Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Evolution'

Die Spirituelle Kategorie von „Die Erschaffung der Welt“

rav schaut lustig

Frage: Nach Adam kam die Flut, die nur Noah und seine Familie überlebten. Können wir behaupten, dass wir von beiden Linien abstammen, von Adam und Noah?

Antwort: Alles was in der Tora erzählt wird, als Geschichte unseres Volkes, ist als Innerer Aufstieg zu verstehen. Adam war nicht der erste Mensch in der Welt; es gab Menschen vor ihm. Der Mensch stammt von den Affen ab, was Zehntausende Jahre zurückliegt. Die Kabbala sagt das auch. Zum Beispiel 600 Jahre vor dem Darwinismus, im Buch Etz Hayim (Baum des Lebens), hat der große Kabbalist ARI bereits geschrieben, dass der Mensch vom Affen abstammt.

Die Erschaffung der Welt ist eine Spirituelle Kategorie. Die Tora spricht nur über die spirituelle Entwicklung des Menschen, seinen Aufstieg. Noah und all die anderen Charaktere in der Tora sind spirituelle Entwicklungen von Adam.

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Aus KabTv`s “ Eine spezielle Meinung“12/8/14

Unnatürliche Mutation der tierischen Stufe

Frage: Warum wächst das tierische Verlangen mit der Zeit nicht, und nur das menschliche Verlangen wird größer?

Antwort: Der Mensch ist eben ein Tier, dessen Verlangen zu genießen wächst. Der Mensch ist eine gewisse unnatürliche Mutation der tierischen Stufe. In Wirklichkeit heißt er Mensch erst dann, nachdem er den Schöpfer begriffen hat, und bis dahin lebt er noch immer auf dem tierischen Niveau.

Der Mensch ist eine Form des Gebens, die wir finden, nachdem wir die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer erreichen. Davor nennen wir uns  “Menschen” mit dem Visier auf die Zukunft, da es in uns solch eine potentielle Kraft gibt, die wir entwickeln können, um zum spirituellen Menschen zu werden.

Schaut nur, welche Unruhen es in der modernen Welt gibt – sind diese Leiden den Menschen würdig? Die Menschen gleichen den wütenden Tieren. Laut seinem Verhalten hat sich der Mensch nicht geändert, und ist sogar noch schlechter geworden. Die Selbstsucht ist seit dem Altertum nur angewachsen und verursacht immer größeren Schaden. Unsere ganze Entwicklung ging in die Gegenrichtung, und als Mensch wird nur jener Teil in uns bezeichnet, der sich dem Schöpfer angeglichen hat. [129280]

Auszug aus dem Unterricht nach „dem Vorwort zum Buch „Panim Meirot“, 06/03/14

Entwickelnde Kraft, die uns vor der Fehlgeburt behütet

Die schöpferische und die behütende Kraft sollen zusammen auf das spirituelle Embryo  wirken. Bezüglich der schöpferischen Kraft muss ich ständig prüfen, inwiefern ich die Verbindung mit allen und in welcher Form unterstützen kann.

Jede beliebige Form, die meiner Selbstsucht, meinem Verlangen unangenehm ist, bin ich verpflichtet, mit der behütenden Kraft zu ergänzen, die mich vor dem Abstieg, vor einer Fehlgeburt schützen wird. Diese Zustände kommen leider sehr oft vor und geben uns fast keine Hoffnung darauf, dass wir einst wachsen werden.

Wir sind verpflichtet, einander mittels der bildenden und besonders mittels der behütenden Kraft festzuhalten, in den Freunden die Größe des Ziels zu unterstützen, die Eigenschaften des Gebens über dem Wissen zu erhöhen. Diese Form ist meiner egoistischen Natur unangenehm, wenn ich aber die Größe des Ziels, die Größe des Schöpfers schätze, dann genieße ich die Nähe zum Schöpfer, wenn  meine Selbstsucht leidet.

Wenn der Schöpfer in meinen Augen groß ist, dann werde ich den eigenen Vorteil, für Seinen Nutzen vernachlässigen. Auf diese Weise gebe ich mich Ihm, der höheren Kraft hin, bis ich beginne, die Bewegungen und die Handlungen zu erkennen, die zusammen mit Ihm und in der Übereinstimmung mit Seinem Vorhaben realisiert werden. Ich muss also immer sensibler versuchen, den Höheren in diesen Monaten meiner Entwicklung als Embryo zu empfinden.

