Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Spirituelle Arbeit'

Glückliche Rückkehr (Teshuva)

Rückkehr (Teshuva) ist der Hauptinhalt des Versöhnungstages (Yom Kippur). Das Wichtigste was wir tun müssen ist, an den Ort, in den Zustand zurückzukehren, in dem wir vor Adams Sündenfall waren. Das ist unser Ziel, unsere Bestimmung und unsere Verpflichtung, genau dorthin zurückzukehren, wo wir waren und dann gefallen sind.

Wir waren alle mit dem Schöpfer verschmolzen, in Ihm wie ein Fötus im Mutterleib. Wir sind dann von dieser Stufe der Verschmelzung in unseren Egoismus herabgefallen und jetzt müssen wir von einem Pol zum anderen zurückgehen.

Heute denkt jeder nur an sich und kann nicht an andere denken, wenn es ihm nicht nützt. Wir sind nicht in der Lage, uns selbstlos um andere zu kümmern, sie zu lieben und einander zu helfen. Wir müssen unsere selbstsüchtige Natur ändern, die wir durch den Zerbruch und Trennung, durch den Sturz von dieser hohen Stufe erhalten haben.

Rabash schreibt: „Am Anfang war Adam Rishon mit dem Schöpfer verschmolzen, dann entfernte er sich durch den Sündenfall. Nun muss jeder, da er ein Teilchen der gemeinsamen Seele ist, wieder in den vergangenen Zustand zurückkehren und sich der Spiritualität annähern“, d.h. zu seiner Wurzel zurückkehren, zu dem Zustand, in dem er vor dem Sündenfall war.

Das ist ein äußerst hoher Zustand, wenn wir uns im Inneren des Schöpfers befinden und so mit Ihm verbunden sind wie ein Embryo mit seiner Mutter. Es ist unmöglich, sich einen solch erhabenen Zustand auch nur vorzustellen, aber wir müssen, und werden ihn sicherlich erreichen.

Deshalb sind wir froh, uns in einer Gruppe zu befinden, die studiert und danach strebt, diese Rückkehr zu erzielen. Wir sind fest davon überzeugt, dies bald zu erreichen.

Als Erstes müssen wir untersuchen, welche Gedanken und Gefühle heute in uns wohnen. Wir werden dann erfahren, wie wir unser Herz und unseren Verstand korrigieren können, um uns diesem Zustand anzunähern, in dem wir waren, bevor wir sündigten, bevor wir fielen und uns vom Schöpfer entfernten. Wie konnte es geschehen, dass wir vom Spirituellem abfielen, als hätte es eine Fehlgeburt gegeben? Das Gleiche geschah mit uns, als wir fielen und uns vom Schöpfer entfernten. Heute haben wir die glückliche Gelegenheit, zu Ihm zurückzukehren!

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Aus dem Unterricht zum Thema „Yom Kippur“ vom 04.10,2022

Wer wird uns über den Machsom führen?

Frage: Wenn ein Schüler den Machsom zu Lebzeiten des Lehrers nicht überquert hat, wie stehen die Chancen, ihn später zu überschreiten? Sollte er es zur Lebzeiten des Lehrers schaffen?

Antwort: Natürlich wäre das wünschenswert. Das kann nur durch die Übereinstimmung der Eigenschaften geschehen, d.h. durch die Hingabe für den Weg, die „Anhaftung“ an den Lehrer, die Befolgung all seiner Ratschläge und dadurch, dass der Lehrer in seinen Augen wichtiger ist als er selbst. Mit anderen Worten, es handelt sich um eine Ausbildung in Bezug auf den Schöpfer.

Es gibt viele Schüler, die sehr fähig sind, sehr begierig darauf die Spiritualität zu erlangen. Es überwiegt für sie häufig die Wichtigkeit eigener Interessen gegenüber der Wichtigkeit dessen, was der Lehrer verlangt oder was in seinen Augen notwendig wäre.

Angenommen, man hätte etwas Unschmeichelhaftes über Sie und ihren Lehrer geschrieben, was würde Sie mehr schmerzen? Würden Sie ihre eigene oder seine Ehre verteidigen? Wie würden Sie sich, mit welchem Engagement einsetzen?

