Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Wirklichkeit'

Die Fotos im Herzen Teil 1 (1)

Neben dem großen Kabbalisten

Neben “dem Kabbalisten” zu sein ist sehr schwer. Ich kann das nicht beschreiben, wie kompliziert das war. Wie schwer es für einen Menschen ist die Spiritualität einzuschätzen und bereit zu sein auf alles zu verzichten, damit man die Spiritualität erreicht, da sie von – dem Anderen – abhängt. Das Maß des Verzichts von Materiellem ist das Eintrittsticket, ist das Maß, der Türöffner in die Spiritualität.

So schwer es auch für den Menschen ist auf das Materielle zu verzichten, noch schwerer ist es einem selbst nahe stehenden Kabbalisten zu bewerten.

Weil das irdische Bild seine Größe verbirgt und dir scheint es, dass dies ein einfacher Mensch sei: mit unterschiedlichen Ansprüchen, Schwächen und Gewohnheiten, wie bei allen anderen Menschen. Wodurch unterscheidet er sich dann?

Dieses Bild steht vor deinen Augen, du bekommst von ihm den Eindruck, es beeinflusst dich. Du siehst alle seine Schwächen, seine Gewohnheiten. Wie kannst du ihm dann eine besondere Wichtigkeit geben? Es gibt Menschen, die viel beachtlicher wirken als er?!

Es ist sehr schwer sich von solch einem irdischen Bild abzuschalten. Dazu kommt noch, dass die Kabbalisten so einfach und offen in ihrem ganzen materiellen Leben sind, dass sie Menschen, die sich neben ihnen befinden, keine Möglichkeit lassen ihn zu ehren. Sie spielen nicht wie die Admors, die zu sich anlocken müssen und eine große Gesellschaft führen sollen, weil die Gesellschaft verpflichtet ist solche Menschen zu ehren, ihnen die Hand zu küssen, sie als großen Rav zu bezeichnen.

Die Kabbalisten benehmen sich umgekehrt. Weil ein Kabbalist sich nichtig fühlt:

“Wer bin ich denn? Was habe ich?“ Und das zeigt er auch den anderen. Er hat es sehr schwer, sich, ähnlich bedeutenden Menschen gegenüber, darzustellen, weil er sich gegenüber dem Schöpfer misst. Seine eigene Empfindung ist: „Ich bin nichts, der Staub und die Asche“. Diese Empfindung wird auch Denjenigen übermittelt, der sich neben ihm befindet. Hier ist es sehr schwer zu verbleiben und zu verstehen, da es ein lügenhaftes, äußeres Bild ist.

Die Kabbalisten machen das nicht absichtlich. Sie fühlen sich selber so. Der Mensch, der sich ständig gegenüber dem höheren Licht überprüft, dem Schöpfer, der Vollkommenheit und der Ewigkeit, die er offenbart, sieht sich ständig als der niedrigste im Vergleich zur höheren Kraft. Deshalb spürt er genau solch eine Empfindung.

Deswegen ist es sehr schwer neben einem Kabbalisten, mit seiner Erhabenheit, durchdrungen zu sein. Nur nach vielen Jahren kann man anfangen die Wichtigkeit dessen zu begreifen, worin er sich befindet, was er spürt. In dem Maß, in dem für dich die Wichtigkeit der Spiritualität wächst, beginnst du den Kabbalisten, nach seinem Niveau in der Spiritualität, zu schätzen, in dem Maß, in dem du dieses Niveau offenbarst. Weil er sich ständig verbirgt.

Aus diesem Grund ist es eine sehr schwere Arbeit. Und wenn du seinen Körper pflegst, hast du keinen Ansporn. Für wen willst du das machen? Umgekehrt, dies stößt dich ab, genauso wie die Spiritualität, die einfachen Menschen abstößt, sie ehren sie nicht, sie befinden sich in Depression, sie haben keine Stimmung dafür. Wir sehen dies bei den Schülern, in ihren ersten Jahren, bis sie die Erkenntnis der Spiritualität erreichen.

