Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Liebe'

Was schützt uns auf dem spirituellen Weg?

Frage: Ist es für einen Menschen, der sich in einem Zustand der bedingungslosen Liebe befindet nicht gefährlich, in der Gesellschaft zu sein? Wenn ein Mensch keinen Zorn, keine Wut empfindet, kann er sich nicht verteidigen. Unsere Gesellschaft setzt voraus, dass man jeden für seine eigenen Zwecke benutzt.

Antwort: Das ist nur teilweise richtig. Es gibt überall auf der Welt eine schreckliche Entwicklung des Hasses, eine absolute Ablehnung der Menschen untereinander. Ein Mensch muss sich jederzeit verteidigen können oder zum Angriff bereit sein.

Wenn wir aber über Liebe sprechen, gibt es allerdings  zwei wertvolle Eigenschaften.
Einmal die Entwickelung zur Eigenschaft der Liebe für unsere Freunde in der Gruppe. Mit ihnen wollen wir ein gemeinsames System, die „Seele“ genannt wird, schaffen. Daran sind zehn Personen beteiligt, die nur an der Entwicklung der Verbindung zwischen sich arbeiten. Der Rest der Menschheit ist nicht ihre Angelegenheit, und umgekehrt genauso.

Betrachten Sie das nicht als egoistische Handlung. Es ist so, dass man sonst keinen Erfolg haben kann. Unsere Seele besteht aus solchen Zehnern, die sich in größeren Systemen miteinander verbinden.
Zweitens, hat man einen gewissen Schutz, wenn man im Zehner arbeitet und sich verbindet. Es gibt ein gewisses Schutzfeld, welches keine Schädiger in die Nähe lässt, sie werden abgestoßen. Im Zehner gibt es keine Angst. Sie wissen, dass Sie sich in einem spirituellen Zustand befinden, der alles Böse ablehnt und deshalb gibt es nichts zu befürchten.

Aus dem Unterricht, 29.12.2019

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Leben und Tod, Teil 7

Werden Sie ein Mensch

Frage: Die Kabbalisten sagen: „ Die Aufgabe des Menschen besteht darin zu existieren. Sie haben kein  Gefühl für das Leben und den Tod. Wenn dieses Gefühl vorhanden ist, bedeutet es, dass die Person noch nicht über ihr tierisches Niveau hinausgewachsen ist, sie ist noch nicht Mensch geworden. Ein Mensch ist derjenige, der ewig existiert und sich als solcher fühlt. Wie ist das möglich?

Antwort: Wenn der Mensch diese Welt nicht niedriger als sich selbst wahrnimmt, dann ist er auf einer höheren Stufe. Er nutzt die ganze Welt, aber nur um sich zum Spirituellen hinzubewegen.

Wenn wir in unsere Vereinigung die gemeinsame, gegenseitige Kraft des Guten und der Liebe, die „ Schöpfer“ genannt wird offenbaren, dann ist die spirituelle Welt unsere Verbindung.

Frage: Was ist die Stufe „ Mensch“?

Antwort: Der Mensch ist Adam, was von dem Wort “Adomae“, „dem Schöpfer ähnlich sein“ abstammt. Er ist in der Eigenschaft des Gebens und der Liebe wie der Schöpfer. In dieser Hinsicht ist es möglich, darüber zu sprechen, wer von uns, wie viel Mensch ist.

Frage: Verstehe ich richtig, dass ein Mensch, der eine gewisse spirituelle Stufe erreicht hat stirbt und dann in einem Körper wiedergeboren werden muss?

Antwort:  Wir sprechen über Wünsche und Absichten, nicht über den Körper.

Frage: Nehmen wir an, ein Kabbalist stirbt, wird wiedergeboren und durchläuft mehrere Entwicklungen. Die erste Stufe ist, wie bei jedem anderen Menschen auch, eine unbewusste Entwicklung. In ein paar Jahrzehnten wird er schnell zum Kabbalisten, dann hilft er anderen. Ist das richtig?

Antwort:  Sehr primitiv. Schließlich gibt es einen „Ibur Nashamot“, eine Trennung, eine gegenseitige Verschmelzung der Seelen. Es ist eine Bewegung, Verbindung und deshalb kann man nicht sagen, dass all dies geschieht. Alles ist viel komplizierter, weil es sich um ein einziges System handelt.

