Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der Schöpfer = die Natur

https://www.laitman.com/wp-content/uploads/2008/03/michael-laitman_29.jpgFrage: Sie definieren Gott als Naturgesetz. In den Zeiten des Tanach sprach Moses zu Gott und Gott antwortete ihm und dem Volk. Weshalb ist dann ihre Definition von Gott anders? Ich finde es sehr schwierig, mir Gott als Gesetz vorzustellen und nicht als jemanden, zu dem ich in schwierigen Zeiten schreien oder sprechen kann. Ich verstehe, dass die Gesetze und Gebote des Schöpfers eingehalten werden müssen, aber ich verstehe nicht, weshalb ihre Definition von Ihm so anders ist.

Meine Antwort: Wir projizieren unsere Eigenschaften oft auf die Natur und erwarten dann, dass die Natur in derselben Weise reagiert. Zum Beispiel machen uns Computer oder Verkehrsampeln verrückt.

Der Schöpfer ist absolut und als solcher ist Er vollkommen und unveränderlich. Er ist freundlich und erschafft nur Gutes. Seine Handlungen sind wunderbar, aber ich spüre das Gegenteil!

Also, was sollte ich von Ihm erbitten? Ich sollte Ihn bitten, meine Wahrnehmung so zu verändern, dass ich Ihn und die Vollkommenheit all Seiner Handlungen verstehen kann. Mit anderen Worten bitte ich um die Korrektur meiner Eigenschaften – von egoistischen zu altruistischen.

Dann werde ich Seine Handlungen verstehen und Ihn rechtfertigen, weil ich wie Er sein werde. Ich werde genauso wie Er, die Ewigkeit und die Vollkommenheit fühlen. Das ist es, worum ich bitten muss!

Über den Schöpfer zu sprechen und über die Natur, ist dasselbe.

Kabbala Akademie

Wenn du lieben willst, bereite dich auf Hass vor

“Si vis pacem, para bellum” (Wenn du Frieden willst, bereite den Krieg vor). Diese Aussage stammt von dem römischen Schreiber Flavius Vegetius Renatus. 

Gleichermaßen: Wenn du Liebe willst, bereite dich auf Hass vor.

Die Filme beschreiben die Liebe als einen ständigen Fluss von Wärme, Fürsorge und Zuneigung zwischen Menschen. Aber die Filme haben Unrecht. Jedem positiven Gefühl geht ein negatives voraus, welches den Beginn des positiven auslöst. So wie die Nacht dem Tag vorausgeht, geht Hass der Liebe voraus. Die einzige Ausnahme ist die Liebe einer Mutter. Das liegt aber daran, dass die Mutter ihr Kind als Teil ihrer selbst wahrnimmt. Aber bei anderen Menschen müssen wir ständig zwischen Hass und Liebe in verschiedenen Erscheinungsformen und unterschiedlichen Intensitäten wechseln, um echte Gefühle zu entwickeln. 

Tatsächlich ist dies das Prinzip, das die gesamte Schöpfung in Bewegung setzt. Die Hitzewellen und Kälteperioden, die Überschwemmungen und Dürreperioden, der Hass und die Liebe, all dies sind abwechselnde Darstellungen von Hass und Liebe. Dahinter verbirgt sich eine Absicht: Ihre wachsende Intensität, vor allem, wenn sie im negativen Bereich liegt, veranlasst uns, nach ihrer Quelle zu suchen. Warum gibt es so viel Hass? Warum scheint die Natur so grausam? Warum bin ich nie zufrieden mit dem, was ich habe? Warum gibt es keinen Frieden? Warum bin ich ängstlich? Wenn man versucht, diese Fragen zu beantworten, stellt man fest, dass sie aus ein und derselben unsichtbaren Quelle stammen, und diese Quelle ist die Natur, oder einfach die Realität.

Jedes einzelne Mineral, jede Pflanze, jedes Tier oder jeder Mensch, jeder Gedanke, jedes Verlangen oder Wort wurde von der Natur geschaffen. Wenn nun die Natur die Quelle von Allem ist, dann ist alles Teil der Natur, Teil des Ganzen. Und so wie es Tage und Nächte gibt, gibt es Menschen, die ich hasse, und Menschen, die ich liebe. Genauso, wie es keine Tage gäbe, wenn es keine Nächte gäbe, gäbe es keine Menschen, die ich liebe, wenn es keine Menschen gäbe, die ich hasse. Tatsächlich wäre ich nicht in der Lage zu definieren, was ich liebe, was ich hasse, wer ich bin und wer ich nicht bin, wenn es nicht all die Dinge gäbe, die ich als negativ betrachte. Es stellt sich heraus, dass ich sie mit meiner begrenzten Sichtweise als negativ betrachte, aber sie sind es nicht; sie stehen im Gegensatz zu mir, so dass ich in der Lage sein werde, etwas über mich und die Natur zu lernen. Ohne sie wüsste ich nichts über meine ganze Existenz.

