Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Stufen der Unabhängigkeit

Das Erreichen der Unabhängigkeit ist im Prinzip die ganze Arbeit, die der Mensch auf dieser Erde verrichten muss. Der gesamte Prozess, von dem Moment unserer Geburt in diese Welt bis zum Eintritt in die spirituelle Welt und die weitere Entwicklung der Seele bis zur Endkorrektur, ist ein Voranschreiten in Richtung Unabhängigkeit.

Die Unabhängigkeit wird in der Ebenbürtigkeit mit der höheren Kraft, dem Schöpfer realisiert. Nicht mehr und nicht weniger. Solange der Mensch die Stufe des Schöpfers nicht erreicht, Seine Kraft, die Übereinstimmung in allen Eigenschaften mit Ihm, wird er seine Entwicklung nicht abschließen können und erlangt keine Unabhängigkeit.

Baal HaSulam „Vorwort zum Buch Panim Meirot uMasbirot“: Im Sohar steht geschrieben, dass dank dieses Buches die Söhne Israels aus dem Exil kommen. Und in vielen Quellen wird gesagt, dass wir nur mithilfe der Verbreitung der Wissenschaft der Kabbala an alle Menschen der vollkommenen Befreiung würdig werden, weil das verborgene Licht in diesem Buch das einzige Mittel ist, das fähig ist, den Menschen zu seiner Quelle zurückzuführen.

Daraus folgt, dass man nur auf diese Weise die Unabhängigkeit, die wir so ersehnen, sogar im materiellen Sinn erreichen kann. Nur auf diese Weise können wir uns von der äußeren Bedrohung befreien, die uns nie verlässt und uns jedes Mal dazu zwingt, ums Überleben zu kämpfen.

Die Möglichkeit in ihr Land zurückzukehren, wird dem Volk Israel als eine Chance für einen bestimmten Zeitabschnitt gegeben. Diese Möglichkeit wurde ihnen gegeben, um Unabhängigkeit zu erlangen. Die Unabhängigkeit hängt von der Offenbarung der Wissenschaft der Kabbala für die ganze Menschheit ab.

Wir existieren innerhalb des Systems der Natur, in einem besonderen Netz, das nach seinen eigenen Gesetzen funktioniert. Man kann die einzelnen Ausformungen dieser Gesetze studieren: auf der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufe. Die Physik befasst sich mit der unbelebten Form, die Botanik mit der pflanzlichen, die Biologie, Zoologie und Genetik mit der tierischen Form (also alles, was mit lebendigen Organismen zu tun hat).

Es gibt aber noch einen Teil, der sich auf die innere Welt des Menschen bezieht. Die Psychologie beschäftigt sich ein wenig damit, und auch die Psychiatrie. Ihre Möglichkeiten sind aber sehr begrenzt und im Prinzip bleibt dieser Bereich der Wissenschaft unerforscht.

Die einzige Wissenschaft, die sich wirklich mit der inneren Welt eines Menschen befasst, ist die Wissenschaft der Kabbala. Sie erforscht den Menschen als ein inneres System, das nach bestimmten Gesetzen funktioniert und sie erlaubt uns, diese Gesetze zu verstehen und zu benutzen, um die Natur des Menschen zu ändern und ihn auf diese Weise zu einer guten Form der Existenz zu bringen.

Wir können unseren Lebensraum dank dem Wissen über physikalische, chemische und andere Gesetze verbessern und das Leben komfortabler machen. Genauso können wir mithilfe des Wissens der Gesetze, die die Wissenschaft der Kabbala erklärt, die inneren Eigenschaften des Menschen verbessern.

Diese Gesetze ändern sich nicht und sind voll und ganz für unsere Generation vorbereitet. Das steht im Gegensatz zu den Gesetzen der Psychologie, die sich ständig ändern, d.h. morgen wird das, was heute als schädlich angenommen wird, als nützlich erklärt.

Die innere Natur des Menschen unterliegt absoluten und unveränderbaren Gesetzen. Diese Gesetze kommen von der Natur, aus der höchsten Kraft der gesamten, von uns offenbarten Natur. Sie breiten sich bis in die Tiefen der Schöpfung aus. Die Natur des Geschöpfes ist der Natur des Schöpfers entgegengesetzt.