Sobald wir uns von der Erde (von unserer Welt) lösen, betreten wir sofort die Höhere Welt. Und dort gibt es ganz andere Zustände. Es existiert keine Trennung zwischen den Seelen, so wie in unserer Welt, in der sie sozusagen durch einen Körper getrennt sind. Wenn unser Körper, d.h. der irdische Egoismus, nicht existiert, ist die Verknüpfung zwischen den Eigenschaften des Gebens und der Liebe völlig anders.

Fortsetzung folgt….

Aus der TV Sendung „ Grundlagen der Kabbala“ 14.01.2019

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Methode der Korrektur, Teil 8

Wenn man den Nächsten vor Augen hat

Man liebt sich selbst von ganzem Herzen und ganzer Seele. Wenn es um den Nächsten geht, könnte man sich in Bezug auf den Schöpfer täuschen. („Baal HaSulam, Die Liebe zum Schöpfer und die Liebe zu den Geschöpfen“)

Das Gesetz der Korrektur, der Beziehung gegenüber dem Nächsten, ist noch wichtiger als die Beziehung zum Schöpfer, da sich auf diese Weise der Mensch Ihm annähern kann. Ich kann mir den Schöpfer nicht vorstellen. Der Nächste ist immer vor mir und ich kann meine Einstellung zu ihm genau überprüfen.
Aussage: Baal HaSulam schreibt, dass die Methode zur Korrektur, der egoistischen Wahrnehmung der Welt – die Sorge um die eigenen Wünsche und Füllungen – einem Volk gegeben wurde, das sich aus verschiedenen Völkern die Babylon  besiedelten, zusammensetzte.
Antwort: Ihnen wurde die Bedingung gestellt, dass jeder bereit sein muss, das Prinzip „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ als ein Mittel zu verwenden um die Verschmelzung mit dem Schöpfer zu erreichen. Zu dieser Zeit befand sich das alte Babylon im Untergang, was wir als die „babylonische Verwirrung“ bezeichnen. Zu dieser Zeit entstand in den Menschen der Egoismus, dadurch empfanden alle gegenseitigen Hass und waren nicht in der Lage, friedlich nebeneinander zu existieren, dies führte zur Zerstörung des Königreichs Babylon. Dasselbe geschah erneut in der Zeit von Rabbi Akiwa,  zur Zeit der Zerstörung des zweiten Tempels.
Frage: War es die Absicht der Natur, uns die Eigenliebe zu geben, damit wir verstehen können, in welchem Maße wir unsere Nächsten lieben und um sie besorgt sein müssen?

Antwort: Natürlich. Dank dessen kann man auch das Gegenteil verstehen.

Fortsetzung folgt…

Aus der TV-Sendung „Die Grundlagen der Kabbala“, 07.02.2019

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Methode der Korrektur, Teil 7

Worin besteht die Methode der Korrektur?

Frage: Was ist so einmalig an der Eigenschaft des Gebens?

Antwort: Wir können die Eigenschaft des Gebens nicht in ihrem Sinn verstehen, da sie außerhalb von uns existiert. In uns können wir sie nur über der Eigenschaft des Empfangens begreifen. Wir verstehen alles nur aus dem Vergleich der beiden Aspekte.

Deshalb gab uns der Schöpfer, indem Er in uns absolut negative Eigenschaften erschuf, die Möglichkeit, uns darüber zu erheben und positive, entgegengesetzte Eigenschaften zu erlangen.

Frage: Wenn ein Mensch die Erfüllung der Bedürfnisse seines Nächsten über seine eigenen Bedürfnisse stellt – ist das sein Maß für das Geben?

Antwort: Natürlich. Und je mehr er die Bedürfnisse seines Nächsten erfüllt, desto mehr ist das sein Maß am Geben.

Frage: Womit kann man seinen Nächsten füllen?

Antwort: Es ist egal mit was. Die Hauptsache ist worauf deine Gedanken und Bestrebungen gerichtet sind – auf dich selbst oder auf den Nächsten? Es ist wichtig! Woran denkst du, wo ist dein Herz? Willst du dem Schöpfer Genuss bereiten und aus diesem Grund deinen Nächsten erfüllen, oder willst du dich selbst füllen und der Schöpfer oder dein Nächster existieren nicht für dich?

Frage: Wollen Sie damit sagen, dass die Korrektur darin besteht, dass der Durchschnittsmensch, der die ganze Zeit bewusst oder unbewusst Berechnungen durchführt, wie er in jeder Sekunde Genuss erhalten kann, auch Berechnungen durchführen und dabei die Bedürfnisse seines Nächsten über seine eigenen stellen kann?

Antwort: Ja.

