Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Aufstieg/Abstieg'

Wie erhält man eine höhere Intelligenz?

Frage: Ist es möglich zum Geben überzugehen, ohne Schmerzen und Leiden dabei erdulden zu müssen?

Antwort: Ja. Man kann solch einen Übergang ohne Leiden durchführen, wenn er unter dem Einfluss von der Umgebung geschieht.

Die Umgebung ist dazu in der Lage, mir ein Streben zu jeglichem, sogar einem irrealen Ziel aufzudrängen. Wenn alle Menschen um mich herum danach streben, werde ich das auch tun.

Und dann wird es gar nicht so schwierig sein, die Eigenschaft des Gebens wie eine große Belohnung zu schätzen, anstatt des heutigen egoistischen Empfangens, unter der Bedingung dass die anderen auch so denken und handeln.

Der Mensch ist einem Rechner ähnlich und die Gesellschaft kann sein altes Programm löschen und ein neues, fortgeschrittenes Programm mit neuen Daten installieren. Dementsprechend entwickle ich mich.

Es steht geschrieben, dass das Volk Mosche und Aaron wie eine Herde folgte [Ps, 77:21]. Es heißt nicht, dass sie, wie Tiere, Mosche und Aron folgten.

Ich gebrauche meinen Verstand nur dafür, um denen zu folgen, die mir den spirituellen Weg zeigen. Das ist gar nicht so einfach ihnen zu folgen, denn so wirst du nicht zu einem Roboter, sondern du wächst!

Dir werden die ganze Zeit Störungen gegeben, auf allen Stufen: bewegungslos, pflanzlich, tierisch und sprechend, die dich daran hindern dem spirituellen Weg zu folgen.

Und du musst dich von der Stufe deines hohen Egoismus verbeugen und erniedrigen, um den spirituellen Mentor folgen zu können. Deshalb wird das deine Größe sein,wenn du ihm folgst und nicht deine Kleinheit.

Deshalb musst du eine große Vernunft haben, um alle Intrigen und Komplotte des eigenen Egoismus zu entziffern, und anstatt deinen Egoismus zu befolgen, über dem eigenem Verstand hinter deinem Lehrer zu gehen.

Dir werden solche Verwirrungen und Zustände geschickt, wo du beginnst den Lehrer so gering zu schätzen in jeder Sache; manchmal hasst du ihn sogar.

Und wenn du in der Lage bist dich darüber zu erheben und aus dir selbst eine „Null“ zu machen, so wie geschrieben steht:“Staub unter den Füßen der Gerechten“, so bedeutet es das du ihnen folgst, den Rechtschaffenen auf dem spirituellen Weg.

Dann bist du groß, du bist so wie Er. Du bekommst all das, was in Seinem Kopf ist. Alles hast du vom Schöpfer erhalten, durch Ihn.

Das ist eine besondere Form der Entwicklung, wo du dich gegenüber dem Lehrer annullierst,vor Mosche und durch ihn annullierst du dich gegenüber dem Schöpfer.

Genauso wie man von der Liebe zu den Geschöpfen, zur Liebe zum Schöpfer gelangt, so haben wir hier selbst, keine andere Möglichkeit uns zu verändern. Die frühere Form wird gegen eine neue, die dem Schöpfer ähnlich ist, von oben, ersetzt.

Solche Wörter wie „sich annullieren“, „wie eine Herde dem Hirten zu folgen“ drücken keine Geringschätzung aus. Damit ist nicht gemeint, dass wir wie Tiere ohne Verstand sind.

Wenn du dich auf der Stufe der Klipot, von Assija, Jetzira, Brija und Atzilut annullierst und deinem Lehrer folgst, steigst du auf die Höhe dieser Welten hinauf. Alles hängt nur von der Größe des Widerstandes gegen die Störungen ab.

