Wir beginnen, mit der Gemeinschaft mit sechs Händen zu sprechen, wie ein Körper. Das ist es, wozu wir Euch verpflichten.

Deshalb dürfen wir keine Bewegung ohne das Gefühl der Verbindung und Einheit machen. Selbst wenn wir heute zuerst ein Team in einer Fabrik besuchen und danach in ein Büro zur Verbreitung gehen, benötigen wir es, um uns wieder zwischen beiden Events aufzuladen. (118059)

Aus Kab TV’s “Durch die Zeit” 9/17/13

In eine Wolke gehüllt

Frage: Was ist unser Ego? Ein Gefühl oder eine mentale Wahrnehmung ?

Antwort: Wir können das Gehirn mit einer Kinoleinwand vergleichen, da es vollkommen leer ist. Heute kannst du für mich furchtbar aussehen und morgen, wenn ich in einem anderen Zustand bin, seh ich in dir plötzlich einen wunderschönen Menschen, der viel Lebensenergie ausstrahlt. Ist es mein Gehirn, das mir dieses Bild malt, ist es der Bildschirm? Oder projiziere ich diese Bilder? Mein Ego, meine Interessen, erzeugen diese Bilder, aber wir sind nicht in der Lage, dies im vollen Ausmaß zu verstehen.

Wir denken, dass wir objektiv sind, wenn es um die unbelebte, pflanzliche oder tierische Stufe geht, aber auf der Ebene des sprechenden, also den Beziehungen zwischen uns, gibt es verschiedene Variationen. Verallgemeinernd ausgedrückt kann man sagen, dass wir nicht begreifen, dass wir unsere Welt auf allen Ebenen aus dem Verlangen zu Empfangen wahrnehmen.

Aus diesem Grund wird unsere Welt als imaginär bezeichnet, weil sie nicht wirklich existiert. Sobald das Ego gereinigt wurde, von der Wahrnehmung dieser Welt, wird sie verschwinden. Und was wird übrigbleiben? Nichts?

Womit bleiben wir dann zurück? Versucht, dieses Etwas zu definieren. Beginnt eine neue Welt zu erschaffen. Es hängt alles davon ab, was Ihr auf der Leinwand eurer Wahrnehmung zeichnet.

 

Frage: Aber wie zeichnen wir diese Bilder, wenn alles uns sofort so real erscheint?

Antwort: Ich stelle mir eine Kraft vor, die mich steuert, die mich umgibt, die mich organisiert und mich verwirrt, die mir positive und negative Gedanken sendet. Die gesamte Situation, die Blase, in welcher ich mich befinde, steuert mich. Es ist wie ein Science Fiction Film, da wir uns etwas vorstellen müssen und permanent an unserer Vorstellung arbeiten. Ich stelle mir einen bestimmten Ort vor, an dem eine bestimmte Kraft aktiv ist. In der Zwischenzeit brauch ich aber die dreidimensionale Illusion und die diversen Phänomene von Raum und Zeit. Ich bin damit verbunden, ob ich will oder nicht.

Ich stelle mir eine Kraft vor, die mich umgibt wie eine Wolke. Diese Kraft steuert mich in die jeweilige Richtung und in jedem möglichen Aspekt. Sogar jetzt, wenn ich darüber nachdenke, steuert sie mich; ich bin entspannt, lasse die Kraft an mir arbeiten. Aber was bleibt für mich zu tun?

Ohne meine eigene Zugabe kann ich mich eigentlich nur nach einem guten Zustand, einem guten Gefühl sehnen und dieser Kraft danken für ihre gute Obsorge. Dies hat in mir einen Mangel in meinen Gefühlen erzeugt, ein Verlangen für mich zu empfangen und ich fühle mich wohl in dieser Welt, unter ihrer Herrschaft. Es stellt sich heraus, dass wir sonst nichts benötigen.

Die gesamte Epikureische Schule beruhte auf diesem Prinzip. Andere östliche Methoden glauben auch an Nirwana und Friedfertigkeit. Diese Herangehensweise ist tatsächlich die tiefste, da sie auf der Furcht, etwas zu unterbrechen und der Furcht, gegen den Schöpfer zu handeln, beruht. Demnach muss es mir stetig gut gehen. Ich versuche, mit dem was ich habe, ständig ruhig, entspannt und glücklich zu sein – nicht weil das Ego mich dazu zwingt, sondern aus einem erhabeneren Motiv heraus. Kurz gesagt, Abraham konnte mit dieser Einstellung gut in Babylon arbeiten.  [117735]

Aus dem 4 Teil des Morgenunterrichtes 02/10/13, Schriften von Baal HaSulam

Ein Film, der vom Zuschauer bestellt wurde

Der Unterschied zwischen der spirituellen und der materiellen Welt besteht darin, dass die spirituelle Welt meinen inneren Zustand darstellt. Vor mir entsteht kein äußerliches Bild mit fliegenden Engeln und bösen Geistern. Gleichzeitig ist auch diese Welt, die wir äußerlich empfinden, unser innerer Zustand. Alle Empfindungen entwickeln sich innerhalb des Materials, innerhalb unserer Wahrnehmung.

