Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Wirklichkeit'

Sieh die Welt durch die zehn Sefirot

Frage: Muss ich das System der Erschaffung der Welten, die zehn Sefirot der Seele, wie das Einmaleins studieren, oder sollte ich akzeptieren, dass es für mich noch etwas ist, was noch nicht existiert und unverständlich ist?

Antwort: Du musst es studieren, später versuchst du danach zu forschen und so wird sich das System in dir bilden. Du wirst die Welt betrachten, als würdest du durch eine Schablone schauen, die Veränderungen in ihr beobachten und so die zehn Sefirot in dieser Welt sehen.

Wenn man wie durch ein Netz auf die Welt schaut, auf ein Individuum, auf sein Verhalten, auf die Wechselbeziehungen zwischen den Menschen, auf die Bewegung des Windes, der Luft, auf verschiedene Einflüsse in den Erscheinungen der pflanzlichen, tierischen oder spirituellen Welt, egal wo du hinschaust, du wirst überall das gleiche Netz von Zusammenhängen zwischen zwei Kräften sehen: positiv und negativ.

Frage: Wie viel Zeit braucht es, um die zehn Sefirot zu erreichen? Hängt es von einer bestimmten Einzelperson ab?

Antwort: Wir haben einen sehr ausführlichen, sechsbändigen Text, „das Studium der Zehn Sefirot“ (Talmud Eser Sefirot). Er erklärt, wie die zehn Sefirot alle Welten bilden, einschließlich unserer Welt  als die niedrigste der Welten, in der das höhere Licht durch die zehn Sefirot die ganze Schöpfung kontrolliert.

Aus der russischen Kabbala Lektion 5/3/17

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Belohnung und Bestrafung in unserem Leben Teil 1

Frage: Jeder von uns wünscht sich, im Leben eine Belohnung anstatt einer Strafe für seine Taten zu erhalten. Manchmal passiert es jedoch, dass wir unser Bestes tun, aber was auch immer wir versuchen, alles endet unglücklich, obwohl es unklar ist, warum. Gibt es eine Verbindung zwischen unseren Handlungen und den Ergebnissen, die wir in unserem Leben bekommen?

Antwort: Dies ist eine schwierige Frage, weil das ganze System vor uns verborgen ist. Wir erhalten Belohnungen und Strafen für all unsere Handlungen, aber wer weiß eigentlich genau, was eine Belohnung und was eine Strafe für uns ist?

Nur eines kann zweifellos gesagt werden: wir befinden uns in einem exakten System der Natur. Deswegen beeinflusst unser Verlangen, sowie seine Erfüllung, jede Realisation durch Worte oder Handlungen, jede unbewusste oder absichtliche Nuance in unserem Verhalten, jeden Gedanken – alles beeinflusst das System, und das System antwortet uns darauf.

Wir befinden uns in einem Spinnennetz. Das Problem besteht darin, dass wir dieses Netz nicht fühlen, aber zweifellos erhält man für alles eine Belohnung oder eine Bestrafung.

Das ganze System nennt man die “Realität” oder die “Welt”. Diese Welt ist echt und stellt nicht die Welt dar, die gerade vor unseren Augen erscheint. Wir sehen nur einen kleinen Ausschnitt, einen winzigen Teil der wahren Wirklichkeit.

Es ist unmöglich anhand des kleinen Teils des gesamten Systems, das wir fähig sind wahrzunehmen und das als “diese Welt” bezeichnet wird, sich das ganze System vorzustellen, um die Bedeutung unserer Handlungen zu verstehen. Deshalb wissen wir nicht, welche Reaktionen unser Handeln verursacht. Ich tue etwas und verstehe nicht, welche Auswirkung auf das System dabei entsteht, und ich habe auch kein Gefühl für die Reaktion des Systems in seiner vollständigen und wahren Form.

Darin liegt das ganze Problem der Verhüllung. Das ganze System ist vor uns verborgen, weshalb die Belohnung und die Bestrafung einen unerklärlichen Bereich darstellen, den wir nicht erforschen können. Je mehr wir das System der Natur mit Hilfe aller Wissenschaften studieren, desto mehr überzeugen wir uns davon, dass wir in tiefe innere Bereiche gelangen, die für uns unverständlich sind.

