Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Wirklichkeit'

Die Macht eines netten Wortes

Neues Leben 577

Dr. Michael Laitman im Gespräch mit Oren Levi und Nitzah Mazoz

Zusammenfassung

Wir wissen alle, dass Worte Macht haben, darum sollten wir eine ausgewogene, mittlere Linie zwischen kritischen und freundlichen Worten in unserer Alltagssprache wählen.

Die Kompliment-Aufgabe: Ein Mensch, der gelobt wird, spürt enorme Zufriedenheit, seine Seele wird direkt gefüllt. Er fühlt sich wie ein Baby, das von seiner Mutter in den Arm genommen wird und dabei alle Kommunikationskanäle öffnet. Wenn ein Mensch eine Anstrengung unternimmt,jemandem ein Kompliment zu machen oder etwas Nettes zu sagen, auch wenn es gekünstelt ist, baut eine Wertschätzung für den anderen auf. Die Person, der ein Kompliment gemacht wird, auch wenn es nicht wahr und unecht ist, wird durch das Kompliment emotionell berührt sein.

Heute beklagen viele den Verfall der Sprache. Man macht sich über die anderen lustig und bringt sich gegenseitig in Verlegenheit. Das Phänomen der Beleidigungen im Internet wächst und wächst. Um dies zu ändern, benötigen wir eine Revolution in der Wahrnehmung. Wir müssen lernen, was unsere Welt vorantreibt. Die Weisheit der Kabbala lehrt uns, dass wir mit einer egoistischen Natur geschaffen wurden. Wir müssen daher eine gute und liebevolle Natur in uns selbst entwickeln. Wenn wir ein gutes Leben haben möchten, müssen wir gute Verbindungen und Beziehungen zwischen uns aufbauen. Wir müssen den ersten Schritt machen.

Bei der Entwicklung guter Beziehungen mit anderen gibt es drei Stufen: Denken, Sprechen und Handeln. Selbst wenn Sie nicht gut über mich denken, aber versuchen, Gutes über mich zu sagen, wird sich Ihre Haltung zu mir verändern.

Eine Arbeit/Übung für zu Hause oder wo auch immer: Wählen Sie jemanden aus, und schmeicheln Sie ihm. Er wird Ihnen sympathischer. Selbst wenn Sie jemanden hassen, wird sich ihre Haltung ihm gegenüber ändern, wenn Sie freundlich zu ihm sprechen. Durch Ihre Haltung beeinflussen Sie die Haltung des anderen Menschen Ihnen gegenüber und sie wird sich zum Besseren verändern. Stärker als die Kraft der Worte ist die Kraft der Gedanken. Gute Gedanken sind die stärkste Kraft in der Welt. Versuchen Sie, über die Menschen positiv zu denken. Was Ihnen als schlecht erscheint, kommt aus Ihrem eigenen Ego. Ein Gedanke wie dieser verursacht eine Verbesserung für beide, für den anderen und für Sie, da wir alle in einem inneren Netzwerk verbunden sind.

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Die Welt ist das, was wir erreichen

Ein Standard zur Beurteilung einer Weisheit

Der Wert jeder Weisheit dieser Welt entspricht der Absicht, die sie verfolgt. Dies ist das Ziel all unserer Überprüfungen. Eine Weisheit ohne eine Absicht ist unvorstellbar. Ausgenommen sind spielende Kinder, da sie damit ihre Zeit verbringen; das ist auch der Zweck. Aus diesem Grund wird eine Weisheit nicht nach ihrer Beflissenheit und Leistung, sondern nach dem zu verdienenden Ziel, das sich daraus ergibt, beurteilt.

Man sieht daher, dass jede weltliche Weisheit lediglich dem körperlichen Nutzen dient, der schnell verfliegt. Auf diese Weise reicht es für das Subjekt aus, wie die Eigenschaft zu sein. Und obwohl die Weisheit gegenüber diesen Subjekten viele Vorteile hat, ist sie dennoch ein spirituelles Element. Doch wir sagten bereits, dass sie entsprechend der Absicht beurteilt wurde, die für die Ewigkeit besteht. Und wenn der Zweck vergänglich und flüchtig ist, geht damit auch die Weisheit verloren. (Baal HaSulam, „Die Weisheit von Israel im Gegensatz zu den Weltlichen Weisheiten“)

Das Universum und seine Gesetze, die für uns unerschütterlich wirken, haben ihren Anfang und ihr Ende. Es gibt in jedem dynamischen System Anfang, Mitte und Höhepunkt und dann Rückgang, Abbau und Vergehen. Heute sehen wir daher die Gesetze, die wir studieren und die wir als absolut annehmen, nur im Rahmenwerk unserer fünf Sinne und in Bezug auf uns selbst. Hätten wir andere „Sinne“, würden wir andere Gesetze und Verbindungen wahrnehmen.

