Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Aufstieg/Abstieg'

Wurzel und Zweig

Es gibt das Gesetz der Wurzel und Zweig

Geschichtlich betrachtet kamen wir einst aus Ägypten, durch die Wüste, in das Land Israel. Wir bauten den ersten Tempel, dann den Zweiten usw. All dies ist bereits passiert.

Aber wir sprechen nicht über geschichtliche Abläufe. Schließlich mussten sie genau so ablaufen. Wir sprechen über das Gesetz, als die spirituelle Wurzel notwendigerweise ihre irdische „Antwort“, oder den irdischen Zweig, berühren musste. Wurzeln und Zweige müssen sich miteinander verbinden, aber nur einmal!

Für die Wurzel reicht es aus, wenn sie den Zweig leicht berührt. Damit verrichtet sie bereits die Arbeit in ihm und schafft eine Verbindung. Deshalb müssen wir nicht nach Ägypten zurückkehren. Wir müssen kein Flugticket kaufen, um unseren Pharao, der über uns regiert, dort zu treffen. Das ist nicht mehr notwendig.

Es bleibt für uns nur noch das zu tun, was wir tun müssen, d.h. uns zu korrigieren. All dies existiert bereits in den Wurzeln und wir müssen es jetzt in den Zweigen verwirklichen. Deshalb sind wir im Land Israel, im Egoismus, und jetzt müssen wir das alles selbst durchleben, um es zu korrigieren.

Frage: Was bedeutet es dann, dass ein Mensch sich so fühlen sollte, als lebte er jeden Tag in Ägypten?

Antwort: Der Exodus aus Ägypten ist ein Aufstieg über unseren Egoismus. Es gibt 613 egoistische Wünsche (Taryag) im Egoismus, die zu altruistischen Wünschen korrigiert werden müssen. D.h., die Wünsche von Hass, Wettstreit und Feindseligkeit werden zu Wünschen von Verbindung und Liebe. Das bedeutet, die Gebote der Korrektur der Wünsche zu beachten.

Und das müssen wir täglich tun, weil der Mensch immer wieder auf eine neue Ebene aufsteigt. Jede dieser Ebenen kennt dieselben 613 Wünsche, allerdings in einer anderen und stärkeren Ausprägung. Deshalb muss sich der Mensch jeden Tag vorstellen, dass er Ägypten verlässt und das Recht hat, diese Wünsche zu korrigieren.

Aus KabTV “Geheimnisse des Ewigen Buches” 5/11/16

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Die Mauern des Tempels

Frage: Warum wurde gerade am 17. Tammuz der Tempel belagert und seine Wände zerstört?

Meine Antwort: An diesem Tag geschah tatsächlich die physische Zerstörung des Tempels. Alles was in unserer Welt geschieht, kommt aus der höheren Welt zu uns. Dies wird zunächst als „Energiefeld“ bemerkt und schließlich auch in unserer materiellen Welt wahrgenommen.

Der Tempel wird als die Welt von Azilut bezeichnet; es ist der Wohnort des Schöpfers. Rund um die Welt von Azilut existiert das, was Parsa (Sperre, Wand) genannt wird. Außerhalb von dieser Wand, unter der Welt von Azilut, werden die Reste der Eigenschaften unserer Welt gefunden. Die Funktion der Mauer der Welt Azilut (die Eigenschaft des Schöpfers) und unserer Welt (unsere Wünsche und Eigenschaften) ist es, denjenigen, die dieser Stufe würdig sind, zu ermöglichen, über die Welt Azilut in den Tempel zu gelangen. Offenbar werden dort die Eigenschaften gefiltert. Auf diese Weise hält es diejenigen zurück, die nicht würdig sind.

Die Zerstörung der Tempelmauern symbolisiert die Welt von Azilut. Sie besitzt die gleichen Eigenschaften, die auch in unserer Welt außerhalb dieser Mauern existieren. Als Folge der Zerstörung entsteht eine Mischung aller Eigenschaften der Welt von Azilut und unserer unteren Welt. Schrittweise  entsteht die Erkenntnis, dass die Eigenschaften der Welt Azilut trotz aller Klärung unterschiedlich sind. Die Welt Azilut entsteht aus der allgemeinen Menge der vermischten Eigenschaften.

