Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Natur'

Immer mit mir – Teil 77

WIR HÄTTEN DURCHBRECHEN KÖNNEN…

Aber eines Tages bekam die Gruppe die Chance zum Angriff. Es war am Sukkot[1]. Wir, die ganze Gruppe, haben unser Bestes getan, um uns auf den Feiertag vorzubereiten. Wir haben Sukka nach den strengen Regeln von RABASH gebaut. Er überprüfte alles gründlich, fühlte jede Verbindung und war zufrieden. Sie war aus Holz, ohne einen einzigen Eisennagel, mit einem besonders dichten Dach[2], das über die Wände der Sukka schwebte und das Licht fast nicht herein ließ.

Wir konnten vor Müdigkeit kaum auf den Beinen stehen, aber es herrschte eine Atmosphäre des Feierns, ein Aufstieg, den wir vorher nicht erlebt haben.

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 An diesem Feiertag gab RABASH spezielle Erklärungen in der Lektion, vielleicht weil wir mehr wahrnehmen konnten. Er war emotionaler denn je, war nicht geizig mit Erklärungen und führte uns zum Angriff.

„Wir verlassen jetzt das Haus, sagte er. Wir schließen die Tür zum Egoismus hinter uns. Wir werden nicht noch einmal dorthin zurückkehren.“

Wir hörten ihm zu, hielten den Atem an und folgten ihm.

“Es ist die erste Korrektur, eine Einschränkung meines Egoismus, ohne die es keinen Fortschritt gibt. Wir gehen in die Sukka hinüber, wir sind bereit, die ganze Zeit in temporärer Verbleibe zu leben, im ständigen Wechsel, in der Sorge um den Schirm. Da ist er, über uns, unser gemeinsamer Schirm, wir sind die ganze Zeit unter ihm! Und dann ist es ein echter Feiertag! Über eigene Verlangen hinauszuwachsen, dem Geben, dem Schöpfer zu gleichen, zu leben, als ob man in der Luft schwebt…”

Wir waren aufgeregt, wir lebten in einer Vorfreude, dass etwas passieren würde….. Etwas, wozu wir schon unser ganzes Leben lang kommen wollten…

Aber die Tage vergingen… Wir wussten, dass etwas nicht funktioniert… Am fünften Tag von Sukkot erinnere ich mich sogar daran, dass es so gegen 11 Uhr war. Wir gingen an der Küste entlang, ich konnte es nicht ertragen, hielt an und fragte RABASH: “Was fehlt uns?! Was?! Jeder will es so sehr, jeder ist so angespannt, wir waren die ganze Woche zusammen, wir kommen nicht aus Sukka heraus, und Ihr gebt uns solche Lektionen! Was fehlt uns für einen Durchbruch?!” Ja er fühlte, dass es nicht nur meine Frage war, sondern von uns allen.

Es fehlt an Angriff! Angriff! Wir werden herauskommen, wenn wir uns verbinden und er ging weiter.

Am Abend hat er uns eine unvergessliche Lektion gegeben. Darüber, dass das Volk nur durch die Vereinigung aus Ägypten kam. Nur wenn es sich vereint hat, kann es dem Schöpfer zurufen. Erst nach der Verbindung überquerte das Volk das Endmeer, eilte ins Unbekannte. Nur durch den Zusammenschluss konnte es ein Volk am Berg Sinai werden und die Bedingung des Schöpfers akzeptieren – entweder schließt ihr euch zusammen, oder es wird der Ort von eurem Begräbnis.

„Wenn ihr diese Bedingungen akzeptiert, werdet ihr im Stande sein, in der neuen Welt geboren zu werden“, sagte er.

…Wir waren damals nicht in der Lage, diese Bedingungen zu akzeptieren, wir konnten das nicht.

Und es hinterließ mir eine unheilbare Aufzeichnung in meinem Herzen.

