Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Gruppe'

„Damit das Herz den Nächsten aufrichtig liebt …“

Unsere Weisen (Sanhedrin) sagten: „Für die Sünder ist es besser, auseinander getrieben zu werden, besser für sie und für die ganze Welt; anders gesagt wäre es besser, es gäbe sie gar nicht.

Für die Gerechten dagegen gilt: „Versammelt die Gerechten; besser für sie und besser für die ganze Welt.“ (Rabash, Was entsprechend „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ erklärt wird“) Grundsätzlich gibt es keine Gerechten. Die Gerechten sind unsere korrigierten Eigenschaften. In jeder Etappe, in der wir auf die nächste Stufe aufsteigen, fallen die früheren Gerechten und es entstehen neue Sünder. Wir verwandeln sie erneut in die Gerechten.

Die Gerechten sind diejenigen, welche die Regel „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ befolgen möchten. Sie wollen die Macht des Egoismus verlassen und eine völlig neue Stufe erreichen – die Liebe zum Nächsten.

Der Mensch kann sich generell dazu zwingen, aber das wird eine erzwungene Liebe. Das Herz des Menschen kann sich von Natur aus nicht damit abfinden. Wenn dem so ist, wie bringt man das Herz dazu, den Nächsten wirklich zu lieben?

Das ist unmöglich. Nur das Höhere Licht kann eine solche Korrektur mit uns vornehmen. Es liegt nicht in unserer Macht, da dafür zwei Kräfte erforderlich sind: eine unkorrigierte Kraft und die Kraft der Korrektur. Die Kraft der Korrektur haben wir nicht. Wir wissen nicht einmal, was und womit korrigiert werden muss. 

Aus diesem Grund wurden uns die restlichen 612 Gebote gegeben. Mit deren Hilfe kann man das Herz nicht zwingen, dafür aber „überreden“. Es reicht jedoch nicht aus, da es gegen die menschliche Natur ist. Es gibt zusätzliche Empfehlungen, mit denen ein Mensch seine Kräfte vergrößern kann. Um das Gebot „Liebe deinen Nächsten“ befolgen zu können, wird er „die Liebe zu Freunden“ benötigen. Es gibt das Geben, aber auch das Empfangen um zu geben.

Frage: Richten sich die Arbeiten im Zehner, in den Workshops, beim Studium alleine auf das Eine aus- das Licht, das zur Quelle zurückführt, anzuziehen?

Antwort: Ja, wir brauchen nichts anderes. Die „Tora“ ist das Höhere Licht. Sie korrigiert unsere egoistischen Verlangen und verwandelt sie in altruistische. Eine Korrektur von einer egoistischen zu einer altruistischen Absicht wird als Erfüllen eines Gebots bezeichnet.

Aus dem TV-Programm „Die letzte Generation“ vom 18.04.2014

[235841]

Um auf dem Weg zu bleiben.

Rabash, „Über die Bedeutung der Gesellschaft“: Der Mensch, der den Weg der Wahrheit geht, sollte sich  von anderen Menschen isolieren. Denn der Weg der Wahrheit erfordert eine ständige Stärkung, da er dem Weltbild widerspricht. Das Weltbild ist Wissen und Empfangen, während das Bild der Tora der Glaube und der Wunsch zu geben, ist.

Frage: Werden die Menschen die Gruppe der letzten Generation verlassen?

Antwort: Sie werden gehen, weil man in der Gruppe der letzten Generation große Anstrengungen unternehmen muss, um ständig Fortschritte zu erzielen.

Tatsache ist, dass, wenn du in psychologischen Gruppen oder Gruppen bist, die sich mit spirituellen Praktiken beschäftigen, sie sich auf der Grundlage von Wissen oder der Entwicklung von Methoden bewegen.

