Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Liebe'

“Was ist ein gutes Beispiel für zwei Arten von Menschen?“

Veröffentlicht in Quora

 

Grundsätzlich gibt es in unserer Welt zwei Arten von Menschen: Egoisten und Altruisten.

Egoisten tun alles aus Berechnung zum persönlichen Nutzen und müssen eine Entschädigung, wie mehr Geld oder einen verbesserten sozialen Status, für jede Handlung sehen, dann sind sie bereit anderen zu dienen.

Altruisten geben bereitwillig sich selbst und die persönliche Entschädigung dazu, um anderen zu helfen.

Egoismus ist die menschliche Natur. Es existiert in jeder einzelnen Person. Der Altruismus dagegen läuft der menschlichen Natur zuwider.

Altruisten stellen eine Minderheit dar. In der Welt machen sie bis zu zehn Prozent der menschlichen Gesellschaft aus. Die Mehrheit sind Egoisten.

Letztendlich entwickeln wir uns jedoch zu einem Zustand, in dem wir erkennen, dass die altruistischer Art zu handeln, in der gesamten Gesellschaft die zunehmenden Probleme, die wir in unserer egoistisch konsumorientierten Gesellschaft sehen, lindert.

Das Problem ist es, Altruismus zu einer sozialen Norm zu machen. Es besteht darin, dass die Mehrheit der Egoisten Mangel an Belohnung für das Altruistisch sein, empfindet. Vergleichbar mit dem Einschalten eines Motors ohne Kraftstoff.

Unser gegenwärtiger Treibstoff für die Arbeit in unserer egoistisch orientierten konsumorientierten Gesellschaft, ist Belohnung und Bestrafung. In so einem Umfeld bedeutet es: mehr arbeiten, mehr Belohnung erhalten, was zu mehr Wohlstand, Respekt, Macht und Wissen führt. Weniger arbeiten bedeutet, die „Bestrafung“ zu erhalten und alle Wünsche bleiben leer.

Je mehr wir uns jedoch in einer egoistisch, konsumorientierten Gesellschaft entwickeln, desto schwieriger wird es, uns selbst zu erfüllen. Verschiedene Krisen werden uns schließlich zu einem Gefühl der Hilflosigkeit bringen, in der wir keine Befriedigung mehr finden, da wir den eigenen Nutzen dem Nutzen anderer vorziehen. 

Wir werden dann bereit sein, unsere Lebensweise zu ändern und altruistischer zu werden.

Treibstoff benötigen wir jedoch weiterhin, damit unsere altruistische Gesellschaft funktioniert.

Was ist altruistischer Treibstoff?

Bei diesem Treibstoff geht es darum zu geben, das Leben anderer zu verbessern und positive Handlungen für andere zu leisten, sie werden zu den wichtigsten Werten der Gesellschaft.

Die Entwicklung der altruistischen Gesellschaft beginnt damit, positive soziale Beiträge zu belohnen und zu würdigen. Nach einer gewissen Zeit werden wir allmählich beginnen, altruistische Werte an und für sich wert zu schätzen.

 

 

Immer mit mir – Teil 92

RABASH wird schwächer

Es ist ein weiteres Jahr vergangen. Jeder Tag, den ich mit RABASH verbrachte, war etwas Besonderes. Es war das höchste Glück, mit ihm zusammen zu sein. Natürlich wollte ich, dass es für immer so weitergeht. Aber ich verstand, dass wir uns körperlich trennen werden müssen.

Ich versuchte, nicht an seinen Tod zu denken… aber eines Tages hatte ich große Angst…

RABASH war 85 Jahre alt, und plötzlich wurde bemerkbar, dass der „laufende Rabbi“, wie er in Bnei-Brak genannt wurde, nicht mehr so „läuft“.

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Wir waren den ganzen Sommer über am Meer, und er hat den ganzen Sommer über nicht gebadet. Ich habe darauf gewartet, mit ihm zusammen ins Wasser zu gehen, doch er sagte: „Geh, geh, warte nicht auf mich.“ Er war normalerweise der Erste, der ins Wasser ging.

Schwamm seine vierhundert Schlägen.

Jetzt aber schwamm ich allein und blickte die ganze Zeit auf ihn zurück. Er winkte mir aus der Ferne zu und ging am Strand entlang und dachte die ganze Zeit an etwas. Er hat sich schon irgendwie gehen lassen. Er hat es akzeptiert. Ich verstand es nicht. Er schloss sich von allen möglichen Behandlungen aus. Was ihm früher nie passiert ist. Normalerweise ging er zu den Ärzten, folgte allen ihren Anweisungen.

