Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Absicht'

Den Mythos entlarven – Der böse Blick ist der böse Wille

Eines der häufigsten Missverständnisse ist, dass die Weisheit der Kabbala vor dem bösen Blick schützt. Es existieren sogar Amulette, die davor schützen sollen und mit der Weisheit der Kabbala verbunden werden. Ich wünschte, es wäre so einfach ein paar Dollar zu bezahlen, um mich damit vor Flüchen zu schützen. Doch hier besteht eine falsche Vorstellung des Begriffs “böser Blick”. Laut der Encyclopaedia Britannica ist der “böse Blick” ein Blick, der die Fähigkeit besitzen soll, demjenigen zu schaden, den er trifft. 

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Es schmerzt mich, dass die ganze Welt leidet


Das Wichtigste ist das Gefühl, dass die heutige Krise unser gemeinsames Problem ist. Es eint uns und hilft uns zu verstehen, dass wir miteinander verbunden sind.

Lassen wir uns von nun an verpflichten, dass wir, wenn wir an das Coronavirus in Verbindung mit unserer Familie, unserer Stadt, der Schule, die unsere Kinder besuchen, unserer Arbeit denken, wir uns um die ganze Menschheit sorgen werden.

Wir wollen, dass die ganze Menschheit vom Coronavirus geheilt wird, dessen Ursache unserer Egoismus ist, der sich Tag für Tag mehr und mehr offenbart. Wenn wir uns einander nah fühlen, uns verbinden und uns umarmen können, werden alle Viren verschwinden.

Sobald wir über unser persönliches Unglück nachdenken, sollten wir es ein wenig ausweiten und über unser gemeinsames, globales Problem nachdenken.

Gewöhnlich freuen sich Egoisten darüber, dass die ganze Welt leidet, denn dann scheint ihr eigenes Unglück nicht mehr so ​​schrecklich zu sein. Es heißt, dass „das Leiden vieler bereits ein halber Trost ist“. Aber hier leide ich im Gegenteil für die ganze Welt. Mein Leiden ist viel größer, wenn ich sehe, dass nicht nur meine Kinder, meine Familie, Verwandten und Bekannten leiden, sondern die ganze Menschheit.

Ich  muss anfangen, mich anders zu verhalten: Ich fühle mich nicht besser, weil alle mit mir leiden, sondern im Gegenteil, ich fühle viel mehr Schmerz, weil die ganze Welt leidet.

Aus einer Lektion für die Frauen, 29.08.2020

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Die Kultur des gegenseitigen “Auslöschens” oder wie wir lernen können einander zu akzeptieren

Sollten wir Menschen und ihre Ideen auslöschen, wenn wir mit ihnen nicht einverstanden sind? Dies ist zum Dilemma unserer Zeit geworden. Die so genannte „Cancel-Kultur“, die darin besteht, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens die Unterstützung für ihre Meinungen oder Handlungen zu entziehen, ist bereits ein Trend, der das Internet überschwemmt. In Zeiten, in denen sich das Leben aller um die gleichen Kämpfe und Herausforderungen dreht, müssen wir unsere Spaltungen aufheben. Stattdessen sollten wir uns unsere Unterschiede anerkennen machen und ein Umfeld der Akzeptanz schaffen. Unser gemeinsames Schicksal steht auf dem Spiel.

Öffentliche Attacken auf Prominente, Wissenschaftler, Personen des öffentlichen Lebens oder Unternehmen wegen einer Äußerung, die als beleidigend angesehen werden könnte – sind zur neuen Norm in den soziale Medien geworden. Niemand bleibt von Aufrufen nach Beendigung der eigenen Karriere oder Strafen bis hin zum völligen Boykott verschont, wenn seine Ansichten bestimmten Gruppierungen nicht gefallen. Wo endet die Meinungsfreiheit und wo beginnt das Recht, andere zunichte zu machen?

Wir leben in einer Zeit, in der unser Ego – unsere egozentrische Vision – jede Grenze sprengt und jeglicher Zurückhaltung und Kontrolle entbehrt. Das Ego will andere nicht anhören oder abweichende Ansichten berücksichtigen. Es ist nicht bereit, Fakten oder kontroverse Themen auf zivilisierte Weise zu diskutieren. Mit anderen Worten: Wir haben kein Interesse daran, eine gemeinsame Idee zu bilden, uns auf halbem Weg (oder auch nur zu einem Bruchteil) zu treffen, um eine gemeinsame Basis zu finden. Das Ego gibt nicht so leicht auf, denn was für uns zählt, ist unser eigener Standpunkt. Das ist die einzige Wahrheit.