[1] Sukkot ist ein Feiertag, der eine der Etappen auf dem Weg zur spirituellen Korrektur symbolisiert. Die Vorbereitung auf den Sukkot beginnt mit dem Bau einer speziellen Hütte, deren Hauptelement das Dach ist. Die Bedachung repräsentiert „Massach“, den Schirm – eine besondere Kraft, die Menschen erhalten, um ihre angeborenen egoistischen Eigenschaften zu überwinden.
[2] Eine Sukka zu bauen und ihr Dach abzudecken bedeutet nicht nur, sie äußerlich, sondern auch innerlich zu bauen. Es bedeutet, spirituelle Werte über egoistische zu erheben und sie zu den wichtigsten im Leben zu machen. Eine Sukka zu bauen ist eine unmögliche Aufgabe für eine einzelne Person. Man braucht die Hilfe der Freunde, der Umgebung.  Deshalb muss ein Mensch auf dem Weg zur Spiritualität eine solche Umgebung aufbauen.

 

[# 246267]

Fortsetzung folgt…

 

Immer mit mir – Teil 76

 

Attacken auf die Welt

In Tiberias studierten wir acht bis zehn Stunden lang. Es waren 8-10 Stunden Gebet. Wir studierten den 16. Teil der Lehre der Zehn Sephirot, die Tore der Absicht, die Briefe von Baal HaSulam und natürlich Artikel aus „Shamati“. Es ist etwas, das kaum jemals, mit jemandem während des Unterrichts gelernt wurde. Erst in den letzten Jahren hatte sich RABASH entschieden, dies in der Gruppe zu tun. Außerdem lasen wir „Geheime Schriftrolle“. Die die Kabbalisten sehr geheim geschrieben haben. Nur für sich selbst oder für diejenigen, die dies verstanden. Ich kann euch noch nicht darüber erzählen. Es ist etwas, das kaum, jemals mit allen während des Unterrichts gelernt wurde. Erst in den letzten Jahren hat sich RABASH entschieden, dies in der Gruppe zu tun. RABASH erklärte mir diese Texte. Er wählte die Teile, die der Seele nahe waren, die uns am nächsten stehende Wurzeln. Er fühlte sie. Es war ihm wichtig, dass ich hörte und nicht nur hörte. Er hat mich mit diesen Texten gereinigt. Von der ganzen Welt abgeschnitten, ohne Telefon, ohne Gespräche, wir saßen uns gegenüber, und ich versuchte, kein Wort zu verpassen. Er sprach, schüttelte gewöhnlich den Kopf, schloss die Augen….. und stoppte plötzlich, schwieg lange Zeit. Was hat er gehört? Was hat er sich dabei gedacht? Manchmal dachte ich, er würde mit Baal HaSulam reden und ihn hören. Vermutlich war es auch so.

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Abends sind bin ich mit ihm ausgegangen. wir gingen langsam, er hielt gewöhnlich meine Hand. Wir gingen an Schaufenster, Cafés, Restaurants vorbei, zum See hinunter. Manchmal redeten wir miteinander, manchmal gingen wir schweigend, er dachte nach, ich rauchte Dabei fühlte ich mich immer, als hätte ich Angst, ihn aufzuhalten.

Als wir zurückkamen, machte ich das Bett, stellte Wasser auf seinen Tisch und brachte ihn ins Bett. Er musste unbedingt etwas aus Shamati lesen, bevor er ins Bett ging. Er las, schaltete das Licht aus und schlief sofort ein. Um einen neuen Angriff am Morgen zu starten.

 

 [# 246233]

Fortsetzung folgt…

Die Welt ins Gleichgewicht bringen

Frage: Welche praktische Bedeutung hat es, über das Gleichgewicht der gesamten Natur zu sprechen, wenn ich nicht einmal mich selbst beeinflussen kann, geschweige denn die gesamte Menschheit?

Antwort: Es ist notwendig zu lernen, sich selbst zu beeinflussen, die richtigen Wirkungen des höheren Lichtes, die positiven Kräfte der Natur hervorzurufen und auf diese Weise alle ihre negativen Zustände zu kompensieren.  Selbst ein einziger Mensch kann absolut alle Zustände kompensieren, Sie eingeschlossen, und grundsätzlich alle Menschen. Man darf also auf keinen Fall sagen, dass ich dazu nicht in der Lage bin. Das kann jeder von uns.

