Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Warum hört der Schöpfer unsere Klagen nicht?

Frage: Warum hört der Schöpfer nicht, wenn ein Mensch schreit und ihn um Hilfe bittet?

Antwort: Der Schöpfer hört nichts. Der Schöpfer ist ein System, er hat keine Gefühle für uns. Wenn wir uns richtig auf das System beziehen und unsere Anfrage korrekt ist, dann erhalten wir das, was wir brauchen. Wenn wir uns nicht richtig auf das System beziehen, erhalten wir eine Antwort, welche unsere Auswirkungen auf das System korrigiert. Wir empfinden dies als eine negative Antwort, welche in die entgegengesetzte Richtung wirkt.

Es gibt daher keinen Raum für weinen, betteln, beten usw., denn hier ist alles leer und bedeutungslos. Ein Gebet schafft in euch das rechte Verlangen; dann kann das höhere Licht, welches uns umgibt, eintreten. Wir können es nur durch unseren richtigen Wunsch entdecken. Der Schöpfer ändert sich nicht. Er bleibt Der, der Er immer gewesen ist und die ganze Wirklichkeit füllt. Erst wenn wir den richtigen Wunsch haben, entdecken wir Ihn in uns.

Aus dem russischen Kabbala- Unterricht 19/6/16

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Das schwierige Leben eines Kabbalisten

Frage: Wie kann ein Kabbalist trotz aller Probleme immer in guter Stimmung sein?

Antwort: Ich werde meine Erfahrungen mit Ihnen teilen. Ich bin sehr beschäftigt und ich versuche auch, immer beschäftigt zu sein. Ich stehe früh auf, manchmal um Mitternacht. Morgens gebe ich von 3 bis 6 Uhr Kabbala-Unterrichte. Nach der Lektion gehe ich mit meiner Frau spazieren, frühstücke und schlafe für eine Stunde.

Wenn ich aufstehe, arbeite ich am Computer. Anschließend werden von 10- 11 Uhr Videofilme gedreht, es geht weiter bis zum Abend mit Pausen und Treffen zwischendurch. Des Weiteren muss ich Artikel schreiben, meinen Blog verwalten und Präsentationen vorbereiten. Genauso habe ich auch meine eigenen Studien von Talmud Eser Sefirot, von Baal HaSulam und anderen Büchern, manchmal sehe ich mir auch noch andere Quellen durch.

Auf jeden Fall sehe ich mir die neuesten Nachrichten und einige Kommentare an. Ab und zu sehe ich mir Programme über die Natur an. Mein Zeitplan ist voll.

Frage: Waren Sie jemals traurig? Haben Sie schon einmal geweint?

Antwort: So seltsam es klingen mag, ich bin auch ein Mensch. Ich habe Gefühle, Gedanken, Schwächen und Erfolge, etc..

Ich bin mit vielen Menschen auf der ganzen Welt verbunden, ich mache mir Sorgen um das Schicksal der Welt, obwohl ich es eher als Weg sehe, die höhere Welt zu entdecken. Ich habe die gleichen Gefühle, die Sie haben; glauben Sie nicht, dass ich eine Puppe bin. Sie können nicht sehen, was in mir vor sich geht.

Ich wunderte mich zunächst auch über meinen Lehrer, bis ich ihm näher kam und erkannte, was hinter seiner äußeren Gleichgültigkeit oder Heiterkeit verborgen war. Kabbalisten erleben sehr intensive Auf- und Abstiege. Sie haben sehr emotionale Zeiten, Perioden der Loslösung, das Abreißen von der Welt und den Menschen. Sie offenbaren solch eine Leere des Universums, die sonst kein gewöhnlicher Mensch fühlen kann.

Das bedeutet, dass es Momente gibt, in denen man Verzweiflung empfindet, depressiv wird, als wäre man vom Leben abgetrennt; dies fühlt ein Kabbalist tausendmal stärker und tiefer als die gewöhnlichen Menschen. Er hat jedoch die richtigen Werkzeuge, die ihm helfen, mit diesen Zuständen fertig zu werden, obwohl er sie immer noch hat und fühlt.

