Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Warum muss der Mensch seine Natur korrigieren?

Frage: Warum muss ich als Mensch meine Natur korrigieren?

Antwort: Sie können nicht davor weglaufen. Wir werden nicht gefragt. Wie es heißt: „Du wirst nicht nach deinem Willen geboren, du lebst nicht nach deinem Willen, du wirst nicht nach deinem Willen sterben“.

Wir müssen lediglich unsere Bestimmung im Laufe unseres Lebens erfüllen und zwar nicht nur in einem Leben sondern in einer Reihe von Kreisläufen – das fortdauernde Wiederkehren in dieses Leben. Es kommt nicht auf uns an – sondern „auf Biegen und Brechen“.

Im Laufe der Geschichte wurden wir bis heute auf einem unbewussten Weg geführt. Wir haben uns egoistisch entwickelt, wir wurden vorwärts gedrängt, wir haben uns alle möglichen soziale Systeme, Familienarrangements und Kindererziehung ausgedacht. Wir entwickelten Technologien und alles Mögliche, bis wir zu einem Zustand gelangten, der uns erkennen ließ, dass diese Entwicklung uns ins Leere, zu Depressionen, Drogen und Selbstzerstörung führt. Das Ergebnis ist, die heutige globale Krise.

Im Prinzip ist es eine Krise der gesamten ausweglosen Entwicklung der Menschheit. Wir wurden nicht danach gefragt. Der Egoismus entwickelte sich und trieb uns so schnell an, dass wir nicht hinterher kamen. Nun hat er uns gezeigt, dass diese automatische, egoistische Entwicklung ziellos ist und nur dazu dient, zu verstehen, dass es eine Sackgasse ist.

Und was dann? Es stellt sich die Frage nach der nächsten Stufe der Existenz: „Wozu ist das alles gut?“ Die Menschen versuchen vor dieser Antwort wegzulaufen und verdrängen das mit Gedanken an Mode, Urlaub, Partys, an irgendetwas. Doch allmählich erschöpfen sich alle diese Ablenkungen. Die Menschen bleiben mit der Frage, „was ist der Sinn meiner Existenz, alleine. Das Leben hat keinen Sinn – dann ist es nicht lebenswert“.

Der Mensch kann das nicht loswerden. Es ist ein natürlicher Weg der Entwicklung, wir nähern uns ihm an. Immer mehr Menschen auf der Welt stellen sich diese Frage und können sie nicht verdrängen, den Kopf in den Sand stecken und weiterleben wie bisher. So funktioniert unsere Natur.

Dazu muss man nicht mehr oder weniger entwickelt, kein Psychologe, Wissenschaftler oder Intellektueller sein. Ich habe solche Menschen in Südamerika, in Afrika, überall getroffen. Ich habe Studenten aus der ganzen Welt. Es ist einfach an der Zeit.

Das Buch Sohar sagt, dass es unsere Generation ist, die beginnen wird, diese Frage ernsthaft zu stellen, also müssen wir die Kabbala für alle offenlegen.

Aus der Fernsehsendung „Großaufnahme, unsere Generation“

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Was ist eine gezielte Kritik?

Kritik ist ein Charakterzug, der in jedem von uns in dem einen oder anderen Maße vorhanden ist. Sie ist eine direkte Folge unserer egoistischen Natur. Der Egoismus drängt uns ständig dazu, uns mit anderen zu messen und zu testen, um die beste und bequemste Position in Bezug auf sie zu erlangen. Doch dieser ständige Vergleich sitzt als Last in unserem Kopf, hebt die Fehler hervor und ortet prompt die Unzulänglichkeiten in jeder Angelegenheit. 

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Die physische Auswirkung innerer Kämpfe


Frage: In der Vergangenheit kämpften Juden ständig darum, ihre Einheit zu bewahren. Warum, wie in der Tora beschrieben, kämpften sie anfangs mit äußeren Feinden und begannen dann, untereinander Kämpfe zu führen, mit denjenigen, die die hellenistische Kultur akzeptierten? 

Antwort: Alle jüdischen Kriege wurden von den angestammten Vertretern der Juden gegen diejenigen geführt, die sich vom Volk lösen und andere Werte verbreiten, aber auch Teil dieser Nation bleiben wollten.

Sie wollten das ganze Volk davon überzeugen, dass die neuen Werte, die die Hellenen oder die Römer hinein brachten, richtig seien. Und die Befürworter der Erhaltung ursprünglicher Werte des Volkes lehnten sich gegen sie auf. Es wurden Kriege untereinander geführt.