Ich finde plötzlich heraus, dass er Blutausscheidungen hat. Ich machte mir Sorgen, wies ihn darauf hin. Doch er sieht mich so seltsam an und antwortet: „Es ist alles in Ordnung.“ Ich sagte zu ihm: „Aber, Rebbe…“ Und er schnitt es ab: „Schluss! Keine weiteren Gespräche!“ Mit seiner Hand winkte er, wie ich mich jetzt erinnere, als ob er sagte: „Lass es.“

Er hatte genaues Wissen, dass er gehen würde. Er fühlte es, er fühlte es ganz deutlich. Und ich dachte, es wird vorbeigehen.

Er wollte nicht einmal ein Etrog, ein Lulaw[1] für den Sukkot-Feiertag haben, er wollte nichts vorher tun. Rosh Ha-Shana[2] näherte sich, gefolgt von Sukkot, und er sprach nicht mehr von Sukka.

Ich wusste, wie ehrfurchtsvoll er über diesen Feiertag war, wie er verlangte, alle kleinsten Feinheiten beim Bau von Sukka zu beachten, fing an, sich darüber Gedanken zu machen und hat uns schon einen Monat vor dem Feiertag diesbezüglich angesprochen.

Jetzt aber schweigt er. Und die ganze Zeit in Gedanken.

Es ist erstaunlich, wie ich den Alarm nicht geschlagen habe. Ich musste ihn überzeugen, zum Arzt zu gehen, alle Kontrollen durchzuführen, nicht zustimmen, ihn nicht gehen lassen, bis er nicht untersucht wird…

Aber sie ließen mich es nicht tun. Irgendwie, plötzlich, geriet die Warnung in Vergessenheit, die wir lange zuvor erhalten hatten. Mein Kamerad, Josi Gimpel sagte mir, dass er mit einer Frau in Be’er Scheva sprach, und sie sagte ihm plötzlich, dass RABASH bald nicht mehr da sein würde. Und sie fügte einen erstaunlichen Satz hinzu: „Was machst du da Josi, so zu handeln?! Du hast eine Person, an die du dich wenden kannst, und er will, dass du alles von ihm erfährst, und er will, dass du es tust. Und das kannst du nicht.“

Josi sagte dann zu ihr: „Ja, das kann ich nicht. Ich weiß nicht, wie man das macht. Ich weiß nicht, wie ich mich nähern soll, wie ich fragen soll, ich will es wirklich, aber ich weiß es nicht.“ Und sie sagte: „Nun, okay, lass es. Aber denk dran, er hat nur Zeit, bis er 91 ist.“

Das war vier Jahre, bevor RABASH starb. Und irgendwie war alles vergessen. Man dachte: werden wir all diesen Vorhersagen glauben?! Und alles wurde aus dem Gedächtnis gelöscht.

Aber so geschah es.

Heute weiß ich bereits, wie es ist, komplett abgeschaltet zu sein, einfach nur das Gehirn, die Gefühle, die Angst und die Sorge abzuschalten. Wir sind in der Macht des Höheren. Er beherrscht absolut alles. Und RABASH wusste es besser als jeder andere. Er hatte einen internen Dialog mit dem Schöpfer.

 

[1] Lulav, Etrog, Adassim, Aravot – Pflanzen, Attribute des Sukkot-Festes, die die verschiedenen Eigenschaften des Menschen symbolisieren.
[2] Rosh HaShana (Kopf des Jahres) ist ein jüdischer Silvesterabend, ein Feiertag, der den Beginn des spirituellen Erwachen des Menschen darstellt.

 

[# 247009]

Fortsetzung folgt…

Immer mit mir – Teil 91

RABASH verblüfft mich wieder

Alle, sieben Tage nach Jocheweds Beerdigung war Rebbe still, in sich versunken, nachdenklich. Shiva-Zeit war vorbei, und er verblüffte mich wieder einmal.

Er hat mir gezeigt, wie es ist, wenn man nur an einem Ziel festhält, nur das sieht, nur zu ihm geht. Und man nur ihm treu ist. Über dem Verstand, über den Gefühlen, über den Einstellungen dieser Welt, über allem.

Er kam auf mich zu und sagte: „Hilf mir, eine Frau zu finden.“ Ich bleibe stehen, bin überrascht, ich weiß nicht, was ich sagen soll, ich reagiere nicht sofort. Und er fährt fort: „Ich habe keine Wahl. Ich muss eine Chuppa[1] machen.

