Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Das Höhere Licht korrigiert alles

Frage: Ist es möglich, das Höhere Licht in so einem Ausmaß wahrzunehmen, dass ich beginne, in dieser Welt geheilt zu werden?

Antwort: Es ist möglich, aber das kann niemand versprechen. Es ist nicht einfach.
Das Höchste Licht korrigiert absolut alles auf allen Ebenen: der physischen, der moralischen, der psychologischen Ebene usw. Aber wir können das noch nicht gezielt beeinflussen. Es wird die Zeit kommen, ihr werdet ein wenig Erfahrungen sammeln und sehen, dass die Kabbala wirklich zu allem fähig ist.

Frage: Andererseits sagen Sie, dass man für sich selbst nicht beten darf. Oder gibt es dennoch Dinge,  wonach man für sich selbst bitten darf?

Antwort: Wenn ein Mensch nicht in der Lage ist, die höhere spirituelle Arbeit zu verrichten, weil ihn etwas hindert, dann kann er darum bitten, dass er sich über diese Störungen erheben kann.

 

Aus dem Unterricht in Russisch, 18.02.2018

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Zusammen die Morgendämmerung erwecken

Wir bringen uns absichtlich selbst aus dem Gleichgewicht, damit wir spüren können, wie sehr wir den Schöpfer brauchen. Es steht geschrieben: „Israel beschleunigt die Zeit“. Deshalb können wir nicht da sitzen und darauf warten, dass etwas von allein geschieht. Wir müssen selbst handeln.

Wenn sich derselbe Zustand immer wieder wiederholt, nennt man das Tod. Das muss ich versuchen zu ändern. Es liegt in meiner Macht, mich Tag und Nacht zu verändern. All dies dient nur dazu, ein Bedürfnis nach dem Schöpfer aufzubauen. Wir wollen uns mit Kraft in Zustände versetzen, in denen wir ohne die Hilfe des Schöpfers nicht zurechtkommen.

Es geht nicht darum, Leid über uns selbst zu bringen. Dies sind aber keine schlechten Zustände. Das Böse ist das, was ohne unsere vorausgegangene Vorbereitung kommt, das, was vom Weg des Leidens kommt. Aber ich gehe auf dem Weg der Beschleunigung des Lichtes –Achishena – und erwecke mich selbst: „Ich wecke die Morgendämmerung.“ Ich möchte selber die Dunkelheit und die Dämmerung fühlen, weil ich dadurch einen Geschmack dafür entwickle. Und ohnedem habe ich keinen Geschmack, wie geschmackloses Essen ohne Salz und Pfeffer.

Das ist ein positiver Zustand, kein negativer, wo es sich anfühlt, als würde der Boden unter deinen Füßen verschwinden, Angst ergreift dich, dein Kopf ist vernebelt und deine ganze Grundlage ist weg. Zusammen mit diesem Zustand verstehe ich, irgendwo in einer weit entfernten Ecke des Geistes, dass dies nur geschieht, um mich voranzubringen, und deshalb freue ich mich. Das ist nicht der Weg des Leidens – zusammen erwecken wir die Morgendämmerung. Wir müssen den Raum frei machen, den der Schöpfer füllen wird. Und im nächsten Moment verschlingt mich wieder die Angst.

Wenn die Angst vor der Zukunft in mir erwacht und ich gleichzeitig verstehe, dass all dies vom Schöpfer so eingerichtet wird, um mich näher zu Ihm zu bringen, und ich an Ihm festhalte, dann rechtfertige ich meinen Zustand und meine Angst, wie kurz der Augenblick auch sein mag. Die Hauptsache ist, dass ich die Verbindung mit dem Schöpfer erreicht habe, und ich sehe, dass der Ausgangspunkt von allem, was passierte, in Ihm lag.

Ich verliere schnell wieder die Verbindung mit dem Schöpfer, und wieder bin ich ein Neugeborenes, das seine Mutter verloren hat, das sich umschaut und sie nirgendwo sieht. Dies ist ein egoistischer Ansatz, aber es ist bereits das richtige Verlangen nach dem Schöpfer.

 

Aus dem 1. Teil der täglichen Kabbala-Lektion am 24.6.18
Vorbereitung auf den Kongress in Italien 2018

Arbeit in Abstimmung mit dem Licht

Die Wissenschaft der Kabbala beschreibt das Geschöpf von dem Niveau der Unendlichkeit (Ejn Sof) angefangen. Darin ist alles beinhaltet und die Unendlichkeit existiert in Bezug auf den Schöpfer. In der Unendlichkeit gibt es das Licht und das Gefäß, die in einer wunderbaren Einheit existieren: sie sind gleich und unterstützen sich gegenseitig, sie formen einander. So gibt es kein Licht ohne Gefäß und kein Gefäß ohne Licht. Das ist ihr ständiger Zustand.

Und um fortan ein Gefäß zu erhalten, das in der Unendlichkeit erschaffen wurde und das in Einheit mit dem Schöpfer gründet, im Bewusstsein und Verständnis seines Zustandes, wurden fünf Welten (Verhüllungen) erschaffen:

Adam Kadmon (A’’K), Azilut, Brija, Yezira und Assija (ABYA).

Und diese Welt befindet sich unter allen Welten, abgetrennt von ihnen. Wir sind völlig von dem spirituellen System abgetrennt, wir verstehen absolut nicht wo wir uns befinden und was in diesem System geschieht.

Die Barriere über uns nennt sich “Machsom”. Er bestimmt die Realität, in die wir geboren werden und in der wir leben: unsere jetzige Stufe der Entwicklung, die von Generation zur Generation verläuft.

Ein einziges Licht der Unendlichkeit füllt das gesamte Gefäß der Unendlichkeit. Sie sind eine Einheit.

Auf uns aber wirkt das Licht der Unendlichkeit in Form des Umgebenden Lichtes (Or Makif – O’’M), das uns zur Entwicklung erweckt. Wir hängen von ihm ab und wir sollen auf dieser Etappe studieren, wie wir mit diesem Licht eine gemeinsame Sprache sprechen können.

Wir sollen wissen, wie man seine Wirkung auf sich zieht, wie man sich ihm annähert, dank welcher Handlungen wirkt es mehr oder wirkt weniger auf uns. Man soll ständig mit ihm “flirten”, sich ihm anpassen, so wie sich ein Mensch der Sonne zuwendet, um sich zu bräunen. Genauso müssen wir innerlich handeln.  

Es ist für uns noch unbekannt, wie man eine maximale Einwirkung des Lichtes bekommt. Und doch ist diese Wirkung immer positiv, sie bringt uns immer Güte und Glück in allen Sinnen. Das ist wahrhaftig die volle Fülle. Für uns aber ist das bis jetzt nur das Umgebende Licht, weil wir seinen inneren Eigenschaften nicht entsprechen.  