Die Natur bleibt vor uns verborgen und scheint uns noch vernebelter zu sein. Es gibt kein Ende für diese Vertiefung. Es ist daher unwahrscheinlich, dass wir anhand der Wissenschaft irgendwann die menschliche Natur offenbaren können. Früher hat man gehofft, durch die Psychologie weiter zu kommen, aber man ist schnell zu der Überzeugung gekommen, dass dieser Weg falsch ist, weil man in ein Gebiet eindringt, das für die wissenschaftliche Forschung nicht zugänglich ist.

Die Kabbala besagt, dass man sich von der Erforschung der Außenwelt zurückziehen soll. Die Außenwelt ist nur eine Illusion, die in unserem Inneren geformt wird, und zwar in unseren fünf Sinnesorganen. Diese Erkenntnisse ähneln einer Eisbergspitze, wobei 99% des Systems verborgen bleiben.

Deshalb sollten wir unsere Kräfte in die Offenbarung der inneren Wahrnehmung investieren, um unsere Wahrnehmung so zu erweitern, dass wir folglich das ganze System der Natur empfinden und enthüllen können.

Wenn wir beginnen dieses System zu enthüllen, dann werden wir empfinden, was Belohnung und Bestrafung bedeuten und welche Auswirkungen unsere Handlungen haben, d.h. welche gut und welche schlecht sind.  

Wir werden beginnen, die Realität richtig wahrzunehmen. Möglicherweise nehmen wir heute alles wie kleine Kinder wahr, die Coca Cola und Süßigkeiten als Belohnung empfinden. Wir wissen aber, dass sie für den Körper eher eine Bestrafung darstellen, d.h. eine negative  Auswirkung haben und keine positive.

Deshalb hängt alles davon ab, wer die Richter sind. Wenn wir jedes Mal auf die höhere Stufe hinaufsteigen werden, wie die Mutter bezüglich der Kinder, die sie vor allen Problemen beschützt, dann tun wir nichts Falsches. Denn alles, was für das Kind eine Belohnung ist, ist für die Mutter eine Bestrafung.

So können wir uns immer von der höheren Stufe aus selbst prüfen, um später erforschen und entscheiden zu können, worin die eigentliche Belohnung und Bestrafung bestand. Die Wissenschaft der Kabbala hilft uns das zu erkennen und festzustellen, wobei es mehrerer Anstrengungen bedarf. Folglich erkennen wir das absolute Gegenteil, wie im Beispiel mit den Kindern. Die heutige Wahrnehmung für die Belohnung wird zur Bestrafung und die scheinbare Bestrafung wird zur gerechten Belohnung.

Tatsache ist, dass wir uns in einem trügerischen System befinden, das auf unserem Egoismus, auf dem Verlangen zu genießen basiert. Die ganze Wirklichkeit, das ganze System unterliegt einem anderen Gesetz – dem gegenseitigen Geben. Dies ist ein integrales System, wo sich jedes Element in vollkommener Harmonie mit allen anderen Teilen befindet.

In diesem System macht niemand eine selbstsüchtige Berechnung,  sondern nur zum Wohl des gesamten Systems. Das, was für das gesamte System gut ist, gilt als eine Belohnung für all seine Elemente. Und das, was zum Wohl des einzelnen Teils geschieht, der sich somit dem ganzen System entgegenstellt, gilt als Bestrafung.

Je nach unserem Aufstieg und der richtigen Anheftung ans ganze System werden wir unsere Wahrnehmung für Belohnung und Bestrafung ändern, um die Belohnung mit dem Wohl des gesamten Systems zu assoziieren.

Und das, was für mein Ego gut war, aber dem System schadet, werde ich als Strafe ansehen.

 

Aus KabTV “Ein Neues Leben” 2/2/17

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Die einzige Kraft in der Entwicklung der Natur, Teil 1

Frage: Was ist das für eine Kraft, welche die ganze Welt zwingt sich zu entwickeln: Die gesamte Natur und die Menschheit?

