Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Gebet'

Zwei notwendige Bestandteile eines Gebets

MaN wird mit „weibliche Gewässer“ übersetzt, d.h., dass ein Gebet immer zwei Punkte beinhalten soll: Malchut und Bina. Das Wasser ist Bina und die weibliche Eigenschaft ist Malchut. Nur dann spricht man von der Erhebung eines Gebets, vom МaN.

Wenn ich nur darunter leide, dass es mir schlecht geht, dann ist das nur Malchut. Man fragt dann: Warum leide ich, an wen soll ich mich wenden, was möchte ich bekommen? Somit ist eine deutliche Vorstellung der Bitte, welche Malchut und Bina verbindet, notwendig: das Verlangen und seine Ausrichtung. Ich soll verstehen, an wen meine Trauer, mein Leiden gerichtet ist. Denn ich kann einfach infolge einer schlechten Stimmung leiden, was nicht als Gebet anerkannt wird.

Wenn es mir jetzt schlecht geht, weil der Schöpfer vor mir verborgen ist, und ich keine Wichtigkeit des spirituellen Aufstiegs empfinde, sowie nichts lernen und nur schlafen will, dann ist mein Zustand auch nicht für die Erhebung des Gebets, für das МaN geeignet. Denn es geht nur um die Empfindung in meinen leeren, egoistischen Verlangen.

Alles hängt davon ab, was ich will, was ich bedauere – wen ich vermisse? Das heißt, der Grund meines Bedauerns soll außerhalb meiner selbst liegen. Erst dann formuliere ich aus zwei dieser Mängel zwei Malchut: Malchut de-Bina und Malchut de-Malchut, mein Gebet МaN. Mein Gebet soll eine deutliche Ausrichtung haben.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 17.04.2013

Anstrengung mit außermenschlichen Kräften

Frage: Was bedeutet die Anstrengung mit außermenschlichen Kräften?

Meine Antwort: Die Anstrengung mit außermenschlichen Kräften ist die, die nicht auf die natürliche, menschliche Bestrebung zum eigenen Nutzen gerichtet ist. Diese Anstrengung wird innerhalb der Gruppe, in der Hingabe an die Umgebung offenbart und liegt deshalb außerhalb der menschlichen, persönlichen Kräfte.

Und außerdem, wenn der Mensch dies enthüllt, dann erkennt er, dass er alleine nicht in der Lage ist, diese Anstrengung zu machen. Deshalb wendet er sich an den Schöpfer mit der Bitte, ihm zu helfen diese Handlung auszuführen.

Darüber steht geschrieben: “ Um meine Brüder bitte ich Dich, um den Frieden“. Es ist unmöglich, sich an den Schöpfer zu wenden ohne die Absicht Ihm geben zu wollen. Alle anderen Bitten, deren Absichten in der Dimension dieser Welt liegen, werden nicht akzeptiert.

Aber dem Menschen ist es erlaubt den Schöpfer um Hilfe zu bitten, um sein spirituelles Gefäß aufzubauen. Das alleine ist das einzig vertretbare Gebet.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam, 09.04.2013

Einheit und ein bisschen Frechheit

Frage: Heute Abend führen wir einen besonderen Unterricht durch, der den Ausgang des Feiertages Pessach, den Auszug aus dem Egoismus symbolisiert. Wie soll hier unsere Herangehenweise sein, um eine maximale Forderung zu erlangen, die ausreicht, um den Machsom zu überqueren?

Meine Antwort: Das kommt unerwartet. Keiner weiß, wann genau, keiner kann etwas bestimmen. Baal HaSulam schreibt jedoch , dass die Pessach – Zeit eine sehr wichtige ist. In unserer Welt ist es eine besondere Zeit und zwar in Bezug auf die umgebenden Lichter. Im Allgemeinen kann der Übergang jederzeit geschehen, jeden Tag, wir müssen jedoch gleichzeitig das Bestmögliche tun und zwar  entsprechend der materiellen Zweige und spirituellen Wurzeln. Wir haben alle Chancen dafür,  benötigen aber eine große gemeinsame Anstrengung, sowie ein bisschen Frechheit:

–          Es steht uns zu!

–          Warum?

–          Darum!