Aussage: Es ist eine Utopie! Es ist noch nicht einmal klar, wie man sich Ihm annähern kann.

Antwort: Zu diesem Zweck erhalten wir eine Gruppe und eine Methode, um mit der Arbeit daran zu beginnen.

Frage: Die Gruppe ist bereits ein Mittel. Und das Ziel? Wie kann ich verstehen, dass es genau das ist, was der Schöpfer von mir will?

Antwort: Der Schöpfer will von uns nur eines – dass wir wie Er werden. Das ist das Erste. Das Zweite: Damit wir wie Er werden können, hat der Schöpfer uns in dieser Welt erschaffen und bringt uns nun in die Gruppe und sagt: „Nimm es dir. Beginne, mit der Methode „Von der Liebe zum Nächsten – zur Liebe zum Schöpfer“ zu arbeiten. Nur so kannst du mich erreichen“. Wobei die Liebe zum Nächsten größer sein muss als die Liebe zum Schöpfer. Sie muss ihr vorausgehen. So steht es in allen Quellen geschrieben.

Das ist die Art und Weise, wie wir handeln müssen, wenn wir den Schöpfer erreichen wollen.

Fortsetzung folgt…

Aus der TV-Sendung „ Grundlagen der Kabbala“, 07.02.2019

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Leben und Tod, Teil 4

Angst vor dem Tod und anderen psychologischen Verwandlungen

 Frage: In unserer Welt lebt jemand und jemand stirbt. Warum findet dieser Prozess statt?

Antwort: In unserer Welt geschieht alles in Übereinstimmung zur Höheren Welt. Wenn in der spirituellen Welt Wünsche und Absichten zusammenkommen und in ihnen die Eigenschaft des Gebens entsteht, wird dies Leben genannt.

Wenn diese Wünsche zersplittern, sich nicht miteinander verbinden können um die Eigenschaft des Gebens und der Liebe zu erlangen, wird diese Trennung als Tod bezeichnet.

Frage: Gibt es in der Kabbala besondere Bestattungsrituale?

Antwort: Nein. Absolut nicht!  Die Kabbala hat nichts mit unseren Körper zu tun. Sie ist der Meinung, dass der Körper nur ein Tier ist und spricht deshalb nicht über ihn.

Frage: Warum gibt es die Angst vor dem Tod?

Antwort: Die Angst vor dem Tod existiert, da der Mensch nicht weiß, was danach kommt. Der Mensch glaubt, dass er weiter existieren wird.

Frage: Ich möchte die Frage klären: Warum lässt uns der Schöpfer den Tod fürchten? Können sie sich eine Realität vorstellen, in welcher der Mensch keine Angst vor dem Tod hat….

Antwort: Gott bewahre. Dann hätte er nie Ergebnisse in seinem Leben erzielt, er hätte einfach nur existiert. Seit unserer Jugend treibt uns die Angst vor dem Tod dazu an, den Sinn des Lebens zu begreifen: etwas zu erreichen, vorwärts zu kommen und zu enthüllen.

Frage: Was können Sie über den klinischen Tod sagen? Viele Menschen, die einen solchen erlebt haben, hatten die gleichen Erfahrungen: Sie sehen Licht, einen Tunnel und fühlen sich außerhalb ihres Körpers.

Antwort: Ich habe das auch erlebt und es selbst gespürt. Es gibt alle möglichen psychologischen Metamorphosen, die wir im Zustand des klinischen Todes erleben. Sie haben nichts mit spirituellen Zuständen zu tun.

Frage: Kann man sagen, dass der tragische Tod eine Strafe für bestimmte Sünden ist? Denkt die Kabbala so darüber?

Antwort: Nein. Wir können verschiedene Situationen und die Konsequenzen daraus, nicht unserem Verstand zuschreiben.

Ein Mensch sollte sich immer in einem Zustand des freien Willens, der Wahlfreiheit fühlen: warum existiere ich, wofür lebe ich, wie steige ich auf, um wirklich etwas Nützliches in meinem Leben zu tun.

Fortsetzung folgt….

Aus dem TV Programm „Grundlagen der Kabbala“ 14.01.2019

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Methode der Korrektur, Teil 3

Liebe deinen Nächsten 

Frage: Der Zweck der Schöpfung ist es, sich den Eigenschaften der allgemeinen Kraft der Natur oder der des Schöpfers anzugleichen. Seine Eigenschaft ist die des Gebens.