Frage: Ist damit gemeint, dass man sich innerlich ändern muss, um ein Physiker zu werden? Ich studiere und untersuche, wie sich die Welt um mich herum verändert und dafür die notwendigen Instrumente erzeugt.

Meine Antwort: Wenn ich einen bestimmten Bereich studiere, kann ich einen gewissen Faktor „einfrieren“ und ihn dann mit einem festgelegten Parameter studieren. Das Gleiche trifft auf uns zu, wenn wir unbewusst in unseren egoistischen Sinnen erstarrt sind und sie dazu nutzen, die Welt zu untersuchen. Es erscheint uns daher so, als gäbe es nichts außer der Welt, die wir sehen. Wir vergessen dabei aber, dass wir alles durch unsere Sinne wahrnehmen, die von Anfang an von der Natur festgelegt sind.

Könnten wir sie ändern, würde basierend auf unseren „neuen“ Sinnen eine völlig andere Wissenschaft auftauchen. Diese Variable verändert auf dramatische Weise alle Gesetze, die dann von „absoluten“ zu „relativen“ werden. Das Ergebnis wäre, dass auf jeder Stufe und bei jeder inneren Veränderung eine gänzlich neue Wissenschaft entstünde – ein anderer Zustand, eine andere Welt. Das erlangt ein Mensch.

Gemäß der Wissenschaft der Kabbala entstehen in einem Menschen, der sich auf den Weg macht, 125 fixe Arten der Veränderung und damit einher 125 Welten bzw. 125 Stufen der Erkenntnis, was letztendlich 125 Arten von Wissenschaften bedeutet. Wenn man aber die höchste Stufe erreicht, vereinigen sich alle bisherigen Errungenschaften zu einem einzigen Ganzen, das die Welt von Ejn Sof (Unendlichkeit) genannt wird.

Jetzt können wir das noch nicht verstehen, da wir dafür wahrscheinlich einen speziellen Übergang benötigen, welcher für uns noch unerreichbar ist.

Aus dem russischen Kabbalaunterricht 28/2/16

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Das Netz der Verbindung der gemeinsamen Seele

Numeri, 35:33f: Ihr dürft das Land, in dem ihr wohnt, nicht entweihen; denn Blut entweiht das Land, und man kann das Land von dem darin vergossenen Blut nur durch das Blut dessen entsühnen, der es vergossen hat. Verunreinigt nicht das Land, in dem ihr euch niedergelassen habt und in dessen Mitte ich selbst wohne; denn ich, der Herr, wohne mitten unter dem Volk Israel.

Blut ist das Licht Chochma. Wasser ist das Licht Chassadim. Es ist unmöglich, eine harmonische Gesellschaft und einen Zustand der Verbindung zwischen den Teilen der gemeinsamen Seele zu erreichen, solange wir uns gegenseitig nicht auf korrekte Weise egoistisch beeinflussen. Unsere egoistischen Teile müssen in angemessener Weise mit jedem verbunden sein.

Solange wir Egoisten bleiben, erbaut jeder altruistische Verbindungen zu anderen, die sich schließlich zu einem altruistischen Netzwerk zusammenfügen. Ich handle dir gegenüber von meinem Egoismus aus altruistisch und du machst es in gleicher Weise mit mir. Jeder bleibt dabei innerlich in seinem Verlangen verhaftet. Wir überwinden dieses Verlangen, arbeiten darüber und bauen Brücken über den Egoismus.

Das Wichtigste ist es, auf sich selbst eine Einschränkung zu machen, einen Schirm und eine richtige Einstellung anderen gegenüber zu entwickeln. Dann stellen wir praktisch alle Verbindungen, die sich kreuzen, an die Spitze unserer Handlungen – und nicht uns selbst.

Dieses riesige, mehrschichtige, Übertragungsnetz der Verbindung wird als die „gemeinsame Seele“ bezeichnet – einer für Alle! Jeder einzelne von uns ist individuell gesehen nichts; nur durch die Teilnahme an diesem „universellen Netz“ können wir den Schöpfer enthüllen.

Aus KabTV „Geheimnisse des ewigen Buches“ 16/12/15

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Die Zeit zwischen Leben und Tod

Frage: Wie soll man richtig mit dem Tod eines nahstehenden Menschen umgehen? Er war unter uns, und plötzlich ist er weg.

Meine Antwort: Nichts verschwindet aus dieser Welt; wir nehmen den Menschen nur einfach nicht mehr wahr. Doch die Kräfte bleiben.

Frage: Können wir uns mit diesen Kräften verbinden?

