Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Gebet'

Ist es möglich für andere zu beten?

Frage aus Facebook: Die menschliche Natur passt nur auf das auf, was sie innig liebt. Ist es wirklich möglich, dass wir für andere beten? Das ist absolut unnatürlich und verlogen.

Antwort: Unbedingt. Du hast Recht. Das ist schon ein echter Ausgangspunkt. Ist es möglich, unsere Natur ins Gegenteil zu korrigieren, sie zu verändern und das richtige Gleichgewicht zwischen uns zu finden? Wenn die ganze Natur – noch pflanzlich und tierisch – in einer integralen, gegenseitigen Verbindung existiert, wie können dann die Menschen auf dieser Weise miteinander leben? Wir sehen, dass dies in einem begrenzten Bereich möglich ist: In der Technik, im Handel, der Wissenschaft, der Kunst, aber nicht in der Kommunikation der Menschen untereinander. Wie kann das erreicht werden? Nur durch die Veränderung der menschlichen Natur, vom Egoismus zum Altruismus. Dies liegt außerhalb unserer Kontrolle. Wir können uns nur wünschen, dass es geschieht. Es gibt jedoch eine Kraft in der Welt, welche die Höhere Kraft genannt wird, die sich über unserem Egoismus befindet. Sie kann uns korrigieren. Wir werden ein Gefühl entwickeln, das uns spüren lässt, dass wir uns gegenseitig näher sind als unsere Brüder, Schwestern, Eltern und Kinder. Wir erlangen dieses Gefühl und es wird uns dazu verpflichten, wie eine Familie zusammen zu sein.

Frage: Muss ich daran denken, dass ich in diesem Prozess die Höhere Kraft anziehe?

Antwort: Das ist nicht wichtig. Es ist eine Frage der Methodik. Es gibt unterschiedliche menschliche Stufen. Die Hauptsache ist, dass es eine solche positive Kraft in der Natur gibt, die uns, wenn wir sie an uns heranziehen, verändern kann.

 

Von Kab TV „Neues mit Michael Laitman“ 27/3/17

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Bitte um alles, was du willst!

In der Tat ist es nicht wichtig, worum genau der Mensch den Schöpfer bittet. Die Hauptsache ist , er bittet, in jedem Augenblick! Er darf nie vergessen, dass es Niemanden außer Ihm gibt, dass Er Gut und Gutes tuend ist. Auch jede Kleinigkeit, die ihm passiert, muss er mit dem Schöpfer verbinden.

Denn in der Regel denkt der Mensch, es ist noch nicht die Zeit, um Hilfe zu bitten, und dass er selbst etwas aus eigener Kraft heraus tun kann, um Erfolg zu erreichen. Aber das ist falsch! Physische Handlungen sind nicht erforderlich. Die ganze Methode besteht darin, den Schöpfer zu enthüllen!

Und je mehr du dich daher an Ihn wendest, desto mehr fühlst du dich von Ihm abhängig und haftest dich stärker an Ihn an; nach und nach übergibst du die Verantwortung für alles, was dir passiert, an Ihn; somit hast du weniger Kummer. Entsprechend seinem Plan wird Er dich zurückstoßen, wird sich verstecken, dir verschiedene Hindernisse schicken. Aber du gewöhnst dich trotz alldem daran, nach Ihm zu suchen und dich an Ihn zu wenden.

Dies ist der kürzeste und sicherste Weg. Er erfordert von uns keinen besonderen Intellekt, nur Standhaftigkeit. Wenn der Mensch sich so ausrichtet und es mit Hilfe der Gruppe nicht vergisst, und in dem er sich ständig an den Schöpfer wendet, wird er genau wissen, wie man Ihn um Hilfe bittet, wofür und warum. Er erkennt die Natur des Schöpfers, auf welche Bitten Er antwortet und auf welche nicht. Dank dem ständigen Verlangen nach Verbindung, nach einem Dialog mit dem Schöpfer, beginnt der Mensch, Ihn zu kennenzulernen.

Darüber wird gesagt: “Tue alles, was in deiner Macht steht, nur laufe nicht weg!“. Das heißt, man soll um alles bitten, ohne groß darüber nachzudenken. So wie ein kleiner Junge ständig fragt, alles mögliche anfasst und sich an der Mutter festhält: „Gig, gib, gib!“. Nach so einer Bitte folgt die Klärung: Was brauche ich, worum muss ich tatsächlich bitten, wo ist hier eine „Mitzwa“, wo eine „Sünde“, und wo habe ich eine freie Wahl. Und so lernt der Mensch.

