Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Aufstieg/Abstieg'

Offenbarung aus der Dunkelheit

Um daher liShma vom Schöpfer zu erhalten, ist die Arbeit des Menschen nur in der Form des Mangels und eines Kli [Gefäß] nötig. Die Füllung kann der Mensch jedoch niemals von allein erlangen; vielmehr ist dies ein Geschenk des Schöpfers. (Baal HaSulam, Shamati 5. “LiShma bedeutet Erwecken von Oben, und warum brauchen wir ein Erwachen von unten?“)

Frage: Wird der Geschmack von „Lishma“ nur aus der Dunkelheit heraus offenbart?

Antwort: Ja, das ist richtig.

Frage: Was soll ich tun, wenn ich Angst vor der Dunkelheit habe?

Antwort: Betrachte es als Geschenk des Schöpfers, dass Er dir das Gefühl des Bösen in der Dunkelheit gibt. Dann wirst du den Wunsch verspüren, vor der Dunkelheit zu fliehen, weil du darin das Böse spürst.

Doch allmählich, wenn du die Dunkelheit, das Böse und die Quelle des Bösen erkennst, wirst du sehen, dass du nicht vor der Dunkelheit, sondern vor der Distanz zum Schöpfer fliehen musst. Dann wird alles in Ordnung sein.

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Aus einer Lektion zum Thema „An der Schwelle zu Lishma“, 27.10.2024

Hinter jedem Freund steht der Schöpfer

Frage: Was sind die praktischen Schritte, um den persönlichen Abstieg in einen Aufstieg für den gesamten Zehner zu verwandeln?

Antwort: Es ist notwendig, die persönlichen Abstiege mit den gemeinsamen Abstiegen und Aufstiegen zu verbinden. Wenn ich in der Lage bin, mich an den Schöpfer zu wenden und Ihn zu bitten, mich von einem persönlichen Abstieg auf eine höhere Stufe zu erheben und Er dies erfüllt, dann werde ich auf dieser höheren Stufe gestärkt und beginne, um des Schöpfers willen zu empfangen.

Frage: Was geschieht, wenn man kein Gefühl für den Schöpfer hat, sondern nur ein Gefühl für die Freunde?

Antwort: Ihr müsst so lange daran arbeiten, bis ihr beginnt, den Schöpfer zu fühlen. Fangt an, euren Freunden zu geben, sie zu beeinflussen und dann werdet ihr sehen, dass der Schöpfer hinter ihnen steht.

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Aus dem Unterricht nach dem Text von Rabash, 06.11.2023

Fragen zur spirituellen Arbeit – 11

Frage: Wie geht man mit der Freude um, beim Treffen des Zehners?

Antwort: Genieße es, aber nur wenn es klar ist, dass die Freude aus der Verbindung mit den Freunden kommt.

Frage: Welche Entscheidung ist besser: ein Treffen mit dem Zehner oder einen Unterricht allein anschauen?

Antwort: Zweifelsohne ein Treffen mit dem Zehner. Den Unterricht kann man sich später in einer Aufnahme anschauen.

Frage: Stimmt es, dass das Leid und die Freude das Zuckerbrot und die Peitsche des Schöpfers sind?

Antwort: Ja: Lass es für das Erste so sein. Später wirst du sehen, dass beides Zuckerbrot ist.

Frage: Ist Fleiß in der Spiritualität die Fähigkeit, sich schnell über Zustände zu erheben?

Antwort: Ja, so ist es, aus den Abstiegen zu den Aufstiegen.

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Aus dem Unterricht zum Thema „Die Gewohnheit wir zur zweiten Natur“, 11.08.2023

Fragen zur spirituellen Arbeit – 10

Frage: Irgendwann beschließt der Mensch, nicht mehr um seiner selbst willen zu empfangen. Wessen Entscheidung ist das: die eines Menschen oder die des Schöpfers?

Antwort: Die des Menschen.

Frage: Wenn der Mensch die Natur seines Empfangens verstanden hat, wie findet man den tiefsten Punkt, von dem aus man zum Gebet und zur Verbindung zurückkehren kann?

Antwort: Der tiefste Punkt ist dann erreicht, wenn ein Mensch spürt, dass es auf dieser Welt niemanden gibt, der niedriger und schlechter ist als er. Von diesem Punkt aus muss er den Aufstieg beginnen.