Der Egoismus eines Kabbalisten ist viel größer als der des gewöhnlichen Menschen. Es steht geschrieben: „Er, der größer als sein Freund ist, dessen Verlangen ist größer als er“, das bedeutet, je größer ein Mensch ist, um so größer ist sein Egoismus. In der Tat ist ein Kabbalist ein großer Mensch mit großen Unzulänglichkeiten, aber gleichzeitig mit entsprechend großen Vorteilen, was heißt, dass er alles hat.

Aus der russischen Kabbala- Lektion, 9/6/16

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Kabbala Blitz Tipps

Frage: Wie lernt man, in der Gegenwart zu leben und zu bleiben? Wie kann man den Verstand von dem Schmerz und den Erinnerungen an die Vergangenheit und von der Angst vor der Zukunft befreien?

Meine Antwort: Es bedeutet, dass Sie noch nicht das Höhere Licht durch Ihre Gruppe erhalten haben, sodass Sie keine Verbindung mit dem Schöpfer haben. Sobald Sie einen kleinen Verbindungspunkt mit dem Schöpfer einrichten, werden sofort alle Zweifel verschwinden und keine Fragen über Sie selbst auftauchen. Denn wenn Sie mit der höheren Macht, die alles bestimmt und Sie völlig unter Kontrolle hat, verbunden sind, müssen Sie sie nur mehr wahrnehmen. Sie werden sofort von Ihrem Egoismus befreit. Wir möchten diesen Zustand zuerst erreichen.

Frage: Ist unser Wissen eine Täuschung des Verstandes?

Meine Antwort: Es hängt davon ab, was Sie mit „Wissen“ meinen. Wissen ist, was wir in unsere Welt erkunden und auf den Ergebnissen dieser Forschung basiert, damit wir darin existieren können. Das ist kein Irrtum. Kabbalah begrüßt es.

Frage: Was passiert, wenn man ein Déjà-vu erlebt?

Meine Antwort: Es existieren viele verschiedene Ereignisse, die geschahen, passieren und noch geschehen werden, die auch vorhergesagt werden können. Es gibt nichts in einem Menschen, das umsonst passiert und ohne eigene Reschimot (Spirituelle Gene) bleibt. Deshalb existieren solche Phänomene wie Déjà-vu. Es hängt alles davon ab, in welchen Eigenschaften sie von uns wahrgenommen werden. Es kann sein, dass die spirituellen Gene noch nicht zum Ausdruck gebracht wurden, ihre Form noch nicht gefunden haben, weil der  Schirm fehlt und die Aviut (Stärke des Verlangens), das reflektierte Licht und so weiter genauso fehlen.

Frage: Selbstmitleid – kommt es auch aus dem Egoismus?

Meine Antwort: Selbstmitleid ist der Höhepunkt des Egoismus.

Frage: Was werden Sie tun, wenn Millionen Menschen zur Kabbalah kommen und hunderttausende Fragen gestellt werden?

Meine Antwort: Ich werde genauso vor der Kamera sitzen und in die ganze Welt übertragen. Anstatt zehntausend Studenten hören dann eine Million oder 100 Millionen zu. Das ist nichts Erschreckendes, ich habe keine Angst.

Frage: Warum ist die Gruppe so wichtig?

Meine Antwort: Weil wir in einer Etappe sind, wo wir das Höhere Licht durch die Arbeit der verbundenen Zehner heranziehen können, die zur Vereinigung streben. Das höhere Licht fängt an, durch sie zu leuchten und wird weiter an die ganze Welt übertragen.

Frage: Wie empfindet man das Licht?

Meine Antwort: Das Beste ist ein Gefühl der Verbindung mit dem höheren Sinn und mit der Kraft, die alles abdeckt.

Frage: Nur ewig Lebende können die höhere Welt erreichen. Wenn wir wüssten, dass wir ewig leben würden,  gäbe es dann keine Depression?

Meine Antwort: Was hat es mit dem ewigen Leben zu tun? Was ist die Dimension der Zeit? Der Herzschlag? So was gibt es nicht. Ihr Körper lebt 70-100 Jahre, aber das Leben ist eigentlich ewig, stellt jedoch einen Übergang von einem Zustand zu einem anderen dar. Also, keine Sorge. Es gibt hier keine Wahl.