Es zeigt sich, dass die Tatsache, dass ich in meinen Hass auf diese oder jene Person verwickelt bin, mir erlaubt, zu entdecken, wer ich bin und was in mir steckt. Tatsächlich sollte ich dieser Person dankbar sein. Der weiseste aller Menschen, König Salomo, nannte dieses Konzept „Liebe bedeckt alle Vergehen“ (Sprüche 10,12), wobei das Vergehen Hass ist und Liebe den Hass bedeckt, sobald wir entdecken, dass unser gehasstes Objekt tatsächlich ein Geschenk ist, das uns gegeben wurde. In diesem Moment löst sich die Entfremdung auf, und es erscheinen Liebe und Dankbarkeit.

Das Leben hat eine gemeinsame Seele


Frage: Wie ist Privates und Öffentliches miteinander verbunden? Wenn einige Bakterien, ohne es zu wissen Sauerstoffmoleküle freisetzen, einen solchen Einfluss auf unser Leben nehmen, wie kann dann jeder von uns die gesamte Natur beeinflussen?

Antwort: Über die Sauerstoffmoleküle kann ich nichts sagen. Ich weiß nur, dass die ganze, sich weiterentwickelnde Natur aus einer Quelle stammt. Ganz gleich, welche neuen Formen in der Natur entstehen, so zeigen sie sich immer in der vollständigen, gegenseitigen Verbindung untereinander.

Auch wenn wir es nicht spüren und noch nicht entdecken und erforschen können, ist die Natur vollkommen integral, es gibt keinen Teil von ihr, der sich plötzlich selbst zu entwickeln beginnt.

Frage: Dank einiger Bakterien, die beispielsweise seit zwei Wochen existieren und Sauerstoff produzieren, leben heute Tausende von Menschen. Ist es möglich, dass der Sinn des Daseins eines jeden von uns darin besteht, einem Überwesen das Leben zu geben? Oder ist das Leben jedes Einzelnen wichtig?

Antwort: Das Leben eines jeden von uns ist wichtig, denn wir sind Teile dieses Überwesens, das als „Seele“ bezeichnet wird. Es ist eine für uns alle.

Aus dem TV-Programm „Das Zeitalter des Post- Coronavirus“, 30.04.2020

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Wandel der universellen Bewertung


Wie kann ein normaler Mensch, der bis März 2020 einen Job, eine Karriere, ein Einkommen und eine Zukunftsperspektive hatte, jetzt akzeptieren, dass all dies in der Vergangenheit liegt und das Leben eine völlig andere Richtung einschlägt? Er will nicht damit einverstanden sein, er ist noch nicht bereit für dieses Bild, also muss man auf eine neue Art zu leben lernen.

Wir haben keine andere Wahl, denn es wird so kommen. Diese Veränderung hat bereits begonnen und wird immer mehr zur Realität in unserer Welt. Wir müssen die Bedeutung klären und in allen Massenmedien darüber diskutieren. Wenn wir diesen Wandel jetzt nicht akzeptieren, müssen wir ihn später unter viel härteren, kritischeren Bedingungen vollziehen, denn dieser Prozess setzt sich von selbst fort.

Wir sind alle unterschiedlich und viele sind nicht in der Lage, Veränderungen in diesem Tempo zu akzeptieren, weshalb so viele Konflikte entstehen. Man muss allen beibringen, einander mit Liebe und Verständnis zu begegnen. Wir sind mit einem gemeinsamen, nationalen und weltumfassenden Problem konfrontiert. Man kann sagen, dass dies nicht einmal ein Weltproblem ist, sondern eine globale Revolution mit universellem Maßstab.

Die Menschheit hat heute ihre größte Entwicklung erreicht und befindet sich in einem Wandel, den die Geschichte noch nicht gekannt hat. Bislang ist dies nur die erste Etappe. Von diesem materiellen Leben, das der Mensch vor Tausenden von Jahren mit der Jagd nach dem Mammut begann, bewegen wir uns auf ein neues Leben zu – kollektiv, sozial. Die Verbindung zwischen den Menschen wird die neue Struktur der Gesellschaft bestimmen.