Genau das ist notwendig. Darüber wird auch gesagt „Meine Söhne haben mich besiegt“. Auch wenn ich weiß, dass ich es nicht verdient habe, fordere und dränge ich trotzdem, diese Frechheit ist sehr gesund. Aus den Rahmen des Egos steigend, glaube ich daran, dass ich vom Schöpfer abhängig bin und eben von Ihm fordere ich das Ersehnte. Dahinter steckt kein Emotionausbruch, sondern ein gezielter Schrei, ein hartnäckiger und eindringlicher Aufruf an Ihn: „Mach es“! So werden in mir die neuen Kelim (Gefäße) – Verlangen erweckt, zusätzliche Bedürfnisse.

Frage: Wie formulieren wir diese Forderung während des Tages?

Meine Antwort: Es ist notwendig, sich auf den Widerstand zu fokussieren, welcher sich während des Auszugs aus Ägypten ergibt, sich auf die Einheit und Erhebung über unseren persönlichen sowie allgemeinen Egoismus zu konzentrieren. Im Großen und Ganzen, benötigen wir eine Mischung aus Forderung und Frechheit, aber das Wichtigste ist und bleibt die Einheit. Auf nichts Weiteres sollte man sich zerstreuen.

Frage: Wie frech sollte ich in dieser Forderung sein, aber gleichzeitig für alle, mit allen zusammen bitten?

Meine Antwort: Es wird erwähnt, dass wir aus Ägypten während der nächtlichen Dunkelheit ausziehen. Das heißt aber nicht, dass wir darauf warten,  bis die Dunkelheit anbricht und das Licht  zu Hause ausgeschaltet wird. Nein, dies ist die Dunkelheit des Egoismus, die wir in unserem Inneren spüren, wenn uns nichts mehr retten kann und es kein Schlupfloch zur Flucht gibt. Und flüchten müssen wir ins Zentrum der Gruppe, zur Freundesliebe, zur Nächstenliebe. Darauf müssen wir uns konzentrieren und fordern, dass für uns nur eine solche Bitte zählt! Das Licht offenbart sich im Kli (Gefäß) und korrigiert es, alles kommt vom Licht außer die Bitte um die Hilfe.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel vom Rabash, 31.03.13

Der Schöpfer wartet

Europäischer Kongress. Lektion 3

Frage: Was bedeutet, sich an den Schöpfer zu wenden?

Meine Antwort: Sich an den Schöpfer zu wenden bedeutet, von der inneren Kraft des Universums, die diese Welt hält und lenkt, ihre wahrhaftige Offenbarung in uns zu fordern. Wir sollen diese Kraft erkennen, mit ihr in Kontakt treten und mit ihrer Hilfe handeln. Deshalb bitten und fordern wir, dass diese Kraft sich in unserem Inneren offenbart.

Für den Schöpfer spielt es keine Rolle, wie ihr euch an Ihn wendet. Selbst dann, wenn ihr Ihn verflucht. Das Wichtigste ist, ihr bleibt mit Ihm in Kontakt und gebt nicht auf!

Auszug aus der 3. Lektion des Europäischen Kongresses, 22.03.2013

Zu bitten bedeutet zu verlangen

Europäischer Kongress. Lektion 1

Frage: Wenn Sie sagen: „Wir sollen darum bitten, auf die nächste Ebene aufzusteigen“, was wird dann unter dem Wort „bitten“ verstanden? Ist es eine bestimmte  Bitte, in deren Wurzel eine pragmatische Anfrage liegt?

Meine Antwort: Zu bitten bedeutet zu wollen.

Natürlich sind wir alle Pragmatiker und wollen alles nur für uns haben. Ich will mit allen nur eigennützig vereinigt werden. Ich will mich mit Europa und dann mit der ganzen Welt nur eigennützig verbinden. Ich will die Höhere Welt erlangen. Und sogar dann, wenn in uns das uneigennützige Streben offenbart wird – ist es doch auch egoistisch.

Und wenn das Licht kommt, dann wird es uns korrigieren und uns im vereinten Verlangen zeigen, dass wir anders sein sollen. Das Licht wird uns helfen und nicht wir selbst. Bis mich das Licht korrigiert hat, soll ich mir selbst treu bleiben und mich selbst nicht belügen.

Auszug aus der 1. Lektion des Europäischen Kongresses, 22.03.2013

Der Punkt, an dem sich das Anflehen und die Dankbarkeit treffen

Es gibt zwei Arten der Arbeit: infolge der Empfindung eines Mangels und bei vollem Wohlergehen. Wir sind aus einem Material geschaffen, dem es an Vielem mangelt. Deshalb streben wir nach der Verbindung mit dem Schöpfer, Der uns geschaffen hat und über alles verfügt, was uns fehlt.

