Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Korrektur'

Die Weitergabe der Botschaft des Ari

Die Geschöpfe müssen den Gedanken des Schöpfers, Sein Programm, umsetzen und sich dem Zweck der Schöpfung zuwenden. In diesem Prozess gibt es eine Kette von Handlungen, die von den zerbrochenen Teilen der Schöpfung ausgeführt werden, die sich zu einer Seele sammeln und verbinden, so wie sie vor der Sünde des Baumes der Erkenntnis, vor dem Zerbrechen der gemeinsamen Seele war. Die verbundenen Teile der Seele werden Kabbalisten genannt.

Diese Teile der Seele, die sich sehr voneinander unterscheiden, durchlaufen Korrekturen des Zerbrechens, eine nach der anderen. Wir sehen, wie sich die Kabbalisten voneinander unterscheiden und wie sie ihre Mission erfüllen. Während der ganzen Geschichte und des Prozesses der Korrektur gab es spezielle, herausragende Seelen: die Seele von Adam HaRishon und dann seine Schüler, zwanzig Generationen von Abraham (Abraham, Isaak, Jakob, Moses, Aaron, Joseph, David …), über Rabbi Shimon, Rabbi Moshe De Leon, Rambam und anderen Kabbalisten bis heute.

In dieser Kette gibt es eine ganz besondere Seele, die für uns sehr wertvoll ist, sogar mehr als Rashbi und Baal HaSulam – der Ari (Isaac Luria). Dieser Mann öffnete uns die Weisheit der Kabbala. Ohne ihn hätte uns keine einzige Schrift der nachfolgenden Kabbalisten erreicht, und deshalb ist der Ari für uns als „die Nutzer“ der Kabbala besonders wichtig.

Ab dem Ari begann sich die Kabbala zu entwickeln und sich der modernen Zeit anzupassen, und aufgrund dieser Tatsache sehen wir uns heute der Erlösung näher – speziell dank des Ari. Dazu gehört natürlich auch das große Werk des Baal Schem Tov und dann Baal HaSulam und Rabash. Baal HaSulam war in der Art seiner Mission dem Ari ähnlicher, und Rabash ähnelte eher dem Baal Shem Tov. Und vor allen gab es Rashbi, der der Welt das Licht der letzten Korrektur brachte, das jedem zur endgültigen Korrektur hilft, schiebt und zieht.

Der Ari ist jedoch eine sehr wichtige Kraft in der Menschheitsgeschichte und wir schätzen diesen Kabbalisten und den Beitrag, den er für uns geleistet hat, oder vielmehr, wie der Schöpfer uns durch die Seele des Ari geholfen hat, uns dem Zweck unseres Daseins zu nähern.

Der Ari lehrte nur anderthalb Jahre lang in Nordisrael, dann starb er. Aber das war genug, um ein großes Licht in der Welt mit den Taten seiner Seele zu erwecken. Durch den Ari erreicht diese Erleuchtung jeden in Form von umgebendem Licht und gibt allen nachfolgenden Generationen ein großes Erwachen. Sein ganzes Leben, seine Schriften, seine Gruppe und die Werke, die er hinterlassen hat, sowohl in schriftlicher als auch in mündlicher Form, sind äußerst verborgen und unbegreiflich. Jedoch kamen andere Seelen, wie Baal Shem Tov und Baal HaSulam, und setzten die Arbeit des Ari mit großer Hingabe und Stärke fort.

Heute, am Tag des Ari-Gedenktages, müssen wir fühlen, wieviel wir dieser Seele schulden, durch die der Schöpfer uns die Weisheit der Kabbala so viel nähergebracht hat. Wir müssen die Nachricht des Ari erhalten und weiterleiten.

 

Aus dem 3. Teil der täglichen Kabbala Lektion 7/16/18, „Gedenktag des Ari“

Traum oder kein Traum?