Das nennt man „mit dem Glauben über dem Wissen (Verstand) gehen“. Denn ich habe kein solches Wissen, wie mein Lehrer und ich annulliere mich im Bezug auf ihn, annulliere mein Verstand und bekomme von ihm ein neues Wissen, ein Wissen der höheren Stufe, den „Glauben“.

Der untere Teil seines spirituellen Parzufs, ACHaP, senkt sich in mich und ich nehme die Dunkelheit als Licht an, obwohl dieses mir als Dunkelheit in meinem egoistischen Willen vorkommt. Auf diese Weise kann ich auf dem spirituellen Weg weiterkommen.

Aus einem Unterricht über „Einführung zu „Panim Meirot“, 01.08.2010

Kabbala Akademie

Die Ursache aller Probleme dieser Welt

Michael LaitmanFragen, die ich über die Ursache unserer Probleme und die Art sie zu lösen erhielt.

Frage: Ist die Ursache aller Probleme, die es auf der Welt gibt, mein Verlangen „für mich selbst zu empfangen“?

Antwort: Ja. Und das trifft auf jeden Einzelnen von uns zu.

Frage: Liegt die Lösung darin, dieses Verlangen umzuleiten, sodass es zum Wohle der Gesellschaft gebraucht wird?

Antwort: Ja. Dann wird es sich positiv auf Sie auswirken.

Frage: Muss ich das Verlangen zu Schenken entwickeln?

Antwort: Ja. Es ist tatsächlich das einzige Gebot (vom Schöpfer gegebene Anweisung).

Frage: Doch wenn ich dieses Verlangen nicht habe, wie kann ich wissen, was ich entwickeln muss?

Antwort: Vom Punkt im Herzen aus, mit der Hilfe der richtigen Umgebung.

Frage: Ich verstehe nicht: Welche Art von Verbindung habe ich mit dem Schöpfer?

Antwort: Sie sind mit Ihm durch die spirituelle „Nabelschnur“ verbunden und Sie werden das entdecken, indem Sie sich mit Freunden verbinden.

Frage: Wie können wir denen, die nicht zur Spiritualität streben, etwas Gutes tun?

Antwort: Erzählen Sie ihnen von der Ursache des Leidens in der Welt und wie man es in Freude umwandelt.

Kabbala Akademie
 

Gibt es eine direkte Verbindung zwischen Wurzel und Zweig?

Alle unsere Eigenschaften, die nicht in der höheren Kraft vorhanden sind, nicht direkt von ihr ausgehen und ihrer Natur entgegengesetzt sind, verursachen in uns Leiden. (Baal HaSulam, „Innere Betrachtung“)

Frage: Folglich gibt es bestimmte Eigenschaften, die nicht direkt von der höheren Kraft ausgehen. Wie kann das sein, denn „es gibt niemanden außer Ihn“?

Antwort: Alle guten Eigenschaften des Schöpfers manifestieren sich komplett umgekehrt in uns, in der Übereinstimmung mit unserem Egoismus.

Es gibt zum Beispiel keine Anstrengungen beim Schöpfer d.h., schwere Arbeit ist nicht in unserer Wurzel integriert. Wir streben den Zustand der absoluten Ruhe an, da jede Anstrengung in uns Leiden auslöst. Um mich glücklich zu machen, kann ich eine große Menge an Kalorien verbrauchen, dann ist alles gut.

Frage: Gibt es eine direkte Verbindung zwischen Wurzel und Zweig?

Antwort: Nein, es gibt einen Filter. Es gibt eine Art Bildschirm, auf dem alles umgekehrt läuft. Wenn das höhere Licht in den spirituellen Parzuf eindringt, übt der Parzuf daraufhin eine Einschränkung aus. Er reflektiert das Licht, führt Berechnungen durch und erst danach empfängt er das Licht.

Das Gleiche geschieht beim Aufstieg von unten nach oben. Um uns an den Schöpfer wenden zu können, müssen wir dasselbe tun. Das ist eine riesige Arbeit. Wir wollen das höhere Licht, können aber keine Anstrengung für Ihn ausführen.

