Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der sich in der Gruppe enthüllt, wird auch der Schöpfer sein

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn ich fühle, dass ich mich von einem Freund entfernt habe, oder der Freund scheint sich von mir entfernt zu haben, bedeutet das, dass ich mich auch in Bezug auf den Schöpfer in der gleichen Situation befinde? Und wie soll man damit arbeiten?

Meine Antwort: Es gibt unterschiedliche Zustände, und deshalb, wenn es sich um einen Freund handelt, kann es Parallelen mit dem Schöpfer geben, muss es aber nicht.

Anders sieht es damit aus, inwiefern ich die Gruppe und das Ziel, welches wir unter den Freunden enthüllen, schätze. Denn die Gruppe, das Ziel und der Schöpfer sind eins.

Nur ist die Gruppe das Gefäß/Verlangen/Kli, und der Schöpfer/die Eigenschaft des Gebens ist das Licht, welches dieses Verlangen erfüllt und in diesem Verlangen in dem Maße ihrer Ähnlichkeit miteinander zum Vorschein kommt.

Letztendlich werden das Gefäß und das Licht die vollständige Übereinstimmung nach der Eigenschaft des gegenseitigen Gebens, der Einheit erreichen und unzertrennlich sein.

Also muss der Gruppe sogar eine größere Wichtigkeit als dem Schöpfer beigemessen werden. Sie ist ein Mittel, ohne welches ich Ihn nicht erreichen kann, und zum jetzigen Zeitpunkt ist für mich gerade das Mittel wichtig.

Rabash führt als Beispiel einen kleinen Regierungsbeamten an, von dem ich mehr als von der gesamten Regierung abhänge.

Während sich die Minister mit den Staatsangelegenheiten beschäftigen, trifft der Beamte eine konkrete Entscheidung in meinem Fall: er kann genehmigen, kann aber auch ablehnen.

Die Gruppe stellt eine Sammlung von unseren kleinen Verlangen dar, die danach streben, den Schöpfer, die Eigenschaft des Gebens, zu enthüllen.

Man muss ein für alle Mal eine Entscheidung für sich treffen: ich selbst kann mich nicht an den Schöpfer wenden. Meine Bitte wird nur in der Gruppe umgesetzt, und von dem Schöpfer weiß ich nicht, wer Er ist, es wir aber derjenige sein, der sich in ihr enthüllt.

Aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash vom 05.11.2010

Und dass ihr mir bereit seid!

Der Schöpfer kann uns nicht vollkommen, Sich ähnlich erschaffen. Nur wir selbst, durch unsere eigenen Anstrengungen, müssen unsere schrittweise Entwicklung bis hin zu Seiner Stufe anregen.

Die Erwartungen des Schöpfers sind beständig – Er erwartet ständig von uns, dass wir versuchen, Ihm ähnlich zu werden, wie ein Kind in unserer Welt erwachsen werden will.

Die gesamte Schöpfung ist auf den Endzustand gerichtet, die gesamte Schöpfung ist die Vorbereitung darauf. Alles, was wir durchlaufen, ist dafür bestimmt, uns auf die Enthüllung vorzubereiten.

Was werden wir denn enthüllen? Den Ort, an dem wir und das Licht uns ständig befinden und der vor uns durch unsere eigenen unkorrigierten Eigenschaften verborgen ist. Es ist so, als ob wir den Nebel an dem Ort verfliegen lassen würden, an dem wir uns jetzt befinden.

Wir haben diesen Ort nie verlassen, und der Schöpfer ist nie von hier verschwunden, wir haben einfach die Fähigkeit verloren, Ihn wahrzunehmen, Er ist aus unseren Empfindungen verschwunden, hat sich „in Luft aufgelöst“…

Und nun bereiten wir uns selbst auf Seine Wahrnehmung vor, indem wir die Eigenschaft des Gebens allmählich in uns aktivieren und auf diese Weise die Erscheinung Seines Abbildes „aus dem Nebel“ zum Vorschein bringen.

Unser Austritt nach unten, aus der Unendlichkeit in unsere Welt, und die Rückkehr in sie zurück ist unsere Vorbereitung auf das Ende der Korrektur (Gmar Tikun) unserer Sinnesorgane, um den Schöpfer wahrnehmen zu können.

Von der Vorbereitung hängt alles ab. Nehmen wir ein Konzert des Philharmonieorchesters als Beispiel.

Ein unvorbereiteter Zuhörer begreift einfach nicht, wo er sich befindet. Er hat mit irgendetwas Interessantem gerechnet, hat eine Packung Chips und eine Dose Cola mitgebracht – doch anstelle der erwarteten Vorstellung hat er eine … „Sinfonie b-Moll“ bekommen.

Und neben ihm sitzt ein erfahrener Musikkenner, der jeden Ton mit Aufregung und Begeisterung verfolgt. Der Eine erlebt ein unvergessliches Wechselbad der Gefühle, den Anderen lässt nur seine Gereiztheit nicht einschlafen.

Alles hängt von der Vorbereitung ab. Der Vorbereitete genießt, der Unvorbereitete leidet.

