Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Gruppe'

Zwischen einem Menschen und der höheren Kraft

Gruppe = 10 + Menschheit

Die Gruppe befindet sich zwischen einem Mensch und der höheren Kraft. Ein Mensch hat keine Chance, mit der höheren Kraft zu arbeiten, sie zu empfangen oder ihr zu geben, wenn er die Gruppe umgeht. Auch wenn es scheint, dass er vor zehn Jahren allein war, gehörte er immer noch zur Gruppe, es  war nur vor ihm verborgen. Wenn er jetzt in einer zufälligen Gruppe sitzt, dann tauchen verschiedene Gelegenheiten auf, um eine Verbindung mit dem Schöpfer herzustellen.

Die Gruppe ist immer da. Sie heißt Adam (Mensch). Die Gruppe ist das gesamte System: ein Zehner und die gesamte Menschheit. Wenn also jemand vom Schöpfer für sich selbst bitten möchte, unter Umgehung der Gruppe, dann liegt er falsch. Nichts Ernsthaftes wird daraus entstehen, wie bei einem Anfänger. Wenn ein Mensch wirklich eine Verbindung mit dem Schöpfer herstellen möchte, muss sie sich der Gruppe anschließen und den Schöpfer darin offenbaren.

Wir werden nie in der Lage sein, irgendeinen Bereich oberhalb der Gruppe zu fühlen, denn der Schöpfer befindet sich in ihr. Eine Gruppe ist eine permanente Struktur, aber sie ist verborgen und der Schöpfer ist auch ein permanentes Element, und Er ist verborgen. Die Gruppe hat angeblich eine körperliche Manifestation, als ob wir Freunde sehen. Aber in dem Moment, in dem sich die wahre Gruppe – der spirituelle Bereich, die spirituelle Qualität und die höhere Kraft – uns offenbart, wird der Schöpfer auch in ihr offenbart werden. Das Eine kann ohne das Andere nicht existieren.

 

Aus dem 1. Teil der täglichen Kabbala Lektion 6/29/18,
Thema: „Von der Hilflosigkeit zum Schrei zum Schöpfer“

Die Liebe Gottes und die Liebe des Menschen

Wenn wir die Einheit anstreben, um den Gedanken des Schöpfers zu erfüllen und die Schöpfung zur Korrektur zu bringen, dann werden wir sehen, dass wir das nicht alleine tun können. Deshalb wenden wir uns mit einem Gebet an die höhere Kraft, wir erheben MAN, und dann erhalten wir als Antwort auf MAN die Kraft für die Einheit.

In dieser Einheit, die mit Hilfe des reformierenden Lichts namens Tora erreicht wird, beginnen wir, das spirituelle Leben, die höhere Stufe, den Schöpfer zu offenbaren. Das heißt, die höhere Kraft des Gebens und der Liebe wird in der richtigen Verbindung zwischen den Teilen der kollektiven Seele enthüllt. Und wir enthüllen eine Kraft der Einheit und des Lichts, die 620 mal größer ist. Mit anderen Worten: Der Schöpfer wird uns 620 Mal kraftvoller offenbart als vorher und deshalb können wir ihn endlich bemerken, fühlen und uns mit Ihm verbinden.

Wenn wir kein großes Bedürfnis nach Korrektur haben und unsere Nähe zueinander nicht die notwendige Stärke erreicht, um das reformierende Licht anzuziehen, dann werden wir die Tora nicht erhalten. Die Tora ist eine besondere Kraft des Lichts, die auf unser Streben nach Einheit einwirkt, wenn wir es sehr wünschen, aber immer noch entdecken, dass wir es nicht erreichen können.

Der Unterschied zwischen dem Verlangen und der Realität, die Schmerz auslöst und ein enormes Korrekturbedürfnis in uns hat, heißt MAN (weibliche Gewässer). Mit anderen Worten, der große Unterschied zwischen Malchut (der weiblichen Eigenschaft) und Bina (Wasser) wird offenbart. Wir wollen uns sehr vereinen, auf die Ebene von Bina aufsteigen, aber wir befinden uns auf der Ebene von Malchut. Und diese Kluft löst eine Reaktion des Schöpfers aus, die höhere Kraft, das sich reformierende Licht, das auf die Kluft einwirkt, die wir zwischen Malchut und Bina entdeckt haben, zwischen unserem natürlichen Verlangen zu empfangen und unserem Verlangen zu geben.

Wenn wir diese Kluft zwischen uns entdecken, können wir das höhere Licht enthüllen, das darauf wirken wird. Das Licht korrigiert die Kluft und füllt sie mit dem Licht der Einheit. Unsere Wünsche vereinen sich und der Schöpfer offenbart Sich in ihnen.

Wenn wir diese Kluft nicht mit genug Kraft entdecken können, dann bedeutet das, dass wir uns auf der Ebene der „Patriarchen“ befinden, denen die Tora noch nicht gegeben wurde, d.h. in dem Zustand vor der Korrektur. Wir existieren nur dank der Unterstützung der höheren Kraft, die die Zeit erwartet, wo wir aus eigener Kraft Fortschritte machen können. Dies ist eine kurze Phase auf dem Weg zur Korrektur, die so schnell wie möglich abgeschlossen werden muss.

 

Aus dem 3. Teil der täglichen Kabbala Lektion, Thema „Die Liebe Gottes und die Liebe des Menschen“ 6/26/18

Wohin geht die Seele des Menschen nach dem Tod?

Frage vom Facebook an Dr. Laitman: Wenn ein Mensch stirbt, wohin geht dann seine Seele?