In der kabbalistischen Gruppe funktioniert der egoistische Motor jedoch ständig und schiebt einen irgendwie aus der Gruppe heraus. Wenn ihr nicht ständig gegen ihn arbeitet, dann erhebt ihr euch nicht darüber und könnt nicht vorankommen. Daher sind in der Kabbalistengruppe immer zusätzliche Anstrengungen erforderlich, und man kann nicht stehen bleiben. Das ist es, was einen Menschen zwingt, voranzuschreiten.

Frage: Warum ändert ein Mensch  drastisch seine Meinung, wenn er aus der Gruppe ausgeschlossen wird, und scheint gegen die Gruppe und/oder die Methode zu sein?

Antwort: Er muss sich egoistisch rechtfertigen, also wendet er sich gegen die Gruppe, in der er war. Er will zeigen, dass er Recht hat und dass sie Unrecht haben. Er versucht also, Fehler in der Gruppe zu finden, um seinen Standpunkt zu beweisen.

Wenn ein Mensch in die Gruppe kommt, spricht der Punkt im Herzen, der von oben geweckt wird, in ihm. Plötzlich spürt er, dass seine Seele hier ist.

Dann, um an Ort und Stelle zu bleiben, muss er sich anstrengen. Dies ist der Ort der spirituellen Arbeit. Er hält sich irgendwie, für einige Zeit fest, aber wenn er keine ernsthaften Anstrengungen unternimmt, wird er vom Weg abkommen.

Aus dem Fernsehprogramm „Die letzte Generation“ 25.04.2018

[236103]

Helft mir zu verstehen, was ich will

Frage: Was genau, welche Klärung muss ich von der Gruppe verlangen?

Antwort: Ich muss klären, was das Geben bedeutet, denn ich weiß es noch nicht! Es ist innerhalb meiner Verbindung mit Freunden verborgen.

Wir müssen uns zusammen anstrengen und versuchen, das Geben zwischen uns zu enthüllen. Und nicht irgendwo dort, im Himmel, sondern hier, auf Erden (Arez), d.h. in unseren Verlangen (Razon).

Und dieses Land/Verlangen müssen wir zum „Land Israel“ machen (Erez Isra-El, Yashar-Kel), damit das in der Verbindung zwischen uns enthüllte Verlangen dermaßen richtig, stark und klar ist, dass sich in ihm der erste heilige Name enthüllt – die erste Enthüllung des Schöpfers an uns. Danach müssen wir streben.

Doch diese Klärungen werden gemeinsam gemacht und nicht von jedem persönlich. Diese Klärung macht die Gruppe, abhängig davon, wie sehr jeder will, dass es geschieht.

Aus all diesen Verlangen bauen wir ein gemeinsames, starkes Verlangen auf, um gemeinsam zu klären, was das Geben, das wir erreichen wollen, bedeutet und in welcher Form wir es enthüllen wollen – d.h. in der Verbindung zwischen uns -, inwieweit wir bereit sind, uns wie ein Mensch mit einem Herzen für dieses Ziel, dieses Verlangen zu verbinden.

Durch all das formen wir in uns das Bedürfnis nach dem Erhalten der Tora – der Hilfe von oben, des Lichts, das zur Quelle zurückführt. Genau das hat das Volk am Berg Sinai erhalten – nichts außer der Fähigkeit, die Hilfe des höheren Lichts zu nutzen.

Infolgedessen enthüllen sich ihnen alle möglichen Hindernisse und Vergehen, die Enthüllung des Bösen als das Gefäß für die Enthüllung der Namen des Schöpfers.

Ständig enthüllen sich zerbrochene Verlangen, die von uns korrigiert werden, und darin enthüllen wir Seinen heiligen Namen, die Eigenschaft des Gebens.

Und bis dahin offenbart sich das genaue Gegenteil, die egoistische Eigenschaft des Empfangens. Das heißt, die Arbeit besteht darin, über den Hass zur Vereinigung, zur Einheit zu gelangen.

Zur Kabbala Akademie—>

 

Gibt es eine direkte Verbindung zwischen Wurzel und Zweig?

