Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Wirklichkeit'

Die Illusion unserer Welt

Frage: Hat der Krieg eine spirituelle Wurzel?

Antwort: In unserer Welt hat alles seine spirituelle Wurzel, ansonsten würden diese Objekte gar nicht existieren. Die Kräfte, welche aus der spirituellen Welt runtersteigen, aus dem höheren System der Lenkung und der Verbindung der Kräfte, haben sich allmählich materialisiert und sind in unserer Welt als verschiedenste Objekte vorhanden.

Deswegen wurde gesagt: “Es gibt keinen Grashalm in unserer Welt, der ohne den Einfluss der höheren Kraft ist, die ihn schlägt und zu wachsen zwingt.“ Das ist natürlich.

Die höheren Kräfte steigen aus der Welt der Unendlichkeit über die Welten von Adam Kadmon, Azilut, Brija, Jezira und Assija herunter, kommen bis in unsere Welt und materialisieren sich hier.

Wenn wir von der höheren Wurzel gegenüber seinem Zweig in unserer Welt sprechen, ist das sehr schwer zu erklären, weil dieses System sehr verzweigt ist. Zum Beispiel, wie kann man ein Glas oder die menschliche Hand den höheren Objekten angleichen? Mehr noch, in unserer Welt existieren sie nicht! Das sind nur die Kräfte, welche die Objekte in unseren Verstand malen, in unsere Empfindungen. Uns scheint aber, dass dies materielle Objekte sind. Es ist eine Illusion.

 

Aus der russischen Kabbalalektion 7/9/17

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Was ist, wenn ich benutzt werde?

Frage: Wie kann ich den eigenen Egoismus und den der anderen erkennen, oder wenn ich benutzt werde? 

Meine Antwort: Wenn ich die Ähnlichkeit des Schöpfers erlangen will, um die nächste Stufe der Wahrnehmung der ganzen Wirklichkeit, der Natur, der Schöpfung zu erklimmen, dann ist es mir unwichtig, ob ich benutzt werde oder nicht. 

Ich muss ein völlig anderes Konzept annehmen: Alles, was in der Natur existiert, mich eingeschlossen, wird von einer Einzigen Kraft erschaffen und erhalten, dem Schöpfer. Und es interessiert mich  nicht, was andere Leute denken, und was in der Welt passiert. Dieses wird vom Schöpfer gelenkt.

Deshalb versuche ich durch alles, was in den kabbalistischen Büchern steht, eine Verbindung mit dem Schöpfer zu finden, um in Allem Ihn zu sehen und nicht die anderen Menschen mit ihren Verlangen und Gedanken. Es ist alles weit hergeholt. In Wirklichkeit existiert nichts davon.

 

Aus der Lektion in Russisch, 11.06.2017

[#213098]

Der Begriff “Gott“ in der Kabbala

Frage auf Facebook: Einen zentralen Platz in allen Religionen nimmt der Begriff „Gott“ ein. Was ist Gott in der Kabbala?

Meine Antwort: Gott in der Kabbala ist die allgemeine Kraft der Natur, außer der nichts anderes existiert.

Für den Menschen ist das ein abstrakter Begriff. Wir können nicht über etwas reden, was sich außerhalb unserer Wahrnehmung befindet. Keiner hat das je wahrgenommen. So ein Zustand des Schöpfers ohne einen Bezug zu uns, d.h. wenn diese höhere Kraft selbständig existiert, kann von uns auf keinen Fall offenbart werden und deswegen heißt diese Kraft „Azmuto“, also Er an Sich.

Alles, was wir wahrnehmen und das, was uns zu offenbaren gegeben wird, sind die Handlungen der höheren Kraft an uns. Die Kabbala befasst sich mit den Offenbarungen dieser Handlungen an den Menschen.

Wir nennen diese höhere Kraft „Schöpfer“, weil Er den Menschen erschaffen hat. Er hat im Menschen alle Eigenschaften erschaffen. Innerhalb dieser Eigenschaften nehmen wir unsere Welt wahr und wir können durch unsere Empfindungen den Schöpfer selber (der uns erschaffen hat) wahrnehmen. Wir können erforschen wieso Er uns mit solchen Eigenschaften erschaffen hat, mit solchen Beschränkungen oder umgekehrt mit solchen Möglichkeiten, und das was der Schöpfer von uns will.

