Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Evolution'

Leben und Tod, Teil 6

Was bleibt nach dem Tod von einem Menschen übrig? 

Frage: Warum sollten die Menschen nicht mehr Jahre oder endlos leben? Warum den Körper wechseln?

Antwort: Auch wenn wir tausend Jahre leben würden, hätten wir es noch immer eilig etwas zu tun, denn das Leben wäre begrenzt. Wenn wir unendlich leben würden, würden wir uns den höheren Kräften und Zeitgrenzen nicht unterlegen fühlen.

Nehmen wir an, wir würden als eine Art Organismus ohne Anfang und ohne Ende existieren… Wir können uns einen solchen Zustand nicht einmal vorstellen, denn alles wird gemessen: gibt es das- gibt es das nicht, gibt es das – gibt es das nicht, d.h. in jeder Sekunde wird etwas geboren und stirbt etwas. Es ist ein Glück, dass es den Tod gibt, denn es ist der Tod, der uns dazu drängt, das Leben zu begreifen.

Frage: Was bleibt von einem Menschen übrig, der schon x- Jahre gelebt hat?

Antwort: Sinnliche Information – in Herz und Verstand. Es hängt vom Menschen selbst ab wie sehr er im Verhältnis zu anderen Menschen fortgeschritten ist und wie sehr er sich den anderen angepasst hat um sie dem Schöpfer näher zu bringen.

Nur das hat Qualität, denn die Verbindung ist das Ziel der Schöpfung.

Der Zweck der Schöpfung ist die Verbindung der gesamten Menschheit zu einem Ganzen. Nicht in einem physischen Körper, sondern in einem einzigen Wunsch, der aus vielen verschiedenen Wünschen besteht, so dass wir uns einander helfen können uns zu verbinden.

Frage: Also, in der Absicht, den Schöpfer zu offenbaren?

Antwort: Ja.

Frage: Wenn sich der Mensch sein ganzes Leben damit beschäftigt, bleiben dann seine Bemühungen, Sorgen, Gefühle bestehen oder werden sie weitergegeben?

Antwort:  Das bleibt alles bestehen.

Frage: Warum muss der Mensch sterben und in einem neuen Körper wiedergeboren werden, wenn er das Ziel noch nicht erreicht hat?

Antwort: Das hängt nicht von ihm ab, sondern vom allgemeinen Zustand der Menschheit.

Fortsetzung folgt….

Aus der TV Sendung “Grundlagen der Kabbala“ 14.01.2019

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Leben und Tod, Teil 5

Warum sollen wir wiedergeboren werden?

 Frage: Kann man sagen, dass ein Mensch, damit er in einer neuen Umgebung wiedergeboren wird und mit anderen Seelen in Kontakt kommt, neben der ständigen Erneuerung von Reschimot (genetischen Informationsdaten), alle zehn oder hundert Jahre seinen physischen Körper verändern muss?

Antwort: Ja, es ist notwendig.

Frage: Ich habe es also richtig verstanden?

Antwort: Relativ. Wir können in unserer Welt, mit unserem Vokabular, nicht das ausdrücken, was wirklich in der spirituellen Welt geschieht. Wir stellen es uns zumindest so vor. Immerhin ist es wahr, dass wir, mit dem was mit uns geschieht und dem was wir tun müssen, zu kalkulieren beginnen.

Frage: Muss ein Mensch sterben, damit seine Erfahrungen und das Wissen, welche er in diesem Leben erworben hat, zu Gefühlen werden? Baal Sulam gibt ein Beispiel mit dem Weizen: Getreide muss verfaulen, damit ein neuer Spross daraus wachsen kann.

Antwort: Ja. Das ist richtig. Es gibt einen Übergang von Qualität zur Quantität oder umgekehrt von Quantität zur Qualität. Ein Mensch lebt ca. 80 bis 100 Jahre. Alles was er sich angeeignet hat, all seine Erfahrungen sind in seinen Nachkommen repräsentiert.

Frage: Wo passt das alles hin?

