Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Wurzel des Rassismus

Dr. Michael Laitman im Gespräch mit Oren Levi und Yael Leshed-Harel

Zusammenfassung

Die Unterschiede der Hautfarbe sind tief in der Natur verwurzelt: Schwarz, weiß, gelb und rot. Das Problem des Rassismus kann wegen dieser tiefen Verwurzelung nicht gelöst werden. Alles, was wir durch die Kraft des Lichts, welches erneuert, erreichen können, ist eine vollständige Behandlung und Erziehung zur „Liebe deinen Freund wie dich selbst“. Von Natur aus möchte unser Ego über anderen stehen,  sich einzigartig und erhaben fühlen. In der Materie gibt es in der Entwicklung vier Phasen und daher gibt es bei den Menschen vier Farben: weiß, schwarz, gelb und rot. Diese Teilung in vier Anteile existiert in jedem Detail und stellt die allgemeine Formel der Schöpfung dar (Yod-Hey-Vav-Hey). Es ist daher unmöglich, jeden gleichermaßen zuzuordnen, dies wird nur durch den Aufstieg unserer gemeinsamen Wurzel möglich. Wie bei einer Mutter, die vier Kinder hat, weiß, schwarz, gelb und rot, sie alle stammen von ihr ab. Ein Mensch schaut auf einen anderen und spürt dabei einen Unterschied. Keine gewöhnliche Ausbildung oder Rechtssprechung kann dies auflösen.

Moderne Entwicklung findet zuerst zwischen weißen, dann zwischen den gelben, roten und schließlich zwischen den schwarzen Menschen statt. Es ist nicht damit gemeint, dass einer besser als der andere ist; es ist einfach das Gesetz der Entwicklung. In der egoistischen, menschlichen Geschichte, haben die weißen Menschen immer andere dominiert und sich von ihnen distanziert. Sie versuchen die negative Haltung gegenüber den Schwarzen in Amerika zu korrigieren und haben dafür eine Menge investiert, aber letztendlich werden wir alle sehen, dass dies keinen Erfolg bringen wird. Die einzige Lösung ist, wenn der Mensch über seinen Körper, sein Herz, seinen Geist, die Weltlichkeit und den Materialismus aufsteigt. Dann erreicht der Mensch eine neue spirituelle Erkenntnis und sieht die anderen in Übereinstimmung ihrer spirituellen Eigenschaften.

Die einzige Lösung ist, wenn sich die Menschheit  auf unsere gemeinsame Wurzel erhebt, auf die Stufe, auf der es keine Unterschiede gibt. Die Wissenschaft der Kabbala gibt dem Menschen den Wert des Gebens und neuen Eigenschaften, die einen Menschen aus sich heraustreten und auf andere zugehen lassen. „Liebe deinen Freund wie dich selbst“ ist das Einzige, das Rassismus eliminieren kann. Es gibt keine andere Lösung.

Aus Kab TV „ Neues Leben-die Wurzel des Rassismus“ 5/5/15

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Verantwortlich für die ganze Menschheit

Frage: Ist ein Kabbalist für alles, was rund um ihn geschieht, verantwortlich? Inklusive für die Politiker und Bürokraten, mit denen er in Kontakt tritt?

Meine Antwort: Der Kabbalist fühlt seine Verantwortung für die ganze Menschheit – für all das Böse, das in der Welt geschieht. Als Grund dafür sieht er seine eigene Nachlässigkeit an. Wir sind alle in einem integralen System verbunden, in welchem alle sich gegenseitig beeinflussen und voneinander abhängig sind. Und ein Kabbalist hat in besonderem Maß Einfluss auf alles.

Frage: Wie kann man so leben und sogar noch froh darüber sein?

Meine Antwort: Man kann, weil man dadurch die Kräfte für das Leben und das Geben erlangt. Es ist so, dass man den anderen ihre Arbeit zwar nicht abnehmen kann, aber man kann sie aufklären, damit sie beginnen, sich anders zu verhalten und dabei  ihr Leben verbessern. Jede „Nachlässigkeit“ liegt in der mangelnden Aufklärung.

Aus dem Unterricht vom 27.12.2015  [#176908]

Wiedergeburt der Alten Welt

Frage: Das aktuelle Wirtschaftssystem wird den Bedürfnissen der Menschen nicht gerecht. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt unter prekären wirtschaftlichen Bedingungen und nur etwa eine Milliarde Menschen genießen den Wohlstand und Reichtum der Welt. Darüber hinaus  hat die wirtschaftliche Entwicklung, die die Grundlage der kapitalistischen Zivilisation ist, praktisch aufgehört zu funktionieren. Gleichzeitig gibt es eine andere Art von Wirtschaft wie Robotik, künstliche Intelligenz, usw. Kann man sagen, dass die alternative Wirtschaft die Grundlage für die neue Wirtschaft sein wird? Und wie wird die neue Menschheit nach der Transformation der alten Menschheit sein?