Frage aus Facebook: „Uns gibt es also nicht, und alles um uns herum ist nur ein Traum?“ Auch die Konzentrationslager?“

Antwort: In der Tat, wenn wir das wahre Bild einer ewigen Welt sehen, die von Vollkommenheit und Liebe durchdrungen ist, dann verstehen wir die Worte der Psalmen „wir waren wie in einem Traum“. Mit anderen Worten, in Isolation, in der Abtrennung von der Realität.
Alles was wir vor diesem Zustand wahrnehmen – all unser heutiges Leben, alles was wir durchgemacht haben und alles, was wir noch durchmachen werden – wird von unseren korrupten Eigenschaften angezogen. Wenn wir sie nicht korrigieren, stehen wir vor vielen schwierigen Problemen, seien es Kriege oder andere Katastrophen. Andererseits können wir das korrigieren, was in unserem Inneren ist – und damit die nächsten Stufen auf eine gute Art und Weise durchlaufen.
Im Großen und Ganzen „bereiten“ wir uns unsere Zukunft selbst vor – durch unsere unkorrigierten oder bereits korrigierten Eigenschaften. Sie müssen sich auf dem Hintergrund des weißen Lichts zeigen – der absoluten Liebe und Selbsthingabe. Wenn wir uns ihr nicht freiwillig nähern, werden wir über Umwege des Leidens hingeführt.

 

Aus der Fernsehsendung „Nachrichten mit Michael Laitman“, 13.02.2018

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Die Freunde erwecken und meine Seele erwecken

Nur durch das Erwachen der Freunde erwecke ich meine Seele.

Die Verwirklichung der Korrektur bewegt sich vom Individuum nach außen. Wir haben nichts in uns selbst zu korrigieren.

Ich muss die ganze Zeit in einer Gruppe mit den Freunden sein und ständig daran denken, sie dem Ziel der Schöpfung näher zu bringen. Darin ist meine Korrektur enthalten. Ich beginne mit der Absicht, dass ich ihnen keinen Schaden wünsche. Wenn ich mich einschränke, meinen Egoismus abstoppe, ihn nicht benutze, dann ist das schon ein Einstieg in den Prozess der Korrektur, da ich anderen nichts Böses wünsche.

Ab diesem Punkt betrachte ich jeden Menschen aus einer anderen Perspektive als zuvor. Ich sehe nicht die Gesichter oder die Körper. Wenn ich mich aus Respekt zu ihnen durch eine Einschränkung auf sie zubewege, dabei feststelle, dass ich in ihnen nur das Positive sehe, dann fange ich an die spirituelle Welt wahrzunehmen. Es ist als würde ich über eine Schwelle treten und in die Spiritualität eindringen. Von diesem Moment an betrachte ich die Welt  ohne auf meinen Egoismus  zurückzublicken.  Ich achte nur noch darauf, wie ich die gesamte unbelebte, pflanzliche und tierische Natur zur Anheftung an den Schöpfer bringen kann. Nur dazu wurde ich erschaffen und ich erhielt ein Erwachen. Es ist nicht mein Ziel, mich auf den spirituellen Ebenen zu erheben, sondern die Freunde zum Schöpfer zu bringen.

 

Aus dem 3. Teil des täglichen Kabbala Unterrichts 24.6.18

Zwischen einem Menschen und der höheren Kraft

Gruppe = 10 + Menschheit

Die Gruppe befindet sich zwischen einem Mensch und der höheren Kraft. Ein Mensch hat keine Chance, mit der höheren Kraft zu arbeiten, sie zu empfangen oder ihr zu geben, wenn er die Gruppe umgeht. Auch wenn es scheint, dass er vor zehn Jahren allein war, gehörte er immer noch zur Gruppe, es  war nur vor ihm verborgen. Wenn er jetzt in einer zufälligen Gruppe sitzt, dann tauchen verschiedene Gelegenheiten auf, um eine Verbindung mit dem Schöpfer herzustellen.

Die Gruppe ist immer da. Sie heißt Adam (Mensch). Die Gruppe ist das gesamte System: ein Zehner und die gesamte Menschheit. Wenn also jemand vom Schöpfer für sich selbst bitten möchte, unter Umgehung der Gruppe, dann liegt er falsch. Nichts Ernsthaftes wird daraus entstehen, wie bei einem Anfänger. Wenn ein Mensch wirklich eine Verbindung mit dem Schöpfer herstellen möchte, muss sie sich der Gruppe anschließen und den Schöpfer darin offenbaren.

Wir werden nie in der Lage sein, irgendeinen Bereich oberhalb der Gruppe zu fühlen, denn der Schöpfer befindet sich in ihr. Eine Gruppe ist eine permanente Struktur, aber sie ist verborgen und der Schöpfer ist auch ein permanentes Element, und Er ist verborgen. Die Gruppe hat angeblich eine körperliche Manifestation, als ob wir Freunde sehen. Aber in dem Moment, in dem sich die wahre Gruppe – der spirituelle Bereich, die spirituelle Qualität und die höhere Kraft – uns offenbart, wird der Schöpfer auch in ihr offenbart werden. Das Eine kann ohne das Andere nicht existieren.