Meine Antwort: Die Seele geht nirgendwohin, weil es sie nie gab. Die Seele ist die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer. Also die Verlangen in mir, die ich so formen kann, dass sie in einem gewissen Ausmaß dem Schöpfer ähnlich werden, nennt man die Seele. Das ist die Eigenschaft des Geben und der Liebe zu allem, was sich außerhalb von mir befindet.
Mit anderen Worten: wenn du aus dem Rahmen deines Egoismus hin zum Geben und zur Liebe austrittst und hin zur Anteilnahme gegenüber denjenigen, die in dein Ego überhaupt nicht eingraviert sind, dann nennen sich deine Eigenschaften, die sich in diesem besonderen Moment zusammen organisiert haben (weil sie sich ständig verändern), „die Seele“.

Bemerkung: Wenn man das hört, dann werden die Menschen, die sich der Existenz ihrer Seele sicher sind und die meinen, solch ein Verhältnis zu ihrer Umgebung zu haben, betrübt sein. 

Meine Antwort: Bei dem einfachen Menschen gibt es keine Seele. Der Mensch an sich ist einfach ein Tier. Er hat einen vitalen Bestandteil, der zusammen mit den Zellen seines tierischen Körpers stirbt.
Die Seele aber muss man innerhalb eines Lebens erlangen. Uns wird dieses Leben oder andere Zustände (also die nächsten Leben) dazu gegeben, damit wir unsere Seele erlangen.

Frage: Ist das der Sinn des Lebens eines Menschen?

Meine Antwort: Der Sinn des Lebens eines Menschen besteht nur darin, aus seinen egoistischen Verlangen altruistischen Verlangen zu erschaffen, die sich dann die Seele nennen werden.

 

Aus dem TV Programm “Neuigkeiten von Dr. Michael Laitman” 4/17/18

[228903]

Von der Hilflosigkeit zum Schrei zum Schöpfer

Es gibt ein paar Übungen, um ein Gebet zum Schöpfer zu erreichen. Zuallererst ist es notwendig zu erkennen, dass wir wirklich eine Verbindung mit der höheren Kraft haben, und wir uns im Bereich ihrer Wirkung befinden. Ansonsten sind wir wie Kinder, die aus Naivität nicht einmal vermuten, dass die Mutter sie ständig beobachtet und denken, dass sie sich selbst überlassen sind. Die Gruppe muss uns immer das Gefühl geben, dass wir uns im Kraftfeld des Schöpfers befinden.
In Wirklichkeit füllt der Schöpfer die ganze Welt aus, aber dieses Gefühl ist vor uns verborgen. Dennoch sind Freunde und die Gruppe fähig, uns ein solches Gefühl zu geben. Und obwohl ich selbst meine Abhängigkeit vom Schöpfer nicht fühle, seine ununterbrochene Wirkung, wodurch er meine Existenz sichert, die mich lenkt und führt, kann die Gruppe diese Empfindungen in mir erwecken.
Wir müssen dem Freund zeigen, dass er eine Verbindung zum Schöpfer hat – und das ist das Wichtigste, alles andere ist lediglich ein Hilfsmittel. Dies führt zum Gefühl der eigenen Abhängigkeit von der höheren Kraft, zunächst noch egoistisch, für sich selbst, um sich selbst etwas Gutes zu tun. Danach fange ich an zu denken, um für „uns“ etwas besser zu machen, denn allein ist es unmöglich, den Schöpfer zu erwecken, sondern nur im Zehner.
Je mehr Zehner daran arbeiten, desto größer ist unsere Wirkung, unsere Chancen, die höhere Kraft zu erwecken. Wir fühlen, wie der Schöpfer sich uns nähert. So entwickeln wir nach und nach unsere Empfindungen, darin ist unser ganzes Leben, ganze spirituelle Entwicklung.

Aus der Morgenlektion 06/26/2018

[#229072]

Dunkelheit vor der Morgendämmerung

Wir müssen nach solchen Veränderungen suchen, die uns zur Erkenntnis des Bösen, der Dunkelheit zwischen uns führen. Was bedeutet es, „die Morgendämmerung selbst zu erwecken (Dunkelheit vor der Morgendämmerung)“? Ich enthülle das Schwarze, die Dunkelheit, den Mangel in unseren Beziehungen, den ich wegen meiner Gewohnheiten zuvor noch nicht gesehen habe.
Aufgrund der vorgenommenen Änderungen wird es für mich unbequem, aber das bedeutet nicht, dass ich alles hinschmeiße und nicht mehr komme. Wenn wir die Morgendämmerung erwecken, schaffen wir einen Ort für das Gebet, wir lernen, den Schöpfer zu bitten. Denn das ist das Einzige, was wir brauchen: Mängel zum Vorschein zu bringen, die mit dem Weg zusammenhängen, deren Korrektur wir vom Schöpfer fordern, erbitten, damit Er uns voranbringt.
Wir werden uns in solchen Zuständen befinden, die wir alleine weder ändern noch korrigieren können. Aber wir werden herausfinden, was genau korrigiert werden muss, was mit uns passiert. Auf dem Weg der „Beschleunigung der Zeit“ (Achishena) muss man selbst nach der Dunkelheit suchen, wie ein gebückter alter Mann, der geht und nach etwas sucht, als ob er etwas verloren hätte. Wir müssen den Sonnenaufgang selbst erwecken, wir müssen lernen, selbstständig zu gehen, wie ein Baby, welches die ersten Schritte macht.
Das Ziel ist ein Gebet, um Hilfe vom Schöpfer zu bekommen. Wir können das beschleunigen, wenn wir den Sonnenaufgang selbst herbeiführen, indem wir die Dunkelheit vor dem Sonnenaufgang, den Mangel, enthüllen. Die Wahrnehmung des Mangels ist bereits ein Gebet, und vielleicht wird es so stark, dass wir eine Antwort vom Schöpfer erhalten und zu einem Dialog mit Ihm kommen, wie geschrieben steht: „Ich komme zum Geliebten und der Geliebte zu mir“.
Dies ist eine neue, sehr wichtige Phase: uns die richtige Einstellung gegenüber dem Schicksal, die richtige Anwendung der höheren Kraft beizubringen. Auf diese Weise tritt man in die Arbeit „Achishena“ ein, wenn wir nicht mehr einfach nach vorne gezogen oder von hinten geschoben werden, sondern unsere Schritte selbst initiieren und bestimmen.
Veränderungen zeigen Probleme auf, die im Inneren verborgen waren. Denn die gewohnten Mängel werden unauffällig und haben daher keine Chance auf eine Korrektur. Wenn aber diese Hindernisse plötzlich aufgedeckt werden, rufen sie ein Gebet zum Schöpfer um Hilfe wach, auf welches es eine Reaktion von oben gibt. Wir erheben MAN zum Schöpfer und empfangen von Ihm MAD. Dies sind bereits Handlungen, die uns mit dem Schöpfer verbinden und den Kontakt mit Ihm offenbaren.