Der Mensch, der sich neben einem Kabbalisten befindet ist also nicht im Stande ihn zu betreuen. Man braucht hier wirklich die höheren Anstrengungen. Das ist sehr schwer.

Als ich Rav darüber befragte, sagte er:“ Und jetzt stell dir vor, wie schwer es für mich war neben meinem Vater…“ Weil das der Vater ist… Dir wird die letzte Möglichkeit genommen. Hier hast du wenigstens jemanden, der dir fremd ist. Mit dem Fremden kannst du dich anstrengen irgendwelche besondere Wechselwirkungen zu erbauen, der Vater aber bleibt der Vater. Du spürst, dass er dich liebt. Und diese absolute Vaterliebe nimmt dir die letzte Möglichkeit etwas zu tun. Weil du nichts machen könntest und er liebt dich trotzdem. Dabei nimmt er dir scheinbar die Verpflichtung, sich besonders ihm gegenüber zu verhalten.

Ich habe dies natürlich verstanden als ich mich neben Rav befand. Wie viele Anstrengungen hat er unternommen, die höheren Anstrengungen, über die menschlichen Kräfte, damit er bei Baal HaSulam ist und von ihm die spirituelle Erhebung bekommt, bis zur Offenbarung der Spiritualität, der Offenbarung der Shechina.

Die Menschen denken, wenn du dich neben dem Kabbalisten befindest, befindest du dich in seinem Schein, in Sicherheit und du fühlst dich so gut, dass du über nichts nachdenkst und mit ihm vorankommst. Es ist umgekehrt. Wir sprechen über einen Kabbalisten und nicht über einen einfachen Menschen, der für den kleinen Menschen als großer erscheint und deswegen fühlt sich der Kleine wohl und sicher. So wie ein Baby sich sicher und wohl in den Armen des Erwachsenen fühlt.

Hier ist es umgekehrt. Er wirft dich von seinem Schoß, er will, dass du gehen lernst. Es kommt so, dass man seine Kraft, seine Erhabenheit nicht nutzen kann. Umgekehrt, er zeigt dir ständig seine Schwäche, er erzeugt in dir die “Geringachtung”, er spielt mit dir so ein Spiel, dass du ohne jegliche Unterstützung bleibst. Und wofür das Ganze? Er wünscht sich, dich zum Schöpfer zu lenken, damit du von IHM den Aufstieg, die Kraft dich zu erheben, erlangst.

Kabbala Akademie

Was haben wir damals im alten Babylon falsch gemacht?

babylonEine Frage, die ich bezüglich meines Beitrags über Hyperaktive Kinder – Das Resultat des wachsenden Egoismus erhalten habe:

Ich verstehe Ihre Verwendung des Begriffs „egoistisch“ nicht. Und es wird für mich umso verwirrender, wenn Sie diesen Begriff als Gegenteil des Wortes „altruistisch“ verwenden. Können Sie das vielleicht näher erklären, wenn wir in die Zeit von Babylon zurückgehen? Was haben wir damals falsch gemacht als wir uns für den Weg entschieden haben, der uns bis heute zu diesem Punkt geführt hat – und was noch viel wichtiger ist, wie können wir dieses Problem in Zukunft lösen?

Meine Antwort: Abraham hatte entdeckt, dass seine Mitbürger im alten Babylon (der Stadt Ur, besser gesagt, wo er lebte) eine zunehmende Tendenz zeigten, sich gegenseitig für ihre eigenen egoistischen Absichten auszunutzen.

Durch die Analyse dieses Problems entdeckte er, warum es passierte: Der Egoismus wächst ständig, so dass die Menschen über ihn hinauswachsen können und ihren Aufstieg für altruistischen Wachstum benutzen (wie eine Erhebung über einen ständig wachsenden Berg, der unter unseren Füßen liegt). Ein solches Prinzip der Existenz bezeichnet man als „Glaube über dem Verstand“ – Geben besitzt einen höheren Stellenwert als Empfangen. Obwohl Abraham damals versuchte, die Bewohner von Babylon von der Verwirklichung der Naturgesetze zu überzeugen, die sich ihnen enthüllten, entschieden sie sich dennoch anders. Sie wählten einen Weg, auf dem sie der Egoismus begleitete und unterwarfen sich seinen Prinzipien: Ich tue was ich will, solange es für mich möglich ist, das zu tun.