Indem wir uns in diese Richtung entwickeln, beginnen wir Ihn selbst zu offenbaren, also den Schöpfer. Nicht Azmuto, nicht Ihn an Sich, sondern den Schöpfer gegenüber uns. Auf diese Weise erforschen wir Seine Handlungen, wie Er unsere Welt und andere Welten erschaffen hat, also ein bestimmtes System der Verbindungen zwischen Sich und uns.

Ein solches System der Verbindungen, allmählich absteigend zu unseren Stufen, heißt „die Welten“. Dieses System nimmt auf uns Einfluss.

Bei der Erforschung dieser Welten erforschen wir den Schöpfer, erforschen wir uns selbst, wir verstehen in welchen Zuständen wir uns in der Verbindung mit Ihm befinden. Wir können im Einklang mit diesen Zuständen handeln und unser Verhalten, unsere Handlungen ändern, damit wir uns noch mehr zu noch höheren Verbindungen erheben können. Mit dem Schöpfer unmittelbar verbunden zu sein, bedeutet wortwörtlich – Gesicht zu Gesicht.

Mit anderen Worten, wir können sehen, welche unserer Handlungen welche Reaktionen in Ihm hervorrufen und umgekehrt, welche Seiner Handlungen welche Reaktionen in uns hervorrufen und wir können eine absolut vollkommene, offene und gegenseitige Verbindung erreichen.

Sobald wir diese Möglichkeit zu offenbaren beginnen, sie allmählich offenbaren und erreichen, ändern wir natürlich unser Verhalten, das geschieht in der Übereinstimmung mit dem, was wir offenbaren. Dabei treten wir auf eine völlig andere Stufe unserer Entwicklung, indem wir uns hin zum Ebenbild des Schöpfers ändern. Unsere Welt und wir selber werden dabei radikal verändert und unser Zustand wird immer sicherer, angenehmer, richtiger, wahrhaftiger.

Frage: Wen nenne ich Gott, wenn ich Kabbala studiere?

Meine Antwort: Gott nenne ich die allgemeine Kraft der Natur. Sie heißt auch „Elokim“. Der Zahlenwert (Gematria) dieses Wortes ist „Tewa“, “der Natur“ gleich. Die gesamte Natur, welche ich offenbare, alles, was mich von außen beeinflusst, nenne ich Schöpfer. Und alles, was sich in meinem Inneren befindet, nenne ich die Ableitungen des Schöpfers.

Das Ziel unserer Arbeit, des Studiums und der unterschiedlichen Handlungen besteht darin, das absolute Ebenbild des Schöpfers in den Verlangen, Absichten und Handlungen zu erreichen, und so erreicht man auch eine vollkommen harmonische Verbindung.

So wie ich offenbare, dass alle Eigenschaften des Schöpfers das Geben und die Liebe sind, genauso erhebe ich mich zu diesen Eigenschaften. Das alles wird durch die Gefühle wahrgenommen, weil der Mensch ein fühlendes Geschöpf ist. Der Verstand wurde uns gegeben, um diese Gefühle zu lenken und sie zum Ebenbild des Schöpfers zu formen.

Wir sind nur dafür erschaffen. Damit wir aber zu dieser Erkenntnis kommen, zu dieser Folgerung und Handlung, müssen wir sehr lange Etappen der Geschichtsentwicklung durchlaufen: unbelebt, pflanzlich, tierisch und menschlich.

Jetzt sind wir zur letzten Etappe der menschlichen Entwicklung gekommen. Wir sollen nur den Schöpfer offenbaren und uns zu seinem Ebenbild erschaffen. Dann werden wir, die Menschen, uns „Adam“ (übersetzt bedeutet das „Ähnlicher“) nennen.

 

Aus dem TV Programm „Neuigkeiten mit Dr. M. Laitman“ 

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An der Schwelle einer „Postegoistischen“ Ära

Die Menschheit möchte wissen, wo sie sich befindet, wofür sie lebt, was das Geheimnis des Lebens ist und was danach sein wird? Woher kommen wir, wenn wir in diese Welt geboren werden? Wohin gehen wir, nachdem wir gestorben sind? Sind wir nur Tiere, die nichts anderes als ihre eigene biologische und materielle Existenz spüren?