 

Aus dem 1. Teil der täglichen Kabbala Lektion 6/29/18,
Thema: „Von der Hilflosigkeit zum Schrei zum Schöpfer“

Durch die Verlangen der Anderen leben

Frage: Wenn wir nichts von der wahren Schöpfung wahrnehmen, was nehmen wir dann wahr, wenn wir lieben, Essen zu uns nehmen oder die Sterne anschauen?

Meine Antwort:  Wir nehmen war, wie unser winzig kleiner Egoismus genießt. In ihm befindet sich unserer Meinung nach die ganze Welt, das ganze Leben. Außerhalb seiner Grenzen spüren wir nichts.

Frage: Bedeutet das, dass es nichts Poetisches gibt beim Sterne anschauen, bei Leid oder Liebe? Gibt es keine Poesie, keine Romantik?

Meine Antwort: So lebt die irdische Materie: die Tiere und die Menschen. Das sind aber keine spirituellen Erlebnisse. Die spirituellen Erlebnisse entstehen aus anderen Zuständen: außerhalb von mir, wenn ich jemanden außerhalb von mir wahrnehme und seine Gedanken lebe, seine Gefühle. Ich lebe in der Möglichkeit, ihn zu füllen.

Dabei beginne ich mich dem Schöpfer, der die Materie erschuf und sie belebt und ständig in noch höhere Niveaus transformiert, ähnlich zu fühlen. Wenn ich spüre, dass ich den anderen erfüllen kann, ihn sättigen kann, zum Guten ändern kann, nicht nach meiner Meinung, sondern nach seiner Meinung, dann nehme ich mich wie den Schöpfer wahr und ich spüre das, was der Schöpfer spürt. Das nennt man das spirituelle Leben.

Frage: Wie lautet das zentrale Gesetz des spirituellen Lebens?

Antwort: Die Verlangen der Anderen zu leben.

Frage: Wieso nehme ich die spirituelle Welt nicht wahr?

Meine Antwort: Weil du noch keine Absicht, kein Verlagen, kein Streben hast, um die anderen anstatt dich selber zu fühlen.
Was bedeutet „anstatt dich selber“? Das heißt, andere wie ein Objekt zu fühlen, und dich selbst wie ein Instrument, um dieses Objekt in einen richtigen, guten Zustand zu bringen.

 

Aus der russischen Kabbalalektion 2/25/18

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9. Av – In der Zwinge zwischen Plus und Minus

Frage: Wieso wird der 9. Av zu dem schrecklichsten Tag des Jahres?

Antwort: Wir befinden uns unter der Leitung eines Systems der Kräfte das auf uns mal günstig, mal ungünstig wirkt, um uns aufzuwecken und uns die Möglichkeit zu geben, diese Kräfte richtig zu vereinigen um zur mittleren Linie zu kommen. Wenn wir diese Kräfte ausgleichen, kommen wir zur Harmonie. Das ist möglich! Das ganze Jahr gibt es dann die angenehme Temperatur von 25 Grad und alles im Leben wird gut, egal in welchem Aspekt. Der Mensch ist in der Lage, alle Kräfte der Natur zu balancieren, indem er sie ins Gleichgewicht bringt. Am 9. Av wirken die Kräfte des Gerichts am stärksten. In Wirklichkeit aber sind sie gar nicht negativ. Sie versuchen uns zum Gleichgewicht zu bringen, die ganze Natur zu balancieren.

Frage: Sind diese Kräfte stärker als der Mensch?

Antwort: Natürlich sind sie stärker – sie zwingen den Menschen das zu tun, was er tun muss. Die Naturkräfte wirken auf uns und zwingen uns, uns zu ändern. Wir sehen, was für ein Chaos in der Welt herrscht. Die Welt verfällt und rutscht tiefer und tiefer  –  das zwingt uns zu handeln. Genau jetzt ist es möglich, die Wissenschaft der Kabbala für alle aufzudecken und zu zeigen, dass sie uns Möglichkeiten gibt, unser Leben zu erleichtern, da alles in unseren Händen liegt.