Alle unsere Eigenschaften, die nicht in der höheren Kraft vorhanden sind, nicht direkt von ihr ausgehen und ihrer Natur entgegengesetzt sind, verursachen in uns Leiden. (Baal HaSulam, „Innere Betrachtung“)

Frage: Folglich gibt es bestimmte Eigenschaften, die nicht direkt von der höheren Kraft ausgehen. Wie kann das sein, denn „es gibt niemanden außer Ihn“?

Antwort: Alle guten Eigenschaften des Schöpfers manifestieren sich komplett umgekehrt in uns, in der Übereinstimmung mit unserem Egoismus.

Es gibt zum Beispiel keine Anstrengungen beim Schöpfer d.h., schwere Arbeit ist nicht in unserer Wurzel integriert. Wir streben den Zustand der absoluten Ruhe an, da jede Anstrengung in uns Leiden auslöst. Um mich glücklich zu machen, kann ich eine große Menge an Kalorien verbrauchen, dann ist alles gut.

Frage: Gibt es eine direkte Verbindung zwischen Wurzel und Zweig?

Antwort: Nein, es gibt einen Filter. Es gibt eine Art Bildschirm, auf dem alles umgekehrt läuft. Wenn das höhere Licht in den spirituellen Parzuf eindringt, übt der Parzuf daraufhin eine Einschränkung aus. Er reflektiert das Licht, führt Berechnungen durch und erst danach empfängt er das Licht.

Das Gleiche geschieht beim Aufstieg von unten nach oben. Um uns an den Schöpfer wenden zu können, müssen wir dasselbe tun. Das ist eine riesige Arbeit. Wir wollen das höhere Licht, können aber keine Anstrengung für Ihn ausführen.

 

Aus dem russischen Unterricht 07/08/2018

[235944]

Die Methodik der Korrektur in der Mittleren Linie

Vor Baal haSulam existierten zwei Methoden der Korrektur (des Kabbalastudiums) – mittels der Vernunft (die Methode von АRI) und mittels des Herzens (die Methode von Baal Schem Tow).

Baal HaSulam vereinigt zwei dieser Herangehensweisen in der Mittleren, dritten Linie, er schafft die wirksame, deutliche, einfache Methodik, die den modernen Seelen passt. Und nur dadurch können wir die Korrektur erreichen.

Die Kabbala, als eine Wissenschaft, ist auf den Werken von АRI aufgebaut, und die innere Arbeit stammt vom Baal Schem Tow.

Baal haSulam schreibt sein Buch „Die Lehre der Zehn Sefirot“ auf der Grundlage „des Baum des Lebens“ von АRI, er passt das Buch an unsere Generation an.

Aber wenn man seine gesamte Lehre im Komplex betrachtet, dann sind die 4 Werke: „Die Lehre der Zehn Sefirot“, „Panim Meirot“, „Die Einführung in die Wissenschaft der Kabbala“ und „die Einleitung zum Sulam Kommentar“ – der „Physik“ der Höheren Welt gewidmet und basieren auf der Lehre von АRI, und alle übrigen Artikel sind der inneren Arbeit des Menschen gewidmet und sind auf der Methode von Baal Schem Tow gegründet.

Das Licht der Korrektur kommt beim Studium der „Physik“ der Höheren Welt zu uns – aber es kommt nur durch die Gruppe!

Wenn die Gruppe nicht richtig organisiert ist, nicht zusammen lernt und sich nicht wünscht, vereinigt zu werden – dann ist es unmöglich, das Licht anzuziehen.

Die Gruppe ist der Magnet, welcher das Licht anzieht, das zur Quelle zurückführt. Und sie soll eine solche Form haben, die zur Korrektur bereit ist, alle sollen darauf warten!

Wir müssen 1) das Übel und den Mangel der Vereinigung enthüllen, 2) den erwünschten Zustand – den Zustand der allgemeinen Verbindung enthüllen – und denken, dass wir aus dem ersten Zustand in den zweiten mit Hilfe der Kraft übergehen werden, die das Licht heißt, das zur Quelle zurückführt.