Der Gast des Schöpfers muss dem Gastgeber gleichen. Der Hausherr versorgt ihn mit allem und will nur geben, mehr und noch mehr geben. Der Gast schämt sich aber. Er ist nicht imstande das auszuhalten. Dann macht er eine Einschränkung auf sich selbst und sagt: „Zuerst muss ich mich nach dem Gesetz ausrichten, um dem Gastgeber zurückzugeben. Nur auf diese Weise und nur in dem Maße werde ich fähig sein, Deine Güte zu empfangen”.

So bekommen wir vom Schöpfer das innere Licht: in dem Maß, in dem wir Ihm geben können. Dies ist nur in der Beziehung zwischen Liebenden möglich. Indem ich meinem Liebsten wohltue, genieße ich mein Geben, wie die Mutter, die sich um ihr Kind sorgt. Das Geben ist das Zeichen der Liebe. Deswegen, wenn wir der Liebe, die wir vom Schöpfer erwarten, entsprechen werden, werden wir sie auch spüren.

Wie erreicht man das? Wie wird man zum Gast, der dem Gastgeber mit einer Erwiderung antworten kann? Wie lernt man das Geben? Wie versteht man, was das ist? Denn jetzt kenne ich das nicht, ich bin voll und ganz in Selbstliebe versunken, in das Empfangen für mich selbst.

Hier kann ich nur die vorbereitete Grundlage nutzen, die das Gefäß bei der Wechselwirkung mit dem Licht gelegt hat. Das Gefäß ist damals zerbrochen worden, es wurde in Bruchstücke zerschlagen, damit man offenbart, wie stark man sich vom Gastgeber unterscheidet. “Ich möchte all mein Böses offenbaren, denn nur auf diese Weise kann ich Dir jemals ähnlich werden”.

Am Anfang, in der Welt Adam Kadmon, war eine “Aufteilung” des Lichtes in NaRaNChaY und eine Aufteilung des Gefäßes in KaChaB und SON gemacht worden. Danach, zwischen den Welten A’’K und Azilut geschah das Zerbrechen der Gefäße. Dann wurde ein großes einzelnes Gefäß zerteilt, zersplittert in viele Scherben. Jede Scherbe ist in sich selbst eingeschlossen, im Verlangen für sich selbst zu empfangen. Sie ist so verschlossen, dass sie nicht bereit ist, unfähig ist zu spüren was “der Nächste” bedeutet. Sie nimmt nur das wahr, was in ihr selber passiert. So eine Natur hat sie jetzt.

All die Milliarden von Gefäßen sind abgestiegen bis sie in diese Welt gefallen sind. Daraus entstand unser Universum. Danach hat seine Materie angefangen sich von unten nach oben zu entwickeln. Im Laufe dieses Prozesses hat sich unsere Erde geformt und auf ihr die Flora, Fauna und das Menschengeschlecht.

 

  

 

So geschah die Entwicklung in unserer Welt: die von oben herabgefallenen Funken haben angefangen sich miteinander zu Klumpen von Materie zu verbinden, zu Sternen und Planeten, zu Galaxien und Nebel. Danach haben sie sich auf der Erde zu unterschiedlichen Arten von Pflanzen und Tieren verbunden, zu denen auch wir gehören. Wenn es früher einen Prozess des Zerfalls gegeben hatte, der ein Ergebnis des „Zerbruches der Gefäße“ war, so spricht man jetzt von der Verbindung der Substanzen und Materialien. Die Gefäße sind herabgefallen und haben angefangen sich zu verbinden.

Mit wessen Hilfe? Mit Hilfe des Einflusses des Umgebenden Lichtes. Dafür brauchen sie keine bewussten, vernünftigen Handlungen. Auf den Niveaus der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Natur verbinden sich die Teilchen “selbständig” zu Atomen, Atome zu Molekülen, die Moleküle zu komplizierten Strukturen in biologischen Körpern. So wandelt sich allmählich die unbelebte Materie in die pflanzliche und tierische Materie um.

Aber die Stufe des Menschen gehört nicht zu unserer Welt, sie ist weiter. Wir sind bis jetzt ein Teil der tierischen Welt, die am weitesten entwickelt ist. Unser Leben ist den klaren Prinzipien unterworfen: wir tun immer das, was für uns einen maximalen Nutzen verspricht. Jeder ist hinter seinem eigenen Wohl her. Selbstverständlich versuchen wir gut miteinander auszukommen, damit wir uns nicht gegenseitig “auffressen”. Im Endeffekt aber kümmert sich jeder nur um sich selber. So ein “Programm” ist in uns integriert.

Dabei werden wir diametral dem Inneren Licht entgegengesetzt. Aber das äußere Licht wirkt auf uns in einer besonderen Art und Weise und bringt uns trotzdem nach vorne, zu einer größeren Verbindung. Doch indem wir uns verbinden, werden wir noch egoistischer.

Für die unbelebte Natur reicht das aus, was es gibt, sie will sich nur vor der Zerstörung schützen. Um sie zu zerstören, muss daher eine Kraft auf sie einwirken, die stärker ist als ihre egoistische Kraft der Selbsterhaltung. Sie hat keine anderen Verlangen.

Für die pflanzliche Materie ist das zu wenig. Sie will wachsen, sie absorbiert alles Nützliche und sondert alles Schädliche ab, sie verbreitet und vermehrt sich. Sie hebt sich vom Egoismus der unbelebten Materie stark ab.

So verbindet das Umgebende Licht, indem es seine Energie einbringt, noch mehr Teile miteinander, sie werden komplizierter und es entstehen lebendige Zellen, die sich vermehren, die die Umgebung wahrnehmen und lernen, sie für ihr Wachstum zu nutzen. Auf diesem Niveau ist der Egoismus schon mit der Umgebung verbunden.

Die Vertreter der tierischen Stufe offenbaren nicht nur ihre Umgebung, sie bewegen sich und gebären Nachkommen, um die sie sich kümmern. Mit anderen Worten: in ihrem Egoismus ist die gebende Kraft verwurzelt, die dem Egoismus dient.

Und wir, Menschen, nutzen die Umgebung von allen Niveaus noch stärker: die unbelebte, pflanzliche, tierische und menschliche Umgebung. Denn unser Egoismus ist am weitesten entwickelt und er setzt seine Evolution fort. Die tierischen Arten entwickeln sich nicht, nicht so wie wir, sie sterben einfach aus. Andererseits verändert sich der Mensch von Generation zu Generation und das geschieht mit steigenden Geschwindigkeit. Noch vor 500 Jahren war der Sohn dem Vater ähnlich und der Enkel wurde ihnen beiden ähnlich: das gleiche Leben, das gleiche Gewerbe, die gleiche Kleidung. Heutzutage ändert sich der Mensch ständig, als ob er wiedergeboren wird. Im Prinzip ist sein Leben die Geschichte mehrerer Generationen vor ihm.