Antwort: Informationsdaten existieren im Informationsfeld um einen Menschen herum.

Frage: Ist dieses Feld ein Feld für alle oder hat jeder sein eigenes?

Antwort: Jeder hat sein eigenes Feld und auch Eines für alle, dass uns lenkt. Dennoch sehen wir, wie wir uns in dieser Welt entwickeln: die gesamte Menschheit bewegt sich irgendwo hin und trotzdem hat jeder sein eigenes Schicksal.

Fortsetzung folgt…..

Aus dem TV Programm „ Grundlagen der Kabbala“

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Wer wird den Krieg gewinnen?

Michael Laitman, in Quora: Wer wird in einem Krieg gewinnen?

Wer wird den Krieg gewinnen,  wenn alle 190 Staaten sich gegen Israel verbünden? Was wird geschehen wenn Gott Israel nicht zu Hilfe kommt?

Es besteht definitiv die Möglichkeit, dass die gesamte Welt sich gegen Israel verbünden wird. Wir, das Volk Israel, sollten uns auf wachsenden Hass uns gegenüber gefaßt machen. Dieser kann in verschiedenster Form in Erscheinung treten und wird von uns stets als unbegründet und ungerecht empfunden werden. So zum Beispiel die kürzlich in Den Haag gegen Israel vorgebrachten Beschuldigungen bezüglich von Israel verübter Kriegsverbrechen, wie auch unzählige andere gegen uns gerichtete Anschuldigungen.

Wir sind dasjenige Volk, welches die Fähigkeit besitzt ein neues Licht in dieser Welt zu entzünden. In Folge würde die gesamte Menschheit beginnen sich positiv auf das jüdische Volk und den Staat Israel zu beziehen. Unterdessen führt unser gegenwärtiges Verhalten lediglich dazu den Hass gegen uns weiter zu schüren.

Der Hass auf uns ist das Resultat unseres Versagens, eines Versagens, das sich auf die gesamte Menschheit auswirkt. Es liegt in unserer Hand der Welt zur Korrektur zu verhelfen, woraufhin  die ganze Welt zu einer natürlichen Balance gelangen wird. Dies geschieht, indem wir die wachsende Zerrüttung und den zunehmenden Hass mit Frieden, Liebe und Einheit bedecken. Darin liegt unsere wahre Bestimmung, aber genau diese vernachlässigen wir in fataler Weise.

Je harscher uns die Welt für unser Fehlverhalten verurteilt, desto heftiger unser Drang uns zu verteidigen. Es führt jedoch zu nichts wenn wir damit fortfahren unsere Verantwortung zu leugnen. Wir nähern uns einem Zustand, der dem der 1930er Jahre in Deutschland nicht unähnlich ist. Heute allerdings ist es nicht ein einzelnes Volk, das sich gegen uns erhebt, sondern vielmehr die gesamte global vernetzte Welt.

Egal wie sehr wir uns darum bemühen unser Image aufzubessern, es gelingt uns trotz all unserer Errungenschaften im Bereich der Wissenschaft, Medizin und Technologie nicht das Wohlwollen der Welt zu erkaufen.

Warum? Weil der Hass, den die Welt uns gegenüber empfindet in den Naturgesetzen begründet liegt. Er ist natürlich.

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Leben und Tod aus Sicht der Kabbala, Teil 3


Frage: In den Jahrtausenden der Entwicklung der menschlichen Zivilisation hat es eine Vielzahl verschiedenster Vorstellungen gegeben. Überraschend aber wahr ist, dass sich fast alle mit dem Leben nach dem Tod beschäftigten. Jeder glaubte daran. Was sagt die Kabbala darüber?

Antwort: Die Kabbala sagt, dass Leben nicht die Existenz und den Tod unseres „Eiweißkörpers“ bedeutet; es wird, ungeachtet in welchem Zustand sich unser Körper befindet, mit der „Höheren Kraft“ gefüllt.