Man könnte natürlich sagen: „Es gibt Milliarden von Menschen auf der Welt. Selbst wenn ich etwas mache, wird es ein Milliardstel Teil sein, der nichts bewirkt“. Das ist nicht wahr! Ein Mensch ist in der Lage, die gesamte Menschheit zum Gleichgewicht zu bringen. Und er muss so handeln. In der Kabbala steht das in vielen Quellen.

Baal HaSulam schreibt im Besonderen im Artikel Die Liebe zum Schöpfer und die Liebe zu  den Geschöpfen: „Also beeinflusst jede Korrektur, die von einem Menschen ausgeführt wird, die ganze Welt, führt zur Entwicklung der Welt und zur Verwirklichung des Gesetzes der Liebe und des Gebens, bis die Erde mit diesem Wissen erfüllt ist.

Und jede Verletzung, die von einem Menschen begangen wird, wirkt sich ebenfalls auf die ganze Welt aus und löst Kräfte aus, die die Welt zur Korrektur zwingen. Diese Kräfte werden von uns als Leid empfunden“. Somit ergibt es sich, dass jeder Mensch durch eine einzige Handlung die Harmonie der Welt entweder zerstört oder in Ordnung bringt. Deshalb dürfen wir auf keinen Fall den positiven Beitrag ignorieren, den jeder Einzelne zum Gleichgewicht der Welt leisten kann.

Nun befinden wir uns in einem besonderen Zustand, wir haben das riesige globale System soweit aus dem Gleichgewicht gebracht, dass es anfängt, Viren freizusetzen. Das heißt, es kann sich aus seinem unausgewogenen Zustand in keiner Weise mehr selbst ausgleichen, nur über die Freisetzung von schädlichen biologischen Mikrosystemen.

Deshalb müssen wir verstehen, dass uns nichts anderes übrigbleibt, als unsere Verantwortung ernsthaft wahrzunehmen, das System ins Gleichgewicht zu bringen.

Aus dem Unterricht von 15.03.2020

[#263182]

Immer mit mir – Teil 75

Der Herr über seinen Körper

So lebte er. Seit seiner Kindheit wurde er erzogen, seinen Körper wie einen Fremden zu behandeln. Deshalb zeigte er auf ihn und sagte: „Lasst ihn leiden!“, „Es!“.  Wenn er von dem Körper sprach, sprach er dabei immer von Egoismus. Er genoss die Tatsache, dass er sein Ego mit Füßen trat.

Es war keine Art von Masochismus, denn damit wurde er mit der Eigenschaft des Geben verschmolzen. Der Körper war wie ein Anhängsel an der Seele, der völlig von ihr abgetrennt ist. Er war der Herr von Körper und Seele und kontrollierte sowohl den Egoismus des Körpers als auch das höchste Ziel der Seele als zwei Linien. Er baute die dritte Linie auf ihrer Verbindung. Er sah sich selbst darin. So sollte ein Mensch leben, der die höhere Realität versteht. Ein Mensch, der sich ständig im Eingriff befindet. Er war so. Er hat die ganze Zeit angegriffen. Und es geschah vor meinen Augen in Tiberias.

 

[# 246157]

Fortsetzung folgt…

Immer mit mir – Teil 74

Lass ihn leiden!

Ich hatte ein paar Mal im Jahr Hautprobleme. Manchmal ging es mir dermaßen schlecht, dass ich nicht aufstehen konnte. Mein Freund Yaron, der Tischler, baute mir einen speziellen Reifen, der über mir angebracht wurde, und eine Decke wurde darauf gelegt, so dass sie den Körper nicht berührte. Ich lag da unter unheimlichen Qualen, mein Körper hörte auf zu atmen, meine Haut ging ab wie ein Film, den ich komplett abziehen konnte. Ich war völlig mit Furunkel überzogen, und die Lymphe strömte aus allen Poren, also wechselte ich meine ganze Körperhaut… Und so gingen wir in einer dieser Perioden mit RABASH durch den Park. Ich schaffte es, aus dem Bett zu steigen und litt natürlich unter der Kleidung, die mich berührte. Aber ich musste aufstehen, ich konnte nicht anders.