Es liegt an uns, uns durch diesen Zustand zu bewegen und den „Dritten Tempel“ durch die richtigen Eigenschaften zu bauen. Dann wird keine Mauer mehr benötigt, da jeder im Tempel wohnen wird. Es steht geschrieben „Mein Haus soll ein Haus des Gebetes für alle Völker genannt werden“ ( Jesaja 56:7).

„Azilut“ (abgeleitet von dem Wort Etzlo“ – Ihm nahekommen) ist die Eigenschaft des Schöpfers, zu der jeder ohne Ausnahme aufsteigen wird. Die ganze Welt wird diese Eigenschaften erwerben und es wird keine Beschränkungen mehr geben.

Wenn wir uns den zerstörten Tempel als Eisenspäne und die Welt Azilut als Magnet vorstellen, dann werden sich diese Eigenschaften gegenseitig anziehen und vom Schwächsten bis zum Stärksten aufsteigen. Es steht geschrieben „Alle sollen mich kennen – vom Kleinsten bis zum Größten“ (Jeremiah 31:33).

Von Kab TV „Neues von Michael Laitman“ 11/7/16

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Die Kraft der Frauen ist die Kraft der Schöpfung

Frage: Warum gibt es auf der Welt Männer und Frauen?

Meine Antwort: In der spirituellen Wurzel der ganzen Schöpfung gibt es eine männliche Kraft (die Kraft des Gebens) und eine weibliche Kraft (die Kraft des Empfangens). In unserer Welt symbolisiert die männliche Kraft die Rolle des Schöpfers und die weibliche Kraft die Schöpfung. Aber im Grunde sind das nur Symbole.

Wenn wir Männer und Frauen in der Sprache der Zweige untersuchen, entsprechen den spirituellen Wurzeln unserer Welt, dann sehen wir ihre Ausprägung hier in der physischen Welt; ihr Verdienst ist vollkommen gleichwertig. Doch erfüllt eine Frau eine wesentlich wichtigere Rolle als ein Mann. Sie wird mit der Schöpfung identifiziert, deshalb hängt alles von ihr ab: Geburt und Erziehung der Kinder, Haushalt, Familienleben. Sie weist ihren Mann an, was zu tun ist, denn das allerwichtigste ist doch immer noch, in unserer Welt zu existieren.

Genauso ist es in der Weisheit der Kabbala, weil unsere Welt so eingerichtet ist und materiell exakt nach dem spirituellen System aufgebaut ist. Wir müssen nur die Verbindung zwischen diesen Parallelwelten verstehen. Daraus folgt, dass sich die weibliche Kraft auf einer höheren Stufe befindet als die männliche. Sie trifft die Entscheidungen. In der Weisheit der Kabbala stabilisieren sich Auf- und Abstiege der Schöpfung auf verschiedenen Stufen, gemäß der Stufe der Korrektur der Wünsche.

Man kann sagen, dass die Welt ihren Anfang nahm, als die Frau Adam einerseits in den Abstieg führte, in das Eintauchen in den Egoismus – aber auf der anderen Seite wird die Welt auch durch sie korrigiert. Sie gebärt, erzieht und bringt voran. Die Frauen erheben die Welt in einen höheren Zustand – mithilfe der Männer. Auf diese Weise führen sie die Männer. Obwohl es so scheinen mag, dass sich der Mann auf einer höheren Stufe befindet, weil er das Familienoberhaupt ist, wird tatsächlich alles durch die weibliche Fähigkeit, seine Aktivitäten korrekt auszurichten und zu leiten, bestimmt.

In der Weisheit der Kabbala gibt es eine sehr präzise Abstimmung zwischen der männlichen und der weiblichen Kraft, rechts und links. Wenn sie schließlich zusammenarbeiten, entsteht eine Kraft zwischen ihnen. Folglich müssen wir die geeignete gegenseitige Zusammenarbeit unter uns finden, bei der die weibliche Kraft die männliche Kraft ausgleicht und umgekehrt; bis  beide in vollkommener Harmonie arbeiten und funktionieren.
Aus der russischen Kabbalalektion 3/6/16

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Wie komme ich in den Himmel?