Wenn wir diese zwei Kräfte an uns anschließen: die natürliche, empfangende Kraft, unser Material, und die gebende Kraft – den kleinen inneren Funken, den wir entwickeln und über unser Material stellen wollen -, dann stehen uns zwei Klärungen bevor: Wie verhält sich die eine Kraft bezüglich der anderen. Seitens des Materials müssen wir den Funken des Gebens erkennen, und seitens des Lichts müssen wird das Material erforschen. Mit anderen Wörtern, wir müssen seitens der Schöpfung den Schöpfer sowie das eigene Material erkunden.

Deshalb erfolgt die Arbeit mit dem Verlangen zu genießen, welche in den Bitten, Gebeten, in den Leiden der Shechina, in der Zerstörung des Tempels besteht. Wenn wir alle Lasten dieses Zustandes in ihrer ganzen Fülle nicht empfinden werden, dann werden wir kein richtiges Gebet, keine wirksame Bitte erlangen, die eine Handlung seitens des Lichts hervorrufen kann.

Das Licht antwortet nur dem vollkommenen Verlangen. Die Teile eines solchen vollkommenen Verlangens heißen die spirituellen Stufen, und wir müssen mindestens die erste kleinste Stufe erreichen.

Die zweite Art der Arbeit besteht in der Erkenntnis, dass wir uns gegenüber dem vollkommenen Schöpfer befinden, Der uns geschaffen hat, Der uns lenkt, Der sich um uns sorgt, uns korrigiert, uns bis zur Höhe der Vollkommenheit erhebt. Unsere ganze Arbeit besteht in der Dankbarkeit und der Verherrlichung.

Zwei Formen dieser Arbeit sind einander entgegengesetzt, und in beiden Arten soll sich der Mensch Mühe geben, damit die eine die andere nicht überwiegt. Sie beide sind in vollem, wahrhaften Maß notwendig. Folglich wird ihre Verbindung – die Anstrengung zwischen ihnen -, einen Punkt erschaffen, der starkes Licht an sich heranziehen wird sowie den Menschen erheben wird, so dass zwei Pole für seine Arbeit  Keter und Malchut erschaffen werden. Auf diese Weise wird innerhalb des Verlangens zu genießen seine erste Stufe aufgebaut, die ihrerseits aus zehn Sefirot besteht: aus Bitten, Gebeten, aus dem zerbrochenen Herz sowie aus der Dankbarkeit, dem Segen und der Verherrlichung des Schöpfers, des Punktes Keter. Auf diese Weise muss man vorankommen.

Der Mensch vergisst das ständig und ist deshalb verwirrt. Er denkt, dass seine Verwirrung zufällig ist, er sieht darin das Verschulden seines schwierigen Lebens. Er meint, dass er irgendwo alleine auf der unbewohnten Insel in der Mitte des Ozeans, fern von den Hindernissen des alltäglichen Lebens, besser leben könnte und sehr schnell und erfolgreich auf dem spirituellen Weg vorangekommen wäre. Er muss sich um Tausende verschiedene Sachen sorgen und mit dem Leben zurechtkommen, mit verschiedenen Problemen: innen und außen.

Aber diese Meinung ist falsch, weil alles einem System unterliegt. Es gibt deshalb keinen Grund dafür, dass man den Wohnort wechselt oder die äußeren Bedingungen verändert. In dem Augenblick, in dem sich der Mensch jetzt befindet sowie unter gegebenen Bedingungen, soll er sich ständig bemühen, in der richtigen inneren Arbeit zu bleiben, damit er mit Hilfe der ihm gegebenen Umgebung dem Schöpfer einen Genuss bereitet.

Man muss verstehen, dass diese Umgebung der Schöpfer für ihn geschaffen hat. Und später wird der Mensch verstehen, dass diese Bedingungen für seinen Aufstieg maximal nützlich waren.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam, 10.02.2013

Das Rezept eines auserlesenen Gebets

Frage: Es gibt Momente beim Sohar-Lesen, während denen  es schwierig ist, den Text wahrzunehmen, dann ist es aber leichter, sich in der Absicht aufzuhalten. Was ist aber in einem anderen Zustand zu tun, wenn ich während des Studiums Begeisterung und Freude empfinde?

Meine Antwort: Wir gehen allerlei Zustände durch, bis die richtige Forderung entsteht. Sie schließt eine Menge Komponenten ein. Man kann es mit einem erlesenen Gericht vergleichen, in dem es Dutzende von Zutaten gibt.

