Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Liebe'

Der Himbeerpunkt der Liebe

Wenn du an deinen Mitmenschen denkst, geschieht mit dir etwas Besonderes. Du kommst in einen besonderen Zustand, wo du plötzlich einen sehr warmen Punkt im Herzen verspürst. Er ist rot, er ist sogar himbeerrot und unglaublich warm! Dieser Punkt beginnt zu leuchten, sobald du an den anderen denkst. Wenn du dich mit ihm verbindest, dann fängt dieser Punkt an zu leuchten, wenn du aufhörst an ihn zu denken, erlischt er.

Ich habe früher nie darüber gesprochen, diese Wahrnehmung entsteht im menschlichen Herzen und stellt es richtig ein, so wie du das Radio einstellst. Nach diesem Punkt kannst du abschätzen, genau wie bei einem exakten Messgerät, ob du mit anderen verbunden bist oder nicht.

Wir müssen daran arbeiten und darauf warten, dass dieser Punkt erscheint. Wenn du plötzlich Kontakt mit anderen Menschen aufnimmst, erwacht in dir dieser Punkt und du hütest ihn, du hast Angst, dass er verschwindet. Dann verbindest du dich mehr und mehr mit den anderen und allmählich verbinden sich diese Punkte miteinander. In ihnen offenbart sich der Schöpfer.

Man muss einmal diesen Punkt spüren. Dieser so warme, heiße, leuchtende, rote, sogar himbeerrote Punkt lähmt den Egoismus des  Menschen mit seiner Liebe, mit seiner Verbindung mit anderen. Er kann nichts mehr tun, für diesen Punkt ist er zu allem entschlossen.

Wir sollten so schnell wie möglich diesen Zustand erreichen!

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Liebe ist nichts weiter als Harmonie, eine gegenseitige Balance von Plus und Minus

Wenn wir über die Liebe zwischen Freunden in einer Gruppe sprechen, dann erscheint es uns als etwas Künstliches, Unnötiges, Unangenehmes und Unerreichbares.

In Wirklichkeit ist es nur die Umsetzung des Grundgesetzes der Natur. Das Wort „Liebe“ wurde in unserer Zeit ein wenig verdorben.

Man erreicht eine Vervollständigung in der Gruppe, zwischen den gegensätzlichen Eigenschaften, die von einer einzigen in der Natur existierenden Wurzel kommt, indem niemand etwas zerstören, sondern nur ergänzen möchte. Dies nennt man Harmonie, Liebe, gegenseitige Verbindung und dort kann kein anderer Zustand existieren.

Daher kann ein einzelner Mensch nichts tun. Alleine kann kein Mensch die höhere Welt und das Betriebssystem der Welt erreichen, da ihm der entsprechende innere Zustand fehlt. Er nimmt nicht an diesem System teil. Er muss ein solches Suchgerät in sich selbst schaffen – das Organ der Wahrnehmung der höheren Welt. Dafür ist es notwendig sich im Zehner zu verbinden.

Unsere Verbindung basiert auf der Tatsache, dass du ein Minus hast, ich habe ein Plus, ein anderer Mensch hat ein Plus, noch ein anderer hat ein Minus und so weiter. In einer kreuz und quer verlaufenden Verbindung unter uns bilden wir ein Netzwerk, welches Kli genannt wird, das heißt ein Gefäß, um den Schöpfer zu enthüllen. Was bedeutet –  der Schöpfer? Es ist der Durchschnitt, das Gemeinsame, welches wir durch die Kombination von Gegensätzen erreichen.

Aus diesem Grund müssen wir die richtige Verbindung zwischen uns erreichen: nichts zerstören, nichts unterdrücken, sondern lernen, jede Eigenschaft eines Mitglieds der Gruppe zu nutzen – vom Schlimmsten zum Besten. Alle haben das gleiche Recht zu existieren.

 

Aus dem Vilnius Kongress „ Vom Chaos zur Harmonie“  3/11/17, Lektion 1

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Was sagt die Kabbala über die Liebe auf Erden?

Frage: Was denkt ein Kabbalist über die Liebe?