Warum wirkt das Umgebende Licht auf uns, lenkt uns auf so eine Art und Weise? Damit wir immer komplizierter werden. Je komplizierter die Struktur, desto schwieriger ist es, sich um sie zu kümmern und sie zu unterstützen. Je komplizierter die Verbindung der Verlangen ist, umso egoistischer werden sie, da sie größere, stärkere, innere Kräfte erlangen. Die Außenwelt wird von ihnen noch eigennütziger betrachtet, man sucht nach Möglichkeiten, um aus allem Profit zu schlagen. Im Idealfall möchten wir die ganze Welt “verschlingen”. So hat uns das Höhere Licht erschaffen.  

Heute sind wir zu einer Krise gekommen: die Natur, oder mit anderen Worten, das Licht, der Schöpfer, leitet uns zur maximalen Entwicklung unserer ursprünglichen Natur. Wir offenbaren aber, dass es uns davon nur schlechter geht. Es stellt sich heraus, dass wir keine positiven Kräfte mehr haben, die uns erlauben miteinander auszukommen und ein größtmögliches Vergnügen zu haben.

Wir wären froh, wenn wir den Prozess in andere Bahnen lenken könnten, uns ist bewusst, dass unsere Kinder eine bessere Erziehung brauchen, das Institut der Ehe soll gefestigt werden, wir müssen uns ändern, um nicht so aggressiv zu sein, wir sollten eine gute, freundliche Gesellschaft erbauen…

Aber es kommt alles anders. Ein winziger Anteil von Reichen besitzt die Hälfte der Weltgüter. Sie fürchten sich selber, sie wissen nicht, was zu tun ist, aber auf der anderen Seite sind sie nicht imstande darauf zu verzichten, sie sind nicht bereit, irgendetwas zu verteilen. Ihre gesamte “Barmherzigkeit” ist auf ihr eigenes Wohl gerichtet: darauf, dass die Situation ein bisschen gemildert wird und nicht mehr. Und auch darin sind sie nicht erfolgreich.

Also, im Endeffekt hat uns das Umgebende Licht dazu gebracht, dass wir das Böse erkennen. Deswegen stellen sich viele Menschen die Frage: “Wie soll es weitergehen? Was ist das für ein Leben?” Viele verfallen der Verzweiflung, nehmen Rauschgift, Beruhigungsmitteln, Antidepressiva. Solche Medikamente werden sogar den Schülern verabreicht. Und die leichten Rauschgifte werden sogar legalisiert. Nur um den Menschen zu beruhigen, und damit er leise erlischt…

Das wird noch nicht mal von dem Bösen Trieb erzeugt, sondern es ist eine Folge der Hilflosigkeit. Das alles ist das Resultat des Umgebenden Lichtes, weil es uns unseren wahren Zustand zeigen muss.

So, mit seiner Hilfe, sind wir zu einer gewissen Offenbarung des Bösen gekommen, zu den Fragen nach dem Sinn des Lebens. Manche werden von diesen Fragen zum Selbstmord oder zum Mord an anderen getrieben, oder zu Rauschgiften und so weiter. Manche nehmen diese Frage etwas empfindsamer wahr. Das hängt von den Reshimot ab, von dem “spirituellen Erbfaktor”, der im Menschen existiert und ihm eine neue Wahrnehmung gibt: ”Es muss eine Lösung, eine Antwort auf all das geben. Es ist notwendig für mich, zu einer besonderen Quelle vorzudringen, die mir die Antwort gibt, wofür ich lebe, was der Sinn meines Lebens ist”.

Wenn das Umgebende Licht den Menschen dazu bringt, ist das gut. Dann erweckt die Frage selber ein in ihm integriertes Potenzial und das Licht begleitet ihn weiter, dorthin, wo sich solche wie er versammeln. Das sind keine Körper, das sind Funken, sehnliche Fragen, innere Potenziale, die das Umgebende Licht versammelt hat. Es hat nur das die ganze Zeit getan: die Einzelteile verbunden. Egal, ob das die Elementarteilchen, Atome, Moleküle, Zellen und so weiter sind. Es macht seine Arbeit einfach weiter: es bringt alles zusammen.

Unser Kongress ist auch die Arbeit des Umgebenden Lichtes. Es sammelt die Verlangen, die nach oben streben.

Nachdem wir uns versammelt haben, suchen wir die Antwort, wie wir das Problem lösen können. Und hier, nachdem der Schöpfer den Menschen zum guten Schicksal gebracht hat und gesagt hat:” Nimm es dir”, gibt es zwei Möglichkeiten:

  • entweder unterziehen wir uns unbewusst der Wirkung des Umgebenden Lichtes, das sich bisher um uns gekümmert hat
  • oder mithilfe der Gruppe, zusammen mit dem Licht, nehmen wir bewusst an dem Prozess teil mit Verständnis und Gespür.

Mit anderen Worten, wir sollen die Verbindung mit dem Umgebenden Licht herstellen. Wir sollen wissen, wie wir auf es einwirken und wie das Licht auf uns einwirkt, und wie man unsere Entwicklung mit seiner Hilfe steuern kann. Von hier und weiter bekommen wir die Freiheit der Wahl. Und deswegen muss man nur daran denken, wie es auf uns wirkt und wie wir seine Wirkung ändern, beschleunigen können. Das sollen wir studieren. Dafür sind wir zum Platz des Studiums geführt worden.   

Hier wird uns erklärt, dass wir im Endeffekt dieselbe Handlung ausführen sollen, welche das Umgebende Licht ausführt. Wie es die Materie versammelt hat, indem es kompliziertere Strukturen schuf, so müssen auch wir diese Arbeit weitermachen. Wir machen selber weiter, mit Hilfe der Mittel, die uns zur Verfügung stehen.

Das Licht hat mich zur Gruppe gebracht und ich bin verpflichtet, für ihre Verbindung in ein Ganzes, in ein System zu arbeiten. So gehe ich zusammen mit ihm und dann sehe ich in ihm einen Partner. Jetzt bewegt mich das Licht nicht mehr zu etwas, ich nutze es nicht als die entgegengesetzte Kraft, sondern als eine helfende Kraft, sie ist in meinen Händen.