Antwort: Wir existieren in einem Kraftfeld namens Natur, dass in sich eine Vielzahl von verschiedenen Kräften einschließt. Wir teilen diese Kräfte in Stufen ein: unbelebt, pflanzlich, tierisch und menschlich oder um sie nach dem wissenschaftlichen Prinzip: Physik, Chemie, Biologie usw. zu studieren. Wir definieren das nach der Bewegungsbahn unserer Entwicklung, nach dem Prinzip von Ursache und Wirkung.

Auf diesen Gebieten gibt es Bereiche, die uns völlig unbekannt und unverständlich sind. Die ganze Natur ist eine einzige Kraft. Je weiter wir in unserem Verständnis der Wirklichkeit vorankommen und je tiefer wir die Natur untersuchen, desto mehr sind wir davon überzeugt, dass es nur eine Kraft gibt. Unsere Wahrnehmung wird zunehmend integriert und global. Wir verstehen schon, dass es keine Trennung zwischen Physik, Chemie, Biologie und Zoologie gibt; vielmehr ist jeder Aspekt eine einzelne Form. Aufgrund der Einschränkung unserer Wahrnehmung, die auf uns wie einzelne Bruchstücke wirkt,  können wir uns nur auf eine einzige Realität einstimmen. Wir sind einfach nicht in der Lage, die ganze Schöpfung in Form eines Bildes zu sehen, als eine Kraft. Allmählich, abhängig von dem Grad unserer Entwicklung, beginnen wir zu verstehen, dass es tatsächlich ein Bild, eine Kraft ist, in der wir existieren. Diese Kraft entwickelt uns und gibt uns die Möglichkeit, dies zu erkennen. Diese Kraft, Natur genannt, will, dass wir das verstehen.

Ein Mensch studiert die Natur mit seinen Fähigkeiten, die ihm von Geburt an gegeben wurden, deshalb ist er natürlich durch Zeit, Entwicklung, Raum und seiner eigenen Wahrnehmung begrenzt. Er ist nicht fähig, sein Gehirn zu leeren und es neu zu programmieren. Die Menschheit ist das Ergebnis eines langwierigen Evolutionsprozesses, der unter den Einflüssen verschiedener Handlungen und Kräften, die sich über Milliarden von Jahren erstreckten, stattfand.

Der Mensch ist das Ergebnis der Entwicklung der Natur. Deshalb stellt sich die Frage: Ist dieser Mensch ein untrennbarer, integraler Bestandteil der Natur, ist er in der Lage, das zu studieren?

Um das zu tun, ist es notwendig sich über die Natur zu erheben.

Erst vor kurzem, auf dem hochmodernen Stand der Wissenschaft,  fingen wir an zu verstehen, dass Zeit und Raum relativ sind, dass es anstelle von Materie Energie geben kann. Energie ist etwas, das verschwindet, was bedeutet, dass auch Materie verschwinden kann.

Es stellt sich heraus, dass all die endlosen Tonnen Materie, die wir im Universum sehen, nicht Materie sondern Energie sind, etwas das vergänglich ist und verschwindet. Im Wesentlichen ist unser Universum leer!

Darüber hinaus können Ursache und Wirkung den Platz tauschen. Was uns als Ursache erschien, wird als Wirkung entdeckt und umgekehrt. Es ist möglich, dass das Ereignis, welches jetzt stattfindet, die Ursache für sich selbst hervorbringt und nicht die Ursache das Ergebnis erzeugt.

Es gibt ein Phänomen, das  in der Quantenphysik beschrieben wird, bei dem Partikel, die durch kosmische Gegensätze voneinander getrennt sind, miteinander verbunden sind. Wenn sich ein Teilchen in einer bestimmten Weise dreht, dann dreht sich das andere Teilchen, das Milliarden von Meilen entfernt ist, auf die gleiche Weise. Es ist nicht so, dass ein Teilchen die Handlung des anderen nachahmt, sondern sie sind miteinander verbunden. Keines von ihnen ist weder Ursache noch Wirkung, alles ist ein einheitliches Ganzes. Es ist in keiner Weise mit unserem Intellekt zu verstehen, da unser Geist so außerordentlich begrenzt ist. Deshalb stellt sich heraus, dass all unsere Untersuchungen über die Natur extrem eingeschränkt sind.

Frage: Müssen wir zugeben, dass es sehr viel mehr gibt, was wir nicht wissen?