Frage: Was ist der Unterschied zwischen dem Weg der Tora und dem Weg der Leiden, wenn beide ein Beispiel für Leiden sind?

Meine Antwort: Alles strebt danach, das Ziel zu erreichen. Ein Terrorist schneidet einem Menschen den Bauch auf, um ihn zu töten, während ein Chirurg, der ebenso einem Menschen den Bauch aufschneidet, letzteren retten will. Ein kranker Mensch willigt einer Operation ein, er bezahlt sogar dafür und ist bereit, den Schmerz zu ertragen, bis er gesund wird. Ein Mensch, der sich einer Operation unterzieht, nimmt jegliche Schmerzen in Kauf, da er weiß, dass dies sein Leben retten wird, während ein Mensch, der von einem Terroristen getötet wurde, sein Leben verloren hat. Deshalb hängt alles von der Art ab, wie du das Leid beurteilst, ob es dir das Leben gibt oder nimmt.

Frage: Der Terrorist wendet sich selbst dem Leiden und dem Tod zu, da er meint, so den Himmel zu erreichen. Was ist dann hier der Weg des Lichts?

Meine Antwort: Für den Terroristen ist das genau der Weg des Lichts. Daran glaubt er. Es gibt eine Menge Theorien darüber, wie Menschen sich auf Leiden einstellen, um zukünftige Genüsse zu bekommen. Gemäß der Weisheit der Kabbala sollte man versuchen, anderen Menschen näher zu kommen, jedoch nicht um nach dem Tod eine Belohnung für das nächste Leben zu erhalten. Der materielle Körper hat nichts damit zu tun. Der Zustand, dass du in einem Körper lebst und dich mit ihm identifizierst, ist ein falsch.

Du musst einen ganz anderen Existenzzustand erreichen, nämlich den in der Welt der höheren Kraft. In dieser Welt spürst du die Auswirkung der höheren Kräfte und wirst dich nie wieder mit deinem Körper identifizieren. Es ist so, als würdest du deine Körperlichkeit verlieren, wie eine Schlange die sich häutet.

Es bleibt nur die Seele übrig, die in Anheftung zur höheren Kraft steht. Dieser Zustand wird Garten Eden oder Himmel genannt und ist der Zustand, den wir hier und jetzt erreichen sollten, nicht im nächsten Leben. Du brauchst niemanden zu töten, um dies zu erreichen.

Frage: Es stellt sich heraus, dass Religionen, die aktiv von Menschen betrieben werden, den Religiösen ermöglicht, Leid durch das Festhalten an einem Idol wie Gott oder Allah zu vermeiden.

Antwort: Sicher, Menschen erschaffen sich Religionen, um sich ihr Leben zu versüßen und sich ein bestimmtes Ziel zu ermöglichen. Das Judentum, Christentum und dann der Islam tauchten nach dem Abfallen der Juden auf die egoistische Stufe auf. Diese Stufe wird Zerstörung des Tempels genannt. Religion ist die körperliche, egoistische Reflexion des spirituellen Wegs. Stufenweise bringt sie die Menschheit zur Erkenntnis, dass wir zur Spiritualität aufsteigen müssen. Aus dem Grund, dass Religionen ihren Höhepunkt erreichen und dann aus der Welt verschwinden, sollte ein Mensch über den wahren Sinn des Lebens nachdenken.

Aus dem russischen Kabbala Unterricht  3/1/16

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Was ist die Leere?

Frage: Gibt es in der Weisheit der Kabbala ein analoges Konzept zur Leere?

Antwort: Die Leere ist eine besondere Kategorie von Wünschen, die nicht erfüllt werden können, und deshalb fühlen wir eine Leere bzgl. des gewünschten Inhalts. Jemand, der solche Fragen stellt, fühlt dann den Wunsch, das Ziel des Lebens zu erreichen und seinen Sinn zu verstehen, warum dieses Leben zu Ende geht, was nach dem Tod geschieht und warum das Leben absurd und zufällig ist.