Kommentar: Das hängt von der Entwicklung des Menschen ab.

Antwort: Ja, natürlich! Sie fragen aber, ob es möglich wäre, den Machsom vor dem Tod des Lehrers zu überschreiten. Ich weiß es nicht. Das ist ein Problem des Schülers.

Wie auch immer dauert es nach dem Tod um vieles länger.

Frage: Wer wird dann durch den Machsom führen, wenn nicht der Lehrer?

Antwort: Derselbe Lehrer, nur in einer anderen Form. Wenn der Schüler die Anwesenheit des Lehrers in seiner unmittelbaren Nähe nicht nutzen konnte, muss er ihn in einer anderen Form um sich herum suchen. So wie man nach einer Form des Schöpfers sucht.

Frage: Kann es auch jemand anderen außer dem Lehrer geben?

Antwort: Nein, niemanden! Nichts Materielles. Derselbe Lehrer, nur in einer anderen Form, nicht als Mensch.

Kommentar: Wenn es, wie Sie sagen, eine Kette gibt: Sie folgen Rabash…

Antwort: Es muss ein Mensch sein, der bereits den höheren Weg zurückgelegt hat. Wie kann man jemanden, der sich auf der gleichen Stufe wie die Schüler befindet, über sie stellen? Stellt man einen von ihnen über sie? Auf welcher Grundlage?

Frage: Sie sind die Stufe, an die wir uns festhalten müssen. Wie können wir das umsetzen, wenn Sie nicht mehr da sind?

Antwort: Wenn ihr diese Form nicht entdeckt, dann ist es natürlich schlecht. Dann werdet ihr auf einem sehr langen Weg vorankommen, indem ihr die Methode „Versuch und Irrtum“ anwendet.

Wenn ein Schüler unter meiner Anleitung fünfzehn oder zwanzig Jahre lang nicht in die spirituelle Welt eingetreten ist, dann wird er noch einmal so viele Jahre brauchen, um ohne mich in sie einzutreten.

Frage: Wie war das bei Ihnen und Rabash?

Antwort: Ich habe alles, was notwendig war, von Rabash bekommen. Ich habe mich ausschließlich darauf gestützt, in seiner Nähe zu sein. Danach gab es eine langwierige Methode, um tiefer in die gleichen gegenseitigen Verbindungen einzudringen, die wir vor seinem Tod gemeinsam hergestellt hatten.

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Aus dem Gespräch „bei mir klingelte das Telefon. Spiritualität zu Lebzeiten des Lehrers“

Eine Frau des 21. Jahrhunderts, Teil 1

Die Geschichte kennt viele Frauen, die als Pionierinnen den Weg geebnet und Veränderungen in der Welt bewirkt haben, die den Grundstein für eine fortschrittlichere Gesellschaft legten. In der Regel waren von einer Frau heroische Anstrengungen erforderlich, um die etablierten Stereotypen zu durchbrechen und sich gegen akzeptierte Normen und kulturelle Traditionen zu stellen.

Doch die Geschichte wurde größtenteils von Männern geschrieben, und es finden sich nur sehr wenige weibliche Namen darin. Frauen sind immer im Hintergrund geblieben. Schließlich entwickelt sich die Geschichte in Übereinstimmung mit der allgemeinen Struktur der Gesellschaft, des Universums und der gesamten Schöpfung, die aus zehn Sefirot besteht.

Diese Struktur entwickelt sich von oben nach unten, von der Sefira Keter zu Malchut. Obwohl alles für Malchut, für den weiblichen Teil der Struktur, bestimmt ist, bleibt die Rolle der Frau verborgen, bis sie an der Reihe ist, bis sich das ganze System entwickelt.

Das zeigt sich in der ganzen Geschichte, bei allen Völkern und zu allen Zeiten. Nur im Volk Israel war die Rolle der Frau immer ausgeprägter als in anderen Völkern, wie diese Namen aus dem Tanach zeigen: Eva, Adams Frau, und die große Prophetin Batya, die Tochter des Pharao, die Mose aufzog.