Meine Antwort: Ich denke, es wird ein Übergang bezogen auf Qualität sein. Es geht nicht um die Wirtschaft oder Ökologie, sondern um die Menschheit, die nach unterschiedlichen Prinzipien auf einer anderen Ebene existieren wird. Sie wird in einer anderen äußerlichen Dimension leben. Die neue Wahrnehmung wird nicht in unseren fünf leiblichen, egoistischen Sinnen offenbart werden, durch die wir die Welt um uns jetzt wahrnehmen. Wenn wir uns auf dem neuen Niveau vereinen, werden wir Gefühle entwickeln, die das Bild der Welt außerhalb von uns zeigen. Aber es wird nicht durch unsere körperlichen Sinne zu uns gelangen, die uns diese Welt nur schmal, verschwommen und begrenzt wahrnehmen lassen.

Die neue Welt wird vollkommen anders sein: Eine Welt der Kräfte und Eigenschaften, nicht Objekte und Phänomene, die in unserer egoistischen Phantasie dargestellt sind. Dann wird unsere Wirtschaft, unsere Kultur und unser ganzes Leben eine ganz andere Bedeutung bekommen – eine „außerkörperliche“ Bedeutung. Wir werden uns in Geschöpfe verwandeln, die keine materiellen Dinge brauchen werden wie Eigentum, Statussymbole, Umwelt usw. Wir werden durch Energie ernährt werden, die auf Synergie basiert,  auf gegenseitiger Fürsorge und  Zusammenarbeit, auf dem Gleichgewicht zwischen den positiven und negativen Kräfte der Natur – und wir werden zwischen ihnen existieren. Die nächste Stufe der Menschheit wird nicht körperlich sein, sondern eine Ebene der Gedanken, Absichten und Energien. Ich denke nicht, dass von unserer Wirtschaft, Umwelt oder unserer Gesellschaft, so wie wir sie jetzt kennen, etwas übrig bleiben wird. Wir müssen wieder geboren werden, und diese Wiedergeburt wird sich darin  ausdrücken, dass sie uns in eine neue Perspektive auf eine Welt außerhalb unserer körperlichen Wahrnehmung entlässt.

Kommentar: Wenn das so sein wird, dann macht es wohl keinen Sinn, über die zukünftigen technologischen Fortschritte zu sprechen.

Meine Antwort: Nein, sie werden alle untergehen und bedeutungslos werden. Sogar heute  sind wir in unseren Fähigkeiten nicht besonders eingeschränkt. Und was sagt uns das? Das einzige was der Menschheit wirklich gelingt, ist Leiden. Deshalb machen uns alle guten Dinge, die wir durch wirtschaftlichen und technologischen Fortschritt erreichen, nicht glücklich. Wir fühlen keine Notwendigkeit für sie. Die Menschen von heute nehmen Drogen vor allem, um sich abzulenken; sie wollen nicht mehr heiraten, keine Kinder bekommen; es ist, als würde der Mensch innerlich schreien: „Lass mich in Ruhe mit all der Technologie und Technik. Ich bin nicht interessiert an diesem Leben!“ Ich hoffe, dass wir Menschen, die sich die Frage stellen, worum es im Leben wirklich geht, Antworten zur Verfügung stellen können. Zuerst sollte die Menschheit zuhören und verstehen und dann darüber nachdenken, wie das Leben neu zu organisieren ist… Denn sonst verlieren die Menschen ihre Lebenslust.

Von KabTV „News mit Michael Laitman“ 11/29/15

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Globaler Tsunami

Jede Katastrophe geht auf das Konto Israels.

Frage: Manche Menschen scheinen sich darüber zu freuen, dass Europa nun mit muslimischen Flüchtlingen überschwemmt wird. Sie denken anscheinend, Europa verdiene dies. Was denken Sie darüber?

Antwort: Man sollte mit Schadenfreude zurückhaltend sein. Ausserdem werden letztendlich alle Ärgernisse auf uns zurückfallen.

