Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der Mensch in der Lenkung des Schöpfers

Frage: Es gibt große Bösewichte in der Welt, wie z.B. Hitler und Stalin. Man hat das Gefühl, dass eine starke Kraft hinter ihnen stand, als wäre es der Schöpfer. Dann verloren sie diese Macht. Warum ist das so?

Antwort: Wenn man nicht dazu gebracht wird, sich mit dem Schöpfer zu verbinden, wird man von einer höheren Macht gelenkt. Besonders so große, negative Persönlichkeiten wie Hitler und Stalin, aber auch einige große positive Persönlichkeiten.

Darin liegt keine menschliche Macht. Aus der Sicht der Kabbala sind die übrigen Menschen mit Ausnahme derer, die Kontakt mit dem Schöpfer haben oder zumindest in diese Richtung gehen, unterwürfig und es spricht der tierische Egoismus aus ihnen. Deshalb kann man nichts von ihnen verlangen. Woher wissen sie, wie sie sich verhalten sollen, wie sie von einer höheren Macht gelenkt werden, warum sie auf diese oder jene Weise reagieren sollen.

Natürlich müssen wir das Böse, das sie in die Welt bringen können, einschränken, wir können es ihnen aber nicht zum Vorwurf machen. Wir müssen ihnen erklären und zeigen, wie sie die wahre Naturkraft, die uns lenkt, bemerken, damit wir sie offenbaren können.

Wir können sie nicht anders behandeln. Ich verstehe, dass man sie vielleicht auf weltlicher Ebene hasst, bereit ist, sie zu vernichten, und ihnen nichts Gutes wünschen kann. Anderseits sollte man verstehen, dass der Mensch ein Diener ist. In ihm wirken lediglich die Kräfte, die ihm vom Schöpfer gegeben wurden. Der Mensch ist ein Geschöpf des Schöpfers.

Nur wenn er bereits mit dem, was er vom Schöpfer erhalten hat- die Methode der Korrektur erworben hat d.h. die Möglichkeit sich selbst zu korrigieren, dann kann man ihn fragen: „Was hast du mit dem gemacht, was du erhalten hast? Wendest du die Methode der Korrektur an? Wendest du es unter den dir gegebenen Bedingungen richtig an?“

Wenn ihm keine Bedingungen für eine Korrektur gegeben werden, wie kann man dann von ihm etwas verlangen?

Wenn man die Welt aus der Perspektive der Kabbala betrachtet, muss man sie anders sehen. Man muss die Menschen als Geschöpfe des Schöpfers betrachten. Es gibt in jedem von uns ursprüngliche Eigenschaften, die man sich nicht ausgesucht hat. Wir haben uns nicht ausgesucht, wo wir geboren werden, wie wir erzogen werden, usw.

Vielleicht wäre ich gerne in einer anderen Familie, in einer anderen Gesellschaft, in einem anderen Land, in einer anderen Zeit geboren und aufgewachsen. Das hat sich niemand ausgesucht.

Warum sollte jemand zu mir kommen und fragen: „Warum verhalten Sie sich so und nicht anders?“ Ich verhalte mich so, weil ich so aufgewachsen bin, so haben sich die Eigenschaften entwickelt, die der Schöpfer in mich hineingelegt hat – das ist alles.

Deshalb bereitet uns die Kabbala auf eine völlig andere Wahrnehmung der Realität vor, damit wir keine Ansprüche an irgendjemanden haben, sondern nur an uns selbst. Wollen Sie die Welt in Ordnung bringen? Um die Welt zu verbessern, stimmen Sie sich auf den Schöpfer ein, versuchen Sie durch ihn, zu fordern, zu bitten und zu handeln.

Aus dem Unterricht, 21.02.2019

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Wenn diese Welt schwindet

Bemerkung: Olga schreibt: „Ich habe irgendwo gelesen oder von Ihnen gehört, dass der Fötus im Mutterleib sein ganzes Leben von Anfang bis Ende sieht. Ist das wahr? Wenn ja, warum verliert er später diese Fähigkeit?“

Antwort: Hier geht es nicht um einen gewöhnlichen, sondern um einen spirituellen Fötus. Unser Embryo ist nicht anders als ein tierischer Embryo. Wir werden nur als Tiere geboren. Allmählich, wenn wir uns tatsächlich entwickeln – werden wir vielleicht zu anständigen Menschen und vielleicht sogar zu spirituellen Menschen, die den Schöpfer wahrnehmen.

