Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Ein Gebet für die Gemeinschaft ist ein Gebet für sich selbst

Frage: Ist ein Gebet für die Gemeinschaft immer eine Bitte darum, dass ich sie bis zur Vollkommenheit vervollständige?

Meine Antwort: Ja. Du musst sie aber nur in deinen Augen vervollständigen. Der Gemeinschaft mangelt es an nichts. Außer dir ist alles korrigiert. Jeder urteilt in dem Maße seiner Verdorbenheit. Der Mensch betrachtet die Welt durch das Prisma seiner eigenen Mängel. Wenn du bereits korrigiert wärest, würdest du sehen, dass die ganze Welt korrigiert ist.

Deshalb bedeutet ein Gebet für die Gemeinschaft ein Gebet für deine Gemeinschaft, die sich in dir befindet, für den Ort deiner Shechina – den „Ort“, an dem du den Schöpfer enthüllst. Genau das ist deine Gemeinschaft. Denn du siehst niemals etwas außerhalb von dir, du siehst innerhalb deines Verlangens dein zerbrochenes Gefäß, dein Verlangen.

„Ich bete für die Gemeinschaft!“ – Außer dir braucht niemand dein Gebet und all die schönen Worte, die deine Lippen verlassen: „Ich arbeite für die Gemeinschaft!“ Das ist alles nur Scheinarbeit.

Du weißt noch nicht einmal, wie verschlossen in dir selbst du bist, und nur dein inneres Verlangen musst du korrigieren. Das nennt sich „Gemeinschaft“, „Welt“ – alles ist in dir drin, wie geschrieben steht: „Der Mensch ist eine kleine Welt“.

Auszug aus dem Sohar-Unterricht, 10.05.2011

Ägyptische Knechtschaft bedeutet, dass du keine Berechtigung zum Schenken besitzt

Schriften von Rabash, „Bis der Herrscher von Ägypten fiel“: Man muss um des Himmels willen arbeiten, das bedeutet, um des Schenkens willen. Diese Bewertung wurde im Exil, unter der Herrschaft des ägyptischen Königs, dem Pharao gemacht.

Ich weiß nicht, was wirkliches Schenken ist, oder wie es möglich ist, alles für einen Menschen herzugeben, der mir völlig fremd ist, wenn es keine „gemeinsamen Voraussetzungen“ für Liebenswürdigkeit, wie zum Beispiel allgemein anerkannte Moral, den Respekt für andere in meiner Umgebung, oder irgendetwas ähnliches gibt.

Manche Menschen werfen mit Geld um sich und vergeuden ganze Vermögen und empfinden Freude dabei. Sie erhalten genügend Ausgleich für ihr „Schenken“. Der eine Mensch ist zufrieden mit einem freundlichen Wort, ein anderer damit, wenn er von der zukünftigen Generation in guter Erinnerung gehalten wird und ein dritter durch seine Selbstachtung.

Im Westen gibt es einen neuen Trend: „Ein Dollar pro Tag.“ Jemand spendet einen Dollar pro Tag um ein hungriges afrikanisches Kind zu füttern, das niemals herausfinden wird, wer der Spender ist. Jedoch bringen auch solche Beitrage Befriedigung, denn ich gebe jemandem Leben. Was bedeutet ein Dollar im Vergleich zu den Gefühlen, die in mir hervorgerufen werden?

Wie auch immer, wir sprechen über die vollkommene Loslösung von der Selbsterfüllung. Wir können uns so etwas in unserem Leben weder vorstellen noch spüren. Wir können nicht verstehen, wie es möglich ist, jemandem zu geben, ohne eine Erwiderung in Gedanken oder in der Empfindung zu erfahren. Das ist für uns verborgen.

Das ist die Bedeutung des Exils, wenn wir ihm das erste Mal begegnen: Es stellt sich heraus, dass ich nicht weiß, was reines Schenken ist. Genau in diesem Punkt bin ich von der Spiritualität getrennt.

Ägypten (Mizraim) bedeutet eine Enge (Metzer), und eine Enge bedeutet eine Knappheit an Segen, wenn ein Mensch lediglich Empfangen kennt, ohne irgendetwas zu geben.

Wir müssen noch herausfinden, dass wir von allen Voraussetzungen des Schenkens leer sind und lediglich zu empfangen wissen. Wenn ich empfange, dann gebe ich auch. Das ist im Allgemeinen kein Schenken. Ich nenne es einfach so, da wir in unserer Welt einen Menschen aufgrund seiner Handlungen, anstatt seiner Absichten beurteilen. Absichten gehören zur Wissenschaft der Kabbala, während Handlungen zum Ausdruck dieser Welt gehören.