Es war im Winter, ich hatte Glück, einen kalten durchdringenden Wind zu haben, ich ging aufgeknöpft und setzte mich dem Wind aus. Und ich wollte, dass er noch kälter wird, noch mehr brennt… Ich ging mit geschlossenen Augen, ab und zu öffnet ich sie, um zu prüfen, wo RABASH ist… Plötzlich sehe ich, dass er anhält und mich ansieht.

Ich frage ihn, trotz großer Schmerzen – ich konnte meinen Mund kaum öffnen, als wäre es mit Harz beschmiert, ich fragte RABASH: „Was wird kommen, Rebe? Was wird kommen?!“ Und dann macht er einen Schritt zu mir, greift an meine Hand und sagt mit großem Schmerz: „Lass ihn leiden! Lass!“ (Er sprach vom Körper.)

Er stößt mit dem Finger in sich, als würde er sich schmerzhaft kneifen. Und seine Augen brennen dabei vor Freude: „Michael, du hast keine Ahnung, wie viel du gewinnst!..“

 

[# 246126]

Fortsetzung folgt… 

Immer mit mir – Teil 73

Die Ewigkeit in Tiberias

Also in Tiberias zogen wir in Drori’s altes einstöckiges Haus.

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Die Zugänge waren mit Gras bewachsen, und wir arbeiteten uns den Weg hinunter zum Eingang. Es gab hier zwei Zimmer. In einem schlief RABASH, das andere gehörte mir. Alles war einfach, nichts unnötiges, aber ich würde diese beiden kleinen Zimmer und die Ewigkeit, die ich dort fühlte, nicht gegen die teuersten Apartments eintauschen. Wir kamen an, packten aus und ich bereitete das Essen vor. Wir aßen und fuhren sofort zu den heißen Quellen von “Khamei Tiberias”[1]. RABASH trat in ein riesiges Bad für eine halbe Stunde ein, kam unter heißes Wasser, er liebte Wärme, erwärmte sich 40 Minuten lang.  Ich konnte nicht einmal 20 Minuten aushalten. Dann legte er sich auf die Holzliege. Ich wickelte ihn von allen Seiten schön mit einem Laken und einer Decke ein…

Er liebte es, zu schwitzen, so dass alles aus ihm herauskommt. Er trank viel. Trank und schwitzte, trank und schwitzte. Er hatte von Natur aus ein Gefühl dafür, was gut für ihn war und was nicht. Es war keine Gewalt, es war sehr natürlich, als würde er mit der Natur sprechen, und alles, was ihn in Harmonie hielt, wurde von ihm angenommen. So war es zum Beispiel die Reinigung des Körpers, wenn der ganze Schmutz durch die Poren herauskam. Auch wenn es für uns normal war, Seife zu benutzen, er benutzte sie nie – er handelte nach der Natur, wusch sich nur mit Wasser.

Ich werde nicht alles beschreiben, was danach geschah, wie wir nach Hause fuhren, was wir aßen, ich erinnere mich daran in allen Einzelheiten, aber das Wesentliche ist, dass er alles mit einem Ziel machte – all die Kraft in den Lernprozess zu setzen. Und die Erholung in „Khamei Tiberias“, und der Schlaf, und das Essen – er aß doch nie zu viel! Alles war dafür gedacht, dass keine Minute von 8 bis 10 Stunden der Lernzeit verloren ging, verpasst wurde. In der Tat war er sehr hart zum Körper. Ich beobachtete ihn die ganze Zeit. Ich hatte mit dem Körper ganz andere Berechnungen…

[1] Thermalquellen (Badehäuser) „Khamey Tiberias“ befinden sich am Ufer des Kinneret-See in der Nähe der Stadt Tiberias.

 

 [# 246041]

Fortsetzung folgt…

Enthülle das wahre Wesen der Natur

Frage:  Die Manifestation destruktiver Eigenschaften wie Faulheit, Gier, Neid, Ärger oder Habsucht in einer Person – sind das Formen vom Egoismus? Wenn ja, werden sie dann auch durch das höhere Licht korrigiert?