Mit anderen Worten, wir haben die Möglichkeit, den Willen zu Geben außerhalb von uns zu erlangen, indem wir uns mit unserem Egoismus antreiben. Wenn sich jemand selbst antreibt und andere erfüllen möchte, erhält er, um es an andere weitergeben zu können, von Oben Füllung. Mein Verlangen, jemanden außerhalb von mir zu füllen, bedeutet Leben. Ich möchte jeden erfüllen. Wenn ich mich so mit anderen und durch sie, in Beziehung zum Schöpfer bringe, durchströmt mich ein großes Leuchten und dieses Licht, das mich erfüllt, wird Leben genannt.

Frage: Was bedeutet dann Tod?

Antwort: In der spirituellen Welt bedeutet der Tod den Abstieg von der Eigenschaft des Gebens zur Eigenschaft des Empfangens. Das Verlangen für sich selbst zu empfangen, sich alle Genüsse selbst einzuverleiben, das ist der spirituelle Tod. 

Frage: Bedeutet das, dass wir aus Sicht der spirituellen Welt tot sind, wenn wir uns jetzt im Verlangen zu Empfangen empfinden?

Antwort: Aus Sicht der spirituellen Welt sind wir nicht tot, wir existieren nicht einmal. 

Frage: Bestimmt man in der spirituellen Welt selbst, ob man am Leben oder tot ist?

Antwort: Ja, wenn man den Zustand von Leben erreicht hat und diese Eigenschaft dann von einem abfällt, das Licht verschwindet, besagt das: „Nun befinde ich mich im Zustand des Todes.“

Einstweilen befinden wir uns noch in keinem Zustand. Aus spiritueller Sicht werden wir als Tiere und nicht als Menschen betrachtet.

Frage: Könnte man sagen, dass wir zurzeit als eine „Möglichkeit“ existieren?

Antwort: Ja, wir können eine spirituelle Stufe erreichen und Mensch werden, bis jetzt haben wir das noch nicht erreicht.

Frage: Was ist die spirituelle Wurzel des Todes?

Antwort: Sie ist der Übergang zu einem anderen Zustand, der jedoch nicht den Tod bedeutet. Wir betrachten den Tod als Abwesenheit vom Verlangen zu empfangen, die Eigenschaft des Schöpfers. Wenn sich das in uns manifestiert, nennen wir es Leben.

Aus Kab TV „Grundlagen der Kabbala, 14.1.19

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Immer mit mir – Teil 11

 

Hat er mich verlassen?!  

Ich war verletzt und wütend auf RABASH, die Tatsache, dass ich nichts verstand… Nun, ich wusste nicht, was man hätte tun können. Ich fing gerade erst an. Hat er mich deshalb verlassen?! Er hatte ein Feuer in mir entzündet und ließ mich plötzlich allein, verbrennen. Er hat mich verlassen. Wie konnte er nur?!

Erst danach wurde mir klar, was RABASH mir antat. Er hatte mich getestet, überprüft, ob ich empört bin. Würde ich nach einer Möglichkeit suchen, nichts mehr zu verstehen, oder würde ich das Wissen bevorzugen, wo mein „Ich“ unverletzt blieb? Im Grunde genommen wollte er herausfinden, ob ich der Mühe überhaupt wert war. War ich reif für Schmerzen, für eine echte Suche, für Wachstum, sollte man in mich die Kraft investieren oder nicht?

Damals war ich empört, heute sehe ich, wie alles von ihm genau geplant war. Der Höhere bringt immer den Unteren zur Welt. Der Untere kann sich selbst nicht zur Welt bringen. RABASH prüfte, ob ich bereit war mich zu ändern. Würde er mich erwecken wie ein weinendes Baby, vielleicht ohne zu verstehen, was ich brauche, einfach, weil ich mich schlecht fühle? Er wollte ein unbewusstes Gebet von mir. Er wollte, dass ich ihn zwinge, sich um mich zu kümmern.

Und so war es auch. Ich hatte RABASH noch nicht „getroffen“, aber die Tatsache, dass er mich „weggestoßen“ hat, brachte mich zu dem großen Wunsch, zu ihm, durchzudringen.