Die neuesten Entwicklungen in der Physik, der Chemie, der Biologie und insbesondere der Quantenmechanik enthüllen neue Formen des Daseins; wir beginnen damit, mehr Ebenen der Komplexität, die unsere Welt besitzt, aufzudecken. Anscheinend besteht unsere Welt aus vielen Dimensionen, eine in der anderen. Sie enthält eine Vielzahl von Lebensformen, von denen uns bisher noch einige unbekannt sind.

Wir leben in einem winzigen Fragment der Realität. Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Realität nicht einmal real ist, sondern nur in unserem sehr begrenzten Bewusstsein erzeugt wird. Es erscheint uns so, als ob wir in physischen Körpern, in einer großen Welt, in einem gewaltigen Universum existieren. Im Wesentlichen ist dies alles eine Repräsentation in unserem Geist: Die Quantenphysik findet dies bereits heraus.

Diese Art des Verständnisses ist vor allem für die  Verhaltensbestimmung in unserem Leben wichtig. Sehen Sie, wie stark die Religion die Weltanschauung eines Menschen verändert, wenn er daran glaubt, dass er in dieser Welt lebt und nach dem Tod die Möglichkeit hat, das Leben in einer anderen Welt fortzusetzen.

Eine bestimmte Weltanschauung kann Ideen über das Leben völlig kippen, sie kann zu Kriegen und Konflikten führen, Menschen trennen und vereinen. Dies ist die wichtigste Frage. Sie gibt unserem biologischen Leben und dem, was sich jenseits dieser Lebensgrenzen befindet, so wie sie uns erscheinen, einen Sinn.

Daher ist es sehr wichtig, zu einer richtigen Wahrnehmung der Realität zu kommen. Hier kollidieren wir mit dem Widerstand seitens der Religion und anderen Formen der Glaubenspraxis, mit der Unentschlossenheit der Menschen und mit den Wissenschaften.

Dieses Thema wird totgeschwiegen und zugedeckt; es ist unangenehm darüber zu reden. Wenn wir öffentlich darüber sprechen, wird es Widerstände geben, es wird die Lebensphilosophie der Menschen völlig auf den Kopf stellen, es wird die Art und Weise verändern, wie sich Menschen auf ihre Existenz und den Sinn des Lebens beziehen. Das ist keine einfache Sache.

Bis jetzt hat die Wissenschaft dies nur vermutet und fängt langsam an, ein wenig darüber zu sprechen. Es ist sehr gut, wenn die Menschen herausfinden, dass unsere Welt wirklich außerordentlich komplex strukturiert ist, dass sie nur eine von vielen Welten ist, in der wir uns verändern und uns von Welt zu Welt bewegen können. Was wir dazu brauchen, ist die Veränderung unserer Wahrnehmung und unserer Sinnesorgane.

Wenn wir von einer möglichen Stufe zu einer anderen aufsteigen, verlieren wir den Kontakt zu diesem materiellen Leben. Wir fangen an, das Leben ganz anders wahrzunehmen: nicht durch einige hundert Jahre begrenzt, sondern endlos in Zeit und Raum, über allen Beschränkungen.

Wenn diese Beweise in sämtlichen Quellen der Massenmedien erschienen, würde  das viele zum Studium der Kabbala anziehen, denn es ist speziell die Kabbala, die jedem Menschen die Möglichkeit eröffnet, zwischen den Welten zu reisen.

Die Ära der egoistischen Kontrolle ist vorüber. Die Menschen haben sich verändert und schon kann der Egoismus sie nicht mehr kontrollieren. Die egoistische Programmierung erschöpft sich nach und nach. Wir beginnen, die totalitäre Kontrolle des Ich von unserer konsumorientierten Einstellung zur Natur zu befreien. Deshalb fühlen wir uns weniger eingeschränkt und beginnen zu spüren und zu vermuten, dass es etwas Höheres als unsere egoistische Wahrnehmung der Welt gibt.

Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir letztendlich die Wahrheit enthüllen werden. Dann wird sich alles ändern: Religion, Glauben basierte Praktiken, und die Art und Weise wie sich der Mensch auf das Leben bezieht.

 

Aus KabTV: „Diskussion über die Wahrnehmung der Realität“

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Ist die Welt in mir oder außerhalb von mir?

Frage: Es ist allen bekannt, dass das Buch Sohar über die Wahrnehmung der Realität beim Menschen spricht. Dort steht, dass der Mensch eine kleine Welt ist. Das heißt, die ganze Welt ist innerhalb des Menschen. Wenn alles in mir ist, wie kann es sein, dass sich jemand in meine Realität von außen einmischt und mir sogar schaden kann?

Antwort: Es gibt ihn nicht außerhalb von dir. Er ist in dir. Du bist so angeordnet, dass antagonistische Eigenschaften und Kräfte innerhalb von dir existieren. Aber da du den Zustand der inneren Harmonie noch nicht erreicht hast, und anstatt alles Negative in dir als eine schlechte, innere Verbindung zu sehen, als Gegenteil, als Antagonismus der Eigenschaften und Kräfte, siehst du es von außen.

Und alles ist dazu da, damit du dich selbst innerlich korrigieren kannst. Man zeigt dir genau die Defekte von außen, damit dir klarer wird, was du in dir korrigieren sollst. Schließlich empfindest du es nicht in dir selbst.

Frage: Das heißt, idealerweise  wäre es gut, wenn ich das alles innerlich empfinden könnte?

Antwort: Könntest du es in dir selbst korrigieren, dann würdest du außen das Licht der Unendlichkeit, die Eigenschaft der Liebe sehen.

 

Aus dem russischen Unterricht, 12.02.2017

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Belohnung und Bestrafung Teil 3

Frage: Wir leben in dieser Welt wie kleine Kinder, die sich bestraft fühlen, weil die Mutter ihnen keine Süßigkeiten und Cola gibt, da sie eben weiß, wie schädlich das ist. Wer ist diese Mutter?

Antwort: Mutter – ist das gesamte System, die Natur, die Naturgesetze, in denen wir existieren. Das System antwortet uns sofort und systematisch, Schritt für Schritt lehrt es uns die richtige Wahrnehmung der Wirklichkeit, damit wir unsere Augen öffnen und die wahre Welt erkennen. Das gleicht dem kleinen Kind, das nur einen kleinen Teil dieser Welt wahrnehmen kann, ein sehr flaches und begrenztes Bild. Das Kind versteht nicht das Regierungssystem des Landes und der Welt, es weiß nicht, wie das Ganze funktioniert. Nicht alle Erwachsenen wissen, wie der Staat funktioniert und aufgebaut ist und auf welchen Prinzipien alle Systeme basieren. Die Mehrheit beschäftigt sich nur damit, was sie selbst  direkt betrifft, z.B. mit der  Müllabfuhr vorm Haus.

Wie der Mensch im Laufe seines Wachstums das System der staatlichen Führung kennen lernt, so sollten auch wir die Naturgesetze kennenlernen, die uns lenken.

 Frage: Mutter ist ein Symbol der Wärme, Liebe, Sorge und der gesamten Güte, die im Leben eines Menschen existiert. Warum erkenne ich nicht, wenn ich mein eigenes Leben betrachte, dass die Welt mich mit solch einer Liebe und Sorge behandelt? Im Gegenteil, ich bekomme Schläge von allen Seiten.

Antwort: Wir denken, dass die Liebe seitens der Natur auf eine verständliche Weise gezeigt werden muss, aber verstehen wir sie richtig??

Ich denke an das Ziel, das ich in meiner Entwicklung erreichen muss und an die Mutter, die dann ständig darauf achten soll, dass ich auf dieses Ziel ausgerichtet bin.

Mein momentaner Zustand  in meinem Ego ist sehr schlecht. Ich muss so schnell wie möglich aus diesem Bösen herauskommen, um das Gute zu erlangen. Deshalb bereitet die Mutter für mich alle Bedingungen vor. Sie führt mich nicht mit Kraft nach vorne und schubst mich nicht mit einem spitzen Stock von hinten, aber sie gibt mir ständig Gelegenheiten, um voranzukommen. Ich muss sie nur verstehen!

