Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Liebe'

Liebe zur Liebe

Frage:  Liebe ist das stärkste Gefühl, wofür es sich zu leben lohnt. Wie fühlen Sie sich dabei?

Antwort:  Positiv. Für eine Weile füllt es den Menschen.

Frage: Also kann die Liebe nicht der ewige Sinn des Lebens sein?

Antwort: Natürlich nicht. Das Leben endet und die Liebe endet auch. Hormone verändern sich und es verändert sich das Objekt der Liebe. Jeder Mensch kann im Laufe des Lebens viele solcher Hobbys haben.

Frage:  Ist die Liebe das größte Vergnügen, stärker als  Macht und Geld usw.?

Antwort: Kommt darauf an, manche lieben mehr das Geld, manche die Musik und andere lieben mehr die hormonelle Liebe; es geht dabei um den inneren Wunsch des Menschen.

Anmerkung: Der Wunsch des Menschen geliebt zu werden ist stärker als selbst zu lieben.

Antwort: In unserer Welt wird die Befriedigung von hormonellen Wünschen Liebe genannt. Alles beginnt und endet mit dem Menschen. Es geht nicht um jemanden außerhalb.  Wenn ich bezüglich dieses „Externen“ einen hormonellen Wunsch habe, dann bin ich davon angezogen, und wenn nicht, dann nicht.

Daher hat die Liebe auf der materiellen Ebene nichts mit dem Spirituellen zu tun. In der Kabbala ist die größte Freude die Liebe zum Schöpfer.

Frage:  Wenn nach der Kabbala der Sinn des Lebens darin besteht, die Eigenschaft der Liebe für den Nächsten zu erlangen, bedeutet das, dass die Liebe der Sinn des Lebens ist?

Antwort: Nein. Der Sinn des Lebens ist das Verstehen der Liebe zur eigenen Wurzel. Und dies geschieht durch die Liebe zum Nächsten und weiter von der Liebe zum Nächsten zur Liebe zum Schöpfer.

Den Schöpfer zu lieben heißt zu genießen, dass er dich füllt.

 

Aus dem Unterricht in Russisch, 28.01.2018

[225974]

Je höher der Aufstieg, umso geringer das Unbehagen

Frage: Ist die Geburt der Seele von körperlichem Unbehagen begleitet?

Antwort: Physisch durchläuft der Mensch viele Zustände. Aber je weiter du vorankommst, desto weniger Unbehagen gibt es, weil du anfängst zu verstehen, dich daran gewöhnst und sogar aufgrund deiner Erfahrung errätst, welche Handlungen dir auferlegt werden.

Deshalb gehst du ruhig weiter, wissend, dass es wieder einen Abstieg geben wird. Das Licht „geht aus“, du fällst durch alle Stufen des Aufstiegs, wie in einem Aufzug, der nach unten fliegt, und kommst dann allmählich wieder zur Besinnung.

Zuerst verstehst du nicht, wo du bist und was du bist, wenn alle Verbindungen abbrechen und das Gefühl der oberen Welt verschwindet. Du bleibst nur in der Wahrnehmung dieser Welt, verstehst nicht wirklich, was hier passiert, welche Art von Menschen dich umgeben und was sie hier tun.

Dann beginnst du durch eine noch größere Verbindung mit der Gruppe wieder aufzusteigen, aber die extremen Zustände sind erstaunlich.

In der Tat ist nichts beängstigend. Im Gegenteil, du spürst die ungeheure Kraft des Lebens, der Welt, der Natur, des Schöpfers, und du selbst bist darin wie ein Komplize.

Du siehst gleichzeitig mit Bedauern, wie die Menschen in dieser Welt leben, weil sie eine großartige Gelegenheit haben, sich mit der ganzen Schöpfung zu füllen, von Anfang bis Ende, und sie sind mit etwas Kleinem, Unbedeutendem beschäftigt und vegetieren auf diese Weise dahin. Wir müssen alles tun, um ihnen zu helfen. Indem du ihnen hilfst, hilfst du dir selbst und umgekehrt.

