Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der Mann, der den Weg in die Freiheit eröffnete [116947]


Kürzlich feierten wir das Andenken an unseren großen Lehrer, Baal HaSulam, der uns in unseren Tagen das Licht von Oben brachte. Er enthüllte unserer Generation die Weisheit der Kabbala, damit wir mit ihrer Hilfe von der tierischen Stufe auf die menschliche aufsteigen können und wissen, wie all die Handlungen zu vollführen sind, die uns die Augen öffnen. Dies ist der einzige Weg. Ohne dieses Wissen erkennen wir nicht, in welchem Zustand wir uns befinden.

Baal HaSulam war so ein bedeutender Mensch, dass wir nicht einmal annähernd die Tragweite seines Wirkens überblicken und ihm angemessen danken können. Wir stehen betreffend unsere spirituelle Entwicklung ähnlich tief in seiner Schuld wie wir es bezogen auf die körperliche Ebene unseren Eltern gegenüber sind. Jedoch ist es das spirituelle und nicht das körperliche Leben, mit welchem wir Ewigkeit und Vollkommenheit erreichen und in die Höheren Welten vordringen – ein Zustand, den wir uns noch nicht einmal richtig vorzustellen vermögen.

Baal HaSulams Anstrengungen waren enorm. Er schrieb unzählige Artikel, arbeitete duzende Stunden ohne Pause, bis seine Finger erlahmten und er kaum den Stift loslassen konnte. Er schlief höchstens drei Stunden pro Nacht und eine halbe Stunde am Nachmittag, gerade soviel, um seine Konzentration aufrecht erhalten zu können. Den Rest der Zeit verbrachte er mit Arbeit. Und so war es sein ganzes Leben lang.

Während des Krieges  war er gewillt, all seine Erkenntnis zu opfern und er bat den Schöpfer, ihn von seiner hohen spirituellen Stufe zu entheben, nur um unglücklichen Menschen helfen zu können, die in dieser Welt litten und noch nicht einmal den Grund dafür kannten. Der Schöpfer erhörte sein Gebet und half ihm. Nicht einmal Moses wurde diese Bitte gewährt, als er den Schöpfer ersuchte, ihn – Moses – anstelle seines Volkes zur Verantwortung zu ziehen und von einer Bestrafung des Volkes abzusehen.

Baal HaSulam befand sich auf einer so hohen Stufe, dass der Schöpfer ihm sagte: „Keiner in der ganzen Menschheit steht Mir näher als du.“ Er war ein wahrer Gigant. Lasst uns hoffen, dass wir in der Lage sind, seine Größe und Wichtigkeit in ihrer Tiefe zu erfassen. Den einerseits war er mit dem Schöpfer verbunden und andererseits konnte er sich jedem Menschen zuwenden und wahrnehmen, in welcher Form dieser am besten seine Erklärungen aufnehmen würde. Er konnte so ausgesucht schreiben, dass er weder Religiöse noch Säkulare beleidigte und er war imstande, letztere einander näher zu bringen als je einer zuvor.

Sein Vermächtnis wurde in unsere Hände gelegt. Wir erhielten all das Rüstzeug durch Rabash, welcher Baal HaSulams Methode für die Arbeit in der Gruppe anpasste.

Im Laufe der Jahre kontinuierlichen Studiums und Arbeit begannen wir langsam zu verstehen, was in seinen Werken geschrieben steht. Wir konnten es umsetzen, den Gruppen näher bringen und dadurch lernten wir diesen ungeheuren Menschen und seinen gewaltigen Beitrag für die Welt erst richtig kennen und schätzen. Er war der erste der Kabbalisten, der den Zustand der Freiheit enthüllte.

Auszug aus einem Gespräch während der Mahlzeit zum Gedenken an Baal HaSulam, 15.09.2013

Ob die Voraussage falsch war?

Frage: Warum hat ein so großer Kabbalist wie Baal HaSulam, der weit voraussehen konnte, in welche Richtung die Korrektur der Welt gehen soll, eine solch vorzeitige Voraussage gemacht, indem er behauptete, dass sich die Methode der Kabbala schon vor Hundert Jahren unter dem Volk ausbreiten sollte?