Sei nicht verwirrt und glaube, dass alles von dir selbst oder der Umgebung abhängt. Du verbindest die drei Komponente: dich selbst, die Gruppe und den Schöpfer, und richtest dich in die richtige Richtung aus; zu der Höheren Kraft, zu der Abhängigkeit von Ihm. Und dann findest du heraus, wie du beten sollst: Betrifft dein Gebet dich, deinen Nächsten oder für den Schöpfer? Und im Laufe der Zeit klärt sich das.

Aus dem Unterricht aus einem Artikel von Rabash, 17.05.2011

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Das Gebet, das den Anstrengungen folgt.

Rabash, Brief No.57: „Ich habe dir diese Wahrheit nicht offenbart, damit du nicht wegläufst oder an der Gnade verzweifelst. Wenn du nichts erkennen kannst, selbst wenn die äußerste Anstrengung vollzogen wurde, so ist es Zeit für das Gebet.“

Frage: Ist das Gebet Teil der Anstrengung oder kommt es unabhängig davon?

Antwort: Das Gebet ist das Resultat aller Anstrengungen. Wenn Du absolute Anstrengung investierst und deine Möglichkeiten erschöpft sind, wird das Gebet geboren. Du musst alles tun, was in deiner Hand und Kraft liegt, um zu erkennen, dass nur der Schöpfer seinen Plan vollenden kann. Dann wirst du dich an ihn wenden!

Frage: Was bedeutet es, absolute Anstrengungen zu investieren ?

Antwort: Es bedeutet, alles zu versuchen, um sich mit den Freunden zu verbinden, damit der Schöpfer Freude hat. Du verzweifelst wahrhaftig daran, nicht die richtige Qualität des Gebens zu erreichen und dann erst bricht das Gebet aus dir heraus. Am Anfang hörst du ständig, dass es gut ist, gebend zu werden, aber du musst erst einen Zustand erlangen, in dem du derjenige sein willst, der gibt; du bettelst geradezu darum, gebend zu werden, als ob du ohne diese Eigenschaft nicht weiter existieren könntest.

Du kannst dein Gefäß nicht messen und einzig danach urteilen, das es leer bleibt. Du entscheidest, ob du das Mass deiner Anstrengungen erfüllt hast. Aus diesem Zustand, der dir aufgedrängt wird, erwächst ein Gebet, für welches du sofort Antwort bekommst und die Veränderungen finden statt. Entsprechend dieser Veränderungen verstehst du, dass du die maximale Anstrengung erreicht hast.

Das Gebet entsteht erst, wenn der Mensch an einen Punkt gelangt, an dem ihm klar wird, dass er selbst nichts verändern kann, sondern dass alles in den Händen des Schöpfers liegt. Dies bringt ihn zur Anhaften an den Schöpfer.

Du sollst dieses Gebet nicht künstlich erschaffen. Ganz natürlich wird aus deinem Inneren der Schrei geformt, der dein Gebet sein wird. Das Gebet ist die Arbeit im Herzen.

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Aus dem 1. Teil der täglichen Kabbala Lektion 26/11/14, Schriften von Baal HaSulam

Tägliches Gebet über die Gabe des Lebens

Stellt euch den Zustand der Menschen vor, die durch die Sinaiwüste wandern: die verwüstete, unfruchtbare Erde – vollständige Abhängigkeit vom MaN, tägliche Gebete. Erst wenn du richtig betest, dann wirst du etwas bekommen.

Wenn wir doch in solch einem Zustand wären! Der Zustand in der Wüste bedeutet, dass ich jetzt bei jedem Atemzug vom Sauerstoff, dem Brot und Wasser vom Höheren abhänge. Und nicht nur das Brotstück –, ich werde all das von oben bekommen, worum ich bitte, denn man kann innerhalb des MaN jeden beliebigen Geschmack empfinden. Ich werde ihn meinen Gefäßen entsprechend fühlen und werde darin nichts empfinden, wozu ich kein Verlangen verspüre.

Wir werden alles entsprechend unserem Verlangen erhalten: wünschst du ein Steak – so wirst du es bekommen, wolltest du Schaschlik – so wird dir auch das Schaschlik gewährt, war es ein Salat – so wirst du auch den Salat empfangen. Alles ist genau berechnet, denn entsprechend dem Verlangen wird auch das Licht angezogen.