Meine Antwort: Der Kabbalist denkt ständig an die Liebe. Die Frage ist, was er genau darüber denkt? Fragt er sich, ob sie existiert oder nicht? Fragt er sich, was mit  Liebe selbst  eigentlich gemeint ist, was ihre Definition ist , wo die Grenzen ihrer Existenz sind, welches  die Stufe ihrer Manifestation ist, und unter welchen Bedingungen sie sich manifestiert und existiert?

Ist eine ewige Liebe erreichbar?

Die Form von Liebe, die vorbei geht, ist keine Liebe. Liebe kann nicht anders sein als ewig.

Einmal gab ich einen Unterricht für ein großes Publikum in Tel Aviv und ich sagte ihnen gleich, dass es keine Liebe gibt. Erst herrschte Stille, aber dann stimmten sie mir langsam zu. Es gibt eine beständige, natürliche Liebe für mein geliebtes, unvergessliches Selbst.

Im Materiellen gibt es nur eine Art von Liebe, die echt ist. Sie wird mit mir geboren und sie stirbt mit mir, mit meinem „Ich“. Das ist der Egoismus, der in mir existiert, der sich ständig entwickelt, und der meine Nase tiefer in mich hineinsteckt, um zu sehen, was ich mir sonst noch wünschen  kann, was ich bekommen kann und was mich näher zu meinem geliebten Selbst bringt. Er fragt immer: Wie kann ich mich noch mehr lieben?

Das ist unsere  egoistische Natur. Darum ist Selbstliebe eine natürliche Qualität von allem was existiert.

Die materielle Natur des  Universums besteht aus einem riesigem Egoismus, welcher in vier Stufen eingeteilt ist: unbelebt, pflanzlich, belebt und menschlich. Diese Formen unterscheiden sich nur durch die Stufe des Egoismus, welcher sich als Selbstliebe manifestiert.

Die Liebe auf der unbelebten, pflanzlichen und belebten Stufe ist instinktiv und wird von dem Objekt selber nicht anerkannt. Es untersucht nicht wie sehr es sich selbst liebt, sondern befriedigt  seine Liebe. Auf der menschlichen Stufe ist Liebe programmierbar.

Obwohl es eine  Liebe für sich und nur für sich  selber bleibt, durchläuft sie dennoch verschiedene Stufen der Entwicklung, wie zum Beispiel,  auf welche Weise sie ausgedrückt werden und welche Formen sie annehmen kann.

Da der Mensch von  der Gesellschaft  abhängig ist, von denen die ihm ähnlich sind, und von denen die ihm entgegengesetzt sind, ändert sich unter dem Einfluss der Gesellschaft seine  Idee  von Liebe oder wie er sich selbst erfüllt und sättigt. Im Prinzip ist dies jedoch  die gleiche Selbstliebe, allerdings in noch raffinierteren und sich ständig erneuernden Formen. Das ist die Liebe, wie sie in unserer Welt existiert,  einschließlich solchen Manifestationen wie die Liebe der Mutter für ihr Kind, die Liebe eines Menschen für seine Heimat, usw.

Egal von welcher Art Liebe wir sprechen, alle reflektieren schließlich die egoistische Liebe für sich selbst.

Bemerkung: Sie  vertreiben all die romantischen Ideen, die die Leute über die Liebe haben.

Mein Kommentar: Es gibt hier keine Romantik bis auf kleinere Missverständnisse. Das ist allen bekannt, einschließlich Wissenschaftlern, Philosophen, Physiologen und Psychologen. In unseren Zeiten ist  der  Egoismus so stark gewachsen, dass wir uns  besonders  klar und bewusst darüber  sind, dass es keine Liebe gibt.

Sogar die Wissenschaftler sagen, dass die Leute nur noch für zwei bis drei Jahre zusammen bleiben. Die normale Manifestation der Gegenseitigkeit kann zwischen ihnen nicht länger andauern, weil das alles schnell wieder verschwindet. Unser Egoismus wird ständig erneuert und er löscht all unsere vergangenen Bedingungen aus, die die Manifestationen der Gegenseitigkeit unterstützten, auch wenn sie egoistisch waren, oder nur für mein eigenes geliebtes Selbst. Das ändert sich jetzt jedoch auch.