Es wird deutlich, dass die Ursache jeglichen Leides der Welt früher oder später auf uns – und nur auf uns – geschoben wird. Gleiches gilt für die momentane Flüchtlingswelle. Nur wir werden dafür zur Verantwortung gezogen werden. Afrikaner, Asiaten und Europäer werden auf uns zukommen und sagen: „Ihr seid schuld an unserer Notlage. So empfinden wir das.“

Die derzeitigen globalen Ereignisse sind nur die Vorbereitung darauf, Israel zu attackieren. Egal, wo welche Katastrophe passiert und wer darin verwickelt ist. Ein Sturm an Verzweiflung, Verbitterung und Hilflosigkeit nähert sich mit Riesenschritten. Er wird uns wie ein Orkan treffen, wenn wir nicht an einem Gegengift arbeiten.

Karten auf den Tisch

Die Kabbalisten überliefern uns, dass wir dem sich nähernden Disaster voraus sein sollten. Wir müssen die Menschheit darüber informieren, die Karten auf den Tisch legen und uns gemeinsam „in einen Menschen mit einem Herzen“ verwandeln.

Es gibt keine Alternative; es kommt aus der Natur, der Höheren Kraft. Und es gibt eine Methode, die unsere grundlegende Beziehung zur Natur verbessern kann. Diese „Wissenschaft der Einheit“ ist die Weisheit der Kabbalah. Wir sollten sie in unseren Alltag integrieren und aus ihr zum Wohle Aller Vorteile ziehen.

Die ganze Menschheit ist eine Familie, es sind die Nachfahren der alten Babylonier. Lasst uns gemeinsam handeln, denn andernfalls werden sich unsere Zustände verschlimmern und wir werden uns gegenseitig die Köpfe einschlagen.

Es ist nicht möglich, nichts zu tun und nur tatenlos zuzusehen, wie die anderen leiden. Wir müssen Verantwortung übernehmen, wenn auch nur aus dem einzigen Grund, dass kein Weg daran vorbei führt.

Die allgemeine wechselseitige Abhängigkeit ist heute offensichtlich. Wir können unserer Natur nicht entkommen, selbst wenn wir uns am entlegensten Ort der Welt verstecken. Schon bald werden die Wellen eines gigantischen Tsunamis den ganzen Planeten treffen.

Willkommen in Afrika?

Zusätzlich haben wir keine Ahnung über das Ausmaß potentieller Naturkatastrophen oder Finanzkrisen. Und trotzdem könnten sie jeden Moment eintreffen und unseren Lebensstandard auf ein Niveau zurückwerfen, das schlechter ist als jener der Dritte Welt Länder.

Letztere sind heute zumindest in der Lage, andere Länder um Hilfe und Unterstützung zu bitten. Doch ein globaler Kollaps könnte dazu führen, dass Geld wertlos wird und es niemanden mehr gibt, an den man sich wenden kann.

Eine Familie, die in einer Lehmlütte zusammen mit einer Ziege lebt und ein winziges Stück Land besitzt, wird irgendwie überleben. Doch wie wird ein Europäer ohne Arbeit und Einkommen überleben? Diese Armut wäre noch viel leidvoller, da die Menschen der westlichen Welt nicht wissen, wie man ohne etwas überlebt.

Es steht geschrieben: „Ich erschuf den bösen Trieb und ich erschuf die Tora als Gewürz.“ Am Ende werden die globalen „Tsunamis“, wie wir sie heute sehen, unsere „alte Welt“ auslöschen, damit wir beginnen, das Gewürz – die Korrektur – zu verwenden. Nur so gelangen wir in eine neue, glücklichere Welt.

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From KabTV’s “A New Life” 8/28/15

 

Unbefangener Blick auf die Welt

Es gibt Handlungen, die ein Mensch mithilfe seiner egoistischen Natur durchführen soll. Weil sie uns zwingt, nur uns selbst zu lieben und zu schmarotzen, ohne jeglicher Rücksicht auf das Leiden der Nächsten. Genauso vernachlässigen wir den Schöpfer. Hätten wir nicht  nicht Furcht vor der höheren Kraft, hätten wir überhaupt keine Gedanken an sie verloren. Es gibt aber die Verhüllung und daher weiß ich nicht, was mit meinem Leben geschieht, mit meinen Kindern, den Verwandten, mit mir selber. Werde ich noch im nächsten Augenblick am Leben sein und was wird mir der nächste Tag bereiten? Deswegen mache ich eine Berechnung und entscheide mich dafür, mich gut zu benehmen, weil sich das für mich lohnt.