RABASH sah alles, fühlte und schwieg.

 

[# 242374]

Fortsetzung folgt…

Leben und Tod, Teil 2


Nichts ist gewisser als der Tod – nichts ist ungewisser als die Stunde des Todes 

Sprichwort: Nichts ist gewisser als der Tod – nichts ist ungewisser als die Stunde des Todes„. In der Tat muss ein Mensch die Stunde seines Todes nicht wissen, obwohl das Thema durchaus interessant ist.

Beim Kauf, beispielsweise, eines Lotterieloses, glaubt der Mensch, er könne gewinnen, auch wenn die Chancen eins zu einer Million stehen. Wenn er jedoch nach draußen geht, kommt er nie auf die Idee, ihm könnte etwas zustoßen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit viel größer ist. Das ist unsere Art, so zu reagieren.

Was ist die Ursache für dieses Verhalten?

Antwort: Wir wollen immer das, was für uns gut und nicht was schlecht ist. Deshalb wägen wir die Umstände und Handlungen nicht richtig ab. In der Regel denken wir, dass alles gut wird.

Frage: “ Maximaler Genuss bei minimalem Energieverbrauch“. Ist diese das Programm unserer Existenz?

Antwort: Ja, denn alles Leben ist auf beabsichtigten, vorüberziehenden Genüssen aufgebaut. In jedem Moment unserer Existenz versetzen wir uns immer in den angenehmsten Zustand.

Die Fortsetzung folgt….
 Aus der TV Sendung „ Die Grundlagen der Kabbala.“ 14.01.2019

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Familie und Ehe, Teil 11


Die Anzeichen der Offenbarung des Schöpfers 

Frage: Woher wissen wir, dass sich der Schöpfer uns offenbart hat? Gibt es irgendwelche Anzeichen?

Antwort: Wenn du anfängst, sehr starke gegensätzliche Stöße in dir zu spüren, wenn du von einer Seite zur anderen geworfen wirst und nicht verstehst, was mit dir passiert und du deine Zustände nicht realisierst – dann ist das ein Signal des Fortschritts. Das Wichtigste sind die Abstiege- wenn ein Mensch fühlt, dass er keine Hoffnung mehr hat, nichts versteht und sich in eine Art Nebel befindet. Er geht geduldig durch diese Zustände, nimmt systematisch am Lernprozess teil, schließt sich in die Gruppe und in alles, was die Kabbala vorschreibt ein. Nach ein paar Tagen ist die Welt wie neu.

Frage: Wenn sich diese Kraft in uns manifestiert, welche Änderungen erleben wir dann in der Familie?

Antwort: Dort passiert das Gleiche, sogar noch ärger. Der Mensch fällt in diese Welt, die absolut entgegengesetzt zu der spirituellen Welt ist zurück. Er konnte sich kaum vorstellen, dass er in solche Zustände geraten könnte. Er steht wieder auf, dann steigt er wieder ab und steht wieder auf.

Indem er fällt, schöpft er eine weitere Portion Egoismus aus unserer Welt, um sie zur Korrektur zu bringen.

Fortsetzung folgt…

Aus der TV-Sendung „Grundlagen der Kabbala“, 01.01.2019

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Leben und Tod, Teil 1


Was ist die Grundlage des Lebens?

Frage: Das alte sowjetische Lexikon gibt folgende Definition des Lebens:“ Es ist eine Existenzform der Materie, die unter bestimmten Bedingungen im Laufe ihrer Entwicklung natürlich entsteht. Lebende Objekte unterscheiden sich von nicht lebenden durch den Stoffwechsel, der Reizbarkeit, der Fähigkeit zur Vermehrung, zum Wachstum, zu unterschiedlichen Bewegungsformen, der Anpassungsfähigkeit an die Umwelt“.

Sind Sie als Kabbalist mit dieser Definition des Lebens einverstanden?