In den ersten vierzig Tagen der Bildung des Embryos, bis zur Höhe Bina, fühlen wir kaum den Schöpfer.  Aber danach, wenn Bina in Aktion tritt, nimmt das Embryo die Form des Menschen an und lernt den Höheren aus eigenen Empfindungen kennen.

Die engste Verbindung zwischen dem Höheren und dem Unteren findet gerade in der Entstehungsperiode statt. In dieser Zeit befindet sich der Mensch innerhalb des Schöpfers, um sich später von Ihm zu entfremden. Es geht allerdings nur um die äußere Entfernung, denn in Wirklichkeit erfolgt eine größere Durchdringung in den Höheren, bis zur vollen Verschmelzung mit Ihm.

Man muss verstehen, dass die Form des Embryos nur innerhalb des Höheren zustande kommt. Stellt euch vor, was es bedeutet, wenn sich alle unsere Empfindungen, Verlangen, Gedanken im Höheren einleben, sich Darin auflösen. Bezüglich dieser Empfindung der Auflösung im Schöpfer, müssen wir die behütenden und bildenden Kräfte prüfen. Vor allem – die schöpferische Kraft prüfen, das heißt wie man den Schöpfer noch weiter durchdringen kann, um an Ihn mit allen Empfindungen “angeklebt” zu werden.

Obwohl diese Empfindungen unangenehm sind, da ich an das Geben “angeklebt” werden muss, das heißt, an etwas das für die Interessen meiner Selbstsucht unwichtig ist, wird die behütende Kraft mich beschützen. Ich soll mich ständig in einem solchen Gebet  befinden, mich in der Bitte um die Korrektur, um das Licht, das zur Quelle zurückführt aufhalten. [127679]

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 14/02/14

Ein bitterer und unvollkommener Weg

Baal HaSulam: „Die Essenz der Religion und Ihr Zweck“: Umso süßer eine Frucht am Ende ihres Reifens  wird, desto bitterer und unscheinbarer ist sie in den ersten Phasen ihrer Entwicklung. So ist es auch mit den leblosen und sprechenden Phasen: Denn das Tier, dessen Verstand relativ klein ist, hat auch keinen starken Willen, während es heranwächst. Wiederum der Mensch, dessen Verstand am Ende groß ist, hat einen starken Willen während seiner Entwicklung. „Ein einjähriges Kalb wird Ochse genannt“; es bedeutet, dass es die Kraft aufbringt auf den eigenen Beinen zu stehen, zu gehen und die Intelligenz, Gefahren aus dem Weg zu gehen. Doch ein einjähriges Kind ist vollkommen hilflos.

Folglich haben wir die Vorsehung des Schöpfers in unserer Welt durchgehend sichtbar gemacht, welche sich als sinnvolles Leitsystem darstellt. Die Attribute der Güte sind überhaupt nicht sichtbar, bevor die Schöpfung an ihrer Endkorrektur anlangt, ihrer endgültigen Reife. Im Gegenteil, eher zeigt sie sich in den Augen des Betrachters in einer korrumpierten Form. So siehst du, dass der Schöpfer seinen Geschöpfen nur Gutes tut, aber diese Güte folgt einer sinnhaften Führung.

Zuerst muss uns klar sein, dass wir uns in einem evolutionären Prozess befinden. Dies nehmen wir in dieser Welt wahr. Auch wenn uns klar ist dass die Evolution uns in bessere Zustände führt, so ist der Prozess dennoch einer, der durch Probleme und Schwierigkeiten führt, die unsere Entwicklung erzwingen. Wir sehen dies auch in der unbelebten, pflanzlichen und belebten Natur.

Alles auf dem Weg erscheint uns in Form von verschiedenartigem Druck – Störungen, Enttäuschungen, Sorgen – so kommt die Evolution zum Ausdruck. Baal HaSulam gibt uns ein Beispiel von einer Frucht, die zu Anfang bitter ist und mit der Zeit ihrer Reifung immer süßer wird. Dasselbe geschieht mit dem Menschen, der ohne Kraft und Verstand geboren wird und dann zusehends  über die belebte Stufe hinauswächst.