Ich kannte bereits die spirituelle Wurzel dieser Forderung. Ich wusste, dass der Kabbalist verheiratet sein musste, aber ich hatte nicht erwartet, dass RABASH eine so schnelle Entscheidung trifft. Er und Jochewed waren unzertrennlich in Freude und Trauer. Jochewed ging, und ich dachte, es soll die Zeit vergehen, ein Jahr dauern, zwei… aber nein. Er konnte nicht warten, er hatte kein Recht dazu. Die Forderung, zu heiraten, auch formal, war für ihn höher als alles andere, weil dies eine Forderung des Höchsten war.

Also, fast am Ende des Lebens, macht RABASH einen neuen Umbruch…

Nach langer Suche wird Feiga, die sich um RABASHs Frau kümmerte, seine zweite Frau. Sie war für RABASH seine sehr treue Schülerin. Und jetzt, wie zuvor, zeigt er wieder, dass er für jede Revolution bereit ist, egal was man sagt, was man denken wird, wie man es betrachtet. Wenn es um das Ziel geht, ist er zu allem bereit. Aber darüber ein anderes Mal.

[1] Chuppa: das Hochzeitsbaldachin, das Dach, unter dem die Trauung stattfindet. In der Kabbala „Chuppa“(der Schirm und das reflektierte Licht) symbolisiert die Verschmelzung mit dem Schöpfer.

 

[# 247003]

Fortsetzung folgt…

Immer mit mir – Teil 90

Die Trennung

Rabbanit Jochewed starb vier Jahre später. Sie konnte sich von dem Schlaganfall nicht erholen. Es war um 11 Uhr abends. Mich rief man zu Hause an und sagte mir: „Michael, du musst kommen! Wir wissen nicht, was wir mit Rebbe machen sollen.“

Ich kam sofort. RABASH lag in seinem Zimmer, gegenüber ihrem leeren Bett.

Ich ging hinein, setzte mich neben ihn und fragte: „Wollen Sie den anderen etwas sagen?“ Er sagte: „Nein“.

Lange Zeit wollte ich sein Schweigen nicht brechen. Er saß auch ruhig beiseite. Hinter der Tür hörte man die Frauenstimmen. RABASH sagte: „Michael, was wollen sie?  Geh und frag sie“.

Ich ging zu seinen Töchtern hinaus und sie sagten, sie wollten Busse bestellen, um nach Jerusalem zu fahren, zum Har HaMenuchot[1] (65). Ich ging zurück zu RABASH, erzählte ihm davon, und er war überrascht: „Warum der Berg HaMenuchot? Warum Jerusalem?! Seht ihr den Friedhof hinter dem Fenster? 300 Meter vom Haus entfernt. Lasst sie uns hier begraben“.

 

Es war keine Missachtung für seine Frau, nein, es war seine Einstellung zu all dem Äußerem. Aber natürlich verstanden es seine Töchter nicht. Sie waren empört: „Unsere Mutter wird in der Bnei-Brak sein, nicht in Jerusalem?! Eine geborene Jerusalemin! Das ist unmöglich!“  Rebbe sagte mir: „Ich werde mich nicht einmischen. Lass sie tun, was sie wollen.“

So wurde Jochewed in Jerusalem begraben.

[1] Har HaMenuchot: (ivr. המנוחות הר) der zentrale jüdische Friedhof in Jerusalem.

 

 [# 246999]

Fortsetzung folgt…

Immer mit mir – Teil 89

Die Liebe

Die Liebe steht über dem menschlichen Egoismus. Wir haben mit RABASH nicht viel darüber gesprochen, aber es ist sein Satz: „Die Liebe ist ein Haustier, das aus gegenseitigen Zugeständnissen wächst…“.

So lebten sie mit Jochewed. Sie haben die Liebe in zwei Ebenen aufgebaut. Es gab Streitigkeiten und Meinungsverschiedenheiten auf einer Ebene. Ich wiederhole, sie waren sehr unterschiedlich, eine Jerusalemer Aristokratin, die im orthodoxen Geist aufgewachsen ist, und er, ein Kabbalist. Und die andere Ebene ist die Verbindung, die sie über all den Widersprüchen aufgebaut haben, und das nennt man „alle Sünden wird die Liebe bedecken“. Betrachtet man sie, so war klar, dass nur solche zwei Menschen in einer guten, starken, gesunden, wirklich menschlichen Verbindung miteinander verbunden werden können.

 

[# 246965]

Fortsetzung folgt…

Immer mit mir – Teil 88

Im Krankenhaus

Ich sah, wie Rabash sich um sie gekümmerte.