Deswegen schreibt Baal HaSulam, dass nur mithilfe der Offenbarung der Wissenschaft der Kabbala die ganze Welt aus dem Exil in die Freiheit kommen kann. Das Volk Israel soll das als erstes tun und damit allen anderen Völkern ein Beispiel geben. Das nennt sich „das Licht für die Völker der Welt sein“.  

Auf diese Weise kommen wir aus allen Beschränkungen dieser Welt heraus anstatt in ihnen gezwungenermaßen zu existieren, nur um unseren Körper zu versorgen und ihm in jedem Augenblick den komfortabelsten Zustand zu gewährleisten. Wir verbringen unser ganzes Leben mit der Versorgung des Körpers, der im Endeffekt sowieso stirbt, und dabei werden all unsere Anstrengungen vernichtet.

Wir können aber damit beginnen so mit uns selber zu arbeiten, dass wir die echten, ewigen Stufen des Daseins erreichen. Diese Stufen sind höher als die Sorgen über den tierischen Körper. Dann wird zu unserer Hauptsorge die Offenbarung der höheren Kraft und die Übereinstimmung in der Eigenschaften mit ihr.

In dem Maß, in welchem wir uns dem Schöpfer angleichen, erlangen wir die Möglichkeit ewig zu sein, genauso wie Er. Danach beginnen wir die Stufen empor zu steigen und erreichen eine noch größere Kraft der Ewigkeit und Vollkommenheit. 

Das Wichtigste ist, sich über seinen Körper, der uns nur für eine begrenzte Zeitperiode gegeben wurde, zu erheben. Wenn ich mich der Sorge um den Körper widme, beschäftige ich mich mit einer aussichtslosen Arbeit, weil ich all meine Kräfte und mein ganzes Leben in das investiere, was unumgänglich sterben wird. Das heißt, dass all meine Anstrengungen nutzlos sind. Deswegen sind wir einfach dazu verpflichtet, die Möglichkeiten, die uns die Wissenschaft der Kabbala anbietet, zu realisieren.

 

Aus der Lektion zum „Unabhängigkeitstag“, 25.04.2017

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Neuer Lebensstil

Wir können die Bedingungen der Letzten Generation als einen Zustand des Friedens in der ganzen Welt betrachten, in dem die gesamte Menschheit ihre Einzigartigkeit nur in Form von „dem Nächsten zu geben“ und nicht um „für sich zu bekommen“ genießt.
Wir müssen einen Lebensstil erbauen, der auf der Eigenschaft des Gebens basiert. Dies sollte als einziger Maßstab dienen und in das Bewusstsein der Menschen rücken. Wir werden in unserer Generation den Versuch machen, dem Leben in dieser Form zu ähneln. (Baal HaSulam, „Frieden in der Welt“)

Wir müssen kleine Gemeinschaften bilden, die der nächsten Generation die individuellen kabbalistischen Prinzipien demonstrieren können. Wir machen „Werbung“, sodass die Menschen kommen, studieren und Kurse absolvieren. 

Alle Kräfte, die sich im Menschen, in der Natur und in der Welt um uns herum manifestieren, drängen uns dazu, über unseren Egoismus hinauszuwachsen und auf einer ganz anderen Ebene zu existieren – auf der Ebene des Schöpfers, der allgemeinen Kraft der Natur, dem Altruismus. Doch die Umsetzung stellt eine Herausforderung dar.

Dafür gibt es in unserer Welt eine besondere Gruppe von Menschen, die Kabbalisten, die dank ihrer besonderen und unabhängigen, inneren Entwicklung den Anstoß zu einem neuen Lebensstil erhielten. Sie untersuchen, wie das System unserer Welt funktioniert, wie wir es für uns selbst anpassen, um uns entsprechend ändern zu können.

Daher sollen möglichst viele Menschen von den Kabbalisten lernen und deren Technik übernehmen, denn Kabbalisten realisieren alles aus ihrer eigenen Erfahrung heraus. Doch die meisten Menschen wissen nichts darüber, und reagieren stattdessen auf egoistische Weise. Es handelt sich um eine besondere Veränderung in unserer Natur, eine umgekehrte Welt! Wir wollen vom „Empfänger, der nur für sich genießt“ zum „Geber, der an alle wie an sein einziges geliebtes Kind denkt“ werden.

Derzeit ist das für den Menschen noch unrealistisch und nicht wahrnehmbar. Jedoch wird die Natur uns mit „Prüfungen“ vorwärts treiben, wenn wir uns nicht freiwillig in die richtige Richtung  zum Altruismus – bewegen.