Dies zeigt, dass sich der Anfang unserer Entwicklung wesentlich von seinem Ende unterscheidet. Daher sagt Baal HaSulam auch, dass „Niemand weiser ist als der Erfahrene“. Und darunter fällt ein Kabbalist, der bereits sämtlich Entwicklungsphasen durchgemacht hat und letztendlich seine endgültige Form erreicht. Nur so ein Mensch kann uns darüber erzählen, was auf dem Weg passiert.

Nun verstehen wir die Antwort auf die Hauptfrage bezüglich unserer Entwicklung: Wie können wir sicher sein, dass der Schöpfer wirklich gut ist? Da Er allem vorausgeht und niemanden braucht. Wenn er in diesem Fall die Welt lenkt und leitet, wenn es Nichts außer Ihm gibt – wie kann es dann sein, dass wir leiden? Warum leiden alle Lebewesen, wo doch der Schöpfer nur Gutes gibt?

Die Antwort: Wir alle stehen unter einer Lenkung, die uns durch Leid dem Ziel näher bringt; denn andernfalls würden wir uns überhaupt nicht vorwärts bewegen. Am Ende werden wir den guten Zustand erreichen, der sich vorher nicht offenbart. Und all die Phasen auf dem Weg dorthin dienen dazu, uns zu verwirren und uns in die Irre zu führen, indem sie uns das Ende verhüllen.  [119343]

Aus dem 3. Teil des täglichen Kabbalaunterrichts, 29/10/13.

 

Das Land kultivieren, in das der Same gepflanzt wurde

Baal HaSulam, „Der Frieden“: Würde jemand die gute Umgebung, die er gewählt hatte, verlassen und in eine schlechte Umgebung fallen – in eine Stadt, in der es keine Tora gibt –  wären nicht nur seine einstigen Konzepte beeinträchtigt, sondern auch alle anderen Kräfte, die dort ursprünglich verborgen waren und die man noch nicht in die Tat umgesetzt hat – würden verhüllt bleiben. Und zwar deshalb, weil sie nicht mit der richtigen Umgebung in Verbindung gebracht würden, die sie aktivieren  könnte.

Und wie wir oben geklärt haben wird nur in Form der Wahl der Umgebung die Herrschaft des Menschen über sich selbst bemessen und dafür sollte er entweder Belohnung oder Strafe empfangen. Und so warnten unsere Weisen: „Mache dir einen Rav, und kaufe dir einen Freund“

Ein Mensch hat lediglich ein Reshimo (spirituelles Gen), einen spirituellen Samen. Wenn wir diesen jedoch nicht in den Boden pflanzen, ihn nicht der richtigen Umgebung aussetzen, wird er sich nicht entwickeln. Deshalb achteten Kabbalisten vor allem immer auf die Umgebung, dass es zumindest zwei Menschen wären, wie gesagt wird „zwei sind bereits eine Gruppe“ – das heißt ein Schüler und sein Lehrer. Gibt es mehrere Schüler, bildet sich eine Freundesgruppe, in der jeder in gleichem Maße tätig ist.

Zuerst sollten wir also sicherstellen, dass die Umgebung stimmt: Dass jeder gleich ist, dass jeder sich vor den anderen annulliert und dass es keine außertourlichen Ziele, sondern nur das Ziel der Verbindung gibt, damit sich der Schöpfer zwischen uns offenbaren kann. Das Ziel der Weisheit der Kabbala und somit des Zwecks der Schöpfung ist die Enthüllung des Schöpfers an die Geschöpfe, als gut und Gutes Tuender und Sein Wunsch, die Geschöpfe zu erfreuen.

Unsere Entwicklung hängt also davon ab, wie sehr wir uns um die richtige und wahre Umgebung kümmern. In einem solch großen Umfeld wie unserem, das mit vielen unterschiedlichen Projekten betraut ist, gibt es verschiedene Arbeitsgemeinschaften und die selben Leute stehen in unterschiedlichen Beziehungen zueinander.

Wir müssen sicherstellen, dass alle externen Beziehungen sich nur auf externe Verbreitung und Arbeit beziehen – das Wichtigste jedoch ist, dass in unserer vereinigten inneren Gruppe alle gleich sind, jeder sich vor den anderen annulliert, sich dem Ziel hingibt und dessen Wichtigkeit erhebt. Es gibt nichts Wichtigeres als das – unsere generelle Einheit und Verbindung als eine Mensch mit einem Herzen.