ADMOR[1], ein angesehener Mann, der größte Kabbalist, ein Lehrer, kümmerte sich um sie mit solcher Zärtlichkeit, Sorgfalt und Vorsicht wie um ein Baby. Ich hätte es mir nicht vorstellen können. Ich saß erstaunt da, als ich es am ersten Tag sah, und auch danach konnte ich mich auch nicht daran gewöhnen.

Mit der Zeit wurde bei ihr die Sprachfunktion wiederhergestellt, einige Körperteile auch, aber nicht ihre Beinen.

Ja, ihre Töchter kamen, meine Frau hat Wache gehalten. Aber Feiga, während all dieser vier Jahre. Vom Abend und die ganze Nacht, mit ihr blieb nur RABASH. Er kümmerte sich um sie, säuberte, fütterte, trank, bewegte sich nicht von ihr weg. Er fühlte, dass sie ihn brauchte. Sie hatten eine erstaunliche innere Verbindung.

Noch einmal sah ich, wie er sich selbst aufheben konnte, bis zu einem unverständlichen, unmöglichen Zustand, wie er sich ganz aufgeben konnte, damit er nicht existierte.

Und du schaust es dir an und verstehst, was für ein Pygmäe du im Vergleich zu ihm bist, wie du dich nicht auf ein Millimeter dem nähern kannst und du staunst wegen seiner Höhe.

Es war die wahre Liebe. Es war nicht unsere, irdische, durch und durch egoistische Liebe. Das war die treue Liebe zwischen den zwei schönen Menschen.

[1] Admor oder ADMOR ([adˈmɔr], hebräisch אדמו“ר, zu Deutsch: Wunderrabbi, außerordentlich hoch geschätzter Rabbiner

 

 [# 246855]

Fortsetzung folgt…

Immer mit mir – Teil 87

Rabbanit Jochewed

Rebbe liebte seine Frau sehr. Er lebte 64 Jahre lang mit ihr zusammen. Sie war ein oder zwei Jahre älter als er und kam aus einer sehr berühmten Familie aus Jerusalem. Sie waren die Alteingesessene von Jerusalem, die so genannte „edle Aristokratie“. Ihre Familie lebte seit sieben Generationen in dieser Stadt.

Rabbanit Jochewed war groß, schön und statisch. Ich kannte sie sehr gut. Wir hatten eine Art innere Verbindung. Vielleicht lag es daran, dass sie fühlte, wie ich RABASH behandelte, als die am nächsten stehende Person, wie ein Sohn zu seinem Vater. Und sie nahm mich als Sohn wahr. Jeden Shabbat schickte sie uns Fisch, niemand sonst bekam ihn, nur meine Familie.

Sie hatte einen starken Charakter als wahre Eingeborene aus Jerusalem. Der Rabbi liebte sie, respektierte sie und beugte sich ein wenig vor ihr.

Ich wusste, wie sehr sie miteinander verbunden waren, obwohl so unterschiedlich, aber was ich im Krankenhaus sah, war erstaunlich.

 

[# 246821]

Fortsetzung folgt…

Die Roboter kommen

Müssen wir uns wirklich davon überzeugen lassen, dass uns Roboter ein perfektes Leben ermöglichen? Können wir es nicht selbst tun?

Einerseits wird vermutet, dass Roboter die ganze Welt erobern werden. Auf der anderen Seite gibt es die Meinung, dass sie uns helfen werden. Sie kochen für uns, bauen und fahren Geländewagen. Sie sind hoch intelligent. Und wir glauben, dass sie unser Leben perfektionieren werden.

Roboter sind unfähig zu geben und zu lieben. Es ist vollkommen egal welche Software wir ihnen laden. Es wird nicht geschehen. Ein Mensch ist dazu genauso unfähig. Doch er wird in sich selbst einen neuen Menschen erschaffen müssen und zwar einen spirituellen. 

Denn im Gegensatz zum Roboter hat der Mensch einen zusätzlichen, höheren Anteil, nämlich die Seele. Sie zieht ihn vorwärts, damit er die höhere Welt erreichen kann. Dorthin können wir keinen Roboter bewegen. Sie werden nie fähig sein, sich statt des Menschen zu entwickeln und seine höhere Aufgabe in der Natur zu erfüllen. Ein Mensch kann nicht ersetzt werden.

Veröffentlicht in ML michaellaitman.com

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Immer mit mir – Teil 86

Das Unerwartete

Dann geschah das Unerwartete. Wir kamen aus Tiberias zurück, und am Ende der Woche wollten wir wieder hinfahren. Es gab eine kleine Mahlzeit, ich kann mich nicht erinnern, worum es ging. Meine Frau Olga und unsere Töchter waren oben im zweiten Stock mit den Frauen und mit der Frau von Rabash, Jochewed.