Meine Antwort: Schon damals, als Baal HaSulam lebte, war es möglich, die Korrektur der Welt zu verwirklichen. Aber er konnte nicht voraussagen, wann sie tatsächlich geschehen wird, weil hierzu der Faktor der freien Wahl des Menschen kommt. Und er wusste nicht, was sie wählen werden!

Er hat gesagt, dass wir eine solche Möglichkeit haben, er irrte sich darin nicht! Aber ob sie auch realisiert wird oder nicht, das konnte er nicht wissen. Das heißt, seine Annahme war kein Fehler, er konnte einfach nicht voraussagen, wie das Volk reagieren wird.

Auszug aus dem Unterricht nach „dem Artikel zur Vollendung des Buches Sohar“, 05.06.2013

Die Alternative zum Leiden

Baal HaSulam, „Frieden in der Welt“:

Vier Eigenschaften sind für diesen Zweck geboten: Barmherzigkeit, Aufrichtigkeit, Gerechtigkeit und Frieden. Diese Attribute wurden bislang von allen Weltverbesserern verwendet. Korrekter gesagt sind es diese vier, die bislang zur Entwicklung des Menschen beigetragen haben…..

Und nur durch diese vier Eigenschaften sind wir in der Lage, uns zum Ende der Korrektur zu bringen. Wie unterscheiden wir diese? Viele können stundenlang über Barmherzigkeit, Aufrichtigkeit, Gerechtigkeit und Frieden philosophieren, doch können wir tatsächlich Einigkeit über ihre Bedeutung erzielen?

Es ist nicht einfach, doch Baal HaSulam schrieb im Verständnis der spirituellen Natur, dass wir genau das im Hinblick auf unsere Führung und die der Welt zu klären haben. Wir wissen nicht, was eine korrigierte Welt ist. Wir sind alle korrupt, und so erscheint uns jedwede selbstsüchtige Verbesserung schon als Korrektur.

Für Baal HaSulam ist eine korrigierte Welt allerdings jene, in der alle möglichen Mängel zur Gänze gefüllt sind. Wie ist das möglich? Das müssen wir noch herausfinden.

Zuallererst müssen wir verstehen, dass wir niemals dazu fähig sein werden, uns egoistisch zu füllen, sondern nur im Geben, weil es darin keine Einschränkung gibt, sehr wohl aber im Empfangen. Wie können wir also verlangen so zu empfangen, dass das Empfangen selbst uns verstehen lässt, dass es erstrebenswert ist zu geben?

Wir können uns in diese Richtung durch Schläge entwickeln: Ich möchte die ganze Zeit etwas empfangen und bekomme mehr und mehr Schläge, bis ich schlussendlich zur Feststellung komme, dass es besser ist, nicht auf egoistische Weise empfangen zu wollen. Dann beginne ich, mein Verlangen zu empfangen zu hassen und weiß nicht mehr, was ich damit tun soll. „Vielleicht finde ich möglicherweise im Geben Gefallen?“

Und so bringen mich die verschiedensten Störungen zu einem Punkt, an dem ich um das Verlagen zu geben bitte, die Kraft zu geben, die Kraft, mich mit anderen zu verbinden. Das ist der Weg des Leidens und der Entsagung, über den gesagt wird: „Iss Brot und trinke Wasser sparsam und schlafe am Boden“. In der Vergangenheit haben die Menschen dies gewöhnlich auf sich genommen und kamen auf diese Weise zum Geben.

Auch heute ist es so. Wenn die Menschen die Weisheit der Kabbala und die Darlegung der Entwicklung der Welt nicht akzeptieren, werden auch sie auf demselben Weg voranschreiten. Sie werden immer mehr wollen, aber immer weniger bekommen, und als Ergebnis dieser Leiden werden die Menschen zu fühlen beginnen, dass es sich lohnt zusammen zu sein, einander zu geben, sich zu verbinden, unser Ego zu drosseln – es sogar total zu auszulöschen.

Wir sehen das in Kriegszeiten, wenn jedermann von Problemen heimgesucht wird, beginnen die Menschen, sich zu verbinden. Sogar Tiere haben voreinander keine Angst, wenn beispielsweise ein Feuer im Wald ausbricht oder ein Erdbeben, entkommen sie gemeinsam der Gefahr. Das gemeinsame Problem verbindet sie, da die Angst vor dem Tod größer ist als die Furcht gefressen zu werden. Sie werden offensichtlich nicht „rechtschaffen“ aber das Verlangen, ihren Hunger zu stillen, wird durch das größere Verlangen, zu überleben, beiseitegeschoben.