Wir müssen diese Komponenten nicht im Kopf, im Verstand festhalten, da sie sich von alleine sammeln und in uns aufgebaut werden und das, was schon aufgebaut ist, befindet sich in dir, und du sollst dich darum nicht mehr sorgen, du kümmerst dich eben um die anderen Sachen. So weiß der Koch, der ein Gericht vorbereitet, automatisch, welche Zutaten er zugeben soll.

Da unser Gefäß/Kli ein Verlangen und nicht die Vernunft ist, wird die Gewohnheit zur zweiten Natur. Das heißt, du kümmerst dich nicht darum, was in dein Verlangen schon eingegangen ist, sondern steigst darüber zu anderen, mehr fortgeschrittenen Sorgen hinauf.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 29.01.2013

Verzweiflung und Vertrauen: Die Komponenten eines Gebets

Unsere ganze Arbeit, unser ganzer Weg und jeder Teil davon, jeder Zustand, ist in zwei Teile unterteilt: was ein Mensch von selbst tut und was an ihm gemäß seinem Verlangen getan wird. Ich muss wissen, dass das Schöpfungsziel die Erlangung der Eigenschaft des Gebens ist, der Übereinstimmung der Form mit dem Schöpfer, indem ich dafür  all meine Kraft nutze. Ich weiß nicht, was die ganzen Verlangen, all die 125 Stufen sind, da dies alles noch vor mir verborgen ist. Aber mein Ziel ist es, alles in meiner Kraft stehende zu tun, um alles zu nutzen, was ich habe, so wie ein Kind mit seiner ganzen Kraft versucht, ein gewünschtes Ziel zu erreichen.

Genau so muss ich mich in jedem Moment verhalten und danach streben, die Kraft des Gebens zu erlangen. Nachdem ich versucht habe, dies selbst mit der Gruppe zu tun, indem ich mich vorbereitet und annulliert habe, indem ich die Freunde um Hilfe gebeten habe, [im Sinne von] „mache dir einen Rav und kaufe dir einen Freund“, gelange ich nach all diesen Handlungen zu der Überzeugung, dass ich völlig hilflos bin. Mein Lehrer Rabash pflegte zu sagen: „Nun siehst du, dass du genauso ein Fetzen bist wie ich.“

Irgendwann hat ein Mensch keine Hoffnung mehr, aus eigener Kraft irgendetwas verbessern und sich selbst korrigieren zu können. Er muss davon überzeugt sein, dass dies aus seiner Erfahrung resultiert. Denn obwohl er viele Male gehört hatte, dass er sich nicht selbst korrigiert und dass das Licht dies tun muss, sind diese Worte für ihn vorerst bedeutungslos.

Um die Korrektur vom Licht einzufordern, muss er zuerst so sehr er nur kann versuchen, die Korrektur selbst durchzuführen. Denn solange man nicht an den eigenen Kräften verzweifelt, sind alle Bitten nur eine Lüge. Man ist einfach faul und will sich nicht plagen. Wenn man alles in seiner Macht stehende getan hat und von der Unerreichbarkeit des Ziels überzeugt ist, dann erwirbt man dank der geleisteten Anstrengungen das starke Verlangen, die Eigenschaft des Gebens wirklich zu erlangen.

Weil man all diese Anstrengungen geleistet und nichts erlangt hat, verzweifelt man an seiner eigenen Kraft und seinen eigenen Fähigkeiten. Daher gibt es nun zwei Komponenten: ein Verlangen, das Ziel zu erlangen, eine klare Absicht, da man sein Bestes gegeben und überhaupt nichts erreicht hat; und – nachdem man ein großes Verlangen erworben hat – ist man mit dem Verlangen, das Ziel zu erreichen, einfach „explodiert“.

Es handelt sich hier um zwei gegensätzliche Konzepte, wie so oft in der Spiritualität. Wenn sie sich zu einem Konzept verbinden – zu dem reinen Verlangen, die Eigenschaft des Gebens zu erlangen und nichts anderem – bricht im Menschen ein Gebet hervor.

Es passiert einfach, weil es die Art und Weise ist, wie wir aufgebaut sind. All diese Stufen, alle Reshimot (spirituelle Gene) befinden sich bereits in uns. Wir müssen sie nicht heranziehen oder aufbauen; in dem Moment, wo ich das Geben erlangen möchte, wird das richtige Verlangen in mir erzeugt, das schließlich das Gebet erweckt.