Frage: Also, was kommt als nächstes? Gewohnheit? Letztendlich leben doch viele Leute jahrelang zusammen.

Antwort:  Wenn man  viele Jahre zusammen lebt, ist man ein Dinosaurier. In unseren Zeiten lebt keiner freiwillig  in derselben Familie für eine längere  Zeit, sie tun das wegen der Kinder oder wegen der Güter und allem anderen, was sie zusammen erworben haben.

Es ist eine Tatsache, dass die Lebenserwartung früher nicht über vierzig Jahre hinausging, und dass die Leute starben, bevor ihre sogenannte Liebe zu Ende  ging.

Außerdem,  wenn ein Mann eine Ehefrau sucht, denkt er dabei nicht an Liebe, sondern daran, ob  die Frau eine gute Hausfrau sein könnte. Er vergewissert sich,  dass sie gesund und tüchtig ist, kochen und einen Haushalt führen kann.  Darum kann man hier nicht von Liebe sprechen.

 

Aus der russischen Kabbalalektion 8/6/17

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Die Wünsche anderer erfüllen so als wären sie meine eigenen

Kommentar: Viele Menschen glauben, dass Spiritualität Meditationen oder Ähnliches bedeutet.

Meine Antwort: Spiritualität ist keine Meditation, sondern kontinuierliche Arbeit an deinen Wünschen. Es gilt die Wünsche anderer wahrzunehmen und an ihnen zu arbeiten, als wären es deine eigenen.

Frage: Was meinen Sie damit, die Wünsche anderer zu fühlen?

Meine Antwort: Wenn du z.B. etwas willst, nehme ich dein Verlangen und fülle es. So vereinen wir uns zu einem ganzheitlichen System und ähneln dem Schöpfer.

Frage: Wie können wir wissen, was der Wunsch des anderen ist?

Meine Antwort: Ich möchte die anderen fühlen, dann müssen sie mir nicht sagen, was ihre Wünsche sind.

In dem Maße, in dem ich beabsichtige, ihnen Gutes zu tun, beginne ich, die Wünsche anderer zu spüren.

Ich steige über mich hinauf, höre auf, meine Wünsche zu spüren und beginne somit, die Wünsche anderer genauer wahrzunehmen. Indem ich alle ihre Eigenschaften, Absichten und Möglichkeiten in mir aufnehme, erhalte ich die Füllung vom Schöpfer. Ich erhalte von ihm die Kraft, da ich mich in einem spirituellen Zustand befinde. Nachdem mich dieser Wunsch selbst erfüllt hat, trenne ich ihn von mir und gebe ihn dem Menschen, von dem ich den Mangel empfangen habe. Ein Mensch mag seine spirituellen Wünsche nicht wahrnehmen, aber ich fühle und fülle sie und bereite sie somit auf eine spirituelle Mission vor.

Frage: Wie erlangen wir in unserer Generation die Kenntnis von Spiritualität, die Offenbarung der Welt und des Schöpfers?

Meine Antwort: Kabbalisten haben diese Wünsche für uns vorbereitet. Es spielt keine Rolle, dass sie nur wenige im Vergleich zur ganzen Welt waren. Sie haben es geschafft.

 

Aus dem russischen Kabbalaunterricht 12.03.17

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Wo fängt Liebe an?

Frage: Was ist absolute Liebe? Warum ist sie in Beziehung zwischen Eltern und Kindern nicht möglich?

Meine Antwort: Es ist eine Tatsache, dass es in unserer Welt keine Liebe im engeren Sinne dieses Wortes gibt. In der Kabbala bedeutet Liebe ein Zustand, bei dem ich alles an einem anderen Menschen weitergebe. Ich existiere in ihm mit allen meinen Erwartungen und lasse nichts in mir zurück. Mein Herz, mein Geist, meine Kräfte sind leer, ich gebe alles den anderen. Dies wird „Liebe“ genannt. In unserer Welt gibt es so etwas nicht.