 

Aus dem russischen Unterricht 07/08/2018

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Alles steigt vom höheren Programm herab

Frage: Sind Umwandlungen der Ort von Erneuerungen?

Antwort: Der Ort der Erneuerungen kommt von einer Quelle und wird immer von Oben bestimmt. Alles, was sich in der höheren Welt befindet, erreicht uns und wird nach und nach abgewickelt.

Wie gesagt wird: „es gibt nichts Neues unter der Sonne“. Alles steigt vom höheren Programm herab, welches von Anbeginn der Schöpfung bis zu seinem Ende festgesetzt ist. Entweder erfüllen wir dieses Programm unwillkürlich wie alle Menschen oder als Kabbalisten, die das Programm bereits verstehen, sich daran angleichen, und so vorankommen.

Erneuerungen tauchen bei Menschen und nicht in unserer Welt auf. Sie treten in Übereinstimmung mit unseren inneren Veränderungen auf. Wir betrachten unsere Welt jedes Mal anders. Es ist wie auf einem weißen Bildschirm, der sich vor uns befindet und je nachdem wie wir unsere Gedanken und Wünsche darauf projizieren, können wir alle Bilder damit sehen.

Aus dem russischen Unterricht 01.07.2018

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Wie werde ich so klug wie der Höhere?

Frage: Wie berechnet der Mensch wieviel er „für das Geben“ empfangen kann und wo er sich stoppen soll?  Woher weiß ich, dass ich keinen Fehler mache und nicht für mich empfangen werde?

 

Meine Antwort: Ich habe die 100-prozentige Wahrnehmung von Scham schon bekommen. Gegenüber dem Licht der Unendlichkeit, im unendlichen Gefäß schäme ich mich unendlich meines Empfangens. Ich habe den Schöpfer wahrgenommen und mich wahrgenommen. Jetzt, basierend auf all diesen Daten, kann ich die Berechnung durchführen. Und diese Berechnung ist sehr einfach: die vollkommene Annullierung! Ich möchte nichts bekommen, weil hundertprozentiger Scham mich zwingt auf alles zu verzichten.

Nachdem ich das gemacht habe, beginne ich zu berechnen: wieviel kann ich „für das Geben“ bekommen, bis zu welcher Grenze? Wenn ich niemals in so einem Zustand war, ihn niemals wahrgenommen habe, wie kann ich mir das vorstellen, welche Genüsse für mich dort offenbart werden?

Alle Genüsse vom Empfangen haben wir schon in der Welt der Unendlichkeit wahrgenommen. Jetzt aber habe ich vor, für das Geben an den Gastgeber zu empfangen. In Malchut der Unendlichkeit hatte ich nur das Licht Nefesch und auf dieses Licht, auf Malchut der Welt der Unendlichkeit habe ich die Einschränkung gemacht.

Jetzt aber, wo ich dem Gastgeber geben möchte, werde ich viel größeren Genuss empfinden: vom Geben an Ihn, von Seiner Offenbarung und von der Ähnlichkeit mit Ihm! Das ist so eine qualitative Zugabe für den Gast, sich in irgendetwas dem Gastgeber ähnlich zu fühlen?! Und genauso überprüfe ich diese riesigen Genüsse, wie werde ich ihnen widerstehen wenn ich sie niemals erlebt habe und keine Informationen (Reshimot) von ihnen habe?

Wie suche ich jetzt, inwieweit ich geben könnte und wie sich das von dem Zustand unterscheidet, in dem der Fehler und das Zerbrechen geschehen ist? Damit man dies versteht, muss man klären, wie sich „der Kopf“ (Rosch) von „dem Körper“ (Guf) unterscheidet. Wie kann der Kopf richtig die Handlungen, die noch nie gemacht worden sind, praktisch planen?