Mit anderen Worten, die Leere ist der Wunsch, etwas zu erreichen, was zunächst unerreichbar bleibt, weil unser Anliegen in der Erfüllung eines Wunsches mit Vergnügen und Befriedigung besteht. Und wenn diese Erfüllung nicht eintritt und nicht existiert, nennt man das Leere.
Aus der Kabbalalektion in Russisch vom 1/31/16

[180614]

Die wahre Absicht der Bibel

Dr. Michael Laitman im Gespräch mit Oren Levi und Tal Mandelbaum ben Moshe

Zusammenfassung

Die Bibel ist das Buch des Lebens.

Sie erzählt uns, wie wir uns im Leben über unsere herkömmliche Haltung erheben und in dieselbe Richtung fließen können. Wie ein Fluss, in welchem sich ein Mensch mit dem Wasser verbindet, in dem er schwimmt. Uns allen sind die Geschichten in der Bibel unterschiedlich gut bekannt, aber nur wenige verstehen ihre Einzigartigkeit. Die Bibel ist kein Buch, welches uns in Geschichte oder Geografie unterrichtet, es ist auch kein Gesetzestext. Die Bibel ist das Buch des Lebens. Es hat die Kraft, den Leser so zu beeinflussen, dass er sich beim Lesen verändert und feststellt, dass alle Geschichten von ihm selbst handeln und alles, was in der Bibel steht, sich in ihm selbst befindet. Die Bibel ist in einem Kode geschrieben, der entschlüsselt werden muss. Um ein tiefes Verständnis dafür zu erhalten, müssen wir eine neue Sprache lernen, die Sprache des Gebens. Entsprechend der Weisheit der Kabbala, wird mit Geben das Geschenk der Fülle gemeint.

Geben ist eine spezielle, innere Eigenschaft.. es geht weit darüber hinaus, was wir normalerweise unter „geben“ verstehen. Ein Mensch, der diese Eigenschaft erwirbt, befindet sich in der Nächstenliebe und wird als Kabbalist bezeichnet. Einige mögen verwirrt sein und denken, dass sie doch auch die Liebe zu anderen spüren. Sehen wir jedoch genauer hin, ohne die Dinge zu beschönigen, werden wir feststellen, dass in unserer Liebe zu anderen immer ein gewisses Maß an Eigenliebe mitschwingt.. ein Genuss, ein schönes Gefühl bzw. irgendeine Befriedigung.

Unsere Natur erlaubt uns nicht zu lieben, ohne etwas dafür zurückzubekommen. Wenn ein Mensch jedoch über seine Natur aufsteigt, eröffnet sich ihm ein neuer Weg an Wahrnehmungen, Gedanken und Gefühlen. Er beginnt so, in Verbindung mit der Bibel zu leben. Nur durch die Eigenschaft der Liebe und die Verbindung zwischen uns, können wir die Bibel richtig öffnen.

Wir werden als das Volk des Buches bezeichnet. Wir haben die Verantwortung, die Bibel zu erfassen und ihr Innerstes zu lernen. Aus diesem Grund müssen wir zum Zustand des absoluten Gebens, der Nächstenliebe und Liebe in der Welt aufsteigen, denn erst dann werden wir die Bibel richtig verstehen. Diese Enthüllung wird nur durch die Verbindung und Liebe möglich, die beim Studieren der Weisheit der Kabbala erlangt werden. Dafür ist keine spezielle Intelligenz oder erhabene Eigenschaft nötig. Das Einzige, was du dafür brauchst, ist ein Verlangen.

Aus Kab TV „Neues Leben“ 15/1/16

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Das Leben besteht aus der Kombination von zwei Kräften

Je nach der Bewegung zum spirituellen Ziel entstehen für den Menschen immer größere Hindernisse und immer größere egoistische Kräfte, die in der Tora Balak, Bilam u.a. heißen. Wenn wir sie überwinden, erhöhen wir uns und beginnen, die Struktur der Lenkung der Welt zu verstehen. Gerade wegen der Widersprüche und Probleme, die ähnlich wie Schul-Hausaufgaben vor uns liegen und die wir allmählich lösen, werden wir weise und stark in der Vernunft, im Wunsch und im Verständnis. Wir können die Zügel der Lenkung des Höheren Systems übernehmen.