Wir müssen dieses neue Leben verstehen lernen, aber auch unser altes Leben studieren, um zu begreifen, warum es uns zu dieser Grenze geführt hat. Es ist kein Zufall, sondern die Naturgesetze bestimmen die Entwicklungen die uns beeinflussen – es hängt nicht von uns ab. Es hängt aber von uns ab, wie wir diesen Zustand akzeptieren. Um weniger zu leiden, müssen wir uns bewusst darüber sein, was geschieht und müssen Hand in Hand mit der Natur zusammenarbeiten.

Dann kommen wir zu dem guten Leben, welches für uns vorgesehen ist. Schließlich führt uns die Natur ausschließlich zum Guten- allerdings nicht nach unseren üblichen Vorstellungen, wie dem Wohlbefinden von Reichtum und Macht, sondern zu einem ruhigen Leben, einem Leben voller Sinn, Inhalt und Erfüllung in der spirituellen, inneren Form.

Davon werden alle profitieren. Außerdem sollten wir verstehen, dass die Natur stärker ist als wir und uns auch weiterhin durch diesen Prozess führen wird. Leisten wir also lieber keinen Widerstand, sondern gehen zusammen mit der Natur.

Aus der Sendung „Globale Perspektiven“, 14.05.2020

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Den Schöpfer sehen


Frage: Ich bin bereit zu glauben, dass es niemanden außer Ihm gibt. Aber wie kann ich den Schöpfer sehen? Es gibt keine Chance.

Antwort: Wieso gibt es keine Chance? Es gibt sie. Aus diesem Grund, den Schöpfer zu enthüllen, beschäftigt ihr euch mit der Kabbala.

Sehen bedeutet nicht, mit den Augen zu sehen. Es gibt viele Dinge und Phänomene in der Welt, die wir nicht sehen, aber fühlen können. Deshalb müssen wir ein Gefühl entwickeln, welches über unserer Körperlichkeit liegt, dann werden wir den Schöpfer spüren.

Der Schöpfer ist ein Feld. Wenn ihr zum Beispiel ein Magnetfeld nehmt, könnt ihr es spüren? Nein. Wenn ihr ein Gerät habt, das dieses Feld wahrnimmt, dann werdet ihr es bemerken. Der Schöpfer ist auch ein Feld, es umfasst absolut alles!

Um ihn zu fühlen, müsst ihr eine besondere Wahrnehmung in euch entwickeln, ein „Gerät“, das dieses Feld einfängt. Ihr werdet dann sehen, dass die Eigenschaft, die ihr „Schöpfer“ nennt, absolut alles ausfüllt.

Damit beschäftigen wir uns. Die Kabbala gibt jedem Menschen die Möglichkeit, den Schöpfer zu offenbaren.

Aus dem Unterricht, 24.11.2019

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Wenn das Ego keinen Schaden verursacht…


Frage: Was bedeutet Egoismus?

Antwort: Egoismus ist Liebe zu sich selbst. Wenn ich mir über das Lebensnotwendige Gedanken mache, ist das keine egoistische Liebe. Im Gegensatz dazu ist es Egoismus, wenn ich mich über das was für meine Existenz notwendig ist, liebe.

Frage: Was ist dann mein Egoismus, wenn mir alle Gedanken vom Schöpfer geschickt werden?

Antwort: Natürlich schickt der Schöpfer egoistische Gedanken. Er verbirgt das auch nicht. Er sagt: „Ich habe den Egoismus erschaffen“ und fügt dann gleich hinzu: „Ich gab auch die Methode dazu, ihn zu korrigieren.“

Frage: Aus welcher Wurzel stammt das Bedürfnisses nach Komfort?

Antwort: Aus der des Egoismus. Der Egoismus will keine Schwierigkeiten. Es ist eine nutzlose Verschwendung von Kalorien, seelischer und körperlicher Kraft, das keinem lebenden Organismus gefällt. Jedes Lebewesen strebt nach Harmonie. Unbelebte Dinge streben übrigens auch danach.

Frage: Was wird aus Orten wie Las Vegas, die nur für weltliche Vergnügungen gebaut wurde?

Antwort: Im Grunde genommen ist das kein großes Problem. Solange ich anderen Menschen nicht schade, in ihnen keinen Hass hervorrufe, dann können all diese Spielzeuge recht harmlos sein.