Aus der Lektion auf  Russisch, 15.05.2016

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Frühregen und Spätregen

Tora, Deuteronomium 11:13 – 11:15: Werdet ihr nun meine Gebote hören, die ich euch gebiete, dass ihr den Herrn, euren Gott, liebet und ihm dienet von ganzem Herzen und von ganzer Seele, so will ich eurem Land Regen geben zu seiner Zeit, Frühregen und Spätregen, dass du einsammelst dein Getreide, deinen Wein und dein Öl, und will deinem Vieh Gras geben auf deinem Felde, dass ihr esset und satt werdet.

Es gibt den Tag und es gibt die Nacht, und alles beginnt mit der Nacht, wenn neue Möglichkeiten und neue, unkorrigierte, starke Wünsche auftauchen, und wenn die Sonne, das Lebenslicht, verschwindet und der Mensch sich schlafen legt, als wenn er sterben würde, anders gesagt, wenn er sich von der Realität trennt. Dieses allegorische Bild zeigt uns dieselben Dinge, die in den Jahreszeiten der Natur geschehen, und in unserer Lebenszeit: Geburt, starke Entwicklungsjahre und dann der graduelle Abstieg. Dasselbe passiert auch auf unseren spirituellen Stufen.

Deshalb steigen wir zu ihnen auf, nehmen uns selbst darin wahr, und steigen wieder ab, um zur nächsten Stufe aufzusteigen. Wir sehen  die Kontinuität nicht in unserem Leben, außer dem Wechsel der vier Jahreszeiten, aber wir sehen diese Stufen im spirituellen Leben.

Alles kommt von den fünf Stufen der Emanation des Oberen Lichtes. Die erste Stufe ist die Krone oder Wurzelphase, gefolgt von den vier weiteren Phasen. Im materiellen Leben gibt es den Wechsel der vier Jahreszeiten gemäß den oberen Wurzeln, einem höheren Niveau. Dasselbe passiert mit dem spirituellen Leben; es gibt vier Phasen der Umsetzung auf jeder spirituellen Stufe. „Frühregen und Spätregen“ (hebräisch: yore ve malchosh) bezeichnen den Anfang und das Ende.

Yore ist der Frühregen, malchosh ist der Spätregen, alle Regen dazwischen regnen zu ihrer Zeit. Dann kommt der heiße Sommer und alles trocknet aus. So muss es in der Natur sein. Schließlich ist diese Periode notwendig für eine Erneuerung.

Wenn jedoch ein Mensch in diesen Phasen korrekt lebt, fühlt er keine besondere Abhängigkeit von Winter, Frühling, Herbst oder Sommer. Er fühlt sich in allen Phasen gut und er hat immer von allem genug. Er versteht, dass dieser Zyklus notwendig ist, damit wir uns durch Wechsel und progressive Bewegungen weiter entwickeln. So wie sich die Planeten um die Sonne drehen, so müssen wir um die Realisierung unserer Reshimot kreisen, und so steigen wir auf.

Deshalb brauchen wir den Frühregen, den Spätregen und die Verbindung zwischen ihnen während des Winters oder Sommers, um das Licht von Chassadim (unsere Verlangen) auf unserer Erde anzuziehen und zu korrigieren und um das Licht von Chochma anzuziehen.

Aus KabTV’s “Geheimnisse des Ewigen Buches” 6/15/16

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Arbeit im Zehner

Frage: Ich bin jetzt in einem virtuellen Zehner, der aus Frauen aus verschiedenen Zeitzonen besteht. Wir haben dabei aber sehr große Zeitunterschiede. Was sollen wir tun?

Antwort: Die Frau ist von jeglichem Unterricht, der mit der Zeit verbunden sind, befreit! Sie kann ruhig selbständig studieren, ohne Verbindung zu anderen Frauen. Und wenn sie eine freie Minute hat, kann sie sich mit anderen Frauen unterhalten, entweder auf Sviva Tova oder im Chat oder Skype u. a.