Antwort: Wir wissen fast nichts! Unsere Wahrnehmung von Mathematik und Physik ist auch das Ergebnis der Art, wie wir gemacht werden. Wenn wir anders gemacht wären, hätten wir eine andere Art von Mathematik, 1+1 wäre nicht gleich zwei.

Es ist nur eine Annahme, dass 1+1=2 ist. Wenn wir unsere Sinnesorgane austauschen, dann würden wir eine andere Realität sehen. Die ganze Natur, die uns umgibt, scheint ganz anders zu sein.

Die Kraft, welche die Natur entwickelt, kann als absolut akzeptiert werden, sie existiert außerhalb von uns. Diese Kraft schuf die Natur und uns in solch einer Form, dass es uns möglich ist, einen Teil der Natur in begrenztem Umfang zu studieren. Wenn wir tatsächlich die Natur studieren wollen, für die es notwendig ist neue Fähigkeiten zu erwerben, dann müssen wir auf das Niveau dieser Kraft aufsteigen.

 

Von Kab TV „Ein neues Leben“ 27/6/17

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Wie erreicht man die Liebe?

Kongresse in Amerika. Lektion Nr. 9 in Brasilien.

Frage: Wie können wir praktisch die Liebe erreichen?

Mein Antwort: Wenn du dich anstrengst und siehst, dass dir nichts gelingt, dann wirst du an den Schöpfer erinnert, und daran, dass Er helfen muss. Wenn du dich an Ihn wendest, dann siehst du, wie Er alles anordnet. Auf diese Weise kommt die Liebe zum Schöpfer zu dir.

Du siehst, mit welcher Liebe und Hingabe, mit welcher Fürsorge Er dir all die Hindernisse, Probleme und Unannehmlichkeiten bereitete. 

Aufgrund der Tatsache, dass „die Liebe alle Sünden bedeckt“, beginnst du Liebe für den Schöpfer zu empfinden. Denn du siehst, dass Er nie irgendwelchen Schaden bei dir  verursacht hat.

Wenn die Liebe sich offenbart und alle Übel bedeckt, dann siehst du, dass das Böse nie existierte. Es kam dir nur so vor, dass dieses Problem existiert, aber jetzt siehst du, dass es nicht so ist. Es sollte dir als existierend erscheinen, damit du die Liebe offenbarst.

Dies geschieht auch in unserer Welt. Manchmal streitest du, streitest dich mit jemandem, sagen wir mit deiner Frau. Du kochst! Und dann versöhnt ihr euch, und du  denkst, dass alles, was passiert ist, Unsinn war, da nichts Bedeutendes dran war. „Wie kann es sein, dass wir wegen dieser Kleinigkeit uns so sehr zerstritten haben, dass ich mich scheiden lassen und weglaufen wollte?!“

So ist das Leben. Aber was hast du damit erreicht?  Dass alles, was geschehen ist, wie unwirklich war, und jetzt genießt du die Nähe noch mehr. Daraus lernst du nicht sehr viel für die Zukunft, und dann wirst du dich wieder streiten.
Das heißt, wenn wir alles, was uns in unserem Leben, in der Familie und an jedem Ort passiert, so wahrnehmen, dass es vom Schöpfer kommt, damit wir lernen, alles mit Liebe zu bedecken, dann werden wir ein vollkommen anderes Leben sehen.

 

Aus der 9. Lektion vom Kongress in Brasilien am 30.04.2017

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Was ist die Verbindung zwischen der Weisheit der Kabbala und der Tora?

Frage aus Facebook: Was ist der Zusammenhang zwischen der Weisheit der Kabbala und der Tora? Schließlich ist die Kabbala eine Wissenschaft über das Universum, sie ist der Ursprung, die allgemeine Struktur, die  gesamte Entwicklung und das von jedem einzelnem Detail. Wie kann eine solch grandiose Lehre auf religiösen Geschichten und Gleichnissen beruhen?