 

Aus der Kabbala-Lektion in Russisch 1/14/18

[225881]

Die Gleichheit im Kreis

Frage: Im Kreis befindet sich jeder in zwei unterschiedlichen Phasen: er gibt und empfängt; er hört und spricht. Worin unterscheiden sich diese beiden Phasen? In welcher Phase sind wir gleich? Wenn wir schweigen?

Meine Antwort: Wir sind auf keinen Fall gleich, außer in unserem Streben alle einander anzunähern, damit sich zwischen uns die integralen Eigenschaften des Gebens und der Liebe offenbaren, die „der Schöpfer“ heißen.

Wenn wir uns nicht auf diese Weise annähern, werden wir auf keinen Fall gleich sein. Die Gleichheit zwischen uns ist die Anstrengung für die Annäherung an den Schöpfer, in Dem wir uns verbinden.

 

[#221679]

Die gute Absicht entscheidet alles

Es ist so wie bei dem reichen Mann, der seinen alten Vater nicht unterstützen wollte. Er wurde vor Gericht gebracht und ein Urteil wurde erlassen, dass er seinen Vater mit Respekt an seinem Tisch zu versorgen hat, in keinem geringeren Maß als er seine Hausangehörigen versorgt. Andernfalls wird er streng bestraft.
Selbstverständlich nahm er seinen Vater in sein Haus auf und musste ihn bestmöglichst versorgen. Aber sein Herz füllte sich mit Kummer. Sein Vater sagte zu ihm: „So oder so, du gibst mir alle Köstlichkeiten der Welt von deinem Tisch. Was für einen Unterschied macht es für dich und was wirst du verlieren, wenn du dabei auch eine gute Absicht hast, eine die  für jeden anständigen Menschen annehmbar ist, nämlich glücklich darüber zu sein, dass du die Gelegenheit hast, deinem Vater gegenüber Respekt zu zeigen, der seine ganze Kraft in dich investiert und dich zu einem angesehenen Menschen gemacht hat?
Warum plagst du dich damit so hartnäckig? Kannst du dich irgendwie davon befreien? „
So ist der Stand der Dinge. Letztendlich führen wir Handlungen des Gebens an die Gesellschaft durch, und nur die Gesellschaft profitiert von unserem Leben, denn jeder Mensch, von klein bis groß, stockt  das gesellschaftliche Lager auf und bereichert die öffentliche Kasse.
Wenn der Mensch Leid und Genuss, die er erhält, selbst abwägt, wird das Ergebnis ein großes Defizit sein. Folglich führst du Handlungen des Gebens an den Nächsten durch – aber mit Schmerz im Herzen, mit großen und bitteren Leiden. Welchen Unterschied macht es also für dich, wenn du dabei eine gute Absicht haben wirst? (Baal HaSulam, „Die Letzte Generation“)

In der Parabel geht es darum, dass wir die Einstellung von Verachtung, Hass, Distanz und Ablehnung  gegenüber allen Menschen auf der Welt in Liebe umwandeln müssen. Unter der Fürsorge für den Vater ist die Fürsorge für die ganze Welt gemeint, für den Menschen, der dir am nächsten steht.

Jeder weiß, dass die Tora verlangt, „deinen Nächsten wie dich selbst zu lieben“, aber bis heute reißt sich niemand  darum, diesem einen Gebot nachzukommen, weder in einer Religion, noch in irgendeiner Zivilisation. Alle sprechen flammende Worte über die Liebe, und dann stechen sie ein Messer in den Rücken des Nachbarn. Daher gibt es keinen Nächsten für den Menschen. Der einzige Nächste für jedermann ist er selbst.

Frage: In der Parabel sagt der Vater: „Du kannst dich darüber freuen, eine Möglichkeit zu haben, deinem Vater Respekt zu zeigen.“ – Wie kann man plötzlich zur Freude kommen?

Antwort: Es ist notwendig, die Tiefe dieser Geschichte zu verstehen. Man macht eine Berechnung: „Wenn ich, um den Garten Eden zu betreten, gegenüber meinem Vater Respekt zeigen muss, dann lohnt sich die Sache, denn wie lange hat mein Vater noch zu leben … Ich werde formell ihm gegenüber Respekt zeigen – über das Herz hat man aber keine Macht.