Frage: Man könnte sagen, dass wir uns zu einem spirituellen Fötus entwickeln. Was heißt es dann, dass dieser spirituelle Fötus alles sieht? Was bedeutet es, „alles, vom Anfang bis zum Ende“?

Antwort: Er sieht, was er ist, woher er kommt und wofür das steht. Das heißt, er beginnt, seinen gesamten Weg von Anfang bis Ende zu sehen, wenn auch in einem sehr kleinen Maßstab. Er versteht, wozu er geboren wurde und wofür er in einer spirituellen Form existiert.

Frage: Was ist das Ende? Was sehe ich, wenn ich ein spiritueller Fötus bin?

Antwort: Die vollständige Verschmelzung mit allen Seelen und mit dem Schöpfer. Das ist alles. Das heißt in die Eigenschaft des Gebens, der Liebe, der absoluten Verbindung mit allem aufzusteigen. Dann, wenn er aufhört, die Zeit, die Bewegung, im Grunde diese Welt, zu fühlen.

Frage: Wann wird ein Mensch zu einem spirituellen Fötus?

Antwort: Wenn er aufhört, an sich selbst zu denken.

Aus der Fernsehsendung „Nachrichten mit Michael Laitman“, 15.07.2021

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Sich dem Schöpfer angleichen

Frage: Stimmt es, dass die Offenbarung des Schöpfers die Erschaffung von etwas Neuem aus dem Nichts ist? Schließlich hat es vorher keine derartige Form gegeben.

Antwort: Tatsächlich ist die Enthüllung des Schöpfers in jedem von uns so, wie die Erschaffung des Menschen. Das bedeutet, dass ich beginne, mich innerhalb meines egoistischen Verlangens zu verwandeln, und so erreiche ich nach und nach die Gleichheit der Form mit dem Schöpfer. Ich beginne, in mir selbst den Menschen, d.h. ein System namens „Adam“ (vom hebr. Wort “Adomeh”,  ähnlich dem Schöpfer) aufzubauen.

Im Prinzip ist alles einfach: Ich sollte verstehen, wer der Schöpfer ist und auch anderen dabei helfen, einen entsprechenden Zustand zu erlangen. Und dies wird „Erschaffung des Menschen aus einem Tier“ genannt. Auf diese Weise werde ich selbst (in meinen Eigenschaften) auch dem Schöpfer ähnlich.

Im Prinzip ist alles einfach: Ich lerne verstehen, wer der Schöpfer ist und helfe auch anderen dabei diesen Zustand zu erlangen. Und dies wird „Erschaffung des Menschen aus einem Tier“ genannt. Auf diese Weise werde ich selbst (in meinen Eigenschaften) auch dem Schöpfer ähnlich.

Frage: Angenommen, dass ich einen Mitmenschen vor mir habe. Was kann ich ihm geben?

Antwort: Sie können ihm eine Methode an die Hand geben, die es ihm ermöglicht, allmählich eine Ähnlichkeit der Form mit dem Schöpfer zu erlangen. 

Aus der TV-Sendung „Spirituelle Zustände“

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Wie besiege ich meinen wichtigsten Feind?

„Mach mich stark, nicht um mich über meinen Bruder zu erheben, sondern um meinen größten Feind zu besiegen, mich selbst.“ (Indianerweisheit)

Das alles ist wahr. Die Indianer sind Menschen, die in der Ideologie der Natur erzogen wurden.

Ich habe echte Indianer kennengelernt, die in den Bergen leben. Sie fühlen sich mit der Natur verwandt, als ein Teil der Natur und jeder als Teil des anderen. Sie haben nicht diesen übermäßigen Egoismus, wie es ihn bei Europäern, und besonders bei uns, gibt. Einer hat etwas, und er bietet es den anderen an, ohne Gedanken. Es ist einfach so, denn es gibt ein „wir“. Sie haben dieses „wir“.