Von Seiten des Schöpfers gibt es gewisse Verbindlichkeiten in Bezug auf Menschen, das bedeutet wenn der Mensch sich richtig benimmt, verhält der Schöpfer zu ihm wohlwollend. Es gibt aber noch eine andere Voraussetzung, die uns verpflichtet, uns nicht nur zum Schöpfer gut zu verhalten, sondern zur ganzen Welt: zur unbelebten Natur, Pflanzen, Tieren und Menschen. Man soll sich zu seiner Umwelt so benehmen, als ob man letzter wäre, deswegen wurde gesagt: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Der Nächste ist alles, was mich umgibt.

Stellen Sie sich vor, Sie verhielten sich zu allem, was Sie umgibt, genauso wohlwollend wie zu sich selbst. Dann spüren Sie vielleicht den Unterschied zwischen sich selbst und dem, was außer Ihnen existiert. Alles – Steine, Pflanzen, Tiere, Menschen sind Sie selber. Sie spüren, dass die umgebende Welt, das ganze Universum eine Einheit ist, in der auch Sie ein Teil sind. Wenn wir zu solchem Zustand kommen, heben wir alle Grenzen auf und erwerben ein zusätzliches Sinnesorgan, das uns ermöglicht, das zu erkennen, was uns umgibt.

Man empfand die Außenwelt immer durch die eigenen Augen, bewertete alles entsprechend der Vorteile, die man aus den Dingen ziehen konnte. Und jetzt hebt man den Egoismus auf, die eigene parteiische Meinung und fühlt die Außenwelt. Man spürt plötzlich, dass man mit der Außenwelt zu Einem verschmilzt, was die höhere Welt oder Garten Eden heißt. Die Welt ist voll Energie, Licht, Leben, Vergnügen. Es gibt nur das höhere Licht, das sich in absoluter Ruhe befindet. Es gibt keine Grenzen und keine Zeit.

Sie entkommen der Begrenzung dieser Welt und Ihren egoistischer Empfindungen und erfahren eine neue Realität, die nicht von Ihrem Egoismus begrenzt ist. Wenn Sie diese Empfindung erreichen, wo die ganze Welt zu Einem wird, wo sich die höhere und niedere Welt verbinden, erkennen Sie die Wahrheit, für welche Sie in dieser Welt existieren.

Aus der TV Sendung „neues Leben“ Nr. 627, 17 September 2015

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Den Sinn des Lebens offenbaren

Frage: Was würden Sie einem Menschen raten, der den Geschmack am Konsum, an Wissenschaft und Kultur – überhaupt an allen herkömmlichen Werten verloren hat und spürt, dass es da keinen Sinn gibt?

Antwort: Ich kann ihm raten, sich auf die nächste Entwicklungsstufe der Menschheit einzulassen, allen mit der Hand zum Abschied zu winken, sich in den Zug zu setzen, der ihn zu neuen Erkenntnissen bringt und den Bahnsteig unserer Welt zu verlassen. In diesen Zug wird er einer ernsthaften inneren Korrektur unterzogen, innere Veränderungen finden statt und er wird der nächsten Stufe angenähert, erlangt zusätzlichen Werkzeuge an Verständnis, Wissen, Erkenntnis und Wahrnehmung. In unserer Geschichte gibt es viele Beispiele von Kindern, die im Wald unter wilden Tieren aufwuchsen; sie sind einer „Umerziehung“ kaum mehr zugänglich.

Was auch immer man mit ihnen machte, sie blieben Tiere. Sie waren nicht einmal in der Lage, die menschliche Sprach zu lernen. Sie schlafen und bewegen sie wie Tiere. Von solchen Fällen wird heute noch in den wissenschaftlichen Fachzeitschriften berichtet. Das Gleiche passiert mit uns. Von der gegenwertigen Gesellschaft umgeben, sind wir wie die Tiere nicht in Lage, uns selbst zu korrigieren; wir spüren im Innersten, dass wir in diesem Zustand nicht mehr bleiben können. Doch wie kommt man heraus?!

Es ist unsere Aufgabe, eine kleine halbgeschlossene Gesellschaft aufzubauen, die nicht vollständig von der anderen getrennt ist, aber in sich auf einem anderen Prinzip aufgebaut ist – dem Prinzip der gegenseitigen Hilfsbereitschaft, Kommunikation, Erziehung und Aneignung von natürlichen Eigenschafften, die in uns ursprünglich vorhanden waren und wieder neu entwickelt werden müssen. Da wir aber unter „Tieren“ aufwuchsen, sind wir selbst Tiere; deswegen müssen wir unter Menschen, damit wir zu Menschen werden. Dies ist ein großes Problem, aber ich denke mit Hilfe der modernen Informations- und Kommunikationsmitteln können wir das lösen. Zumindest die Notwendigkeit wächst hierzu nach und nach.