Heute hat uns dieser Weg in eine Sackgasse geführt. Jetzt müssen wir die Methode der Korrektur akzeptieren, entweder unfreiwillig oder mit Übereinstimmung mit uns selbst.

Verwandtes Material (engl.):

* ARTICLE: Havoc in Modern-Day Babylon – the idea of unity among all human beings is no more to us than an imaginary children’s story. Back in babylon, someone had a way for humanity to unite. Today, our world needs such a method more than ever.

Kabbala Akademie

Hyperaktive Kinder – Das Resultat des wachsenden Egoismus

https://www.laitman.com/wp-content/uploads/2008/03/michael-laitman_26.jpgEs ist offensichtlich, dass etwas Besonderes an den Kindern ist, die heute geboren werden: Sie sind besonders egoistisch, scharfsinnig und intelligent.

Sie wollen wissen, „warum“ sie das tun sollen, was die Erwachsenen ihnen sagen und nur dann tun sie es – vorausgesetzt sie wollen es (normalerweise nicht!). Sie sind eine vollständig neue Generation ohne Verlangen danach, „Erfolg im Leben“ zu haben, so wie wir dies normalerweise verstehen. Sie müssen sich erst selbst beweisen, dass das Leben Sinn hat.

Aber ist es andererseits nicht besser, in Drogen, verschiedene Vergnügungen und in eine eigene virtuelle Welt zu fliehen, anstatt alle möglichen Anstrengungen zu unternehmen?

Wozu überhaupt?

Wir können nicht mit ihnen umgehen. Wir können ihren Egoismus nicht zügeln und wir können ihre Fragen nicht beantworten.

Aus diesen Gründen nutzen Erwachsene alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel, um die neue Generation zu zähmen – im speziellen ihre Hyperaktivität. Dennoch ist Hyperaktivität nur in den Augen der Erwachsenen „hyper“. Für die neue Generation ist das ganz normal. [Rest des Beitrags lesen →]

Sich an den Schöpfer wenden.

Frage: Was bedeutet es, sich an den Schöpfer zu wenden, wenn in mir träge Gedanken entstehen?

Antwort: Wenn du einen Gedanken oder ein Gefühl hast: schlecht oder gut, angenehm oder unangenehm, störend oder wie auch sonst, versuche zu erkennen, dass es ein Hinweis des Schöpfers ist, der ihn in dir anregt.

Wenn du nicht jede Minute an Ihn denkst, nicht die ganze Zeit, dann wenigstens wenn ein Gefühl kommt, dass dich erschüttert, du Angst hast, dich etwas beschäftigt und verwirrt.

Versuche zumindest in solchen Zuständen den Schöpfer zu finden und ihn als Ursache, als Quelle all deiner Gedanken und Gefühle zu erkennen.

Aus dem russischsprachigen Unterricht 11.02.2019

[243002]

Was geschah im alten Babylon?

Frage: Wie ist es möglich, dass Leute, die im alten Babylon lebten und Eigenschaften hatten, die es ihnen erlaubten, die Höheren Welten zu fühlen, plötzlich Egoisten wurden und sich wieder trennten? Bedeutet das, dass der Prozess der spirituellen Entwicklung einer Person umkehrbar ist und jeder fortgeschrittene Kabbalist, der den Punkt im Herzen entwickelt hat, wieder zur tierischen Stufe degenerieren kann?

Antwort: Die Gruppe der Babylonier erhob sich zu ihrer vollständigen Korrektur, aber dann, um ihr Wissen und die Methode der Welt weiterzugeben, fielen sie von ihrer spirituellen Stufe ab. Dies geschah, um sie den Menschen in der Welt gleich werden zu lassen. Heute enthüllt diese Gruppe von Babylonier, der ganzen Menschheit die Regeln und die Methode zur Korrektur der Welt, damit jeder befähigt wird, die Stufe des Schöpfers – das höchste Niveau der Natur – zu erreichen. Diese Verantwortung begründet ihre Auswahl.