Frage: Sagen Sie mir bitte, brauchen wir noch Jahrzehnte, Jahrhunderte, um zu einer Umkehr in diesem Sinne zu kommen?

Antwort: Jahrtausende, denke ich.😏

Frage: Aber im Prinzip, wenn wir zu dieser Idee kommen, werden wir eine Art Revolution erreichen? 

Antwort: Wir machen eine Evolution in uns selbst, wenn wir von den Gedanken „über mich“ wegkommen und zu den Gedanken „über uns“ gelangen. Ersetze einfach weltweit „Ich“ durch „Wir“ und das war’s. 

Damit verändern Sie alles. Alles! Das Gefühl, die Wahrnehmung der Welt.

Aus der Fernsehsendung „Neues mit Dr. Michael Laitman“, 

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Erdrücke ihn mit deiner Liebe

„Sieh dir zuerst die Spuren deiner Mokassins an, bevor du über die Fehler anderer urteilst“ (indianische Weisheit).

Das ist richtig. Was bedeutet das für uns? – Man muss zuerst sich selbst korrigieren und dann kann man andere richtig wahrnehmen.

Sich selbst zu korrigieren bedeutet, meine Beziehung zu anderen zu korrigieren. Das heißt, dass sie absolut freundlich, zumindest aber absolut neutral sein sollte. Man darf die andere Person keinesfalls als korrupt, böse usw. ansehen. Und unter dieser Bedingung kann man die Wirklichkeit, die Wahrheit erkennen.

Frage: Und wie gehe ich mit einer Person um, die ich von Natur aus nicht mag? Er ist mein Feind.

Antwort: Man muss handeln, wie es heißt: „Derjenige, der einen Feind zum Freund macht, ist ein Held“.

Frage: Können Sie einen kleinen Rat geben, wie man das macht?

Antwort: Tue alles, was du ihm Gutes tun würdest, wenn du ihn wirklich lieben würdest.

Erdrücke ihn mit deiner Liebe. Das ist eine sehr schwierige Sache. Aber wenn die Erkenntnis kommt, dass die Welt darauf beruht und dass wir so handeln müssen (und das dauert Jahre!) – dann wird alles einfach.

Aus dem TV-Programm „Nachrichten mit Michael Laitman“, 15.07.2021

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Neues Leben 1311 – Streitigkeiten zwischen Geschwistern

Dr. Michael Laitman im Gespräch mit Oren Levi und Yael Leshed-Harel

Ohne das Empfinden von Grenzen und Konflikten mit anderen kann es keinen Kontakt und keine Verbindung geben. Geschwister spüren einander nicht, wenn sie sich nicht streiten, können aber Schwierigkeiten mit der Kommunikation haben. Kämpfe um Spielzeug sind unter Kleinkindern ganz normal, und Eltern sollten nicht eingreifen, solange es nicht zu körperlichen Übergriffen kommt. Weint sich das Kind bei seinen Eltern aus, weil sein Geschwisterkind ihm etwas angetan hat, können die Eltern es umarmen, sollten aber nicht Partei ergreifen.

Streit, um andere zu verletzen, ist inakzeptabel, aber ansonsten gehört er zum normalen Leben dazu. Streit stärkt die Verbindung und die Liebe zwischen uns, wenn wir es verstehen, uns über das Gefühl der Ablehnung hinwegzusetzen. Eltern sollten nicht streiten und mit ihren Kindern spielen, um ihnen ein Beispiel für richtiges Verhalten zu geben. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass man Geschwister sich frei entwickeln lassen sollte, damit sie erfahren und weise werden.

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Aus KabTVs „Neues Leben 1311 – Streit unter Geschwistern“, 04/07/21

Neues Leben 1310 – Die Gründe für den Verlust des Zusammengehörigkeitsgefühls in der Familie

Dr. Michael Laitman im Gespräch mit Oren Levi und Nitzah Mazoz

Die Bindungen in der Familie schwinden, weil das Ego ständig wächst und von niemandem abhängig sein will. Dies ist ein natürlicher Prozess. Die Menschen fühlen sich nicht mehr ihren Geschwistern oder Eltern gegenüber verpflichtet.