Die Kabbala erzählt, wie man kleine Schritte zum biblischen Prinzip „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ machen kann. Versuche diese Prinzipien der Hauptgebote der Tora „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ und „die Einheit aller Menschen“ im Voraus zu lernen und in dir aufzunehmen, obwohl dies nicht aus deinem eigenen Willen kommt und es einen starken Widerstand dagegen gibt.

Aus der Fernsehsendung „Die Letzte Generation“, 23.10.2017

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Zehn Sefirot und nicht weniger

Wir können im Spirituellen nicht weniger als die zehn Sefirot  fühlen, weil zehn die Schwelle unserer Empfindung ist. Nach den ersten neun Eigenschaften beginnen wir uns als existierend, empfangend, verstehend und als fühlend zu empfinden. Und davor nicht.

Es ist wie ein Lichtstrahl, der noch nicht alle Kanäle zum Gehirn erreicht hat, sodass das Gehirn zu reagieren beginnt und uns ein Bild davon zeichnet, was geschieht.

Vielleicht ist das Signal bereits ins Gehirn gelangt, aber es hat mich noch nicht erreicht, und ich verstehe nicht, fühle nicht, reagiere nicht.

Oder wenn ich schlecht höre und den Klang noch nicht erkannt habe, aber es klingt schon, geht mir in die Ohren.

Dies nennt man die ersten neun Sefirot.

 

Aus der Lektion über die „Lehre der Zehn Sefirot“, 27.03.2018

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Kabbala Akademie

Neo-Antisemitismus

Das Volk Israel hat seinen Ursprung in der Gruppe der Schüler Abrahams. Es existiert nicht allein für sich selbst, sondern um der ganzen Menschheit die Methode der Vereinigung mit der Höheren Kraft zu bringen und ihr die ganze Natur zu offenbaren, die Eigenschaft, die als Schöpfer bezeichnet wird. Diese Gruppe muss ihre Mission realisieren.

Die  Menschheit entwickelt sich und verzweifelt an ihrer Entwicklung, danach beginnt sie dieser Gruppe ihr zielloses, misslungenes und leeres  Leben vorzuwerfen. Je entwickelter die Völker der Welt werden, umso mehr Beschwerden erheben sie bei der Gruppe, die sich Israel nennt, mit der Forderung, ihrer Bestimmung nachzukommen.

Die Menschheit ahnt nichts von die Mission des Volkes Israel und von den Ursachen ihres Hasses gegenüber den Juden, denn die Verhüllung lastet auch auf ihnen. Auch die Gruppe Abrahams vergaß nach dem langen Weg im Laufe der Geschichte, was genau sie zu erledigen hat und wofür sie gehasst wird.

Aber der Antisemitismus  existiert als Phänomen, das nicht verschwinden wird, bis diese Gruppe ihre Bestimmung nicht realisiert – entweder unter dem Druck der Menschheit, oder aus dem inneren Erwachen der Gruppe und  der Einsicht. Wie dem auch sei, diese Gruppe wird sich verbinden und der ganzen Menschheit ein gutes Beispiel der Einheit zeigen. Danach wird sich durch diese Gruppe das Höhere Licht auf alle Menschen ergießen, wie Baal HaSulam im Vorwort zum Buch Sohar schreibt. Auf diese Weise wird die Welt zur ersehnten Korrektur kommen.

 

[#224701]

Dem Tag der Unabhängigkeit gewidmet

Baal HaSulam, Zeitung „Das Volk“: „Man schämt sich zuzugeben, dass eine der besten Eigenschaften, die wir während des Exils verloren haben, die wichtigste von allen – das Selbstbewusstsein ist, ein Volk zu sein. Das ist eine durchaus natürliche Wahrnehmung, die jedem Volk seine Existenz sichert und es vereinigt.
Die Verbindungen der Liebe, die jedes Volk verbinden, sind bei allen Völkern natürlich und urtümlich. Bei uns sind sie ausgestorben und haben unsere Herzen verlassen, sie sind verschwunden.“

Das bedeutet, dass die Verbindung zwischen den Menschen im Volk Israel (fremde, entfernte und absolut unterschiedliche Menschen) nur mithilfe einer speziellen Entwicklung, und zwar mithilfe des künstlichen Weges der Liebe zwischen uns existieren kann. Ansonsten wird diese Verbindung nicht existieren. Von Natur aus gibt es zwischen uns keine Verbindung, nur Abstoßung.