Die Gruppe ist verpflichtet, diese Formel zu verstehen, denn sie kann anders kein Licht heranziehen. Das geistige Gefäß, der Wunsch – soll dem Licht vorangehen.

Dafür wurde das gesamte Geschöpf geschaffen, es entwickelt sich aus der Welt der Unendlichkeit – um in sich das Bedürfnis zur Enthüllung des Schöpfers zu erschaffen.

Wir brauchen den Schöpfer nicht zu enthüllen, es ist auch nicht erforderlich, das Licht zu offenbaren! Wir müssen das Geschöpf entdecken!

Wir müssen verstehen, dass die Schöpfung nicht dafür geschaffen wurde, um ein Punkt zu bleiben, und um als Tier zu leben – sie muss zur Persönlichkeit werden, die selbständig ist und über die Freiheit des Willens verfügt. Deshalb soll unser Wunsch die Handlung von oben („Kli kоdem le or“) hervorrufen.

Zur Kabbala Akademie—>

Verantwortlich für die Welt

Frage: Was sollen wir von den kommenden Kongressen erwarten? Welche Absicht sollen wir aufbauen?

Antwort: In unserer Verbindung nähern wir uns sehr starken Absichten und hoffen, dass diese Kongressreihe uns hilft, gemeinsam  ununterbrochen die Absicht in uns zu halten und sie nicht loszulassen.

Arbeit, Familie, Kinder, persönliche Probleme – trotz all dem lasse ich unterbewusst irgendwo in einer Ecke meines Verstandes Platz für das Wichtigste und mache mir ständig Gedanken über unsere Einheit, darüber, wie wir von einem Kongress zum nächsten vorankommen, Tag für Tag, in einem inneren Zusammenhalt – bis sich dort, im Inneren, der Schöpfer enthüllt.

Wir studieren das bereits sehr lange in der Theorie. Dann lasst uns auch tatsächlich wollen, dass Er sich enthüllt. Tausend Mal haben wir das bereits gehört – lasst uns doch eine Anstrengung unternehmen.

Wir dürfen nicht in Zweifel verfallen: „Schon wieder? Zum wievielten Mal?“ Wir stehen an der Schwelle zum Durchbruch. Und die Welt verlangt ebenfalls danach. Denn sie hat nicht die geringste Chance, eine Lösung zu finden. Wir können im Internet sehen, welche „Lösungen“ als Antwort auf die heutigen Krisen angeboten werden, wie es versucht wird, sie zu vertuschen, zu verdecken, weil kein Ausweg zu sehen ist.

Wir müssen in einer bequemen, verständlichen, naheliegenden Form die Nachricht an die Welt herantragen, dass es eine Lösung gibt, und je schneller wir anfangen, sie zu realisieren, desto weniger werden wir leiden.

Und darum soll unsere Absicht während der Kongresse sein, uns in die Gruppe einzuleben, die eine Krisenlösung für die Welt bringt. Es gibt nichts Wichtigeres, was wir vorbereiten könnten, was wir untereinander für die Welt tun könnten.

Wir befinden uns im Moment an einem sehr wichtigen Punkt: vor uns liegt ein Kranker, und seine Krankheit ist beinah tödlich, und wir können ein Heilmittel herstellen und ihn heilen. Dann wird er nicht einfach gesund, sondern steigt zur Stufe des Schöpfers, zu einer neuen, ewigen Dimension auf.

Deshalb sollte unseren Anstrengungen und unserem Status – dem Aufstieg, den wir in diesen Tagen beginnen – die maximale Wichtigkeit beigemessen werden. Wir müssen uns dessen bewusst sein, welche Aufgabe wir bewältigen. Wer sind wir, um einer solchen Mission würdig zu werden – in der Tat an der Korrektur nicht nur der Welt, sondern der gesamten Realität mitzuwirken?

