Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Verbindung durch Unterschiede

Erfolg hängt von der Verbindung mit der Gruppe ab, da die Umgebung uns mit vielen inneren Wahrnehmungen versorgt, die wir nicht mehr selbst erleben müssen.

Das liegt daran, dass wir jeden in uns einschließen und wenn ich mit zehn anderen Freunden verbunden bin, nehme ich alle persönlichen Zustände jedes Freundes auf. So komme ich voran.

Unsere Verbindung spart uns nicht nur Zeit, ohne sie werde ich niemals die spirituelle Geburt erreichen. Beginnend mit einem Samentropfen, geschieht das Wachstum des Körpers durch die Vermehrung der Zellen und deren Verbindung miteinander. Wir nennen das Entwicklung oder Wachstum. Alles hängt von der Verbindung zwischen uns ab.

Es ist gut, dass wir alle unterschiedlich sind, anders wahrnehmen, verstehen und reagieren. Das gibt uns die Möglichkeit, über alle Unterschiede hinweg ineinander eingeschlossen zu sein und dadurch ein integrales Gefäß zu formen – das gemeinsame Verlangen, das in einer sehr komplexen, vielschichtigen Weise organisiert ist, bereit, das Höhere Licht zu empfangen.

Schließlich kann die Offenbarung des Schöpfers nicht in einem individuellen Verlangen geschehen: es ist zu primitiv, eindimensional und flach.

Daher verbinden wir viele verschiedene, entgegengesetzte Eigenschaften miteinander.
Aus dieser Vielfalt der Verbindungen und verbundenen Qualitäten (die ihre Einzigartigkeit erhalten wollen, während sie gleichzeitig, unabhängig von ihren Unterschieden, verbunden sind) erschaffen wir ein komplexes, spirituelles Gefäß, das es wert ist, den Schöpfer zu offenbaren.

Deshalb ist unsere Verbindung zueinander so wichtig: diese Verbindung erbaut das spirituelle Gefäß (Kli). Der Schöpfer, das Höhere Licht, füllt den gesamten Raum.

Das Problem besteht nur darin, wie wir aus unserem egoistischen Verlangen zur Ähnlichkeit mit dem Licht kommen und es entsprechend der Ähnlichkeit unserer Qualitäten annehmen können.

Dies wird gerade durch die Vielzahl der widersprüchlichen Qualitäten erreicht, die trotz ihrer Unterschiede mit einem gemeinsamen Ziel verbunden sind: den Schöpfer in unserer Verbindung zu offenbaren. Die Verbindung zueinander wird „der Schöpfer“ (Bore) genannt, das heißt „komm und siehe“ (Bo-Re).

Daher sollten wir die Vorbereitung, die die Natur geschaffen hat, wertschätzen, das heißt, das Zerbrechen der gemeinsamen Seele und die Möglichkeit, verschiedene Verlangen für ein Ziel zu vereinen: die Offenbarung des Schöpfers. Unsere Einheit erlaubt es uns, die Form der Verbindung zu schaffen, die der Schöpfer genannt wird.

 

Aus Teil 1 der täglichen Kabbala-Lektion 18.3.2018
Schriften von Rabash, Vol.2, Artikel 19, „Komm zum Pharao“

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„Ich schlafe, aber mein Herz ist wach…“

Jeder Mensch entscheidet selbst, was er als Tag und was er als Nacht betrachtet: was gut, was schlecht für ihn ist. Manchmal wird ihm Erweckung zuteil, Erhebung des Geistes, großes Licht und er versteht, wie wunderbar es ist, sich der Spiritualität zu nähern und sich an ihr zu erfreuen. Er nennt es Tag, aber in Wirklichkeit ist es nur Licht in seinem egoistischen Verlangen. Egoismus genießt und das wird nicht spiritueller Fortschritt genannt.

Oder vielleicht fühlt er sich im Dunkeln, erschöpft, aber gefühlsmäßig versteht er, dass dieser Zustand dem Vorankommen nützlich ist. Und obgleich es ihn zu genießen verlangt, durchlebt er unangenehme Gefühle; es wird gesagt: “Ich schlafe, aber mein Herz ist wach…“ Das  Verlangen nach Genuss führt zum Gefühl der Dunkelheit, aber der Punkt im Herzen empfindet Licht. Dieser Mensch versteht, dass die Dunkelheit nützlich für ihn ist, der Abstieg geht dem Aufstieg voran, und er soll sogar noch größere Verlangen dafür vorbereiten. Und das Verlangen kommt aus der Erfahrung der Dunkelheit.