 

Aus der Morgenlektion 06/26/2018

[#229072]

Gematria – Die Sprache für die Beschreibung der höheren Welt

Frage: Ist die Logik unserer Welt in der Spiritualität enthalten? Zum Beispiel, sind zwei plus zwei auch gleich vier?

Antwort: In der Spiritualität ist die Logik unserer Welt nicht enthalten. Dort gibt es keine Arithmetik, aber es gibt viele andere Berechnungen, abhängig davon, womit man arbeitet. Wir werden auf verschiedenen Stufen eine unterschiedliche Mathematik haben.

Frage: Ist die spirituelle Arithmetik die Gematria der Worte? Ist sie mit dem Wunsch verbunden?

Antwort: Natürlich, weil jeder Buchstabe an sich die Kombination verschiedener Proportionen der Kräfte des Gebens und Empfangens darstellt. Jeder Buchstabe schafft die eine oder andere besondere Grundform. Deshalb sind die 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets die Grundlage.

Die ersten neun Buchstaben entsprechen den neun Sefirot von Bina, die zweiten neun Buchstaben sind die neun Sefirot von Seir Anpin und die vier letzten Buchstaben sind die vier Sefirot von Malchut. Es gibt noch fünf zusätzliche Buchstaben, die aus dem Parssa gebildet werden.

Frage: Alle Elemente der Buchstaben: Punkt, horizontale Linie, vertikale Linie – sind alle diese Kräfte?

Antwort: Ja. Buchstaben repräsentieren eine bestimmte Kombination von Kräften des Gebens und des Empfangens. Es gibt keine andere Kombination.

Der Schöpfer schuf den Wunsch zu empfangen (der schwarze Punkt). Während des Entwicklungsprozesses der Verlangen hat Er ständig Einfluss darauf genommen und alle möglichen Kombinationen Seines Einflusses gesammelt. Deshalb, wenn der schwarze Punkt auf dem Hintergrund des weißen Lichts reflektiert wird, zeigt er die Korrelation zwischen dem höheren Licht und sich selbst, seinen Wünschen. Dies erzeugt die 22 Muster.

Die Gesetze der Gematria sind überall gleich, die zehn Sefirot verändern sich nicht. Aber das spiegelt sich nicht in der Mathematik unserer Welt wider. Die Gematria ist eine der Sprachen, die die höhere Welt und ihre Prozesse beschreibt. Sie ist die Sprache der Kabbala.

Aus der Kabbala-Lektion, 25.2.18

[229108]

Sehnsucht nach dem Schöpfer

Frage: Wird meine Sehnsucht nach der Wahrnehmung des Spirituellen, des Schöpfers, mit der Zeit ab- oder zunehmen?

Antwort: Die Sehnsucht nach dem Schöpfer wächst. Bis ich die Spiritualität erreicht habe, befinde ich mich ständig in einem zunehmenden Verlangen danach, in Verwirrung und in Missverständnissen.

Frage: Wenn die Sehnsucht wächst, nehme ich das mit Freude wahr?

Antwort: Hier gibt es verschiedene Nuancen, von denen du keine Notiz mehr nehmen wirst, du wirst aufhören, darauf zu achten.
Natürlich gibt es in der Gruppe alle möglichen Momente: traurige, lustige, nervige usw. aber Freunde müssen verstehen, dass sie sich in einem angespannten inneren Zustand befinden, sie müssen all dies durchmachen, und auf sie kommt noch vieles zu.

 

Aus dem Unterricht in Russisch, 18.02.2018

[#228562]

Arbeit in Abstimmung mit dem Licht

Die Wissenschaft der Kabbala beschreibt das Geschöpf von dem Niveau der Unendlichkeit (Ejn Sof) angefangen. Darin ist alles beinhaltet und die Unendlichkeit existiert in Bezug auf den Schöpfer. In der Unendlichkeit gibt es das Licht und das Gefäß, die in einer wunderbaren Einheit existieren: sie sind gleich und unterstützen sich gegenseitig, sie formen einander. So gibt es kein Licht ohne Gefäß und kein Gefäß ohne Licht. Das ist ihr ständiger Zustand.