Aber wenn du kein МaN erhebst, wenn du den Schöpfer nicht bittest, dann kannst du nichts empfangen. Dann wirst du sterben, weil es dir an Luft, an Wasser und an Brot mangeln wird – dann gibt es nichts. Es ist möglich, alles von oben zu bekommen, aber wenn du dein МaN nicht erhebst, „wird diese Infusion von dir abgehängt“, du hörst auf zu existieren – und stirbst.

Dies ist der Zustand in der Wüste – und während wir darin verweilen, lernen wir. Dieser Zustand ist sehr ergiebig und besitzt eine Menge innerer Kostbarkeiten. [132770]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel von Rabash, 14/04/14

Welches „Wunder“ erwarten wir?

Wenn wir, das Buch Sohar zu lesen beginnen, dann sollen wir vor allem verstehen, wofür wir dieses Buch lesen. Wenn es sich um „das wunderbare Mittel“ (Sgula) handelt, welches „Wunder“ erwarten wir dann noch? „Das wunderbare Mittel“ bedeutet „über meine Vernunft“, es hilft mir, obwohl ich es nicht verstehe. Es hilft mir dort, wo ich mir selbst nicht helfen kann.

Nachdem der Mensch an den eigenen Kräften verzweifelt und erkennt, dass ihm nichts mehr helfen kann, um das Wichtigste in seinem Leben zu erreichen, so kommt er zur wahren Bitte, zum Gebet, zum Schrei. In diesem Fall kann der Sohar ihm helfen.

Deshalb sollen wir immer wieder klären, welches Hauptziel wir mit Hilfe des Sohars erreichen wollen. Das Buch Sohar ist nur für die Erreichung dieses Ziels vorbestimmt.

Wenn wir während des Lesens klären, was das Buch in uns ändern soll, dann ist ein solches Vorangehen das wahre Studium der Wissenschaft der Kabbala. [130824]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 25/03/14

Heiliger Hass

Frage: Ist unser Gebet eben die Handlung, die vom Geschöpf im Dialog mit dem Schöpfer gefordert wird?

Antwort: In diesem Zustand erlangen wir die wahren Worte und nicht das einfache Gebet. Wir empfinden die dringende Notwendigkeit, die Verhüllung zu beseitigen. Und hier existieren zwei Zustände.

Im ersten Zustand erkenne ich, inwiefern die Verhüllung von meinem persönlichen, egoistischen Standpunkt aus unerwünscht ist. Deshalb hasse ich diese Verhüllung und träume davon, dass sie verschwindet, aufhört zu existieren. Es gibt für mich keine größere Freude, als die Freude zu erkennen, dass die Verhüllung verschwunden ist, dass sie verbrannt und zerstört ist.

Ein solcher Zustand soll mir das ganze Maß meines Hasses gegenüber diesem Zustand zeigen. Folglich soll ich den Zustand erlangen, in welchem ich die Verhüllung hasse, obwohl ich dazu plötzlich jedes persönliche Interesse verliere. Aber ich hasse sie, weil ich nur durch ihrer Beseitigung die Freude an den Schöpfer liefere.

Kann ich einen solchen heftigen Hass zur Verhüllung deshalb erreichen, weil sie mich stört, den Schöpfer zu befriedigen? Ich habe schon ein Maß für den Vergleich – und zwar meinen persönlichen egoistischen Hass. Jetzt soll ich die gleiche Emotion zum Schöpfer empfinden: könnte ich dieses Hindernis hassen, das eigentlich keine persönliche Störung für mich ist, aber Ihn (den Schöpfer) stört, und mir nicht gestattet, Ihm den Genuss zu bereiten, und zwar ganz uneigennützig für das Geben. [130132]

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 17/03/14

Wo befindet sich mein wahres „Ich“, welches nicht vorgestellt ist?

Frage: Wenn der Schöpfer über mein Herz und meinen Verstand herrscht, wie kann ich dann frei wählen und meine Absicht verändern?

Antwort: Ich bin nur ein Teil des Systems, der sich in die Gruppe einreiht, und mit Hilfe der Verbindung mit ihr an allgemeinem Gebet (МAN) teilnehmen kann.