In den vorigen Jahrhunderten, hielten die Menschen  Geisteskranke mit Visionen für Heilige und Wahrsager. Später hat die Psychologie erklärt, dass diese Hallutinationen durch die inneren Prozesse hervorgerufen sind, die im Menschen geschehen. Die Wissenschaft Kabbala stimmt den Schlussfolgerungen der Psychologie zu.

Seit dem Altertum, seit dem Beginn des Begreifens des Schöpfers behauptet die Kabbala, dass die Bilder dieser Welt eine Folge unserer inneren Empfindungen sind. Wir können aber unsere Psyche, unsere Wahrnehmung ändern, um nicht in dieser Strömung der Realität zu leben, die spontan entsteht und uns das Bild dieser Welt zeichnet, sondern um selbst zu wählen, welchen Film wir sehen wollen.

Dafür müssen wir erforschen, wer der Mensch als solcher ist, wer ihn lenkt, wie er handelt; dann können wir uns selbst mit rationalem, vernünftigem Blick anschauen. Wie gesagt wird: „ein Richter traut nur seinen Augen“, und alles übrige sind die Phantasien. Mein ganzes Leben und diese Welt ist auch ein Traum.

Kabbala gibt uns die Instrumente für eine solche Veränderung – dadurch unterscheidet sie sich von den übrigen Herangehen der religiösen oder wissenschaftlichen Theorien. Kabbala gewährt uns die Mittel für die Veränderung eigener Träume und  vorgestellter Bilder, in denen wir leben; sie lässt zu, diese zu studieren, sie von der Seite her anzuschauen und die Kräfte, die darin heltin und für uns diese Bilder schaffen,  zu erkennen. Sie erhebt uns bis zu jener Stufe, auf der wir selbst beginnen, diese Bilder, die Form der Welt zu bilden. Eigentlich beginnen wir selbst zu bestimmen, in welcher Dimension wir uns befinden wollen, was zu tun ist.

Folglich steigen wir auf das Niveau des Begreifens der lenkenden Kräfte hinauf und lernen diese zu benutzen. Und schließlich offenbaren wir hinter diesen Kräften die höhere Vernunft, das Vorhaben des Schöpfers. Es ist schon die höchste Stufe, wonach wir entsprechend dem Schöpfungsziel die volle Verschmelzung mit dem Schöpfer erlangen.

Auch dieser Zustand istnur der vorübergehende Gipfel.  Und was folgt dahinter ? – kommt Zeit, kommt Rat. Denn wir werden schon in einer anderen Form existieren. Und es gibt weitere neue Stufen des Begreifens und des Aufstiegs. Aber sie sind mit dem Material des Verlangens bereits auf keine Weise verbunden, denn wir hatten in Bezug auf das Materielle unsere Beziehung korrigiert. Dieses neue Begreifen geschieht außerhalb der „Materie“, in den höheren Eigenschaften. [118181]

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 10/10/13

Wir träumen nur von Ruhe

Frage: Zur Zeit raten Sie uns „die Schrauben zu lockern”, und dem spirituellen Prozess nicht zu widerstehen – mit dem Strom zu schwimmen. Aber die Selbstsucht gestattet uns nicht, es zu tun, leistet die ganze Zeit Widerstand und sträubt sich. Und wie gut wäre es für uns, wenn wir uns einfach einlassen könnten…

Meine Antwort: Das ist sehr schwer, weil wir keinesfalls bloß nichts tun sollen, sondern alles, was mit uns geschieht, absolut öffentlich, mit der Freude, nur vom Schöpfer kommend und ohne Nachprüfen, ohne Analyse oder Bewertung, annehmen sollen.

Das ist eine sehr komplizierte Sache. Es scheint als ob daran nichts Besonderes wäre – lebe frei, freue dich über alles. In Wirklichkeit gibt es nichts Schwierigeres. Es ist nicht einfach, mit dem Strom zu schwimmen, weil du dabei in der absoluten Verschmelzung mit dem Schöpfer sein sollst. In der absoluten Verbindung! Er jedoch wirft dir solche Umstände zu, in denen du dich im Widerspruch mit Ihm, in der Uneinigkeit mit dieser Welt, mit diesem Leben, mit den Problemen befindest, die dich ständig belästigen! Du bist die ganze Zeit nicht einverstanden, einfach nicht einverstanden! Es geht dir immer schlecht.

Das wird von oben absichtlich so gemacht. Wie kann man dann alles ruhig annehmen und mit dem Strom schwimmen? Indem man sich selbst verändert! Anders geht es nicht! Das ist eben unser Problem. Auf diese Weise aber, wird die harmonische Welt erreicht, wenn der Mensch sich darin vollständig aufhebt und mit dem Schöpfer verbunden wird.

Jedoch ist auch diese Ruhe relativ, weil der Mensch sich mit der Lichtgeschwindigkeit bewegt, und die unendliche Frequenz der Veränderungen durchlebt. In seinem Inneren geschehen Milliarden von Veränderungen, entsprechend der Absicht der Höheren Lenkung, und zwar mit seinem vollen Einverständnis und dem vollen rationalen Denken, wenn er sich nur damit beschäftigt, die Selbstsucht zu unterdrücken, darüber hinaufzusteigen, um folglich in den Zustand der vollständigen Ruhe einzugehen. Es widerspricht der Vorstellung über die Ruhe, die wir heute haben.

Auszug aus dem TV-Programm „Die Geheimnisse des ewigen Buches“, 29.07.2013