Daher hängt alles davon ab, wie ein Mensch bewertet, was er als Tag und was er als Nacht ansieht – in seinem schlafenden egoistischen Herzen oder im Punkt im Herzen, der brennt und sich nach Spiritualität sehnt.

Wenn der Mensch dann beginnt, das eine vom anderen zu trennen, dann hat er zwei Bezugspunkte, gemäß derer er streben und sich exakt auf das Ziel ausrichten kann. Ein Punkt ist das Ego. Und es ist gut, dass Egoismus sich schlecht anfühlt. Je schlechter ich mich in meinem Egoismus fühle, desto größer wird mein Verlangen (Awiut), über welchem der Punkt, der das Ziel sucht, existiert.

Die Hauptsache besteht darin, diese zwei Punkte zu trennen und sie die ganze Zeit genau einander gegenüber zu halten, um herauszufinden, mit welchem ich mich identifiziere. Wähle ich die Richtung, die mich zum Schöpfer führt, obwohl mein Weg in der Dunkelheit liegt, halte ich das für richtig?     Dann kann ich sicher sein, dass ich mich richtig bewege, denn mein Egoismus hat kein Interesse, sich dorthin zu stürzen, vergleichbar einem Dieb, der allen Leuten voranläuft und ruft:“Haltet den Dieb!“

Mein Ego will keine Dunkelheit, und ich erhebe mich übers Ego, über den Verstand und wünsche mir mein Geben, um über dem Empfangen zu stehen. Und das ist ein guter Zustand, in welchem mein Tag und der Tag des Schöpfers identisch sind.

Und wenn ich daran leide, mich schlecht zu fühlen und kein Interesse an Fortschritten zu haben, bedeutet es, dass ich meinem Verlangen nach Genuss, meinem Ego folge. Ich laufe dorthin, wo mich mein egoistisches Herz, aber nicht der Punkt im Herzen mich ruft. Das ist der Unterschied.

Wir sollen versuchen, uns in zwei Teile zu teilen: Da ist der Punkt im Herzen, der treu am Ziel festhält, am Geben in jeder Situation, was auch immer geschieht, und da ist das Herz selbst, immer begierig zu empfangen. Sein Appetit wächst ständig. Dunkelheit herrscht in meinem Herzen, aber da ist ein Lichtstrahl im Punkt im Herzen, das bedeutet, dass ich die richtige Richtung eingeschlagen habe. Und ich vollende diesen Weg mit der Hilfe der Umgebung, der Gruppe, der Kraft von außen, die nötig sind, um den Punkt im Herzen aus dem egoistischen Herzen heraus zu ziehen und ihn in die Richtung des Ziels zu bringen.

 

Aus der Vorbereitung zum täglichen Kabbalaunterricht 4/5/12

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Das Ergebnis des Kongresses „Anhaftung an den Oberen“

Das Ergebnis des Kongresses: das Fazit, dass „es niemanden außer dem Schöpfer gibt“. Wir müssen das jeden Moment unseres Lebens entscheiden und sicher sein, dass Er gut und Gutes tuend ist, so dass wir Ihn in all Seinen Handlungen rechtfertigen.

Das ist die allererste Bedingung, mit der die Wissenschaft der Kabbala anfängt, mit dem Artikel „Es gibt niemanden außer Ihm“, und alles, was von uns auf dem Pfad verlangt wird, ist, nur dieses zu erkennen.

Das Einzige, was sich ändert, sind die Bedingungen, unsere inneren und äußeren Zustände. (In Wirklichkeit gibt es nur einen Zustand, aber wir nehmen seine Teilung in innere und äußere Zustände wahr).

Um anzufangen, mit diesem Prinzip „es gibt niemanden außer Ihm, der Gute, der Gutes tut“ zu leben, ist es notwendig, in einer Gruppe von zehn Menschen zu arbeiten. Und dieser Zustand beginnt auf der Stufe eines „Embryos“ (Ibur), in dem ich mich in allem nach dem obigen Prinzip annulliere.

Es bedeutet, dass ich mich bei jedem Umstand, den Er vor mich stellt, an den Oberen anhefte und mich vollständig annulliere. Auf diese Weise werde ich zum spirituellen Embryo.

Diesen Zustand versuchen wir zu erreichen und deshalb sprechen wir während des Kongresses nur darüber: wie so ein Zustand zu erreichen ist, was für Beziehungen in der Gruppe sein sollten, was jeder den anderen schuldet usw.