Mit anderen Worten, es gibt bis heute keine solchen Möglichkeiten mit den Qualitäten, mit denen wir geboren wurden und selig existieren, da der Egoismus absolut anders funktioniert. Es spielt keine Rolle, wie wir es drehen, es wird sich wenden und alles dafür tun, um gut für den Egoismus zu sein. Auch wenn wir anderen etwas geben und ihnen alles Gute wünschen, ist es so, da wir davon profitieren und es sich deshalb lohnt, Gutes zu tun. Daher ist es keine Liebe. Es vervollständigt einfach den Egoismus.

Liebe beginnt mit der Tatsache, dass wir versuchen in einer Gruppe miteinander zu arbeiten. Wir versuchen uns auf richtige Beziehungen einzustellen, so als ob wir in unserem Zehner etwas von uns selbst an andere geben, teilen und selbstlos verbreiten. Noch können wir es nicht. Es wird uns klar, dass uns die Kraft des Gebens, die Kraft der Liebe fehlt.

In diesem Fall entsteht das Bedürfnis, sie zu finden, zu enthüllen, zu erkennen und zu empfangen. In der Natur – der Eigenschaft des Schöpfers, gibt es die Eigenschaft des Gebens und der Liebe. Das bedeutet, dass wir vom Schöpfer etwas von dieser Kraft erhalten müssen.

Wenn wir in unserem Zehner versuchen, uns richtig  auf das Geben und die Liebe einzustellen, sehen wir, dass wir das nicht können. Dann fangen wir alle an, vom Schöpfer zu fordern: „Gib uns die Kraft des Gebens, der Liebe und der richtigen Beziehung zueinander. Du musst uns korrigieren. Du musst uns helfen“. Dann erhalten wir diese Kraft.

So offenbart der Schöpfer zwischen uns die Eigenschaft des Gebens und der Liebe. Es ist wirklich möglich dies zu tun. Der Zehner ist unser Labor, in dem wir alles miteinander besprechen, Entscheidungen treffen, handeln und diese positive Kraft an uns heranziehen und umsetzen.

Kommentar: Sie sagen immer, dass der Schöpfer in den Beziehungen zwischen den Menschen offenbart wird.

Meine Antwort: Nur im Zehner, in der richtigen Vereinigung von Menschen untereinander und in der richtigen Verbindung zwischen ihnen. Das ist nicht einfach. Das ist die Arbeit nach einer klaren Methode über einen langen Zeitraum hinweg.

 

Aus dem russischen Kabbalaunterricht 11.06.17

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Blitztipps aus der Kabbala – 4/23/17  Teil 2

Frage: Wenn die Seele eine für alle ist, und sie ist in ihren Eigenschaften dem Schöpfer ähnlich, bedeutet das, dass die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer auch eine für alle ist?

Antwort: Nein, jeder hat seinen eigenen Teil. Schließlich sind wir alle Teile der gemeinsamen Seele, und jeder Teil ist vollkommen einzigartig. Dem Schöpfer ähnlich zu werden bedeutet, seinen Teil von einer egoistischen Form in eine Altruistische zu transformieren, gemäß dem, der du von Natur aus bist.

Frage: Ist es nach der Kabbala wahr, dass man, je mehr man einen Menschen verachtet, man umso mehr seine Seele mit Liebe zu ihm füllt?

Antwort: Je größer das Minus, umso größer ist das oben erschaffene Plus, und umso größer ist daher deine Seele.

Frage: Warum sagt man manchmal, dass eine Seele ein Teil des Schöpfers ist, und manchmal, dass sie eine Schöpfung ist, ein Wunsch zu empfangen?

Antwort: Es ist dasselbe, weil eine Seele gemäß ihrer Füllung das Licht ist, und gemäß ihrer Natur ist sie eine Schöpfung, der Wunsch, der dem Schöpfer entgegengesetzt ist. Mit anderen Worten, eine Seele besteht aus zwei gegensätzlichen Teilen.

Frage: Was ist der freie Wille meiner Seele, wenn der Anfang und das Ende vom Schöpfer vorherbestimmt sind?