Auch wir sind so. Wir können uns natürlich in Richtung Korrektur durch Leiden weiterentwickeln. Es wird uns dazu zwingen, nach dem Geben zu streben und unser Ego, die Quelle allen Übels in unserer Welt, zur Strecke zu bringen. Dies ist jedoch ein langer und qualvoller Weg.

Deshalb wurde uns eine Alternative – der Weg der Tora – gegeben. Warum? Wozu brauchen wir diesen anderen Weg? Wir brauchen ihn deshalb, weil wir keinen freien Willen durch Leiden erlangen. Wir laufen nur davor davon, wie Tiere.

Aus Verzweiflung sind wir sogar bereit zu geben, aber nur deshalb, weil wir uns schlecht fühlen, wenn wir empfangen. Wir wählen das Geben nicht durch unseren freien Willen, sondern als Ergebnis unseres Leidens, weil wir keine andere Wahl haben.

Das entspricht der tierischen Stufe, nicht de menschlichen.

Um uns zur menschlichen Stufe zu bringen, brauchen wir zwei Kräfte: Die Kraft des Gebens und die Kraft des Empfangens gemeinsam mit freiem Willen zwischen den beiden. Das ist der Weg jener Menschen, die den Punkt im Herzen haben.

Menschen, die den Punkt im Herzen nicht haben, werden auch freie Wahl haben: Sie können wählen, sich jenen anzuschließen, die sie vorwärts führen können.

Aus dem 5. Teil des tägl. Kabbala-Unterricht vom 10. April 2011, „Frieden in der Welt“

Ansicht eines Menschen, der die Zukunft der Menschheit gesehen hat

Wir fingen im Unterricht an, Artikel von Baal HaSulam „Einleitung in die Lehre von 10 Sefirot“ zu studieren, welche mir als die wichtigste Einleitung erscheint. Teilweise enthält diese die Auszüge aus der Einleitung des Buches von ARI, was von seinem Schüler, Chaim Vital (MARCHI) geschrieben wurde. Diese Einleitung enthält in der Tat den gesamten Weg, den wir durchlaufen müssen, um das Ziel zu erreichen.

Darüber hinaus haben wir eine Menge anderer Sachen, aber nichts erklärt so aufeinanderfolgend, aufbauend, methodisch und zweckgebunden diesen Pfad, auf dem wir uns bewegen und verändern müssen. Weitere Artikel und Einleitungen geben uns einen allgemeinen Überblick über die Weisheit der Kabbala, oder betrachten es aus irgendeinem speziellen Blickwinkel.

Aber diese Einleitung wählt von Anfang an eine sehr schmale, leitende Linie, um dem Menschen, der sich mit der Frage nach dem Sinn seines Lebens beginnt zu beschäftigen, zu zeigen, wie er seine endgültige Realisierung erreichen kann – mit allen Schwierigkeiten, die sich auf diesem Weg zeigen und in Bezug auf jeden Menschen: spirituell oder material gesehen .

Deswegen ist das eine ungewöhnlich tiefe Einleitung und nicht leicht in der Wahrnehmung von Anfängern. Dafür werden Jahre benötigt, um es aufzunehmen, zu verstehen und sich selbst in ihm zu finden. Es ist notwendig in kleinen Portionen zu studieren, vorsichtig, bis der Mensch wächst, dann wird es möglich sein,
ihm mehr zu enthüllen.

Wir müssen verstehen, dass diese Einleitung von einem Mensch geschrieben wurde, der an der Spitze einer neuen Ära stand, der letzten Stufe der menschlichen Entwicklung, welche aus der unbewussten zur bewussten Entwicklung übergehen sollte. Von der Stufe, auf der wir uns nicht einmal als Menschen bezeichnen konnten, sondern nur als hochentwickelte Tiere, die gemäß den Instinkten handeln und vollständig von den Kräften der Natur gelenkt werden, müssen wir jetzt auf ein neue Stufe aufsteigen. Im Inneren des Geschöpfes beginnt sich etwas zu entwickeln, dass aufgefordert ist, so ähnlich wie der Schöpfer zu werden.