Zwischen Juden und Römern, Juden und Griechen gab es praktisch keine ernsthaften Kriege. Teilweise fanden sie später doch, eher mit den Römern als mit den Griechen, statt.

Der Widerstand, der das ganze Land erfasste, störte die Römer sehr, die damit nichts anzufangen wussten und deshalb ihre Gesandten, Verwalter, schickten, bis zu dem Punkt, dass sie gezwungen waren, Truppen zu entsenden. 

Frage: Es stellt sich so dar, als seien Konflikte, die es innerhalb des Volkes gab, eine Art Antwort, eine Reaktion der höheren Macht, die sich gerade darin manifestierte, dass die Griechen und Römer hierher kamen und ihre Geschäfte machten.

Können wir davon ausgehen, dass, wenn wir das alles auf unseren inneren Kampf übertragen, die „Griechen“ meine eigenen Wünsche sind?

Antwort: Alles, woraus ein Mensch besteht, sind seine Wünsche. Sie sind alle egoistisch und in ihnen unterscheidet man mehrere Stufen. Eine dieser Stufen wird als „Römer“, die andere als „Griechen“ usw. bezeichnet.

Wenn es dir als Jude nicht gelingt, mit ihnen fertig werden, dann wirst du unter ihren Einfluss fallen und in den Zustand des Krieges geraten. Es bleibt dir nichts übrig, als sie zu bekämpfen, und sie, dich, bis du durch diese Scharmützel ein bestimmtes Ergebnis erlangst.

Das bedeutet, wenn du diese Kriege nicht ideologisch, d.h. in dir selbst führen kannst, du gezwungen sein wirst, sie physischen, im außen zu führen.

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Aus der Fernsehsendung „Spirituelle Zustände“, 14.05.2021

Verantwortlich für alle


Frage: Um das Netz der Verbindung zwischen uns zu spüren, müssen wir uns in einem Zustand der gegenseitigen Bürgschaft befinden. Was ist das für ein Gefühl, für die anderen verantwortlich zu sein?

Antwort: „Ich bin für die andere verantwortlich“ bedeutet, dass ich meinen Teil in diesem Netzwerk so erfüllen muss, als ob ich voll dafür verantwortlich wäre.

Das bedeutet, dass jeder von uns, von seinem eigenen Punkt aus, von seinem eigenen Knoten in diesem Netzwerk, die Kontrolle darüber hat. Es wird durch mich, durch dich, durch ihn, durch alle, von einem spezifischen persönlichen Standpunkt aus gesteuert. Deshalb ist jeder dafür verantwortlich, d.h. für die ganze Welt.

Dies wird von jedem Menschen empfunden. In dem Maße, wie er sich diesem Zustand annähert, spürt er, dass er dieses Netzwerk, diese Seele, erfasst und sie sein innerer Zustand ist.

Jeder hat die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass alle zu einem einheitlichen Netzwerk der Verbindung zusammengeführt werden und die Eigenschaft des Gebens und der Liebe durch dieses Netzwerk verbreitet wird.

Frage: Ich bin also dafür verantwortlich, dass der Schöpfer sich den anderen Menschen offenbart?

Antwort: Ja.

Frage: Was sind die Zustände, die von den Wahrnehmungen des Schöpfers begleitet werden?

Antwort: Warme, gegenseitige Zustände: Gefühle von Ewigkeit, Vollkommenheit, Unterstützung und Beteiligung. Das ist das Gegenteil von dem, was wir normalerweise in unserer Welt erleben.

Frage: Was ist, wenn ich nicht immer verantwortlich sein kann?

Antwort: Dies wird schrittweise erlernt und wird als Prozess der Korrektur eines Menschen bezeichnet.

Frage: Aber ich sehe, dass es anderen Menschen schlecht geht: Krankheiten, Kriege. Bedeutet das, dass ich mich dafür verantwortlich fühle? Das ist doch beängstigend.

Antwort: Beängstigend oder nicht, das ist nicht die Frage. Es geht darum, ob es stimmt oder nicht.

Wenn jemand zu begreifen beginnt, dass das Netz der gemeinsamen Verbindung von ihm abhängt, bedeutet das gleichzeitig, dass er die Möglichkeit hat, es mit guter Kraft zu versorgen.

Aus der Fernsehsendung „spirituelle Zustände“, 17.12.2018

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Man wird nicht durch gute Taten berühmt


Bemerkung: Ilja schreibt: „Ich habe Ihren Clip gesehen, in dem Sie sagen, wenn man jemandem helfen möchte, sollte man im Gegenzug kein freundliches Verhalten erwarten, kein Geschenk, keine Dankbarkeit, nicht einmal ein einfaches „Danke“ – nichts. Bezeichnen Sie das wirklich als echte Hilfe?