 

Verwandtes Material:
Blog-post: Jeder der zum Schöpfer strebt, kann Israel werden
Blog-post: Unter Israel versteht man all jene, die direkt zum Schöpfer streben
Kabbala Heute: Wer bist du, Volk Israel?
 

Kabbala Akademie

Die spirituellen Welten sind Stufen der Verbindung zwischen unseren Seelen

Baal HaSulam schreibt, dass jeder die Weisheit der Kabbala studieren muss, weil dazu ein Mensch geboren wurde: sich selbst zu korrigieren.

Unsere Welt bildete sich wegen des Zerbruchs der Seelen, als eine einzige vereinte Seele sich in Milliarden Teile zerteilte – individuelle Seelen. Heute befinden wir uns in einem Zustand der Trennung, den wir als „diese Welt“ wahrnehmen. In Wirklichkeit jedoch gibt es keine unteren oder höheren Welten. Sie sind nur Produkte der menschlichen Wahrnehmung der Stufen der Verbindung zwischen den Seelen.

„Die Welt“ ist eine Stufe der Verbindung zwischen den Seelen. Die gegenwärtige Stufe ist „diese Welt“. Wenn die Seelen damit beginnen sich einander anzunähern, dann wird die vermehrte Verbindung unter ihnen „die Welt Yetsira“ genannt. Eine noch größere Verbindung ist „die Welt von Briah“ und so weiter.

Während wir die Verbindung zwischen den Seelen stärken, werden wir fortlaufend alle diese Welten spüren. Wir werden bis zum Ende die Stufen der Welten aufsteigen, bis zur Welt der Unendlichkeit, wo alles eins ist.

Kabbala ist die Methode, die allen Seelen hilft, sich in einen korrigierten Zustand zu verbinden. Darum ist dies für uns so unerlässlich.
(Aus dem 3. Teil des täglichen Kabbala Unterrichts)

 

Kabbala Akademie

 

Erleuchte die Dunkelheit

Frage: Was sollte der Mensch fühlen, wenn er auf richtige Art und Weise voranschreitet?

Antwort: Es sollte sehen, dass er ständig ein tieferes Verständnis des Materials, der kabbalistischen Texte welche er liest, bekommt, und dass die kabbalistischen Texte über seine Eigenschaften sprechen, welche er tatsächlich innerlich zu unterscheiden beginnt.

Auch wenn er immer noch nicht die spirituelle Welt enthüllt hat, hat er jedoch bereits in sich ein sensibles System, in dem er eine Reaktion auf das fühlt, was er in dem Buch liest. Es ist, als ob sein inneres Reich der Bedeutung und Empfindungen erweitert wird. Dies geschieht während des Einflusses des Umgebenden Lichtes, welches den Menschen in seinem Zustand der Verhüllung beeinflusst und unsere schlechten Angewohnheiten aufdeckt. Wir erkennen dann, dass alle unsere Verlangen nur auf uns selbst gerichtet sind, die einzigen, die wir lieben.

Der Mensch entdeckt dann einen Raum in seinem Inneren, in welchem er verschiedene Phänomene und Reaktionen auf kabbalistische Texte zu spüren beginnt. Selbst wenn dieser Raum noch verborgen ist, so ist es so, dass der Mensch die Verhüllung tatsächlich wahrnimmt!

Die Zustände dieser Verhüllung sollten als Stufen empfunden werden.

Ich gehe auf meinem Weg und kann weder auf der Rechten noch auf der linken Seite etwas erkennen, noch was einen Schritt vor mir ist. Es gibt so viel was ich nicht weiß und ich verstehe nicht einmal, wie ich den nächsten Schritt machen kann. Kann ich überhaupt einen Schritt nach vorne machen oder werde ich stürzen?