Hier ist die Rede von der exakten Berechnung. Wenn ich ein Gramm weniger vom  Gastgeber empfangen werde, als ich Ihm zurückgeben kann, wird das nicht Geben heißen! Wenn ich aber von Ihm ein Gramm mehr empfange, als ich den Schirm darüber machen kann, werde ich zerbrechen! Also, ich muss exakt mein Empfangen an der richtigen Stelle abtrennen, als ob ich es abschneide!

Auf diese Weise wird das einzige Verlangen, das der Schöpfer erschaffen hat, auf zwei Teile getrennt: Kopf und Körper.

Zuerst erledige ich dieselbe Handlung im Verlangen, dabei überprüfe ich mich. Wieviel kann ich – mehr oder weniger – wo genau befindet sich die Grenze. Ich verpflichte mich das zu überprüfen.

Und während ich mich überprüfe geht der Schöpfer zusammen mit mir. Als ob wir mit Ihm einen Vertrag schließen und den Bund abschließen. Ich sage zum Schöpfer, dass ich jetzt die Handlung für das Geben machen möchte. Er sagt mir: “ Wirst du  jetzt den Kopf für die neue Stufe erschaffen? Gut, hab keine Angst, Ich bin mit dir!“

Deswegen ist „jeder Kopf“ der Stufe: die Unendlichkeit… Dort befindet sich der Schöpfer. Das Geschöpf aber ist wie ein Kind neben dem Erwachsenen. Er sucht, wie er die Handlung durchführen kann. Als ob der Erwachsene die Hand des Kindes nimmt und sie bewegt, er lehrt es wie man schreibt oder malt. So wird der Kopf des Parzufs erschaffen.

Nach dem ich gelernt habe wie man das tut, mache ich diese Handlungen im Körper, „als ob“ ich das selber mache. Auf diese Weise werden alle Stufen von oben nach unten gebaut.

 

(47996)

Die Matrix, in der sich der Schöpfer  befindet.

Frage: Unsere Gedanken müssen in Liebe und Freundlichkeit immer beim Schöpfer sein. Wie können wir zu diesem Zustand gelangen und darin die ganze Zeit verweilen?

Antwort: Dafür brauchst du eine Gruppe, sonst wirst du dich vom Schöpfer abtrennen. Wenn man versucht dies selbstständig umzusetzen, wird man  ausgestoßen, da man nichts hat, woran man sich festhalten kann.

Es gibt keinen Schöpfer, an dem ich mich anheften kann. Daher ist eine Matrix, ein System notwendig, indem Er sich befindet und wodurch ich mit Ihm in Verbindung bleiben kann.

Der Schöpfer hat dieses System aus 10 Sefirot geschaffen, die sich aus einem zerbrochenen Zustand miteinander verbinden. Da wir kein solches System besitzen, brauchen wir eine Gruppe. Wenn wir dieses System   wiederherstellen möchten indem wir verschiedene Versuche unternehmen, uns zu verbinden, fühlen wir was der Schöpfer ist und was das für eine Eigenschaft ist, die wir erlangen müssen damit sie uns füllt.

Hier gibt es viel Neues zu erforschen. Darauf basiert die ganze Wissenschaft der Kabbala. 

Aus der TV-Sendung „Die letzte Generation“ 22.03.2018

Wie kann ich mir das Wissen des Höheren aneignen?

Frage: Wie entscheidet ein Mensch, wie viel er „für das Geben“ empfangen kann und wo er sich bremsen soll? Woher weiß ich, dass ich keinen Fehler mache und nicht nur für mich empfange?

Antwort: Ich habe schon ein 100%tiges Gefühl der Scham erhalten: gegenüber dem Licht der Unendlichkeit, im unendlichen Gefäß dadurch das ich mich für mein Empfangen schäme. Ich habe den Schöpfer und ich habe mich wahrgenommen. Auf diese Angaben basierend, kann ich eine Berechnung durchführen. Diese Berechnung ist sehr einfach: vollkommene Annullierung! Ich möchte nichts mehr empfangen, da mich die 100%tige Scham zwingt, auf alles zu verzichten.