Meine Antwort: Es ist uns Menschen nicht gegeben. Nur in dem Maße, wie wir unsere Handlungen verbessern, helfen wir den fortgegangenen Seelen, sich richtig auf die neue Bestimmung vorzubereiten. Bei der nächsten Reinkarnation in materielle Körper werden sie sich richtig verhalten und somit der Korrektur viel näher sein.

Alle Seelen müssen die  Korrektur im Laufe des Lebens erreichen. Und wenn ein Mensch stirbt, dann wird ihm im nächsten Leben diese Möglichkeit gegeben. Die Seelen durchlaufen ihre Zyklen sowohl in einem Körper, als auch außerhalb.

Frage: Wenn ich einen nahstehenden Menschen verloren habe und weiter lebe, wie kann ich am besten mit dem Verlust und dem Schmerz umgehen?

Meine Antwort: Es ist notwendig, alle Anstrengungen zu unternehmen, die Welt zu korrigieren und die Nächstenliebe zu erreichen, wie es die Tora von uns verlangt. Dann wird die Liebe alle Sünden bedecken. Und damit  können wir allen Menschen helfen, die uns nahstanden. Auf die gleiche Weise wie wir einander in diesem Leben helfen, genauso helfen unsere Seelen einander. Wir sind alle mit einander verbunden.

Frage: Aber er ist doch gestorben?

Meine Antwort: Gestorben ist nur sein Körper. Was hat der Körper damit zu tun? Unsere Seelen sind verbunden, und wir gehören alle zur Seele von Adam Harishon. Sobald wir es schaffen, einander wirklich zu fühlen, werden wir auch die verstorbenen Seelen fühlen.

Frage: Und werden wir sie erkennen können?

Meine Antwort: Ja, aber nicht so, wir wie uns es vorstellen.

Frage: Was mache ich denn mit dem Schmerz?

Meine Antwort: Am besten für das Andenken an die Verstorbenen ist es, sich zu korrigieren und zur Nächstenliebe zu gelangen. Nichts anderes wird helfen, weder Geld noch andere Kräfte oder Handlungen; nur die Güte gegenüber unseren Mitmenschen und die Absicht, sie alle zu verbinden und sogar lieben zu lernen, zählen. Man korrigiert sich selbst, um gut zu anderen sein zu können, andernfalls ist diese Hilfe egoistisch. Und dies ist nur durch das Studium der Weisheit der Kabbala möglich. Dann nehmen wir die Verstorbenen wie Kräfte wahr. Denn wir alle sind Kräfte.

Alles hängt von der Wahrnehmung der Wirklichkeit ab und wie wir einander sehen. Jetzt denken wir nur, dass wir das wahre Bild erkennen. Wir könnten die Seelen tatsächlich sehen, aber momentan leben wir im Körperlichen und darum nehmen wir den Verstorbenen nicht mehr wahr. Der Körper verschwindet, weil wir nichts anderes als Körper wahrnehmen. Die Seele ist die Kraft des Gebens und der Liebe, die im Menschen verhüllt und kaum wirksam ist, weil man sie weder realisiert hat noch sie wachsen ließ. Entwickelt man die Fähigkeit, die Seelen wahrzunehmen, wird man es erkennen!

Frage: Was muss ich tun, um mich zu entwickeln?

Meine Antwort: Entwickle deinen Wunsch zu geben und die Menschen um dich herum zu lieben. Und dann wirst du alles sehen können, was dir jetzt noch verborgen ist.

Frage: Können uns die Verstorbenen uns sehen?

Meine Antwort: Das kann man nicht erklären. Die Wahrnehmung durch die Eigenschaft des Gebens unterscheidet sich grundlegend von der Wahrnehmung durch die Eigenschaft des Empfangens. Die Tora lehrt uns den Nächsten zu lieben, denn das ist die einzige Möglichkeit für ein gutes Leben. Probiere es aus und du wirst allmählich verstehen, was zwischen Leben und Tod passiert. Es steht geschrieben: „Die Liebe bedeckt alle Sünden“. Das bedeutet, dass wir jenseits aller verdorbenen Beziehungen zu einander eine Brücke aus Liebe erbauen müssen. Dann erst werden wir zur vollkommen Wahrnehmung der Realität gelangen.

Unser Schmerz um die Verstorbenen wird verschwinden und wir werden unser Leben aus einer reiferen Perspektive betrachten. Wir werden das Leben nicht mehr nur als eine kurze Periode von 70 Jahren sehen, sondern als ewig und vollkommen. Das Beste, das man in Gedenken an die Verstorbenen machen kann, ist die Weisheit der Kabbala zu studieren. Damit können wir das Prinzip von Körper und Seele wirklich verstehen.