Und hier befindet sich die gesamte Wissenschaft der Kabbala. Sie spricht darüber, wie wir von hier an und weiter unsere Verbindung auf solche Weise nutzen können, damit das Umgebende Licht sie fördert. Die am Anfang kleine Verbindung wird solange wachsen bis sie alle Menschen auf der Welt erreicht. Und dann werden wir auf diese Weise zurückgehen zur Unendlichkeit, um die Verbindung zu vervollständigen.  

Wenn wir aber nicht erfolgreich sind, wenn wir das nicht wünschen, wird uns das Umgebende Licht durch das unumstößliche Gesetz trotzdem korrigieren, weil wir die Endkorrektur in einer bestimmten Periode von 6000 Jahren erreichen müssen. Vieles ist inzwischen schon gemacht worden und für uns bleibt nur noch ein bisschen übrig.

Indem wir uns verbinden, müssen wir uns mithilfe des Umgebenden Lichtes in die Übereinstimmung mit der Eigenschaft des Inneren Lichtes bringen.

Das Innere Licht ist das Geben und die Liebe. Wir wissen nicht was das ist. Hier muss man verstehen, dass in jeder Welt ein besonderes “Netz” existiert, ein Modell, eine Schablone, nach der wir uns in einer Gruppe verbinden sollen: jedes Mal anders. In der Welt Assija verbinden wir uns, sagen wir, in Form einer Ellipse, in der Welt Yezira als Dreieck, in der Welt Brija in Form eines Quadrates, in der Welt Azilut in Form eines Kreises… Jedes Mal erhält die Verbindung zwischen uns, die Verbindung der Gruppe eine mehr und mehr qualitative Form.

 

 

Indem wir uns darum bemühen, fügen wir uns in eine Art “Muster” ein. Das ist nicht leicht, ungemütlich, unangenehm, aber wir haben keine andere Wahl, wir sind verpflichtet uns einander noch näher zu bringen. Jeder “stockt auf”, schränkt sich ein, jeder heftet sich mehr und mehr an die anderen an und so, peu à peu, erbauen wir eine qualitativ höhere Struktur der Einheit.

Das Umgebende Licht hilft uns dabei. Wenn wir uns bemühen, uns in das neue Format einzubringen, dann hilft es uns. Es hilft uns auch, wenn wir uns irren, es “drückt” ein bisschen auf uns, aber auf eine gute Weise, wie ein Schullehrer.

Wenn wir aber faulenzen, wird seine Wirkung negativ und sie bringt uns das Gegenteil von dem, was wir erreichen wollen. So lernen wir, ohne dass wir dabei eine Wahl haben, aus dem Negativen das Positive.

So oder so wird alles von dem Umgebenden Licht gemacht. Das Gebet zu erheben bedeutet, dass wir in Bezug auf das Umgebende Licht ein Verlangen enthüllen. Die Antwort auf das Gebet bedeutet, dass die Lichter zu uns kommen und uns nach vorne ziehen. In dieser Arbeit schreiten wir voran.

Das Wichtigste ist: sich jeden Augenblick daran zu erinnern und sich vorzustellen, dass wir eine neue Form der Verbindung annehmen sollen, jedes Mal eine neue Form aufbauen sollen. Dann werde ich selber formen, mich selber erschaffen, die Materie meiner Verlangen verlassen und darin die Materie sehen, wo ich der Schöpfer bin.

Das ist das Besondere in der Art und Weise dieser Methode, die Erbauung, die unvergleichbaren Genuss gibt, den Genuss von der Stufe des Schöpfers, der das Geschöpf formt. Das ist das Höhere Licht, NaRaNChaY, das kommt und uns füllt. Es gibt keinen größeren Genuss im ganzen Geschöpf als uns selbst als Schöpfer zu sehen. Einerseits bist du mit dem Material nicht nur von fern bekannt, andererseits annullierst du dich, trittst aus ihm heraus  und beginnst, daran von außen zu arbeiten, damit du diesen “Esel” in den “Stall”, in die richtige Form bekommst, ob als Ellipse, Dreieck, Quadrat oder Kreis Es ist verständlich, dass hier nicht die Rede von geometrischen Figuren ist, sondern von Eigenschaften: sie werden in uns geboren, wir gebären eine nach der anderen und spüren wie wir uns ändern…

Und wirklich, das ist eine besondere Arbeit, ein großes Geschenk vom Schöpfer, der uns erlaubt zu fühlen, wie es eigentlich ist Er zu sein. Und das alles ist uns auferlegt.  

Indem wir schließlich aus uns das Ebenbild des Schöpfers erschaffen, spüren und verstehen wir das gesamte Geschöpf und wir kommen zur Verschmelzung, die der Sinn der Endkorrektur und das Ziel des Geschöpfes ist.  

Indem wir beginnen an der Bürgschaft in der Gruppe zu arbeiten, begreifen wir diese Aufgabe und arbeiten die ganze Zeit in der Gegenwart des Umgebenden Lichtes in Ausrichtung auf das Innere Licht. Wir streben dazu, mithilfe des Umgebenden Lichtes dem Inneren Licht ähnlich zu werden.

Inzwischen verstehen wir noch besser, dass es niemanden gibt außer Ihm. Er wirkt in uns, Er ruft in uns alle Gedanken und Verlangen hervor, Er gibt uns alle Möglichkeiten durch die Umgebung, Er erweckt alles, außer einem Punkt: dem Punkt unserer freien Wahl.

So finde ich durch die Verbindung in der Gruppe meine neue Form. Er hat mich bis hierhin geformt und die Suche nach der nächsten Form ist „mein wahres Selbst“. Ich mache eine Analyse und befinde mich in der Entwicklung, auf der Suche nach meiner vollkommenen Form.

Das bedeutet das Prinzip “Es gibt niemanden außer Ihm”: wir handeln mithilfe des Umgebenden Lichtes, um zum Inneren Licht zu kommen.

 

Vom “Welt Sohar Kongress,” 2. Tag, Lektion 4, 2/6/14

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Blitz Antworten vom Kabbalisten

Frage: Nach einem Tag ohne Kabbala bin ich unglücklich. Wieso beeinflusst mich die Kabbala wie eine Droge, die mir ein Glücksgefühl verleiht?

Meine Antwort: Weil ihr euch ansonsten nicht in das System, das euch erfüllen kann, einschaltet.

Frage: Wenn die Welt vollkommen ist, und ich willentlich verdorben bin, sind Konflikte wie zwischen “Plus” und “Minus“ unausweichlich. Wie gleicht man das Gute mit dem Bösen in sich aus?

Meine Antwort: Beurteilt auf keinen Fall, weder das Gute noch das Böse. Hebt keines von beiden auf, sondern versucht ihre Verbindung, Verschmelzung, Ergänzung zu erreichen. Die Vollkommenheit befindet sich zwischen den beiden, in der mittleren Linie.