Und um fortan ein Gefäß zu erhalten, das in der Unendlichkeit erschaffen wurde und das in Einheit mit dem Schöpfer gründet, im Bewusstsein und Verständnis seines Zustandes, wurden fünf Welten (Verhüllungen) erschaffen:

Adam Kadmon (A’’K), Azilut, Brija, Yezira und Assija (ABYA).

Und diese Welt befindet sich unter allen Welten, abgetrennt von ihnen. Wir sind völlig von dem spirituellen System abgetrennt, wir verstehen absolut nicht wo wir uns befinden und was in diesem System geschieht.

Die Barriere über uns nennt sich “Machsom”. Er bestimmt die Realität, in die wir geboren werden und in der wir leben: unsere jetzige Stufe der Entwicklung, die von Generation zur Generation verläuft.

Ein einziges Licht der Unendlichkeit füllt das gesamte Gefäß der Unendlichkeit. Sie sind eine Einheit.

Auf uns aber wirkt das Licht der Unendlichkeit in Form des Umgebenden Lichtes (Or Makif – O’’M), das uns zur Entwicklung erweckt. Wir hängen von ihm ab und wir sollen auf dieser Etappe studieren, wie wir mit diesem Licht eine gemeinsame Sprache sprechen können.

Wir sollen wissen, wie man seine Wirkung auf sich zieht, wie man sich ihm annähert, dank welcher Handlungen wirkt es mehr oder wirkt weniger auf uns. Man soll ständig mit ihm “flirten”, sich ihm anpassen, so wie sich ein Mensch der Sonne zuwendet, um sich zu bräunen. Genauso müssen wir innerlich handeln.  

Es ist für uns noch unbekannt, wie man eine maximale Einwirkung des Lichtes bekommt. Und doch ist diese Wirkung immer positiv, sie bringt uns immer Güte und Glück in allen Sinnen. Das ist wahrhaftig die volle Fülle. Für uns aber ist das bis jetzt nur das Umgebende Licht, weil wir seinen inneren Eigenschaften nicht entsprechen.  

Der Gast des Schöpfers muss dem Gastgeber gleichen. Der Hausherr versorgt ihn mit allem und will nur geben, mehr und noch mehr geben. Der Gast schämt sich aber. Er ist nicht imstande das auszuhalten. Dann macht er eine Einschränkung auf sich selbst und sagt: „Zuerst muss ich mich nach dem Gesetz ausrichten, um dem Gastgeber zurückzugeben. Nur auf diese Weise und nur in dem Maße werde ich fähig sein, Deine Güte zu empfangen”.

So bekommen wir vom Schöpfer das innere Licht: in dem Maß, in dem wir Ihm geben können. Dies ist nur in der Beziehung zwischen Liebenden möglich. Indem ich meinem Liebsten wohltue, genieße ich mein Geben, wie die Mutter, die sich um ihr Kind sorgt. Das Geben ist das Zeichen der Liebe. Deswegen, wenn wir der Liebe, die wir vom Schöpfer erwarten, entsprechen werden, werden wir sie auch spüren.

Wie erreicht man das? Wie wird man zum Gast, der dem Gastgeber mit einer Erwiderung antworten kann? Wie lernt man das Geben? Wie versteht man, was das ist? Denn jetzt kenne ich das nicht, ich bin voll und ganz in Selbstliebe versunken, in das Empfangen für mich selbst.

Hier kann ich nur die vorbereitete Grundlage nutzen, die das Gefäß bei der Wechselwirkung mit dem Licht gelegt hat. Das Gefäß ist damals zerbrochen worden, es wurde in Bruchstücke zerschlagen, damit man offenbart, wie stark man sich vom Gastgeber unterscheidet. “Ich möchte all mein Böses offenbaren, denn nur auf diese Weise kann ich Dir jemals ähnlich werden”.

Am Anfang, in der Welt Adam Kadmon, war eine “Aufteilung” des Lichtes in NaRaNChaY und eine Aufteilung des Gefäßes in KaChaB und SON gemacht worden. Danach, zwischen den Welten A’’K und Azilut geschah das Zerbrechen der Gefäße. Dann wurde ein großes einzelnes Gefäß zerteilt, zersplittert in viele Scherben. Jede Scherbe ist in sich selbst eingeschlossen, im Verlangen für sich selbst zu empfangen. Sie ist so verschlossen, dass sie nicht bereit ist, unfähig ist zu spüren was “der Nächste” bedeutet. Sie nimmt nur das wahr, was in ihr selber passiert. So eine Natur hat sie jetzt.

All die Milliarden von Gefäßen sind abgestiegen bis sie in diese Welt gefallen sind. Daraus entstand unser Universum. Danach hat seine Materie angefangen sich von unten nach oben zu entwickeln. Im Laufe dieses Prozesses hat sich unsere Erde geformt und auf ihr die Flora, Fauna und das Menschengeschlecht.

 

  

 

So geschah die Entwicklung in unserer Welt: die von oben herabgefallenen Funken haben angefangen sich miteinander zu Klumpen von Materie zu verbinden, zu Sternen und Planeten, zu Galaxien und Nebel. Danach haben sie sich auf der Erde zu unterschiedlichen Arten von Pflanzen und Tieren verbunden, zu denen auch wir gehören. Wenn es früher einen Prozess des Zerfalls gegeben hatte, der ein Ergebnis des „Zerbruches der Gefäße“ war, so spricht man jetzt von der Verbindung der Substanzen und Materialien. Die Gefäße sind herabgefallen und haben angefangen sich zu verbinden.