Ich erhebe MAN (bestehend aus den Reshimot von Hitlabshut und den Reshimot von Awiut) aus dem großen Verlangen, das Ziel zu erreichen, und der Hoffnungslosigkeit, es aus eigener Kraft zu erreichen. Außerdem bin ich zuversichtlich, dass der Schöpfer dies für mich tun kann, dass Er es tun muss und will! Schließlich erkenne ich, gemäß der Aufeinanderfolge der von mir durchlaufenen Ereignisse, dass alles so arrangiert wurde, als wenn es das Einzigste ist, was Er will, und dass Er nur auf meine richtige Forderung wartet, also auf das korrekt geformte Verlangen, auf das wahre Gebet, auf MAN.

MAN bedeutet Mej Nukwin (weibliche Wasser), was zwei grundlegende Eigenschaften meint, die auf korrekte Weise miteinander verbunden sind. Als Reaktion auf die Notwendigkeit des Gebens, die Enttäuschung durch meine Kräfte und die Hoffnung auf Korrektur, kommt dann das Höhere Licht und bringt mir die Eigenschaft des Gebens, und in diesem Reshimot wird mir das erste spirituelle Bild enthüllt. Die Kraft des Lichtes, die in das Reshimo gekleidet ist, korrigiert, verbindet und erbaut es, und ich befinde mich bereits in der Eigenschaft des Gebens.

Es handelt sich um meine erste spirituelle Stufe, in der das allgemeine Netzwerk und die Verbindung unter allen klar ist. Ich erkenne, dass das Licht hinter den Szenen agiert, die Kraft des Gebens, welche die Kraft des Empfangens erwecken muss, und die Stufen, die ihm entgegengesetzt sind, sodass ich fühlen werde, wie sehr es mir daran mangelt, und es einfordere. Dann durchlaufe ich die gleichen Zustände, die ich nun auf der ersten Stufe erfahren habe, immer und immer wieder.

Auszug aus dem 1. Teil des täglichen Kabbala-Unterrichts, 16.01.2013, Schriften von Rabash

Durch die Gruppe zum Schöpfer

Kongress in Nowosibirsk, Lektion 3

Frage: Wenden wir uns während der Morgenunterrichte und Workshops an den Schöpfer durch die Gruppe?

Maine Antwort: Nur durch die Gruppe! Es kann keine persönliche Anrufung des Schöpfers geben. Alle Shamati-Artikel sind für einen Menschen geschrieben, der sich der spirituellen Arbeit in der Gruppe widmet. Übrigens steht dort nirgendwo, dass er sich an den Schöpfer durch die Gruppe wenden muss, weil es als natürlich, als selbstverständlich gilt.

Wenn ich sage, dass ich den Schöpfer ansehe, dann bedeutet es, dass sich die Gruppe vor mir befindet – anderenfalls sehe ich Ihn nicht.

Auszug aus der 3. Lektion des Nowosibirsk-Kongresses, 07.12.2012

Die richtige Absicht

Kongress in Nowosibirsk, Lektion 4

Frage: Wie kann ich die richtige Absicht in Bezug auf die Gruppe aufbauen? Wie äußert sie sich? Und woran kann ich erkennen, dass ich mich in der richtigen Absicht befinde?

Meine Antwort: Die Absicht in Bezug auf die Gruppe muss sehr einfach sein: Ich bin in die Gruppe gekommen, um meinen Egoismus loszuwerden, mich über ihn zu erheben, mit dem Schöpfer zu verschmelzen, meine nächste Stufe zu enthüllen, zu einem Menschen zu werden. Auf diese Weise muss ich die Gruppe betrachten und alles in ihr machen, was mich zu diesem Ziel führt.

Ich darf es nicht vergessen und muss mich genau an diese Ausrichtung halten. Dabei achte ich nicht auf die Gesichter, Charaktereigenschaften oder etwas anderes – das alles ist unwichtig für mich, sollen sie doch sagen, was sie wollen. In erster Linie möchte ich mein Ich ausschließen, ich möchte einfach zusammen mit ihnen treiben. Und später werden wir weiter gehen.

Ich kann mich aktiv an der Arbeit der Gruppe über meiner Selbstannullierung beteiligen, erst nachdem ich im Selbstverzicht erfolgreich war. Für gewöhnlich fangen die Menschen an, durch den eigenen Egoismus Druck auszuüben, alles mit Gewalt ändern zu wollen, wie es in unserer Welt üblich ist. In einer Gruppe hat es nichts zu suchen.

Auszug aus der 4. Lektion des Nowosibirsk-Kongresses, 07.12.2012