Frage: Sind die egoistischen Altruisten in unserer Welt glücklicher als die einfachen Egoisten?

Meine Antwort: Die egoistischen Altruisten sind noch weniger eingeschränkt. Damit man aber zu einem Altruisten in unserer Welt wird, muss man als Altruist geboren werden oder in so eine Klicke kommen, wo du einer “Gehirnwäsche” unterzogen wirst. Und dann kannst du ein Altruist sein und glücklich darüber sein. Das ist aber eine Art von Suggestion und keine innere Suche des Menschen.

Frage: Was bedeutet es die Eigenschaft des Gebens zu erlangen? Erklären Sie das bitte so gefühlsmäßig wie möglich.

Meine Antwort: Fragen Sie eine Mutter, die sich um ihr Kind sorgt, wie glücklich sie ist, ihm zu geben, etwas für es zu tun. Seht wie sie sich um es kümmert, achtet, es ständig berühren will, ihm etwas zurecht macht. Das ist eine tierische Eigenschaft des Gebens, die uns zeigt, dass dies auf der materiellen Ebene möglich ist. Zum Teil ist das zeitlich begrenzt, aber es ist möglich. 

Frage: Was wünschen Sie ihren Schülern?

Meine Antwort: Ihr solltet zur mittleren Linie streben und in ihr alles entscheiden: die Hausaufgaben, die Aufgaben in der Gruppe, in der Küche, auf der Arbeit, eure Einstellung zum Leben. Das Wichtigste aber ist die Beziehung zwischen euch. Alles muss in der mittleren Linie sein: es gibt nichts Schlechtes und nichts Gutes, es gibt alles nur zum Wohl der spirituellen Entwicklung.

 

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Die kochende Lava der Einheit

Zur  Vereinigung kann man nur durch eine Attacke kommen. Wir haben nämlich eine Kraft, die sich auf jede mögliche Weise der Vereinigung widersetzt. Aber in den Grenzen von dieser Welt hindert uns diese Kraft in nichts. Der Egoismus eines Menschen behindert ihn nicht in dieser Welt, sondern trägt allein zur Entwicklung bei.
Deshalb ist es nicht schlimm, dass es in uns den Egoismus gibt. Ganz im Gegenteil, wenn ein Kind nichts möchte, nicht danach strebt, die ganze Welt zu erobern, dann ist es unterentwickelt, und das ist alarmierend.
Je größer der Egoismus in einem Menschen dieser Welt ist, desto größer sind seine Möglichkeiten im Leben voranzukommen. Es ist aber notwendig, sein Ego in die richtige Richtung zu lenken, damit es nicht destruktiv wird und der Gesellschaft nicht schadet. Aber wenn er, dank dem Egoismus, eine große Arbeit leistet und viel erreicht, ist es zum Vorteil für ihn und für die Welt.
Genauer gesagt ist das nicht einmal „Egoismus“, sondern die Entwicklungskraft, die im Evolutionsprogramm, in der ganzen Natur, in jedem Menschen eingebettet ist. Der wahre Egoismus, von dem gesagt wird: „Ich erschuf den bösen Trieb und dazu die Tora als ein Mittel zu seiner Korrektur“, kommt erst dann zum Vorschein,  wenn wir nach Vereinigung streben. Innerhalb dieser Verbindung offenbaren wir die Kraft, die ihn hemmt.

Das Verlangen, uns zu vereinen ist unser Streben, das System der gemeinsamen Seele, das System vom ersten Menschen, Adam, der zerbrochen wurde, zu korrigieren. Es ist unsere Pflicht, dies zu korrigieren, denn der Schöpfer hat uns das Zerbrechen als einen Ort der Arbeit vorbereitet, damit wir alle zerbrochenen Teile verbinden können.
Indem wir versuchen, sie zu vereinen, enthüllen wir die Kraft, welche die Vereinigung verhindert. Genau diese Kraft ist der Egoismus. Gegen sie gibt es eine Kraft namens Tora, das Licht, welches zur Quelle zurückführt. Man muss wissen, wie man diesen bösen Anfang in sich aufdeckt, diese Schlange, die uns daran hindert, uns zu vereinigen.
Es ist notwendig, diese Kraft zu schätzen, die sich der Verbindung widersetzt und man darf sie auf keinen Fall zerstören. Wir müssen diese Kräfte von jedem einzelnen einsammeln und versuchen, sie zu überwinden. Dann werden wir herausfinden, dass wir sie aus eigener Kraft nicht zähmen können, weil dies eine vom Schöpfer geschaffene Kraft ist,  deswegen wird hier die Tora, das Licht der Korrektur benötigt.
Nur jene Menschen, die das Bedürfnis nach Einheit erkannt haben, benötigen die Tora und das Höhere Licht, welches uns zur Einheit und Korrektur führt.
Trotz der enormen Widerstandskraft des Egoismus vereint die Kraft der Tora unsere steinernen Herzen miteinander, wärmt sie auf, schmilzt sie und verwandelt sie in eine kochende Lava, in eine geeinte Kraft. Dann kommen wir zu einem spirituellen Gefäß (Kli) aus den zehn Sefirot, zum Parzuf, zum Teil von Adam HaRishon, welchen der Schöpfer erschuf und zerbrach.
So schreiten wir voran und alles beginnt mit unserem Wunsch nach Vereinigung. Du kannst nirgendwo sonst nach dem bösen Anfang suchen, sondern nur innerhalb der Vereinigung. In diesem Fall wird er sich offenbaren. Wir suchen nicht das Böse, sondern das Gute, die Verbindung, die Einheit, dann aber offenbaren wir das Böse.
Wir folgen immer der rechten Linie, und wenn sich in ihr die linke Linie offenbart, dann muss sie parallel zur Rechten existieren und ist für uns notwendig. Dann arbeiten wir an der mittleren Linie, um die linke und die rechte Linie als ein Ganzes richtig zu verwenden.

 

Aus der Lektion zum Thema „Attacke auf die Vereinigung“, 08.06.2018

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Wird es Israel geben?

Frage aus Facebook: Ich habe Ihre Beiträge gelesen und kann nicht verstehen. Alle militärischen und politischen Experten sind sich in einem Punkt einig: Israel wird nur in dem Fall existieren, wenn es für Amerika von Vorteil ist. Sie behaupten hingegen, dass dies allein vom Volk abhängig ist. Entweder sind Sie ein absoluter Utopist oder Sie haben einen Trumpf in den Händen, von dem allein Sie wissen?

Antwort: Ich habe keine Trumpfkarte in den Händen, sondern einen Joker. 🙂 Er ist sehr einfach – wir steuern die Welt!
Sie können die ganze Geschichte der Menschheit verfolgen und sehen, dass wir sie immer führen. Sie werden feststellen, dass sie ausschließlich dafür stattgefunden hat, damit die Menschheit sich dem Schöpfer nähert.