Nachdem ich das alles gemacht habe, kalkuliere ich: wie viel kann ich „für das Geben“ empfangen, bis zu welcher Grenze? Wenn ich mich niemals in solch einem Zustand befunden habe, ich das nie wahrgenommen habe, wie kann ich mir dann vorstellen, welche Genüsse dort für mich offenbart werden?

Wir haben schon alle Genüsse des Empfangens in der Welt der Unendlichkeit wahrgenommen. Ich habe jetzt vor, für das Geben an den Gastgeber zu empfangen. In Malchut die Welt der Unendlichkeit, hatte ich nur das Licht Nefesch und darauf habe ich die Einschränkung gemacht.

Jetzt aber, sobald ich bereit bin dem Gastgeber zu geben, werde ich noch größeren Genuss empfangen: von dem Geben an Ihn, von der Verschmelzung mit Ihm, von Seiner Offenbarung, von der Ähnlichkeit mit Ihm! Das ist ein großer Beitrag für den Gast, dass er sich in irgendetwas dem Gastgeber ähnlich fühlen kann! Wie kann ich diese riesigen Genüsse prüfen, wie werde ich diesen standhalten wenn ich sie niemals empfunden habe und keine Informationen (Reschimot) von ihnen habe?

Wie entscheide ich, wie viel ich geben kann und wie unterscheidet sich das von dem Zustand, in dem das Vergehen und das Zerbrechen geschah? Um das zu verstehen, muss man klären, worin sich „Rosch“ (der Kopf) von „Guf“ (dem Körper) unterscheidet. Wie kann der Kopf die richtigen Handlungen planen, die noch nie praktisch ausgeführt wurden?

Hier ist die Rede von einer präzisen Berechnung. Wenn ich von dem Gastgeber 1 Gramm weniger nehme als ich Ihm geben kann, wird das kein Geben sein! Wenn ich von dem Gastgeber 1 Gramm mehr empfange, worauf ich den Schirm (Massach) bereiten kann, werde ich zerbrechen! Das bedeutet, dass ich mein Empfangen genau am richtigen Platz abschneiden kann!

Auf diese Weise teilt sich das einzige Verlangen, das der Schöpfer erschaffen hat, in zwei Teile: dem Kopf und dem Körper.

Ich mache zunächst die gleiche Handlung im Verlangen. Ich überprüfe mich mit dieser Handlung, wie viel kann ich mehr oder weniger geben – wo genau befindet sich die Grenze. Ich verpflichte mich, dies zu überprüfen.

Der Schöpfer ist mit mir, während dieser Prüfung zusammen. Es ist, als wenn wir mit Ihm einen Vertrag unterschreiben und den Bund beschließen. Ich sage dem Schöpfer, dass ich jetzt eine Handlung des Gebens machen möchte. Er sagt: “Wirst du jetzt den Kopf der höheren Stufe bauen? Gut, hab keine Angst, Ich bin mit dir!“

Folglich ist jeder „Kopf“ der Stufe – die Unendlichkeit… dort befindet sich der Schöpfer. Das Geschöpf ist, wie ein Kind neben dem Erwachsenen, es sucht wie es die Handlung durchführen kann. Es ist als ob der Erwachsene dem Kind die Hand hält und seine Hand bewegt: er lehrt ihm zu schreiben oder zu malen, so wird der Kopf des Parzufs gebildet.

Wenn ich das gelernt habe, führe ich diese Handlung im Körper aus ‘als ob ich das selber machen würde. In dieser Weise werden alle Stufen von oben nach unten aufgebaut.

(47996)

Die Offenbarung des Bösen ist kein Anlass zu trauern

Frage: Es wird gesagt, dass ein Gebet mit der Dankbarkeit anfangen soll. Gibt es die Dankbarkeit in den Gebeten am Tag der Sühne (Jom Kippur)?