„Batya“ bedeutet „die Tochter des Schöpfers“ (Bet-Yod-Hey), was auf ihre überragende Bestimmung hinweist. Der Tanach berichtet von vielen Frauen, die in der Geschichte eine besondere Rolle spielten, und zwar immer eine positive.

Während des letzten Exils, das 2.000 Jahre dauerte, wurde die Rolle der Frau noch mehr in den Hintergrund gedrängt. Je länger und tiefer das Exil war, desto mehr blieb die Rolle der Frau im Schatten. Jetzt, wo wir aus diesem Exil herauskommen, erhalten die Frauen immer mehr Freiheit und eine immer wichtigere Rolle. Besonders große Veränderungen haben im letzten Jahrhundert stattgefunden und noch mehr in unserem 21. Jahrhundert, in dem die Frau eine dominierende Rolle in der Entwicklung spielt.

Dies ist in der modernen Welt sehr deutlich zu erkennen, in der so viele Frauen Führungspositionen in Unternehmen und sogar als Staatsoberhäupter innehaben. Nicht nur die Macht der Frau wächst, sondern auch das Bild der Frau wird immer wichtiger. Daraus ergibt sich, dass die ganze Welt existiert, um Malchut, den weiblichen Teil, über alles im Weltmodell zu erheben.

Obwohl Malchut immer im Verborgenen war, weil es die letzte Sefira ist, wird sie auf der letzten Stufe die wichtigste, tritt aus dem Verborgenen heraus und offenbart sich im reflektierten Licht bis hin zu Keter. Es stellt sich heraus, dass die Rolle der Frau am bedeutendsten ist. Obwohl geschrieben steht, dass „alle Ehre der Königstochter gebührt, die im Innern ist“ (Psalm 45,14), weil sie immer im Verborgenen war, tritt sie nun in den Vordergrund und beginnt, sich als wichtigster Teil zu offenbaren.

Ich denke, das 21. Jahrhundert sollte den Frauen mehr Zeit geben, um voranzukommen und zu lernen, welche Rolle sie bei der Korrektur der Welt spielen. Solche Frauen werden in der Lage sein, die Welt zu dem erhabenen Ziel zu führen, das vor uns liegt.

Früher war die Entwicklung der Frau im Vergleich zur allgemeinen Entwicklung immer verzögert. Tatsache ist, dass die Frau zum zehnten Teil der allgemeinen Struktur gehört: Keter, Chochma, Bina, Chessed, Gwura, Tiferet, Netzach, Hod, Jessod und der letzte, Malchut, ist der weibliche Teil der Seele. Aber wenn Malchut zu empfangen beginnt, wenn es bereits Einschränkung, einen Schirm und das reflektierte Licht gibt, in dem Malchut Keter erreicht, dann kommt das Licht und erleuchtet alle Sefirot. Das direkte und das reflektierte Licht verbinden sich miteinander.

In der Vergangenheit hat die Menschheit die Rolle der Frau vernachlässigt und ihren Wert nicht gewürdigt. Aber all das muss heute korrigiert werden, denn wir kommen in die letzte Phase, in der die Frau erwachsen werden und sich offenbaren muss.

Im 19. Jahrhundert fand ein qualitativer Wandel statt, und die weibliche Kraft begann sich durchzusetzen. Die Frauen erhielten das Wahlrecht und Zugang zu höherer Bildung. Das hat nicht nur die Frauen selbst vorangebracht, sondern auch die gesamte Gesellschaft, ihre unteren sozialen Schichten. Eine Frau betritt nicht nur die historische, soziale und öffentliche Bühne, sie zieht auch schwache soziale Schichten mit, die sonst nicht in der Lage wären, aufzusteigen.

Eine Frau verändert alles. Wir brauchen einer Frau nur Raum zu geben, ihr zu erlauben, sich auszudrücken, und das ganze Leben verändert sich. Das gilt besonders in unserer Zeit, weil wir uns dem Ende der Korrektur der Welt nähern. Es gibt noch viel zu korrigieren, aber wir sind bereits auf der Zielgeraden. Deshalb wird die Rolle der Frau von Tag zu Tag deutlicher.