Das Problem besteht darin, dass wir nicht verstehen, wie die Natur uns lenkt. Sobald ich anfange zu verstehen und versuche  mich in diesen Prozess einzubringen, ändert sich alles sofort. Immerhin versuche ich herauszufinden: Wo ist die Mutter, was sie von mir in jedem Augenblick, in jedem Zustand verlangt, wohin sie mich langsam führt, was ich jetzt machen und vor allem denken soll? Wie soll ich die Welt und das ganze Geschehen wahrnehmen, wobei ich in die ganze Zeit über die eigene Einstellung ändern und mein Bewusstsein entwickeln soll?

Wenn ich die ganze Zeit daran denke, dass es nichts anderes gibt als die höhere Kraft, dass die Mutter Natur mit mir ständig beschäftigt ist und nur das Gute für mich beabsichtigt, dann werde ich mich stetig in die richtige Richtung bewegen. Möglicherweise werde ich Fehler auf diesem Weg machen und auf  Grenzen stoßen, ob nach links, oder nach rechts, aber am Ende werde ich weiterhin vorwärts gehen. Ich werde mich unter wachsamer Kontrolle befinden und erreiche das Ziel.

Die Mutter ist verhüllt, aber allmählich werde ich das ganze System offenbaren, und zwar durch meine Zusammenstöße mit dem System und die Analyse eigener Handlungen: was ich richtig gemacht habe und was nicht. So werde ich verstehen können, was eine Belohnung und was eine Bestrafung ist.

 
Aus KabTV’s “Ein Neues Leben” 2/2/17

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Das Universum ist in einem Menschen

Frage: Warum schuf der Schöpfer so viele Sterne? Oder ist das nur eine Illusion? Was sind die Grenzen des Universums?

Antwort: Vor sechzig Jahren, als ich ein Student war, lernte ich, dass das Universum grenzenlos ist, dass es nicht erschaffen wurde, und dass es vor unzähligen Jahren erschienen und Zeit ebenfalls unendlich ist.

Heutzutage sind Wissenschaftler zu der Erkenntnis gekommen, dass sowohl das Universum als auch die Zeit endlich sind, aber diese Information ist für uns letzten Endes nicht nützlich; das sind nur Hypothesen. Plötzlich werden Galaxien entdeckt, die zu diesen in Beziehung stehen; der Weltraum, den wir früher entdeckt hatten, war nur noch wie ein kleiner Punkt und deshalb ist die Beteiligung an dieser Forschung absolut nutzlos. Astronomen, Kosmologen und viele andere Wissenschaftler sind mit ihren mathematischen Kalkulationen an der Erforschung dieses Universums beteiligt, dennoch verstehen sie dieses System nicht ernsthaft.

Frage: Warum sind immer mehr Galaxien von ihnen entdeckt worden? Wie nützlich ist dieses Wissen?

Antwort: Dieses Wissen gibt uns ein Gefühl von Verlangen, die sich konstant ausweiten und innerhalb derer wir die äußere Welt empfinden.

In der „Einführung ins Buch Sohar“ steht, dass wir alles, was wir außerhalb von uns fühlen, tatsächlich innerhalb von uns finden. Das ist so angelegt, damit wir fähig sind, die Struktur der Schöpfung zu verstehen, die in uns zu finden ist. Ich fühle nicht, was innerhalb von mir zu finden ist. Im Gegenteil, alles was sich außerhalb von mir ausbreitet, entzweit sich scheinbar von mir. Daher kann ich es schon unterscheiden und davon lernen, weil es weit von mir entfernt ist und ohne eine Verbindung zu mir zu existieren scheint. Eine Illusion wurde für mich erschaffen, dass es nicht meins ist und darum kann ich es objektiver zuordnen, als wenn es innerhalb von mir wäre.

Frage: Spiegelt die Entdeckung eines unendlichen Universums die Unendlichkeit in mir?

Antwort: Sicher. Mein inneres Verlangen zu wachsen, enthüllt das scheinbar expandierende Universum.

