Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Gebet'

Alle Geschmäcker der Tora enthüllen

Frage: Am Anfang bittet der Mensch um einen Geschmack in der Tora, um alle Hindernisse zu überwinden zu können und der Schöpfer gibt es ihm. Muss er mit der Zeit zu der Bitte kommen, ohne Geschmack zu arbeiten, um zum reinen Geben zu kommen?

Antwort: Ohne einen Geschmack zu arbeiten, ist eine sehr hohe Stufe. Für den Moment sind wir nicht dazu verpflichtet, dies zu tun.

Im Gegenteil, wir müssen versuchen, alle Geschmäcker in der Tora zu enthüllen, um uns ihr und dem Schöpfer, der in der Tora verborgen ist, so nahe wie möglich zu kommen.

Frage:Müssen letztendlich alle Geschmäcker Freude bereiten, auch wenn es bittere sind?

Antwort: Ja, aber ein bitterer Geschmack ist eine Stufe. Das ist keine Forderung an uns. Jetzt müssen wir den süßen Geschmack der Tora und die gegenseitige Annäherung spüren. Danach werden wir weitermachen und uns trotz des bitteren Geschmacks uns bemühen, einander näher zu kommen.

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Aus dem Unterricht über Rabashs Notizen, 15.08.2024

Gebet und Gebetsbücher

Frage: Eine Frage zum Gebet. Wenn man um etwas bitten möchte, gibt es dann sprachliche Grenzen? Wie kann man seine Bitte erweitern?

Antwort: Erstens kann man darüber mit seinen Freunden sprechen. Zweitens gibt es Texte, die von Kabbalisten verfasst wurden und als kanonische Gebete gelten. Sie enthalten nichts Besonderes – einfach eine Bitte an den Schöpfer für verschiedene Arten der Unterstützung. Das Definieren von Verbindungen, Entwicklung und so weiter.

Jede solcher Anrufung fördert den Menschen, wenn er über die Worte nachdenkt, die die Kabbalisten geschrieben haben. Alle Gebete wurden von großen Kabbalisten verfasst.

Vor mehr als zweitausend Jahren existierte in Jerusalem eine Vereinigung von Kabbalisten, die als „Große Versammlung“ (Knesset ha-Gdola) bezeichnet wurde. Vor ihrer Zeit gab es überhaupt keine Gebete, da jeder Mensch wusste, wie er den Schöpfer bitten musste, um seine Verbindung mit anderen zu verbessern. Daher gab es keinen Bedarf an Gebetssammlungen.

Aber diese Kabbalisten spürten, dass die Menschen ihren spirituellen Stand verlieren würden, und schrieben deshalb eine Sammlung von Gebeten. Diese nutzen wir heute.

Worum geht es grundsätzlich in diesen Gebeten? Nur um die Verbindung zwischen uns. Man muss diese Worte verstehen. Im Allgemeinen preisen sie den Schöpfer als Eigenschaft des Gebens, der Liebe, als die höchste Eigenschaft der Natur. Es wird gesagt, dass Er uns nicht vergisst, dass Er versucht, uns einander näher zu bringen, um in uns zu verweilen. Und wir versuchen all das zu verwirklichen, um wie gute Kinder unseren Eltern Freude zu bereiten. Das ist alles, es gibt nichts anderes.

Ihr könnt diese Gebetsbücher also verwenden. Im Wesentlichen ist ein Gebet jedoch das, was der Mensch in seinem Herzen empfindet. Das ist das Erste.

Und das Zweite: Ein Gebet ist eine richtige Selbsteinschätzung des Menschen. Denn das Verb „beten“ („lehitpalel“) bedeutet „sich selbst beurteilen“. Das ist die Essenz des Gebetes. Dass ich meine Handlungen und die Umstände, in denen ich mich befinde, beurteile und wie ich mich aus ihnen erheben kann.