Antwort: Es gibt in der Tat keinen Zusammenhang zwischen der Kabbala und der gewöhnlichen weltlichen Interpretation der Tora. Immerhin ist die Kabbala in Wahrheit der verborgene, geheime Teil der Tora, da ein Mensch sie nicht durch seine persönlichen Eigenschaften offenbaren kann. Wenn es sich selbst enthüllt, sieht ein Mensch, dass die Tora seine Sinne ändert und ihn zur Wahrnehmung der höheren Welt führt – das System welches unsere Welt regiert, um einen Menschen und durch ihn unsere Welt zu verändern und nicht um nur eine Art von materiellen Handlungen durchzuführen. Darüber spricht die Tora. Die Tora ist in den inneren (Kabbala) und den äußeren Teil, der über die Erfüllung einiger akzeptierter Grundsätze und Handlungen spricht, die als „praktisches Judentum“ bezeichnet wird, geteilt.

 

Von Kab TV „Neues mit Michael Laitman“  27/3/17

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Wenn du deinem Nächsten ein Darlehen gibst…

Rav1Tora, Deuteronomium 24,10 – 24,11:
Wenn du deinem Nächsten irgendein Darlehen leihst, dann sollst du nicht in sein Haus hineingehen, um von ihm ein Pfand zu erheben. Draußen sollst du stehen bleiben, und der Mann, dem du geliehen hast, soll das Pfand zu dir nach draußen bringen.

Die Tora spricht hier nicht über den zwischenmenschlichen Umgang untereinander, wenn sie einem rät, nicht in das Haus eines Kreditnehmers zu gehen. Er soll ihm damit  nicht zeigen, dass er selber für diese Situation verantwortlich ist, dass der Nächste ihm etwas schuldet.
Die Tora spricht nicht über körperliche Handlungen.
Zu leihen bedeutet, den egoistischen Wünschen Kraft zu geben, damit sie später für altruistische Absichten benutzt werden können.
Ein Haus zu betreten bedeutet, sich mit dem egoistischen Verlangen zu vereinen.
Sie müssen in Erscheinung treten, so dass sie an einem hängen bleiben.
Deshalb hat man kein Recht, das Haus eines Menschen zu betreten, dem man einen Kredit gibt, weil man durch seinen Egoismus beeinflusst werden könnte, sobald man unter die Einwirkung seines Klis, seines Gefäßes, seines Verlangens, seiner vier Phasen gelangt.
Diese Interaktion muss absolut äußerlich sein und man muss den Kredit ohne Pfand und ohne Interesse zurücknehmen.
Es steht geschrieben „ bleib draußen“, wobei draußen sich auf das Eigentum bezieht.
Es gibt einen Unterschied zwischen privatem und öffentlichem Eigentum (wie bei öffentlichen Plätzen und Straßen).
Gärten sind der Typ Eigentum, der zu zahlreichen Haushalten zählt.
Es gibt aber auch Eigentum wie Felder, die jenseits der Stadtgrenze liegen, aber dennoch einem Besitzer gehören.
Und es gibt Eigentum, das niemandem gehört, weil es die Allgemeinheit besitzt.
Wiederum gibt es Eigentum, das zu den Cohens (jüd.Priester) gehört, womit der Tempel gemeint ist und so weiter.
Mit anderen Worten, alles wurde zweckgebunden erschaffen, weil alles eine spirituelle Wurzel hat.
Das Traktat „Shabbat“ im Talmud spricht davon.
So ist unsere innere Welt geteilt und so sehen wir es in der Außenwelt. In Wirklichkeit gibt es keine äußere Welt – es ist nur unsere Wahrnehmung. Wenn wir uns korrigieren, werden wir stufenweise entdecken, dass dies die Welt ist, in der wir auch draußen existieren.

Aus KabTV „Geheimnisse des Ewigen Buches“  10/31/16

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Die Kunst des Gleichgewichts

Frage: Wie sieht die Definition von gut und böse aus?

Antwort: Das Gute ist Gleichgewicht, Harmonie und Verbindung zwischen allen Naturkräften. Das Böse dagegen ist Ungleichgewicht und Leere. Und der Ausbruch einer der letzteren Kräfte führen zu Krieg oder Katastrophen.

Mit anderen Worten ist das Gute ohne das Böse auch schlecht. Ein Tag mit Sonnenschein erscheint uns besser als einer mit Unwettern. Zuviel davon jedoch kann in Gluthitze und Dürre enden. 