Baal HaSulam schreibt in seinem Artikel „Liebe zum Schöpfer und zu den Geschöpfen“, dass man nichts überspringen kann um die Eigenschaft des Schöpfers zu erlangen, da man sich selbst täuschen kann.

Um sicher zu gehen, dass man diese Eigenschaft tatsächlich erreicht hat, wurde das Bild unserer Welt aus allen möglichen Formen geschaffen: unbelebt, pflanzlich, belebt und vor allem – menschlich. Ich muss die Einstellung zu den Menschen korrigieren.

Aus diesem Grund steht im Grundgesetz aller Primärquellen geschrieben: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Was bedeutet das? Es versteht jeder auf seine eigene Art und Weise.

Antwort: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ ist das Ziel, das ein Mensch erreichen soll, wenn er an seiner Korrektur arbeitet.

Dieses Ziel ist weit weg, zunächst gibt es andere, vorbereitende Korrekturen.

„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ bedeutet, dass ich so wie ich mich heute selbst liebe, mich instinktiv, mehr oder weniger bewusst, an die Spitze der Welt stelle, ich mich nur durch mich selbst wahrnehme, die Welt von mir aus betrachte, und nur für meinen eigenen Vorteil handle und arbeite – ich mich verändern muss, die Welt anstelle von mir über mein Wohl stellen und mich nur um sie sorgen, als wäre sie mein geliebtes Baby.

Fortsetzung folgt…

Aus der TV-Sendung „ Grundlagen der Kabbala“, 07.02.2019

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Sinn des Lebens Teil 2

Warum leiden wir? 

Selbst wenn wir uns auf die Suche nach einer Antwort, der berühmten Frage, die von allen Menschen gestellt wird, begeben: „Worin besteht der Sinn unseres Lebens?“…, kommen uns diese Jahre unseres Lebens, bis wir die Frage beantworten können, teuer zu stehen. Wir erfahren dabei zahlreiche Leiden und Qualen. Wer kann das genießen? (Baal HaSulam, „Einführung zu Talmud Esser HaSefirot“)

Frage: Besteht der Sinn des Lebens darin, den Schöpfer zu erkennen? Warum leiden wir in dieser Welt unter vielen Qualen?

Antwort: Wir wollen den Schöpfer nicht offenbaren. Wir sträuben uns mit Händen und Füßen dagegen, uns Ihm anzunähern, denn diese Annäherung ist mit großem Leid verbunden.

Der Schöpfer ist die Eigenschaft des Gebens und der Liebe. Wir sind die egoistische Eigenschaft des Empfangens, die Eigenschaft des Hasses, der Abweisung gegenüber anderen.

Aus diesem Grund fühlen wir uns, wenn wir uns nach und nach den Eigenschaften des Schöpfers annähern, denen des Gebens, der Liebe, der Anteilnahme usw., sehr schlecht. Wir laufen sofort instinktiv davor davon.

Bemerkung: Ich habe im Gegenteil das Gefühl das der Mensch unter einem Mangel an Empfangen leidet. Er leidet nicht darunter, dass er kein Geber wie der Schöpfer ist.

Antwort: Ich spreche nicht von den Menschen, die in unserer Welt instinktiv handeln, sondern von denen, die gehört haben was die Kabbala sagt und wie wir zu einem Zustand kommen können, in dem wir uns über den Egoismus, der uns ständig erniedrigt und einschränkt, erheben können.

Frage: Der Mensch ist der Wunsch zu Empfangen. Der Schöpfer verursacht im Mensch Leiden, in dem Er ihn nicht empfangen lässt. Daraus entsteht ein Mangel, aus dem heraus der Mensch mit der Suche nach dem Sinn des Lebens und nach dem Schöpfer beginnt. Kann ein Mensch über den Sinn des Lebens nachdenken, wenn es ihm gut geht, wenn er erfüllt ist und genießt?

Antwort: Nein, das kann er nicht.

Frage: In einem Ihrer Interviews wurden Sie Folgendes gefragt: „Stimmt es, dass die Kabbala nur etwas für Verlierer ist?“ Brauchen demnach normale Menschen, die sich gefunden und eine Beschäftigung haben, keine Kabbala?

Antwort: Sie können nichts tun. Sie kaufen sich ein schönes Leben. Ein Mensch der leidet spürt, dass Leiden nicht bedeutet, nichts zu essen zu haben oder von allen Seiten bedrängt zu werden. Es geht darum, dass er wissen will, wofür er lebt. Wir sprechen über das Leiden auf der Stufe des „Menschen“, nicht auf der Stufe des Tieres in uns.