Wir müssen den Menschen verstehen, der am Beginn des gesamten Prozesses ist, seinen Standpunkt und seine Ansicht, und versuchen uns ihm anzunähern.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Einführung in die Lehre der 10 Sefirot“, 18. 12.2011

Land in Sicht

Frage: Vor 70 Jahren warnte Baal HaSulam vor einer Katastrophe, und keiner hörte ihm zu. Auch heute warnen wir vor schwerwiegenden Ereignissen und einem möglichen Weltkrieg. Warum ziehen wir keinen klaren Vergleich mit den Worten von Baal HaSulam, um unser Recht zu beweisen?

Meine Antwort: Die Eigenschaft der menschlichen Selbstsucht liegt gerade darin, dieses Szenario zu ignorieren. Die Menschen können es einfach nicht glauben.

Doch die aktuelle Situation unterscheidet sich von der des letzten Jahrhunderts. Vor 70 Jahren hat Baal HaSulam mit fünf oder sechs seiner Schüler studiert, und heute sind wir mehrere Tausende, und wir studieren sein Material, welches er seinerzeit nicht über die Grenzen der Gruppe hinaustragen konnte. Die Menschen auf der ganzen Welt beginnen diese Botschaft wahrzunehmen und sich mit ihr zu identifizieren. Natürlich jeder auf seine Weise – und dennoch.

Man kann nichts mehr tun, so sind die Gesetze der Entwicklung. Wenn ihr die gesamte Dimension der Malchut, die sich korrigieren muss, sehen würdet, würden sich die Fragen erübrigen.

Stell dir vor, dass du von Europa nach Amerika ohne Landkarte schwimmst. Auch fünf Kilometer vor der Küste ist diese noch nicht zu sehen, und du denkst, du bist immer noch irgendwo im Herzen des Ozeans verloren. Dein Blickfeld ist durch den Horizont begrenzt, und du siehst bis zum allerletzten Moment nichts als Wasser, bis der Kontinentrand am Horizont erscheint.

Als erster wird ihn derjenige sehen, der oben sitzt und nach vorne schaut, vorausgesetzt es gibt auf deinem Schiff jemanden, der höher sitzt und weiter sieht. „Land in Sicht!“ – wird er schreien. Aber du kannst es noch nicht sehen. Wirst du ihm Glauben schenken?

Auszug aus dem Unterricht nach der Zeitung „Die Nation“, 29.08.2011


Zwei Geschöpfe im Menschen – der Mensch und die lebendige Seele

Aus dem Artikel vom Baal HaSulam „Freiheit des Willens“ (die Mitschrift)

Der irdische Staub. Am Anfang wurde der Mensch anhand der vier Arten des Verlangens zu empfangen geschaffen: anhand des unbelebten, pflanzlichen, tierischen und sprechenden Verlangens. Und darin ist er allen Teilen der Schöpfung, sowie dem „irdischen Staub“ gleich. Die Kraft oder „das Verlagen zu empfangen“ kleidet sich in die Objekte ein und besteht darin, wodurch diese zu den Wunschobjekten werden.

Und die Handlung des Empfangens heißt: „das Leben“. Vor dem Entstehen der menschlichen Arten des Genusses, die den Menschen von den übrigen Geschöpfen unterscheiden, wird er als leblos und tot bezeichnet, weil es in seinem Wunsch, keinen Raum für das Empfangen des Lebens gibt.

Die Seele. „Und Er hat in seine Nasenlöcher die lebendige Seele eingeatmet“, der Mensch bekommt also „eine Form des Empfangens“, die dem Menschen eigen ist. Das Wort „Seele“ stammt vom Wort „Atem“- hat eingeatmet, gegeben, hineingelegt (das Passiv).

Das Leben. „Er hat in seine Nasenlöcher eingeatmet“ – d.h. hat in den Menschen Seine Seele, die Gesamtheit der Formen hineingelegt, die des Aufenthalts im „Verlangen zu empfangen würdig sind“. Dann findet die Kraft oder „das Verlangen zu empfangen“ der besonderen Wünsche einen Raum, um sich in die neuen Formen des Empfangens (um des Gebens Willen) einzukleiden und darin zu bestehen. Und diese Handlung heißt „das Leben“.

Die lebendige Seele. Deshalb steht geschrieben: „Und der Mensch wurde zur lebendigen Seele“, weil „das Verlangen zu empfangen“ in den neuen Formen des Empfangens (mit der Absicht des Gebens) in Aktion getreten ist, und darin das Leben offenbart wurde, weil der Mensch die lebendige Seele bekam.