Möglicherweise kann man diese Macht doch gewinnen, denn wenn ich beginne, mir jeden Tag vorzustellen, welche „Paradiespaläste“ mich im Jenseits erwarten, dann werden sich sicherlich bei mir bestimmte Gefühle zum Schöpfer einstellen, weil ich diese Paläste durch Ihn verdiene.

Aber in jedem Fall ist dies keine einfache Übereinkunft, selbst im egoistischen Sinn – denn all dies wartet auf mich in der zukünftigen Welt, mich einsetzen, mich opfern, muss ich aber in dieser Welt. Dazu sind wirklich nur wenige fähig. Wo sind sie, diese Menschen, die anderen Gutes tun würden, um das Paradies zu erreichen? Ich möchte sie sehen, mich unter ihnen befinden, mögen sie durch mich das Paradies verdienen.“

Der Mensch wurde so erschaffen, dass keine Tricks, keine Überredungskünste auf seinen Egoismus einwirken können. Es ist für ihn sehr schwierig seine Einstellung zu ändern, sogar gegenüber den eigenen Eltern, Verwandten und Nächsten, geschweige denn gegenüber der Gesellschaft  – gegenüber den unterschiedlichen Fremden, ihm entgegengesetzten Menschen, einschließlich seiner Feinde. Eine Veränderung der Absicht wird ausschließlich mit Hilfe der Wissenschaft der Kabbala erreicht.

Baal HaSulam schreibt: „Welchen Unterschied macht es also für dich, wenn du eine gute Absicht haben wirst?“ Wenn ein Mensch dahin kommt zu verstehen, was es bedeutet, seine Absicht zu ändern, sieht er, wie schwer das ist, weil Handlungen keine Bedeutung haben, die Absicht entscheidet alles.

Die richtige Absicht ist nämlich der Übergang von unserer Welt in die spirituelle Welt, dies ist die Offenbarung der Höheren Welt.

 

Aus dem Fernsehprogramm „Die Letzte Generation“, 10/09/2017

[#224231]

Gefühle und Verstand

Replik: Der Mensch kann die Kabbala nicht mit seinem Verstand erfassen. Muss man sie gefühlsmäßig offenbaren?

Meine Antwort: Unser Verstand ist ein Abkömmling der Gefühle. Die spirituelle Welt ist unmöglich mit dem Verstand zu verstehen, weil der Schöpfer das Verlangen erschuf, also die Gefühle, und wenn wir beginnen unsere Verlangen zu ändern, dann verändert sich der Verstand mit ihnen. Genau deswegen appellieren wir an die Gefühle: man muss sie ändern und der Verstand wird sich dann dementsprechend auch verändern.  

Jetzt bedient der Verstand unsere egoistischen Verlangen, also er selber ist egoistisch.

Frage: Was geschieht mit dem Verstand, wenn sich die Absichten ändern? Wird er dann anders?

Meine Antwort: Wenn sich die Gefühle zur Liebe und zum Geben hin ändern, ändert sich dementsprechend auch der Verstand. Er ist ein treuer Diener der Verlangen.

Frage: Die Wissenschaftler haben festgestellt, dass der Mensch nur 3 bis 5% der Kapazität des Gehirns nutzt. Wenn der Verstand fürs Geben arbeiten wird, wird er die restlichen 97% benutzen?

Meine Antwort: Ja. Dafür muss man aber die Eigenschaft des Gebens erlangen. 

 

[#225452]

Wie ist die Haltung der Kabbala zum Alltag und seinem Luxus?

Frage: Wie ist die Haltung der Kabbala zum Alltag und seinem Luxus?

Meine Antwort: Ein Kabbalist ist ein einfacher Mensch. Er möchte alles um sich herum einfach und bequem arrangiert haben. Ich sah dies an meinem Lehrer und anderen Kabbalisten. Sie hatten nichts Überflüssiges: einfaches gesundes Essen, einfache Möbel, bequeme Kleidung.