„Weite“ bedeutet Gebefreudigkeit, großes Schenken. Eine „Enge“ ist das Gegenteil, ein Mangel am Schenken. Folglich bedeutete die ägyptische Herrschaft, dass jeder Mensch Handlungen nur in Erwiderung seiner Leistung ausführen konnte.

So sind wir. Jedoch nehmen wir das nicht wirklich wahr und daher wird unser Zustand noch nicht als Exil bezeichnet. Unser Leben ist OK. Es stimmt, wir sind Ägypter, aber was solls?

Er läßt uns nicht eine einzige Handlung ohne Bezahlung, nur um des Schenkens willen, ausführen.

Das ist unser Pharao. Und wir werden uns nicht bewusst, dass er uns beherrscht. Die Herrschaft des Pharaos wird nur dann enthüllt, wenn du etwas um des Schenkens willen tun willst und entdeckst, dass du dazu ausserstande bist. Das ist dann, wenn der Pharao, der ägyptische König, enthüllt wird. Bis dahin jedoch sitzt du selbst auf dem Thron und tust, was immer du willst.

Dies bedeutet, dass Ägypten ein Engpass für Israel war.

Mit anderen Worten, es versperrte die Ausrichtung „Direkt zum Schöpfer“ (Yashar El).

Aus dem 4.Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes vom 11/04/2011, Vorbereitung zum Auszug aus Ägypten

Wenn du das Angesicht des Schöpfer sehen möchtest…

Nach all seinem Suchen erreicht ein Mensch einen Zustand, in dem er nur nach Einem fragt: der Fähigkeit, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Und das bedeutet, dass er das richtige Gebet erreicht hat.

Das Allerwichtigste ist, dass wir durch das Studieren der Vereinigung der Kräfte des Empfangens und des Gebens enthüllen werden, wie der Schöpfer Entscheidungen trifft, während Er über dem steht, auf was Er Seine Entscheidungen gründet. Wir werden Ihn durch Seine Handlungen erreichen. Aber indem wir alles erforschen, was in uns unter Seinem Einfluss geschieht, wollen wir dadurch Seinen Verstand, Seinen Plan, Seine Absichten und Gedanken erlangen. Das ist unsere ganze Arbeit.

Und um das zu tun ist nur das Gebet nötig. Aus eigener Kraft können wir Seinen Verstand und Kopf nicht erreichen, den Ort, wo Entscheidungen getroffen werden und von wo alle Handlungen stammen, weil wir ebenfalls Seine Handlungen sind.

Und weil eine spirituelle Handlung nur „für das Geben“ gemacht werden kann, können wir nicht verstehen, wie der höhere Verstand diese Entscheidung getroffen haben könnte. Das geschieht immer als „Erkenntnis“ oder Wunder, wie geschrieben steht „Ich habe gearbeitet und gefunden“! Es ist unmöglich, den Verstand des Schöpfers durch das Beobachten der Kombination zweier Kräfte – Empfangen und Geben – zu verstehen. Dort liegt der Unterschied zwischen dem Schöpfer selbst, Seiner Entscheidung und allen Handlungen, die aus Seiner Entscheidung folgen.

Deshalb bittet ein Mensch, der das Gebet erreicht, um die Fähigkeit, genau dies zu verstehen: den Plan und die Denkweise des Schöpfers, der die Entscheidungen trifft. Dasselbe wurde Moses gesagt: „Du wirst mich von hinten sehen, aber mein Angesicht wirst du nicht sehen“. Dieses Gebet entwickelt sich fortwährend.

Aus dem 1. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 10.03.2011, über das Gebet

Gesegnet bist Du, der Du die Welten erschufst….

Der Sohar, Einführung, „Die Absicht im Segen“, Punkt 16: … aus diesem Grund erweckt der Segen, mit dem ein Mensch den Schöpfer segnet, vom Schöpfer, Segnungen von Oben an alle Welten zu geben.

Frage: Was ist ein Segen?

Meine Antwort: Ein Segen ist eine besondere Kraft von Oben, die Kraft von Bina, die auf Malchut einwirkt. Der Schöpfer heißt „Gesegnet“, wenn ich mich mit der Bitte an Ihn wende, dass die Kräfte des Gebens zu mir kommen, in mich eindringen und zu einem Teil von mir werden.

Wenn ich mir diese Kräfte einverleibe, bedeutet das, dass ich einen Segen erhalte, die Eigenschaften von Bina, die in Malchut aufgenommen werden. Entsprechend dieser Eigenschaften, die ich vom Schöpfer erhalten habe, kann ich Ihn „Gesegnet“ nennen. Andernfalls habe ich nicht die gleichen Eigenschaften, für die ich Ihn wertschätzen und Ihm danken kann.