In unserer Zeit wird allen klar, sich materiell zu erfüllen, ist heute kein großes Problem mehr. Und dennoch entsteht im Inneren des Menschen ein Vakuum, das gefüllt werden will. Doch mit Hilfe der bestehenden Mittel ist eine „Füllung“ nicht mehr möglich. Wir fühlen uns weder durch Wissenschaft, Kultur oder sonst noch etwas erfüllt. Wir müssen auf jeden Fall verstehen, warum wir existieren. Und nicht nur verstehen, sondern im Kontakt mit dem wahren Sinn des Lebens kommen. Es erzeugt ein Gefühl der ewigen und vollkommenen Existenz. Darunter befindet sich die eine tierische Existenz – das Leben im Körper. Darum beginnt die nächste Phase und letztendlich kommen wir zum Ewigen Zustand. Was alles passieren wird, kann ich nicht genau sagen. Aber wir sehen bereits Veränderungen und jede nachfolgende Form wird aus der vorherigen geboren.

Anmerkung: Das klingt ziemlich optimistisch vor dem Hintergrund der allgemeinen Hoffnungslosigkeit.

Antwort: Diese Hoffnungslosigkeit ist richtig und positiv. Ausgerechnet sie gibt dem Menschen den Impuls für die nächste Stufe der Entwicklung. Die Geschichte ist voll von diesen Zeugnissen. Schauen Sie, was wir während unserer Entwicklung durchlebt haben: Epidemien, Seuchen, Völkerwanderungen, Klimaschocks, Naturkatastrophen und so weiter. Heute passiert alles viel intensiver und bringt uns schneller voran. Also, ich persönlich bin ein Optimist.

Aus der TV Sendung „Die letzte Generation“, Nr.16, 19.08.2015

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Wundervolle Welt der Zukunft

Die Wissenschaft der Kabbalah enthüllt sich genau in unserer Zeit, weil wir uns am Ende der 6000-Jährigen Periode der Menschheitsentwicklung befinden. Wir zählen 5775 Jahre seit der ersten Enthüllung des Schöpfers an einen Menschen. Deswegen sollten wir durch das Wissen, das in dieser Wissenschaft steckt, allem Leid entkommen und ein völlig anderes Leben anfangen. Wir sehen, wie die höhere Lenkung auf uns wirkt und uns von Mal zu Mal in schwierigere Zustände führt. Das alles dient dazu, dass wir uns überlegen, wie wir unser Leben erleichtern und verbessern können.

Baal Sulam schreibt im Artikel „Vorwort zum Sohar“, dass „das erwünschte Ziel des Schöpfers im Geben des Genusses an die Geschöpfe liegt, damit sie Seine Erhabenheit und Güte erkennen und von Ihm den ganzen Genuss empfangen, den Er für sie vorbereitet hat. Aber wo ist dieser „Genuss“? Jeder Mensch fragt sich: „Wo ist diese Güte? Eigentlich sollte es mir besser gehen!“ Es kommt daher, weil wir in unseren 5 Sinnen verweilen und durch sie begrenzt sind; wir können nicht begreifen, was der Schöpfer für uns vorgesehen hat. Dieses Leben, in dem wir jetzt existieren, ist mit unserem Körper verbunden – an ihn gebunden. Und das wunderschöne Leben und Wohl, von dem oben die Rede ist, bezieht sich auf unsere Seele.

Frage: Heißt das die „zukünftige Welt“?

Antwort:  Ja. Es wurde aber gesagt: „Deine Welt wirst du noch in diesem Leben sehen“. Wir sollen hier, in diesem Leben, diese Welt begreifen. Die zukünftige Welt gewinnt der Mensch nicht nach seinem Tod, sondern hier, in dieser Welt. Wir befinden uns auch jetzt bereits in der unendlichen Welt – Ein Sof – fühlen das aber nicht, weil unsere 5 Sinne uns in dieser winzigen Schale einschließen, die „diese Welt“ heißt.