Gleichzeitig unterliegt er keinen Beschränkungen. Er hat alles, was ein Mensch braucht: Essen, Sex, Familie, Arbeit, etc. Es ist absolut verboten, sich den elementaren Füllungen unserer Welt zu verweigern, dadurch würde nämlich die Durchführung des Schöpfungsprogramms gestoppt werden. Du musst ein erfülltes Leben in beiden Welten gleichzeitig leben: materiell und spirituell.

Frage: Heißt das, wenn mir der Schöpfer eine Menge Vergnügen gab, dass ich alles ausprobieren sollte?

Meine Antwort: Nein. Du musst von dieser Welt soviel nehmen, um normal zu funktionieren und die obere Welt zu erreichen. Die obere Welt ist das Ziel, und diese Welt das Mittel zum Zweck.

Frage: Ich entscheide also, abhängig von meinem moralischen Niveau, was ich brauche?

Meine Antwort: Nur wenn du damit anderen nicht schadest.

 

Aus dem Kabbala Unterricht in Russisch 1/7/18

[225515]

Das Gesetz der Weltlenkung, Teil 2

Wir können unsere Verlangen nicht weiter vergrößern, jetzt muss man ihre Nutzung ändern. Die Menschheit versteht das nicht und deswegen begreift sie nicht, was mit uns geschieht.

Wir sind in eine Periode eingetreten, wo wir keine großen Verlangen mehr brauchen. Deswegen sieht die heutige Generation in ihrer Entwicklung so müde und enttäuscht aus. Die jungen Menschen sind nicht begeistert von Karriere, von Familie. Sie möchten überhaupt nicht an die Zukunft denken. Diese Zukunft ist für alle unklar.

Dies alles geschieht nur deswegen, weil in der Welt anstelle des linearen Gesetzes des Egowachstums (welches jeder einzelne für sich selbst bereits realisiert hat) ein neues Gesetz zu wirken beginnt. Das ist ein integrales Gesetz, das von uns die Verbindung zwischen uns verlangt. Jetzt wird die Entwicklung der Welt von der Kraft unserer Verbindung abhängen wie von den Zellen eines Organismus. Je mehr Güte und Gegenliebe in unseren Wechselwirkungen existieren, desto weiter werden wir voranschreiten.

Wir sehen, dass diese Tendenz auch in der Technik genutzt wird: je komplizierter die Programme und Mechanismen werden, je mehr innere Komponenten sie beinhalten, desto vollkommener werden die Geräte. Das Voranschreiten geschieht nicht dank der Vertiefung in konkrete Details, sondern dank der stärkeren Verbindung zwischen diesen Details. Die Entwicklung der Technik in den letzten Jahrzehnten basiert auf der Entwicklung der Verbindungen zwischen den Elementen.

In der menschlichen Gesellschaft sind wir nicht fähig zu solch einer Entwicklung, weil die Elemente in dieser Welt wir selber sind. Wir wollen uns nicht miteinander verbinden. Deswegen verstehen wir nicht, was das Gesetz der Entwicklung von uns verlangt. Das ist das größte Problem der Menschheit heutzutage. Dieses Problem wird durch das Unverständnis darüber hervorgerufen, dass wir in eine neue Epoche eingetreten sind. 

Baal HaSulam nennt diese Periode „die Letzte Generation“, weil die Menschen beginnen zu verstehen, dass die individuelle egoistische Entwicklung abgeschlossen ist und jeder weitere Fortschritt nur durch die Entwicklung der richtigen Verbindungen zwischen uns möglich ist. Wir sind verpflichtet  zu verstehen, dass wir zu einem System gehören, in dem die Gesetze der gegenseitigen Anteilnahme und des gegenseitigen Verständnisses vorherrschen.

Alle Menschen sollten sich als einen Organismus wahrnehmen, als Zellen oder Organe, die richtig miteinander verbunden sind. Wenn wir so eine Verbindung erbauen, spüren wir in ihr die gemeinsame Kraft, die die gesamte Natur durchdringt, welche „der Schöpfer“ genannt wird. Wir selber erschaffen dies mit unserer richtigen Verbindung und offenbaren Ihn darin.