Diese innere Verbindung in der Gruppe muss für uns am wichtigsten sein. Alle anderen Verbindungen, die im Zusammenhang mit unseren Berufen stehen oder in der Erfüllung verschiedener Ziele oder Aufgaben liegen, richten sich, wie bei einem Unternehmen, nach einem anderen Prinzip. Aber dieses äußere Verhalten hat nichts mit der inneren Gruppe zu tun. Die Gruppe ist etwas, das ausschließlich auf spirituellen Regeln aufgebaut ist und wir müssen uns konstant um sie kümmern.

Es gibt das „äußere Leben“, ohne das wir in unseren irdischen Körpern nicht existieren können und es gibt ein erhabenes Ziel, das ewig und ganzheitlich ist und für welches unsere Seelen existieren. Wir müssen uns um die innere Gruppe sorgen, damit sie einwandfrei und exakt nach den Prinzipien, die Baal HaSulam, Rabash und allen anderen Kabbalisten niedergeschrieben haben, aufgebaut ist.

Diese beiden nicht zu verwechseln ist sehr wichtig. Die äußeren Beschäftigungen können wir augenblicklich stoppen oder verändern, das Wichtigste aber ist es, die innere Struktur der Umgebung, in der alle gleich und miteinander verbunden sind, aufrechtzuerhalten. Auf diese Art und Weise entwickeln wir uns weiter. [120122]

Die Dressur der Selbstsucht

Kongress in Charkow. Seminar 2

Wird eine solche Zeit kommen, in der die Selbstsucht nicht gegen mich, sondern „für“ mich, zusammen mit mir, arbeiten wird?

Es wird dann geschehen, wenn ich die Selbstsucht von mir vollständig abtrennen und sie mir gegenüber stellen werde, wenn ich uns voneinander mittels der Kontraktion und des Schirms teilen werde. Dann kann ich beginnen, mit ihr wie mit der Hilfe zu arbeiten – nicht gegen, sondern „für“ mich.

Anders gesagt, es verwirklicht sich dann, wenn wir den Zustand erlangen, der als „Chafez Chessed“, die Eigenschaft der Bina genannt wird, und die dann weiter bis zur Eigenschaft Keter hinaufsteigt.

Nachdem ich die Eigenschaft Bina vollständig angeeignet habe und über einen Schirm verfüge, und sobald ich mit der Selbstsucht alles Mögliche tun kann, dann beginne ich sie positiv zu verwenden. Auf der ersten Etappe annulliere ich die Selbstsucht und auf der zweiten Etappe beginne ich mit ihr, für sich zu arbeiten. Dieses „Tier“ wird so gezähmt, dass ich es einfach für mich benutze, und die Finsternis wird zum Licht.

Auszug aus dem 2. Seminar des Kongresses in Charkow, 17.08.2012

Eine kurze Übersicht des Kurses über die integrale Erziehung. Die Geschichte der Evolution des Egoismus

Da unsere Natur das Verlangen zu genießen oder das Verlangen sich zu erfüllen ist (solche physischen Verlangen wie Nahrung, Sex, Familie, Reichtum, Ruhm, Macht, Wissen), entwickelte sich unsere Selbstsucht ständig, wie sie in diesen Verlangen gezeigt wurde, und bestimmte den ganzen Fortschritt der Menschheit bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Deshalb haben wir uns sowie die Gesellschaft um uns die ganze Zeit verändert, entwickelten die Technologie, die Industrie, die familiären und öffentlichen Beziehungen usw..

Seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts und später hat die Selbstsucht ihr Wachstum eingestellt, d.h. unser Egoismus wurde global. Und deshalb haben wir offenbart, dass die Natur uns eigentlich entgegengesetzt ist, d.h. sie ist altruistisch und global. Diese zwei Systeme befinden sich jetzt im Widerspruch.

Unsere Aufgabe besteht darin, diesen Widerspruch zu beheben, anderenfalls wird die Menschheit beginnen, sich zu zerstören sowie die missgünstige Einwirkung der Natur hervorrufen. Es ist notwendig, dass die Menschheit ähnlich der Natur wird, harmonisch mit ihr.

Das heißt die Entwicklung der Selbstsucht hat ihr Maximum erreicht. Während sie uns eine lange Zeit vorwärts stieß, haben wir das Gefühl gehabt, diese Welt verändern zu können, und haben deshalb mit ihr alles Mögliche getan.