Man muss verstehen, dass der Aufstieg nach einem unerschütterlichen Prinzip erfolgt: „Von der Liebe zu den Geschöpfen zur Liebe zum Schöpfer“. Nur auf diese Weise und nicht anders. Wir können uns nur an ihn wenden. Wenn wir eine Gruppe von Zehn sind, und wir uns bemühen, die gesamte Menschheit in einer solchen Zehnergruppe zu versammeln und dadurch dem Schöpfer die Möglichkeit zu geben, diese zu erfüllen.

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Aus dem Unterricht zum Thema „Fragen des Weltkli“

Fragt den Schöpfer

Frage: Wie haben die Weisen aus den Handlungen des Schöpfers geschlossen, dass er die Schöpfung erfreuen will? Schließlich sehen wir das nicht in der Welt.

Woher wussten sie, dass sie sich mit Ihm verbinden mussten, um Ihn wie eine Radiowelle zu erkennen?

Antwort: Sie erfuhren es vom Schöpfer, als sie ein Gebet zu Ihm erhoben und Ihn fragten, was sie tun sollten, um Ihm näher zu kommen, damit Er sich an ihnen erfreut und Er antwortete ihnen.

Versucht euch auf dieselbe Weise miteinander zu verbinden, bittet Ihn und Er wird euch antworten.

Denkt an eure Freunde, verbindet euch mit ihnen und erhebt aus ihnen ein MAN zum Schöpfer. Nehmt in diesem MAN die Bitte, das Gebet auf, dass Er es euch ermöglicht, eine Antwort von Ihm zu erhalten.

Frage: Was bringt es unserer Welt, wenn wir diese Welle auffangen können?

Antwort: Sie bringt unsere Welt näher zum Schöpfer der Sie vollständig korrigiert sehen möchte.

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Aus einer Lektion in den Notizen von Rabash, 04.08.2024.

Nachricht an den Schöpfer

Frage: Es wird gesagt: „Ich werde dich segnen in allem, was du tust“. Wie kann man jede Handlung mit dem Segen des Schöpfers ausführen?

Antwort: Ich denke, dass man hier direkt handeln sollte. Wenn es eine Gelegenheit gibt, etwas zum Wohle des Schöpfers zu tun, sollte man es sofort tun und Ihn darüber informieren. Das nennt man die Handlung (Maase) ausführen und den Segen (Bracha) empfangen.

Frage: Wie teilen wir dem Schöpfer mit, dass wir etwas mit der Absicht um Seinetwillen getan haben?

Antwort: Ihm sagen. Der Schöpfer versteht eure Gedanken, Worte, Gefühle, was ihr auf Papier schreibt, was ihr in ein Mikrofon sprecht. Der Schöpfer ist offen für alle eure Gedanken.

Frage: Aber in meinem Kopf ist es so, als würde ich erneut in die Kelim des Empfängers eintauchen. Wie kann ich aber dabei nicht stehlen, wenn ich mich wie ein Kind vor dem Schöpfer rühme?

Antwort: Du wirst nicht stehlen. Mach weiter so, es ist nichts Falsches daran. Manchmal denkt ein Mensch viel zu lange nach, und er hätte schon längst tausend Gespräche mit dem Schöpfer führen können.

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Aus de Unterricht über Notizen vom Rabash, 18.07.2024.

Flirt mit dem Schöpfer

Frage: Der Genuss kommt vom Schöpfer. Wie kann ich an diesem Punkt meine Verbindung zum Schöpfer so verstärken das ich Ihm geben kann anstatt um meiner selbst willen zu empfangen?

Antwort: Wenn du deine Verbindung mit dem Schöpfer reduzierst, d.h. die Verbindung zu Ihm aufrechterhältst, aber den Genuss unterbindest und dich davon abhältst, deine Beziehung zu konkretisieren, dann empfängst du nichts.

Sobald du eine Berechnung aufstellst und siehst, dass du eine solche Bedingung schaffen kannst, dass der Schöpfer Freude an deinem Handeln hat, dann beginnst du, es zu realisieren.

Frage: Wie kann ich unsere Beziehungen richtig gestalten, so dass der Schöpfer jetzt Freude an meiner Handlung hat?