Der Tote. Und früher, obwohl er die Kraft „des Verlangens zu empfangen“ besaß, galt er nur als der tote, leblose Körper, weil es in seinem Inneren keine neuen Formen, keinen Raum für die Handlung gab. Und obwohl „das Verlangen zu empfangen“ die Grundlage des Menschen bildet, gilt dieses Verlangen jedoch als die Hälfte des Ganzen, da es sich in eine beliebige passende Realität einkleiden soll, um mit der neu gefundenen Form ein Ganzes zu bilden. Anderenfalls wird es nicht mal einen Augenblick lang existieren.

Die Mitte des Lebens. Wenn die Selbstsucht des Menschen, in der Übereinstimmung mit seiner genetischen Aufzeichnung (Reschimo), ihre volle Entwicklung erreicht, dann empfindet der Mensch „den Wunsch zu empfangen“ in seiner ganzen Fülle, d.h. er wünscht sich Reichtum, Ehre, und alles, was es sieht. Ein solcher Zustand heißt „die Mitte des Lebens“. Und danach fängt der Rückgang, das Sterben an, sein Ego erlischt allmählich, und mit ihm gehen die Bildern der Wunschobjekte verloren, die er einst empfangen wollte. Er verzichtet auf viele Genüsse, von denen er in der Jugend träumte. Die materiellen Werte verlieren an Bedeutsamkeit.

Der Tod. Und im Alter, wenn über ihm schon der Schatten des Todes schwebt, tritt die Zeit ein, die er sich nicht wünschte, weil „sein Verlangen zu empfangen“, sein Ego erloschen und verschwunden ist. Es bleibt nichts, außer dem kleinen, für das Auge unmerklichen Fünkchens übrig, das noch in einige Wunschobjekte eingekleidet ist und den Menschen in seinem tierischen Leben festhält. Aber es gibt keinen Wunsch und keine Hoffnung mehr zu empfangen.

Der Grund des Todes. Wir sehen, dass „das Verlangen zu empfangen“ und „das Bild des erwünschten Genusses“ das einheitliche Ganze darstellen. Bei diesen zwei Komponenten sind ihre Erscheinungsformen, die Größe und die Zeit der Existenz gleich. Der Unterschied zwischen der Absage „infolge der Sättigung“ und der Absage „infolge des Erlöschens des Wunsches“ besteht darin, dass infolge der Übersättigung der Mensch kein Bedauern an der Genussunterbrechung empfindet.

Die Absage infolge der Verzweiflung wird dagegen vom Bedauern und von den Schmerzen begleitet, und heißt deshalb „der teilweise Tod“. Aber der Grund der Absage (warum der Mensch stirbt!) liegt nicht in der Übersättigung, sondern in der Verzweiflung. Das Ego verringert sich und empfindet seine Schwäche und seinen Tod, wobei die Verzweiflung stärker empfunden wird und der Mensch auf die Hoffnungen der Jugend verzichtet.

Rabashs Erben

Es ist so gekommen, dass Baal HaSulam seine ganze Methodik an seinen ältesten Sohn Rabash (Rav Baruch Ashlag) weiter gegeben hat – dadurch, dass der Sohn sich vor ihm annulliert hat. Es war nicht einfach, eine solche Selbstannullierung zu vollbringen, denn der Vater hatte keine Nachsicht mit seinem Sohn.

Anderenfalls hätte er nicht genügend Anstrengungen unternehmen sowie Härte und Entschlossenheit beim Erreichen des Ziels an den Tag legen können. Baal haSulam war sehr streng, und dennoch schaffte es sein Sohn, auf alles zu verzichten und sich zu annullieren, obwohl es alles andere als einfach war, gerade weil er sein Sohn war.

Darum konnte Rabash die Hoffnungen erfüllen, die sein Vater auf ihn setzte. In der Geschichte gab es nur einzelne herausragende Beispiele dafür: Abraham, Rashbi, Baal HaSulam.

Heute begehen wir den Gedenktag von Rabash – seinen Todestag. Wollen wir hoffen, dass wir dessen würdig sind, die gleichen Bediengungen zu erfüllen und an seine Lehre anzuknüpfen. Denn nicht zufällig heißt unsere Organisation „Bnei Baruch“, was übersetzt „Söhne von Baruch“ bedeutet.