Dennoch spüre ich, dass es einen Raum in mir gibt, in dem ich unterschiedliche Eigenschaften und Reaktionen wahrnehme. Also, selbst wenn ich in der Dunkelheit bin, ist es nicht so stockdunkel, dass ich gar nichts erkennen könnte. In der Tat erhalte ich verschiedene Eindrücke darin – manchmal mehr und manchmal weniger.

Das Licht, das auf mich wirkt, bestimmt, ob die Dunkelheit (meine Gegensätzlichkeit zum Geben) mir mal stärker und mal schwächer zu sein scheint. Also muss man diesen Ort in sich selbst finden und beginnen zu verstehen, was die wahre Bedeutung von „Verbrechen“ und „Sünde“ ist. Dies bezieht sich nur auf die Haltung gegenüber den anderen. Dies wird dann zu jenem dunklen Ort, an welchem ich die Dunkelheit erkenne.

Die Dunkelheit ist der Mangel an Verbindung mit den Anderen. Es ist wie mit einem elektrischen Schaltkreis: Wenn die Verbindung zwischen den Elementen unterbrochen ist, kann der Strom nicht fließen. Wenn wir ein wirkliches Verlangen nach Verbindung haben wollen, werden wir das Licht wieder einschalten!

 

Kabbala Akademie

 

Vage Silhouetten in der Dunkelheit

Frage: Was bedeutet es, mit dem Schöpfer in ständigem Dialog zu stehen?

Antwort: Der Mensch muss sich stets aufs Neue bemühen, die Realität in die richtige Form zu bringen, statt sie so wahrzunehmen, wie sie sich in ihrem gegenwärtigen Zustand anfühlt.

Auch bei den spirituellen Stufen sollte er die ganze Zeit über versuchen, sich und die Realität auf der jeweils nächsthöheren Stufe zu sehen, so, wie sie dort ausgeprägt ist.

Für dieses Ziel beginnt er, sich an allen dafür erforderlichen Größen auszurichten: an sich selbst, der Gruppe, dem Studium, dem Lehrer – und dem Schöpfer.

Hierbei gibt es drei zentrale Größen:

  • den Menschen selbst

  • das, was zwischen ihm und dem Schöpfer steht – also die ganze Welt, einschließlich  der Gruppe, dem Lehrer, all die Schwierigkeiten und Probleme und die Unterstützung.

  • der Schöpfer

Alle Formen der Verhüllung, die mir offenbart werden – sind wie vage Silhouetten in der Dunkelheit.

Aber dank ihrer bin ich bereits in der Lage zu erkennen, dass es hier etwas gibt. Obwohl ich sie in einer unnatürlichen, falschen, irreführenden Form sehe, ist es doch schon eine Erkenntnis. Das bedeutet, dass man sich bereits im Zustand von „Lo LiShma“ befindet, der zur Vorbereitung dient. Und nun bitte ich, dass diese Formen sich enthüllen.

Gäbe es diese schemenhaften Formen nicht, so könnte ich keine Anstrengungen unternehmen und wünschen, dass sich mir die wahren Formen offenbaren. Das hieße, ich würde die wahren Formen und den Schöpfer nicht enthüllen können. Denn schließlich muss Er seine wahren Formen offenbaren. Doch sind das nicht Seine Formen, sondern Formen, durch die Er sich mir offenbart. Denn Ihn Selbst, die Quelle, bin nicht ich in der Lage zu offenbaren – man benötigt eine Hilfsform, HaWaYaH. Deswegen beginne ich mit dem Gericht, um darauf zur Barmherzigkeit zu gelangen. Alle schlechten Formen der Verhüllung muss ich offenbaren und ergründen, um anschließend wahrnehmen und erkennen zu können, wie sie die richtige, die wahre Form annehmen – die Form der Enthüllung. Diese umgekehrte Form ist auch eine Enthüllung des Schöpfers.