Mit wessen Hilfe? Mit Hilfe des Einflusses des Umgebenden Lichtes. Dafür brauchen sie keine bewussten, vernünftigen Handlungen. Auf den Niveaus der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Natur verbinden sich die Teilchen “selbständig” zu Atomen, Atome zu Molekülen, die Moleküle zu komplizierten Strukturen in biologischen Körpern. So wandelt sich allmählich die unbelebte Materie in die pflanzliche und tierische Materie um.

Aber die Stufe des Menschen gehört nicht zu unserer Welt, sie ist weiter. Wir sind bis jetzt ein Teil der tierischen Welt, die am weitesten entwickelt ist. Unser Leben ist den klaren Prinzipien unterworfen: wir tun immer das, was für uns einen maximalen Nutzen verspricht. Jeder ist hinter seinem eigenen Wohl her. Selbstverständlich versuchen wir gut miteinander auszukommen, damit wir uns nicht gegenseitig “auffressen”. Im Endeffekt aber kümmert sich jeder nur um sich selber. So ein “Programm” ist in uns integriert.

Dabei werden wir diametral dem Inneren Licht entgegengesetzt. Aber das äußere Licht wirkt auf uns in einer besonderen Art und Weise und bringt uns trotzdem nach vorne, zu einer größeren Verbindung. Doch indem wir uns verbinden, werden wir noch egoistischer.

Für die unbelebte Natur reicht das aus, was es gibt, sie will sich nur vor der Zerstörung schützen. Um sie zu zerstören, muss daher eine Kraft auf sie einwirken, die stärker ist als ihre egoistische Kraft der Selbsterhaltung. Sie hat keine anderen Verlangen.

Für die pflanzliche Materie ist das zu wenig. Sie will wachsen, sie absorbiert alles Nützliche und sondert alles Schädliche ab, sie verbreitet und vermehrt sich. Sie hebt sich vom Egoismus der unbelebten Materie stark ab.

So verbindet das Umgebende Licht, indem es seine Energie einbringt, noch mehr Teile miteinander, sie werden komplizierter und es entstehen lebendige Zellen, die sich vermehren, die die Umgebung wahrnehmen und lernen, sie für ihr Wachstum zu nutzen. Auf diesem Niveau ist der Egoismus schon mit der Umgebung verbunden.

Die Vertreter der tierischen Stufe offenbaren nicht nur ihre Umgebung, sie bewegen sich und gebären Nachkommen, um die sie sich kümmern. Mit anderen Worten: in ihrem Egoismus ist die gebende Kraft verwurzelt, die dem Egoismus dient.

Und wir, Menschen, nutzen die Umgebung von allen Niveaus noch stärker: die unbelebte, pflanzliche, tierische und menschliche Umgebung. Denn unser Egoismus ist am weitesten entwickelt und er setzt seine Evolution fort. Die tierischen Arten entwickeln sich nicht, nicht so wie wir, sie sterben einfach aus. Andererseits verändert sich der Mensch von Generation zu Generation und das geschieht mit steigenden Geschwindigkeit. Noch vor 500 Jahren war der Sohn dem Vater ähnlich und der Enkel wurde ihnen beiden ähnlich: das gleiche Leben, das gleiche Gewerbe, die gleiche Kleidung. Heutzutage ändert sich der Mensch ständig, als ob er wiedergeboren wird. Im Prinzip ist sein Leben die Geschichte mehrerer Generationen vor ihm.

Warum wirkt das Umgebende Licht auf uns, lenkt uns auf so eine Art und Weise? Damit wir immer komplizierter werden. Je komplizierter die Struktur, desto schwieriger ist es, sich um sie zu kümmern und sie zu unterstützen. Je komplizierter die Verbindung der Verlangen ist, umso egoistischer werden sie, da sie größere, stärkere, innere Kräfte erlangen. Die Außenwelt wird von ihnen noch eigennütziger betrachtet, man sucht nach Möglichkeiten, um aus allem Profit zu schlagen. Im Idealfall möchten wir die ganze Welt “verschlingen”. So hat uns das Höhere Licht erschaffen.  

Heute sind wir zu einer Krise gekommen: die Natur, oder mit anderen Worten, das Licht, der Schöpfer, leitet uns zur maximalen Entwicklung unserer ursprünglichen Natur. Wir offenbaren aber, dass es uns davon nur schlechter geht. Es stellt sich heraus, dass wir keine positiven Kräfte mehr haben, die uns erlauben miteinander auszukommen und ein größtmögliches Vergnügen zu haben.

Wir wären froh, wenn wir den Prozess in andere Bahnen lenken könnten, uns ist bewusst, dass unsere Kinder eine bessere Erziehung brauchen, das Institut der Ehe soll gefestigt werden, wir müssen uns ändern, um nicht so aggressiv zu sein, wir sollten eine gute, freundliche Gesellschaft erbauen…

Aber es kommt alles anders. Ein winziger Anteil von Reichen besitzt die Hälfte der Weltgüter. Sie fürchten sich selber, sie wissen nicht, was zu tun ist, aber auf der anderen Seite sind sie nicht imstande darauf zu verzichten, sie sind nicht bereit, irgendetwas zu verteilen. Ihre gesamte “Barmherzigkeit” ist auf ihr eigenes Wohl gerichtet: darauf, dass die Situation ein bisschen gemildert wird und nicht mehr. Und auch darin sind sie nicht erfolgreich.