Meine Antwort: Vor allem sind die Gebete am Tag der Sühne mit den Gebeten zum jüdischen Neuen Jahr (Rosh haShana) verbunden, die dazu berufen sind, den Schöpfer, wie den König der Welt „zu krönen“. Dadurch erheben wir das Ziel, das Geben, die Liebe, die großen Eigenschaften, die wir erreichen sollen. Sie lenken die ganze Welt, halten sich überall auf, und herrschen über alles.

Der Schöpfer ist gerade die Eigenschaft des Gebens und der Liebe. Er hat keine andere Gestalt, so kleidet Er sich in die Gefäße ein, und so erkennen wir Ihn, die Kraft, die mit dem Geschöpf verbunden ist. Wir respektieren, schätzen und erhöhen diese Eigenschaft über alles.

Die Bedeutung des Neuen Jahrs: wir rühmen „den Kopf“ (Rosh) – die Eigenschaft des Gebens. Sie ist das Wichtigste und lenkt alles in uns, sie zieht uns an und wir wollen sie erlangen, ihr gleich werden, uns ihr anschließen.

Der Tag der Sühne zeigt uns, wie weit wir davon noch entfernt sind. Wir prüfen uns nach und bringen die eigenen Mängel an den Tag, wir sehen, dass es uns an den Korrekturen mangelt, um die vollwertige, vollkommene Eigenschaft des Gebens zu finden. Wir bedauern es, und bereiten unsere Mängel für die nächste Korrekturarbeit vor.

Dann folgen die Tage der Korrektur, die mit Purim beendet werden.

Frage: Gibt es am Tag der Sühne nur das Bedauern darüber, dass wir noch nicht korrigiert sind?

Meine Antwort: Das ist eben die große Freude. In Wirklichkeit freue ich mich und bin nicht am Weinen. Denn mir werden die zerbrochenen Gefäße offenbart, die ich jetzt korrigieren kann.

Mein Bedauern, meine Buße ist mit der Freude verknüpft: endlich habe ich in mir das Böse offenbart und zittere jetzt mit dem Verlangen, das Böse zu korrigieren. Ich bin über diese Offenbarung froh und dankbar.

Versuche, die Gebete am Tag der Sühne mit Freude anstatt mit Weinen auszusprechen und du wirst in ihnen etwas ganz anderes bemerken.

Wie kann man in der Nähe vom Schöpfer weinen? Denn du zeugst jetzt, während der Zeit des Bedauerns, dass der Schöpfer deinen Zustand hervorgerufen hat, was bedeuten würde, dass der Schöpfer für dich nicht mehr gut ist, und das Gute nicht schafft? Diese Empfindung soll im Prinzip niemals vorkommen.

Der Schöpfer offenbart das Zerbrechen in dir, damit du dich freust, diesen Mangel korrigierst und Ihm durch selbständige Arbeit gleich wirst. Und umgekehrt, wenn Er dich Sich gleich ohne eine selbständige Teilnahme geschaffen hätte, dann würdest du an Ihm wie ein Klebeband kleben.

Aber Er hat dir jetzt ermöglicht, die Unterschiede zu erkennen, Er hat die Situation vorbereitet, die dir sagt: „In diesen Eigenschaften unterscheidest du dich von Mir. Erfülle die Arbeit und du wirst wie Ich sein“.  Wirst du wirklich deswegen weinen, dass Er mit dir so gehandelt hat, und dir jetzt die Chance gibt, Ihm gleich zu werden?

Im Gegenteil, du freust dich: „Ja, wir sündigten und gingen fremd. Ja, ich bin schuldig, bin ein Dieb und ein Lügner …“ Und du genießt deine innere Offenbarung. Du bist darüber froh, dass Er dich geschaffen hat und dir vorführt, mittels welcher Veränderungen man die Verschmelzung mit Ihm erlangen kann.

Es ist eben das Dienen für den Schöpfer, die Arbeit für den Schöpfer. Muss man dabei weinen? Du befriedigst doch den Schöpfer dadurch. Du erkennst, dass Er das alles für dich vorbereitet hat, und bist dafür dankbar, dass Er dich anders geschaffen hat.