Wenn wir unsere Sinnesorgane mithilfe der Wissenschaft der Kabbalah erweitern, treten wir sofort aus den Grenzen dieser Welt aus und fühlen die zukünftige Welt, in der sich alle Genüsse, die der Schöpfer für uns vorgesehen hat, enthüllen. Baal Sulam schreibt im Artikel Nr. 75 „Die kommende Welt und diese Welt“ aus dem Buch Shamati: „Es gibt die kommende Welt und diese Welt. Die kommende Welt heißt „Glauben“, und diese Welt heißt „Erkenntnis“. Von der kommenden Welt wurde gesagt: „Sie werden essen und genießen“, das heißt, in diesem Zustand kann man unbegrenzt genießen, weil es für das Empfangen mit dem Glauben keine Grenzen gibt.

Glauben heißt diese neue Kraft, die wir mithilfe der Kabbalah erlangen. Wir bekommen die Kraft des Glaubens – das spezielle Sinnesorgan, mit dessen Hilfe wir die Grenzen dieser Welt öffnen und nach draußen durchbrechen; wir fangen an zu spüren, was sich hinter den Grenzen befindet. Wir erweitern die Welt – genauso wie ein Kind sein Zimmer verlässt und in die grandiose Welt hinaus geht. Deswegen wurde gesagt: „Deine Welt siehst du in diesem Leben“.  Genau hier und jetzt!

Aber das Erlangen mithilfe des Begreifens hat seine Grenzen, weil es in der Schöpfung selbst passiert, und die Schöpfung begrenzt das, was gegeben wurde. Deswegen ist der Zustand „diese Welt“ begrenzt.

Frage: Von welchen Grenzen spricht hier Baal Sulam?

Antwort: Wenn wir aus unseren 5 Sinnen austreten und das zusätzliche Sinnesorgan erlangen, welcher Sinn des Gebens oder Sinn der Liebe heißt; dadurch erheben wir uns auf die nächste Ebene. Und diese Ebene übersteigt jene, auf der wie unser herkömmliches Leben empfinden. Das nennt man Erlösung – wenn man diese Welt verlässt wie einen Kerker, durch welchen alles begrenzt ist: Zeit und Raum; hier kann man sich nicht vom Leiden trennen, man fühlt sich eingeengt – doch dann tritt man in eine weite und wunderschöne Welt hinaus.

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Der sechste Sinn

Frage: Gibt es eine Verbindung zwischen der Kabbalah und der Religion? Ist Kabbalah eine Religion?

Antwort: Kabbalah ist keine Religion, sondern Wissenschaft. Kabbalah befasst sich mit dem verborgenem Teil der Realität, mit welchen wir arbeiten können, wie in der Wissenschaft. Deswegen ist Kabbalah Wissenschaft.

Mithilfe spezieller Handlungen, die wir im Bezug auf uns durchführen, können wir unsere Sinnesorgane für die Aufnahme der höheren Stufe öffnen. Wir haben 5 Sinnesorgane – Sehsinn, Hörsinn, Geschmackssinn, Geruchssinn,  Tastsinn – durch die wir diese Welt fühlen – wenn auch begrenzt. Nichtsdestotrotz empfinden wir die Welt auf bestimmte Weise und so leben wir.

Wir können uns gar nicht vorstellen, dass es um uns herum noch andere Dinge gibt, die wir nicht wahrnehmen, weil unsere Sinnesorgane sie nicht erkennen. Genauso wenig wie wir ohne Teleskop erkennen, was auf anderen Planeten geschieht.

Wir haben vielerlei Apparate erfunden, damit wir unseren Sinnes-Umfang erweitern können. Aber eben nur erweitern. Die Wissenschaft Kabbalah erschafft uns ein zusätzliches Sinnesorgan, quasi einen sechsten Sinn, mit dessen Hilfe wir die ganze Realität erfassen können – auch jene, die vor uns verborgen ist. Dann wissen wir, wofür wir leben sollten und wie wir richtig leben können. Genau das soll der Mensch erkennen.

Frage: Was für ein Typ ist dieses Sinnesorgan?

Antwort: Dieses Sinnesorgan funktioniert ähnlich unseren herkömmlichen Sinnesorganen. Doch unsere 5 Sinne funktionieren in Form des Nehmens, der Aufnahme, der Attraktion oder Anziehung der ganzen Information, die außen existiert. Und das Organ, das wir mithilfe der Kabbalah entwickeln, funktioniert im Verlangen zu geben, der Gnade, der Liebe. Wir gehen aus uns heraus, steigen über uns auf und deswegen sind wir nicht mehr durch unseren Körper begrenzt. Unser spirituelles Sinnesorgan befindet sich außerhalb unseres materiellen Körpers. Wir erschließen damit praktisch die gesamte Realität. Und dann können wir alles erkennen. Dieses Organ heißt die Seele.