Heute sind die Welt und die Natur gegen uns und fordern unsere innerliche Veränderung. Deshalb sollen wir von der Veränderung unserer Umgebung zur inneren Veränderung übergehen.

Es ist sehr schwierig. Deshalb ist es für den Menschen fast unmöglich, damit einverstanden zu sein. Aber wir sehen, dass schon heute eine Menge Menschen in der Welt zu diesem Entschluss kommen.

Die Methodik der integralen Erziehung basiert darauf, dem Menschen zu erzählen, zu erklären sowie ihn davon zu überzeugen, dass es nicht kompliziert ist, sich unter der Einwirkung der Umwelt, der umgebenden Gesellschaft, zu verändern. Wenn wir uns bemühen, so zu handeln, dann werden wir bald eine sehr harmonische Gesellschaft und ein besseres Leben erreichen, das uns auf den neuen Gipfeln offenbart werden wird.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 22.05.2012

Die Evolution wird uns zu der Notwendigkeit der Kabbala führen

Meinung (A. Repin, Wissenschaftler): Das Phänomen der Globalisierung beinhaltet:

1. Globalisierung im Wirtschaftssektor – Bildung eines globalen Wirtschaftssystems auf der Grundlage des internationalen Marktes;

2. einen gemeinsamen Informationsraum – Erschaffung eines gemeinsamen planetaren Informationsnetzes;

3. einen gemeinsamen sozialgeschichtlichen Raum – Bildung einer planetaren Gesellschaft, die unterschiedliche soziale Subjekte enthält, die sich in gemeinsamen geschichtlichen Bedingungen entwickeln;

4. Globalisierung von politischen Institutionen – Bildung eines einheitlichen Staatsgewalt- und Rechts

systems, Verschwinden von Staatsgrenzen;

5. Globalisierung der Werte – Bildung einer kulturellen Identität auf planetarer Ebene, basierend auf universellen allgemeinmenschlichen Werten.

Die natürliche Evolution der Biosphäre und der Gesellschaft im 20. Jahrhundert haben die Menschheit an eine neue Qualität herangeführt, welche eine Optimierung von Beziehungen innerhalb der planetaren Gesellschaft und von Beziehungen zwischen der Gesellschaft und der Natur erfordert.

Eine Optimallösung stellen aus der Sicht von Wernadski (russischer Wissenschaftler, 1863-1945) die harmonischen Beziehungen innerhalb der Noosphäre dar. Eine solche Harmonie ist nur im Falle einer gemeinsamen planetaren Zivilisation möglich.

Wiedervereinigung und Globalisierung bilden einen objektiven Prozess, welcher sich auf eine natürliche Art entwickelt und die Bevölkerung des gesamten Planeten mit einbezieht.

Es hat sich ein Weltmarkt gebildet, und auf dieser Grundlage ist eine vernünftige Nutzung von Naturressourcen im Interesse aller Menschen möglich. Globalisierung und Wiedervereinigung werden durch eine immer mehr zum Vorschein tretende Kampfansage an die nationalstaatliche Souveränität begleitet.

Die Widersprüchlichkeit und die Schmerzhaftigkeit dieses Prozesses zieht eine Verschärfung von ethnischen Konflikten, Kriegen, Aufständen nach sich, und dennoch begünstigen sie im Großen und Ganzen eine Erschaffung von auf Einheit beruhenden Beziehungen zwischen Ländern und Völkern. Die Bildung eines planetaren Informationsraums ist notwendig. Dies stellt eine notwendige Bedingung für die weitere Entwicklung der Globalisierung und Wiedervereinigung dar.

Kommentar: Es tut mir weh, die Meinungen von Wissenschaftlern zu lesen; sie haben in allem Recht und ihre Gedanken sind hoch und die Herzen rein, aber wie kann man sich eine Veränderung des Menschen vorstellen, der von einem unwilligen, natürlichen, intuitiven, egoistischen Verhalten den anderen gegenüber beherrscht wird und alles um sich herum nur zum eigenen Wohl nutzen will, zu einem Menschen, der die Handlungen des Gebens und der Liebe nur zum Wohl des Nächsten ausführt und sich selbst dabei als ein Mittel für diese Handlung sieht?!