Also, im Endeffekt hat uns das Umgebende Licht dazu gebracht, dass wir das Böse erkennen. Deswegen stellen sich viele Menschen die Frage: “Wie soll es weitergehen? Was ist das für ein Leben?” Viele verfallen der Verzweiflung, nehmen Rauschgift, Beruhigungsmitteln, Antidepressiva. Solche Medikamente werden sogar den Schülern verabreicht. Und die leichten Rauschgifte werden sogar legalisiert. Nur um den Menschen zu beruhigen, und damit er leise erlischt…

Das wird noch nicht mal von dem Bösen Trieb erzeugt, sondern es ist eine Folge der Hilflosigkeit. Das alles ist das Resultat des Umgebenden Lichtes, weil es uns unseren wahren Zustand zeigen muss.

So, mit seiner Hilfe, sind wir zu einer gewissen Offenbarung des Bösen gekommen, zu den Fragen nach dem Sinn des Lebens. Manche werden von diesen Fragen zum Selbstmord oder zum Mord an anderen getrieben, oder zu Rauschgiften und so weiter. Manche nehmen diese Frage etwas empfindsamer wahr. Das hängt von den Reshimot ab, von dem “spirituellen Erbfaktor”, der im Menschen existiert und ihm eine neue Wahrnehmung gibt: ”Es muss eine Lösung, eine Antwort auf all das geben. Es ist notwendig für mich, zu einer besonderen Quelle vorzudringen, die mir die Antwort gibt, wofür ich lebe, was der Sinn meines Lebens ist”.

Wenn das Umgebende Licht den Menschen dazu bringt, ist das gut. Dann erweckt die Frage selber ein in ihm integriertes Potenzial und das Licht begleitet ihn weiter, dorthin, wo sich solche wie er versammeln. Das sind keine Körper, das sind Funken, sehnliche Fragen, innere Potenziale, die das Umgebende Licht versammelt hat. Es hat nur das die ganze Zeit getan: die Einzelteile verbunden. Egal, ob das die Elementarteilchen, Atome, Moleküle, Zellen und so weiter sind. Es macht seine Arbeit einfach weiter: es bringt alles zusammen.

Unser Kongress ist auch die Arbeit des Umgebenden Lichtes. Es sammelt die Verlangen, die nach oben streben.

Nachdem wir uns versammelt haben, suchen wir die Antwort, wie wir das Problem lösen können. Und hier, nachdem der Schöpfer den Menschen zum guten Schicksal gebracht hat und gesagt hat:” Nimm es dir”, gibt es zwei Möglichkeiten:

  • entweder unterziehen wir uns unbewusst der Wirkung des Umgebenden Lichtes, das sich bisher um uns gekümmert hat
  • oder mithilfe der Gruppe, zusammen mit dem Licht, nehmen wir bewusst an dem Prozess teil mit Verständnis und Gespür.

Mit anderen Worten, wir sollen die Verbindung mit dem Umgebenden Licht herstellen. Wir sollen wissen, wie wir auf es einwirken und wie das Licht auf uns einwirkt, und wie man unsere Entwicklung mit seiner Hilfe steuern kann. Von hier und weiter bekommen wir die Freiheit der Wahl. Und deswegen muss man nur daran denken, wie es auf uns wirkt und wie wir seine Wirkung ändern, beschleunigen können. Das sollen wir studieren. Dafür sind wir zum Platz des Studiums geführt worden.   

Hier wird uns erklärt, dass wir im Endeffekt dieselbe Handlung ausführen sollen, welche das Umgebende Licht ausführt. Wie es die Materie versammelt hat, indem es kompliziertere Strukturen schuf, so müssen auch wir diese Arbeit weitermachen. Wir machen selber weiter, mit Hilfe der Mittel, die uns zur Verfügung stehen.

Das Licht hat mich zur Gruppe gebracht und ich bin verpflichtet, für ihre Verbindung in ein Ganzes, in ein System zu arbeiten. So gehe ich zusammen mit ihm und dann sehe ich in ihm einen Partner. Jetzt bewegt mich das Licht nicht mehr zu etwas, ich nutze es nicht als die entgegengesetzte Kraft, sondern als eine helfende Kraft, sie ist in meinen Händen.

Und hier befindet sich die gesamte Wissenschaft der Kabbala. Sie spricht darüber, wie wir von hier an und weiter unsere Verbindung auf solche Weise nutzen können, damit das Umgebende Licht sie fördert. Die am Anfang kleine Verbindung wird solange wachsen bis sie alle Menschen auf der Welt erreicht. Und dann werden wir auf diese Weise zurückgehen zur Unendlichkeit, um die Verbindung zu vervollständigen.  

Wenn wir aber nicht erfolgreich sind, wenn wir das nicht wünschen, wird uns das Umgebende Licht durch das unumstößliche Gesetz trotzdem korrigieren, weil wir die Endkorrektur in einer bestimmten Periode von 6000 Jahren erreichen müssen. Vieles ist inzwischen schon gemacht worden und für uns bleibt nur noch ein bisschen übrig.

Indem wir uns verbinden, müssen wir uns mithilfe des Umgebenden Lichtes in die Übereinstimmung mit der Eigenschaft des Inneren Lichtes bringen.

Das Innere Licht ist das Geben und die Liebe. Wir wissen nicht was das ist. Hier muss man verstehen, dass in jeder Welt ein besonderes “Netz” existiert, ein Modell, eine Schablone, nach der wir uns in einer Gruppe verbinden sollen: jedes Mal anders. In der Welt Assija verbinden wir uns, sagen wir, in Form einer Ellipse, in der Welt Yezira als Dreieck, in der Welt Brija in Form eines Quadrates, in der Welt Azilut in Form eines Kreises… Jedes Mal erhält die Verbindung zwischen uns, die Verbindung der Gruppe eine mehr und mehr qualitative Form.