Es ging alles darum, den Zustand „Es gibt niemanden außer Ihm, der gut ist und Gutes tut“ zu erreichen auf der Stufe eines Embryos.

Warum haben wir so lange über etwas gesprochen, das in einer halben Minute gesagt werden könnte?

Die Sache ist die, dass dieser Zustand nicht in einer einzelnen Person verwirklicht wird, sondern in der Verbindung unter vielen von uns. In diesem Zusammenhang zeigen sich in der Verbindung Probleme, weil wir hier unseren Bruch enthüllen.

Die ganze Arbeit im Aufbau des Prinzips „Es gibt niemanden außer Ihm, der Gute, der Gutes tut“ liegt darin, die zerbrochenen Wünsche zu verbinden, so dass Er zwischen uns realisiert wird. Er ist zwischen uns und nicht in jedem von uns.

Es reicht nicht zu sagen, dass ich an den Schöpfer angehaftet bin, dass ich morgens mit dem Gedanken an Ihn aufwache und alles als von Ihm kommend akzeptiere.

Es reicht für jetzt, aber es ist eine abstrakte Idee, keine praktische Handlung. Wenn ich dieses Prinzip tatsächlich in seinem richtigen Zustand erkennen will, muss ich das in der Gruppe tun. Darum geht es in der gesamten Arbeit. Deshalb ist es notwendig für uns, einen Kongress für die gemeinsame Arbeit abzuhalten.

Es reicht nicht, allein die Artikel zu lesen oder sie sogar auswendig zu lernen. Die Hauptsache ist, sie zwischen uns zu verwirklichen. Zusammen beginnen wir, mehr und mehr Informationen aus den Artikeln herauszuarbeiten und jedes Mal nehmen wir etwas Neues wahr: tiefer und tiefer.

 

Vom 1.Teil der täglichen Kabbalalektion  7.1.2018

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Studium, Arbeit und Verbreitung

Drei Fragen, die ich zum Studium, der Arbeit und der Verbreitung erhielt

Frage: Spielt es eine Rolle, wieviel Zeit ich mit dem Lernen verbringe – zwei Stunden oder eine halbe Stunde? Werde ich mehr Or Makif (Umgebendes Licht) anziehen, wenn ich zwei Stunden lang lerne?

Meine Antwort: Es reicht aus, zwischen ein bis drei Stunden pro Tag zu lernen. Das Wichtigste ist deine Absicht während des Studiums. Lies die „Einführung in Talmud Eser Sefirot“, die Punkte 10-20, die dies erörtern. Du solltest deine Zeit so aufteilen, dass die eine Hälfte davon für das Studium und die andere Hälfte für die Verbreitung der Kabbala in der Welt verwendet wird. Und es ist am besten, beides in einer Gruppe zu tun – entweder physisch oder virtuell.

Frage: Nach dem Kabbalaunterricht sind wir mit dem Leben, der Arbeit oder der Schule konfrontiert. Was soll ich machen, wenn ich in der Schule bin?

Meine Antwort: Alle Gedanken über die Kabbala beiseite schieben und nur das tun, was du tun sollst. Später wirst du die beiden richtig kombinieren können.

Frage: Kann ich verbreiten, auch wenn ich immer noch nicht verstehe, worüber die Kabbala spricht?

Meine Antwort: Das Verständnis wird allmählich zu dir kommen, genau in dem Maße, wie du dich an der Verbreitung beteiligst. Schau dir das Beispiel von Joshua an – er half Moshe, das Wissen zu verbreiten, half dabei, Dinge zu arrangieren, aber er selbst studierte nicht. Indem er half, meisterte er das Wissen und wurde Moshes Nachfolger – der spirituelle Führer der Nation. Kabbala wird nicht durch Fleiß und intellektuelles Verständnis weitergegeben, sondern durch den Wunsch, in diesem Wissen zu sein: Verlangen = Kli! Deshalb wird über die Kabbala geschrieben: „Es ist nicht der Kluge, der versteht (sondern der, der danach strebt).“

Die Bestandteile eines korrekten Gebets

Frage: Was sollte die Gruppe tun, um sich auf richtige Weise an den Schöpfer zu wenden?