Antwort: Der freie Wille besteht darin, dieses Ende selbst zu erreichen, sodass man nicht „zum Glück durch den Stock“ gezwungen wird, sondern selbst danach strebt.

Frage: Wenn ich die Menschen liebe und ihnen helfe, wird dann der Schöpfer das Licht durch mich durchleiten?

Antwort: Nein. Der Schöpfer wird nichts durch dich einfach so machen. Nur wenn du, solange du in der Gruppe bist, alle Bedingungen, die in den kabbalistischen Quellen beschrieben sind, erfüllst.

Frage: Ist die Kabbala eine Wissenschaft über die Liebe?

Antwort: Ja, wahre Liebe ist etwas, was als Resultat aus der Realisierung der Kabbala entsteht.

 

Aus der russischen Kabbalalektion 4/23/17

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Wie erreicht man die Liebe?

Kongresse in Amerika. Lektion Nr. 9 in Brasilien.

Frage: Wie können wir praktisch die Liebe erreichen?

Mein Antwort: Wenn du dich anstrengst und siehst, dass dir nichts gelingt, dann wirst du an den Schöpfer erinnert, und daran, dass Er helfen muss. Wenn du dich an Ihn wendest, dann siehst du, wie Er alles anordnet. Auf diese Weise kommt die Liebe zum Schöpfer zu dir.

Du siehst, mit welcher Liebe und Hingabe, mit welcher Fürsorge Er dir all die Hindernisse, Probleme und Unannehmlichkeiten bereitete. 

Aufgrund der Tatsache, dass „die Liebe alle Sünden bedeckt“, beginnst du Liebe für den Schöpfer zu empfinden. Denn du siehst, dass Er nie irgendwelchen Schaden bei dir  verursacht hat.

Wenn die Liebe sich offenbart und alle Übel bedeckt, dann siehst du, dass das Böse nie existierte. Es kam dir nur so vor, dass dieses Problem existiert, aber jetzt siehst du, dass es nicht so ist. Es sollte dir als existierend erscheinen, damit du die Liebe offenbarst.

Dies geschieht auch in unserer Welt. Manchmal streitest du, streitest dich mit jemandem, sagen wir mit deiner Frau. Du kochst! Und dann versöhnt ihr euch, und du  denkst, dass alles, was passiert ist, Unsinn war, da nichts Bedeutendes dran war. „Wie kann es sein, dass wir wegen dieser Kleinigkeit uns so sehr zerstritten haben, dass ich mich scheiden lassen und weglaufen wollte?!“

So ist das Leben. Aber was hast du damit erreicht?  Dass alles, was geschehen ist, wie unwirklich war, und jetzt genießt du die Nähe noch mehr. Daraus lernst du nicht sehr viel für die Zukunft, und dann wirst du dich wieder streiten.
Das heißt, wenn wir alles, was uns in unserem Leben, in der Familie und an jedem Ort passiert, so wahrnehmen, dass es vom Schöpfer kommt, damit wir lernen, alles mit Liebe zu bedecken, dann werden wir ein vollkommen anderes Leben sehen.

 

Aus der 9. Lektion vom Kongress in Brasilien am 30.04.2017

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Über die Liebe

Das wunderbarste Zeichen der Liebe ist das Geben. Wenn ich jemanden liebe, dann gebe ich. Ich genieße, weil ich dem anderen Genuss schenke. Wie kann ich es tun? Womit erfülle ich ihn? Mit meiner Zuwendung zu ihm. Wie kann er Genuss an meinen Handlungen empfinden? Nur, wenn er mich liebt; in diesem Fall genießt auch er durch meine Liebe zu ihm. Es beruht auf Gegenseitigkeit. Und wenn ich ihn nicht liebe, dann nehme ich all seine gute Zuwendung als negativ wahr und empfinde sogar Hass; und das stößt mich von ihm ab.