Das ist der Auftrag des Menschen in dieser Welt  und das verlangt die Zeit von uns. Die Menschheit ist verpflichtet, sich auf solch ein Niveau zu erheben. Je schneller wir die Etappen begreifen, die schon im Programm der Natur eingeschlossen sind und sie selber realisieren wollen, desto gütiger und angenehmer wird unsere Entwicklung aussehen. Wir werden verstehen, was für ein Ziel vor uns ist und wir werden die richtige Reaktion der Natur auf all unsere Handlungen bekommen.  

Der Endzustand existiert schon in der Natur. Dort sind wir alle miteinander ideal verbunden. Solch ein System heißt „Adam“, der erste Mensch, also „ähnlich“ (dome) der gesamten Kraft der Natur: der Kraft des Gebens und der Einheit. Die richtige gegenseitige Verbindung nennt sich Liebe, bei der jeder die Bedürfnisse des anderen versteht und richtig mit ihm kommunizieren kann.

Zu lieben heißt zu wissen, wie man den anderen mit allem, was ihm fehlt, versorgt und der andere mir geben kann, was mir fehlt. So realisieren wir den gemeinsamen integralen Mechanismus der ganzen Menschheit. Man muss verstehen, dass in der Welt nichts Überflüssiges erschaffen wurde. Wenn wir das System kennen, werden wir für jeden einen passenden Platz finden, den nur er ausfüllen kann.

Wenn ein Kind mit Legosteinen spielt, bleiben bei ihm normalerweise einige Steine übrig. Dies geschieht nur deswegen, weil es nicht das ganze System kennt. Derjenige aber, der dieses System erschuf, wusste genau, wo sich jedes Teilchen verbinden soll und was seine wahre Funktion ist.

Genauso auch wir, wenn wir das gesamte System kennenlernen, werden wir verstehen, wie wichtig und notwendig jeder von uns darinnen ist. Daraus werden wir das richtige Verhältnis zwischen uns entwickeln, weil nichts Überflüssiges in der Natur erschaffen wurde.

Wenn wir verstehen, dass in Wirklichkeit das System der Natur integral ist, dass es vollkommen ist, und nur wir das nicht sehen wegen unserem Egoismus, dann nennt man solch einen Zustand „Glaube über dem Verstand“.

Ich werde nicht von dem geleitet, was ich jetzt sehe und verstehe, wie ein Kind, das ein Puzzle nicht zusammensetzen kann, sondern ich versuche den richtigen Platz für die Verbindung von jedem Detail zu finden, um sie schließlich in ein vollkommenes System zu verbinden. Das nennt sich die Arbeit „über dem Verstand“.  

Deswegen lernen wir, dass wir uns auf der Suche befinden, wir studieren die Gesetze der Natur, versuchen uns kennen zu lernen und herauszufinden, wie wir uns in irgendeiner Form verbinden können. Dabei offenbaren wir unsere Unterschiede, wie Kinder, die Teile eines Puzzles verdrehen und sie nicht miteinander kombinieren können.

Dabei muss man verstehen, dass alle „Puzzleteile“, jeder Mensch heutzutage, bereits zu seinem Endzustand herangewachsen ist und sich nirgendwo anders weiterentwickeln kann. Wenn wir Druck auf ihn ausüben und ihn zwingen werden, sich wie zuvor zu entwickeln, dann werden sich in ihm Mutationen  und bösartige Formen offenbaren.

Das ist genau das, was wir jetzt in unserer Gesellschaft und unseren Kindern sehen, weil wir ihnen nicht die Methode der richtigen Verbindung untereinander geben. Und das muss die nächste Etappe der Evolution werden. Nur indem wir die Gesetze der richtigen Wechselwirkungen studieren, werden wir daraus die Gesetze der Lenkung der Welt verstehen und wir werden fähig sein unser Leben zu stabilisieren.

 

Europäischer Kongress in Deutschland 2017 „Die Zukunft beginnt jetzt“, Lektion 1

 [#212595]

Liebe zu sich selbst

Frage: Es wird gesagt: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Das heißt, wenn du dich selbst nicht liebst, kannst du deinen Nächsten nicht lieben? Was ist Liebe zu sich selbst? Was unterscheidet sie von Selbstsucht?