Das Licht der gemeinsamen Seele

Wir alle waren eine Seele, die in eine große Menge egoistischer Einzelteile zerbrochen wurde. Was bedeutet das? Wie kann man in den ursprünglichen Zustand zurückkehren? Welche Kraft führt die zerbrochenen Teile in den Anfangszustand zurück?

Baal HaSulam. ‚ Die Früchte der Weisheit ‚, aus dem Gespräch, ‚ 600 Tausend Seelen ‚: Nach meiner Meinung gibt es in der Welt nichts, außer einer Seele, wie in (Bereschit, 2:7) gesagt wird: ‚… und blies ihm den lebendigen Odem in seine Nase. Und also ward der Mensch eine lebendige Seele. ‚ Die selbe Seele befindet sich in allen Söhnen Israels, in jedem vollständig, wie in Adam HaRishon.

Denn das Spirituelle kann man weder teilen, noch zerschlagen, wie man es mit dem Materiellen machen kann. Und auf 600 Tausend Teile und auf die große Menge der spirituellen Funken wird die Seele durch die Kraft des Körpers jeden Einzelteils zerbrochen. Mit anderen Worten verhüllt der Körper zunächst den Glanz der Seele vollkommen. Aber durch die Kraft der Tora und der Gebote wird der Körper erleuchtet, und im Maß seiner Korrektur leuchtet ihm die allgemeine Seele.

Warum ist der Schöpfer verhüllt?

Warum hat der Schöpfer die Seele im vollkommenen und ewigen Zustand geschaffen, und sollte dann „das Gefäß leeren“, ihm das Licht entziehen und sich verhüllen?

Baal HaSulam. TES, Band 1, „Innere Betrachtung“, Kapitel 1, Punkt 6: Dabei muss man die Frage der Weisen verstehen: wenn bei der Erschaffung der Welt die Absicht darin bestand, den erschaffenen Genuss zu schenken, wozu sollte dann der Schöpfer diese materielle Welt erschaffen, die hässlich und voller Leiden ist, denn natürlich hätte er auch ohne das den Seelen so viel Genuss schenken wie er wollte, so scheint es? Und wozu bringt er die Seele (Neschama) in diesen so hässlichen und verschmutzten Körper? Und darauf antworteten sie, dass der Almosenempfänger sich schämt, dem Geber in die Augen zu schauen.

Das bedeutet, dass es in jeder unverdienten Belohnung einen Defekt gibt- die Scham vor dem Geber, und damit die Seelen (Neschama) das vermeiden, erschuf Er diese Welt, in welcher die Tatsache, der Begriff von Arbeit existiert, und man erst genießt, nachdem man Anstrengungen unternommen hat, denn man bekommt seinen Lohn im tausch für die unternommenen Bemühungen, und dadurch retten sie sich vor der Empfindung der Scham.

Kabbalisten über die Wahrnehmung der Realität, Teil 20

Liebe Freunde! Bitte stellt Fragen zu den Zitaten der großen Kabbalisten.

Die Reinkarnation der Seelen (Gilgulim haNeschamot)

Es gibt keine neuen Seelen in der Welt. Es gibt nur eine bestimmte Anzahl der Seelen im Kreislauf der Formveränderung. Sie kleiden sich jedes Mal in die neuen Körper ein.

Baal HaSulam. Die Welt

Die Seelen verschwinden nicht mit dem Tod des Körpers, sondern gehen aus einem Körper in den anderen Körper, aus einer Generation in die andere Generation über, bis die endgültige Korrektur erreicht wird.

Baal HaSulam. Die Welt

Angesichts der Seelen stellen alle Generationen ein ununterbrochenes Leben der Seelen innerhalb von Tausenden von Jahren dar, vom Anfang ihrer Erschaffung bis hin zu ihrer endgültigen Korrektur. Dabei hat die Anzahl der von der Seele gewechselten Körper keine Bedeutung.

Baal HaSulam. Die Welt

Die einzig erschaffene Seele, Adam, wurde in eine Vielzahl von einzelnen Seelen geteilt, um in ihrem Dasein im Körper die Korrekturen zu erzeugen und sich wieder zu der einzigen Seele zu verbinden.

Baal HaSulam. Das Vorwort zum Buch Panim Meirot, Punkt 22