Diese Methode befindet sich  im Volk Israel. Das ist eine besondere Gruppe, die sich über Tausende von Jahren damit beschäftigt, die Menschheit dem Schöpfer näher zu bringen. Da die Annäherung der Menschheit an den Schöpfer das Programm der Schöpfung ist und ihre Methode in den Händen Israels liegt, somit ist Israel der zentrale Punkt der Welt, die zentrale Gruppe der Menschheit.
Wenn für die Verwirklichung dieser Methode, für die Verwirklichung der Enthüllung der Annäherung der Menschheit an den Schöpfer, die Existenz des Staates und der Menschen in einer solchen Form notwendig ist, dann wird dies so sein, wenn nicht, dann wird es anders sein. Aber alle möglichen Metamorphosen, die mit den Menschen, mit dem Staat und mit der Welt geschehen werden, werden nur im Einklang mit dem Plan der Schöpfung ausgeführt werden. Ich bin nur daran interessiert, dass das Volk Israel und hinter ihm die Völker der ganzen Welt sich zum Punkt ihrer Verbindung, Annäherung und Begegnung mit dem Schöpfer bewegen.

 

Aus der Fernsehsendung „Nachrichten mit Michael Laitman“, 24.04.2018

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Warum der Kommunismus gescheitert ist

Baal HaSulam,  Die Schriften der letzten Generation:    „…Dies setzte sich bis zur Zeit von Karl Marx durch, in der ein sehr  erfolgreicher Plan zur Ausbreitung des Kommunismus  ausgearbeitet wurde , nämlich die Unterdrückten selbst in den Krieg des Kommunismus mit einzubeziehen, damit sie an ihrer Seite gegen die kapitalistisch bürgerliche Regierung kämpfen würden. Da die Unterdrückten in diesem Krieg, aus egoistischen Gründen, nur an ihrem eigenen Wohl interessiert waren, haben sie diesen Plan sofort akzeptiert. Und so konnte sich der Kommunismus bei den Betrogenen und Unterdrückten auf allen Ebenen  verbreiten.

Da die Benachteiligten die Mehrheit in der Gesellschaft sind, ist es kein Wunder, dass es dem Kommunismus gelungen ist, ein Drittel der Welt einzuschließen.

Der Kommunismus konnte ein Drittel der Welt erobern – Aber wen?- die Unterdrückten, die Einfachen, solche in unterentwickelten sozialen Strukturen, in denen sich noch dazu alles extrem verschlechtert hatte.

Zu der Zeit, als Marx über den Kommunismus schrieb, wurde Russland vom Feudalismus regiert. Die kommunistischen Ideen inspirierten diejenigen, die den Weg der kapitalistischen Entwicklung noch nicht eingeschlagen hatten. Und sie begannen, diese Ideen mit Gewalt zu verwirklichen. Anders gesagt, der Kommunismus fand die Dritte Welt.

Jedoch diese Verbindung der altruistischen Kommunisten mit dem egoistischen Proletariat war zwar erfolgreich darin, die von beiden gehasste bürgerliche Regierung zu stürzen, aber sie scheiterte, eine kooperative Regierung mit einer gerechten Aufteilung der Güter zu gewährleisten. Dies geschah aus einem sehr einfachen Grund: Ein Mensch rührt keinen Finger, es sei denn, es gibt einen Zweck, der solch eine Bewegung erfordert.

Das Ziel dient als motivierende Kraft für die Bewegung, so wie Treibstoff eine Maschine antreibt. In Russland gab es keinen Kapitalismus und keine wirkliche Arbeiterklasse, die eine neue Generation nach einem altruistischen Programm hätte aufziehen können.

Lenin brachte die kommunistischen Ideen aus Genf mit. Diese Ideen mochten  für Europa gut gewesen sein, wenngleich auch dieses nicht vorbereitet war  und keine Absicht hatte, sie umzusetzen. Wie auch immer, die Führer des Proletariats erkannten nicht die wahre Natur des Menschen und nicht das Ziel, auf das er ausgerichtet sein muss. Sie waren durch den Wunsch nach einer revolutionären Umwandlung und Machtübernahme getrieben. Auch wenn sie Idealisten waren, konnten sie nicht verstehen, dass die Arbeiterklasse, die Intelligentia und die Bauern nur das herrschende System stürzen wollten, aber nichts anderes weiter.

Frage: Baal HaSulam schreibt, dass zu dieser Zeit ein Drittel der Welt von diesen Ideen  entflammt war.

Antwort: Und bis heute werden die verbleibenden hungrigen Nationen dadurch begeistert, weil sie in erster Linie nur an sich selbst denken.

Frage: Heißt das, dass eine altruistische Idee in einer egoistischen Welt nicht verinnerlicht werden kann?

Antwort: Sie kann verinnerlicht werden, sogar in einer sehr egoistischen Welt, aber in einer, die bereits die Entwicklung des Egoismus durchlaufen hat und die seine Schattenseiten und Zerstörungen erkennt. Zeit ist nicht alles, was dazu nötig ist. Es wird auch eine besondere Vorbereitung benötigt, denn nicht nur ein Übergang von einer Form zur anderen muss gewährleistet sein, sondern auch ein inneres Gewahrwerden für die Dringlichkeit eines solchen Übergangs zur  nächsten Stufe.  Zum ersten Mal  in der Geschichte der Menschheit ist der Egoismus dabei, seine Herrschaft zu  beenden.

 

Aus Kab TV „Die letzte Generation“ 13.11.17

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Die höhere Bedeutung unserer Existenz

Frage:  Es gibt heute den Versuch, die Welt neu zu gestalten und nett zu den Menschen zu sein. Das liegt doch an der Ethik und Moral? Was hat die Kabbala damit zu tun?

Antwort: Das stimmt nicht. Mit Güte wirst du die Menschen nicht zur Ewigkeit und Vollkommenheit anziehen. So wirst du ihnen das Leben nicht leichter machen. Wenn du ihnen alles gibst, was du geben kannst, wirst du damit nichts erreichen. Sie werden auf dem gleichen Niveau bleiben, und es wird nichts Gutes passieren. Du musst ihnen die Methodik des Aufstiegs in die Höhere Welt geben.
Wir sind vorübergehend in dieser Welt, um auf die Ebene des Schöpfers zu gelangen. Du willst den Menschen etwas Gutes tun, dann hilf ihnen dabei.

Frage: Also, Liebe deinen Nächsten, Einheit und Verbindung, all das haben die Kabbalisten erfunden?

Antwort: Kabbalisten haben das nicht erfunden, sondern sie haben es als das höchste Naturgesetz offenbart, weil die Natur integral, global ist und deshalb alles miteinander verbunden ist.