Antwort: Dafür muss du aufhören, vom Schöpfer das zu empfangen was Er geben will, innehalten und den Zustand spüren, in dem du dich mit dem Schöpfer befindest. Du machst eine Einschränkung (Zimzum) mit deinem Verlangen zu empfangen und beobachtest, wie du mit dem Schöpfer verbunden sein kannst, ohne die Bedingung der Einschränkung zu verletzen.

Frage: Wird Er mir ein Verständnis dafür geben, wie ich mit Ihm verbunden sein kann, ohne diese Verbindung zu unterbrechen, wenn ich mich eingeschränkt habe?

Antwort: Versuche Ihn von allen Seiten zu manipulieren. Das nennt man „flirten“ oder „tanzen“ mit dem Schöpfer. Es gibt verschiedene Bezeichnungen für diese Bewegung- die Schöpfung in Bezug auf den Schöpfer und der Schöpfer in Bezug auf die Schöpfung. Im Allgemeinen ist es wie ein Tanz.

Frage: Wie wird dieser Flirt ausgedrückt: in der Bitte, im Gebet?

Antwort: Ja, der Schöpfer spürt es.

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Aus dem Unterricht über die Notizen von Rabash, 25.06.2024.

Wende dich nur an den Schöpfer!

Frage: Wie kann der Schöpfer mir helfen, meine Freunde mehr verbunden zu sehen?

Antwort: Es ist sehr einfach! Bitte darum und das ist alles.

Wende dich mit allem, was du hast, nur an den Schöpfer. Nicht an mich, nicht an deine Freunde – nur an Ihn. Das ist der absolut zuverlässigste Weg. Du wirst sehen, dass alle Antworten, die Erlösung, alles von dort zu dir kommen wird.

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Aus dem Unterricht „Vorbereitung auf den Kongress“.

Wo beginnt das wahre Leben?

Frage: Wir sehen die Welt so, als ob sie in uns ist und wir versuchen, unsere Wünsche zu befriedigen, aber außerhalb von uns sehen wir nichts, es scheint uns, als seien es die Wünsche anderer Menschen. Führt uns die Kabbala zu dem Punkt, an dem wir die ganze Welt als unsere Wünsche wahrnehmen?

Antwort: Ja, und mehr noch: Die Wünsche, die nach außen hin von uns auszugehen scheinen, werden für uns bedeutungsvoller sein als die, die wir im Inneren fühlen.

Man wird anfangen, die Wünsche anderer Menschen mehr zu spüren als die eigenen. Man wird sich selbst nur noch in dem Maße wahrnehmen, wie man es benötigt. Es ist, als würde man schweben, ohne sich zu spüren. Wenn man denkt: „Was könnte man ihnen geben?“ – dann kehrt man zu sich zurück und fängt an, durch sich hindurch zu schauen, was man für sie tun könnte.  

Anmerkung: Es gibt Milliarden von Menschen um einen  Kabbalisten herum. Denkt er nur daran: „Was kann ich geben?“

Antwort: Man fühlt darin, wie das Licht, des Schöpfer, durch einen hindurchfließt. Man ist der Kanal, der den Schöpfer mit jedem Menschen verbindet. Man fühlt es nicht, der Kabbalist schon.

Frage: Wie schafft man es, die anderen, wie die eigenen Wünsche wahrzunehmen und sogar darüber hinaus?

Antwort: Darum muss man bitten. Dort beginnt das wahre Leben.

Man genießt es, den Plan des Schöpfers auf alle Menschen zu übertragen, man ist Sein Kanal. Man verschmilzt mit Ihm, man wird ein Werkzeug in Seinen Händen.

Der Schöpfer ist allumfassend. Nur durch euch kann er jedes Wesen erreichen.

In der Verschmelzung mit dem Schöpfer liegt der ganze Gewinn, der Lohn, die Erfüllung.