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Ein Kabbalist ist ein einzigartiger Wissenschafter

Frage: Wer ist ein Kabbalist? Was sieht er, das wir nicht sehen? Was fühlt er, das wir nicht fühlen? Besitzt er grenzenlose Macht? Wie wird ein Mensch zum Kabbalisten? Lüften Sie doch die Geheimnisse, in die die Kabbalah gehüllt ist.

Antwort: Ein Kabbalist ist ein einzigartiger Wissenschafter. Er erforscht die Welt und will die Wurzel alles Geschehens erkennen, damit er endlich weiß, wieso alles so ist, wie es ist, woher alles kommt und wohin alles geht. Ein Kabbalist ist ein Mensch, der ein inneres Bedürfnis danach hat, die Welt, in der er lebt, zu begreifen. Er will erfahren, was die Welt von ihm erwartet. Es ist ein Mensch, der mit dieser Frage geboren wird, die in ihm brennt und ihm keine Ruhe gibt: „Wofür wurde uns dieses Leben gegeben? Was ist der Sinn des Lebens? Wofür bin ich geboren?“

Heutzutage interessiert diese Frage viele Menschen. Früher aber stellten sich diese Frage nur Auserwählte. Der erste Kabbalist war „der erste Mensch“, Adam, der vor 5775 Jahren lebte. Adam lüftete diese Geheimnis und schrieb ein Buch. Natürlich lebten auch vor ihm Menschen. Er wird aber „der erste Mensch“ genannt, weil er als erster die innere Struktur der Natur und die verborgene Kraft, die hinter allen äußeren Kräften steht, enthüllte.

Wir leben in einer Realität, in der sich ein Teil offenbart und ein anderer verborgen bleibt. Jedes mal enthüllen wir einen weiteren Teil der Realität und so schreiten wir voran. Es gibt aber auch eine Wirklichkeit, die für immer verborgen bleibt, wenn wir uns nicht ändern. Wir können sie mit unseren Sinnen nicht erfassen. Wir sind begrenzt: Sehen, Gehör, Geruchssinn, Geschmacks- und Tastsinn. Die Realität geht aber weit darüber hinaus. Wir wissen nichts über das, was außerhalb der Empfindungen unserer Sinnesorgane existiert. Wir können sie nur behelfsmäßig erweitern: das Sehen mit Mikroskopen und Teleskopen, das Gehör mit Verstärkern und Ortungsgeräten. Wir erfinden dazu alle mögliche Geräte und Sensoren. In Wirklichkeit aber sind sie nur eine kleine Zugabe zu unseren natürlichen Organen, damit unsere Augen weiter sehen und unsere Ohren besser hören.

Wir wissen gar nicht, welche Sinnesorgane uns fehlen. Die Welt ist viel mehr als das von uns Wahrgenommene – aber wir haben darüber keine Erkenntnis. Die Entwicklung der Wissenschaften jedoch bringt den Menschen zu einem Punkt, wo er fühlt, dass es hinter den Grenzen unserer Welt noch etwas geben muss. Wo aber ist aber die Tür, die dorthin führt?

Nehmen wir an, alle Menschen wären blind. Wir würden irgendwie ohne Sehsinn auskommen, ohne etwas zu vermissen. Wir würden dann auch nicht erkennen, dass uns etwas fehlt! Doch tatsächlich fehlt uns ein wichtiger Sinn – das Gefühl einer höheren Kraft, die alles organisiert und alles lenkt. Wir spüren diese Kraft nicht – und unsere Verbindung zu ihr ist verborgen, als existierte sie nicht. In Wirklichkeit aber fehlt uns die Entwicklung, die uns diese Kraft enthüllen und erkennen lässt.

[#165302]

 

Geheimnisvolles russisches Volk

Frage: Worin besteht die Sonderaufgabe der russischen Zivilisation?

Antwort: Es ist schwer für mich, etwas dazu zu sagen, weil ich bis jetzt noch keine richtige, sehr einfache, offensichtliche, wahre historische Untersuchungen sehe, die uns erklären würde, wieso sich ein Volk mit diesem eigenartigem Charakter, Verhalten, Weltanschauung, Psychologie gebildet hat. Das ist völlig unklar. Das russische Volk fühlt sich nicht zur normalen egoistischen Existenz hingezogen. Die Russen haben keine strenge Entwicklung der Verlangen: Essen, Sex, Familie, Reichtum, Ruhm, Weisheit. Es entflammt in ihnen entweder das Verlangen nach Ruhm und Wissen und im nächsten Augenblick stürzen sie ab, sie machen Selbstlosigkeitsexperimente und ähnliches.