Frage: Ich habe gehört, dass man 6 Minuten stündlich in Gedanken dem Thema Arvut (Bürgschaft zwischen den Freunden) widmen sollte; bei den Frauen wie bei den Männern auch, in einem zeitlichen Abstand. Hat das einen Sinn?

Antwort: Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen, ich habe so etwas nie gesagt. Kein Mann und keine Frau sollen das tun. Sonst werdet ihr euch ständig unter Spannung befinden und schließlich werdet ihr alles hinschmeißen. Dieser Prozess muss harmonisch verlaufen und annehmbar für unser Leben sein. Stellt euch vor, dass der Straßenbahnfahrer seine Bahn jede Stunde für 6 Minuten stoppt; arbeitet er dann spirituell?

Jeder von euch muss die Arbeit in der für ihn passenden Zeit erledigen. Natürlich ist es gut, Schichtarbeit zu leisten, aber versteht bitte, dass ihr euch dabei in einer Anspannung befinden würdet. Das sind enorme mentale Anstrengungen. Und wofür?! Letztendlich führt es zu nervöser Verwirrung und anstatt eines guten Eindrucks von der spirituellen Arbeit werdet ihr die Last der Pflichterfüllung fühlen und euch in einem Zustand der Unruhe befinden. Das darf nicht sein!

Frage: Ich habe gehört, dass die Frauen genau wie die Männer im Zehner nach dem Unterricht und in der anderen Zeitzone die Werke von Rabasch lesen müssen.

Antwort: Trefft euch einmal pro Woche, wenn ihr alle einen freien Tag habt. Ihr fügt damit weder der Familie noch irgendjemandem anderen einen Schaden zu, und dann lest etwas. Macht euch eine Tasse Kaffee in häuslicher Atmosphäre, setzt euch ruhig an den Computer und lest zusammen mit den anderen den Artikel. Das ist Vergnügen und das ist gut.

Frage: Macht es Sinn, sich in gleichen Zeitzonen in den Zehnern zu verbinden?

Antwort: Wenn ihr euch nur am Wochenende trefft und das für euch günstig ist, verbindet euch von mir aus sogar in 10 Zeitzonen. Wenn es nicht möglich ist, tut es nicht. Die spirituelle Arbeit muss besonnen verlaufen! Sie muss systematisch und höchst bequem sein! Das Einzige, was unbequem ist, ist der Ausstieg aus dem Egoismus. Alles andere wird ohne Druck erfolgen. Man kann sich mit anderen auf dem Sofa liegend verbinden, weil wir innere Arbeit leisten. Deswegen macht es keinen Sinn, sich mit den Menschen aus verschiedenen Regionen und Zeitzonen zu verbinden (und dabei Arbeitszeit und Schlafenszeit unberücksichtigt zu lassen). Solch eine Verbindung kann nicht lange funktionieren. Der Mensch wird im Endeffekt abspringen. Die Arbeit in den Zehnern hat damit nichts zu tun.

Für die Zehner ist es genug, sich dreimal pro Woche für 15 Minuten zu treffen. Unsere Zehner in BB treffen sich 10 Minuten lang nach jedem Morgenunterricht und das war’s. Wenn es in eurer Region eine Möglichkeit gibt, sich abends für 10 Minuten zu treffen und etwas zu besprechen, sei es auch virtuell, dann ist das gut und das genügt. Das ist das Leben des Zehner.

Frage: Wir treffen uns aber nicht physisch, wir telefonieren jeden Abend miteinander, lesen den Artikel des Tages und realisieren unsere 6 Minuten. Jeder ist auf der Arbeit und konzentriert sich einfach darauf, dass er an die Zehner denkt. Das beeinträchtigt die Arbeit nicht. Muss man nun auf diese Übung verzichten und das, was Sie uns jetzt gesagt haben, befolgen?

Antwort: Ich kann einem Menschen während seiner Arbeitszeit nicht empfehlen, an etwas anderes zu denken. Ich weiß nicht, was dieser Mensch macht. Es könnte sein, dass er eine komplizierte, gefährliche Arbeit ausübt. Ihr interpretiert alles, was ich euch sage, auf extreme Art und Weise, was weit weg vom gesunden Menschenverstand ist.

