Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Wirklichkeit'

Eine Lilie unter Dornen

Der Sohar, „Ki Tissa [Wenn du nimmst]“, Punkt 31: „So wie eine Lilie unter Dornen, so ist meine Liebe“. Der Schöpfer wünschte Israel dem ähnlich zu machen, was oben ist, damit es nur eine Lilie auf der Erde geben würde , die wie die Lilie oben ist, Malchut. Die duftende Lilie, besser als alle anderen Lilien der Welt, ist nur diejenige, die unter Dornen aufgewachsen ist. Diese Eine duftet, wie sie sollte.
Dornen werden einem Menschen in dem Maße enthüllt, in dem er fähig ist, sie zu überwinden. Wenn er alle Triebe, alle gegenwärtigen Kräfte, die zwischen ihm und seiner Umgebung arbeiten, in der richtigen Weise bereitstellt, wenn er kontinuierlich die Wichtigkeit des Schöpfers, die Einheit und ‘Liebe deinen Nächsten wie dich selbst‘ über alles, was an in ihm in seinen Gedanken und Verlangen erscheint, erwecken und erheben kann, dann macht er die korrekte Analyse und „macht die Zähne“ des bösen Triebes „stumpf“.

Rabash schreibt: „Wenn du dem Egoismus antwortest, ‘mach seine Zähne stumpf'“. Das bedeutet, dass man nicht mit ihm argumentieren, sondern ihn mit Kraft überwinden soll. Ich enthülle die Umgebung, die zwischen mir und den anderen liegt auf egoistische Weise, suche nach einer Möglichkeit meine Verbindung mit ihr zu benutzen, um möglichst viel aus ihr zu bekommen.

Indem ich aus einer materiellen Perspektive auf die Wirklichkeit schaue, sehe ich alles außerhalb von mir, anstatt in meinem Innern. Ich denke nicht, dass ich derjenige bin, der für die Distanz, den Hass und die Ablehnung verantwortlich ist, die enthüllt werden. Das alles erscheint mir außerhalb und nicht als ich selbst. Ich denke nicht, dass dies meine Kelim, meine Wahrnehmung der Wirklichkeit, meine Sichtweise, oder die Enthüllung der Höheren Wirklichkeit in mir sind.

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Darum muss ich mir selbst immer wieder „in die Zähne schlagen“, um meine Einstellung zu dem Bild zu korrigieren, das vor meinen Augen dargestellt wird. In diesem Bild bin ich von meinem Nächsten durch eine Distanz getrennt, die mir nicht als meine eigenen verdorbenen Verlangen (Kelim) erscheinen. Wenn mir etwas fremd erscheint, muss ich es stattdessen ablehnen.

Aber ich handle umgekehrt: Ich mache die Kraft dieser Illusion mit meiner Analyse stumpf, weil ich verstehe, dass alles, was sich mir enthüllt, ich selbst bin. Und ich korrigiere meine Seele nicht, es sei denn, ich schreibe die gesamte Welt, die ganze Wirklichkeit, alle Menschen, alle Seelen und alle Ebenen im Allgemeinen – die unbelebten, pflanzlichen, tierischen Stufen, mir zu. Ich muss sie alle als einen von mir untrennbaren Teil behandeln.

Dann erkenne ich, dass die Wahrnehmung der Wirklichkeit, Liebe zu den Geschöpfen und die Enthüllung des Schöpfers, in den gleichen Gedanken und Verlangen liegen, die meine Einstellung zum Nächsten, zu dem, was außerhalb ist, bestimmen. In der Wirklichkeit gibt es nichts jenseits vom Verlangen. Und wenn ich spüre, dass dieses Verlangen aus mir zu anderen geht, muss ich ihm sofort „in die Zähne schlagen“. Auf diese Weise wandle ich es in ein Verbindungsglied zwischen mir und meinem anderen Teil um. Der Nächste wird zu einem Teil von mir und der Schöpfer wird mir gehören. Auf diese Weise werde ich die gesamte Wirklichkeit in mir einschließen und dadurch wird das Zerbrechen korrigiert.

Dann werde ich beginnen, an dem gleichen Ort, in den gleichen Verlangen und Gedanken, die zwischen mir und dem Nächsten standen, die Gegenwart des Lichtes, die Eigenschaft des Gebens und der Liebe, spüren.

Aus dem 1. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes,  Die Schriften von Rabash

Kabbala Akademie

Sich im Egoismus befinden

Frage: Ein Mensch denkt, dass er mit seinen Gedanken etwas erschafft, dass er eine Art von Arbeit verrichtet und dass er darin existiert. Aber in Wirklichkeit befindet er sich in einer Illusion. Gibt es einen Punkt, an den man sich klammern kann, um daraus  zukommen?