Warum möchte ich diese Eigenschaften von Bina erhalten? Das ist so, damit ich den Schöpfer nicht verfluche, sondern Ihn segne. Das heißt, alle Korrekturen, die ich versuche zu erwerben, sind nicht zu meinem eigenen Nutzen, sondern nur um den Schöpfer zu lieben, zu achten und zu segnen.

Deshalb bedeuten die Worte „Gesegnet bist Du“ in den Segnungen des Gebets, dass ich schon durch die Korrekturen gegangen bin, die es mir ermöglichen, für den Willen zu Geben zu arbeiten, so dass ich Segnungen vom Ihm erhalte und dass ich mich nun in der Eigenschaft des Gebens und der Liebe befinde. Und für diese Möglichkeit segne ich den Schöpfer.

Aus dem 2. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichts, 9.03.2011, Der Sohar

Gebet ist ein Urteil über dich selbst

Frage: Wie können wir bei der „inneren Verbreitung“ vorgehen und was sollten wir während des Tages tun, um sie zu verwirklichen?

Meine Antwort: Korrektur geschieht aufgrund einer Handlung, die „Gebet“ genannt wird, welche die Enthüllung des wahren Verlangens ist, das Erfüllung verlangt. Diese Anstrengung wird „Gebet“ genannt, welches als „über sich selbst urteilen“ übersetzt wird, oder als dein inneres Wesen wahrnehmend: Wer bin ich, was will ich, besitze ich die rechten Verlangen oder nicht, und wann werden meine Handlungen, gleich denen meiner Vorfahren sein, was bedeutet, wann werden meine Verlangen jenen gleich sein, welche die Kabbalisten im Gebetbuch beschrieben?

Das ist gar nicht einfach. Das Gebetbuch wurde von Kabbalisten geschaffen, den Weisen der grossen Versammlung, die sich auf der höchsten geistigen Ebene befanden. Sie hinterliessen uns das Gebetbuch, damit es uns als ein Beispiel dient, was wir in unseren Begehren erlangen sollen.

Gebet kann nur um der Einheit willen stattfinden und das wird das „Gebet der Gemeinschaft“, oder das „Gebet der Vielen“, genannt. Es gibt nichts anderes für uns, worum wir zu bitten hätten, denn all die negativen Ereignisse und alle Probleme im Allgemeinen, die in der Welt enthüllt werden, stammen aus dem Mangel an Einheit. Daher, weil der Schöpfer Einheit ist, ist Einheit seine Eigenschaft. Deshalb ist dies das Einzige, worüber wir nachdenken sollten.

Einheit berücksichtigt alle Menschen in der Welt, beide, Männer und Frauen. Schliesslich muss jeder sich in einem globalen System vereinigen, der gemeinsamen Seele von Adam HaRishon. Wenn ich studiere, urteile, denke, frage und antworte, entscheide ich in Wirklichkeit nur eine Sache: Werde ich das gesamte System zur Einheit bringen? Letzten Endes, korrigieren wir alles durch die Einheit.

Ausser dieser Kraft während dem Studium und dem Verlangen danach, dass dies geschehe, gibt es keine anderen Mittel, die Korrektur bewirken können. Alles andere bringt lediglich mehr Verderben. Es gibt entweder das eine oder das andere und nichts in der Mitte. Alle unsere Handlungen bringen entweder Korrektur oder Schaden. Selbst wenn du einen Moment verbringst, dort zu sitzen und nichts tust, verging die Zeit. Du hast sie vergeudet und hast sie nicht zur Korrektur verwendet, und das bedeutet, du hast Zerstörung herbeigeführt!

Daher muss das Verlangen nach universaler Einheit immer in uns lebendig sein. Dies ist unsere „innere Verbreitung.“

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes vom 27/02/2011, „Einführung in das Buch Panim Meirot uMasbirot“

Ein Sprung in das Spirituelle

Frage: In der Zeit des zweiten Tempels haben die Kabbalisten zwei Stunden gebraucht um sich auf das Lesen des Gebetes „Schma Israel“ vorzubereiten.

Warum bekommen wir, die so klein im Vergleich zu denen sind, eine viel schwierigere Wirklichkeit organisiert, so dass wir zum Unterricht so abgelenkt und verwirrt kommen und versuchen uns mit Mühe einige Minuten vor dem Lesens des Sohars irgendwie zu konzentrieren?