Aus diesem Grund wollen wir nicht, dass die Schatten aus der Welt verschwinden. Denn sonst könnten wir keine Verbindung zum Schöpfer aufnehmen und wären nicht in der Lage, Ihn zu fühlen. Deswegen gab es das Zerbrechen der Gefäße, damit wir, bei den Versuchen, alle Formen des Zerbrechens wieder zu verbinden, den Unterschied zwischen uns offenbaren: Das ist das Wichtigste. Wir ergründen nicht das ganze Gefäß in seiner Tiefe, sondern wie man einzelne Teile miteinander verbindet, das heißt, wir ermitteln seine Risse. Und sie geben uns einen Anhaltspunkt für die Höhere Macht.

Man muss nur den Schöpfer darin erkennen, der durch solch unangenehme Formen der Verhüllung zu uns spricht, und sie annehmen wie eine Einladung – oder als einen Wink, der uns zu verstehen gibt, wie man sich richtig an den Schöpfer wendet. Und man muss sich bewusst sein, dass wenn alle negativen Formen in positive verwandelt und diese Gerichte somit „versüßt“ werden, wir auf diese Weise den Schöpfer enthüllen.

Deshalb besteht unsere ganze Arbeit darin, mit allen Mitteln der Absicht zu folgen, die Formen der Verhüllung durch Formen der Enthüllung zu ersetzen – und das auf der Basis von Lehrer, Gruppe, Büchern, Studium und Verbreitung. In den Formen der Enthüllung jedoch muss ich mich der Eigenschaft des Gebens, der des Schöpfers angleichen. In dem Maße, wie ich die Eigenschaft des Gebens erlangen will, werden die Gerichte „versüßt“.

[130135]

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Die Sonnenkinder

Es steht geschrieben: „Ich erschuf den bösen Trieb und ich erschuf das Mittel zu dessen Korrektur, in dem das Licht, das zur Quelle zurückführt, verborgen ist“. Daraus kann man entnehmen, dass man nichts alleine, sondern nur mit Hilfe der Bitte, des Gebets erreichen kann.

Eine solche Bestrebung, zur Absicht des Gebens, zum Wohl für die anderen überzugehen, selbst wenn es nicht aufrichtig, sondern den in uns noch herrschenden Verlangen vollkommen entgegengesetzt ist, wird als Gebet bzw. Erhebung von MaN bezeichnet.

Wir haben einen winzigen Funken der Spiritualität bekommen, und um die Grenze der spirituellen Welt zu durchbrechen und in diesen zweiten Teil der Realität überzugehen, fehlt uns lediglich das Verlangen! Aus diesem Grund handeln alle unsere Gebete nur darum, das Verlangen zu erlangen.

Doch es gibt Zustände, in denen der Mensch gar nichts will. Und man muss verstehen, dass es ein Zustand, der uns ebenfalls von oben gegeben wurde, und nicht einfach nur unsere Faulheit oder Gleichgültigkeit ist. Der Mensch stellt eine Art „schwarze Kiste“ dar, die durch Signale von oben erweckt wird. Das Licht, welches auf unser Material, auf das Verlangen zu genießen, einwirkt, erweckt es mehr oder weniger oder lässt es ganz und gar kalt.

Und in Abhängigkeit davon erwachen wir entweder und streben wie eine Blume dem Sonnenlicht oder dem Regen entgegen, oder verwelken und gehen ohne Lebenskraft ein. Deshalb, wenn du keine Kraft und kein Verlangen nach der spirituellen Arbeit hast, musst du verstehen, dass genauso wie du einst die Begeisterung von oben erhalten hast und dich danach gerissen und gebrannt und gearbeitet hast, genauso wird dir von oben das Verlangen auch wieder genommen.

Und dieser Zustand wird absichtlich gegeben und anhand der persönlichen Eigenschaften eines jeden und seiner Vorbereitung bemessen – um für dich einen Ort für das Gebet zu erschaffen. Und du musst versuchen, mit Hilfe der Gruppe, der Bücher, des Lehrers und der Umgebung alle Kräfte für die Bitte zu mobilisieren.