Die Frau wird immer mehr fordern, weil die Naturgewalten sie dazu drängen. Auf der anderen Seite wird sich die männliche Hälfte der Menschheit immer mehr vor den Frauen verbeugen. Deshalb ist es notwendig, den Frauen ihre Rolle und ihre Verantwortung zu erklären, damit sie diese erfüllen und nicht vernachlässigen.

Wenn die Frauen ihre Führungsrolle nicht ausfüllen, überlassen sie sie gleichsam den Männern. Aber die Männer können nicht mehr so handeln, wie sie es früher getan haben. Es stellt sich heraus, dass die Männer nicht mehr handeln und die Frauen noch nicht handeln, und wir fallen zwischen zwei Stühle, was sehr gefährlich ist. Das ist die Zeit, in die wir heute eintreten.

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Aus dem Programm „Frauen in der Neuen Welt vom 05.07.2020

Absolute und relative Wahrheit

Frage: Sie haben erklärt, dass wir die Menschen nie in ihrer wahren Gestalt sehen, das heißt, unser Egoismus verbirgt vor uns, wer sie wirklich sind. Andere wiederum sehen auch Sie nicht so, wie Sie sind, sondern ziehen sich die Formen an, die für ihren Egoismus bequem sind. Wo ist dann die Wahrheit?

Wo ist dann die Wahrheit?

Antwort: Es gibt keine Wahrheit. Es gibt keine wirkliche Wahrheit; sie ist immer relativ. Und die absolute Wahrheit wird es erst mit der vollständigen Korrektur aller Zustände der Menschheit geben, wenn sie die vollständige Korrektur erreicht.

Im Moment können wir sie nicht definieren. Aber wir wissen, dass sich die Wahrheit nur in der Eigenschaft des Gebens und der Liebe manifestiert, d.h. in der absoluten Güte. Was absolute Güte ist, weiß ich nicht.

Relativ – ich kann sagen: In gewisser Weise definiere ich es für mich selbst Aber sie ist höher als ich, über meiner Natur; sie ist, wenn ich mich in die objektivste Position versetzen kann, das heißt, wenn ich keine meiner eigenen Wünsche und Motive in Betracht ziehe, sondern mich über mich selbst erhebe, den Wunsch eines anderen annehme und nur in seinem Namen handle.

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Aus der Sendung „Ich habe einen Anruf bekommen. Wem soll ich Glauben schenken?“ 16.11.2013

Der Zweck unserer Existenz

Nach dem Zimzum( Einschränkung) und der Entstehung eines Massach (Schirms) über dem Willen zu empfangen, hört dieser Wille auf, ein Kli (Gefäß) für den Empfang zu sein, und tritt aus dem System von Kedusha (Heiligkeit) aus. Stattdessen wird Or Choser (Reflektiertes Licht) als Kli für den Empfang genutzt, und das Kli des Willens zu empfangen wird dem System der Tuma (Unreinheit) übergeben. (Baal HaSulam, Das Studium der Zehn Sefirot, Teil 1, „Innere Beobachtung“, Kapitel 3, Punkt 16).

Hier geht es um Genuss und Leid. Genüsse werden durch den Willen zu empfangen angezogen, und Leiden wird durch ihn abgestoßen. Das ist ganz natürlich.

Da es der Wunsch des Schöpfers ist, seinen Geschöpfen Freude zu bereiten, müssen wir zu einem Zustand kommen, in dem wir diese höhere Freude annehmen und damit erfüllt sind, aber nicht um unserer selbst willen, nicht zu unserem eigenen Vergnügen, sondern um des Schöpfers willen, um ihm Zufriedenheit zu bringen.

Das ist im Prinzip der Zweck unseres Daseins: erfüllt zu sein um des Schöpfers willen.