Plötzlich sehe ich Olga und weiß, dass etwas nicht stimmt. Sie rief mir aus dem zweiten Stock auf Russisch zu: „Mischa, komm nach oben! Schneller!“ Alle sahen mich an – niemand verstand auf Russisch. Ich sagte: „ich muss nach oben kommen“ und rannte sofort nach oben.

Ich gehe nach oben, Rabbanit[1] liegt ohne Bewegung auf dem Boden. Aber sie schaut mit offenen Augen, atmet. Sie kann sich einfach nicht bewegen. Wie sich später herausstellte, hatte sie einen Schlaganfall!

Die Gruppe hatte einen Arzt, und ich rief ihn sofort, ohne es jemandem zu sagen. Ich habe geschrien: „Doktor, komm hier hoch!“ Der Arzt ging nach oben und verstand sofort die Lage.

Und dann haben wir einen Fehler gemacht. Der Arzt sagte: „Lass es uns sie auf die Couch legen.“ In diesem Fall darf man eine Person nicht berühren. Wir haben sie auf die Couch gebracht, und ich wollte RABASH rufen, aber er tauchte von selbst auf.

Er sah alles und…verstummte. Er hielt inne, ging vorsichtig in die Ecke des Raumes, setzte sich hin und behielt sie im Auge. Er beobachtete schweigend, was wir taten. Sehr vorsichtig, respektvoll, ohne ein Wort zu sagen. Ich werde nie vergessen, wie er sie ansah. Und sie hat ihn angesehen… Sie schien ihn zu beruhigen, und er verstand bereits alles.

Ein Krankenwagen kam und brachte sie ins Krankenhaus.

[1] Rabbanit: so nennt man die Ehefrau von Rav

 

[# 246663]

Fortsetzung folgt…

Liebe auf den ersten Blick

Es gibt keine Liebe auf den ersten Blick, so amerikanische Wissenschaftler.

Amerikanische Wissenschaftler behaupten, es gäbe keine Liebe auf den ersten Blick, aber es gäbe Liebe auf den vierten Blick. Oft wird die Wirkung von Hormonen für Liebe gehalten .

Amerikanische Psychologen haben nachgewiesen, dass es keine Liebe auf den ersten Blick gibt, sondern Liebe auf den vierten Blick. Sie sagen, man braucht nicht mehr als drei Dates, um das Gedächtnis aufzubauen und im Laufe des vierten Dates kann die Liebe schon entstehen.

Ich weiss nicht, was sie unter dem Begriff „Liebe“ verstehen. Was versteht man darunter? Einen Sinnesreiz, hormonelle Schwankungen, intellektuelle Abhängigkeit oder Nähe?

Sie sagen, dass wahre Liebe nur durch angenehme Erinnerungen an einen Partner verstärkt wird, was bedeutet, dass ein richtiger Eindruck vom Menschen entstehen muss. Daher seien vier Dates notwendig.

Das ist der heutige Stand. Morgen sagt jemand etwas anderes. Ich glaube, es ist müssig zu versuchen, dies zu verstehen, weil menschliche Gefühle rein chemische Vorgänge sind, die sich unserem Verständnis entziehen, da sie sehr tief in unserem Unterbewußtsein verankert sind. Es gibt verschiedene Bedingungen und Gründe, wie und warum ein Mensch von einem anderen angezogen wird. 

Daher würde ich nicht versuchen, eine ernsthafte wissenschaftliche Basis für dieses Thema zu schaffen. Ich kann nur sagen, dass Liebe Pflicht, Abhängigkeit und Dankbarkeit ist, ein Zustand, in dem die Menschen verstehen, wie sehr sie miteinander verbunden sind, wie viel sie für einander getan haben und wie viel sie noch für einander tun können. Genau diese sehr enge Abhängigkeit,in welcher beide sich als Fortsetzung von einander fühlen, heißt „Liebe“. Und das hat weder mit Sex, noch mit gegenseitiger Anziehung, noch mit dem ersten Blick zu tun. Es ist das, was wir viele Monate oder sogar Jahre lang nähren. Liebe ist, wenn ein Mensch die Wünsche seines Geliebten statt seiner eigenen akzeptiert und sie mehr als die eigenen erfüllt. Absolute Liebe ist es dann, wenn er das gegen den eigenen Wunsch tut. Aber das ist eine ganz andere Ebene von Beziehung.

Veröffentlicht in ML MichaelLaitmam.com