Antwort: Die Gruppe muss jedes ihrer Mitglieder beeinflussen und die notwendigen Bedingungen zur Enthüllung des MAN (Gebet) bereitstellen. Das heißt, es muss folgendes geklärt werden:

  • Was ist der Schöpfer? Wer ist der Schöpfer?
  • Wie genau wende ich mich an Ihn; mit welcher Bitte? Das bedeutet, dass es ein Gebet von vielen für viele sein muss.
  • Wie genau sollte man innerhalb eines sehr engen Bereiches fragen? Wenn ich mich an den Schöpfer wenden möchte, muss ich dies in einem extrem schmalen Bereich entsprechend der Bitte tun.

Zuerst muss ich mich selbst darauf vorbereiten, mich an jemanden mit sehr hohen Qualitäten zu wenden. Meine Furcht ist keine tierische Angst vor Ihm, sondern eine Verehrung seiner spirituellen Erhabenheit.

Mein Gebet muss durch die Gruppe gehen, für die ich bete, so wie es ein Vater für seine geliebten Kinder tut. Dadurch werde ich dem Schöpfer ähnlich, indem ich mich der Form Seiner Eigenschaften angleiche und Anhaftung an Ihn erlange.

Er ist der Gebende, und ich möchte ebenfalls geben. Wir haben ein gemeinsames Feld, in dem wir für unser Geben arbeiten.

Mein Einsatz für das Geben ist der Mangel, eine Bitte an Ihn, den anderen zu geben. Und Er ist glücklich, ihnen wegen meiner Bitte zu geben, denn meine Bitte eröffnet Ihm die Möglichkeit zu schenken. Die ganze Welt ist in Aufruhr mit Problemen und Krisen: wir sehen also, was für ein weites Arbeitsfeld wir haben.

 

Aus der täglichen Kabbalalektion, Schriften von Rabash 7.4.14

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Nach den Regeln des Schöpfers spielen

Frage: Das ganze Leben ist ein Spiel. Spielen wir auch in Bezug auf den Schöpfer?

Antwort: Das Spiel mit dem Schöpfer besteht darin, dass ich einverstanden bin, alles was Er von mir will durchzuführen. Er treibt mich in diesem Spiel voran. Obwohl ich keine Kontrolle über das Licht habe, bin ich bereit, nach Seinen Regeln zu spielen.

Frage: Warum wird das ein Spiel genannt?

Antwort: Ich habe keine Kraft irgendetwas umzusetzen. Indem ich meine Wünsche ausdrücke, veranlasse ich den Schöpfer zum Handeln.

Was bedeuten dann alle Bitten und Gebete? Ich befinde mich in einem Zustand und stelle mir einen anderen Zustand vor – das ist schon ein Spiel. Ich spiele, als ob ich mich auf der nächsten Stufe, dem gewünschten Zustand befinde und mich darin einkleide.

Frage: An was müssen wir in der aktuellen Entwicklungsphase der Gruppe festhalten?

Antwort: Ihr sollt auf eine richtige Art die Gruppe spielen.

Aus dem TV-Programm „Die letzte Generation“, 30.05.2018

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Die Etappen der Entwicklung – das Minireferat

Auf der ersten Etappe hat der Mensch weder den Schöpfers, noch die Gruppe, er wünscht einfach, die Genüsse zu bekommen.
Auf der zweiten Etappe ist er schon bereit, für das Erhalten zu geben, für ihn ist aber nicht das Geben, sondern die Füllung wichtig. Sie ist sein Ziel eben.
Auf der dritten Etappe wacht der Mensch auf: er hat den Schöpfer, Reschimo, den Punkt im Herzen. Er möchte nicht mehr erhalten, strebt nach etwas Neuem. Das Neue will er auch für sich bekommen, er teilt aber der Selbstsucht weniger Aufmerksamkeit zu.
Auf der vierten Etappe beginnt der Mensch, mit der Gruppe zu arbeiten. Zwischen der dritten und vierten Etappe liegen viele Zustände der Verzweiflung, die von der Unfähigkeit heraus, die Geisteswelt zu finden, herbeigerufen ist.
Infolge dieser Verzweiflung, versteht der Mensch, dass es keinen Ausgang gibt, weil er alleine keinen Erfolg erzielen kann, denn hierfür ist die Gruppe notwendig, die das einzige wirksame Mittel darstellt. Er ist schon bereit, vor ihr den Kopf niederzubeugen. Dieser Übergang kann aber einige Jahre dauern.
Und dann beginnt der Mensch sich auf das Geben der Gruppe zu konzentrieren, in der auch der Schöpfer verborgen ist, so dass er das Geben und das Empfangen um zu geben erreicht.

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