Antwort: In der Kabbala werden die Korrekturen anders als in unserer Welt gemacht. Alle Eigenschaften, die uns negativ erscheinen, sind in Wirklichkeit nicht negativ. Das ist unsere Natur. Dank ihr können wir die entsprechende positive Eigenschaft offenbaren und auf diese Weise wird dieser Prozess ausgeglichen.

Es stellt sich heraus, dass wir beispielsweise mehrere hundert negative Eigenschaften haben und zugleich mehrere hundert positive Eigenschaften offenbaren – die Rückseite der negativen Eigenschaften, als ob wir sie auf die linke Seite umkehren würden.

Zwischen positiven und negativen Eigenschaften beginnen wir den Sinn der Natur zu spüren, ihr wahres Wesen, in dem es weder Positives noch Negatives gibt, sondern nur eine ewig perfekte Handlung, die weder Anfang noch Ende hat. Und wir nehmen ständig daran teil.

Macht euch also keine Sorgen, dass einige negative Eigenschaften in euch zum Vorschein kommen. Im Gegenteil, freut euch darüber, denn ihr habt die Gelegenheit, positive Eigenschaften zu offenbaren, sie miteinander ins Gleichgewicht zu bringen und den Sinn der Natur zwischen ihnen zu begreifen: warum sie positive Eigenschaften geschaffen und verborgen hat, und dafür negative Eigenschaften in euch offenbart hat. Es liegt alles vor euch, nachdem ihr positive Eigenschaften hinter negativen erkannt habt, ihre Wahrheit offenbaren konntet – die Quelle all dieser Eigenschaften, aller Naturgesetze.

Das Wichtigste ist, auf keinen Fall davon enttäuscht zu sein, dass in euch negative Qualitäten offenbart werden. Ihr werdet noch sehen, dass ihr ausschließlich aus ihnen besteht. Ich wünsche euch viel Glück dabei!

[261028]

Aus dem Unterricht in Russisch, 02.02.2020.

 

Immer mit mir – Teil 72

Das Ausgesprochene bleibt

Manchmal wünschte ich, ich hätte unsere Gespräche in Tiberias aufnehmen können – es war etwas Einzigartiges. Aber gleichzeitig war ich überzeugt, dass das, was er für die Aufnahme sagte, anders war als das, was er ohne es aufzuschreiben sagte. Wie er sich im ersten Fall einschränkte und im zweiten, wie frei er war.

Baal HaSulam war auch so, er ließ seine Reden nicht aufschreiben. RABASH musste rausgehen, sich an alles erinnern, was sein Vater im Unterricht sagte, damit die Großen Aufzeichnungen „Shamati“ („das Gehörte“) daraus geboren werden konnten. Die Aufnahme war perfekt und genau, denn die Annullierung von RABASH vor seinem Vater war vollständig, also wurde alles Wort für Wort aufgeschrieben.

Auf der einen Seite schrieb RABASH nach seinem Vater auf, aber auf der anderen Seite wusste er, dass das, was er einmal sagte, nicht verschwinden wird. Dass die gesamte spirituelle Information erhalten bleibt. Er sagte mehrmals etwas ungewöhnliches, sehr erhabenes, „nicht von dieser Welt“, ohne es zu erklären.

Eines Tages kam ein Schüler von RABASH, mein Kamerad Aron Brizel, nach Tiberias, und RABASH sprach Worte aus, die wir nicht zusammenfügen konnten. Brizel ist sogar von der Tatsache, dass er nichts verstanden hat, aufgesprungen. Er fragte sofort nach: „Was haben Sie gesagt, Rabbi?“ Und er antwortete: „Es ist nicht für dich, es ist dafür, um in der Welt zu bleiben.“

Er verstand, dass alle die höheren Informationen nicht verschwinden, sondern auf die Stunde warten, in der diejenigen, für die sie gesprochen wurden, kommen werden. Und sie wird ihre Herzen öffnen. Und wir werden RABASH und alle großen Kabbalisten „hören“, die für uns einen Schatz an Gedanken und Offenbarungen gesammelt haben. Wir werden keine technischen Mitteln brauchen, sondern nur das Verlangen das zu erhören.