Frage: Heißt das, dass ein Kabbalist in sich selbst hineinschauen und sagen kann: “Dieser Stern ist mein Verlangen?“

Antwort: Das ist exakt richtig: das ist genau der Weg, wie wir über die Sonne, den Mond, die Erde und alle Planeten im Sonnensystem sprechen. Ein Kabbalist kann beispielsweise einen „Mond“ innerhalb von sich entdecken, der der Charakter von Bina ist, der Charakter des Gebens, der durch das Or Choser (reflektierte Licht) von der Sonne scheint. Die Sonne ist der Charakter von Keter, und die Erde ist der Charakter von Malchut. Wir können diese Charaktere nicht innerhalb von uns bestimmen, weil alles außerhalb von uns gefunden wird, so dass wir sie bestimmen und von ihnen lernen können, aber tatsächlich lernen wird über uns selbst.

Frage: Was gibt uns ein Mensch? Letztendlich haben die Menschen seit tausenden von Jahren die Sonne und den Mond betrachtet und waren unfähig festzustellen, dass diese himmlischen Körper den Charakter des Gebens und Empfangens in ihnen verkörpern.

Antwort: Sie hatten kein Bedürfnis nach diesem Wissen und deshalb haben sie es nicht verstanden, aber wenn Menschen diese Charakteristiken innerhalb von sich entdecken, werden sie es erkennen, – durch ihre Verbindung mit den Objekten des solaren und räumlichen Systems – dass diese Objekte tatsächlich eine ungeheure Zahl von Verlangen verkörpern, die innerhalb von ihnen gefunden werden.

Frage: Das bedeutet, dass diese Billionen Sterne, jeder einzelne von ihnen ein einzelnes Verlangen ist. Gibt es einen Namen für jedes Verlangen so wie für jeden Stern?

Antwort: Ja. Zum Beispiel, Chochma von Keter von Bina, etc. ist ein sehr langer Ausdruck, der genau den Namen des einzelnen Verlangens ausdrückt.

Frage: Wie entdeckt ein Kabbalist diese Verlangen in sich und was macht er mit ihnen?

Antwort: Ein Kabbalist braucht nur eine einzige Sache mit den Verlangen tun: zusammensammeln und dem Schöpfer übergeben. Er muss nicht mit jedem einzelnen Verlangen arbeiten. Unsere Korrektur ist sehr einfach. Ich muss mich oder meine Verlangen nicht ändern, sondern nur meine Absicht bezüglich des Schöpfers ist wichtig, und das hängt von der Wichtigkeit ab, die ich dem Schöpfer in mir zuschreibe. Daher ist die Hauptsache, die Vorstellung des Schöpfers in meinen Augen zu entwickeln.

Frage: Wie ist es zu erklären, dass Verlangen entstehen und wie von selbst hochkommen und liegt es nur an mir, mich mit ihnen in der richtigen Absicht zu verbinden?

Antwort: Ja, sicher. Aber es hängt schon auch von der Gruppe ab, vom Studium und wie bereit du bist, dich zu erheben und dich innerhalb von dir mit ihnen zu verbinden.

 

Aus dem russischen Kabbalaunterricht 19.03.2017

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Belohnung und Bestrafung in unserem Leben, Teil 2

Kabbalisten nehmen Belohnungen und Bestrafungen nicht wie gewöhnliche Menschen wahr, sondern als Reaktionen des Systems auf sie. Deshalb stehen sie zu jeder Kritik und Anschuldigung wie zur Auswirkung des Systems, welches sie vorankommen lassen will.

Sie schreiben nichts einem einzelnen Menschen zu, sondern vielmehr dem gesamten System. Deshalb ist für einen Kabbalisten eine Anschuldigung, die andere Menschen als Bestrafung empfinden würden, ein Arbeitsmaterial, mit dem man so lange arbeiten muss, bis man darin eine Belohnung erfährt.

Frage: Wie kann das eine Belohnung sein, wenn der Mensch beschuldigt und beschämt wird?

Antwort: Ich werde auch seit vielen Jahren hinsichtlich meines betrügerischen Verlangens zur Macht kritisiert und beschuldigt. Ich verstehe aber, dass diese Kritik nicht von bestimmten Menschen ausgeübt wird, die irgendeinen freien Willen haben, sondern vom System. Deshalb muss ich diese Kritik akzeptieren, um den Zustand des Exils erleben zu dürfen.