„Neues Leben“, Folge Nr. 726

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Man muss Altruist werden

Kommentar: Nur Wenigen in dieser Welt gelingt es, gemäß dem alten Prinzip der Nächstenliebe „Füge deinem Nächsten nicht das zu, was dir selbst verhasst ist“ (Shabbat 31a) zu leben. Leonardo Christov-Moore und Marco Lacoboni, Wissenschafter der Universität von Kalifornien, kamen zu dem Ergebnis, dass es eine Methode gibt, welche die Menschen weniger egoistisch sein lässt und ihnen die Erfahrung ‚uneigennütziger zu werden’ vermittelt. Dieses Ergebnis wurde nach vielen Studien herausgefunden, deren Ergebnisse zeigten, das es möglich wäre, einem Menschen einen Impfstoff zu injizieren, um ihn zu sozialerem Verhalten anzuregen.

Meine Antwort: Ich würde es anders sagen. Ein Mensch ist in erster Linie ein hoch entwickeltes Tier. Es ist möglich, ihm besondere Handlungen beizubringen, damit er sein Haus „nicht verschmutzt“. Für diesen Zweck ist es wichtig, ihn richtig auszubilden und ihm das Konzept genau zu vermitteln. Dadurch versteht er, dass er für manche Handlungen bestraft und für andere belohnt wird. Wir erfahren Schmerz als Strafe und Freude als Belohnung. Dies erzeugt elektrische Impulse, die uns durchströmen und verschiedene Aminosäuren bilden.

So wird es möglich, ein Gerät zu erfinden, das ein Signal mit einer besonderen Frequenz sendet. Der Mensch, der diesen Sensor bekommt, wird entsprechend seiner guten oder schlechten Handlungen Freude oder Schmerz empfinden. Auf diese Weise wäre es möglich, einen Menschen in einen „Pavlov’schen Hund“ zu verwandeln.

Wenn wir mit der Ausbildung gemäß der Weisheit der Kabbala begännen, käme jedoch ein anderer Blickwinkel ins Spiel. Die Kabbala schlägt vor, dass ein Mensch die Stufe des „Geräts“ erreicht, welches ihn belohnt oder bestraft. Zugleich muss er begreifen, woraus er besteht und wie er sich zum höchsten Zustand, in dem er keine Bestrafung sondern nur immense Belohnung erhält, entwickeln kann.

Der Mensch wird dann verstehen, dass dieser erhabene Zustand nur möglich wird, wenn er mit anderen stark verbunden ist und eine organische Einheit mit ihnen bildet. In anderen Worten müssen wir uns zu einem Zustand verhelfen, bei dem die positiven Impulse, die in der Natur vorkommen, uns immer ausfüllen. Die negativen Impulse haben die Aufgabe, von uns schrittweise den „Abfall“ zu entfernen. Es ist der übrig gebliebene Müll von unseren „guten“ Anstrengungen. Zurück bleibt ein Zustand, welcher mit allem Wundervollem und Ewigen erfüllt werden könnte.

Es liegt an uns, mit der höheren Natur verbunden zu sein – aber weder mit Hilfe von Sensoren, noch mit Menschen, die diese Sensoren steuern.

Von Kab TV „Neues  von Michael Laitman 28/3/16

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Die Absicht und ihr Einfluss auf die Wirklichkeit

Frage: Viele Menschen, die ihr Leben und sich selbst verwirklichen wollen, wissen, dass es wichtig ist, vor der Umsetzung einer Handlung eine Minute innezuhalten und nachzudenken: „Was möchte ich tatsächlich mit meiner Handlung erreichen?“

Ist es wahr, dass die Beschäftigung mit etwas, das ich erreichen will – also die Absicht zur Handlung – die Realität beeinflussen und mir bei der Erfüllung meines Wunsches helfen kann? Kann das Nachdenken über meine Absicht vor der Handlung wirklich die Kraft haben, die Situation, die ich erreichen möchte, positiv zu beeinflussen?

Meine Antwort: Das, was ich am Ende erreichen möchte, wird Ziel genannt. Alle meine Handlungen auf diesem Weg sind auf den Zustand, den ich erreichen möchte, gerichtet. Ich spreche nicht über irdische Ziele. Die Kabbalisten arbeiten mit der höheren Kraft, mit der sie ständig in Verbindung sind und die die gesamte Realität lenkt. Sie überblicken die Wirklichkeit, die von dieser Kraft ausströmt, innerlich über das Gefühl und äußerlich über die Wahrnehmung mittels der fünf Sinne.

Ich betrachte nur diese Kraft, da sie es ist, die die Realität bildet. Meine Absicht ist nur auf diese Kraft gerichtet. Wie schließe ich mich in ihr ein, wie komme ich ihr in jeder Situation meines Lebens näher? Ob mit guten oder schlechten Menschen, mit meinen inneren Zuständen, mit Tieren, Pflanzen, dem Unbelebten – alles, was ich wahrnehme, ordne ich der höheren Kraft zu, die meine Wirklichkeit speziell für mich erschafft.