Antwort: Wenn wir über die Lebensform Materie aus Eiweiß sprechen, darüber, wie das Leben entstanden ist und wie es sich über Milliarden Jahren entwickelt hat, dann ist die Definition natürlich richtig.

Leben ist eine der möglichen Existenzformen der Materie. In unserer Welt ist es die Materie aus Eiweiß, denn wir sprechen von der tierischen Existenz des Organismus. Aber es ist durchaus möglich, dass es auch auf anderen Grundlagen aufgebaut werden kann.

Frage: Was ist die Grundlage des Lebens?

Antwort: Die Grundlage des Lebens ist jene Kraft, die jegliche Materie soweit entwickelt, um die Umwelt, die Umgebung für ihre weitere Entwicklung zu nutzen und absorbieren. Das heißt, die Entwicklung an sich ist der Sinn des Lebens. Da diese Entwicklung aber nicht kontinuierlich und unendlich sein kann, wird sie durch den Tod unterbrochen. Dennoch bleibt sie immer in ständiger Fortbewegung.

Frage: Was unterscheidet die lebende von der unbelebten Materie?

Antwort: Nur der Wunsch, sich auf der nächst höheren Stufe zu verwirklichen.

Die Fortsetzung folgt…
Aus dem TV Programm „Die Grundlagen der Kabbala“ 14.01.2019

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Jeder von uns kann die Welt mit seinen Gedanken verändern


Frage: Sie sagen, wenn wir nicht die Korrektur erreichen, wird es eine Hungersnot geben. Auf globaler Ebene ist das offensichtlich. Was aber kann ein normaler Mensch tun? Was kann er in die Praxis umsetzen, wenn er keine besonderen Gelegenheiten hat, die Welt zu beeinflussen?

Antwort: Am allermeisten beeinflusst er die Welt mit seinen Gedanken, denn „alles klärt sich im Gedanken“. Unsere Verbindung geschieht nicht durch die Elektrokabel des Internet, den Schallwellen unserer Stimmen, den Bildern auf dem Computer Bildschirm oder gar dem direkten Kontakt miteinander. Die gesamte Verbindung zwischen uns findet in unseren Verlangen statt.

Der Schöpfer erschuf nichts außer dem Verlangen. Wir nehmen unterschiedliche Entwicklungsstufen des Verlangens als Materie dieser Welt wahr – die unbelebte, pflanzliche und tierische Stufe in Form von Gasen, Flüssigkeiten, festen Körper und Plasma. Doch all dies befindet sich nur in unserer Vorstellung. Wir stellen uns vor, dass wir in Zeit, Bewegung und Raum existieren.

Diese Dinge sind jedoch nicht real – es ist nur die Art, wie sich die Realität in unseren unkorrigierten Eigenschaften darstellt. Außerhalb des sichtbaren Bildes der Realität ist die treibende Kraft das Verlangen. Daher existiert jeder Mensch, egal wie entfernt er von anderen ist, in diesem System und beeinflusst jeden darin durch sein Verlangen.

Verwandtes Material:
Blog-post: Die Wirklichkeit, die wir spüren, ist wie ein Traum
 

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Das Gesetz des absoluten Gebens


Das Gesetz der Schöpfung ist es, den Nächsten wie sich selbst zu lieben. Das heißt, wir sind verpflichtet, uns um unseren „Nächsten“, um den Freund zu kümmern, mehr als um uns selbst; es ist notwendig, ihm „das letzte Hemd“ zu geben. Es ist nicht so, dass du noch ein zweites Hemd hast und du ihm dieses aus Freundlichkeit für eine Zeitlang ausleihst. Liebe ist, wenn du das, was für dich am notwendigsten ist, ihm gibst, und du selbst deswegen leidest, oder besser gesagt genießt, weil du ihm Freude bereitet hast. Das Gesetz ist in der Schöpfung verborgen. Und in dem Maße, müssen wir dieses Gesetz entsprechend unserer Entwicklung befolgen; wenn wir es uns nicht wünschen, leiden wir unter der Unterschiedlichkeit der Form.