Wenn wir ein unangenehmes Gefühl bei den Worten über das Anschließen an das absolut Gute verspüren, dann geschieht das nur, weil wir uns ungenügend vorbereitet haben.

Und deshalb müssen wir jetzt, vor dem Kongress, nur für die Vorbereitung sorgen. Und Vorbereitung bedeutet Vereinigung. Wenn wir Teile des gemeinsamen Kli zusammenfügen, werden wir darin die Resultate unserer Anstrengungen wahrnehmen.

Es ist so, als ob der Schöpfer uns ein schmeichelhaftes Feedback geben würde – und wir müssen es sehr ernsthaft aufnehmen. Die ganze Grundlage bauen wir in uns auf, von Seiner Seite gibt es keine Veränderungen, denn die Unendlichkeit ist unveränderbar. Werden wir also das wahrnehmen können, was bereits existiert?

Letztendlich müssen wir unser Herz, d.h. das richtige Verlangen, das auf das gegenseitige Geben gerichtet ist, öffnen. Wollen wir hoffen, dass wir das in den nächsten Tagen erreichen werden.

Aus dem Unterricht nach einem Brief von Rabash vom 07.11.2010

Die Sünde und ihre Korrektur

Adam war vollkommen, bis zum Sündenfall. Nach dem Sündenfall befand er sich auf der Stufe von 600.000 Seelen“.

Rabasch, „Welche Stufe muss der Mensch erreichen“

Eine Frage die ich erhielt : Wie entsteht eine Sünde?

Meine Antwort: Die Sünde entsteht durch Einwirkung des Höheren Lichtes. Als Beispiel : ich will dass du einen Fehler aufdeckst, dass du es selbst tust, es verstehst und korrigierst. Ich nehme an diesem Prozess teil, jedoch unauffällig. Was heisst „unauffällig“?

Ich bin nur ein anregender Faktor, der in deinem Verlangen nicht spürbar ist, so wie Sfira Keter.

Wenn ein Mensch in sich plötzlich eine Schwäche empfindet, oder in störende, befremdliche Gedanken versinkt… all dies kommt von Oben. Aus Unwissenheit heraus, denkt er, dass es seine eigenen Gedanken sind. Das ist schon die erste Sünde.

Nun beginnt der Mensch sich selbst zu bekämpfen, anstatt sich an den Schöpfer zu wenden – das ist die zweite Sünde.

Dann führt der Schöpfer den Menschen zu einer Wahl.
Er gibt ihm eine gewisse Hintergrundbeleuchtung, um seine Wahrnehmung anzugleichen und gibt ihm aber auch noch zu verstehen, dass sich noch etwas darin verbirgt.

Das System der spirituellen Welten ist jedoch so aufgebaut, dass wir uns nicht an den Schöpfer direkt wenden können.

Wir sind Ihm ja in unseren Eigenschaften entgegengesetzt. Und das Gesetz von der Ähnlichkeit der Eigenschaften erlaubt und dies nicht.

Deshalb auch nehme ich das äußere System der Körper wahr, diese Welt in der ich meine ersten Schritte zur Korrektur machen kann.

Während ich diese Schritte mache, schließe ich meine Absicht der Handlung an, indem ich mich an das Höhere Licht wende.

So verbinde ich beide Welten, erwecke die Einwirkung der höheren Seelen auf mich und bekomme durch sie Hilfe.
Die Seelen der Gerechten bringen ein Leuchten von Oben und sie arbeiten mit und erheben mich.

Aus einem Unterricht über den Artikel von Rabasch vom 2.11.2010

 

Alles befindet sich innerhalb unserer Verbindung

Eine Frage, die ich erhielt: Was hat die Enthüllung der Wahrheit mit der Enthüllung des Systems der gegenseitigen Verbindung aller Seelen zu tun?

Meine Antwort: Das ist ein und dasselbe. Die gegenseitige Verbindung ist die Wahrheit. Das Netz unserer Verbindungen nennt sich „Gefäß“, Kli.

Der Schöpfer hat einen Abdruck von Sich im Material des Verlangens zu genießen hinterlassen, hat diesen Seinen Abdruck in dessen Masse eingetaucht. Nun gibt es in mir eine „Vertiefung“ mit einem Reliefmuster.

Dieses Muster stellt eine Verflechtung von Verbindungen zwischen den Verlangen dar, die der Schöpfer erfüllt, wenn sie korrigiert sind. In diesem Fall ist Er ihr Netz. Das gemeinsame Netz dieser Punkte nennt sich „Malchut der Welt der Unendlichkeit“.

Nach und nach verbirgt Sich der Schöpfer und hinterlässt ein Seelensystem – und dann findet das Herabsteigen der Welten statt. In dem Maße Seines Verschwindens fühlen sich die Seelen immer mehr einander entgegengesetzt, während sie zur Kehrseite (Sitra Achra) übergehen, wo die Verbindung gestört, geschwächt ist und einen egoistischen Charakter annimmt.

Im Endeffekt landen wir in dieser Welt und nehmen anstelle der gegenseitigen Verbindung, anstelle des Schöpfers, der uns erfüllt, die Leere, die Trennung voneinander wahr.