Dennoch können wir lernen, eine warme menschliche Verbindung in der Familie zu entwickeln, wenn wir unsere Kinder über das Ego aufklären und ihnen zeigen, wie man mit Ablehnung und Neid richtig umgeht. Wir müssen ihnen zeigen, was ihnen die Verbindungen mit den anderen bringt, indem wir zum Beispiel jeden Tag einem anderen Geschwisterkind bei jeder sich bietenden Gelegenheit helfen.

Wir können positiven Wettbewerb erlernen, indem wir einander darin messen, wer sich am besten über seinen eigenen Egoismus erheben kann, um den anderen Familienmitgliedern näher zu kommen und Liebe in ihnen zu wecken. Wenn wir uns gemeinsam über das Ego erheben, sollte in der Familie ein Gefühl für gegenseitigen Unterstützung, Verständigung, Verantwortung und Zusammengehörigkeit auf einer neuen Ebene entstehen.

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Aus KabTVs „Neues Leben 1310 – Die Gründe für den Verlust des Gefühls der Nähe in der Familie“, 27.06.2021

Babylon verlassen


Babylon verlassen heißt. aus einem Zustand der Verwirrung, der vergleichbar ist mit dem Gefühl, welches ein Mensch hat, wenn er die Kabbala entdeckt. Vorher ist er sehr verwirrt und weiß nicht, was er tun soll. Sein Leben und die ganze Welt erscheinen ihm irgendwie unverständlich. Wofür lebt er? Was ist mit ihm los?

Allmählich offenbart sich in ihm die Eigenschaft des Gebens und der Liebe. Welche es ihm erlaubt  zu fühlen, dass es eine Möglichkeit gibt, sich über diese Welt zu erheben. Er kann wahrnehmen, dass diese Welt vergänglich ist und er gezwungenermaßen darin lebt.

Der Mensch bekommt nun die Möglichkeit, einen ganz anderen Lebensweg zu finden, der parallel zu diesem verläuft. Er wird das gesamte Geschehen von einer höheren Ebene aus betrachten, er wird im Fluß sein.  

Was unten ist, er selbst, seine Familie, seine Verwandten, das wird weniger wichtig. Die materielle Ebene ist nur noch notwendig, um ihn irgendwie zu begleiten.

Das Wichtigste ist jedoch, dass er in seiner inneren Transformation die Eigenschaften des Schöpfers erlangt, und sich ständig verändert, im Fluss ist. Er hat nun ein Ziel, die Kraft und Möglichkeiten, Kabbala zu studieren. uhd lernt, wofür das alles notwendig ist. Er beginnt bereits, sich mit einem anderen Lauf der Welt zu identifizieren. Er hat bereits einen eigenen Weg, der ein wenig höher ist als alles Irdische. 

Diesen inneren Prozess bezeichnet man als Verlassen des eigenen Babylon. Der Mensch erhebt sich und beginnt, auf einer höheren Ebene in seinem Strom zu fließen. Zugleich akzeptiert er auch, was mit allen anderen geschieht. Es ist für ihn notwendig, sich in die anderen hineinzuversetzen, um sich von dort aus zu erheben. Er übernimmt das, was er braucht, z.B. Eigenschaften von Familienmitgliedern und anderes, jedoch wird der überwiegende Teil unten bleiben. Dies ist damit gemeint, dass Abraham aus Babylon hinausführt.

Aus der Fernsehsendung „Die Macht des Buches Sohar“ Nr. 17

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Das Spektrum der Wahrnehmung erweitern

Frage: Heute sagen Physiker, dass die gesamte Realität nicht aus Materie, sondern aus Informationen besteht. Wir leben in einer Art von Welt, in der alles was existiert, Hinweise für uns enthält. Die Welt ist in verschiedene Formen gekleidet, d. h. in das, was wir um uns herum sehen. Warum hat der Schöpfer alles auf diese Weise geschaffen? Ist es nicht möglich, irgendwelche Informationen direkt einzusehen?

Antwort: Wir können auch in unserer Welt sehen, was unmöglich ist. Wenn wir etwas fühlen, besteht jede Empfindung die wir haben, aus zwei gegensätzlichen Eigenschaften: dem Erlebten und dem Gefühlten. Deshalb hat uns der Schöpfer als Gegensätze zu sich geschaffen, so können wir ihn spüren, begreifen und verstehen.