Antwort: Wozu brauchen Sie das? Warum müssen Sie wissen, was der Sinn Ihres Lebens ist, was Sie selbst tun können und was von oben ausgeht? Wozu wollen Sie, ein Egoist, das alles überhaupt wissen? Haben Sie mit ihrem egoistischen Wissen noch nicht genug Schaden auf dieser armen Erde angerichtet? 

Frage: Aber der Gedanke „Wofür lebe ich?“ ist doch im Prinzip das Einzige, was für einen Menschen wichtig ist?

Antwort: Ja, natürlich. Dennoch wird dieser Gedanke niemanden weiterbringen. Sie werden es weder begreifen, noch erlangen können, solange Sie noch in Ihrem kleinlichen egoistischen Zustand sind, es sei denn, man kann sich darüber erheben.

Frage: Ist es möglich, sich über diesen Zustand zu erheben, indem man sich auf seine Gedanken, auf den Intellekt verlässt?

Antwort: Nein, das geht auf keinen Fall. Um herauszukommen, reicht es nicht, klug und intelligent zu sein. Die naturgegebenen Eigenschaften genügen nicht, um aus sich selbst herauszukommen.

Dafür existiert ein ganzes System, das es Ihnen ermöglicht, sich vom Egoismus zu lösen und sich über sich selbst hinaus zu erheben.

Aus der Fernsehsendung „Kabbala Express“, 

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Was ist ein Traum?

Seit dem Altertum ist die Menschheit sehr neugierig auf Träume. Forscher sagen, dass wir jede Nacht mehrere Träume haben und dass jeder von ihnen zwischen fünf und 20 Minuten dauert. Manchmal haben wir gute Träume und wachen gut gelaunt auf, und manchmal haben wir Albträume.

Ich habe manchmal das Gefühl, wenn ich wach bin, dass das Leben wie ein Traum ist, dass es wie ein Film ist. Werde ich jemals aus diesem Film aufwachen?

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Werden wir unsterblich durch digitale Reinkarnation?


Frage: Die Filmindustrie hat gelernt, Hollywood-Schauspieler zum Leben zu erwecken. Verstorbene Musiker betreten die Bühne als Hologramme. Die Firma Microsoft hat ein Patent für ein interaktives Chatprogramm bekommen, welches einen Dialog im Namen eines beliebigen Menschen, sogar eines Verstorbenen, führen kann. Diese Technologie wird digitale Auferstehung genannt.

Die Idee der digitalen Unsterblichkeit besteht darin, dass unser wahres „Ich“ nicht der Körper ist, sondern es besteht aus meinen Daten, den Informationen, die vom Körper getrennt und in anderer Form gespeichert werden können. Hat man sich damit dem Zustand der Unsterblichkeit angenähert?

Antwort: Nein. Beim Zustand der Unsterblichkeit handelt es sich um einen ganz anderen Bereich. Man kann die Bewegungen und die Ausdrucksweise eines Menschen kopieren und Hologramme damit steuern. 

Es kann, nachdem man alles gespeichert, verarbeitet, in Pixel und Bits zerlegt hat, jede Gestalt daraus erschaffen werden. Sie könnten aus einem winzigen Mädchen eine Hexe machen. Wir alle befinden uns in derartigen Hologrammen. Das bedeutet, dass unsere Welt tatsächlich eine Illusion ist

Anmerkung: Die Welt will wirklich in einen Zustand der Unsterblichkeit kommen.

Antwort: Wozu das? Lohnt es sich denn so zu leben, wie es jetzt ist? Ich würde, im Gegenteil, aus allen diesen Hologrammen ein solches Bild der Welt gestalten, das jeden dazu bringt, einschlafen zu wollen. Das wär´s! Alles wäre gut, ruhig. Das wäre ein sehr guter Planet. Es steht geschrieben: „Der Schlaf der Sünder ist zu ihrem Vorteil.“

Frage: Sagen Sie bitte, was ist für Sie Unsterblichkeit?

Antwort: Man versteht sie als Aufstieg oberhalb der Ebene des Todes, ein Aufstieg über die Ebene unseres Lebens, das sogar als noch schlimmer als der Tod angesehen wird. Die Kabbala betrachtet unser Leben als die niedrigste Form der Existenz, nicht einmal einer Geringschätzung wert.

Frage: Ist das unsere Welt?

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Warum das Studium der Kabbala gut für Sie ist


Frage: Sie sagen, die Kabbala benutzt ihre eigene Terminologie. Wenn ich jedoch die kabbalistischen Texte lese, werde ich verwirrt. Ich weiß nicht, ob sie von der physischen Welt oder von der Höheren Welt sprechen. Wie können sie also behaupten, die Sprache der Kabbala sei genau?