Lasst uns ruhig und rational alle Aspekte anschauen und gemeinsam entscheiden, wie wir unser Leben ins Gleichgewicht bringen können. Die Kräfte des Gerichtes scheinen uns nur am Anfang als böse Kräfte. In Wirklichkeit aber gibt es nichts besseres als sie, da sie uns zur Korrektur drängeln. Das Gleichgewicht kann man nur mit Hilfe der Kabbala erlangen – wir alleine haben keine Kraft dazu. Wir brauchen eine zusätzliche Kraft von oben, die  höher als unsere Natur ist –  die Kraft des Geben, der Liebe und der Einheit. Diese Kraft ist in der Lage, die positiven und die negativen Kräfte auszugleichen. Unser Problem besteht darin, dass wir uns zwischen den beiden entgegengesetzten Kräften befinden: plus und minus. Unter ihrer Herrschaft. Deswegen müssen wir sie richtig benutzen. Darauf basiert der gesamte technische Progress: Jedes Triebwerk arbeitet nur unter dem richtigen Einschluss von plus und minus, damit die beiden Kräfte es einschalten können, damit es für uns die richtige Arbeit erledigt.

Wir befinden uns inmitten der Natur, in der positive und negative Kräfte herrschen. Das einziges Problem liegt daran, dass wir in der Mitte nicht wissen, wie wir sie richtig benutzen können, damit daraus ein Kraftwerk entsteht, das aus beiden das Beste für uns herausholt. Genau das lehrt uns die Kabbala: Wie wir diese entgegengesetzten Kräfte benutzen können. Diese Kräfte heißen: „Die böse und die gute  Ursache, Egoismus und Altruismus, Hass und Liebe. Nichts sollen wir vernichten! Wenn wir diese beiden Kräfte richtig verbinden und benutzen, erreichen wir die besten Ergebnisse überhaupt.

Aber dafür brauchen wir eine spezielle Wissenschaft, da wir im einfachen Leben nicht wissen, wie wir plus und minus ausbalancieren können. Wir lieben oder hassen. Wir müssen aber beide Gefühle vereinen. Wir sollen über Liebe und Hass aufsteigen. Dann können wir diese Kräfte lenken und mit ihrer Hilfe unser ganzes Leben harmonisieren. Stellt euch vor, wir machen das in der Familie, mit den Kindern, an der Arbeit, mit den Freunden. Im Rahmen unserer materiellen Welt. Wir würden glücklich sein. Liebe und Hass müssen zusammen existieren und sich gegenseitig ausbalancieren. Es gibt nichts überflüssiges in dieser Welt, man sollte aber diese Kräfte zum Ausgleich bringen. Das lehrt und die Wissenschaft der Kabbala.

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Kabbala Akademie

Die Liebe Gottes und die Liebe des Menschen

Wenn wir die Einheit anstreben, um den Gedanken des Schöpfers zu erfüllen und die Schöpfung zur Korrektur zu bringen, dann werden wir sehen, dass wir das nicht alleine tun können. Deshalb wenden wir uns mit einem Gebet an die höhere Kraft, wir erheben MAN, und dann erhalten wir als Antwort auf MAN die Kraft für die Einheit.

In dieser Einheit, die mit Hilfe des reformierenden Lichts namens Tora erreicht wird, beginnen wir, das spirituelle Leben, die höhere Stufe, den Schöpfer zu offenbaren. Das heißt, die höhere Kraft des Gebens und der Liebe wird in der richtigen Verbindung zwischen den Teilen der kollektiven Seele enthüllt. Und wir enthüllen eine Kraft der Einheit und des Lichts, die 620 mal größer ist. Mit anderen Worten: Der Schöpfer wird uns 620 Mal kraftvoller offenbart als vorher und deshalb können wir ihn endlich bemerken, fühlen und uns mit Ihm verbinden.

Wenn wir kein großes Bedürfnis nach Korrektur haben und unsere Nähe zueinander nicht die notwendige Stärke erreicht, um das reformierende Licht anzuziehen, dann werden wir die Tora nicht erhalten. Die Tora ist eine besondere Kraft des Lichts, die auf unser Streben nach Einheit einwirkt, wenn wir es sehr wünschen, aber immer noch entdecken, dass wir es nicht erreichen können.

Der Unterschied zwischen dem Verlangen und der Realität, die Schmerz auslöst und ein enormes Korrekturbedürfnis in uns hat, heißt MAN (weibliche Gewässer). Mit anderen Worten, der große Unterschied zwischen Malchut (der weiblichen Eigenschaft) und Bina (Wasser) wird offenbart. Wir wollen uns sehr vereinen, auf die Ebene von Bina aufsteigen, aber wir befinden uns auf der Ebene von Malchut. Und diese Kluft löst eine Reaktion des Schöpfers aus, die höhere Kraft, das sich reformierende Licht, das auf die Kluft einwirkt, die wir zwischen Malchut und Bina entdeckt haben, zwischen unserem natürlichen Verlangen zu empfangen und unserem Verlangen zu geben.