Frage: Kommt ein Mensch, der auf der körperlichen Ebene leidet, zum Studium der Kabbala?

Antwort: Das tut er nicht, auch nicht wenn er einen Mangel an seinen Lebensgrundlagen hat. Nur dann, wenn er keinen Sinn im Leben sieht! Er hat alles außer dem Sinn! Selbst in unserer Generation, in der die Menschen viel besser als vor 100 oder 1000 Jahren leben, fühlen sie sich unglücklich.

Fortsetzung folgt…

Aus den TV-Programm „Grundlagen der Kabbala“, 14.01.2019

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Sinn des Lebens Teil 1

Das Ziel des Lebens nach dem höheren Gedanken

 Frage: In der gesamten Menschengeschichte suchten Menschen nach dem Sinn des Lebens.

Im antiken Griechenland und im alten Rom glaubte man, dass das Ziel aller menschlichen Handlungen die Suche nach dem Glück ist. Jeder verstand dabei das Glück auf seine Weise.

Die Zyniker begnügten sich mit wenig- sie vermieden das Böse.

Die Lebensideale der Stoiker waren Gleichmut und Ruhe gegenüber äußeren und inneren Reizen. Dasselbe galt für die meisten östlichen Methoden.

Im mittelalterlichen Europa und in Indien wurde die Vorstellung vom Sinn des Lebens mit Ahnenkult und dem Festhalten an religiöse Ideale verbunden. Wenn wir spätere Glaubensansätze und Theorien nehmen, ist es klar, dass der Sinn des Lebens die Erkenntnis Gottes ist. Jeder verstand natürlich auf seine Weise, was Gott ist. Das gerechte Leben, die Einhaltung der Gebote, die Liebe zu Gott waren für sie die Grundlagen der Existenz.

Nach den Lehren Buddhas ist der Sinn und das höchste Ziel des Lebens, das Leiden zu beenden. Die Abwesenheit von Leid ist im Prinzip der Genuss. Das Leiden zu beenden bedeutet, dass man aufhört, seinen Egoismus, seinen Wunsch zu empfangen, zu benutzen.

Nach Konfuzius war das Hauptziel der menschlichen Existenz die Schaffung einer idealen Gesellschaft, in der der Mensch ein „Rädchen“ ist und sich auf diese Weise in Harmonie befindet.

Nach einer Umfrage unter den modernen Menschen glauben 26%, dass diese Welt keinen Sinn hat, 32% – dass der Sinn des Lebens in der Liebe liegt, 22% – darin, die Welt zu kennen und das Wissen an andere weiterzugeben, 8% – die Fülle der Kommunikation mit Gott zu erlangen.

Was ist der Sinn des Lebens aus der Sicht der Kabbala?

Antwort: Es gibt das Ziel der Schöpfung, das von Anfang an in der Erschaffung des Menschen und der Welt, in der er erschaffen wurde, liegt. Es besteht darin, dass wir durch unsere Entwicklung in dieser Welt, in der Umgebung, in der wir uns inmitten der unbelebten, pflanzlichen, tierischen Natur und dem menschlichen Umfeld befinden, den Schöpfer enthüllen können, der alles lenkt.

Der Sinn der Existenz liegt in der Wahrnehmung des Schöpfers während unseres materiellen Lebens.

Frage: Wie unterscheidet sich das von anderen Methoden, bei denen auch die Erkenntnis des Schöpfers, die Liebe zu Ihm, die Befolgung Seiner Gebote gepredigt wird?

Antwort: In der Kabbala meinen wir eine absolut klare Offenbarung des Schöpfers in allem was uns umgibt. Wir erfassen Ihn genauso, wie wir jeden anderen, universellen Teil der Natur erfassen.

Frage: Wo kommt das her? Werde ich Ihn sehen, fühlen und hören können?

Antwort: Es wird in allem erfasst, was in mir und um mich herum geschieht: Ich beginne, die höhere lenkende Kraft, die sich in allen Handlungen, in allen Eigenschaften, in allen Ereignissen befindet, zu offenbaren. Die Offenbarung der höheren Kraft gibt mir die Auffassung davon, dass ich mich in einer völlig neuen Welt befinde – der Welt, in welcher der Verwalter dieser Welt existiert.

Diese höchste Lenkungskraft offenbart sich in absolut allen Eigenschaften, Veränderungen, in der Natur, in mir, in meinem Verstand und meinen Gefühlen, in allem, was mit jedem Menschen in dieser Welt geschieht.