Solche Anordnungen, dass der Mensch unter seiner spirituellen Arbeit leiden muss, existieren nicht. Er soll nicht leiden! Das Ziel der Schöpfung ist zu genießen, Genuss zu bereiten – nur im Geben.

Aus dem 6ten Unterricht des Kongresses im Krasnojarsk , 16.06.2013

Die Brücke zwischen Liebe und Hass

Frage: Müsste man unseren Charakter und Eigenschaften ändern, um im Leben glücklicher zu sein?

Meine Antwort: Nein, man sollten nur lernen, sich richtig zu verbinden. In so einer Verbindung wird der Schöpfer offenbart, dabei bleibt jeder wie er ist. Darüber hinaus soll man sich nicht verstümmeln und den Egoismus vernichten wollen. Es genügt, sich über sein eigenes Ego mit den anderen zu verbinden.

Frage: Was ist das für eine Art der Verbindung? Gibt es in unserer Welt ein Beispiel dafür?

Meine Antwort: Nehmen wir an, Sie empfinden Hass dem anderen gegenüber. Und stellen Sie sich vor, dass Sie denjenigen zugleich lieben. Wenn man die beiden Bezugspunkte in der Mitte miteinander verbindet: ich zu dir, du zu mir – dann entsteht das richtige System der Verbindung. Wir berücksichtigen, dass das unsre Natur ist, die wir nicht ändern können, aber wir können eine Brücke der Verbindung  darüber aufbauen. Und je größer die Differenz zwischen dem egoistischen Hass und der altruistischen Liebe ist, desto mehr offenbart man die Kraft des Schöpfers zwischen sich selbst und den anderen.

Frage: Ähnelt diese Verbindung der Beziehung zwischen Eltern und Kindern?

Meine Antwort: Nein, auf keinem Fall. Die Bindung zwischen Eltern und Kindern basiert auf rein tierischer Basis.

Frage: Warum gibt es kein Beispiel für richtige Verbindung?

Meine Antwort: Weil wir noch keine Möglichkeit haben, die beiden Gefühle zu verbinden: Liebe und Hass, parallel. Um dies zu tun, braucht man eine Gruppe von Gleichgesinnten.

Aus dem Unterricht auf Russisch, 1.6.2016   184462

Von der physischen Welt in die spirituelle

Wenn ich beginne mit der Gruppe zu arbeiten, bekomme ich nach und nach alle möglichen Probleme. Damit offenbart der Schöpfer mir ein Tätigkeitsfeld, alle Probleme lösen zu können, um Brücken der Liebe zu bauen und um die Bedingungen für seine Offenbarung in der Gruppe zu schaffen.

Auf diese Weise verbinde ich mich mit den anderen Mitgliedern der Gruppe, wie in den Zehn Sefirot, und erschaffe den Raum für die Enthüllung des Schöpfers zwischen uns.Deshalb müssen wir uns ständig gegenseitig daran erinnern, denn der Schöpfer setzt uns regelmäßig in den irdischen Alltag zurück. Von dort müssen wir wieder herausklettern und uns an die spirituelle Umgebung ausrichten, um eine korrekte Darstellung der Situation zu bekommen.

Dies ist unsere ständige Arbeit – uns aus der verwirrten Welt, die der Schöpfer speziell für uns erschafft, zu einem neuen Zustand zu erheben.

Aus dem russischen Unterricht Nr. 4 beim Kongress in Moskau am 03.05.2016

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Die spirituellen Wurzeln der menschlichen Eigenschaften

Frage: Es gibt offene, extrovertierte Menschen auf der Welt und verschlossene, unsoziale und introvertierte Menschen. Wie erklärt das die Kabbala? Aus welchen spirituellen Wurzeln stammt das?

Meine Antwort: Jeder ist anders. Es hängt ab von den Sefirot im allgemeinen Körper des Individuums. Wenn die Sefirot von Chessed und Nezach im Menschen vorherrschen und ihn kontrollieren, dann sind die Sefirot verantwortlich für die Verbreitung und Ausdehnung. Andererseits sind die Sefirot Gwura und Hod Eigenschaften der Introvertiertheit, Wachsamkeit und Verteidigung.