Ohne die Liebe oder das Streben danach gibt es für Israel keine Möglichkeit als ein Volk zu existieren, sondern nur als eine Versammlung von Menschen, die vor dem Hass der anderen Völker aus allen Teilen der Welt fliehen. Wir werden das Land Israel nur als einen Zufluchtsort ansehen und nicht mehr.   

Das authentische Volk Israel können wir nur auf Grundlage der Brüderliebe gründen, weil ohne die Liebe zwischen uns überhaupt keine Verbindung existiert. Baal HaSulam vergleicht unseren Zustand mit Nüssen in einem Sack. Nur der Druck der Sackwand zwingt die Nüsse sich näher zu kommen. D.h. dann Hass auf unsere Nachbarn und die übrige Welt.

Wenn wir uns darüber Gedanken machen, dann werden wir sehen, dass das Gemeinwesen und die Uneinigkeit im Volk Israel direkt mit der Lage an unseren Grenzen und mit dem Antisemitismus in der Welt verbunden sind.

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Wenn der Mensch bei seinen wohltätigen Handlungen und bei der Ausführung der Tora und der Gebote ein anderes Ziel hat als das Erreichen der Liebe zum Nächsten und daraus das Erreichen der Liebe zum Schöpfer, dann nähern ihn all seine Handlungen nur dem Zerbrechen an. Wenn der Mensch Tag für Tag in jeder seiner Handlungen nicht nach der Brüderliebe strebt, dann verpasst er mit jedem Tag aufs Neue seine Zukunft.

Je konkreter die Handlungen mit der falschen Absicht waren, desto größer ist die Zerstörung, die dadurch entsteht. Die Kräfte, die dem Menschen zur Verfügung gestellt werden, werden immer mächtiger, aber er lenkt sie falsch. Dadurch ruft er die Zerstörung hervor.

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Abraham ist nicht nur unsere Geschichte, sondern die Grundlage des Volkes Israel. Dieses Volk wurde auf dem Prinzip der Liebe zum Nächsten und zum Schöpfer gegründet. Wenn wir dieses Prinzip vergessen, irren wir uns sehr und wir werden dafür einen sehr hohen Preis bezahlen müssen. Es gibt keine andere Möglichkeit für die Heilung unseres Volkes: nur die Rückkehr zu den Bedingungen, mit welchen es gegründet wurde.

Wir werden auf keine andere Weise koexistieren können und wir werden uns nicht trennen können, weil wir uns unter der Macht der höheren Kraft befinden, die uns nur ein Ziel gegeben hat: die Verbindung. All unsere Bewegungen in andere Richtungen: nach rechts, nach links oder sogar zurück, führen zu noch größeren Problemen. Das Volk Israel hat keine andere Wahl als einzig und allein zum Prinzip der Nächstenliebe zu streben. Auf diesem Prinzip wurde es auch gegründet.

 

Ausschnitte aus dem Morgenunterricht vom 18.04.2018

[#225325]

Wie kann man die Hingabe der Seele messen?

Beim Kabbalastudium sollte man nicht aufgrund des im Verstand neu erlangten Wissens einfach nur klüger werden, sondern es ist wichtig, seine Gefühle zu ändern. Das Herz muss sich ändern, sich ausbreiten. Das Herz lernt die erhabenen Ereignisse, die jetzt vor uns verborgen sind,  wahrzunehmen: die Handlungen des Gebens, der Verbindung, die über unserem Verstand sind.

In der Kabbala gibt es den Begriff “Glaube über dem Verstand“. Das Wissen entspricht dem Verstand. Im Maß meines Verständnisses bin ich im Stande zu geben, wissend, dass es mir gut tun wird. Ich komme in einen Laden, gebe mein Geld und nehme die Ware, dabei gibt es kein Problem.

Der Glaube über dem Versand existiert nicht in unserer Welt. Woher kann ich die zusätzliche Kraft für das Geben über dem Verstand erlangen? Meinem Verstand entsprechend bin ich bereit zwei Dollar für eine Tasse Kaffee zu bezahlen. Man will aber 20 Dollar von mir, damit das Geld für wohltätige Zwecke genutzt werden kann. Woher kommt die Kraft in mir, die übrigen 18 Dollar abzugeben?