Denn solche Eigenschaften hat die Natur selbst in uns erschaffen, und es liegt nicht in unserer Kraft, uns zu ändern. Und wie lassen sich die Naturkräfte hervorrufen, welche in der Lage wären, uns zu korrigieren, wenn solche Kräfte existieren? – Das ist der Gegenstand der Lehre und die Methode der Kabbala.

Scheidung auf Babylonisch

Weltkongress Moskau, Lektion 1

Wir haben nicht die geringste Vorstellung über die künftige Weltstruktur, da wir in ein System der Kräfte eingetreten sind, welches sich unserer Welt früher nicht offenbart hat.

Die Natur, der Schöpfer, begann, sich deutlich zu zeigen; die Annährung wird mehr und mehr klar. Und darum müssen wir mit der Enthüllung der Höheren Welt, d.h. des Höheren Steuerungssystems, beginnen – des Steuerungssystem der Höheren Kraft, des Lichtes.

Wenn diese Kraft sich uns annähert, wenn sie auf uns leuchtet, auf unsere Gesellschaft, auf unsere Welt, auf eine klare und intensive Art und Weise – dann empfinden wir unsere Gegensätzlichkeit zu dieser äußeren Kraft. Wir nehmen sie selbst nicht wahr, sondern unsere Unfähigkeit, zurechtzukommen, auf irgendeine Art und Weise.

Die Welt beginnt unvorhersehbar zu werden, die Menschheit beschäftigt sich mit Wahrsagungen und glaubt sogar an Wunder. Und dies in unserem aufgeklärten Zeitalter.!? Nachdem das 20. Jahrhundert nun vorbei ist, beginnen wir, daran zu glauben. Einmal im Jahr und manchmal mehrmals jährlich tauchen bei uns alle möglichen Zeitangaben des Weltuntergangs oder sonstiger apokalyptischer Ereignisse auf.

Außerdem – wir befinden uns in festen „Umarmungen“ der Natur, welche in eigener Regie die Krisen anhand von Tsunamis, Tornados, Vulkanausbrüchen, Waldbränden, Überflutungen, und so weiter unerwartet generiert. Langsam fällt alles aus dem Gleichgewicht, aus jenem leichtzerbrechlichen Gleichgewicht, in dem wir uns bislang befanden, und das passiert nur, weil wir gerade den Wendepunkt passieren.

Den Wendepunkt haben wir schon mal in einem sozial kleinen Maßstab des alten Babylons passiert. Dort war die gesamte Menschheit zusammen und schon damals hat sie enthüllt, dass sie eine kleine integrale und eine in sich geschlossene Gesellschaft ist.

Und das tun auch wir heute; obwohl wir 7 Milliarden sind, sind wir eine in sich geschlossene Gesellschaft. Denn plötzlich haben wir uns „kurzgeschlossen“, wir haben entdeckt, dass wir voneinander abhängig sind.

Auf der anderen Seite sind wir wie ein (Ehe-)Paar, das kurz vor der Scheidung steht; wir hassen uns gegenseitig, trotz des Teilens einer Wohnung. Wir sollen uns trennen, wir können nicht an einem Ort zusammen sein, aber die gemeinsamen Verbindungen halten uns zusammen. Eine Wohnung nach dieser Art finden wir aktuell auf der Erde wieder.

In der Vergangenheit hat sich diese Gemeinschaftswohnung bereits einmal gezeigt. Es geschah vor 3700 Jahren in Mesopotamien. Damals begannen die Menschen das erste Mal zu suchen: „Was sollen wir tun? Auf der einen Seite befinden wir uns alle an einem Ort, in einer vollständigen und absoluten gegenseitigen Abhängigkeit, und auf der anderen Seite hassen wir einander und wollen voneinander weglaufen…“. Zwei gegensätzliche Kräfte, zwei schwere Tendenzen zerrissen die Gesellschaft.

Und dann wurden faktisch zwei Lösungen/Methoden vorgeschlagen.

Die erste Methode ist die Korrektur unserer Natur. Lasst uns unseren Egoismus korrigieren – alles, was uns voneinander trennt, entfernt und abstößt. Dann werden wir einen großen Vorteil daraus haben, wir werden durch unsere wechselseitige Hilfe ganz. Wir werden eine große Kraft haben, und wir stellen wirklich den „Turm zum Himmel“ auf – den Turm unserer gegenseitigen Liebe, Kooperation und Einheit, von positiver Kraft.