Meine Antwort: Damals mussten die Kabbalisten diese spirituelle Zuständen eintreten, die der Sohar beschreibt, sie mussten sich über die Stufe des Zustandes der völligen Abwesenheit von jeglichen spirituellen Empfinden heben, denn jede Stufen beginnt vom Null. Es braucht Zeit bis sie in einer gemeinsamen Absicht, in der Verbindung auf einer passenden Stufe, diese Zustände in einem gemeinsamen Empfinden betreten…

Man kann dies mit der Vorbereitung von Fallschirmspringern auf einen gemeinsamen Sprung vergleichen: Sie packen ihre Fallschirme, steigen in das Flugzeug auf, steigen in die Höhe über den Wolken und von dort springen sie und in einem freien Fall, wenn sie ihre Fallschirme noch nich geöffnet haben, verbinden sie sich miteinander, und bilden verschiedene Figuren in der Luft.

Das ist eine riesige Vorbereitung auf neue Verbindungen auf höheren Stufen. Deshalb braucht sie viel Zeit, entsprechend der Stufenhöhe. Die Stufe verpflichtet.Und wenn du hier unten hantierst, alleine, ohne den anderen überhaupt zu spüren, es reicht dir schon, wenn du irgeneinen Gedanke gefangen hast.

Lasst uns hoffen, wir werden auch solche Vorbereitung brauchen wie die großen Kabbalisten der Vergangenheit

Auszug aus einem Unterricht über das Buch Sohar. Vorwort, 13.01.2011

 

Kabbalisten zur Tora und den Geboten, Teil 23

Liebe Freunde! Bitte stellt Fragen zu den Zitaten der großen Kabbalisten.

(Anmerkungen in Klammern sind von mir)

Was ist ein Gebet?

Aber das Gebet muss vollkommen sein; es muss aus der Tiefe des Herzens kommen. Das bedeutet, der Mensch weiß zu hundert Prozent, dass es niemanden auf der Welt gibt, der ihm helfen könnte; nur der Schöpfer allein kann ihm helfen. Doch woher weiß man, dass nur der Schöpfer allein helfen kann?

Wenn man alles Menschenmögliche getan hat, um zum Schöpfer zu gelangen und dann feststellen muss, dass nichts davon geholfen hat. Dann erhört der Schöpfer das Gebet des Menschen, denn dann kommt es aus der Tiefe des Herzens.

Baal HaSulam. Shamati Art. 5 „LiShma bedeutet Erwecken von Oben und warum brauchen wir auch ein Erwecken von Unten?“

Warum hast du immer noch nicht gebeten…

Fange gleich, nachdem du von oben zu der Gruppe geführt worden bist, mit ihrer Hilfe die Wichtigkeit des Ziels zu erhöhen, um das, was dir ursprünglich als ein einziger, erster Funke geschenkt wurde, zu vergrößern.

Denn nur mit Hilfe der Wichtigkeit kann die Lüge überwogen und die Wahrheit gekauft werden.

Wenn du aber diese Wichtigkeit von der Gruppe nicht erhältst, kehrst du entweder zurück zur Lüge oder du wirst untätig herumsitzen, ohne Kraft zu haben, wegzugehen, und dich mit dir selbst herumplagen.

Doch auf dem Weg der Wahrheit voranzukommen ist nur möglich, indem man den Eindruck von der Wichtigkeit des Ziels von der Umgebung erhält. In dem Ausmaß dieser Wichtigkeit wirst du bereit sein, zu ertragen, dass dein Ego leidet, die Wahrheit aber wächst. Denn das tut sehr weh.

Außerdem hilft die Gruppe, zu verstehen, dass man nur mit Hilfe des Gebets etwas erreichen kann. Gebet bedeutet eine Bitte um die Veränderung des Verlangens vom Empfangen zum Geben, von der Trennung und dem Hass zur Verbindung und der Liebe.

Ich kann mich noch daran erinnern, wie wir mit Rabash einmal einen Spaziergang im Wald bei Beit Shemen gemacht haben und ich mich bei ihm über all meine Probleme beklagt, mich aufgeregt und etwa zehn Minuten lang geschrien habe. Er hat mich ruhig angehört und zum Schluss plötzlich gesagt: „Und warum hast du (Ihn) nicht gebeten?“

Uns mangelt es sehr an dieser Bitte – „Und warum hast du nicht gebeten?“. Denn unsere Natur lässt uns nicht dazu kommen, lässt uns nicht bitten.

Es geht nicht in unseren Verstand und unser Herz hinein, dass wir nur für eine Bitte um die Korrektur sorgen müssen. Und die Menschen quälen sich monate- und jahrelang, vollkommen unfähig, MaN zu erheben…

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Eine Dienerin, die zur Erbin ihrer Herrin wird“ vom 16.12.2010

Schreibe ein Gebet!