Die Kraft, die mich diese zusätzliche Arbeit, meinen Egoismus zu opfern, ausführen lässt, die mir erlaubt, zusätzliche Anstrengungen zu machen, nennt sich „Glaube“. Wir sollten anstreben, genau diese Kraft zu bekommen. Nur mithilfe dieser Kraft wird gemessen inwiefern ich wirklich gebe; nicht nach meiner vernünftigen Berechnung, sondern aus dem Verlangen heraus, dem Hausherrn zu geben.

Das bedeutet, dass ich mit der Berechnung gebe, wie viel ich von Ihm erlangt habe und bereit bin Ihm wieder zurück zu geben, und zwar völlig uneigennützig. Auch wenn ich von Ihm nichts erlange, bin ich bereit Ihm die ganze Welt zu geben. Das nennt sich Hingabe der Seele.

 

Aus dem TES Unterricht vom 21.03.2018

[#223767]

Zu guten Wechselbeziehungen

Frage: Woran muss die Menschheit letztendlich verzweifeln?

Antwort: Daran, dass sie ein gutes Leben in ihren egoistischen Wechselbeziehungen organisieren möchte. Das ist nämlich nicht möglich. Die Menschheit muss daran verzweifeln und einen ganz anderen Weg wählen.

Frage: Mag der Schöpfer nicht, dass wir gut leben?

Antwort: Der Schöpfer möchte, dass wir auf der allerhöchsten, vollkommenen Ebene gut leben.

Frage: Müssen wir dafür wirklich verzweifeln? Früher ist die Menschheit irgendwie auf der Spur des Egos „entlanggekrochen“.

Antwort: Die Menschheit ist vorangeschritten und hat das Ego weiterentwickelt. Deswegen fühlte sie, dass sie wächst und fortschreitet. Und jetzt hat sich der Egoismus komplett entwickelt. Baal HaSulam erkannte deutlich, dass dies die Letzte Generation ist, und dass wir uns heute in einer Periode des Zerfalls unseres Egos befinden. Dies ist lediglich eine Frage der Zeit.

Ich hoffe, dass wir 2018 eine komplette Insolvenz des Egos finden werden, die Notwendigkeit, uns mit allen Mitteln über den Egoismus zu erheben und uns für eine vollkommen neue Quelle der Existenz zu entscheiden – dem Geben.

Frage: Geht es also um eine innere Erkenntnis?

Antwort: Die Welt ändert sich nicht im Geringsten, darüber spricht auch RAMBAM. Es verändern sich ausschließlich unsere Beziehungen untereinander.

Frage: Folglich können wir noch 200 Jahre leben und Technologien entwickeln?

Antwort: Alles wird sich verändern, aber ausschließlich als Folge guter Beziehungen zwischen uns anstelle der selbstsüchtigen Beziehungen heutzutage. Dann werden wir eine absolut neue Welt sehen. Lasst uns unsere Gedanken darauf ausrichten, um sie im Neuen Jahr zu erleben.

 

Aus dem russischen Unterricht vom 24.12.2017

[#220491]

Innerhalb des egoistischen Verlangens

„…Der Geist eines Tieres steigt hinab, das heißt, es sieht nur mit sich beginnend und weiter nach unten, und es hat weder Vernunft noch Verstand, um zu sehen, was mit ihm geschah, und um die Zukunft zu korrigieren…“ (Baal HaSulam, „Aufbau der zukünftigen Gesellschaft“)

 Die unbelebten, pflanzlichen und tierischen Objekte unserer Welt existieren in ihrem Verlangen und können seine Grenzen nicht überschreiten. Sie haben keine Absicht des Gebens, keine Möglichkeit „aus sich selbst“ herauszukommen, deswegen heißen sie Tiere, weil die Tiere die höchste Stufe der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Entwicklung darstellen.

„Es sieht nur mit sich beginnend und weiter…“, das heißt, es sieht nur das, was es sich einverleiben kann. „Und es hat weder Vernunft noch Verstand, um zu sehen, was mit ihm geschah, und um die Zukunft zu korrigieren…“: es kann nichts miteinander vergleichen, weil es sich innerhalb des egoistischen Verlangens befindet. Es hat keine Verbindung mit der Kraft, die es zur Entwicklung zwingt, und so entwickelt es Widerwillen.