Die Sefira Jessod ist die allgemeine Einheit aller Sefirot. Diese Sefira führt zum korrekten Gebrauch aller Eigenschaften, von beiden, den „Negativen“ und „Positiven“, weil man nicht eine ohne die andere haben kann. Durch ihre gegenseitige Ergänzung wird die Perfektion, die wir erreichen müssen, geboren.

Frage: Befähigt uns ein Aufstieg auf eine höhere Stufe dazu, alle zwischenmenschlichen Beziehungen zu regeln oder nur bis zu einem bestimmten Ausmaß?

Meine Antwort: Ein Aufstieg auf eine höhere Stufe befähigt dich, alle zwischenmenschlichen Beziehungen und alle Beziehungen zum Schöpfer zu regeln.

Aus der russischen Kabbalalektion vom 5/1/16

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Wie wird man gegenüber äußeren Einflüssen unverwundbar?

Frage: Man findet keine Ruhe mehr, nicht mal in der eigenen Wohnung. In der Nachbarschaft wird renoviert, man hört und sieht Geschrei und Streitereien, Trinkerei. Auf der Straße, in Geschäften, an Urlaubsorten überall ist es dasselbe. Wie können wir Kraft, Güte, Freude und Glück empfinden? Wie kann man gegen die äußeren Einflüsse unverwundbar werden? Wie sollen wir weiterleben?!

Meine Antwort: Diese Fragen beantwortet die Wissenschaft der Kabbala: Wir brauchen eine Gesellschaft und eine Atmosphäre, in der man das Herz öffnen kann und man versucht, den anderen zu fühlen und mit ihm zusammenzuarbeiten. Es gibt nichts Schöneres, als wenn Menschen miteinander kommunizieren und sich in Gedanken und Gefühlen verbinden.  Aber wer träumt heute noch davon oder strebt danach?

Nur wenn wir zu dem Punkt gelangen, wo es gar nicht mehr geht, werden wir verstehen, dass es doch anders gehen muss! Und wir werden so eine Umgebung finden, wo wir alle unsere Enttäuschungen realisieren können. Das Ziel dieser Umgebung: Freundschaft, Verständnis, Liebe, gegenseitige Zugeständnisse, innige Verbindung zu einander. Kurz gesagt, all das, was viele Menschen zu Eins macht.

Damit beschäftigt sich die Wissenschaft der Kabbala, denn in der Verbindung zwischen den Menschen offenbart sich der Schöpfer; das ist die Höhere Kraft, die zwischen uns entsteht.

Frage: Wie kann die Kabbala helfen, wenn in der Verbindung zwischen den Menschen negative Gefühle wie Reizbarkeit und Hass entstehen? Kann man dann trotzdem Gefühle, wie Liebe und Freundschaft entwickeln?

Meine Antwort: Man muss trainieren, sich über seine Gefühle zu erheben und Konflikte für den eigenen spirituellen Aufstieg zu nutzen. Dann wird man in der Lage sein, aus allen möglichen positiven oder negativen Gefühlen, die in einem entstehen, eine besondere Verbindung zwischen einem selbst und der Höheren Lenkung aufzubauen.

Es kommt nicht darauf an, über unsere zwischenmenschlichen Beziehungen zu sprechen – obwohl das auch wichtig ist. Aber wir sollten uns nicht nur mit Problemen beschäftigen, denn dann schaffen wir es nicht, uns zu verbinden.

Wir müssen verstehen, dass alles, was in dieser Welt erschaffen wurde, in uns, zwischen uns, außerhalb von uns, nur dazu dient, damit wir auf die höhere Entwicklungsstufe aufsteigen können. Auf die Stufe der Höheren Welt, von welcher aus unsere Welt gelenkt wird.

Unsere Welt befindet sich auf einer niedrigen Ebene und wird von der Höheren Stufe gelenkt.  Wie wir diese Stufe der Höheren Lenkung offenbaren können, das System der Handlungen und wie wir von unserer Stufe aus darauf Einfluss nehmen können – damit beschäftigt sich die Wissenschaft der Kabbala. Und das ist das Wichtigste.