Es ist, als lebte ich in einem Film, den diese Kraft für mich erzeugt. Ein Teil dieses Films fühlt sich so an, als würde alles um mich herum ablaufen und ein anderer Teil in mir reagiert darauf. Die höhere Kraft bewirkt alles, was sich innerhalb und außerhalb von mir abspielt. Meine Absicht ist es, jede Minute meines Lebens das maximale Ausmaß an Verständnis zu erreichen, um mich an die höhere Kraft anzuheften, die meine Realität um mich und in mir formt.

Ich lerne, dass diese höhere Kraft zielgerichtet ist, wenn sie mich durch alle möglichen Zustände führt. Auf der Grundlage jedes innerlichen und äußerlichen Zustandes muss ich begreifen, dass es nichts außerhalb dieser Kraft gibt, die gut und gutes tuend ist. Sie bewirkt alles, auch die erschreckendsten und unangenehmsten Dinge, nur damit ich mich an sie wende. Sie steuert alles, was in der Vergangenheit, Gegenwart oder in der Zukunft stattfindet.

Ich versuche einen Zustand zu erreichen, in dem ich innerhalb dieser Absicht leben kann. Mein Ziel ist es, darin verhaftet zu sein. Wenn ich verschiedene Handlungen durchführe, wird sowohl die spirituelle als auch die körperliche Welt in mir geformt.

Das ist im wesentlichem mein Leben. Ich nutze innerhalb der gleichen Kraft die Erkenntnis, was sie von mir möchte, wie sie mich formt, wie sie die höhere Welt erschafft, wie ich sie erreiche, etc.. Ich schreite in zwei Schritten voran: Ich betrachte diese Welt, als käme sie von oben – und von der höheren Welt aus gesehen als Austritt von unten. Ich lebe immer in dieser Weise. So wird meine Einstellung gegenüber meiner Realität als Absicht bezeichnet. Über die Absicht wird in den Büchern der Kabbala viel geschrieben: Wie muss ich mich zu jedem Schritt auf meinem Weg und in meinem Leben beziehen? Durch die Absicht forme ich meine Realität.

Wenn ich alles körperliche und spirituelle mit der höheren Kraft, die mein ganzes Leben bestimmt, verbinden kann, dann lebe ich bereits in einer Welt und nicht in zwei. Denn alles rührt von dieser höheren Kraft her, es gibt nichts außerhalb davon.

So beeinflusse ich meine Wirklichkeit auf gute Weise. Die Wirklichkeit existiert eigentlich nicht. Ich erschaffe sie – und daher hängt es nur von mir ab, wie ich das tue.

Von Kab TV „Neues Leben“ 18/2/16

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Höre auf die Ratschläge der Kabbalisten!

Wenn ich in meinen Unterrichten über die Naturgesetze spreche, wollen das die Leute nicht hören, sie ignorieren meine Worte an die Menschheit. Die Naturgesetze sind feststehend und unumstößlich und wir müssen ihnen folgen oder wenigstens auf die Weisheit der Kabbala hören, die auf einem 6000 Jahre alten Wissen basiert.

Wir müssen diese Gesetze ausführen, da sie die gesamte Natur am Laufen halten. Wenn wir sie nicht einhalten, werden wir stattdessen stark unterdrückende Kräfte heraufbeschwören. Der Plan der Naturgesetze und ihre Erfüllung zwingen uns dazu, uns harmonisch an den allgemeinen Naturmechanismus anzuschließen. Was die Menschheit und unsere umgebende Natur bewegt, hängt von unseren Anstrengungen ab, wie wir auf die nächste Stufe aufsteigen, in die nächste Dimension, in ein vollkommen anderes System. Erst jetzt beginnen die Physiker neue Möglichkeiten zu entdecken, wie man in eine andere Realität übergeht. Aber die Weisheit der Kabbala spricht seit 6000 Jahren darüber.

Die Kabbalisten erfahren den Prozess des Übergangs. Sie sehen, fühlen und betreten neue Dimensionen, und leben gleichzeitig auch in unserer Welt. Obwohl sie uns das nicht vormachen können, fordern sie uns dazu auf, uns um unserer selbst willen klüger zu verhalten. Die Kabbalisten rufen die Menschheit nicht nur wegen des Weltfriedens zur Vereinigung auf. Das ist nicht genug in unserem System unserer Entwicklung. Wir müssen uns vereinen, um unsere momentane Stufe der Existenz zu verlassen und die nächste Stufe zu erreichen, weil wir dazu bereit sind und der Übergang für die ganze Natur unentbehrlich ist.