Wir leben in einem System von Gesetzen, die den ganzen physischen Raum durchdringen und die uns nach und nach entsprechend der Stufe unserer Entwicklung offenbart werden. Vor zweihundert Jahren ahnten wir nichts von Röntgenstrahlen. Doch wir entwickeln uns allmählich und erkunden die Welt mit all ihren Gesetzen immer tiefgründiger. Es gibt Gesetze, die uns unbekannt sind, aber dennoch existieren sie. Wir entdecken sie, wenn wir auf ihre Aktionen stoßen. Wenn wir bestimmte uns bekannte Ereignisse beobachten, erforschen wir sie und enthüllen das Gesetz dahinter.

Ein Apfel ist uns auf den Kopf gefallen – so haben wir das Gesetz der Schwerkraft entdeckt. Je entwickelter die Menschheit wird, desto tiefer dringen wir in die Natur ein und erkunden ihre Gesetze. Die Kabbala erklärt uns die Gesetze, die sich uns noch nicht offenbart haben, aber in der Natur existieren. Warum tut sie das? Sie erklärt uns nämlich das Newtonsche-Gesetz nicht mit Hilfe des Apfels, der uns auf den Kopf fällt.

Tatsache ist, dass uns die Kabbalisten einen besonderen Standpunkt unserer Entwicklung zeigen wollen, der freier Wille heißt. Davor hatten wir keine freie Wahl. Wir enthüllten Gesetze und waren verpflichtet, sie auszuführen. Wenn wir sie befolgen, geht es uns gut, und wenn wir sie ignorieren, geht es uns schlecht. Was gibt es hier noch zu widersprechen? Jemand, der nicht damit  einverstanden ist, kann seine Hand ins Feuer legen und prüfen, was passiert.

Deswegen erklären uns die Kabbalisten die Gesetze, die in der Natur existieren und welche wir in der Verbindung zwischen uns befolgen sollten, noch bevor sie enthüllt werden. Erst dann können wir selbst auf unsere Entwicklung einwirken – wenn wir nämlich den Gesetzen „entgegenkommen“. Das wird als „Beschleunigung der Zeit“ bezeichnet. Das heißt, die Kabbalisten sagen es uns, damit wir den freien Willen erlangen. Tun wir es nicht, werden wir so lange warten, bis uns irgendwann Apfel uns auf den Kopf fällt, damit wir zu „gegebenen Zeit“ durch Leid reifer und entwickelter werden.

Kabbalisten offenbaren uns die Gesetze, die weder pflanzliche noch tierische Stufen beinhalten, sondern nur menschliche. Im Wesentlichen geht es um das allgemeine Gesetz der Natur auf der menschlichen Stufe, das Gesetz der absoluten Verbindung und Nächstenliebe. Führe es aus und es wird dir gut gehen. Wenn du es nicht tust, wird es dir schlecht gehen. Und wie gut oder schlecht, hängt von der Stufe deiner Entwicklung ab. Diese Gesetze offenbaren sich nicht für alle gleichzeitig, sondern allmählich. Es gibt diejenigen, die es nicht fühlen, aber schon verstehen, dass es so sein muss.

Aber die Menschheit entwickelt sich und fühlt sich immer schlechter. Uns geht es nicht deswegen schlecht, weil wir die Natur nicht ausnutzen können, sondern weil wir in unserer wechselseitigen Verbindung nicht richtig erkennen können, wo der Schlüssel für eine gute oder schreckliche Zukunft liegt.

Vor dieser Wahl stehen wir heute. Das ist der Punkt unseres freien Willens, wo dem Menschen offenbart wird, dass es zwei Wege gibt, um dasselbe Ziel zu erreichen! Es ist das Gesetz, das alles beinhaltet, das Gesetz des gegenseitigen, absoluten Gebens zwischen allen Teilen der Schöpfung,  das Gesetz „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“.

Aus dem Unterricht, „Gabe der Tora“, 23.10.2015

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