Dennoch hat der Mensch einen Verstand. Wir sehen das bei den Menschen in unserer Welt: sie sind klug, entwickelt, emotional. Ihre Neigung zur Musik, Malerei, Literatur und den Wissenschaften ist Teil ihrer tierischen Entwicklung. Es geht jedoch nicht um Weisheit, sondern um die Tatsache, dass sie nicht über die Grenzen ihres egoistischen Verlangens hinausgehen und die Welt außerhalb von sich selbst sehen können.

 

Aus dem TV Programm „die Letzte Generation“ 

[#223238]

Licht des Lebens

Frage: Kann mir die Übersetzungsarbeit an einem Text oder eine andere Verbreitungsarbeit dabei helfen, spirituelle Abstiege zu durchlaufen?

Antwort: Die Arbeit mit Texten ist die Basis unserer Aktivitäten. Das Buch geht nirgendwohin. Es hat eine höhere spirituelle Wurzel. Selbst wenn es sich um einen Computer handelt, ist es immer noch ein Buch, ein Text. Zweiundzwanzig hebräische Buchstaben bilden ein spirituelles Kli (Gefäß).

Indem man den Text für andere liest und gleichzeitig vorbereitet, wird man zu einem Kommunikationskanal zwischen dem Schöpfer und ihnen. Dann geht das höhere Licht durch einen hindurch. Anderenfalls blockiert man sich und bekommt nichts von oben. Es ist alles so arrangiert, dass es den Höheren (Schöpfer), dich und eine dritte Person gibt. Du musst das Licht vom Schöpfer durch dich zum Niederen leiten.

Baal HaSulam schreibt im „Vorwort zum Buch Der Baum des Lebens”: Jeder von uns ist mit der gesamten Seelen- und Generationenkette verbunden. Daraus ergibt sich, dass der Mensch tatsächlich lebt, um die Bedürfnisse aller Seelen zu befriedigen, d.h. dass alle Bindeglieder das Licht zu der gesamten Kette leiten.

Wenn der Mensch das Licht durch sich selbst zu den anderen leitet, ist er durch nichts eingeschränkt. Das ist eine wunderbare Eigenschaft, denn dann wird er zum Gefäß für all das unendliche Licht. Er hält es nicht auf, sondern leitet es durch sich hindurch, deshalb wird es das ganze Licht sein.

Gleichzeitig genießt er die Tatsache, dass er am Schöpfer festhält, Ihn mit allen anderen verbindet und andere mit der Ähnlichkeit mit dem Schöpfer erfüllt. Was kann stärker als dieser Zustand sein? Nichts.

 

Aus dem russischen Kabbalaunterricht 29.10.17

(221796)

Ohne die Vergangenheit zu kennen, wirst du die Zukunft nicht begreifen

Und nach ihm kommt ein Mensch und „der Geist des Menschen steigt auf“, das heißt in die Vergangenheit. Er blickt in die Vergangenheit, als ob er in einen Spiegel schaut und die Notwendigkeit sieht, seine Mängel zu korrigieren.
So korrigiert auch der Geist, der die Vergangenheit anschaut, seine Wege von diesem Moment an und weiterhin. (Baal HaSulam, „Die Letzte Generation. Vorwort“)

„Der menschliche Geist erhebt sich, d.h. in die Vergangenheit“ – zu der Kraft, die ihn geschaffen hat.
Zuallererst will ein Mensch wissen „wo komme ich her“ und dann „wo bin ich“. Aber „wo bin ich“ kann er nicht sagen: wenn er seinen Beginn nicht erkennt, wird er auch das Ende nicht sehen.
Deshalb wendet er sich der Vergangenheit zu und möchte zu den Quellen kommen, zu dem Licht, das ihn geschaffen hat. Immerhin ist die Frage „Wer bin ich?“ – die Frage nach der Quelle des Menschen: „Wer hat mich erschaffen, wer führt mich, wer bestimmt?“ Und wenn er seine Quelle erkennt und studiert, dann begreift er seine Zukunft.
„Er blickt in die Vergangenheit, als ob er in einen Spiegel schaut und die Notwendigkeit sieht, seine Mängel zu korrigieren“, die von seiner Quelle extra dafür in ihm erschaffen wurden, damit er Ihn erkennt und versteht – von der Dunkelheit zum Licht, und somit die Zukunft erreicht. Und die Zukunft steht in Verbindung mit derselben Quelle.

 

Aus dem TV-Programm „Die Letzte Generation“, 11.09. 2017

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