Das Gute verbirgt sich daher im Gleichgewicht. Das bedeutet, dass man die Balance auf drei Ebenen meines Daseins unterstützen muss: Da ist die körperliche Ebene („tierisch“ genannt), die menschliche Ebene und die spirituelle Ebene.

Die körperliche Ebene umfasst Gesundheit, Haushalt, gesunden Sex und empathisches Verhalten gegenüber der Familie. Der Mensch muss das alles erlernen, denn im Gegensatz zum Tier erfolgt bei ihm nicht alles aus dem Instinkt heraus.

Die menschliche Ebene beinhaltet die Wechselwirkungen mit der Gesellschaft und der Umgebung.

Die spirituelle Ebene betrifft die persönliche spirituelle Suche nach dem Ziel des Lebens, nach der Wahrnehmung der Wirklichkeit und die Vorstellungen über die Höhere Kraft.

Diese drei Ebenen müssen im Gleichgewicht sein. 

Frage: Wie erbauen wir das Gleichgewicht auf der menschlichen Ebene, in den Wechselwirkungen mit der Umgebung?

Antwort: Wir spüren keine Unterschiede zwischen uns, wir gehören zu einem menschlichen Organismus, zu einem System. Wir möchten zwischen uns ausgeglichene Beziehungen schaffen: Letztendlich trennt uns nichts, wir sind Eins. Wir sind voneinander abhängig, spüren aber diese Abhängigkeit nicht, da man auf alle Anfragen sofort Antwort erhält. Man bekommt also das, was man benötigt und gibt den anderen das, was diese brauchen.

Das wäre Gleichgewicht in der menschlichen Gesellschaft, die Wechselwirkung, welche auf den beiden entgegengesetzten Kräften basiert. Und jeder von uns verfügt über diese Kräfte. Einer für alle und alle für einen

Frage: Wie gehen wir aber diesen Weg? Wie hält man die richtige Ausrichtung auf das Ziel?

Antwort: Als erstes müssen wir das erlernen. Wenn man auf diese Weise sein Leben in der Familie und in anderen Kreisen organisieren möchte, beginnt man, die Balance zwischen sich und der Umgebung zu spüren. In dieser näheren Umgebung offenbart sich eine gemeinsame Kraft, die gut und Gutes tuend ist.

Einerseits erschaffen wir sie und anderseits ist sie in der Natur enthalten, sie ist über uns. Eigentlich erbauen wir diese Kraft nicht selber, sondern wir schaffen vielmehr die Bedingungen für ihre Offenbarung. So sind wir daran beteiligt. Diese Kraft erfüllt uns und wir formen sie mehr und mehr. Bis vollkommene Harmonie zwischen uns und dieser Kraft entsteht.

Das ist das Ziel des Menschen „die absolute Güte“.

Frage: Was bedeutet, dass diese Kraft der Güte mein „Kompass“ sein soll, welcher sich in jeder Wechselwirkung zwischen mir und der Umgebung offenbart?

Antwort: Genau zwischen uns. Wir sind gleich, verschwinden förmlich und hinterlassen nur das gemeinsame Verlangen, diese Harmonie im Gleichgewicht zu halten.

Gemäß diesem gemeinsamen integralen Zustand zwischen uns ergeben sich die Begriffe „gut“ und „böse“. Das Gleichgewicht nennt man „gut“ und Ungleichgewicht heißt „böse“.  

Ich wiederhole, der Schwerpunkt liegt in der Harmonie mit der Umgebung auf Basis der Wechselwirkung. Hier prallen „Plus“ und „Minus“ aufeinander, das Geben und das Nehmen. Es gleicht dem Stoffwechsel, es sind Wechselwirkungen von Gefühlen und Beziehungen. Es ist das Gleiche wie auf der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Ebene, aber hier auf der geistig-spirituellen Ebene.

Auf dieser Ebene entwickeln wir in uns „Spürsinn“ für das Böse. Wir können das Böse durch die universellen Kriterien begreifen. Gleichgewicht zwischen den Menschen, sowie die gegenseitige Liebe und Verbindung sind gut, aber die Abkehr von der Einheit und die Entfernung von der Verbindung sind schlecht.

Das muss die Grundlage in der Bildung des modernen Menschen sein. Weil er im Prinzip nicht mehr braucht als das. Das wird ihm den Erfolg im Leben sichern.