Damit werden wir der Natur gleich – denn in ihr ist alles miteinander verbunden. Alle ihre Ebenen – unbelebte, pflanzliche, tierische – funktionieren bzw. handeln in einer gegenseitigen Harmonie, und nur der Mensch mit seinem Egoismus fühlt sich über der Natur zu stehen, und glaubt, dass er alles tun darf, was ihm im Kopf einfällt. Aber wenn er damit beginnt, die Gesetze der Natur zu verstehen und nach der Entsprechung zu suchen, nach der harmonischen Verbindung mit ihr, dann wird er ihren ganzen Umfang und ihre Tiefe wahrnehmen, wird ihren Plan und ihre Intension, den inneren Sinn, verstehen und erkennen.

Darüber haben die Adepten (Schüler) der menschlichen Korrektur gesprochen. Aber leider hat die Menschheit (ca. 3 Millionen Menschen, die zwischen Tigris und Euphrat gelebt haben) damals einen anderen Weg gewählt. Sie hat entschieden, dass es besser sei, auseinander zu gehen, genau wie bei Ehegatten nach einer gescheiterten Ehe, und die gemeinsame Wohnung aufzuteilen und den Kontakt miteinander abzubrechen. Und die Menschen gingen auseinander und zerstreuten sich über die gesamte Erdkugel.

Und viele alte Textquellen berichten darüber. Aus dieser Zeit ist uns das Buch der Kabbala mit dem Titel „Das Buch der Schöpfung“ erhalten. Das Buch ist in unserem kostenlosen Archiv auf der Internetseite verfügbar, unter anderem auch in russischer Sprache.

Später erschien ein Buch unter dem Titel „Der große Kommentar“, das ebenfalls die Ereignisse beschreibt, die im alten Babylon stattgefunden haben, und auch darüber berichtet, warum die Menschen es nicht geschafft haben, das Problem der Vereinigung zu lösen. Denn dafür müssen sie an ihrem Egoismus arbeiten, in der Erhebung über Ihn, mit Hilfe einer speziellen Methode, aber dies erfordert viel größere innere und moralische Bemühungen, als einfach physisch auseinander zu gehen, und tun, was einem lieb ist, jeder in seiner Ecke.

Josephus Flavius beschrieb, wohin sich diese Menschen zerstreut haben, an welche Orte. Später hatten sie alle Glaubensrichtungen und Religionen geschaffen, praktisch alles, das auf dem Egoismus aufbaut und den Egoismus fördert.

Aus der 1 Lektion des Weltkongresses in Moskau, 10.06.2011

Kabbala Akademie

Die zielgerichtete Entwicklung des Egoismus

Wahrer Egoismus entwickelt sich in uns, wenn wir uns vereinen wollen. Er fängt nach dem „normalen“ Egoismus an. Normalerweise hassen wir andere, sind begierig, uns von ihnen einen Vorteil zu verschaffen und uns über sie zu erheben.

Auf der tierischen Stufe gibt es das nicht, da es nur für die sprechende Stufe charakteristisch ist: Zumindest in irgendeiner Form müssen wir uns dem anderen überlegen fühlen.

Doch wenn ein Mensch sich immer noch mit anderen über seinen Egoismus vereinen will, enthüllt er Abneigung unvorhergesehenen Ausmaßes. Es zeigt sich, dass eine Kraft, die dem entgegen steht, sich zu vereinen, in seine Natur hineingelegt wurde. Selbst dann, wenn ein Mensch sich mit anderen vereinen möchte, kann er es deshalb nicht zustandebringen. Sein Verlangen zu empfangen denkt nur an sich und sorgt sich nur um sich selbst, während es andere hasst und zurückweist.

Trotz all meiner Anstrengungen, mich mit anderen zu verbinden, decke ich diese Kraft, genau diesen Egoismus auf, den wir als zielgerichtet definieren. Es geht nicht nur darum, anderen weh zu tun, sondern um die Eigenschaft, die der Einheit widerstrebt. Nur diese Art des Egoismus führt mich zur Veränderung. Ich spüre, dass es genau das ist, was ich umwandeln muss. Es ist eine Art Ergänzung zur letzten, der vierten Stufe der Entwicklung des Verlangens.

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 18.03.2011, über die Prinzipien globaler Erziehung