Ihre Einstellung mir gegenüber ist richtig, da sie zu meiner persönlichen Korrektur beiträgt. Wenn ich folglich zur Korrektur vorwärts gehe, dann werde ich  diese negativen Erscheinungen positiv empfinden. Ich nehme sie als etwas Negatives wahr, weil ich selbst in einigen inneren Eigenschaften noch nicht korrigiert bin.

Mit anderen Worten, Belohnungen und Bestrafungen sind mit einer natürlichen und egoistischen Wahrnehmung vollkommen entgegengesetzt den Empfindungen eines Menschen, der spirituell vorankommen will und sich deshalb über seine eigene Selbstsucht erhebt.

Deshalb wird all die negative Kritik von den Menschen, die aus ihrem Egoismus rauskommen wollen, wie eine einzigartige Gelegenheit wahrgenommen, sich darüber zu erheben, wodurch die Bestrafung in eine Belohnung umgewandelt wird. Das bedeutet, dass sich das System sanft und sorgfältig um mich kümmert, wie eine Mutter, die ihr Kleinkind erzieht und zu korrektem Verhalten belehrt.

Frage: Wie eine Mutter, die ihrem Kind gesundes Essen statt einer Flasche Cola gibt?

Antwort: Ja, Schläge zu bekommen ist sehr nützlich. Sie sollen nicht Widerstand und Vorwürfe hervorrufen, sondern eine Analyse: was genau verletzt mich, welche meiner Eigenschaften, Gedanken, Wünsche? All das muss ich korrigieren und zwar gerade dort, wo ich den Schlag spüre.

Infolge dieser Analyse muss ich mich über meinen egoistischen Zustand erheben. Wenn ich einen Schlag verspüre, dann gibt es dort immer noch eine selbstsüchtige Berechnung, ich muss aber zu einer höheren Berechnung hinaufsteigen.

Frage: Aber Sie wollen doch eine positive Reaktion von den Menschen bekommen?

Antwort: Ich will eine positive Reaktion als Hinweis darauf erhalten, dass diese Eigenschaft in mir ihre Korrektur erlangt hat und ich erwarte nicht, dass die Menschen um mich herum korrigiert werden.

Es wird gesagt: “Jeder urteilt im Maß seiner eigener Verdorbenheit”, wenn ich mich selbst korrigiere, dann werde ich die Schläge nicht mehr spüren. Das System ist so aufgebaut, dass mich niemand mehr kritisieren oder anklagen wird.  

 
Aus KabTV’s “Ein Neues Leben” 2/2/17

[206607]

Die wunderbare Balance

Die Frage: Wie kann man die Balance zwischen unserer Welt und der Offenbarung der Spiritualität aushalten?

Meine Antwort: Dies ist die wunderbare Balance, wo alles im Gleichgewicht geschieht und keine Widersprüche zwischen den beiden Welten auftauchen. Wir alle werden das bestimmt offenbaren.

Das Wichtigste ist: versucht das zu tun, was für die Offenbarung der höheren Welt möglich ist. Und da werdet ihr sehen wie sich das Ganze zu einem einzigen System verbindet. Ihr werdet ein Bild erhalten und dieses Bild wird wunderschön sein, mit solch einer Harmonie, welche euch erfüllt und euch die Empfindung der ewigen Bewegung geben wird.

In diesem Leben, in dieser Welt werdet ihr alles, was über euch existiert, spüren.

[#208902]

Die einzige Kraft der Entwicklung in der Natur  Teil 3

Die Höhere Kraft erschafft in uns die Fähigkeit, uns getrennt von ihr zu fühlen. Das geschieht mit der Absicht, uns die Möglichkeit zu geben, sie als gebende Kraft zu offenbaren, die gut und Gutes tuend ist.

Frage: Warum brauchen wir das?

Meine Antwort: Uns ist die Notwendigkeit dessen bewusst, denn wir hängen von dieser Kraft ab. Wir sehen, dass unser Leben in dieser Welt sehr begrenzt ist und leiden darunter. Diese Leiden zwingen uns nach der Ursache zu suchen, und die Ursache liegt in der Kraft selbst. Darum wollen wir diese Höhere Kraft offenbaren, um unseren Zustand zu verbessern.