Aus diesem Grund übt die Natur Druck auf uns aus, zuerst auf die Juden und dann auf alle anderen Menschen. Die Welt hat ihre Entwicklung auf dem positiven Weg abgeschlossen. Das wird nicht mehr lange so weiter gehen. Wir werden bald Zeugen einer graduellen Zerstörung der Bande zwischen Staaten und Nationen, zwischen verschiedenen Unternehmen usw. werden. Und so bleibt uns kein Ort, an den wir flüchten könnten; wir müssen uns entsprechend den Naturgesetzen verhalten.

Ich nehme mir die Freiheit, die unangenehmsten Dinge zu äußern, weil es die Wahrheit ist. Ich möchte euch warnen. Und vergleicht mich nicht mit sozialen und politischen Akteuren. Jeder von ihnen verfolgt sein eigenes Wohlergehen und so vermarktet er sich selbst. Ich bin nicht an einer Selbstdarstellung interessiert, und es ist sogar besser, wenn ihr meinen Namen überhaupt nicht erwähnt. Hauptsache ist, dass ihr das Ziel der Natur, die ihren Kurs nicht ändert und uns wie eine Dampfwalze zermalmen kann, versteht. Deshalb appelliere ich an euch, wenn wir unsere Kinder und Enkelkinder diesen Weg der Entwicklung auf korrekte und leichte Art und Weise und mit Verständnis gehen lassen wollen.

Ich schaue mir die Menschen an, die mich angreifen, und interessanterweise sind sie sich alle sicher, dass sie wissen, was die Weisheit der Kabbala ist. Aber wenn die Weisheit der Kabbala über Dinge spricht, die ihren Wünschen entgegengesetzt sind, dann behaupten sie, dass ich nichts verstehe und dass meine Worte unglaubwürdig sind. Die Weisheit der Kabbala ist die Wissenschaft der Natur, der Naturgesetze und wie sich die Natur entwickelt. Wir müssen uns damit noch ernsthafter verbinden!

Wenn ich mich an die Massen wende, dann glauben sie, dass ich damit meine eigene Politik nach vorne bringen will. Es geht nicht um die Politik von Politikern aus verschiedenen Ländern, die meinen, dass wir uns auf die eine oder andere Weise verhalten müssen.

Es handelt sich nicht um meine persönliche Meinungen – ich übermittle lediglich das Programm der Natur, seine Gesetze, seine Methode und seine Entwicklung. Ich zeige das in einer einfachen, zugänglichen Weise auf, damit wir die natürlichen Gegebenheiten trotz des  Druckes der Natur einfach und konstruktiv durchleben können. Es geht nicht um meine persönliche Meinung, obwohl diese Dinge zu meiner Person gehören. Ich bin nur der „Übersetzer“, der die Geheimnisse der Natur übermittelt. Es gibt nichts, was ich möchte, bei dem, was ich sage, und diejenigen, die glauben, dass ich in meinen Unterrichten meine eigenen Meinungen vertrete, täuschen sich.

Öffnet die authentischen kabbalistischen Bücher, lest sie und begreift, was sie sagen. Ich übermittle euch das, was die authentischen ursprünglichen kabbalistischen Quellen, die in 6000 Jahren geschrieben wurden, sagen. Diese Quellen haben sich selbst enthüllt und sich die ganze Geschichte durch vollzogen.

Ich sage euch einfach, was heute geschieht und was morgen geschehen wird und vielleicht übermorgen, damit wir dem morgigen Tag einfacher gegenüber treten können! Ihr solltet versuchen, euch bewusster und verantwortungsvoller mit dem zu verbinden, was die Weisheit der Kabbala sagt. Es ist nur zu unserem eigenen Nutzen. Ich mache nur meinen Job und erwarte keine Bezahlung oder Anerkennung.

Frage: Was erwartest du von jemandem, der dir zuhört?

Meine Antwort: Zuallererst, dass er es unterlässt, mich zu verurteilen, weil sich derjenige selbst von dem korrekten Verständnis darüber abschneidet, was in der Welt nach kabbalistischer Interpretation passiert.

Ich bin wie ein Lackmusteststreifen, anhand dessen der Mensch durch seine Beziehung zu mir seine Beziehung zur Natur bestimmt. Die Hauptsache ist, dass ihr erkennt, dass alles, was ich sage, keinesfalls meine eigenen Gedanken sind. Es steht in den kabbalistischen Büchern geschrieben, beginnend mit Abraham, einschließlich dem Buch Sohar, den Schriften von Ari, Ramchal, Baal HaSulam, Rabash, Rav Kook und anderen. Ihre Hauptaussage ist der Ruf zur Vereinigung, zur Verbindung, ungeachtet unserer Impulse nach Trennung, Konkurrenz und gegenseitiger Bedrängnis. Unsere Rolle besteht in der Vereinigung über der Trennung. Das ist das Ziel.