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Aus der Sendung „Das Studium der Zehn Sefirot (TES)“ 20.11.2022

Innere Korrektur zieht externe Korrektur nach sich

Frage: Wenn Sie einem Kriminellen gegenüberstehen, der gegen Sie ist, gibt es zwei Möglichkeiten, mit ihm umzugehen. Der klassische, konventionelle Ansatz ist, sich zu wehren, nach außen hin zu kämpfen, ihn zu unterdrücken, zu besiegen. Die kabbalistische Herangehensweise besteht darin, dies in sich selbst zu ändern, und dann wird sich der Widersacher ändern. Wie wird diese Veränderung herbeigeführt?

Antwort: Es ist sehr einfach! Sie ist sehr direkt und offensichtlich. Nehmen wir an, jemand will mich angreifen, das heißt, die Möglichkeit meiner Korrektur in mir abtöten. Das Leben wird verkürzt; das bedeutet, dass die Möglichkeit, sich selbst zu korrigieren, sich auf das Ziel der Schöpfung zuzubewegen, beendet wird. In diesem Fall muss ich ihn töten. Aber nur, wenn er mich auslöschen will.

Und wenn er diese Absicht nicht hat, dann muss ich darüber nachdenken, wie ich ihn korrigieren kann. Wie ich diese Eigenschaft in mir korrigiere, so dass sie sich in mir und außerhalb von mir in etwas anderes verwandelt, so dass ich ihn als Freund sehe, nicht indem ich seine Bedingungen akzeptiere, sondern indem ich sein Bild in mir korrigiere.

Frage: Sie sagen immer wieder: “ In sich selbst finden“. Wie macht man das?

Antwort: Zu diesem Zweck werden dir die Freunde gegeben. Versuche, Kontakt zu ihnen zu finden und korrigiere, was du korrigieren kannst. Unter ihnen wirst du jene Eigenschaften finden, die diese Bilder von Hassern außerhalb von dir erzeugen. Du musst sie in deiner Verbindung mit deinen Freunden korrigieren. So viel Verbindung wie möglich, so tief wie möglich, so offensichtlich wie möglich, entdecke die Eigenschaft des Gebens und der Liebe zwischen euch, und versuche schon jetzt, eine solche Verbindung zu erreichen, in der all dies korrigiert wird. Und dann wird das Äußere korrigiert.

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Aus der Fernsehsendung „Ich habe einen Anruf bekommen. Verwandle einen Feind in einen Freund“

Anleitung zum Aufbau der gemeinsamen Seele

In unserer Verbindung mit den Freunden suchen wir den Schöpfer und wollen ihn erfassen, so wie ein Radar die richtige Welle einfängt. Wir müssen also eine Verbindung aufbauen, die die Eigenschaften des Schöpfers hat, d.h. das gegenseitige Geben zwischen uns. Wenn wir alle das gegenseitige Geben erreicht haben, dann sind wir definitiv auf den Schöpfer ausgerichtet.

Jeder hat schon einmal gesehen, wie sich ein Radar auf der Suche nach der gewünschten Welle dreht; genau so müssen wir unsere Verbindung gestalten. Wir wissen selbst nicht, wie wir es machen sollen, aber wir bitten den Schöpfer, uns zu verändern, so dass wir alle zusammen eine Schüssel, eine Antenne, die auf den Schöpfer gerichtet ist, entsprechend der Ähnlichkeit unserer Eigenschaften, ausgerichtet ist. Dementsprechend verändert sich jeder und passt sich seinen Freunden an, damit alle zusammen dem Schöpfer angeglichen sind.

Durch diese Arbeit vereinen wir uns zu einer Seele und beginnen in unserem Ortungsgerät des Zehners, Anweisungen vom Schöpfer zu erhalten, wie wir uns verändern müssen, um den, von Ihm gesendeten, Lichtstrahl noch besser und genauer zu erfassen. Dieser Strahl beginnt durch seine Wirkung, uns so zu verändern, zu drehen und zu korrigieren, um uns mit dem Schöpfer zu verbinden.

Auf allen weiteren Stufen, auf denen wir die Verbindung mit dem Schöpfer aufbauen, stimmen wir uns immer genauer auf Ihn ein und verbinden uns mit zunehmender Kraft, auf einer immer höheren Frequenz.