Aus dem 393. Gespräch „Neues Leben“, 03.06.2014 – 6.07.2014

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Altruismus – das Grundgesetz der Natur

Wir befinden uns in dem speziellen System, das „Natur“ oder „Schöpfer“ genannt wird, was ein und dasselbe ist.

Dies ist ein geschlossenes, perfektes und konstantes System. Die Menschheit empfängt davon Reaktionen und Einflüsse und entwickelt sich dadurch immer weiter. Das System arbeitet an uns. Es versucht uns in Übereinstimmung mit sich zu bringen, damit wir das Gefühl bekommen, durch unsere bewusste Entscheidung und Arbeit der Natur ähnlich und ein integraler Teil davon zu werden.

Ein Mensch sollte ein Meister dieses Systems sein – alle Menschen als ein Geschöpf. Um ein vollkommenes System der Natur zu werden, müssen wir uns zu einem Ganzen verbinden. Gegenseitiges Geben, gemeinsame Verbindung und Unterstützung, liebe deinen Nächsten wie dich selbst, ist das Gesetz dieses einzigen Systems. Es arbeitet an uns, um uns zu seinem Zustand zu bringen.

Aus diesem Grund ist das Gesetz der Nächstenliebe ein zwingendes, dessen Entwicklung unabhängig von unserem Wunsch oder Widerstreben auf uns wirkt. Die Weisheit der Kabbala lehrt uns, wie wir dieses Gesetz erfüllen können und wie wir einen guten Weg der Übereinstimmung zwischen Schöpfer und Geschöpf finden, um voran zu schreiten. So wird unsere Entwicklung rasch und angenehm sein.

Früher oder später nähern wir uns – ob durch einen guten oder schlechten Weg – immer näher an die Eigenschaften dieses Systems der Natur an. Wir sehen, dass sich die Welt ständig verändert. Jedes Mal , wenn wieder aufgedeckt wird, dass die fortgeschrittenen Staaten die festgelegten gesetzlichen Bedingungen endlich erfüllen sollten. Altruismus ist eine allgemeine Verbindung, die sich über alle Unterschiede hinwegsetzt und die Basis der Natur bildet. Es sollte genauso auf die Menschen übertragen werden.

Unbelebte Materie, Pflanzen und Tiere haben keine Wahlfreiheit. Ein Mensch muss dieses Gesetz verstehen und damit einverstanden sein; selbst wenn er die Möglichkeit hat, etwas anderes zu wählen, sollte er trotzdem das altruistische Gesetz der vollständigen Verbindung mit anderen bevorzugen. Der Altruismus ist der Endzustand, zu dem wir durch die Evolution gelangen werden. Auf dem Weg dorthin passieren wir immer zwei Zustände, zwei Linien. Wir betreten die linke Linie und empfinden Leiden und Schwierigkeiten; dann verstehen wir, dass dies erforderlich ist, um uns rasch mit der rechten Linie zu verbinden.

Die Menschheit bewegt sich auf diese Weise: Manchmal entstehen brutale Regimes, ein anderes Mal freundlichere und barmherzigere. Nach und nach löst sich Böses und Gutes ab, bis man schließlich nach all den Leiden zum Zustand gelangt, wo es reicht und man endlich fähig wird, sich vollständig zu verbinden.

Frage: Warum reagiert das System auf das menschliche Verhalten so kompliziert? Ein Staat agiert auch nicht integral und das System schlägt ein anderes Volk. Alles ist so verwirrend, es ist schwierig voranzuschreiten.

Antwort: Tatsächlich wird der Fortschritt nicht entsprechend unserem Verstand und unseren Gefühlen gemessen, sondern in Übereinstimmung mit der Ursache und dem Sinn für die höhere Stufe, die als „Glaube über den Verstand“ bezeichnet wird. Schließlich schreiten wir aufgrund der höheren Naturkräfte voran. Warum ist es so organisiert, dass wir auf diesem Weg nichts sehen können?