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn man zusammen mit der Gruppe in einem Saft „schmort“, fängt man an, Hass den Freunden gegenüber zu empfinden.Wie soll man genau an diesem speziellen Punkt den „spirituellen Verstand“ ansetzen, um sich über den Hass zu erheben? Was genau muss ich tun?

Meine Antwort: Ihr wollt die Lösung für das Problem auf der gleichen Ebene finden, auf der ihr euch befindet, und versteht nicht, dass das Problem sich eröffnet, um uns an einen anderen Ort zu ziehen.

Willst du das Problem lösen oder es loswerden? Du musst selbst zu einem anderen Ort übergehen, bis du dort wieder Hass und Abstoßung enthüllst, und von dort wirst du auch weitergehen müssen.

Um den Hass letztendlich loszuwerden, muss jedes Mal die Verbindung zwischen uns korrigiert werden.

Manchmal kann das mit Hilfe eines Mahls, einer gemeinsamen Handlung, irgendeiner künstlichen Veränderung erzielt werden, manchmal mit Hilfe des Studiums, vielleicht wird auch die Zeit das erledigen. Doch das zuverlässigste Mittel ist das Gebet.

Wenn du dich in einem Zustand der Begeisterung befindest, Hass empfindest und gleichzeitig begreifst, dass du dich über ihn erheben musst, versuche, ein Gebet zu schreiben! Sollen alle es jeden Tag in der Gruppe vorlesen, als eine Handlung der Vereinigung – das funktioniert.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 29.10.2010

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Das Gebet ist eine Herzensarbeit

Eine Frage, die ich erhielt: Ist ein Gebet eine Bitte um die Hilfe des Schöpfers in den schlechten Zeiten? Kann man traditionelle Gebete mit eigenen Worten aussprechen?

Meine Antwort: Als ein Gebet bezeichnet man die Arbeit im Herzen, und nicht die Worte, die der Mensch ausspricht. Ich brauche die Worte des Gebets überhaupt nicht kennen oder die Sprache nicht kennen.

Denn der Schrei des Kleinkindes ist auch ein Gebet. Es spricht keine Sprache und schreit einfach. Warum? Weil es etwas will. Das ist eben.ein Gebet.

Das Gebet ist eine Erhebung von MaN, die Offenbarung des leeren Wunsches. Der Aufstieg des Wunsches bedeutet, dass ich einen höheren Zustand im Vergleich zu meinem jetzigen Zustand erreichen möchte. Wenn ich ihn wünsche, dann ist das schon ein Gebet. Und wenn ich etwas möchte, was meine jetzige Stufe nicht übertrifft – dann wird diese Bitte nicht als Gebet angenommen, und sie steigt nicht nach oben – zum Höheren hinauf, der sich um mich sorgt. Der Höhere ist bereit, nur eine Handlung zu begehen, und zwar mir zu helfen, zu Ihm hinaufzusteigen. Er ist gerade dazu vorbestimmt, entsprechend der Reihenfolge der Stufen, die von oben nach unten herunterstiegen.

Deshalb soll das Gebet die Erhebung des МАNs -„Mej Nukvin „(die Gewässer der Nukwa) beinhalten, wenn Malchut sich wünscht, Bina gleich zu werden.

Es gibt die Stufe Bina und die Stufe Malchut. In der zweiten Beschränkung (Zimzum Bet) ist Malchut in Bina hinaufgestiegen, so dass es in Bina schon Malchut gibt.

Infolge des Zerbrechens steigt Malchut aus Bina zurück in Malchut herunter, und zwar zusammen mit zerbrochener Bina. Es ist eben der in uns vorprogrammierte spiritueller Funke (der Punkt im Herzen). Danach wünschen wir aus unserer allgemeinen Malchut, aus unserem Wunsch zu genießen und den Funken Bina, der in uns aufwachte, diesen Funken zurück in Bina zu erheben. Meine Arbeit besteht also in der Einschätzung des spirituellen Funkens im Vergleich zu Malchut. Ich vergleiche sie miteinander. Wenn der Funke höher ist, dann wünsche ich mit Bina verschmolzen zu werden, denn der Funke ist ein Teil der Bina in mir, ein Teilchen des Schöpfers von oben. Dann erhebe ich ihn aufgrund der Bestrebung zurück zur Stufe von Bina. Es heißt „die Gewässer der Nukwa“, die ich nach oben erhebe, der Teil Bina („das Wasser“), der sich in Malchut („Nukwa“) befindet. Es heißt der Schrei, das Gebet. Und was du dabei sagst ist völlig unwichtig.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 18.10.2010