Wir sollten ein wenig stolzer auf unsere Aufgabe sein – damit wir dadurch die Verantwortung spüren können.

Zur Kabbala Akademie—>

 

Der Glaube ist ein Gefäß des Gebens

Frage: Was bedeutet es, dass Glaube ein Gefäß des Gebens darstellt?

Antwort: Der Glaube ist die Eigenschaft des Gebens, welches die Eigenschaft von Bina ist. Es gibt einen einfachen Glauben und einen absoluten Glauben („Emuna Schlema“), der sich mit einem vollkommenen Wissen füllt.

Das bedeutet, dass Glaube kein Endzustand ist. Er ist ein Werkzeug für die Erlangung des Schöpfers und darin wird Er als das Licht offenbart. Es erfüllt den Mensch und die ganze Schöpfung in allen Welten, über alle Zeiten und Einschränkungen hinweg.

Das reflektierende Licht (or choser) muss gegenüber dem direkten Licht (or yashar) gleich sein.

Frage: Kann man die Eigenschaft des Gebens, den Glauben durch den Wunsch danach erreichen?

Antwort: Ja, ich möchte nicht nur sagen: „Ich glaube“, sondern auch die Eigenschaft des Glaubens erreichen. Es muss viel daran gearbeitet werden. Unser ganzer Weg ist die Erlangung der Eigenschaft des Glaubens, bzw. des reflektierenden Lichts. Es schließt sich alles, inklusive der Liebe, in diese Eigenschaft ein.

Wenn das gesamte Licht in die Eigenschaft des Glaubens, des Gebens in einem Menschen eintritt, d.h. das direkte Licht kleidet sich in das reflektierende Licht ein, dann ist die Liebe die nächste verborgene Stufe. Dies wird nur in der Gruppe verwirklicht, ansonsten ist man nicht in der Lage eine einzige Bewegung oder Handlung durchzuführen.

Aus der TV-Sendung „Die letzte Generation“, 22.03.2018

(234694)

Der Lehrer ist ein spirituelles System

Frage: Was bedeutet die Annullierung vor dem Lehrer?

Antwort: Es ist die Annullierung in Bezug auf das, was der Lehrer erklärt – auf die von ihm weitergegebene Botschaft. Vielleicht könntest du es selbst in dem Buch enthüllen, doch er gibt es in einer lebendigeren Art und Weise an dich weiter. Theoretisch kann man auch ohne Lehrer studieren, doch es ist unwahrscheinlich schwer. Du wirst so oder so die Seele erwecken müssen, die in der Hierarchie vor dir steht. Wenn sie sich jedoch nicht neben dir in irgendeiner materiellen Form befindet, ist es viel schwieriger.

Der Lehrer ist ein ganzes System und kein „Mensch“. Es ist ein System, welches die Methode, die Lehre, das Licht an dich weitergibt, in dir Schwierigkeiten und Probleme hervorruft, an dir und an deinen Freunden arbeitet. Es ist die Arbeit eines Mentors, der sich um die Gruppe kümmert und in ihren Mitgliedern Verlangen und spirituelle Bedürfnisse weckt, der sie durcheinanderbringt und sie auf diese Weise vorantreibt, damit sie möglichst schnell die Lösung finden. Er darf sie jedoch nicht der Freiheit des Willens berauben und aus ihnen blinde Verehrer oder Chassidim machen – das ist das Wichtigste.

Der Lehrer muss sich vor dir öffnen und sich dir so präsentieren, dass du dich nicht völlig unterwirfst und nicht vor ihm verschwindest. Er muss dir Platz für deine eigene Anstrengung lassen, indem er dich in ständigen Zweifeln in Bezug auf sich, in dem Gefühl der Ablehnung, der Verachtung, der Finsternis hält. Anderenfalls ist es eine schlichte Anbetung, und du wirst keine Forderung nach dem Schöpfer entwickeln können.