So wie Kinder ständig irgendwelche Spiele spielen, so spielen auch Erwachsene Spiele. Die Erwachsenen sind daran interessiert, untereinander mit Geld zu spielen, um eine gewisse Aufregung zu erzeugen.

Aus dem Unterricht, 10.05.2020

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Eine 3.000 Jahre lange Reise


Frage: Vor 3000 Jahren offenbarten die Menschen das Gesetz der gegenseitigen Bürgschaft: „Liebe deinen Nächsten“. Sie haben schon damals darüber geschrieben. Dies ist dasselbe Gesetz, welches auch auf der Ebene der Elementarteilchen existiert.

Wie kommt es, das wir dieses Gesetz seit Tausenden von Jahren kennen, es uns aber nicht weiter hilft? Wir können unseren Egoismus in keiner Weise ausgleichen.

Antwort: Dieses Gesetz ist gegen unsere Natur. Unsere Natur strebt danach, sich selbst zu erheben, jeden zu unterwerfen, alles in sich aufzunehmen, niemandem etwas zu geben, keinen zu berücksichtigen. Es ist das Gesetz des Egoismus, das in jedem Menschen existiert.

Ich trage nicht wie Tiere einen Kadaver bei mir, den ich mit niemandem teile. Ich will jeden unterjochen, alle sollen meine Sklaven sein und sich vor mir in den Staub werfen. Ich wünsche mir absolute Macht über die ganze Welt. Wenn jemand glaubt, er wäre nicht so, kennt er sich selbst nicht gut genug.

Frage: Wenn die Menschen bereits vor einigen tausend Jahren wussten, dass „alle Sünden mit Liebe bedeckt werden“, es aber nicht erreicht haben, müssen dann vielleicht noch tausend Jahre vergehen, bis wir dazu kommen?

Antwort: Vielleicht. Ich sage nicht, dass es heute enden wird. Wir sind aber auf dem Weg. Wir kommen zur Erkenntnis des Bösen- das wir nicht in unserer Natur leben können. Damit zerstören wir uns selbst und gefährden das Leben auf der Erde. Wir müssen uns irgendwie über unseren Egoismus, über unsere Instinkte erheben, um zu einer integralen Wechselbeziehung zu kommen.

Aus der TV-Sendung „das Zeitalter des Post-Coronavirus“ von 16.04.2020

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Wird der Mensch zur Krone der Natur?


Frage: Wie kommt es, dass der König der Natur in der Lage ist, nicht nur Fremde, sondern sogar sich selbst wegen illusorischer Vorstellungen zu zerstören? Wie passt das zu hohen Idealen, Kultur, Kunst, moralischen Prinzipien und einem mächtigen Intellekt?

Antwort: Wir müssen verstehen, dass wir so gemacht wurden. Es ist erstaunlich, wie uns die Natur auf der einen Seite vernünftig geschaffen und uns auf der anderen Seite mit einem Egoismus ausgestattet hat, der mit nichts zu vergleichen ist. 

Wenn Sie irgendein Tier nehmen, ihm eine Schüssel mit Futter vor die Nase stellen, wird es spüren, ob das gut oder schlecht ist. Wenn Sie einem Menschen eine Schüssel mit leckerem Essen vor die Nase stellen, wird er essen, auch wenn er sich dabei schlecht fühlt.

Es ist ein Problem bei allen unseren Sinnen. Einerseits haben wir viel Verlangen, andererseits verstehen wir nicht, was wir uns wünschen. Wir können nicht mit unserem Verlangen umgehen, sie steuern uns.

Die Tiere werden von ihrem Instinkt geleitet. Dort gibt es keine Zuneigung, keine Liebe, keinen Hass, keine angenehmen oder unangenehmen Dinge, sondern nur „gut“ oder „schlecht“. Es wird, im Gegensatz zu uns in ihrem Organismus gespeichert.

Frage: Ist der Mensch von seinem Potential her die Krone der Schöpfung?

Antwort: Der Mensch wird erst dann zur Krone der Natur wenn er die Erkenntnis des Bösen durchläuft und seine Korrektur abschließt.