Meine Antwort: Die Kabbala verwendet Worte, die sie aus unserer Welt geliehen hat.
Doch wie alle anderen Methoden, die sich mit der Höheren Welt beschäftigen (der Pentateuch, die Mischna und der Talmud), beziehen sich diese Namen ausschließlich auf die Höhere Welt: Auf ihre Kräfte und Eigenschaften. Warum ist es dann besser Kabbala zu studieren als den Talmud? [Rest des Beitrags lesen →]

Die Wahrnehmung der wirklichen Welt


Frage: Kann man sagen, dass das kollektive Bewusstsein eine neue Stufe ist und die Kabbala die Menschen lehrt, eine neue Stufe der Wahrnehmung der Wirklichkeit zu erreichen?

Antwort: Nein, das würde ich so nicht sagen. In diesem Fall müsste das kollektive Bewusstsein völlig entgegengesetzt zum irdischen Bewusstsein sein.

Wenn wir alles in uns und in unseren ursprünglichen, natürlichen Eigenschaften erhalten, erleben wir diese Abbildung, wie auf einem fotografischen Film, die kabbalistische Wahrnehmung ist völlig anders.

Sie bleibt für sich und der Mensch, der seinen Egoismus aufhebt und in die Wahrnehmung der Wirklichkeit, ohne sie zu stören, eintreten kann, fühlt sie, wie sie ist. Das heißt, nicht in seinen egoistischen Eigenschaften, sondern genau in dem Maß der Ähnlichkeit seiner Eigenschaften mit allen Arten von Eigenschaften und Handlungen, die außerhalb von ihm stattfinden.

Die Kabbala begreift eine Welt, die nicht durch unsere Sinne geht. Der Mensch, der sich entwickelt, unternimmt besondere Anstrengungen, um die kabbalistische Welt zu erfahren, um in einen Zustand eintreten zu können, in dem er absolut kein Egoist ist und alles, nicht in sich, sondern außerhalb von sich wahrnimmt. Er zieht sich praktisch von jeglicher Interaktion mit der Umwelt zurück.

Existiert die Umwelt um ihn herum von selbst? Sie existiert. Er nimmt sie in sich wahr, also nimmt er sie egoistisch wahr. Wir konstruieren unsere Wissenschaften auf der Grundlage dessen, was wir selbst oder durch Geräte die wir erfinden, wahrnehmen.

Und die Kabbala sagt: „Nein, lasst uns die Welt wahrnehmen, wie sie ist.“ Als erstes müssen wir einen Zustand erreichen, in dem wir uns selbst annullieren und uns fühlen, als ob wir nicht existieren würden und demzufolge die wahre Welt um uns herum erfahren.

Im Prozess der Annullierung empfinden wir alles, was in dieser Welt vor sich geht. Das ist die ganze Kabbala.

Aus der Fernsehsendung „Treffen mit der Kabbala“, 29.03.2019

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Kommt das Ende der Welt doch noch?

Kommentar:  Igor schrieb einen Kommentar zu Ihrem Video über die letzte Generation. Sie gaben ihm den schrecklichen Namen “Die letzte Generation”. Aber ich mag diesen Namen. Ja, wir sind die letzte Generation, weil das Ende der Welt naht. Und ich bin froh darüber.

Antwort: Ich weiß nicht, was er sich unter dem Ende der Welt vorstellt. Ich stelle das Ende unserer Welt dar.

Die letzte Generation ist die letzte Generation des Egoismus, die letzte, die in diesem Egoismus existiert, mit schrecklichen Beziehungen der Menschen untereinander usw. Danach kommt die nächste Generation. Sie ist nicht die letzte, sondern die erste Generation einer neuen Welt.

Wir, in der letzten Generation, müssen das Böse aller unserer vergangenen Zustände erkennen und uns selbst schwören, dass wir es nie wieder anwenden werden.

Frage: Diese Generation soll also das Übel des Egoismus erkennen?

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Die zweidimensionale Welt


Frage: Derzeit wird in sozialen Medien über Themen der verborgenen Dimensionen, die es um uns herum gibt, ausführlich diskutiert. Viele Annahmen erden unterbreitet, einigen davon liegen Beweise zugrunde, anderen nicht. Welche geheime Dimensionen existieren aus der Sicht der Kabbala?

Antwort: Um uns herum existiert nur eine verborgene Dimension, dies ist die Eigenschaft des Gebens, die wir nicht einfach so aus uns selbst ausströmen (emanieren) können.

Wir leben in einer egoistischen Dimension, die die Eigenschaft des Empfangens für sich selbst des gesamten Guten, des notwendigen und nützlichen darstellt. Und die ihr entgegengesetzte Eigenschaft des Gebens ist uns gänzlich unbekannt. Hätten wir diese Eigenschaft noch zusätzlich zur Eigenschaft des Empfangens, dann könnten wir uns das gesamte Bild der Welt ganz klar vorstellen.