Wenn wir diese Kluft zwischen uns entdecken, können wir das höhere Licht enthüllen, das darauf wirken wird. Das Licht korrigiert die Kluft und füllt sie mit dem Licht der Einheit. Unsere Wünsche vereinen sich und der Schöpfer offenbart Sich in ihnen.

Wenn wir diese Kluft nicht mit genug Kraft entdecken können, dann bedeutet das, dass wir uns auf der Ebene der „Patriarchen“ befinden, denen die Tora noch nicht gegeben wurde, d.h. in dem Zustand vor der Korrektur. Wir existieren nur dank der Unterstützung der höheren Kraft, die die Zeit erwartet, wo wir aus eigener Kraft Fortschritte machen können. Dies ist eine kurze Phase auf dem Weg zur Korrektur, die so schnell wie möglich abgeschlossen werden muss.

 

Aus dem 3. Teil der täglichen Kabbala Lektion, Thema „Die Liebe Gottes und die Liebe des Menschen“ 6/26/18

Von der Hilflosigkeit zum Schrei zum Schöpfer

Es gibt ein paar Übungen, um ein Gebet zum Schöpfer zu erreichen. Zuallererst ist es notwendig zu erkennen, dass wir wirklich eine Verbindung mit der höheren Kraft haben, und wir uns im Bereich ihrer Wirkung befinden. Ansonsten sind wir wie Kinder, die aus Naivität nicht einmal vermuten, dass die Mutter sie ständig beobachtet und denken, dass sie sich selbst überlassen sind. Die Gruppe muss uns immer das Gefühl geben, dass wir uns im Kraftfeld des Schöpfers befinden.
In Wirklichkeit füllt der Schöpfer die ganze Welt aus, aber dieses Gefühl ist vor uns verborgen. Dennoch sind Freunde und die Gruppe fähig, uns ein solches Gefühl zu geben. Und obwohl ich selbst meine Abhängigkeit vom Schöpfer nicht fühle, seine ununterbrochene Wirkung, wodurch er meine Existenz sichert, die mich lenkt und führt, kann die Gruppe diese Empfindungen in mir erwecken.
Wir müssen dem Freund zeigen, dass er eine Verbindung zum Schöpfer hat – und das ist das Wichtigste, alles andere ist lediglich ein Hilfsmittel. Dies führt zum Gefühl der eigenen Abhängigkeit von der höheren Kraft, zunächst noch egoistisch, für sich selbst, um sich selbst etwas Gutes zu tun. Danach fange ich an zu denken, um für „uns“ etwas besser zu machen, denn allein ist es unmöglich, den Schöpfer zu erwecken, sondern nur im Zehner.
Je mehr Zehner daran arbeiten, desto größer ist unsere Wirkung, unsere Chancen, die höhere Kraft zu erwecken. Wir fühlen, wie der Schöpfer sich uns nähert. So entwickeln wir nach und nach unsere Empfindungen, darin ist unser ganzes Leben, ganze spirituelle Entwicklung.

Aus der Morgenlektion 06/26/2018

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Dunkelheit vor der Morgendämmerung