Auf dem Weg zum Gipfel stoßen uns die egoistischen Kräfte immer stärker und stärker ab; wir korrigieren zuerst die Wünsche, die aus der Welt Bria hinaufsteigen, später aus der Welt Jezira, dann aus der Welt Assia, und wir erheben sie alle allmählich auf die Welt Azilut. Die Korrektur geht immer von den leichten Problemen zu den schwereren.

Mit Hilfe von zwei entgegengesetzten Kräften beginnen wir unsere Eigenschaften zu manipulieren und bauen aus beiden Systemen (der rechten und linken Linie) ein Ganzes – wie bei der Elektrizität: Plus und Minus, Kondensator und Spule, usw. Alles in der Natur entsteht aus der richtigen Kombination von zwei einander entgegengesetzten Kräften.

Das Leben befindet sich immer in der richtigen Zusammenwirkung von entgegengesetzten Eigenschaften. Deswegen besteht die Weisheit der Kabbala darin, wie man zwischen den positiven und negativen Kräften existieren kann. Nur so kann der Mensch den Schöpfer, das System und die höchste Kraft, die über allem steht, enthüllen.

Aus dem TV-Programm „Die Geheimnisse des ewigen Buches“, 08.07.2015

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Sich verbinden statt korrigieren!

Frage: Sie haben gesagt, dass wir für die Verbindung niemand korrigieren brauchen. Was heißt das? In letzter Zeit geschehen solch grausame Ereignisse, Mord und Verbrechen. Heißt das, dass wir alle diese Menschen nicht korrigieren sollen?

Antwort: Nein. Wir geben dem Menschen nur das Verständnis, dass er alle Menschen braucht; dass alle so sein sollen, wie sie sind – und man braucht sich nur zu verbinden. Wenn ein Mensch den einen oder anderen hasst, sollte er sich über diesen Hass erheben und nicht versuchen, den Hass zu dämpfen, indem er andere tötet. Denn er befreit sich damit nicht vom Hass, er verstärkt ihn sogar weiter. Es steht geschrieben: „Die Liebe deckt alle Sünden zu.“ Die Verbrechen – also die Unterschiede zwischen uns bleiben, doch wir bedecken sie mit Liebe.

Schaut mal, wie die Natur funktioniert: Minus und Plus vereinen sich und daraus entstehen Moleküle. Die Kombinationen von Molekülen ergeben verschiedene Stoffe, organische Körper u.s.w.  Alle Unterschiede, alle Widersprüche zwischen ihnen bleiben, jedoch können sie sich richtig verbindenund vervollständigen einander. Darin liegt das Geheimnis. Wir sollen das mit unserem Verstand und auf der menschlichen Stufe schaffen. Dann wird das Leben einfach wunderschön. Genau in der Verbindung zwischen gegensätzlichen Individuen offenbaren wir den höheren Zustand. Höher als unser organisches Leben offenbaren wir die andere Welt – das Leben nach dem Seelenprinzip und nicht nach unseren tierischen Körpern.

Gerade aus der Verbindung aller Menschen in ihrer Erkenntnis und trotz all der Unterschiede in ihren Gedanken, Wünschen und Eigenschaften, wird der gemeinsame Körper erschaffen, der sich „Seele“ nennt. Einer für alle. Und dann beginnen alle, den höheren Zustand zu spüren – die Höhere Welt.

[#164188]

Die Leiter der Einheit

Frage:  Könnte man den Grad der Einheit eines Volkes messen und darauf basierend vorhersagen, wie weit wir von der Katastrophe entfernt sind?