Sehr stark ausgeprägt ist das in der Literatur, woraus folgt, dass das Volk Leid erduldet und als Gegebenheit hinnimmt. Hier kann man keine Parallelen ziehen. Die Leiden, die in Shakespeare, Hugo, Dickens geschildert werden, sind völlig unvergleichlich mit den Werken von Dostojewskij, Tolstoi und späteren Schriftstellern wie Solschenizyn. Wir sehen ein Volk, das keine egoistische Wahrheit als seine Vorbestimmung sieht, auf die man aufbauen könnte. Also sich mit allem zu füllen, was nur möglich ist.

Für dieses Volk ist das amerikanisches Vorbild völlig unbrauchbar, in der ein Mensch alles hat: Geld, Haus, Familie, Wohnung, Auto. Und alle sind darüber glücklich: Wir haben in Amerika den Garten Eden auf der Erde erreicht. Das ist dem russischen Geist zuwider. Was braucht er? Genau diese Suche: „Was brauche ich?“ Das ist zwar egoistisch, aber gleichzeitig eine umgedrehte, fanatische Entwicklung. Das Leiden – wofür? Was ist das Ziel? Es stellt sich heraus, dass das Ziel verschleiert und nicht von egoistischer Natur ist. Das einzige, was für die Russen eine Bedeutung hat, ist der Stolz auf ihren Staat.

Europäer sind bereit dazu, sich für Geld zu verkaufen; die Russen dagegen kann man mit Begeisterung für ihre Stärke und Leidensfähigkeit kaufen. Ihr Egoismus ist höher als der „Geldegoismus“. Wenn man die Europäer für 5 -10 Milliarden in jede beliebige Richtung lenken kann, geschieht jede Veränderung in Russland mit Durchbruch, Weinen und gleichzeitig mit Mitgefühl.

 

Erwiderung: Es wird den Russen immer „Gottessuche“ zugeschrieben.

Antwort: Ich weiß nicht, ob sie nach Gott suchen, weil wir sehen, was mit der Religion passiert. Wenn wir ehrlich sind, gibt es nirgendwo eine „Gottessuche“. Alle Religionen vergehen, auch die orthodoxe Religion, die keine Möglichkeit für progressives Wachstum gibt. Alle orthodoxen Länder sind in wirtschaftlichen Schwierigkeiten.

Einst wählten sie eine Religion, weil sie ihrer Weltanschauung gerecht wurde. Mit anderen Worten, hier ist die Religion nicht ausschlaggebend, sondern der Bezug zum Leben und zur inneren Psychologie des Volkes. Daraus folgt, dass sie sich nicht entwickeln können und gezwungen sind, in unserer Welt zu betteln. Und alles hängt von der psychologischen Form und des inneren Verständnis der Welt ab.

Das Volk spürt es, versteht und weiß es. Deswegen kann die Regierung sie ohne auf Widerstand zu stoßen ausrauben; sie werden nie dagegen kämpfen. Diese Länder werden nie eine bourgeoise Revolutionen erleben. Nichtsdestotrotz wird sich die russische Zivilisation noch zeigen, weil ihre Suche die Suche nach Geld außen vor lässt. Die tierischen Verlangen nach Essen, Sex und Familie existieren in Russland üblicherweise auf niedrigem Niveau. Danach kommt der Reichtum, der im Westen so anerkannt ist. Russen aber neigen mehr zum Wissen. Das passt irgendwie nicht in unsere Welt. Somit hat die russische Zivilisation einerseits große Möglichkeiten, auf der anderen Seite aber kann sie sie aber nicht nutzen, weil man für die Realisation von Ruhm und Wissen in unserer Welt Geld braucht.

 

Frage: Das heißt, dass zwischen Israel und Russland eine Verbindung entstehen könnte?

Antwort: Es scheint, als stünden wir uns nahe; wir haben aber unterschiedliche Herangehensweisen, weil bei Israelis alles von den Funken, die zum Schöpfer steuern, kommt. Bei den Russen aber kommt alles von der Natur, in der sie sich entwickelt haben. Von der Kabbalah aus gesehen sind das die Eigenschaften der Seelen. Russland wird in diesen Prozess auf seine Weise eintreten. Jetzt aber hängt alles von uns ab. Wenn wir in der spirituellen Arbeit fortschreiten, fühlen sie sich zu uns hingezogen.

 

[#164404]