Die Abschaffung des Anderen ist so tief in die moderne Gesellschaft eingedrungen, dass es keine Chance auf eine Einigung, auf einen zivilisierten Gedankenaustausch oder auf einen fruchtbaren und bereichernden Diskurs gibt. Es ist sehr bedauerlich zu sehen, wie weit wir uns von einer Diskussionskultur entfernt haben, von aufrichtiger Offenheit und wie stur wir zunehmend sind. „Ich werde regieren“ ist der Ruf der Stunde.

Die Tendenz, andere auszuschalten, ist häufig auch in Fernseh-Talkshows und an runden Tischen zu beobachten. Die Gäste schreien ihre kurzen Attacken so schnell wie möglich heraus, weil andere sie sonst überhaupt nicht zu Wort kommen lassen. Es wird dazu ermutigt, Meinungen lauter, schärfer und schneller als der andere zu äußern. Logik und Inhalt spielen keine Rolle.

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In Ähnlichkeit der Eigenschaften


Frage: Der Schöpfer, also die Natur beeinflusst uns ständig vor allem durch Probleme der materiellen Welt. Komme ich mit dieser Kraft erst in Berührung, wenn ich Ihr ähnlich bin, nach dem Gesetz der Gleichheit der Form?

Antwort: Natürlich.

Frage: Durch diese Probleme kann ich aber nicht verstehen was diese Kraft von mir will. Muss ich dafür auf ihre Stufe aufsteigen?

Antwort: Wir müssen uns über diese Probleme erheben, zu ihrer Quelle.

Frage: Wenn ich also zu einem gewissen Maß der Eigenschaft des Schöpfers, der Eigenschaft des Gebens, ähnele, werde ich dann Seine Absicht verstehen?

Antwort: Ja. Wenn ihr euch über eure Verlangen erhebt und zur Quelle eurer sogenannten Probleme gelangt, werdet ihr Ihn begreifen und den Sinn seiner Handlungen verstehen.

Frage: Interessant ist: Wenn wir über die Ähnlichkeit der Eigenschaften auf physikalischer Stufe sprechen, werden gleich geladene Teilchen abgestoßen. Das Beispiel eines Radioempfängers zeigt aber, dass hier die Wellen durch das Zusammentreffen von Eigenschaften aufgefangen werden.

Hier wird deutlich, dass je höher die Stufe der Natur ist, desto mehr wirkt dieses Gesetz in umgekehrter Weise.

Der Schöpfer ist die Eigenschaft des Gebens und wir sind die Eigenschaft des Empfangens. Deswegen kann ich Ihm nur durch die Veränderung der Absicht ähnlich werden, während das Empfangen selbst bleibt?

Antwort: Ihr könnt dem Schöpfer entgegengesetzt sein. Er ist Geber und ihr seid Empfänger. Und wenn eure Absichten übereinstimmen, seid ihr vereint und Ihm nur durch eure Handlungen entgegengesetzt.

Frage: Bin ich Ihm immer entgegengesetzt? Wenn er „plus“ ist und ich „minus“, dann werde ich nie „plus“ sein?

Antwort: Nie. Ihr führt alle Handlung nur nach dem Willen des Schöpfers aus. So gleicht ihr euch Ihm an, obwohl eure Handlung Ihm entgegengesetzt sind. Ihr tun dies, weil ihr Ihm ähnlich sein wollt. Dabei spielt die Art der Handlung selbst keine Rolle, was zählt, ist das Motiv. Das wird Absicht genannt.

Aus der Sendung „Grundlagen der Kabbala“, 10.06.2019

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Die Weisheit König Salomos: Wer wird der Eifersucht widerstehen?


Aussage: König Salomo wendete in seinen Sprüchen eine verblüffende Weisheit an, hinter deren äußerer Einfachheit eine große Tiefe liegt.

„Es gibt keinen rechtschaffenen Menschen auf Erden, der Gutes tut und nicht sündigt“.

Antwort: Ich würde es anders sagen: Es gibt keinen rechtschaffenen Menschen auf Erden, der etwas Aufrichtiges tun würde, ohne vorher zu sündigen. Jedes Mal kann er nach dem Maß seiner Sünde etwas Gerechtes tun. Das eine gegen das andere.

Frage: Was ist Ihrer Meinung nach Sünde?

Antwort: Sünde ist jeder Zustand, in dem ich einem anderen schaden kann. Es braucht keine Handlung sein, es genügt die Absicht. Wenn ich mir dessen bewusst bin, dann gehe ich sofort zum nächsten Zustand über, in dem ich mich auf die richtige, freundliche Weise gegenüber anderen ändere und dort endet meine Korrektur.

Die Tatsache, dass man gute Handlungen sieht, kann daran liegen, dass man nicht erkennt, ob ein Mensch, der etwas Gutes tat, zuerst etwas Böses meinte. Er traf nur anschließend die Entscheidung, zum Guten zu wechseln – nach außen hin sieht man dann den guten Zustand.