Frage: Wenn der Schöpfer unsere Krankheit offenbart oder uns einen Schlag versetzt, ist die erste Reaktion Hass und Verbitterung gegen den Schöpfer. Ist es möglich, dies zu ändern, so dass es nur noch Dankbarkeit gibt?

Antwort: Man muss den Schöpfer bitten und Ihm danken, dass er uns verändert.

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Aus dem Unterricht zum Thema „die Gewohnheit wird zur zweiten Natur“, 10.08.2023

Endkorrektur für alle Abstiege

Der spirituelle Weg besteht aus Auf- und Abstiegen. Durch den Abstieg offenbart der Schöpfer in uns das Verlangen zu empfangen (den bösen Trieb), damit wir spüren, wie weit wir vom Schöpfer entfernt sind. Schließlich kommen wir mit Hilfe eines guten Triebs, dem Schöpfer näher. Durch das Erleben von Zuständen der Entfernung und der Annäherung bewegen wir uns mehr und mehr auf das Ziel der Schöpfung zu.

Der Zweck der Schöpfung ist es, uns dem Schöpfer anzunähern und mit Ihm ohne Einschränkungen zu verschmelzen. Im Vergleich zu diesem Zustand sollten wir spüren, wie weit wir jetzt vom Schöpfer entfernt sind.

Aus diesem Grund gibt es zuerst immer einen Abstieg und eine Entfernung, dann einen Aufstieg und eine Annäherung. In dieser Form, mit solchen Schritten kommen wir schließlich zur vollständigen Anhaftung an den Schöpfer. Das heißt, ein Aufstieg ist ohne einen vorherigen Abstieg nicht möglich. Wir müssen uns daran gewöhnen, wissen, wie man solche Zustände durchläuft und die Abstiege schätzen, denn durch sie lernen und erwerben wir den nächsten Zustand.

Der Aufstieg kann nicht größer sein als der Abstieg. Bei jedem Abstieg muss man den bevorstehenden Aufstieg verstehen, spüren und sich vorstellen. Der ganze Weg besteht aus Ab- und anschließenden Aufstiegen. Zuerst spüren wir, wie wir uns entfernen, wie schlecht es uns geht, dass wir sogar den Geschmack am materiellen Leben verlieren. Dann, wenn wir den Abstieg überwinden, spüren wir, dass wir der Spiritualität näher kommen und immer mehr in sie eindringen.

So schreiten wir durch Auf- und Abfstiege zu einem Zustand, der ein Aufstieg sein wird – die endgültige Korrektur aller Abstiege.

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Aus dem Unterricht über „Pessach“, 05.03.2023

Notwendige Eigenschaften in der spirituellen Arbeit

Kommentar: Geduld und Ausdauer sind die zwei wichtigsten Eigenschaften, die man bei der spirituellen Arbeit braucht. Der Schöpfer prüft unsere Hingabe, wie sehr wir an Ihm hängen und in der Lage sind, alles andere Ihm zu opfern, so als gäbe es niemanden außer dem Schöpfer.

Es liegt an uns, uns zu prüfen, ob wir all den Einflüssen des Schöpfers widerstehen können, durch die Er uns erkennen lässt, dass „es nichts anderes als eine höhere Macht gibt“.

Der Mensch muss hartnäckig in der Arbeit des Schöpfers sein, damit er trotz aller Hindernisse nicht vergisst, dass alles vom Schöpfer kommt. Er muss unter allen Umständen den Weg in diese Richtung fortsetzen. In allen Situationen die sich im Leben ergeben muss er nur immer fester an „Es gibt keinen außer Ihm“ festhalten, damit der Schöpfer sein einziges Ziel ist.

Je weiter man vorankommt, desto mehr Hindernisse tauchen vor einem auf, um das Durchhaltevermögen, die Hingabe an das Ziel und die Beständigkeit zu stärken. Jedes Mal, wenn er vom Ziel weggezogen wird, werden ihm Hindernisse in den Weg gelegt, er wird verwirrt und in die Irre geführt, aber er versucht, nicht zu vergessen, dass all dies dazu dient, dass er auf seinem Weg gestärkt wird und wächst.