Frage: Also dachten sie nicht einmal, dass die Leute beginnen sich gegenseitig zu helfen?

Antwort: Menschen machen nichts uneigennützig. Sie handeln selbstsüchtig und glauben, dass sie anderen helfen. Und damit beruhigen sie sich einfach.

Frage: Was meinten die Kabbalisten, als sie die Gesetze der Liebe, der gegenseitigen Verantwortung entdeckten? Liebe deinen Nächsten heißt nicht, ihm zu helfen?

Antwort: Nein! Du musst den Zustand erreichen, wo du den Nächsten spürst wie dich selbst. Und nur dann offenbart sich der Schöpfer zwischen euch.

Die Offenbarung des Schöpfers ist die höchste Bedeutung unserer Existenz. So steigen wir gleichzeitig zur nächsten, spirituellen Ebene der Entwicklung auf. Und unsere Welt existiert nur, um uns zu dieser Entwicklung zu drängen.

 

Aus dem russischen Unterricht, 04.02.2018

[# 228269]

Was war zuerst da: Form oder Materie?

Frage: Was ist aus Sicht der Kabbala ursprünglich entstanden, Form oder Materie?

Antwort: Natürlich Materie (Wunsch). Das Verlangen entwickelt sich bis seiner egoistischen Form, und dann durchläuft diese Form bestimmte Entwicklungsstufen. Mir wird bewusst, dass ich das Gegenteil des Schöpfers bin. Dann gelange ich zur Korrektur bis zur vollständigen Ähnlichkeit mit Ihm. Es ist alles eine Form.

Baal HaSulam hat einen sehr interessanten Artikel „Materie und Form in der Wissenschaft der Kabbala“ geschrieben. Ich rate dir, ihn zu lesen.

Frage: Sie sind also ein Materialist?

Antwort: Wir sind unfreiwillig Materialisten, weil wir mit der Materie arbeiten, mit dem Wunsch zu empfangen und zu genießen.

Bemerkung:  Spirituellen Praktiken, Kabbala usw. scheinen für den Menschen von der Materie losgelöst zu sein. Und plötzlich….

Antwort: Weil dies keine spirituellen Praktiken sind. Das ist vom Menschen eine gewisse Vorstellung von inneren psychologischen Phänomenen, nicht mehr.

 

Aus KabTV: “Neues mit Michael Laitman” 3/20/18

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JPost: „Warum denken wir uns Theorien und Philosophien über das aus, was nach unserem Tod passiert?“

Die Jerusalem Post veröffentlichte meinen neuen Artikel „Warum denken wir uns Theorien und Philosophien über das aus, was nach unserem Tod passiert?“

Warum muss ein lebendiger Mensch  Theorien und Philosophien über den Tod entwickeln? Er ist ein untrennbarer Teil des Lebens, also warum ist er vor uns verborgen?

Die unbelebten, pflanzlichen und tierischen Ebenen der Natur haben kein Bewusstsein über den Tod. Sie fühlen sich schwach, wenn sie dem Tod nahe sind, aber nur hinsichtlich ihres Überlebens, das zu Ende geht. Daher haben sie keine Fragen über den Tod hinaus, noch über die Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft im Allgemeinen. Diese Fragen tauchen nur im Menschen auf, weil wir einen besonderen Punkt über dem körperlichen, tierischen Dasein haben.

Wir fühlen kein Leben, solange wir Keimzellen in unseren Eltern sind. Wir wissen nicht, wie sich unsere Eltern kennengelernt haben und die erste lebende Zelle zustande brachten, aus der wir uns entwickelt haben. Uns fehlt sowohl dafür das Gefühl, wie sich unser Körper allmählich auflöst, solange bis etwas seinen Tod verursacht, als auch dafür, was danach noch übrig bleibt.

Wir verstehen erst recht nicht, dass wir unsere Existenz, im Gegensatz zu Tieren und Pflanzen, in etwas Höherem und Größerem als in unseren Körpern fühlen. Wir können dieses Gefühl nicht genau bestimmen, aber im Allgemeinen nennen wir es „Leben“.

Es gibt ein Auskommen, leben um des Überlebens und der Fortpflanzung willen, und es gibt Leben, das etwas Größerem zuliebe lebt.

Wir verbringen einen Großteil unseres Lebens mit Betrachtungen, Untersuchungen und Forschungen über diesen Punkt, von dem das Leben stammt, und wie wir ein erfülltes Leben haben  können. Dieses zusätzliche Verlangen über unserem Überlebenswillen bedeutet uns viel. Wir sind bereit, dafür zu schuften und zu leiden.

Die Entwicklung der Menschheit führt uns allmählich zu einem zunehmend größeren Wunsch, nämlich, den Zusatz von Leben über unsere reinen Überlebensbedürfnisse hinaus zu verstehen. Was in unserer Zeit besonders offensichtlich wird, ist die Tatsache, dass die ewige Frage nach Sinn und Zweck des Lebens stärker erwacht als in irgendeiner anderen Ära, während wir einen Überfluss von Lebensnotwendigkeiten haben – mehr als in jeder anderen historischen Periode.

Die Antwort auf diese Frage ist jedoch schwer fassbar.

Die unzähligen Theorien, Phantasien und Methoden, die wir entwickelt haben, ob religiös oder säkular, sind alles unbegründete Spekulationen.

Warum?
Das liegt daran, dass die Form unseres gegenwärtigen Lebens in unserer angeborenen körperlich-materiellen Natur eingeprägt ist, die ein Verlangen ist, Genuss und Vergnügen zu empfangen. Wir fühlen und identifizieren uns mit diesem Verlangen und sind nicht fähig, uns etwas außerhalb davon vorzustellen.

Unsere Empfindungen, Gedanken, Sehnsüchte und Phantasien zielen auf die Erfüllung unseres Wunsches zu genießen ab.

Aber ist das unser einziger Wunsch? Wenn wir nur den Wunsch hätten zu genießen, dann wären wir wie Tiere, die ausschließlich in einem instinktiven Trieb gefangen sind, um uns in jedem Moment unseres Lebens maximal zu erfüllen.

Wir haben jedoch einen sehr kleinen Punkt, einen Funken, der von einer höheren Ebene kommt als unsere tierische Existenz. Aufgrund dieses Erwachens in uns stellen wir die Fragen: „Was ist der Sinn des Lebens?“ und „Wofür leben wir?“

Dieser Punkt erweckt auch negative Empfindungen in uns – Unzufriedenheit, Leere, Depression, Hilflosigkeit und Verzweiflung – die unsere Generation mehr als jede andere spürt. Wir haben unser Leben so organisiert, dass wir uns von Sorgen über die Versorgung unserer Bedürfnisse befreien können, und gerade deshalb kommt die Frage nach der Bedeutung des Lebens auf, wofür immer lautere Forderungen auftauchen. Infolgedessen entstehen viele neue Probleme in der menschlichen Gesellschaft.