Für ein perfektes Gebet des Zehners ist es notwendig zu verstehen, was jeder der Freunde möchte. Wenn wir Artikel von Rabash über die Gruppe lesen, versuchen wir, eine Verbindung herzustellen, so dass uns jeder Abschnitt mit dem Schöpfer verbindet.

Indem wir alle möglichen Formen der Verbindung aufbauen, nähern wir uns immer mehr an, bis wir den Einfluss der Quelle auf uns und unsere Reaktionen auf diesen Einfluss spüren. Das bedeutet, dass wir durch direktes und reflektiertes Licht mit dem Schöpfer verbunden sind und aus uns ein spirituelles Kli bauen.

Anschließend enthüllen wir innerhalb der Verbindung die Reshimot, die spirituellen Handlungen, den Ein- und Austritt von Licht, den Aufstieg des Schirms von Stufe zu Stufe. Wir werden alle Ereignisse im spirituellen Parzuf, die in den kabbalistischen Büchern beschrieben werden, wie sie von Baal HaSulam, Ari und anderen Kabbalisten gelehrt wurden, an uns studieren.

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Aus dem Unterricht zum Thema “Yom Kippur”, 03.10.2022.

In der Bewegung der inneren Korrektur

Frage: Sehr oft verlangen Ihre Schüler eine Erklärung der Ergebnisse spiritueller und auch materieller Handlungen, weil sie glauben, dass es unmöglich ist, sich zu bemühen und keine Ergebnisse zu erzielen. Was hat Sie in einer solchen Situation gerettet?

Antwort: Mich hat immer nur die Erkenntnis gerettet, dass es keine zweite Alternative auf der Welt gibt. Ich habe so viel auf der Suche nach der Wahrheit gelitten, bis ich die Kabbala fand, und von dem Moment an, als ich begann, sie zu studieren, gab es für mich keine Illusionen mehr über irgendetwas, das von Menschen geschaffen, erfunden wurde, und deshalb nehme ich das alles nicht ernst.

Natürlich kann ich forschen, aber ich sehe sofort die Verderbnis jedes anderen Systems von Weltanschauungen, jeder anderen Einstellung zur Welt. Ich befinde mich nur in einer gewaltigen Bewegung der inneren Korrektur.

Dies ist ein enormes Geschenk – ein unbezahlbares Geschenk, das der Schöpfer den Bewohnern dieser Welt gemacht hat, damit sie sich zum höchsten Punkt der Vereinigung mit Ihm erheben können. Wie könnte ich es aufgeben?!

Ich persönlich habe es so sehr vermisst. Man kann sagen, dass ich vom Moment meiner Geburt an bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich erkannte, was ich tatsächlich gefunden hatte, in ständiger Depression war, in einem Gefühl der Wertlosigkeit.

Schon als Kind habe ich mich und die Welt nicht direkt wahrgenommen, sondern wie von der Seite. Ich betrachtete mich und die Welt wie von außen: “ Na, und was ist hier? Was ist der Zweck, wozu, wie, warum?“

Ich denke, dass es vielen Menschen so geht, aber für mich war es von sehr unangenehmen Empfindungen begleitet, diese Wertlosigkeit bedrückte mich. Einerseits war es notwendig, zu studieren und einen Beruf zu erlernen, und andererseits…

Deshalb habe ich, als ich die Kabbala fand, natürlich sofort alles fallen lassen. Ich hatte ein großes Geschäft, alle Bedingungen, und ich habe alles aufgegeben, ich konnte es nicht mehr sehen. Nicht, dass es mich früher interessiert hätte, nein. Ich hatte einfach nichts anderes. Und nun bot sich die Gelegenheit, die Wahrheit zu erlangen – die globale, absolute Wahrheit. Ich konnte mich mit nichts anderem mehr beschäftigen, und ich tauchte völlig darin ein. Daher ist es egal, ob es schwerer oder leichter ist, denn was das Ziel betrifft, habe ich keine Fragen.