Es ist notwendig, alle Abstiege und Hindernisse zu überwinden, bevor man die Tore der spirituellen Welt betritt. Das Wichtigste: Habt keine Angst vor irgendetwas, egal was passiert, gebt nicht auf, sondern haltet an eurem Ziel fest. So wie ein Baby an seine Mutter geheftet ist, so dass es unmöglich ist, es von ihr zu trennen, so müssen wir uns an den Schöpfer klammern, damit wir uns immer mehr mit dem Ziel verbinden und in dieser Form spirituell wachsen können.

Aus dem Unterricht über „Geduld und Ausdauer“.

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Neues Leben nach der Sintflut

Sobald ich feststelle, dass ich mich vom Schöpfer, von der Selbsthingabe, von der Gruppe, von allem, was mit Spiritualität zu tun hat, abgekoppelt habe, muss ich diesen Zustand zweiteilen: den Zustand des Körpers und den Zustand der Seele.

Alle materiellen Zustände, die in unserer Welt existieren, gehören zum Körperlichen: Gesundheit, Stimmung, materielle Umgebung und Familie. Andererseits muss ich darauf achten, wie all das meine Verbindung mit dem Zehner und mit dem Schöpfer stört und beeinträchtigt.

So verbinden wir alle uns beeinflussende Faktoren mit einer Quelle und stellen fest, dass alles vom Schöpfer kommt. Die Flut kommt von Ihm, sowohl die äußere als auch die innere. Wenn ich verstehe, dass alles vom Schöpfer kommt, dann muss ich nur noch entscheiden: Gehöre ich auch zum Schöpfer oder nicht?

Es gibt nur einen Kontrollpunkt, der nicht dem Schöpfer gehört – der Punkt im Herzen. Als der Schöpfer das Verlangen zu empfangen schuf, trennte er ihn von sich, und deshalb fühlen wir uns von ihm getrennt.

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Drei Vektoren der Evolution

Die Kabbala erforscht zwei parallele Wege zum Verständnis der höchsten lenkenden Kraft. Sie sind gleichwertig wie zwei Tropfen Wasser und es gibt keinen Unterschied zwischen ihnen. Der eine Weg führt von oben nach unten bis zu dieser Welt und der zweite Weg beginnt in dieser Welt und steigt von unten nach oben auf. Es ist wie beim ersten Weg der während seines Abstieges, seine Wurzeln von oben nach unten gebildet hat. (Baal HaSulam „Das Wesen der Wissenschaft Kabbala“)

Wir untersuchen drei Achsen, drei Linien, drei Vektoren: absteigend von oben nach unten aus der Welt der Unendlichkeit in unsere Welt, dann die Entwicklung in unserer Welt, und schließlich der Aufstieg von unten nach oben in die Welt der Unendlichkeit, d.h. die Korrektur.

Frage: Die Evolution ist also vorbei?

Antwort: Die Evolution ist nicht nur beendet, sondern wird gerade neu geboren. Wenn wir uns nicht nach oben bewegen, sehen wir ihre Miasmen, wie eine Frucht, die verdirbt, wenn sie nicht rechtzeitig verzehrt wird.

Wir sehen, dass die Menschheit praktisch verdorben ist. Wenn man die Zeitachse betrachtet, haben wir im 16. Jahrhundert einen richtigen, guten Zustand erreicht. Heute befinden wir uns an einem Punkt, an dem wir schon längst hätten aufsteigen sollen. Leider sind wir immer noch dabei, uns darauf vorzubereiten.

Vor uns liegt ein ziemlich ernster Weg von unten nach oben, alles ist dafür längst vorbereitet: die Kabbala, Lehrbücher, Handbücher, die erklären, wie man sich entwickelt, wie man eine Gruppe bildet, sich verbindet und schrittweise den Schöpfer offenbart.

Frage: Was aus der Welt der Unendlichkeit ausgeht, führt zu Bruch und Verderben. Was hingegen aus unserer niederen Welt kommt, sollte zur Vollkommenheit führen. Welche Logik wendet der Schöpfer an?

Antwort: Der Punkt ist, dass dieser ganze Kreislauf von Anfang an so geplant war. Die höhere Kraft dringt zwischen uns ein und zerbricht uns.