Wir müssen nach solchen Veränderungen suchen, die uns zur Erkenntnis des Bösen, der Dunkelheit zwischen uns führen. Was bedeutet es, „die Morgendämmerung selbst zu erwecken (Dunkelheit vor der Morgendämmerung)“? Ich enthülle das Schwarze, die Dunkelheit, den Mangel in unseren Beziehungen, den ich wegen meiner Gewohnheiten zuvor noch nicht gesehen habe.
Aufgrund der vorgenommenen Änderungen wird es für mich unbequem, aber das bedeutet nicht, dass ich alles hinschmeiße und nicht mehr komme. Wenn wir die Morgendämmerung erwecken, schaffen wir einen Ort für das Gebet, wir lernen, den Schöpfer zu bitten. Denn das ist das Einzige, was wir brauchen: Mängel zum Vorschein zu bringen, die mit dem Weg zusammenhängen, deren Korrektur wir vom Schöpfer fordern, erbitten, damit Er uns voranbringt.
Wir werden uns in solchen Zuständen befinden, die wir alleine weder ändern noch korrigieren können. Aber wir werden herausfinden, was genau korrigiert werden muss, was mit uns passiert. Auf dem Weg der „Beschleunigung der Zeit“ (Achishena) muss man selbst nach der Dunkelheit suchen, wie ein gebückter alter Mann, der geht und nach etwas sucht, als ob er etwas verloren hätte. Wir müssen den Sonnenaufgang selbst erwecken, wir müssen lernen, selbstständig zu gehen, wie ein Baby, welches die ersten Schritte macht.
Das Ziel ist ein Gebet, um Hilfe vom Schöpfer zu bekommen. Wir können das beschleunigen, wenn wir den Sonnenaufgang selbst herbeiführen, indem wir die Dunkelheit vor dem Sonnenaufgang, den Mangel, enthüllen. Die Wahrnehmung des Mangels ist bereits ein Gebet, und vielleicht wird es so stark, dass wir eine Antwort vom Schöpfer erhalten und zu einem Dialog mit Ihm kommen, wie geschrieben steht: „Ich komme zum Geliebten und der Geliebte zu mir“.
Dies ist eine neue, sehr wichtige Phase: uns die richtige Einstellung gegenüber dem Schicksal, die richtige Anwendung der höheren Kraft beizubringen. Auf diese Weise tritt man in die Arbeit „Achishena“ ein, wenn wir nicht mehr einfach nach vorne gezogen oder von hinten geschoben werden, sondern unsere Schritte selbst initiieren und bestimmen.
Veränderungen zeigen Probleme auf, die im Inneren verborgen waren. Denn die gewohnten Mängel werden unauffällig und haben daher keine Chance auf eine Korrektur. Wenn aber diese Hindernisse plötzlich aufgedeckt werden, rufen sie ein Gebet zum Schöpfer um Hilfe wach, auf welches es eine Reaktion von oben gibt. Wir erheben MAN zum Schöpfer und empfangen von Ihm MAD. Dies sind bereits Handlungen, die uns mit dem Schöpfer verbinden und den Kontakt mit Ihm offenbaren.

 

Aus der Morgenlektion 06/26/2018

[#229072]

Gematria – Die Sprache für die Beschreibung der höheren Welt

Frage: Ist die Logik unserer Welt in der Spiritualität enthalten? Zum Beispiel, sind zwei plus zwei auch gleich vier?

Antwort: In der Spiritualität ist die Logik unserer Welt nicht enthalten. Dort gibt es keine Arithmetik, aber es gibt viele andere Berechnungen, abhängig davon, womit man arbeitet. Wir werden auf verschiedenen Stufen eine unterschiedliche Mathematik haben.

Frage: Ist die spirituelle Arithmetik die Gematria der Worte? Ist sie mit dem Wunsch verbunden?

Antwort: Natürlich, weil jeder Buchstabe an sich die Kombination verschiedener Proportionen der Kräfte des Gebens und Empfangens darstellt. Jeder Buchstabe schafft die eine oder andere besondere Grundform. Deshalb sind die 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets die Grundlage.

Die ersten neun Buchstaben entsprechen den neun Sefirot von Bina, die zweiten neun Buchstaben sind die neun Sefirot von Seir Anpin und die vier letzten Buchstaben sind die vier Sefirot von Malchut. Es gibt noch fünf zusätzliche Buchstaben, die aus dem Parssa gebildet werden.

Frage: Alle Elemente der Buchstaben: Punkt, horizontale Linie, vertikale Linie – sind alle diese Kräfte?

Antwort: Ja. Buchstaben repräsentieren eine bestimmte Kombination von Kräften des Gebens und des Empfangens. Es gibt keine andere Kombination.

Der Schöpfer schuf den Wunsch zu empfangen (der schwarze Punkt). Während des Entwicklungsprozesses der Verlangen hat Er ständig Einfluss darauf genommen und alle möglichen Kombinationen Seines Einflusses gesammelt. Deshalb, wenn der schwarze Punkt auf dem Hintergrund des weißen Lichts reflektiert wird, zeigt er die Korrelation zwischen dem höheren Licht und sich selbst, seinen Wünschen. Dies erzeugt die 22 Muster.

Die Gesetze der Gematria sind überall gleich, die zehn Sefirot verändern sich nicht. Aber das spiegelt sich nicht in der Mathematik unserer Welt wider. Die Gematria ist eine der Sprachen, die die höhere Welt und ihre Prozesse beschreibt. Sie ist die Sprache der Kabbala.

Aus der Kabbala-Lektion, 25.2.18

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