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Aus dem Unterricht von, 15.01.2017

Das stärkste Gebet ist das Verlangen der Gruppe nach der Eigenschaft des Gebens


Eine Frage, die ich erhielt: Welche Rolle spielt das persönliche Gebet in der Kabbala und erhört der Schöpfer es? Kann ein Gebet, das mit eigenen Worten formuliert wurde, emporsteigen? Kann es sich auch auf körperliche Dinge beziehen, wie der Wunsch nach einem Haus oder gute Gesundheit?

Meine Antwort: Ein Gebet an den Schöpfer kann alles betreffen. Es muss jedoch aus dem Herzen kommen; gesprochene Worte haben nicht die geringste Bedeutung.

Tatsächlich ist alles, was wir spüren, schon unser Gebet. Wenn jedoch unsere Verlangen oder Gebete nicht mit dem Weg übereinstimmen, der zum Schöpfungsziel führt – der Gleichheit mit dem Schöpfer – dann werden sie „bereinigt“. In anderen Worten, wir erhalten „schlechte Noten“ (Bestrafung) und diese korrigieren uns. Das ist jedoch der lange und schwierige Weg zum Ziel.

Es gibt einen anderen kurzen und bequemen Weg, wenn wir unsere Verlangen oder Gebete auf die Gleichheit mit dem Schöpfer ausrichten – dem Schöpfungsziel. Wie machen wir das? Es ist nur durch die Vereinigung mit der Gruppe möglich und dadurch erhalten wir das Verlangen der Gruppe, die Eigenschaft des Gebens zu erlangen. Dann gelangen wir zu einem Verlangen oder Gebet, das „kollektives Gebet“ (Tfila be Tsibur) genannt wird.

 

Lass einen Freund in dein Herz

Frage: Wie kann man verhindern, dass der Wunsch zu empfangen in das Herz eindringt?

Antwort: Indem man aktiv gegensteuert. Wenn man im Herzen die Liebe zu anderen vor allem für seinen Zehner kultiviert wird man einen Zustand der Verbundenheit mit den Freunden erreichen.

Frage: Woher nimmt man die Kraft für das Gebet?

Antwort: Von den Freunden. Jeder sollte den anderen durch sein richtiges Beispiel helfen. Es gibt dann keine Probleme, durch mangelnder Kraft, Liebe zu zeigen.

Frage: Wenn wir an der Liebe füreinander arbeiten, bitten wir den Schöpfer, den Nächsten in unser Herz zu lassen und ihn aufrichtig zu lieben. Es wird gesagt, dass wir sowohl untereinander als auch mit dem Schöpfer Eins werden müssen. Was ist dieser Zusatz „mit dem Schöpfer“?

Antwort: Es geht darum, dass man durch ein Band mit dem Schöpfer verbunden ist. Das ist es, was man offenbaren muss. In dem man verbunden ist, beginnt man, die spirituelle Welt zu erfahren.

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Aus einer Lektion über einen Brief von Baal HaSulam, 12.12.2023

Liebe ausstrahlen

Frage: Wenn ich mich in der Außenwelt als böse wahrnehme, aber gleichzeitig Liebe im Zehner spüre – wo und was verzerre ich da?

Antwort: Du musst es so machen, dass du auch in der Außenwelt als Liebe ausstrahlend wahrgenommen wirst. Du solltest dieses Gefühl gegenüber der ganzen Welt haben, sogar gegenüber deinen Feinden.

Kommentar: Das ist sehr schwierig.

Antwort: Das ist gut. Versuche über deine Ablehnung doch noch eine liebevolle Beziehung herzustellen.

Du musst darauf achten, dass du die Atmosphäre auffrischst, du dich nicht schämst, anderen zu sagen, dass du sie liebst, auch wenn es vielleicht nicht zu 100 Prozent stimmt, dass du sie liebst.

Kommentar: Aber es muss doch ein inneres Gebet dabei geben.

Antwort: Man bekommt ein Gefühl dafür, was Gebet bedeutet.

Ich sehe das wir vor kurzem begonnen haben, solche inneren Zustände zu durchlaufen, die uns helfen werden, uns dem Schöpfer anzunähern. Ich bin sehr stolz auf euch.

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Aus einer Lektion über einen Artikel von Shamati, 04.11.2023