 

[# 246002]

Fortsetzung folgt…

Immer mir mir – Teil 71

“Hotel für zwei”

In Tiberias übernachteten wir ein paar Mal in einem heruntergekommenen Hotel von Rebbe Yitzchak Kellers Schüler. Wir waren die einzigen Gäste dort. Die leeren Gänge entlang blies der Wind, es roch nach Gewürzen und Staub. Nachts klang Rebbes Brust-Stimme, sie breitete sich durch den hallenden Flur und flog in die offene Fenster, in die Nacht hinaus. Ich saß vor Rebbe wie ein Baby mit dem Vater. Und ich musste nicht so tun als ob, er wusste alles über mich – was mich antreibt, welche Gedanken, Impulse, Wünsche mich leiten. Manchmal zwang ich ihn, mir ein wenig über mich zu erzählen, und er offenbarte mir Eigenschaften meines Charakters, die ich mir selbst nicht einmal eingestehen konnte – wer ich wirklich bin. Ja, ich würde diese Eigenschaften in mir selbst nicht erkennen, würde nicht zu einem solchen Schluss kommen wie er.

Wir kamen  seit Wochen in dieses Hotel, und dann schlug Drori vor, dass wir bei ihm bleiben. Es war sein Haus, das für immer in meinem Herz eingeprägt wird. Dort wurden Wunder vollbracht, die Gebete erhoben, die die Welt auf den Kopf gestellt haben. Hier sah ich den wahren RABASH, erfüllt von einem Traum über den Schöpfers, der einem großen Ziel gewidmet ist – Ihn der Welt zu offenbaren.

 

[# 245972]

Fortsetzung folgt…

Ein neues Zuhause, wo Platz für alle ist

Zurzeit vollzieht die Natur eine gewaltige Veränderung mit uns, die die ganze Welt umfasst. Wir mögen sie mehr oder weniger verstehen, aber es besteht kein Zweifel daran, dass sich das Programm des Schöpfers, der globalen Natur vor uns entfaltet, die zum ersten Mal in der Geschichte ausnahmslos die gesamte Menschheit mit einbezieht.

Durch diese Aktion, die „Coronavirus“ genannt wird, will die Natur die gesamte Erdbevölkerung, die gesamte Menschheit in einer Gruppe organisieren.

Der Virus bereitet uns auf die Veränderungen vor, die zur Vereinigung führen, so dass jeder die höhere Kraft der Natur kennt, vom Kleinkind bis zum Erwachsenen, und alle Nationen sich in einem gemeinsamen „Haus des Gebets“ versammeln, d.h. alle haben sich in einem gemeinsamen Wunsch vereinigt, der „das Haus des Schöpfers“ genannt wird.

Die Wissenschaft der Kabbala hilft uns zu verstehen, wie wir diesen Prozess durchlaufen und wie wir uns darauf einstellen sollten, indem wir uns an ein neues Leben, an eine neue Herangehensweise anpassen. Gegenwärtig nehmen wir das Leben noch egoistisch und individuell wahr, aber der neue Ansatz erfordert, dass wir uns allmählich auf eine gemeinsame Wahrnehmung zubewegen: integral und gegenseitig, um den Unterschied zwischen uns und anderen nicht zu spüren.

Heute empfinden wir alle eine egoistische Welt um uns herum, eine egoistische Einstellung zum Leben. Und in der neuen Welt wird jeder den Anderen von innen heraus spüren, und dadurch wird sich unsere Wahrnehmung der Welt dramatisch verändern: anstatt der materiellen Welt werden wir die spirituelle Welt empfinden, die ewig, vollkommen und voller Licht ist.

Wir stehen an der Schwelle zu einer neuen Welt, am Eingang zu einem neuen Zustand, zu einer neuen Realität, die sich innerhalb der Verbindung zwischen uns offenbaren sollte, innerhalb von unseren Beziehungen, die frei von Egoismus sind. Die höhere Herrschaft fordert von uns, dass wir diese Tür öffnen und die neue Welt betreten, um die gesamte Menschheit zu einer neuen Existenz, zum Ziel der Schöpfung, zum Ziel unseres Lebens, zur höheren Kraft der Natur zu führen.

Aus dem Morgenunterricht vom 04.04.2020.

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