Der Schöpfer liebt uns seit unserer Erschaffung; darum zeigen wir Ihm unsere Liebe, wollen nur Gutes tun und Ihn erfüllen, weil ER uns liebt. Zwischen den Menschen ist dies schwierig. Nur wenn wir zwischen uns den Schöpfer offenbaren, wenn wir verbunden sein wollen, damit wir tatsächlich die Liebe zu Ihm fühlen können, entstehen Verbindung und Liebe zwischen uns.

Denn so eine Verbindung wird mit Seiner Liebe erfüllt, dass heißt, es müssen drei Kräfte vorhanden sein: Der Mitmensch – ich – der Schöpfer; ansonsten gibt es keine Grundlage für die Liebe. Es muss die dritte Kraft vorhanden sein, die uns mit Liebe erfüllt! Ohne die Einbeziehung des Schöpfers zwischen uns werden wir die Liebe nicht erreichen. 

Die Liebe kann nicht einseitig sein. Lieben bedeutet, dem anderen Genuss zu schenken, und dies ist möglich, wenn er mich auch liebt und aus meiner Beziehung zu ihm Genuss schöpft. Das heißt, die Liebe zwischen dem Schöpfer und dem Menschen existiert natürlich, weil der Schöpfer seine Geschöpfe liebt. Aber die Liebe zwischen den Menschen ist nur dann möglich, wenn der Schöpfer zwischen  ihnen existiert. Deshalb ist die Liebe zu Tieren, Menschen, Kindern ein Ausdruck unserer Beziehung zu ihnen. Ich erfülle die Verlangen des anderen nach etwas –  aber ich erfülle ihn nicht mit Liebe zu mir, weil die Liebe nicht da ist. Darum kann die Liebe nur dann entstehen, wenn der Schöpfer zwischen uns existiert, als Quelle der Liebe.

Darum verleiht die gegenseitige Bürgschaft (Arvut) jedem das Gefühl des Vertrauens, dass man mit Hilfe des Schöpfers zur gegenseitigen, alles verbindenden Liebe gelangt. Wenn es dem Menschen an nichts mangelt, kann man ihn mit Zuneigung erfüllen und ihm die Möglichkeit geben, seine Liebe zu zeigen. Wenn jeder Mensch das Gefühl der Unabhängigkeit und des Vertrauens in die Zukunft bekommt (Arvut), entsteht auch die Möglichkeit, die Liebe zum Nächten wachsen zu lassen und sie zum Ausdruck zu bringen.

Spirituelles Vergnügen

Frage: Baal Ha Sulam schreibt in einem seiner Briefe: „Sobald die Menschen das geringste Spirituelle Vergnügen enthüllen würden, wären sie einverstanden, sich ihre Hände und Beine sieben Mal am Tag abhacken lassen, nur um es nochmal zu fühlen.“ Warum?

Antwort: Dies ist ein bildlicher Ausdruck. Er meint, dass der geringste spirituelle Genuss nicht mit dem stärksten materiellen Genuss dieser Welt verglichen werden darf, da alle irdischen Zustände begrenzt sind. Spirituelles Vergnügen jedoch kennt keine Grenzen.

Dies ist keine quantitative Freude, die wir in unserer Welt bekommen. Es sind Genüsse unbegrenzten Umfangs und deshalb können sie nicht nach Methoden, Rahmen, Maßeinheiten unserer Welt bemessen werden. Man kann sie jedoch nach wenigen Jahren Kabbala Studium spüren.

Aus dem Unterricht auf Russisch, 28.08.2016.

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Der Unterschied zwischen Abstieg und Depression

Frage: Warum werden beim Studium der Kabbala Abstiege als Egoismus bezeichnet, ist das nicht eine gewöhnliche Depression?

Antwort: Es erscheint ihnen so, als wären es Depressionen. Sie erleben ein unbekanntes Gefühl, d.h. sie sind nicht daran interessiert, es zieht sie nicht an, trotzdem ist es keine übliche Depression durch den Mangel am Geschmack für die Welt, sondern ein echtes Eintauchen in die Dunkelheit. Dies ist eine undurchdringliche Dunkelheit, das Gefühl der Abwesenheit von jeglichem Verlangen. In anderen Worten, es wurde Egoismus hinzugefügt.