Solange wir das nicht tun, solange wir keinen richtigen Kontakt mit der Höheren Welt haben, wird sie ständig Druck auf uns ausüben: durch Reiz, Ärger und alle möglichen negativen Gefühle. Und wir werden gar nichts dagegen machen können. Kein Coaching, keine Psychoanalyse werden helfen, weil wir alle der Höheren Lenkung unterliegen. Sie lenkt uns und zwingt uns zu Handlungen, damit wir mit ihr in Kontakt treten. Die Verbindung zwischen uns ist nur ein Mittel, um auf die Höhere Stufe aufzusteigen und von dort aus unsere Welt zu korrigieren.

Auf unserer Ebene können wir die Welt nicht ändern! Die Menschheit versucht das bereits seit Jahrtausenden ohne Erfolg.

Aus dem russ. Unterricht

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ZWISCHEN DEN ATOMEN

Das österreichische Magazin NZZ veröffentlichte mein Interview mit dem Titel „Zwischen den Atomen“ mit Michael Fleischhacker, Journalist, Moderator, Chefredakteur von NZZ und früherer Chefredakteur von „Die Presse“.

Mein GottSie ist eine der ganz alten Weisheitslehren der Menschheit und immer noch voll im Trend: die Kabbala. Einer der prominentesten Vertreter der Kabbala erklärt im Gespräch, warum wir uns ein Instrument bauen müssen, um Gott zu entdecken.

Interview Michael Fleischhacker und Michael Laitman

Michael Fleischhacker Wir haben für dieses Magazin einige österreichische Künstler gebeten, uns ein Bild zu zeichnen. Das Bild sollte zeigen, was auch der Titel des Magazins ist: Mein Gott. Auch Zenita Komad hat ein Bild für uns gezeichnet. Aus diesem Bild lese ich heraus, dass in ihrem Verständnis Gott eigentlich Kommunikation ist, dass Gott nicht dadurch entsteht, dass vereinzelte Atome herumirren – sondern dadurch, dass zwischen diesen Atomen Kommunikation aufgebaut wird, und erst, wenn die hergestellt ist, klärt sich Gott auf oder wird Gott sichtbar, wenn man so will. Teilen Sie diese Sicht?

Michael Laitman Das ist absolut richtig. Ich stimme Zenita zu. Gott ist keine Persönlichkeit, sondern eine Kraft; die allgemeine Kraft, die alle Naturkräfte in sich vereint. Diese Kraft verbindet und beinhaltet die gesamte Schöpfung. Leitet alles, lenkt alles, organisiert alles, ordnet alles. Alles in allem ist sie Energie. Um diese Kraft zu entdecken, müssen wir einen Detektor bauen, wie in unserer Welt, wo man ein Instrument braucht, um etwa eine magnetische oder radioaktive Kraft zu messen. Zum Beispiel spüren wir an uns selbst die Schwerkraft. Eine magnetische Kraft spüren wir nicht, dazu brauchen wir ein Instrument. Genauso ein Instrument müssen wir in uns herstellen, um Gott, diese allgemeine Kraft, zu fühlen und zu entdecken.

Ich stelle mir das gerade sehr technisch-praktisch vor. Wie in einer „Universum“-Sendung, wo der Mensch beginnt, sich so einen Gottesdetektor zu bauen, der etwa aussieht wie die Roboter aus Star Wars?

Ja, genauso ist es, aber im Unterschied dazu muss das im Innersten des Menschen gebaut werden.

Gibt es irgendwo Bauanleitungen dafür, oder muss man das selbst erfinden? Kann man sich das aus dem Internet herunterladen? Anleitungen für das Star-Wars-Lego meines Kindes zum Beispiel kann ich aus dem Internet laden …

Natürlich gibt es die. Darum geht es ja in der Weisheit der Kabbala. 6000 Jahre fast schon spricht sie darüber, wie wir unsere Verbindungen bauen, um die Göttlichkeit zu entdecken. [Rest des Beitrags lesen →]