Antwort: Selbstliebe ist keine Selbstsucht. Eine wahre Liebe zu sich selbst ist der Wunsch, sich in dieser Welt und im gesamten Universum korrekt auszudrücken, um das beste Ziel zu erreichen, das du jemals erreichen kannst.

Das wird nur durch die Verbindung mit anderen erreicht. Und genau dann fängst du an zu denken: „Was ist das Beste für mich? Wie sollte wahre Liebe zu mir selbst sein?“.  Sie sollte so sein, dass du die anderen liebst wie dich selbst.

Auf diese Weise erreichst du den höchsten, besten und ewigen Zustand, und die Nächstenliebe kann man als höchsten Egoismus und wahre Liebe bezeichnen.

 

Aus der Fernsehsendung „Nachrichten mit Michael Laitman“, 13.03.2018

Aus dem Unterricht „Vorbereitung zum Kongress in New Jersey“

Wir beginnen bereits zu fühlen, dass unsere Welt sich in einer Sackgasse befindet und in einer Krise steckt. Der Grund dafür ist, dass uns die Natur zu einer größeren Einheit drängt, zur Verbindung in ein System gegenseitiger Abhängigkeit von Menschen, Gesellschaften und Staaten.

In den letzten 50 bis 60 Jahren baute die Menschheit viele internationale Systeme und transkontinentale Konzerne auf, die sich plötzlich in der ganzen Welt rasant ausbreiteten. Sie überschritten Staaten und Grenzen bei ihren Aktivitäten und Interessen.

Andererseits werden Politiker und Völker immer egoistischer und können nicht kooperieren, ohne sich als ein Ganzes zu verhalten. Es stellt sich heraus, dass die Welt in eine sehr schwere Krise, so wie es sie noch nie zuvor gegeben hat, gestürzt ist.

Einerseits zwingt uns die Natur durch finanzielle und industrielle Systeme in ein Gesamtsystem, in die integrale Welt. Wir weigern uns aber, integral zu sein: Jede Nation fühlt sich eigenständig und möchte von niemanden abhängig sein.

Genau hier bricht eine große Krise aus, zu der es keine Lösung gibt. Die Welt tritt in eine globale Konfrontation ein. Baal HaSulam schreibt, dass wir keine andere Wahl haben, als zu erkennen, dass der menschliche Egoismus für alles verantwortlich ist, und wir sind verpflichtet, eine Vereinigung zu erreichen.

Der Egoismus bremst uns aus, wir müssen uns aber darüber erheben, wie uns die Methode der Kabbala lehrt. Wenn wir diese Methode anwenden, werden wir Erfolg haben. Ansonsten haben wir einen sehr langen Weg des Leidens vor uns.

Amerika fühlt diese Krise viel stärker als andere Länder. Daher besteht die Aufgabe des bevorstehenden Kabbala-Kongresses in New Jersey im Mai darin, wirklich zu fühlen, dass wir nicht durch ferne Kontinente getrennt sind, sondern zu einem System gehören, das höher ist als Geographie, Geschichte, verschiedene Sprachen, dass wir Teile eines Körpers, einer Seele sind.

Aus dem Unterricht  nach „Talmud der zehn Sefirot“

Alles hat seine Zeit, aber Israel beschleunigt die Zeit. Ich möchte daher dem Schöpfer zuvorkommen und als erster zu unserem Treffen kommen. Deshalb habe ich es so eilig.

Alles ist bereits festgelegt und vorgegeben, auch ich verletze nicht das Programm des Schöpfers – ich möchte einfach nur Ihm zuvorkommen. Genau dadurch, dass wir die Zeit beschleunigen, zeigen wir unser Streben und unsere Liebe.

Aus dem Unterricht nach Artikel „Shamati Nr. 190“

Der Auszug aus Ägypten ist vorerst bloß ein Auszug, aber kein Eintritt. Der Eintritt in die spirituelle Welt hat zur Bedingung die Überquerung des Endmeeres, die Aufnahme der Bürgschaft, die Gabe der Tora und das Zerbrechen des goldenen Stieres. Das ist ein kompletter Vorgang.