Es ist unmöglich etwas Gutes zu tun, ohne dafür wenigstens einen dankbaren Blick oder ein Lächeln zu erwarten. Lieber Michael Laitman, das ist Utopie! Stimmen Sie zu, dass es so etwas nicht geben kann!“

Antwort: Ich verstehe Sie, es ist wirklich sehr schwierig oder sogar unmöglich. Wenn Sie aber der Ansicht sind, dass Sie dabei eine positive Kraft, einen guten Zustand in die Welt setzen, dann steigt Ihr Selbstwertgefühl, die Größe Ihrer Tat.

Frage: Erhöht das nicht den Stolz? [Rest des Beitrags lesen →]

Die zweidimensionale Welt


Frage: Derzeit wird in sozialen Medien über Themen der verborgenen Dimensionen, die es um uns herum gibt, ausführlich diskutiert. Viele Annahmen erden unterbreitet, einigen davon liegen Beweise zugrunde, anderen nicht. Welche geheime Dimensionen existieren aus der Sicht der Kabbala?

Antwort: Um uns herum existiert nur eine verborgene Dimension, dies ist die Eigenschaft des Gebens, die wir nicht einfach so aus uns selbst ausströmen (emanieren) können.

Wir leben in einer egoistischen Dimension, die die Eigenschaft des Empfangens für sich selbst des gesamten Guten, des notwendigen und nützlichen darstellt. Und die ihr entgegengesetzte Eigenschaft des Gebens ist uns gänzlich unbekannt. Hätten wir diese Eigenschaft noch zusätzlich zur Eigenschaft des Empfangens, dann könnten wir uns das gesamte Bild der Welt ganz klar vorstellen.

Frage: Ist das der Grund, warum der Mensch aktuell diese Dimensionen gar nicht wahrnimmt?

Antwort: Es gibt eine zweidimensionale Welt und nicht mehr als das. Eine Welt des Empfangens und des Gebens. Wenn sie sich jedoch gegenseitig ergänzen, entsteht daraus ein n-dimensionaler Raum. Alles kann nur in Bezug zum Menschen wahrgenommen werden.

Frage: Kann es eine mehrdimensionale Welt geben, in der es mich nicht gibt?

Antwort: Nein, sie existiert nur subjektiv, relativ zu Ihnen.

Frage: Kann es eine mehrdimensionale Welt geben, in der alle Menschen gut sind und in der alles korrigiert ist?

Antwort: Wenn man eine derartige Welt erschafft.

Frage: Bedeutet das, es hat immer beim Menschen seinen Anfang?

Antwort: Ja, natürlich. Der Mensch steht im Mittelpunkt.

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Anerkennung des Bösen


Frage: Je mehr ich mich dem Studium widme und mit der Gruppe verbunden bin, umso mehr habe ich das Gefühl, vom Ziel weiter entfernt zu sein, warum ist das so?

Antwort: Das ist die natürliche Phase, die sich „die Erkenntnis des Bösen“, nennt, weil der Mensch seinen wahren Zustand, seine Natur, entdeckt.

Wenn der Mensch mit dem Gedanken in die Gruppe gekommen ist, um noch etwas Wissen zu erwerben, beginnt er nun zu spüren, was für ein großer Egoist er ist, und dass er noch etwas dagegen tun, sich selbst korrigieren muss. Zuvor hat er nicht einmal daran gedacht. Nun sieht er, wie wenig er sich selbst im Griff hat, wie ihn irgendwelche Gedanken, irgendwelche Wünsche beherrschen, dass er ihnen nichts entgegenzusetzen hat.

Sogar dann, wenn er sich selbst schwört, immer an der Gruppe festzuhalten, mit der Gruppe verbunden zu sein, nach nur einer Minute ist das alles verschwunden, und er befindet sich aufs Neue in der Gewalt des Egoismus.

Es steht geschrieben: „Wer größer ist als sein Freund, dessen Verlangen ist noch größer“, und so kommen wir tatsächlich voran.

Wenn der Mensch das Gefühl hat, schlimmer geworden zu sein, bedeutet das: weil er jetzt näher am Ziel ist, hat er sich in Wirklichkeit gebessert. Und dennoch: bevor er seinen Egoismus nicht „getötet“ hat, bleibt er im Prinzip ein Niemand. Das heißt, dass er sich über ihn hinwegsetzen muss. Nachdem er die Kraft vom Schöpfer erhält, soll er beginnen sein Ego zu beherrschen, sich seinem Ego zu widersetzen. Wenn er es nicht tut, existiert er nicht, und das Ego, die Kraft des Schöpfers, verwaltet ihn und macht mit Ihm, was es will. 