Darüber hinaus offenbart sie sich dadurch und enthüllt ihr Ziel:  Wie man die Verbindung unzähliger Lebewesen auf verschiedenen Stufen – unbelebt, pflanzlich, tierisch und menschlich – zu absoluter Harmonie, zur Verbindung untereinander und zur kompletten integralen Interaktion führt.

Diese Wahrnehmung einer einzigen Kraft, eines einzigen Zieles, eines einzigen Planes, wenn alle Handlungen praktisch zu einem Ganzen zusammengefasst werden und alles auf einen einzigen Zustand hinausläuft, den wir alle durch diesen erhabenen Plan erreichen müssen, wird dies als „Schöpfer“ bezeichnet.

Wir kommen in den Zustand, in dem wir klar sehen, fühlen und wahrnehmen, dass es nichts anderes als den Schöpfer gibt. Es gibt nur diese Kraft, die uns absichtlich erschaffen hat, um uns ihre Einheit, ihre Größe, ihre Kraft, ihre Universalität zu zeigen.

Fortsetzung folgt…

Aus dem TV-Programm „Grundlagen der Kabbala“, 14.01.2019

(255544)09

“Wie kann ich Wunder in meinem Leben geschehen lassen?” (Quora)

Michael Laitman, in Quora: Wie kann ich Wunder in meinem Leben geschehen lassen?

Nichts ist einfacher, als dass ein Wunder in meinem Leben geschieht.

Wenn Menschen Ablehnung, Hass und Verschlossenheit untereinander spüren, sie aber beginnen, sich über solche negativen Empfindungen hinweg zu verbinden, wie geschrieben steht: „Liebe wird alle Übertretungen bedecken“, wird jeder durch diesen Kampf über das Ego von der Natur positiv beeinflusst.

Dieser positive Einfluss wird in der Weisheit der Kabbala als das ‘Licht’ bezeichnet. Die Menschen fühlen, dass das Licht sie genau aus der Dunkelheit zieht, die sie noch kurz zuvor empfunden haben. 

Eine solche Verbindung über gegenseitige Ablehnung und Hass hinweg  ist ein Wunder. Wenn es passiert, spüren wir eine neue Erleuchtung, Perfektion, Wärme und Harmonie in unserem Leben.

Woran liegt es, dass dieses Wunder geschieht, wenn wir uns über Hass und Ablehnung erheben?

Das liegt daran, dass wir durch dieses Verhalten dem Licht ähneln, – der Qualität der Liebe und des Gebens der Natur – und dass wir durch unsere Verbindung den Einfluss des Lichtes mehr anziehen.

Wenn wir beschließen, dass wir von Kriegen, Konflikten und Hass untereinander genug haben und versuchen, gut miteinander umzugehen, werden wir sofort spüren, wie sich die Welt verändert und mit einem besonderen Licht erfüllt ist.

Wir sind von diesem Licht immer vollkommen umhüllt, aber wir empfinden es als Dunkelheit. 

Warum?

Unsere selbstbezogene, egoistische Natur ist zu der gebenden und liebenden Natur des Lichtes genau entgegengesetzt.

Indem wir uns bemühen, so liebevoll und gebend wie das Licht selbst zu sein, obwohl wir uns genau entgegengesetzt empfinden, ziehen wir den positiven Einfluss des Lichts an, und es vollbringt dieses Wunder, uns über unsere instinktive Ablehnung hinweg miteinander zu verbinden.

Wenn solch ein Wunder geschieht, werden wir ein völlig neues Gefühl von Glück, Zuversicht, Wärme, Unterstützung und Harmonie spüren, d. h. wir haben ein positives Lebensgefühl. 

Moral = Liebe deinen Nächsten

Frage: Was ist für Sie Moral?

Antwort: Moral ist eine klare Umsetzung des Prinzips „Liebe deinen Nächsten“.

Frage: Welche Assoziationen haben Sie mit dem Wort „Moral“?

Antwort: Die Verwirklichung des Prinzips „Liebe deinen Nächsten“.

Frage: Welches der moralischen Prinzipien ist aus Ihrer Sicht am wichtigsten?

Antwort: Liebe deinen Nächsten.

Frage: Die absolute Abwesenheit von moralischen Prinzipien ist unmöglich. Selbst die primitivsten Menschen haben eine Vorstellung davon, was erlaubt ist und was nicht. Und welches moralische Prinzip kann nicht übertreten werden?

Antwort: Das, was Sie daran hindert, das Gesetz der Nächstenliebe zu erfüllen.

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