Frage: Was sollte jemand, der diesen Ruf hört, tun?

Meine Antwort: Es gibt eine Methode der Vereinigung für die Massen. Im Grunde wird diese Methode durch das Diskutieren verschiedener Themen gemäß der Weisheit der Kabbala in einem Gesprächskreis erfüllt. Die Menschen fühlen sich einander näher in einem Kreis, und dadurch wird eine besondere Kraft zwischen ihnen enthüllt. Es ist ein Gefühl von Begeisterung über unsere Welt.

Es gibt eine Methode der Vereinigung für die Massen, die hauptsächlich im Kreis ausgeführt wird. Wenn man sich im Kreis hinsetzt und über kabbalistische Ratschläge diskutiert, dann fühlen sich die Menschen einander näher, und diese Annäherung ruft eine Art besonderer Kraft und Wärme hervor. Sie fühlen sich so, als würden sie sich über unsere Welt erheben.

Deshalb würde ich sehr gerne im Kreis Menschen sehen, die meine Worte ernsthaft aufnehmen anstatt mich zu verunglimpfen. Es wird uns besser gehen, wenn wir diese historische Periode bewusst durchlaufen, sodass am Ende etwas von uns übrig bleibt.

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Die Menschheit Ist Ein Geschlossenes System aus Seelen

Frage: Wir haben nicht viele Informationen über Kabbalisten, die hohe spirituelle Stufen erreicht haben. Es scheint, dass sie für sich arbeiteten. Welche Vorteile haben die Menschen von ihrer Arbeit?

Meine Antwort: Die gesamte Menschheit bildet ein penibles, vollkommen geschlossenes System aus Seelen, die alle einschließt: solche, die bereits fort sind, die Lebenden, die Ungeborenen, diejenigen, die sich in der spirituellen Welt oder auf unserer Stufe befinden. Es macht keinen Unterschied, wo und in welcher Gestalt sie sind. Die Stufen der Natur sind genauso in diesem System eingebunden: die unbelebte, pflanzliche und die tierische Stufe.

In anderen Worten, alles in der Natur ist in perfekter Harmonie, in Verbindung und Übereinkunft, in einem gemeinsamen  integralem Schema und darum sollten wir keinen einzigen Teil vom Rest trennen. Alles ist in ein System eingeschlossen, in dem alles miteinander verbunden ist.

Es macht keinen Unterschied, ob das ein Mensch spürt oder nicht, er ist ein Teil davon! Jeder hängt von der gegenseitigen Zusammenarbeit mit diesem riesigen System, das tatsächlich eine einzige allgemeine Seele ist, ab. Es hängt davon ab, wie ein Mensch sie beeinflusst und wie er die allgemeine Seele zum besten Zustand, zur Vollkommenheit bringt.

Vom Russischen Kabbala Unterricht

24/1/16

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Das Selfie als Symbol einer Ära

Frage: Ein „Selfie“ ist ein Konzept, das selbst von Psychologen nicht wirklich erklärt werden kann. Sie glauben, es sei eine Art von  Narzissmus. Menschen finden Gefallen daran, von sich Bilder zu machen, bevor sie sterben, wenn sie in einen Abgrund fallen oder nicht ausweichen, wenn ein Hochgeschwindigkeitszug heranrast. Anschließend posten sie die Fotos in das Internet. Dies ist heutzutage die gängigste Sache, und jeder liebt es, sich diese Bilder anzusehen. Es ist eine Art Virus unserer Zeit.

Meine Antwort: Warum können sie es nicht erklären? Die Antwort ist recht einfach: Wenn du die Bilder im Internet postest, hoffst du, dass irgendetwas Ewiges darin wohnt. Das Internet ist unsere Begegnung mit der Ewigkeit. Theoretisch existiert das, was dort heruntergeladen wurde, in einem System der gegenseitigen, menschlichen Beziehung für immer. Deshalb bringst du dich dort ein.

Frage: Warum wird ein Selbstportrait als Form der Kommunikation genutzt?

Meine Antwort: Weil ein Mensch, der sich selbst fotografiert, sich dadurch irgendwie ausdrücken will. Menschen sehen ihn an, verstehen vielleicht, wer er ist, was sein Gesichtsausdruck aussagt und was er über den Hintergrund, auf dem er sich abbildet, sagen möchte. Das ist die Übertragung einer sehr genauen und guten Information.

Frage: Psychologen haben eine Theorie über soziale Vergleiche. Der Theoretiker Leon Festinger behauptet, dass die Menschen eine angeborene Eigenschaft besitzen, sich in Bezug zu anderen fortwährend selbst zu beurteilen.