Die Freiheit kommt erst nach der Gabe der Tora, dem Zerbrechen des goldenen Stieres und dem Eintritt in die Wüste, d.h. nach dem Beginn der Enthüllung der Stufen von Bina. Bina heißt „Freiheit“. Der ganze Vorgang, der in der Wüste Sinai stattfindet, symbolisiert das Erreichen der Freiheit. Wir erheben uns höher und höher über unser Verlangen für uns selbst zu genießen, und dadurch erlangen wir die Freiheit vom Todesengel.

 

Aus dem Morgenunterricht von 08.04.2018

[#224624]

Kabbala Blitz Tipps

Frage: Gibt es irgendwelche Objekte in der Schöpfung, bei denen der Schöpfer aufhört zu handeln und sie keine Chance haben, Ihn zu erkennen?

Antwort: Jeder Mensch hat die Möglichkeit, den Schöpfer zu erreichen. Es sind nur Objekte auf den Ebenen der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Natur, die dazu nicht bereit sind.

Frage: Wenn der Schöpfer für meine Verdorbenheit verantwortlich ist, warum zwingt mich dann der gute und wohlwollende Schöpfer, dass ich mich durch das Böse entwickle, wo Er mir Gefühle des Leidens gibt?

Antwort: Das tut Er, damit du dich über das Böse, das am Anfang in dir erschaffen wurde, erhebst und das absolute Gute erreichst.

Frage: Du sagst, dass es in der Liebe darum geht, sich mehr um andere zu kümmern als um sich selbst. Wie sollte ich auf mich selbst aufpassen, um das Gleichgewicht zu halten? Ist es nicht das Prinzip der Liebe in der Kabbala, dass ich mich selbst, andere und den Schöpfer gleichermaßen lieben muss?

Antwort: Ich könnte sagen, dass ich mich selbst liebe und deshalb möchte ich mich aus der Knechtschaft des Egos befreien und eine vollkommene Ähnlichkeit mit dem Schöpfer erreichen. Im Prinzip ist das eigentlich eine sehr große Eigenliebe. Aber gleichzeitig unterdrücke ich meinen Egoismus mit aller Macht.

Frage: Versteht ein Kabbalist, wie der Schöpfer durch ihn handelt oder fühlt er nur die Handlung des Schöpfers?

Antwort: Ein Kabbalist fühlt die Handlungen des Schöpfers und durch dieses Gefühl versteht er Ihn. Das Gefühl kommt zuerst und dann das Verständnis.

Frage: Lohnt es sich, die Grundsätze der Kabbala auf Hebräisch auswendig zu lernen? Oder reicht es aus, sie auf Englisch zu kennen?

Antwort: Es ist möglich im Englischen, aber es ist wünschenswert, sie auf Hebräisch zu kennen, damit klar ist, woher sie kommen und warum sie so genannt wurden, weil die hebräische Sprache von der Kabbala abgeleitet ist.

Frage: Was ist mit einem Menschen passiert, der die Freunde und ihren spirituellen Zustand gespürt hat, ihre Gedanken gehört hat, und dann hört das auf? Wo ist das alles hingegangen? Schließlich verschwindet nichts. Hat sich das Gefäß erweitert?

Antwort: Sicher. Egoismus wuchs und alles, was vorher existierte, alles, was ihn mit seinen Freunden verband, ist im wachsenden Egoismus verschwunden. Aber er muss weitermachen, denn jetzt wird er in einem größeren Umfang ein Gefühl für die Freunde erreichen.

Frage: Wenn ich nicht der Schöpfer bin, wie kann ich dann völlig wie Er sein? Würde ich aufhören ein Geschöpf zu sein?

Antwort: Nein. Es ist eigens so angelegt, dass du als Geschöpf ganz wie der Schöpfer bist. So wird ein Mensch, der dem Schöpfer ähnelt, „Adam“ genannt, vom Wort „Adameh“, ähnlich dem Schöpfer. So nannten sie den ersten Kabbalisten, der dem Schöpfer ähnlich wurde.

 

Aus der Kabbala-Lektion in Russisch 19.11.17

[223993]