Ich bin nicht mein Körper, nicht die heutigen Gefühle und der Verstand. Das alles wird überhaupt nicht berücksichtigt, weil diese Welt nur vorgestellt ist. Man kann ruhig alles vernachlässigen, was wir jetzt empfinden – darin gibt es nichts Reales.

Was bleibt mir übrig? Reshimo ist auch nicht mein „Ich“, da es von oben kam. Nur meine Bemühungen, sich in die Gruppe einzureihen werden berücksichtigt, da ich das Ziel verfolge, sie in den ursprünglichen Zustand zurückzuführen. Das ist eben МAN.

Frage: Wenn ich in der Gruppe arbeite, werden in mir Verlangen anderen Typs erwacht?

Antwort: Selbstverständlich, es ist eine andere Art des Verlangens. Mein Wunsch, mich in die Gruppe einzureihen, und meine Anstrengungen, mich mit den Freunden zu verbinden, ist eben meine Bemühung das Geben zu erreichen. Denn dafür muss ich mich annullieren. [129437]

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 09/03/14

Die Messung der vollkommenen Welt anhand des krummen Lineals

Frage: Wie erfolgt die Rechtfertigung des Schöpfers? Was reiht sich in diesen Prozess ein?

Antwort: Den Schöpfer zu rechtfertigen bedeutet, sich richtig einzustellen, sich auf die Wahrnehmung der wahrhaften Realität einzustimmen. Obwohl wir sie nicht sehen und nicht fühlen, wollen wir sie dennoch empfinden.

Als ob ich ein krummes Lineal hätte, auf das ich ausgerichtet wäre, und alles in der gekrümmten Form abgemessen hätte. Folglich möchte ich mit der Kraft dieses Lineals alle Messungen, alle Berechnungen anstellen.

Das gerade Lineal hat eine Bedingung: Der Schöpfer ist gut und wohltätig, und alles, was ich sehe, ist die Welt der Unendlichkeit, die idealste und schönste Welt, die es gibt. Die Tatsache, dass ich sie anders wahrnehme, zeugt von der Divergenz zwischen meiner verlogenen, unkorrigierten Wahrnehmung und der richtigen, die ich noch nicht habe. Wenn ich mich aber anstrenge, das richtige Bild – die Erscheinungsform der unendlich guten Kraft, außer der es nichts gibt – zu erlangen, so werde ich die Korrektur der Sinnesorgane, ihre Kalibrierung erreichen, die mir ermöglichen werden, die Realität in der richtigen Art und Weise wahrzunehmen.

Folglich werde ich ein ganz anderes Bild sehen! Als ob ich schielen würde, weswegen mir die Welt verzerrt erschiene, deren tatsächliche Wirklichkeit ich jetzt erkennen kann. Ich stimme mein verstimmtes Instrument darauf, dass der Schöpfer absolut gut ist. Die ganze Falschheit existierte innerhalb meiner Organe der Wahrnehmung, und nicht innerhalb des Schöpfers, der angeblich das Schlechte in der Welt schuf. Wegen eigener Mängel sah ich die vollkommene Welt der Unendlichkeit in ihrer unkorrigierten Form. Aber dank der Korrektur, nähere ich mich der Wahrheit und erreiche die Verschmelzung mit dem Schöpfer, Ihm zustimmend.

Wir müssen eben nur Folgendes tun: unsere Wahrnehmung korrigieren. Die Wissenschaft der Kabbala ist die Methode der Offenbarung des Schöpfers an Seinen Geschöpfen in dieser Welt. Wie kann man Ihn in dieser Welt offenbaren? Wir denken, dass diese Welt ein Ort ist, an dem wir uns bis zum Tod befinden. Aber es stimmt nicht ganz und hat einen viel tieferen Sinn.

Die Offenbarung des Schöpfers in dieser Welt bedeutet, dass wir hinter dem Bild dieser Welt die Welt der Unendlichkeit erkennen sollen. Diese Offenbarung wird infolge unserer Bemühungen geschehen. In dem Augenblick, in dem wir es mit allen unseren Kräften wirklich wollen, den Schöpfer als absolute Güte zu betrachten, wird Er sich offenbaren. Wir werden um die Korrektur bitten, weshalb das Licht kommen und alles ins Werk setzen wird.

Kommentar: Der Mensch versteht gewöhnlich, dass alles vom Schöpfer kommt, meint aber, dass es unmöglich ist, Ihn zu verstehen und zu rechtfertigen.