In Wirklichkeit nehme ich immer den Schöpfer wahr. Denn es gibt nichts mehr, was ich wahrnehmen könnte, es gibt nur mich und Ihn. Doch in der jetzigen Realität nehme ich Ihn entsprechend meinem momentanen egoistischen Zustand wahr.

Das Ziel des Prozesses ist, die Wahrheit, den wahren Zustand zu erreichen, indem man alle Hüllen von sich wirft. Indem ich die Verbindung zwischen uns aufs Neue enthülle, werde ich in einem bestimmten Moment sehen, dass sie nicht die Menschen, sondern die Seelen, die Verlangen verbindet. In dem Charakter dieser Verbindung, in deren Wesen, in deren Stärke enthüllt sich uns der Schöpfer.

Es gibt keine andere Realität außer der allgemeinen gegenseitigen Verbindung. Sie füllt alles aus, und wir sind so erschaffen worden, dass wir nichts außer ihr wahrnehmen können. Wir befinden uns innerhalb von ihr.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 03.11.2010

Die Tür steht immer offen

Eine Frage, die ich erhielt: Wovor müssen wir uns in diesen letzten Tagen vor dem Kongress hüten?

Meine Antwort: Wir müssen uns vor Nebengedanken hüten und nur an das System von Verbindungen denken, das wir zwischen uns enthüllen wollen – so, dass jeder in der Tiefe seines Herzens sich mit den Anderen verbunden fühlt.

Und derjenige von uns, in dem sich diese innere Verbindung enthüllt, wird dort sofort das wahre Licht, den Schöpfer erkennen!

Zwischen dem Licht und den Verlangen stellt sich sofort eine Übereinstimmung ein. Im gleichen Augenblick, in dem du auch nur das geringste spirituelle Verlangen wahrnimmst, erhält es sofort eine Form. Ein Gefäß kann nicht ohne Form existieren.

Es ist unmöglich, einen nicht funktionsfähigen Mechanismus in der Spiritualität zu enthüllen, den man dann aufziehen und in Gang setzen muss.

Baal HaSulam schreibt, dass „der Eingang und die Tür“ in der spirituellen Welt immer gleichzeitig enthüllt werden – die Tür ist nur dann zu sehen, wenn sie offen ist, das heißt, uns werden im gleichen Augenblick sowohl das Gefäß/das Verlangen als auch das Licht/der Schöpfer darin enthüllt.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Exil und Erlösung“ vom 03.11.2010

Kabbalisten über das Studium der Kabbala, Teil 17

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen.

Anmerkungen in Klammern sind von mir [M. Laitman].

Das Studium der Kabbala erfordert keine besonderen Talente.
Wenn ein Mensch mit kleinen Talenten erschaffen wurde, kann er ein Weiser werden? Seine Vernunft ist zu klein um die Worte der Tora zu verstehen!

Und es steht in Midrasch Rabbah (Großer Kommentar) geschrieben: Sagte der Schöpfer dem Volk Israel (die die vom Verlangen zu empfangen zum Verlangen zu geben aufsteigen wollen, nur sie heißen Israel = zur Gleichheit mit dem Schöpfer): „Ihr Leben, ihre Weisheit und die ganze Tora sind einfache Sachen. jeder, der im Zittern vor Mir stehen will (möchte wie Ich werden) und (dafür) die Tora und die Gebote ausführt, die ganze Tora und die ganze Weisheit, sind in seinem Herzen (in seinen korrigierten Wünschen)“.

Das wird in der Einführung zu der Lehre der Zehn Sfirot erklärt man brauch keine besondere Talente, nur das Zittern vor dem Schöpfer (das Streben sich mit dem Schöpfer anzugleichen), wird der Mensch der ganzen Weisheit der Tora (höheres Licht) gewürdigt.

Deshalb steht es geschrieben: „Alles ist in den Händen der Schöpfers, außer dem Zittern vor dem Schöpfer“. Denn nur in dem Zittern (es zu entwickeln, durch die Umgebung, Lehrer und durch die Bücher), wurde uns eine Wahlfreiheit gegeben – der Rest wird vom Schöpfer bestimmt.

Rabasch, Stufen der Leiter, Artikel 456, „Keine besondere Begabung“.

Unersetzbare Vermittler

Die Arbeit in der Gruppe über die Verbindung von Freunden, auch auf der ersten Etappe, hilft uns ein gemeinsames Sehnen zu erlangen uns über unser egoistisches Verlangen zu erheben.

Denn durch unsere gemeinsame Verbindung bekommen wir das höhere Licht, die höhere Kraft, die auf uns einwirkt und uns erhebt.

Es handelt sich um ein Vermittler-System: Wenn wir beabsichten ein Teil davon zu werden, dann wird das höhere Licht uns dadurch erheben. Und dann wenn wir uns zu einem gemeinsamen System vebinden wird es durch das höhere Licht erfüllt.

Aus einem Unterricht über den Artikel von Rabasch „Notwendigkeit der Liebe zur Freunden“, 31.10.2010