Deshalb entsteht der Egoismus. Danach findet die Evolution fast 15 Milliarden Jahre lang statt. Erst dann beginnt ihre Korrektur, auch mit Hilfe der höheren Kraft.

Die Korrektur erfolgt, wenn man diese höhere Kraft auf eine intelligente Weise zu sich heranzieht – indem man MAN erhebt. Wenn wir unser Verlangen nach Korrektur, nach Verbindung erheben, kommt das Licht der Korrektur auf uns herab.

Aus dem Unterricht, 18.08.2019

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Kommt das ganze Chaos aus der Welt der Wurzeln?

S. Vinokur: Aus dem Brief: „Sind die Gesetzlosigkeit, die Verkommenheit und die Lasten der Existenz in der materiellen Welt eine Manifestation der spirituellen Wurzel?“

Alles hat seinen Ursprung in den Wurzeln, in der geistigen Welt, und kommt über die Zweige in unsere Welt.
Somit hätte das, was jetzt auf der Erde geschieht, seinen Ursprung in der spirituellen Welt. Sind alle Schandtaten und Belastungen des Daseins in der materiellen Welt eine Manifestation der spirituellen Welt? Begann die Gesetzlosigkeit auf de Erde auch in der Welt der Wurzel?

M. Laitman: Nein, es geht darum, dass es einen Abstieg der spirituellen Wurzeln in unsere Welt gibt, und auf dem Weg dieses Abstiegs, (versuchen Sie, dieses Wort zu verstehen) gibt es einen moralischen Abstieg, eine Degradierung aller spirituellen Kräfte, bis sie sogar den Zustand passieren, der „das Zerbrechen“ genannt wird, wenn sie sich alle in ihr Gegenteil verwandeln – in die grausamen, egoistischen Kräfte, die wir in unserer Welt sehen. Dies ist unsere Welt.
Die Niedrigste, die Grausamste.

S. Vinokur: Anders als die spirituelle Welt, ihr entgegengesetzt?

M. Laitman: Entgegengesetzt.

S. Vinokur: Können wir die spirituellen Wurzeln irgendwie danach beurteilen, was in unserer Welt vor sich geht?

M. Laitman: Dreh alles in die umgekehrte Richtung, verwandle Hass in Liebe.

Widersprüchliche Haltung gegenüber der Kabbala


Frage: Warum suchen die Juden, selbst wenn sie den Sinn des Lebens nachgehen, diesen woanders als in der Kabbala?

Antwort: Vor langer Zeit, benutzten die Juden die kabbalistische Methode, um sich selbst zu lenken. Sie erhoben sich über diese Welt und empfanden die ewige, vollkommene Schöpfung und verweilten sinnlich und geistig in ihr.

Dann fielen sie in das Gegenteil des ursprünglichen Zustands. Deshalb lehnen sie die Kabbala so sehr ab und sind nicht bereit, zu diesem Zustand zurückzukehren. Die Eigenschaften, die heute in ihnen überwiegen, sind das Gegenteil der höheren Eigenschaften, die sie zu Zeiten der Tempel hatten, da sie von Plus auf Minus gefallen sind.

Die anderen Völker, die aus Babylon kamen und sich spirituell nicht erhoben haben, haben weder Plus noch Minus. Jetzt hat die geschichtliche Entwicklung sie so weit gebracht, dass sie wissen wollen, was der Sinn des Lebens ist, deshalb sind sie der Kabbala gegenüber loyal geworden. Wenn ihre Religionen nicht gegen das Judentum gerichtet sind (schließlich betrachten viele die Kabbala als Teil des Judentums), dann sind sie interessiert und empfinden sie als etwas Wahres, zumindest nicht als abstoßend.

Doch auch hier gibt es allerlei Hindernisse. Manche glauben, die Kabbala sei Mystizismus, eine unheimliche Wissenschaft, die schwarze Mächte auf den Menschen heraufbeschwören kann.

Wie dem auch sei, all diese Ängste lassen allmählich nach, und die Menschheit beginnt zu spüren, dass in dieser Methode vielleicht eine gewisse Wahrscheinlichkeit der Rettung, der Wahrheitsfindung liegt.

Aus dem Fernsehprogramm „Nahaufnahme. Exil“.

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