Es gibt Menschen, die diese einzige Kraft der Natur erforschen und erkennen, dass sie gut und Gutes tuend ist mit dem Wunsch, uns zur Vollkommenheit zu bringen. Aber dazu muss zuerst das Böse offenbart werden, denn ohne die Erkenntnis des Bösen kann man nicht zum Guten gelangen. Dies ist nur möglich, wenn man den Kontrast der Gegensätzlichkeit der Form zwischen Gut und Böse fühlt.

Wir wollen nur die Güte fühlen und gute Zustände empfinden, aber sobald wir etwas Unangenehmes spüren, versuchen wir uns davon zu entfernen. Und neben diesen Empfindungen benutzen wir den Verstand, wie man das Schlechte vermeidet. So entwickelt man sich im Empfinden und im Verstand.

Es ist natürlich, dass man sich von unangenehmen Empfindungen entfernt und sich den Angenehmen annähert. Nach tausenden Jahren der Entwicklung, angefangen von den primitivsten Lebensformen bis heute, jetzt im 21.Jahrhundert beginnen wir nach und nach einen Mechanismus aufzubauen, der es uns ermöglicht zu fühlen und zu verstehen, wie man handeln soll.

So bauen wir als Ergebnis eine Form der optimalen Existenz auf.

Wir versuchen die Kraft der Natur zu nutzen, in der wir uns befinden, damit es uns allen gut geht, entsprechend unserem Verständnis. Im Wesentlichen besteht darin unsere ganze Arbeit im Leben. 

Nur zu diesem Zweck einwickeln wir die Wissenschaft, Kultur, Bildung, Psychologie, Philosophie, Geschichte etc. In der Tat wollen wir nur wissen, wie man sich besser fühlt. Denn das Streben nach angenehmen Empfindungen ist das grundlegende Bedürfnis des Menschen, sein natürliches „Verlangen zu genießen“.

Kabbala ist Physik auf einer höheren Ebene, in einer anderen Wahrnehmung, die „Physik der Zukunft“. In der gewöhnlichen Physik geht es nicht darum, dass der Beobachter seine Eigenschaften ändern muss. In der Relativitätstheorie kann sich der Beobachter entsprechend des Zustandes  ändern, gemäß der Zeit, der Geschwindigkeit, und des Raums, aber dennoch kann er sich selbst nicht ändern. Seine Psychologie bleibt gleich.

Die richtige Kombination von Physik und Psychologie liegt dann vor, wenn man nicht von der Wahrnehmung der Wirklichkeit spricht, sondern darüber, wer sie wahrnimmt und welche richtigen Einstellungen man in dem Beobachter  erwecken kann, um die neue Realität zu spüren. Dies ist die nächste Stufe der Entwicklung nach der Relativitätstheorie. Denn nicht  Zeit, Geschwindigkeit oder Raum verändern sich, sondern der Beobachter selbst in seiner Wahrnehmung, in dem er seine Einstellung ändert.

So gesehen gibt es nichts Konstantes in unserer Welt, alles ist relativ und vorübergehend.

Man verändert seine Eigenschaften und somit verändert sich auch die Realität. Und danach entwickeln wir uns weiter. Die Kabbala sagt, dass jede Wirklichkeit keine Form hat und alles von der Wahrnehmung des Beobachters abhängt.

Zusammenfassung: Die Kraft der Natur ist konstant und ewig. Wir befinden uns in ihr mit unterschiedlichen Eigenschaften und sollen herausfinden, was beständig ist, und was sich in uns selbst und in der Realität um uns herum verändert, lerne dies zu unterscheiden.

Die konstante Kraft nennen wir die Natur, oder die Höhere Kraft, den Schöpfer, und die wechselnde Kraft ist der Mensch, der sie beobachtet.

Jede Wirklichkeit, die der Mensch sieht, ist eine direkte Folge seiner inneren Eigenschaften. Wenn man den Menschen verändert, verändert sich auch die Realität.

 

Aus der 872. Folge „Neues Leben“, 27.06.2017

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