Antwort: Nein, wir kommen gerade mit dem Ziel, den Schöpfer zu verstehen, zu rechtfertigen, zu offenbaren und zu messen, um die ganze Empfindung und die ganze Weisheit zu erreichen. Das Ziel ist die Offenbarung des Schöpfers, welche alle Körperzellen des Menschen – sowohl im Gefühl, als auch in der Vernunft ausfüllen soll. [129341]

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 07/03/14

Zu beten, bedeutet das eigene Herz anzuflehen, sich zu entflammen

Frage: Warum wird gesagt, dass der Mensch die Rechtfertigung (Barmherzigkeit) erlangen muss? Macht er das selbst oder wirkt das höhere Licht auf ihn ein?

Antwort: Wir erwähnen nicht, dass hier die höhere Kraft gilt, obwohl alles unter ihrer Lenkung geschieht. Wenn es heißt „der Mensch soll etwas korrigieren“, dann ist damit gemeint, dass der Mensch vom höheren Licht die Korrektur fordert.

In unserer Welt handeln wir genauso, wenn wir sagen, dass ein Haus von einem großen Architekten gebaut wurde. Dabei baute der Architekt kein Haus. Er hat das Haus projektiert, wonach es später von anderen Menschen erbaut wurde. Man sagt aber, das Haus ist vom Architekten gebaut, manchmal wird sogar eine Gedenktafel mit seinem Namen aufgehängt.

Wir sprechen nicht über die Kräfte, die wir einsetzen. Es gibt den Schöpfer – die einzige höhere Kraft, die gut und wohltragend ist, und das Gesetz der Übereinstimmung der Eigenschaften mit Ihm. Dieses bestimmt alle Stufen der Leiter – das Gesetz, das nicht überschritten werden darf. Alle unseren Bitten, unsere ganze Arbeit, hängt von uns ab. Wenn wir uns durch die richtige Ausrichtung aktivieren, dann bekommen wir das Licht.

Es ist die ständige Quelle, in der sich nichts ändert. Alles hängt nur von unserer Ähnlichkeit mit dem Licht ab. Deshalb sagen wir nicht, dass uns das höhere Licht korrigiert. Wenn es konstant und das absolute Gute ist, so klärt sich alles nur von meinem Verlangen, die guten Veränderungen zu erlangen – das Licht wird sofort wirken.

Ich soll nicht fragen. Deshalb heißt es „flehe nicht an“, sondern “bitte” den Schöpfer, als ob ich zu mir und nicht zu Ihm sprechen sollte. Ich soll eigene Verlangen offenbaren. Alle Handlungen sind dazu vorbestimmt, mein Herz anzuzünden. Das höhere Licht hält sich in der absoluten Ruhe auf, das ganze Problem liegt in unserem eigenen Herz. [129111]

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 05/03/14

Magnetismus des Gebens

Frage: Wie kann man den eigenen Zustand außerhalb des Verlangens zu genießen messen, und ist es überhaupt möglich, wenn wir uns doch die ganze Zeit innerhalb dieses Verlangens befinden?

Antwort: Das bedeutet, ich wäre bereit, im laufenden Zustand ewig zu bleiben, das heißt im absoluten Geben (Chafez Chessed) zu bleiben, was auch immer geschieht. Je höher ich hinaufsteige, desto niedriger fällt mein Zustand Chafez Chessed herab, sprich erstreckt sich auf das niedrigste Niveau. Das heißt eben die Messung außerhalb des Verlangens zu genießen. Im Zustand Chafez Chessed erfülle ich keine Berechnungen und bemühe mich, im kleinen, ständigen Zustand möglichst länger zu bleiben.

Somit kann ich die Berechnung außerhalb des Verlangens zu genießen nur dann realisieren, wenn ich die Belohnung nicht in Form der Füllung für die eigene Selbstsucht wahrnehme. Ich bekomme eine Fähigkeit wie ein Eisenstück, das vom Magnet in die Luft gezogen wird. Dank dem Magnet kann das Eisen in der Luft hängen bleiben. Das Verlangen steigt aus der egoistischen Absicht hinauf, und zwar in dem Maß, in dem das Licht darauf einwirkt, und kann in der Luft (in der Absicht des Gebens) hängen bleiben.

Das Verlangen ändert sich nicht, aber seine Absicht dreht sich von sich auf den Nächsten um, das heißt auf den Schöpfer. Folglich können wir außerhalb des Verlangens zu genießen bewerten. [128989]

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 02/03/14