Wir müssen dem ein Ende setzen.

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Alle Verbrechen der Welt sind in einem Menschen


Frage: Was bedeuten die Definitionen „du sollst nicht stehlen, ehebrechen, töten“? Was oder wer ist damit gemeint?

Antwort: Es geht um jeden von uns, denn wir töten, stehlen, ehebrechen jede Sekunde.

Es ist eine Tatsache, dass wir uns in unserem egoistischen, unkorrigierten Zustand befinden, das bedeutet, dass wir diese Handlungen durchführen.

Wenn ich meine Eigenschaft „töte, stehle ehebreche“, nicht korrigiert habe, dann bin ich dabei.

Es spielt keine Rolle, ob ich es verwirkliche oder nicht. Die spirituelle Beurteilung bewertet einen Menschen nach seinem Potenzial. Wenn es eine Eigenschaft in dir gibt, dass du jemanden in irgendeinem Zustand noch töten willst, bedeutet es, dass du jetzt tötest, du bist ein potenzieller Mörder.

Im Spirituellen brauchen wir nicht absichtlich einen Menschen in diesen Zustand bringen. Du bist ein Mörder, ein Vergewaltiger, ein Dieb und alles andere.

Jetzt machst du dir keine große Sorgen darüber. Aber es wird die Zeit kommen, in der du alle potenziellen, nicht realisierten Eigenschaften als verwirklichend in dir fühlen wirst: Jetzt töte, vergewaltige, raube, betrüge ich. Dann bekommst du das Gefühl, dass du an all dem Leiden in der Welt schuld bist und das kannst du nicht mehr ertragen.

Entsprechend, wie das Licht auf einen Menschen einwirkt, wird ihm gezeigt, wer er wirklich ist. Gleichzeitig wird ihm enthüllt, von welcher Quelle das Licht kommt. Dieser Unterschied woher das Licht kommt- vom Schöpfer- zeigt ihm das er sich in all seinen schrecklichen Eigenschaften befindet und er spürt in sich einen schrecklichen Zustand der Scham.

Diese Scham, die dich verbrennt, wird Hölle genannt. Es ist die Hölle. Deswegen ist der Mensch bereit, sie loszuwerden, aber es ist nicht so einfach.

In der Hölle gibt es elf Monate, das sind spirituelle Stufen, in denen ein Mensch den Zustand, „das Gegenteil zum Schöpfer“ durchläuft. Diese schrecklichen Empfindungen seines Unterschieds zum Schöpfer, lässt ihn innerlich so sehr brennen, dass er nach diesen elf Monaten seinen Zustand zur Ähnlichkeit mit dem Schöpfer korrigiert und in den Zustand gelangt, der „Paradies“ genannt wird.

Aus der Fernsehsendung „Die Kraft des Buches Sohar“ Nr. 9

(280260)

Die Zehn Gebote und der Schöpfungsakt


Aussage: Das Buch Zohar sagt, dass die Zehn Gebote den Zehn Schöpfungsakten entsprechen.

Antwort: Die Zehn Gebote sind die zehn grundlegenden Kriterien, nach denen wir unser inneres Abbild modellieren, das wir „Adam“ nennen (hebr. „dome“ – „dem Schöpfer ähnlich“).

Wir müssen also verstehen, was die Zehn Gebote sind. „Du sollst nicht stehlen“ – wo, auf der Straße? Oder „Du sollst nicht töten“ – wo, in einem Hinterhof? Und was ist mit „Du sollst nicht ehebrechen“? Handelt es sich möglicherweise um eine besondere innere Veränderung des Menschen, durch die er dem Schöpfer wirklich gleich wird? [Rest des Beitrags lesen →]

Warum gibt es den Hass?

Wohin man auch schaut, gibt es Hass. Es geht nicht mehr um die internationalen Beziehungen. Jetzt scheint die Gesellschaft in den Ländern in immer kleinere Teile zu zersplittern. Jeder glaubt das Monopol auf die Wahrheit zu haben, was ihn dazu berechtigt, jeden, der anders denkt, zu verhöhnen, zu verspotten, und vor allem zu hassen. Doch es gibt einen Grund für die Intensivierung des Hasses, denn ohne ihn werden wir uns nicht ändern wollen und können.

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