Eigentlich küsst du den Stab, die Peitsche, und neutralisierst dadurch den bösen Anfang. Jetzt ist er schon nicht mehr böse, denn dank dem Wechsel deiner Beziehung ist er gut geworden.

Frage: Freuen wir uns, weil wir das Gegenteil zum Schöpfer in uns offenbart haben?

Meine Antwort: Nein, wir sind darüber froh, dass Er uns die Möglichkeit gewährt, Ihm gleich zu werden. Ich bin Ihm für die ganze Vorbereitung, für Seine Barmherzigkeit mir gegenüber, sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Zukunft dankbar. Alles, was Er macht, das Zerbrechen und die schrecklichen Nöte, die uns geschickt wurden, ist eigentlich die vollkommene Barmherzigkeit. Wir werden gerade diese Empfindung offenbaren. Und alles hängt von meiner Lebensauffassung ab, die ich ändern möchte.

 

[116722]

Was passiert mit dem Menschen beim Überqueren des Machsom? 

Frage: Was passiert mit dem Menschen beim Überqueren des Machsom?

Meine Antwort: Der Mensch löst sich in den anderen auf. Dabei verlässt er nicht den physischen Körper, sondern den inneren egoistischen Kern und beginnt im spirituellen Kern zu wachsen. 

Frage: Verliert er die Angst um sich selber?

Meine Antwort: Die Angst kommt beim Abstieg, und beim Aufstieg verschwindet sie, weil der Mensch wieder mit dem Schöpfer verschmilzt. Und so geschieht es die ganze Zeit. Der Zustand des Abschaltens vom Schöpfer heißt Abstieg. Der Zustand der Verschmelzung mit dem Schöpfer heißt Aufstieg.

 

[#225916]

Zwischen einem Menschen und der höheren Kraft

Gruppe = 10 + Menschheit

Die Gruppe befindet sich zwischen einem Mensch und der höheren Kraft. Ein Mensch hat keine Chance, mit der höheren Kraft zu arbeiten, sie zu empfangen oder ihr zu geben, wenn er die Gruppe umgeht. Auch wenn es scheint, dass er vor zehn Jahren allein war, gehörte er immer noch zur Gruppe, es  war nur vor ihm verborgen. Wenn er jetzt in einer zufälligen Gruppe sitzt, dann tauchen verschiedene Gelegenheiten auf, um eine Verbindung mit dem Schöpfer herzustellen.

Die Gruppe ist immer da. Sie heißt Adam (Mensch). Die Gruppe ist das gesamte System: ein Zehner und die gesamte Menschheit. Wenn also jemand vom Schöpfer für sich selbst bitten möchte, unter Umgehung der Gruppe, dann liegt er falsch. Nichts Ernsthaftes wird daraus entstehen, wie bei einem Anfänger. Wenn ein Mensch wirklich eine Verbindung mit dem Schöpfer herstellen möchte, muss sie sich der Gruppe anschließen und den Schöpfer darin offenbaren.

Wir werden nie in der Lage sein, irgendeinen Bereich oberhalb der Gruppe zu fühlen, denn der Schöpfer befindet sich in ihr. Eine Gruppe ist eine permanente Struktur, aber sie ist verborgen und der Schöpfer ist auch ein permanentes Element, und Er ist verborgen. Die Gruppe hat angeblich eine körperliche Manifestation, als ob wir Freunde sehen. Aber in dem Moment, in dem sich die wahre Gruppe – der spirituelle Bereich, die spirituelle Qualität und die höhere Kraft – uns offenbart, wird der Schöpfer auch in ihr offenbart werden. Das Eine kann ohne das Andere nicht existieren.

 

Aus dem 1. Teil der täglichen Kabbala Lektion 6/29/18,
Thema: „Von der Hilflosigkeit zum Schrei zum Schöpfer“