 

 

Indem wir uns darum bemühen, fügen wir uns in eine Art “Muster” ein. Das ist nicht leicht, ungemütlich, unangenehm, aber wir haben keine andere Wahl, wir sind verpflichtet uns einander noch näher zu bringen. Jeder “stockt auf”, schränkt sich ein, jeder heftet sich mehr und mehr an die anderen an und so, peu à peu, erbauen wir eine qualitativ höhere Struktur der Einheit.

Das Umgebende Licht hilft uns dabei. Wenn wir uns bemühen, uns in das neue Format einzubringen, dann hilft es uns. Es hilft uns auch, wenn wir uns irren, es “drückt” ein bisschen auf uns, aber auf eine gute Weise, wie ein Schullehrer.

Wenn wir aber faulenzen, wird seine Wirkung negativ und sie bringt uns das Gegenteil von dem, was wir erreichen wollen. So lernen wir, ohne dass wir dabei eine Wahl haben, aus dem Negativen das Positive.

So oder so wird alles von dem Umgebenden Licht gemacht. Das Gebet zu erheben bedeutet, dass wir in Bezug auf das Umgebende Licht ein Verlangen enthüllen. Die Antwort auf das Gebet bedeutet, dass die Lichter zu uns kommen und uns nach vorne ziehen. In dieser Arbeit schreiten wir voran.

Das Wichtigste ist: sich jeden Augenblick daran zu erinnern und sich vorzustellen, dass wir eine neue Form der Verbindung annehmen sollen, jedes Mal eine neue Form aufbauen sollen. Dann werde ich selber formen, mich selber erschaffen, die Materie meiner Verlangen verlassen und darin die Materie sehen, wo ich der Schöpfer bin.

Das ist das Besondere in der Art und Weise dieser Methode, die Erbauung, die unvergleichbaren Genuss gibt, den Genuss von der Stufe des Schöpfers, der das Geschöpf formt. Das ist das Höhere Licht, NaRaNChaY, das kommt und uns füllt. Es gibt keinen größeren Genuss im ganzen Geschöpf als uns selbst als Schöpfer zu sehen. Einerseits bist du mit dem Material nicht nur von fern bekannt, andererseits annullierst du dich, trittst aus ihm heraus  und beginnst, daran von außen zu arbeiten, damit du diesen “Esel” in den “Stall”, in die richtige Form bekommst, ob als Ellipse, Dreieck, Quadrat oder Kreis Es ist verständlich, dass hier nicht die Rede von geometrischen Figuren ist, sondern von Eigenschaften: sie werden in uns geboren, wir gebären eine nach der anderen und spüren wie wir uns ändern…

Und wirklich, das ist eine besondere Arbeit, ein großes Geschenk vom Schöpfer, der uns erlaubt zu fühlen, wie es eigentlich ist Er zu sein. Und das alles ist uns auferlegt.  

Indem wir schließlich aus uns das Ebenbild des Schöpfers erschaffen, spüren und verstehen wir das gesamte Geschöpf und wir kommen zur Verschmelzung, die der Sinn der Endkorrektur und das Ziel des Geschöpfes ist.  

Indem wir beginnen an der Bürgschaft in der Gruppe zu arbeiten, begreifen wir diese Aufgabe und arbeiten die ganze Zeit in der Gegenwart des Umgebenden Lichtes in Ausrichtung auf das Innere Licht. Wir streben dazu, mithilfe des Umgebenden Lichtes dem Inneren Licht ähnlich zu werden.

Inzwischen verstehen wir noch besser, dass es niemanden gibt außer Ihm. Er wirkt in uns, Er ruft in uns alle Gedanken und Verlangen hervor, Er gibt uns alle Möglichkeiten durch die Umgebung, Er erweckt alles, außer einem Punkt: dem Punkt unserer freien Wahl.

So finde ich durch die Verbindung in der Gruppe meine neue Form. Er hat mich bis hierhin geformt und die Suche nach der nächsten Form ist „mein wahres Selbst“. Ich mache eine Analyse und befinde mich in der Entwicklung, auf der Suche nach meiner vollkommenen Form.

Das bedeutet das Prinzip “Es gibt niemanden außer Ihm”: wir handeln mithilfe des Umgebenden Lichtes, um zum Inneren Licht zu kommen.

 

Vom “Welt Sohar Kongress,” 2. Tag, Lektion 4, 2/6/14

[127134]

Das System der Ehrfurcht

Um die Stufe des Menschen zu verstehen, geben wir eine Deutung unserer Weisen bezüglich des Verses: ”Das Endergebnis des Ganzen lasst uns hören: Fürchte Gott und halte Seine Gebote! Denn das soll jeder Mensch tun.” (Prediger 12:13). Die Weisen sagten über die Strophe: “denn dies ist der ganze Mensch”, dass die Ursache des Geschöpfes “die Ehrfurcht vor dem Schöpfer” sei.