Frage: Die Naturgesetze sind unabhängig vom Beobachter- sie sind unveränderlich. Wenn wir aber unsere inneren Eigenschaften verändern, erleben wir dann die Naturgesetze anders? Dann ändern sie sich womöglich?

Antwort: Natürlich ändern sie sich. Was wir erleben, ist das, was wir in uns selbst erfahren. Wenn wir uns im Inneren verändern, spüren wir auch die Veränderung im Außen.

Frage: Die Gesetze, die meinen natürlichen Egoismus betreffen, ändern sich also nicht. Indem ich aber meine Arbeit mit dem Egoismus verändere, kann ich die Naturgesetze anders erleben?

Antwort: Ganz genau. Ich gehe gewissermaßen über diese Gesetze hinaus. Die Verwirklichung der wahren Relativitätstheorie ist im Kommen: Alles ist relativ zum Menschen. 

Frage: Sie meinen im Vergleich zu einem Egoisten der die Welt mit seinen fünf Sinnen wahrnimmt?

Antwort: Und darüber hinaus. Fünf Sinnesorgane sind für uns nicht genug. In ihnen spüren wir nur unsere Welt, und das ist die tierische Empfindung. Wenn wir uns darüber erheben, beginnen wir die über-egoistischen Eigenschaften des Gebens zu spüren. In ihnen bemerken wir den sich verändernden, höheren Zustand der Welt. Das wird über unsere tierischen Sinne wahrgenommen.

Aus der Fernsehsendung Spirituelle Zustände, 02.07.2021

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Wofür war es nötig Zuhause zu bleiben?


Anmerkung: Vor kurzem sah ich im Internet das Foto eines Rezepts, das vom Arzt für eine ältere Frau ausgestellt wurde. 

Seit einem Jahr hält sie, wie vorgeschrieben, zwei Meter Abstand, selbst zu ihren Familienmitgliedern, wie es vorgeschrieben war. Sie ließ sich alle Impfungen geben, auch danach hielt sie sich an die Abstandsregeln. Sie blieb sogar auf Distanz zu ihrer geliebten Enkelin, die seit ihrer Geburt krank war, und die sie gepflegt und aufgezogen hatte. Es war sehr schwer für sie, doch sie hatte mehr Angst um ihre Liebsten, nicht um sich selbst.

Diese Frau erkrankte schwer, man fing schon an, Abschied zu nehmen. Die Medikamente waren unwirksam, nichts half, und dann schrieb der verzweifelte Arzt auf sein Rezept: „Du darfst deine Enkelin umarmen“. Sie umarmte ihre Enkelin und begann sich zu erholen.

Antwort: Natürlich, wenn ein Mensch auf derart mächtige Empfindungen verzichtet, kann er nicht leben. Mit solchen Beziehungen zu anderen kann man sich selbst umbringen.

Frage: Was ist eine Umarmung, welche belebende Wirkung geht von ihr aus?

Antwort: Darin liegt eine große Kraft. Wenn man einen Menschen, oder auch ein Tier, hindert, Liebe zu spüren, dreht es sein Leben um, das weiß man lange schon von den Tieren, sie nehmen es sehr deutlich wahr. Da kann man nichts machen, wir müssen einander lieben. 

Anmerkung: Diese Frau konnte mit ihrer Enkelin reden, aber auf Distanz, für sie war das einfach nicht genug. Sie brauchte diesen körperlichen Kontakt, ihre Enkelin umarmen können.

Antwort: Ja, natürlich. Sonst nichts.

Frage: Man hat uns jetzt auf diese Weise voneinander getrennt, und ein anderes Mal, vielleicht ganz plötzlich, führt man uns zusammen. Dann werden wir doch noch erfahren, was Liebe ist. Dann werden wir verstehen, dass es kein Leben ist, wenn man uns das vorenthält. Vielleicht wurden wir genau dafür voneinander getrennt, damit wir auf andere Weise an eine Umarmung herangehen.

Antwort: Ja, das stimmt. Diese Distanz wurde absichtlich geschaffen, damit wir uns wirklich zueinander hingezogen fühlen.

Aus der TV-Sendung „Nachrichten mit Michael Laitman“,

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