Meine Antwort: Das ist sicher so, da sich unser Ego nicht selbst bewerten kann. Wie kann es sich selbst erfahren, wenn nicht in der Verbindung zu anderen: Ich bin schlechter, besser, wo, wie. Die Hauptsache ist es, Menschen zu beobachten, um herauszufinden, wer man ist, mit wem man sich abbildet und was der Hintergrund bedeutet. Sie hin, sei neidisch und beeindruckt.

Frage: Warum möchte sich ein Mensch ständig selbst fotografieren anstatt seine Liebsten, Angehörigen und Freunde?

Meine Antwort: Sie sind nicht mehr meine Favoriten, nur „Ich“. Sogar wenn ich jemanden liebe, tue ich das nur, weil es mir Freude bereitet. Dies ist vergleichbar mit der Liebe zu einem guten Steak. Das Selfie erklärt unsere Selbstliebe bzw. den Wunsch, das Zentrum der Aufmerksamkeit zu finden, sehr genau. „Schau auf das Zentrum der Welt, lass alles auf der Seite. Siehst du mich? Das bin ich“.

Frage: Wird uns das zu einem tödlichen Ende führen?

Meine Antwort: Ja, heute entwickeln wir uns sehr schnell zu der Erkenntnis, dass das Ego schlecht ist.

Von KabTV „Neues von Michael Laitman“

4/4/16

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Aus der Illusion in die Wirklichkeit

Frage: Einige Jahre lange versuchte ich zu verstehen, wer ich bin und welche Aufgabe ich im Leben habe. Wie kann man diesen Weg fortsetzen ohne verwirrt zu sein und zwischen Wahrheit und Illusion unterscheiden?

Meine Antwort: Wir leben tatsächlich alle in einer illusorischen Welt. Doch das Problem ist, wie wir die wahre Welt finden können, in der wir leben und nicht dieses Trugbild, in dem wir uns momentan wähnen? Daher sollten wir das Studium der Kabbalah wählen, um die Zusammenhänge zu verstehen.

Die Kabbalah „übersetzt“ Empfangen, Wahrnehmung und Gefühl. Unsere imaginäre Welt, die wir nur durch unsere fünf beschränkten Sinne aufnehmen, splittert sich auf und öffnet sich uns, sodass wir eine völlig neue Welt vor uns sehen – sie ist die nächste Stufe der menschlichen Entwicklung.

Um jedoch einen „neuen Sinn“ zu entwickeln, müssen wir aus uns heraustreten und die Wahrnehmung durch unsere fünf Sinnesorgane verlassen. Sie geben uns die Illusion, als wären wir in dieser Welt, wo wir von Menschen umgeben sind, die uns gleichen, die ebenfalls ihren wahren Zustand und die umgebenden Realität erfassen wollen.

Aus uns herauszutreten bedeutet, dass wir anfangen, uns mit anderen Menschen, die uns gleichen, zu verbinden und an ihrem Leben teilzuhaben. Dadurch wird unsere gegenseitige Verbindung stärker und hilft uns, auch das wahrzunehmen, was außerhalb von uns liegt. Dann erkennen wir auch die Welt außerhalb von uns.

Dies ist unsere Hauptaufgabe, die sich durch ein einfaches Gesetz beschreiben läßt: „Und Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst“ (Levitikus 19:18). Wir beziehen uns dadurch auf die anderen Menschen wie zu uns selbst und wir erkennen die Welt durch deren Gefühle und Empfindungen. Das bedeutet „aus sich heraustreten“.

Die Kabbalisten gaben uns eine vollständige Liste an Ratschlägen, wie wir die richtige Verbindung zwischen uns herstellen können. Wenn wir diese Ratschläge in unserem Handeln in der Gruppe  beherzigen, erreichen wir einen Zustand, in welchem jeder den anderen fühlt und nicht sich selbst. Der Mensch spürt dann in den anderen Menschen einen höheren, erhabeneren Zustand und kann sich dadurch leichter von seinem eigenen Ego trennen. Dadurch erkennt er ein neues System des Aufbaus der Welt jenseits seiner eigenen Empfindung.

Dadurch lösen sich alle Schranken der eigenen Wahrnehmung auf und es entsteht ein neues Sinnesorgan zusätzlich zu unseren herkömmlichen fünf Sinnen. Das neue Sinnesorgan bewirkt, dass sich der Mensch „über“ seinem egoistischen Verlangen wiederfindet, das alles für sich selbst verschlingen will. Er erlangt neue Eigenschaften – jene des Gebens, der Liebe – Eigenschaften, die sich außerhalb von ihm befinden.

Das neue Sinnesorgan nennt sich „Seele“, in welcher wir die Höhere Welt fühlen und nicht länger durch unsere normale Wahrnehmung begrenzt sind. Wir verstehen, erreichen und spüren dann alles, was tatsächlich mit uns und der Schöpfung geschieht.

Aus der russischen Kabbalalektion, 13.12.2015

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