Die Kabbalisten erklären es so: Hätten wir die Möglichkeit, alles zu sehen, würden wir niemals zu einer höheren Stufe aufsteigen. Wir würden nur den materiellen Horizont in unserer Stufe verlängern. Um die nächste Stufe zu erreichen, ist es notwendig, unser inneres Arbeitsprogramm, unsere Wünsche, Absichten und Gedanken, zu verändern. Es ist unmöglich, dies mit den herkömmlichen Wahrnehmungen und Motiven umzusetzen. Wir müssen Kraft von oben erhalten und uns ständig mit dieser Hilfe verbessern.

Mit den Werkzeugen, die wir derzeit haben, können wir keine spirituelle Entwicklung empfangen. Wir können uns nur materiell entwickeln. Es gibt schlaue, dumme, starke, schwache, erfolgreiche Menschen und Verlierer; nichts bezieht sich auf die qualitative Entwicklung.

Die qualitative Entwicklung ist der Übergang zur nächsten Stufe. Es ist wie der Unterschied zwischen der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufe oder wie zwischen einem Fisch, einem Käfer, einem Hund und einem Mensch. Das bedeutet, es gibt eine qualitative Entwicklung in der Wahrnehmung der Realität oder genauer gesagt an die Annäherung an die höhere, alles lenkende Kraft. Solch eine Entwicklung nähert die aktuelle Stufe mehr und mehr an die höhere Stufe an, daher können wir den qualitativen Aufstieg nicht durchführen.

Wir verstehen und spüren die höhere Stufe solange nicht, bis wir zu ihr aufgestiegen sind. Ein Stein fühlt nicht, wie eine Pflanze lebt. Es gibt eine Verbindung zwischen den Stufen, aber nicht in unserem Verstand und Gefühlen. Gerade wenn ich meinen Verstand und meine Gefühle annulliere, kann ich einen kleinen Vorgeschmack auf die nächste Stufe erhalten. So wie der Stein eine Pflanze und eine Pflanze ein Tier nicht fühlt, so kann auch ein Mensch die höhere Kraft nicht bemerken. Nur wenn wir daran arbeiten, uns der höheren Kraft anzunähern, verursachen wir eine Reaktion und werden schließlich in Kontakt mit ihr kommen. 

Der Mensch erklimmt zum ersten Mal in der Geschichte die höhere Welt, die Leiter der Natur. Der Unterschied ist hier nicht derselbe, wie zwischen einem Stein und einer Pflanze, sondern ist von viel größerer Qualität.

Aus dem 3. Teil der täglichen Morgenlektion vom 12/1/17

(201040)

Das Verlangen nach Genuss ist nicht gleichzusetzen mit dem Ego

Frage: Wenn uns der Schöpfer als ein Verlangen zu empfangen schuf und uns Zufriedenheit geben möchte, sind wir dann nicht grundsätzlich gegensätzlich zu Seinem Verlangen, indem wir uns wünschen Ihm ähnlich zu werden und zum Geben kommen?

Antwort: Da wir nicht auf den Wunsch verzichten, begegnen wir nicht Seinem Verlangen. Wir ändern nur dessen Absicht. Alle unsere Verlangen bleiben erhalten und arbeiten, um noch mehr zu empfangen. Ich ändere nur meinetwegen die Absicht für mein Ego, zu einer Absicht um der anderen willen. Insofern geht meine Absicht nach außen, da ein Wunsch selbst nicht das Ego ist.

Ein egoistisches Verlangen ist ein Wunsch mit einer Absicht, die auf den eigenen Vorteil ausgerichtet ist. Ein altruistisches Verlangen ist der gleiche Wunsch, jedoch mit der Absicht um der anderen willen. Wenn ich alle meine Verlangen verwende und aus mir heraustrete, dann verwirkliche ich sie auf die richtige Weise.

Ein Mensch kann die Absicht nicht ändern, die Veränderung geschieht nur in einer Gruppe unter dem Einfluss des Or Makif (umgebendes Licht). Nur die richtige Methode fördert und ruft das Or Makif herbei, welches die Absicht um meinetwillen zu einer Absicht um der anderen willen ändert. Auf dieser Stufe beginnen wir die Welt, die sich außerhalb von uns befindet, wahrzunehmen.

Aus der Kabbala-Lektion auf russisch

18/8/16

(198628)

ALL AS ONE! Kabbala-Kongress, 21.-23. Februar 2017, Tel Aviv

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