Aus dem TV-Programm „Post-Koronavirus-Ära“

(266209)

Bildung, die uns glücklich macht

Warum genau schicken wir unsere Kinder zur Schule? Damit sie erfolgreich Karriere machen, viel Geld verdienen und sich dadurch Respekt verdienen? In Wirklichkeit möchten wir doch nur, dass sie glücklich sind, nicht wahr? Wir glauben nicht wirklich, dass Schule den Menschen glücklich macht. Doch ohne Schulbildung, denken wir, kann heute niemand mehr überleben. 

Was ist heute das Resultat dieses Dilemmas? Sehr wenige Menschen sind wirklich glücklich und viele versagen sogar in diesem System. In den vielen Schuljahren eignen sich die Kinder, abgesehen von einigen Lernmethoden oder Vermeidungsstrategien, keine Fähigkeiten an, um damit ein glückliches Leben führen zu können. Sie lernen nicht, wie man ehrliche Beziehungen aufbaut, erlangen kein Verständnis für die menschliche Natur und haben nach all den Jahren keine Vorstellung von der Welt in der wir leben, geschweige denn davon, wohin das alles führen soll. Mit wenigen Ausnahmen erhalten die heutigen Schulen deshalb also keine Bestnote in “Bildung für Lebenstauglichkeit”.

Um das zu ändern, müssen wir Bildung neu definieren. 

Betrachten wir uns, sind wir, wenn wir geboren werden, wie hilflose Tiere. Ohne elterliche Fürsorge wären wir nur sehr kurze Zeit überlebensfähig. Kein Tier ist so hilflos wie ein neugeborener Mensch. Doch genau aus diesem Grund können wir uns auch am weitesten entwickeln. Diese Voraussetzungen ermöglichen es uns, jeden Aspekt unserer Existenz zu erlernen, vom grundlegendsten bis zum erhabensten. Dadurch können wir eine tiefere Bewusstseinsebene erlangen, als nur tierische Instinkte. 

Erkennen wir dieses Potenzial, können wir uns vom niedrigsten, zum erhabensten Wesen entwickeln. Das ist das Ziel integraler Bildung. Integrale Bildung lehrt uns, dass die Natur eine unteilbare Einheit ist. Weil wir uns als abgetrennte Individuen sehen, erscheint uns die Welt in verschiedene Elemente aufgeteilt. Bildung sollte uns helfen, die Welt als integrales Ganzes zu sehen und uns als darin enthalten zu fühlen. Dies ist kein intellektuelles Wissen, sondern eine greifbare Erfahrung die wir machen, wenn wir uns ernsthaft damit beschäftigen.

Aus diesem Grund ist diese Art von Bildung nicht für Kinder und Jugendliche geeignet. Sie sollte die Erwachsenen zu integral fühlenden Menschen ausbilden, die dann als Vorbilder ihre Kinder dementsprechend erziehen können. Integrale Bildung findet in Gruppen statt, die an ihrer Verbindung arbeiten, bis sie zu einem Ganzen werden. Durch die Arbeit an der Bildung einer Entität entwickelt sich die integrale Wahrnehmung und ermöglicht es, damit auch die Realität als integral wahrzunehmen. 

Ohne unsere Verbundenheit zu verstehen und zu erfahren, werden wir nicht wissen, wie wir mit den mit zunehmender Häufigkeit und Schwere auftretenden globalen Krisen umgehen sollen. Wenn wir nicht begreifen, dass wir Eins sind und daher füreinander verantwortlich, werden wir in der integralen Realität, die sich uns zukünftig immer stärker zeigen wird, nicht überleben können. In Zukunft gilt deshalb jemand als eine gebildete Person, der innerlich mit der Menschheit, mit dem Planeten, mit allem verbunden ist. Dies ist die einzige Bildung, die uns durch Krisen führen kann und uns glücklich machen wird.

Bild von Vidhyarthi Darpan auf Pixabay

Die Idylle der Zukunft


Frage: Der Mensch versteht nicht, was die Natur von ihm verlangt und setzt weiterhin falsche Handlungen. Kann das zum Tod eines Teils der Menschheit führen?

Antwort: Das kann sogar zum Verlust des überwiegenden Teils der Menschheit führen. Man darf nicht der Natur die Schuld geben. 

Ihr habt die Möglichkeit, das zu verhindern und unsere Welt unendlich schön zu machen! Keine Krankheiten, keine Probleme! Ihr versteht nicht, welche Veränderungen auftreten können.

Stellt euch vor, alles duftet, die Vögel singen, ihr liegt in einer Hängematte, ihr nascht  Kirschen und Affen und Bären schwingen eure Hängematte.

Aus dem Unterricht, 10.05.2020

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