Frage: Ist das der Grund, warum der Mensch aktuell diese Dimensionen gar nicht wahrnimmt?

Antwort: Es gibt eine zweidimensionale Welt und nicht mehr als das. Eine Welt des Empfangens und des Gebens. Wenn sie sich jedoch gegenseitig ergänzen, entsteht daraus ein n-dimensionaler Raum. Alles kann nur in Bezug zum Menschen wahrgenommen werden.

Frage: Kann es eine mehrdimensionale Welt geben, in der es mich nicht gibt?

Antwort: Nein, sie existiert nur subjektiv, relativ zu Ihnen.

Frage: Kann es eine mehrdimensionale Welt geben, in der alle Menschen gut sind und in der alles korrigiert ist?

Antwort: Wenn man eine derartige Welt erschafft.

Frage: Bedeutet das, es hat immer beim Menschen seinen Anfang?

Antwort: Ja, natürlich. Der Mensch steht im Mittelpunkt.

[281146]

Anerkennung des Bösen


Frage: Je mehr ich mich dem Studium widme und mit der Gruppe verbunden bin, umso mehr habe ich das Gefühl, vom Ziel weiter entfernt zu sein, warum ist das so?

Antwort: Das ist die natürliche Phase, die sich „die Erkenntnis des Bösen“, nennt, weil der Mensch seinen wahren Zustand, seine Natur, entdeckt.

Wenn der Mensch mit dem Gedanken in die Gruppe gekommen ist, um noch etwas Wissen zu erwerben, beginnt er nun zu spüren, was für ein großer Egoist er ist, und dass er noch etwas dagegen tun, sich selbst korrigieren muss. Zuvor hat er nicht einmal daran gedacht. Nun sieht er, wie wenig er sich selbst im Griff hat, wie ihn irgendwelche Gedanken, irgendwelche Wünsche beherrschen, dass er ihnen nichts entgegenzusetzen hat.

Sogar dann, wenn er sich selbst schwört, immer an der Gruppe festzuhalten, mit der Gruppe verbunden zu sein, nach nur einer Minute ist das alles verschwunden, und er befindet sich aufs Neue in der Gewalt des Egoismus.

Es steht geschrieben: „Wer größer ist als sein Freund, dessen Verlangen ist noch größer“, und so kommen wir tatsächlich voran.

Wenn der Mensch das Gefühl hat, schlimmer geworden zu sein, bedeutet das: weil er jetzt näher am Ziel ist, hat er sich in Wirklichkeit gebessert. Und dennoch: bevor er seinen Egoismus nicht „getötet“ hat, bleibt er im Prinzip ein Niemand. Das heißt, dass er sich über ihn hinwegsetzen muss. Nachdem er die Kraft vom Schöpfer erhält, soll er beginnen sein Ego zu beherrschen, sich seinem Ego zu widersetzen. Wenn er es nicht tut, existiert er nicht, und das Ego, die Kraft des Schöpfers, verwaltet ihn und macht mit Ihm, was es will. 

Wir müssen dem ein Ende setzen.

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Erforsche dein Ich


Frage: Ich fühle etwas, auch mich selbst. Was ist das „Ich“, in dem ich mich fühle?

Antwort: „Ich“ ist das, was ich in Ähnlichkeit mit dem mich umgebenden Feld fühle. Dieses Gefühl hat jeder; das kleinste Teilchen, ein Atom, eine Katze, ein Kind, ein Mensch. Es wäre sonst unmöglich, dass sie die Einwirkung des Feldes empfinden und ihm folgen.

Frage: Kann ich nur das erforschen, was sich außerhalb meines „Ichs“ befindet? Sogar wenn es ein Teil von mir ist, muss ich dieses Objekt als etwas Äußeres betrachten, kann ich es dann erforschen?

Antwort: Ja. Dies ist die Grundvoraussetzung. Sie müssen sich notwendigerweise von sich selbst trennen. Um ein Objekt wirklich zu studieren, gibt es einen vorbereitenden Aufstieg auf die nächste Stufe, damit Sie sich von Ihrem bisherigen „Ich“ lösen. Und so können Sie es dann erlangen. Praktisch ist die gesamte Wissenschaft der Kabbala nur das Studium des eigenen „Ichs“.

Frage: Heißt das, dass ich mich ständig verändere, konzentriere, und infolgedessen erweitert sich das, was ich beobachte, immer weiter?

Antwort: Ja. Und dann, auf der letzten Stufen der Erkenntnis, fügt sich alles zusammen, es integriert sich zu einem einzigen Ganzen.

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