Der Lehrer eröffnet dir das Wissen, sich selbst öffnet er aber nicht, sondern zeigt sich gerade umgekehrt, um dir die Möglichkeit zu geben, nach dem Schöpfer zu verlangen.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam, 02.10.2011

Sich zu einem Menschen erziehen

Frage: Wenn ich versuche zu spielen, so dass ich hinter allen Objekten die höhere Kraft sehe, muss ich mich dann fragen, wofür ich sie enthüllen möchte?

Antwort: Selbstverständlich! Du erziehst dich! Wofür, warum, wie? Du machst das nicht, um einen schönen Abend zu verbringen oder etwas zu genießen. Es ist nicht die Hauptsache, sich hier und jetzt gut zu fühlen. Nein! Kabbala klärt, was die Wahrheit ist. Für sie bin ich bereit, meinen gegenwärtigen, fortlaufenden Genuss zu opfern und gegen ihn anzutreten. Das ist mein Kampf. Ich wäge immer ab, was für mich wichtiger ist: Wahrheit oder Genuss? Dann stelle ich den Schirm über mein Verlangen auf und handle im Namen des Gebens. Wenn ich gegen den Genuss arbeite, spüre ich, dass es im Geben 620 Mal mehr Genuss gibt als im Empfangen. 

Frage: Hat ein Mensch die Fähigkeit, seine Verlangen zu kontrollieren und Berechnungen durchzuführen?

Antwort: Es macht alles das höhere Licht! Wir müssen nicht weise sein. Das einzige ist, dass wir nicht schüchtern sein dürfen, sondern versuchen sollen, alles in der Gruppe korrekt und konsequent umzusetzen. Die Gruppe ist das größte Hindernis. Der Mensch möchte sich den anderen nicht annähern. Er kann sich nicht vorstellen, dass genau dies so ein erstaunliches Ergebnis hervorbringt. Natürlich gibt es Menschen, die bereit sind, sich anzunähern, aber für sie ist das eine irdische Annäherung. Die spirituelle Annäherung ist praktisch für jeden schwierig. Deshalb gibt es weder den Größeren, noch den Kleineren, Besseren oder Schlechteren. Jeder muss diese Phase durchschreiten. Die Zähne zusammenbeißen, in einer Gruppe arbeiten, versuchen, sich ihr anzuschließen, etwas zu tun, ohne dabei die Gruppenaktionen zu meiden. Es ist die Anstrengung entgegen dem Verlangen, welches nach und nach Ergebnisse hervorbringt.

Aus dem russischsprachigen Unterricht, 13.05.2018

[# 233920]

Die Matrix, in der sich der Schöpfer  befindet.

Frage: Unsere Gedanken müssen in Liebe und Freundlichkeit immer beim Schöpfer sein. Wie können wir zu diesem Zustand gelangen und darin die ganze Zeit verweilen?

Antwort: Dafür brauchst du eine Gruppe, sonst wirst du dich vom Schöpfer abtrennen. Wenn man versucht dies selbstständig umzusetzen, wird man  ausgestoßen, da man nichts hat, woran man sich festhalten kann.

Es gibt keinen Schöpfer, an dem ich mich anheften kann. Daher ist eine Matrix, ein System notwendig, indem Er sich befindet und wodurch ich mit Ihm in Verbindung bleiben kann.

Der Schöpfer hat dieses System aus 10 Sefirot geschaffen, die sich aus einem zerbrochenen Zustand miteinander verbinden. Da wir kein solches System besitzen, brauchen wir eine Gruppe. Wenn wir dieses System   wiederherstellen möchten indem wir verschiedene Versuche unternehmen, uns zu verbinden, fühlen wir was der Schöpfer ist und was das für eine Eigenschaft ist, die wir erlangen müssen damit sie uns füllt.

Hier gibt es viel Neues zu erforschen. Darauf basiert die ganze Wissenschaft der Kabbala. 

Aus der TV-Sendung „Die letzte Generation“ 22.03.2018