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Aus Fernsehsendung „Ich habe einen Anruf bekommen. Wo sind die Ergebnisse?!“ vom 09.11.2013

Ein Zehner ist ein Ortungsgerät für ein Signal von oben

Kommentar: Wenn man sich vor den Freunden annulliert, zeigt das, dass man an den Schöpfer glaubt. Durch die Annullierung kann man mit den Freunden dem Schöpfer näher kommen. Der Schöpfer existiert nicht ohne die Schöpfung: Wenn wir uns verbinden, wird unsere Verbindung Schöpfer genannt. Wir erschaffen Ihn und arbeiten mit Ihm zusammen.

Eine verbundene Gruppe ist wie ein Radioteleskop, das Einflüsse von einer höheren Stufe empfängt. Normalerweise fühlt es ein Mensch nicht, aber der verbundene Zehner kann diese besondere, unbegreifliche Kraft von oben wahrnehmen. Diese Kraft entfaltet sich im Zehner und arbeitet wie ein Radar, wie eine Satellitenschüssel, die diese höhere Kraft für uns aufspürt.

Ohne eine solche Gruppe könnten wir die Offenbarung des Schöpfers nicht erreichen. Nur wenn wir uns auf eine bestimmte Art und Weise verbinden, können wir dieses Radar, unser gemeinsames Verlangen erschaffen, drehen, abstimmen, um darin das einzufangen, was der Schöpfer genannt wird. Das heißt „komm und sieh“ (bo-re).

Der Schöpfer übersteigt unser Fassungsvermögen. Die einzige Möglichkeit Ihn zu offenbaren besteht darin, uns zu verbinden und uns auf Ihn einzustimmen. So kann jeder Funkempfänger nur die Welle empfangen, die in ihn eintritt. Es gibt nichts Wichtigeres als unsere Verbindung, denn sie bringt uns in Einheit mit dem Schöpfer.

Egal, wie sehr man versucht, eigene Wünsche in Einklang zu bringen, wird einem irgendwann klar, dass man nicht in der Lage ist, die Verbindung zum Schöpfer zu erreichen. Man braucht die Verbindung zu seinen Freunden. Nur durch sie kann man mit dem Schöpfer in Kontakt treten. Ich bin die letzte Sefira von Malchut und meine Freunde sind die ersten neun Sefirot, durch die mich der Ruf des Schöpfers erreicht.

Die Voraussetzung für das Gebet ist, dass wir uns so sehr auf die Freunde einlassen, dass wir spüren, dass wir in unserer Verbindung eine Botschaft des Schöpfers empfangen können. Wenn man diese Botschaft begreift, möchte man mit seinen Freunden darauf reagieren.  Durch sie können wir uns erheben und den wahren Kontakt mit dem Schöpfer erreichen.

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Aus der Lektion zu Jom Kippur

Die Offenbarung des Schöpfers ist eine gemeinsame „Religion“ für alle

Frage: Die Kabbala sagt, dass es keine Rolle spielt, welcher Religion man angehört. Wir wissen aber, dass es niemanden außer Ihm gibt. Wenn ich die Kabbala studiere und weiß, dass es niemanden außer Ihm gibt, wie kann ich dann einer anderen Religion angehören?

Antwort: Ich denke, das Problem liegt darin, dass ihr die Kabbala für eine Religion haltet. Die Kabbala ist keine Religion, sondern eine Wissenschaft. Es ist eine Wissenschaft über den Aufbau der Welt, über die Kräfte, die auf die Menschen wirken und darüber, was der Mensch damit machen kann.

Wir erzählen der ganzen Menschheit davon und verbreiten ein einziges Prinzip – die Verbindung zwischen den Menschen. In dieser Verbindung zwischen allen ist die Offenbarung der einzigen höheren Kraft der Natur, die der Schöpfer genannt wird, möglich. Das ist alles.

Es hat nichts mit dem Christentum, dem Islam oder dem Judentum zu tun.

Aus einem Gespräch zwischen M. Laitman und der georgischen Gruppe, 15.09.2022

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