Der Mensch beginnt sein Leben in der Kabbala mit dem Zustand „Null“, mit dem normalen tierischen Egoismus in dieser Welt. Mit Wünschen nach Nahrung, Sex, Unterhaltung, Geld, Kontrolle und Wissen. Dies ist seine Ausgangsposition (DR). Dann erreicht der Mensch die Weisheit der Kabbala. Er erlebt dabei einen gewissen Aufstieg, er ist in einer Gruppe eingebunden, bereit für alles, das Leben ist wunderbar und alles ist gut. Er hat sich selbst gefunden. Bis dahin war er ein wenig traurig, es fehlte etwas, der Sinn des Lebens usw.. Und hier ist der erste Aufstieg, „Ich habe es gefunden!“

Aber dann fällt er in den entgegengesetzten Zustand, der ihn in einen dunklen Abgrund zieht. Es ist ein Vakuum, das seine Kräfte aussaugt; der Mensch kann kaum seinen Kopf drehen, er kann nicht leben. Es ist so, als hätte man ihm mit einem Staubsack auf den Kopf geschlagen; er fühlt Staub in seinem Kopf und in seinem Herz. Er beginnt Höhen und Tiefen, Höhen und Tiefen zu erleben.

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Erreichung der höheren Welt auf dem Fehlen des egoistischen Verlangens basiert. Darum wird die Weisheit der Kabbala auch „die Weisheit des Empfangens“ genannt. Wie kann ich ohne Egoismus etwas empfangen? Wie kann ich ohne Verlangen, ohne einer brennenden Sehnsucht, ein wahrer und gesunder Egoist sein, der die höhere Welt begreifen und erfassen kann?

Ein normaler Mensch möchte essen, sich mit seinem Handy beschäftigen oder sich unterhalten. Es ist nicht möglich, die spirituelle Welt auf diese Weise zu erobern. Dafür braucht man eine andere Waffe, ein riesiges Verlangen. Wenn ich brenne, bin ich zu allem bereit, ich möchte die höhere Welt gewinnen.

So wird der Egoismus dem Zustand des Egoismus 2 hinzugefügt. Dank diesem steige ich auf die 3. Stufe runter. Wegen der 3. Stufe steige ich tiefer zur 4. Stufe, weiter hinunter zur 5. Stufe und wieder weiter hinunter. Nach einer großen Anzahl von Auf- und Abstiegen erreiche ich beispielsweise die 9. Stufe. 

Und wenn ich mich im niedrigsten und unangenehmsten Zustand befinde, erlebe ich Angst, Niedergeschlagenheit und ein Gefühl, dass „der Tod besser ist als dieses Leben.“ Dies ist der Abschied von unserem körperlichen Egoismus, während wir noch am Leben sind.

Wenn ein Mensch eine gewisse Anzahl von Auf- und Abstiegen hinter sich hat, erreicht er den 10. Punkt. Vergleicht man Punkt 9 mit Punkt 10, sehe ich, dass wirklich alles vom Schöpfer kommt. „Es gibt nichts außer Ihm“ und „Er ist gut und Gutes tuend.“ Das wird Glaube über dem Verstand genannt, da Verstand (Wissen) sich innerhalb des Egoismus befindet und Glaube die Eigenschaft des Gebens ist. Das ist das erste Mal, dass ich einen spirituellen Parzuf baue, einen Samentropfen, den Embryo der Seele. Damit beginnt die Geburt der Seele. Wer diese Stufe erreicht, ist schon unterwegs!

Wer sie nicht erreicht hat, kann sagen was er will. Interessanterweise verlassen Menschen, die sich mitten auf dem Weg befinden, aber noch nicht den 10. Punkt erreicht haben, häufig das Studium der Kabbala. Sie verfluchen die Weisheit der Kabbala, mich und unser System. Wir müssen verstehen, dass die spirituelle Welt nicht so ist, wie es uns erscheint; sie wird als Methode, welche in den kabbalistischen Quellen beschrieben wird, wahrgenommen.

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Aus der russischen Kabbalalektion vom 15/5/16