Wir glauben, dass wir in der Menschheit alle möglichen Arten von Verlangen nach Geld, Ehre und Wissen haben, nach allen möglichen Dingen, die über das Niveau von Essen, Sex und Familie hinausgehen. Wir haben jedoch wirklich nur die Frage nach dem Sinn und Zweck des Lebens, die eine Antwort erfordert.

Es gibt unterschiedliche Ebenen des Gefühls und des Bewusstseins für diese Frage in verschiedenen Menschen, und sie hat einen wichtigen Einfluss auf unser tägliches Leben.

Die verschiedenen Eigenheiten, Kulturen, Bräuche und Überzeugungen jeder Nation sind letztlich Antworten auf die Frage nach dem Sinn und Zweck des Lebens. In unseren Grundbedürfnissen nach Nahrung, Sex und Familie sind wir im Wesentlichen alle gleich. In dem Moment, in dem wir unsere sozialen Wünsche nach Geld, Ehre und Wissen erfüllen, wird unser Leben von der Eigenschaft geprägt, wie die Frage nach dem Sinn und Zweck des Lebens in uns auftaucht und wie wir darauf reagieren. Wir unterscheiden uns genau darin, wie wir auf diese Frage antworten.

Wir bewegen uns in verschiedene Richtungen und versuchen, die Frage nach dem Sinn und Zweck des Lebens zu beantworten. Wenn uns jedoch eine wahre Antwort fehlt, die uns dauerhafte Erfüllung bringt, werden wir immer wieder leer und verzweifelt zurückbleiben. Als Folge davon erleben wir heute eine Minderung unserer mentalen und emotionalen Entwicklung. In früheren Epochen hatten wir einen viel größeren Respekt vor Philosophie, Wissenschaft und Kunst. Heute jedoch wendet sich die Gesellschaft dem erhöhten Komfort und der Bequemlichkeit zu und schätzt Technologien, die als Mittel zu diesem Zweck dienen können.

Trotz all dieser Annehmlichkeiten und Ablenkungen bleibt es wahr, dass wir immer mehr leiden werden, wenn wir keine befriedigende Antwort auf die Frage nach dem Sinn und Zweck des Lebens finden, während die jüngere Generation sich heute mehr auf Technologien konzentriert, doch das wird ein Ende haben. Mit immer weniger Antrieb, eine Familie zu gründen und Kinder zu gebären, wollen sie keine „gewöhnlichen Tiere“ sein, die wie in einer Herde leben, denn die Frage nach dem Sinn des Lebens lebt und atmet in ihnen. Bis jetzt antwortet die jüngere Generation passiv: „Wir sind nicht in euerm Spiel. Du willst leben und erfolgreich sein, also sei es. Das Spiel ist nicht für uns.“ Die nächste Stufe nach dieser Generation wird gescheiter sein und ihre Reaktion wird viel wütender ausfallen. Je mehr wir der Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens ausweichen, desto mehr werden wir den Aufstieg und Fall aller Arten von Verzerrungen sehen, die versuchen an ihrer Stelle zu erscheinen. Die Legalisierung und Förderung von harten Drogen wird zunehmen, um uns zu beruhigen. Es werden ständig neue Technologien entstehen, um unser Leben einfacher zu machen, damit wir Zufriedenheit empfinden, wenn wir den ganzen Tag in unseren Wohnungen sitzen. Aber solche Bemühungen werden nicht anhalten.

Wenn wir allerdings unsere Herzen antworten lassen, nur diese eine sehr berühmte Frage, dann bin ich sicher, dass alle Fragen und Zweifel am Horizont verschwinden werden, und du wirst auf ihren Platz schauen, um sie verschwinden zu sehen. Diese empörte Frage ist eine Frage, die die ganze Welt stellt, nämlich: „Was ist der Sinn des Lebens?“ Mit anderen Worten, diese zahllosen Jahre unseres Lebens haben uns so schwere und zahlreiche Schmerzen und Qualen gekostet, für die wir leiden, um sie gänzlich zu vervollständigen; wer ist es, der sie genießt? Oder noch genauer, wen erfreue ich? Es ist in der Tat wahr, dass die Historiker müde geworden sind, wenn sie darüber nachdenken, besonders in unserer Generation. Niemand möchte darüber nachdenken. Doch die Frage bleibt, bitter und vehement wie eh und je. Manchmal trifft es uns unerwartet, pickt uns in unsere Gedanken und erniedrigt uns in Grund und Boden, bevor wir den berühmten Trick finden, gedankenlos in den Strömen des Lebens für immer zu fließen. 
Yehuda Ashlag, Einführung in das Studium der Zehn Sefirot.

Vor Jahrhunderten prophezeiten das Buch Sohar und der berühmte Kabbalist des 20. Jahrhunderts, Yehuda Ashlag (Baal HaSulam), dass sich ab dem Ende des 20. Jahrhunderts die Frage nach dem Sinn des Lebens in der gesamten Menschheit intensivieren und immer mehr Menschen dazu auffordern wird, ihre wahre Antwort zu suchen. Diejenigen, die unzufrieden sind mit dem, was unsere Kultur in der Zwischenzeit ausprobiert, um diese Frage zu erörtern, werden immer wieder verschiedene Ansätze, Methoden und Umgebungen vergeblich untersuchen und irgendwann werden sie sich voraussichtlich in die Weisheit der Kabbala vertiefen. Die Weisheit der Kabbala ist eine Methode, die ewige Realität wahrzunehmen und das, während wir unser gegenwärtiges Leben leben. Eine solche Wahrnehmung zu erhalten, beantwortet schließlich Fragen wie „Was passiert, wenn du stirbst?“ und „Was ist der Sinn des Lebens?“, weil wir dadurch Zugang zu unserem spirituellen Leben haben, das nach dem Tod unserer Proteinkörper weiterlebt. Indem wir uns mit der Methode befassen, erfahren wir signifikante Veränderungen, die eine völlig andere Wahrnehmung der Realität enthüllen. Wir entdecken eine dauerhafte Erfüllung, eine tiefere Verbindung mit anderen und mit der kausalen Kraft der Realität, und wir entwickeln ein Gefühl der Ganzheit und Harmonie mit der Welt um uns herum. Diese wundersame Weisheit steht allen offen und erwartet jeden, der aufrichtig danach strebt, den Hauptgrund dafür zu finden, warum wir hier auf diesem Planeten erschienen sind.

 

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