Im Buch “Matan Tora” heißt es: der Grund, warum die Geschöpfe weder Genuss noch Freude erhalten, auch wenn dies das Ziel der Schöpfung war, liegt im Unterschied der Eigenschaften zwischen dem Schöpfer und den Geschöpfen. Der Schöpfer ist derjenige, der gibt, und die Geschöpfe sind diejenigen, die empfangen. Es existiert jedoch ein Gesetz, nach welchem die Zweige den Wurzeln gleichen, von welchen sie abstammen. (Rabash, “Das Ziel der Gemeinschaft 1”)

Das Endziel unserer Entwicklung besteht darin, dass wir mit dem Schöpfer verschmelzen. Dafür müssen wir Ihm ähnlich sein. Um dabei Geschöpfe zu bleiben, müssen wir Ihm entgegengesetzt sein. Dies bedeutet, dass in uns gleichzeitig der absolute Gegensatz und die absolute Gleichheit existieren müssen.

Wie kann man in einem Menschen diese zwei Eigenschaften, die sich gegenseitig vernichten, vereinbaren? Mit diesem Ziel wurden wir dem Schöpfer entgegengesetzt erschaffen. Sowohl der Wunsch (weil wir genießen wollen und der Schöpfer uns den Genuss geben will) als auch die Absicht sind dem Schöpfer entgegengesetzt. Wir müssen über unser Verlangen so eine Absicht erschaffen, um zu genießen, damit wir Ihm Freude bereiten.

Die Lenkung der beiden entgegengesetzten Eigenschaften ist ein System, das große Behutsamkeit verlangt: wie kann ich für mich selber nicht empfangen und dem Schöpfer genug geben. So eine präzise Balance wie auf einem Seil heißt Ehrfurcht.

Diese Rolle übernimmt der Schirm, der sich zwischen dem egoistischen Verlangen und der altruistischen Absicht befindet. Die Ehrfurcht hängt einerseits von der Größe des egoistischen Verlangens des Menschen, andererseits von der Wahrnehmung der Erhabenheit des Schöpfers ab.

Der Mensch, der sich zwischen diesen entgegengesetzten Parametern bewegt wie auf einem Seil, muss sie in sich einschließen und so balancieren, dass sie sich gegenseitig ausbalancieren, aber sich nicht neutralisieren. Sie sollen nämlich das gesamte System des Verhaltens zeigen: das maximale Empfangen und das maximale Geben. Das richtig funktionierende System heißt “das System der Ehrfurcht”.

Frage: In welchem Moment beginnt es ausgeprägt wie ein Mechanismus zu arbeiten?

Antwort: Es beginnt erst dann zu arbeiten, wenn wir in der Gruppe eine besondere Atmosphäre schaffen, die jedem von uns und uns zusammen zeigt, wie man zwischen uns dieses System erschafft und sich richtig auf seine Resonanz einstellt.

Heute ist unsere Weltgruppe in einem großen Zustand angekommen. Sie steht am Eingang der höheren Lenkung.

Frage: Bedeutet das, dass sich die Ehrfurcht jetzt unserem Herzen annähern soll?

Meine Antwort: Nein. Das geschieht stufenweise, weil die Ehrfurcht erst viel später hervortritt. Jetzt sollen wir lernen uns zu annullieren, zu einem Embryo zu werden. Und erst danach, mit dem Wachstum des Embryos in uns, können wir ihn größer und größer machen, dann wird sich in uns eine größere Ehrfurcht bilden.

 

Aus dem Fernsehprogramm „Die Letzte Generation“, 26.12.2017

[#228326]

Blitz-Antworten vom Kabbalisten

Frage: Welche Grundsätze bestimmen den Erfolg in  der Verwirklichung meines Punktes im Herzen?

Antwort: Es gibt nur einen Grundsatz: über die Gruppe – zum Schöpfer. Alle anderen kabbalistischen Grundsätze kannst du nur in dem Maße anwenden, im welchem du die spirituelle Leiter aufsteigst.  Denn dann wirst du sehen, aus der Praxis heraus,  wie sie auf dich anwendbar sind.

Frage: Sind nach dem Gesetz „das Allgemeine und das Individuelle sind gleich“ alle kabbalistischen Grundsätze für alle Ebenen der Welten universell?

Antwort: Ja, weil der Unterschied zwischen den Stufen nur in der Stärke der Kraft des Gebens, des Empfangens und der Verbindung zwischen ihnen liegt.

Frage: Was ist mit Arbeit in der Kabbala gemeint? Wer ist der Arbeitgeber, wer ist der Arbeitnehmer, was ist das Wesen der Arbeit?

Antwort: Unter Arbeit in der Kabbala wird Arbeit mit dem Egoismus, mit seiner Korrektur verstanden. Der Egoismus wir vom Schöpfer, vom Höheren Licht  korrigiert. Mit Arbeiter ist der Mensch gemeint,  weil er den Schöpfer darum bittet. Nur in Übereinstimmung mit unserer Bitte, unserem Gebet, dem Erheben von MAN kommt das Licht von oben herab, welches die egoistische Absicht hin zur altruistischen korrigiert.

Frage: Welches ist die richtige Beziehung zur Umgebung?

Antwort: Unter Umgebung verstehen wir eine Gruppe, durch die ich die Verbindung mit dem Schöpfer erreiche. Die richtige Beziehung mit der Umgebung ist die gleiche Beziehung, die zwischen mir und dem Schöpfer existieren sollte.

Frage: Was bedeutet, den Egoismus zu manipulieren?

Antwort: Dies bedeutet, nicht den Egoismus an sich zu manipulieren, sondern die Absicht ihm gegenüber. Das heißt, den Egoismus soll man nur in dem Maße anwenden, in dem ich die Absicht habe, ihn für das Geben, für die Verbindung zu verwenden.

 

Aus dem Unterricht in Russisch, 26.11.2017

[#225498]