Das Gebet wird aus der Hilflosigkeit, aus dem Widerwillen heraus geboren oder im Gegenteil, aus dem leidenschaftlichen Begehren heraus – es ist unwichtig, wie, doch es sind alles Bedingungen, die von oben gegeben werden. Und genauso wird die Umgebung für uns von oben organisiert: die Gruppe, der Lehrer, die Bücher. Und wir unsererseits müssen mit Hilfe des gemeinsamen Studiums und der Gruppe das Licht, das uns zur Quelle zurückführt, finden.

Die Zeit, in der wir zusammen studieren, ist die beste Zeit für ein Gebet. Denn wir befinden uns in einer Verbindung mit dem höheren System, mit Malchut und Seir Anpin der Welt von Azilut, d.h. mit dem Schöpfer und seiner Shechina, wir werden in sie eingebettet, und zwar nicht jeder einzeln, sondern alle gemeinsam, das bedeutet, wir erheben ein gemeinsames Gebet. Dadurch verlangen wir nach der Kraft der Veränderungen und ziehen diese an.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 06.03.2011

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Die verborgene Bedeutung der Rolle der Esther

Der folgende Abschnitt ist ein Auszug des Artikels von Rabash über den Feiertag von Purim, „Verhüllung und Enthüllung“:

„Dunkelheit ist das babylonische Exil, in welches sich das Volk Israel selbst gebracht hat, da der Schöpfer (Seir Anpin) schlief. Der Sünder Haman, welcher ein großer Sterndeuter war, warf das Los (Pur), um das Schicksal zu bestimmen. Haman und seine zehn Söhne sind die zehn Klipot (unreinen Kräfte), da er wusste, dass der Schöpfer schlief und somit Seine Höhere Lenkung das Volk Israel (all jene, die zum Schöpfer streben) nicht beschützte. Daher dachte Haman, dass nun die Zeit gekommen sei, um das Volk Israel zu vernichten.

Haman ist unser ganzer Wille zu empfangen, welcher im Gegensatz zum gesamten Licht von Chochma steht. Er weiß, dass das Licht sich offenbaren wird, aber was er nicht weiß, ist, dass dies nur in der mittleren Linie geschehen kann und später sogar wieder zurückgenommen wird, wenn der Übergang in den Zustand der ersten Einschränkung (Zimzum Alef) geschieht. Malchut vereinigt sich mit Seir Anpin in der mittleren Linie und sie steigen zu Bina auf, wo sie den Zustand der Endkorrektur erreichen.

Die Vernichtung des Volkes Israel bedeutet die Vernichtung der Absicht „um zu geben“, welche den Menschen daran hindert, das Licht von Chochma auf egoistische Weise zu empfangen. Mordechai ist die Absicht des Gebens, aber wenn er alleine handelt, ohne die Verlangen von Haman, so ist dies nur Geben in der Absicht um zu geben. Das heißt, dass er das Licht von Chochma zurückweist, damit dieses sich nicht enthüllt.

In anderen Worten, wenn der Mensch nicht in der mittleren Linie arbeitet, dann werden auch seine besten Handlungen des Gebens seinen Weg der Entwicklung nur blockieren. Daher braucht Mordechai die Verbindung mit Haman. Wenn sie beginnen, miteinander zu streiten (ein Streit zwischen der Absicht des Gebens und dem egoistischen Verlangen), fangen sie an zu verstehen, in welchem Ausmaß sie fähig oder nicht fähig sind, sich zu verbinden.

Die Absicht des Gebens macht es möglich, die Verlangen Hamans zu benutzen. Dennoch werden diese tatsächlichen Verlangen nicht erfüllt werden und das führt dazu, dass ein Konflikt zwischen Mordechai und Haman auftritt. Die Geschichte beschreibt, wie ein Mensch die richtige Einheit zwischen zwei streitenden Kräften oder zwei gegensätzlichen Absichten erschaffen kann. Sie beschreibt auch die Schlachten, Verwirrungen und Zweifel, welche uns auf dem Weg der Korrektur erwarten, bis wir die richtige Methode finden.

Dies ist es, worüber in „Megillat Ester“ (die Rolle der Esther) erzählt wird.

 

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