Antwort: Mithilfe des Grades der Einheit zwischen uns können wir unseren Platz auf der geistigen Leiter messen – der sogenannten „Jacobs Leiter“ – wie wir aus unserer Welt durch die 125 Stufen, durch die fünf Welten aufsteigen, bis wir die unendliche Welt erreichen.

In jeder Welt gibt es fünf Parzufim, in jedem Parzuf gibt es fünf Sefirot, insgesamt 125 Stufen (5x5x5). Der Unterschied zwischen den Stufen besteht in der jeweiligen Stärke der Verbindung zwischen uns. Diese Verbindung erfolgt immer in einem 10er (minjan). Wenn wir uns richtig miteinander verbinden und wir uns annullieren, fangen wir an, die Verbindung zwischen uns zu spüren und die neue geistige Kraft, die in unserer Verbindung aufgeht.

Und je mehr wir uns verbinden, desto mehr fühlt jeder von uns, wie er auf die Leiter der geistigen Stufen aufsteigt, bis wir ihre Spitze erreichen.

Ausschnitt aus dem Radio 103FM, [#163008]

Vom letzten Exil zur endgültigen Erlösung

Die Tora, „Levitikus“ 20.1-20.5:
Der Herr sprach zu Mose: Sag zu den Israeliten: Jeder Mann unter den Israeliten oder unter den Fremden in Israel, der eines seiner Kinder dem Moloch gibt, wird mit dem Tod bestraft. Die Bürger des Landes sollen ihn steinigen.Ich richte mein Angesicht gegen einen solchen und merze ihn aus seinem Volk aus, weil er eines seiner Kinder dem Moloch gegeben, dadurch mein Heiligtum verunreinigt und meinen heiligen Namen entweiht hat.Falls die Bürger des Landes ihre Augen diesem Mann gegenüber verschließen, wenn er eines seiner Kinder dem Moloch gibt, und ihn nicht töten,so richte ich mein Angesicht gegen ihn und seine Sippe und merze sie aus der Mitte ihres Volkes aus, ihn und alle, die sich mit ihm dem Molochdienst hingeben..

Ein Sohn ist unsere nächste Stufe…“der eines seiner Kinder dem Moloch gibt“ bedeutet, es seinem Ego zu übergeben, so dass die nächsten Stufen sich in eine egoistische Richtung entwickeln werden.

Daher bedeutet das Verbot, die Kinder dem Moloch zu übergeben, die absolute Notwendigkeit, sich in Vorbereitung auf die nächste Stufe, in der jetzigen Stufe absolut klar und bewusst zu sein, sich garantiert in die richtige Richtung zu begeben.
Falls du das nicht tust, wird dein nächstes Level wieder der Egoismus sein. Es ist nur dein Problem und nicht das Problem der Kinder, der nächsten Stufe.

Daher liegt die Verantwortung auf den Schultern des vorigen Levels, das sich für den Aufstieg falsch vorbereitet hat. Es liegt also in der Verantwortung des Vaters und nicht des Sohnes.
Wenn ein Mensch geboren wird, ist er nichts.
Womit du ihn allerdings füllen wirst – mit Plänen, Attributen, Qualitäten und Werten, ist das, was er sein wird.

Es steht geschrieben, dass, wenn Menschen dem Mann vergeben, der die Kinder dem Moloch übergeben hat, so richtet der Schöpfer sein Angesicht gegen ihn und merzt ihn und seine Sippe aus.
Das bedeutet, falls die meisten Menschen glauben, dass es auf der nächsten Stufe vorzuziehen sei, in unsere Welt hinabzusteigen, es notwendig würde, all ihre Wünsche erneut anzuheben und sie zu korrigieren.
Das ist eine sehr ernsthafte Arbeit mit schweren Verlusten.

Das ist schon vorher in unserer Geschichte passiert und aktuell befinden wir uns ebenfalls wieder auf der Stufe, vom spirituellen Pfad abgekommen zu sein, was „die Kinder dem Moloch übergeben“ genannt wird.
„Und die Wünsche erneut anzuheben“ bedeutet, sich vom letzten Exil zur endgültigen Erlösung zu erheben.

[150629]
aus KabTV’s “Secrets of the Eternal Book” 4/16/14