Es müssen vier Stufen vom Zustand des Bösen, zum Zustand des Guten durchlaufen werden.

Frage: Habe ich, bevor ich eine gute Tat vollbracht habe, davor gesündigt?

Antwort: Selbstverständlich! Und wenn du nicht das Gefühl hast, dass du vorher gesündigt hast, dann hast du keine gute Tat vollbracht. Im Ernst! Es gibt Geschichten, Gleichnisse, die besagen, dass jeder fröhliche, weise Mensch in seinem Inneren das Gegenteil davon ist. Er ist depressiv und so weiter.

Raikin (ein russischer Schauspieler) ist ein gutes Beispiel von solch einem Charakter! Dank der Zustände, die er erlebte: er empfand die Welt und sich als abstoßend, konnte er auf die Bühne gehen und das Gegenteil darstellen. Er hätte sonst diese Emotionen, dieses Verständnis, nicht darstellen können. Das ist immer so.

Aus dem TV-Programm „Nachrichten mit Michael Laitman“, 16.12.2019

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Schicksal und die Wurzel der Seele


Michael LaitmanFrage: Sie sagen, dass alles, was man in jeder Reinkarnation erlebt, aus der Wurzel unserer Seele stammt. Mein ganzes Leben lang, und besonders in meiner Kindheit, habe ich mich gefragt: „Warum nehme ich wohl die Welt durch meinen Körper und nicht durch den eines anderen wahr?“ Die Antwort darauf ist – weil ich meine Seelenwurzel besitze. Wieso habe ich aber die Wurzel der Seele, die mir gegeben wurde? Wenn ich eine andere Seelenwurzel hätte, dann würde ich die Wirklichkeit anders wahrnehmen. Ich verstehe, dass der Schöpfer nichts zufällig geschehen lässt. Daher denke ich, dass meine Frage gerechtfertigt ist und auch eine Antwort hat.

Meine Antwort: Die Urseele von Adam zersplitterte in viele Teile, die Bnei Adam (die Söhne Adams, das hebräische Wort für „Menschen“) genannt werden. Jeder Teil dieser zersplitterten Seele steigt herab, wobei sich seine Eigenschaften verschlimmern, bis hinunter zum niedrigsten Grad, unserer Welt, wo er sich als physischer Körper mit einer Welt um sich herum wahrnimmt. Diese Wahrnehmung ist die am weitesten abgewandte vom Schöpfer und sie ist fix (dauerhaft) – sie kann nicht korrigiert werden.

Es gibt jedoch einen „Punkt im Herzen“ – ein Verlangen, das aus allen heraustrat, das korrigiert und hinauf bis zu seiner Wurzel in Adam erhoben werden kann. „Der Körper“ ist das niedrigste Verlangen und er durchläuft Lebenszyklen, um den Zustand zu erreichen, in dem es einem Menschen möglich wird, mit der Entwicklung dieses „Punktes im Herzen“ zu beginnen. Jeder „Punkt“ von Adam entspricht einem bestimmten „Körper“ mit seinem eigenen Schicksal.

Verwandtes Material:
Blog-post: Die Seele ist der Teil unseres Verlangens, der dem Schöpfer ähnlich ist
 

Immer bei mir


LaitmanFrage: In einer Ihrer Lektionen sagten Sie, dass in der vollständigen Korrektur nur die Seelen und nicht die Körper in Betracht gezogen werden und es sein könnte, dass von den sieben Milliarden Menschen, die in unserer Welt leben, nur sieben die vollständige Korrektur erreichen werden! Was kann es also heißen, dass der Schöpfer gut ist und Gutes tut, wenn er Menschen die vollständige Korrektur zum Preis von völliger Vernichtung erreichen lässt! Und ich soll mich gut fühlen und den Tod derer, die mir nahe stehen rechtfertigen!? Ist es das, was Sie „gut und Gutes tuend“ nennen!? Und gleichzeitig drücken Sie Ihr Bedauern darüber aus, dass Ihr Lehrer Rabash verstarb. Ich sehe, wie sie über Rabash mit geschlossenen Augen sprechen und ich bin beeindruckt davon, wie sehr Sie Ihn lieben.

Meine Antwort: Es gibt ein Gesetz, nach welchem das Programm der Korrektur der Schöpfung ausgeführt wird (die Reshimot vom Fall der zertrennten spirituellen Seelen, vom Abstieg der Welten). Wenn wir uns freiwillig in dieses Gesetz eingliedern, dann fühlt sich das absolut komfortabel an, doch in dem Ausmaße, wie wir die Ausführung des Plans der Korrektur der Schöpfung nicht befolgen, fühlen wir Leid bis zu dem Punkt der Zerstörung der Körper. Es ist unmöglich, die Seelen zu zerstören, doch durch die Verminderung der Anzahl der Körper, verbinden sich die Seelen (viele kleine Seelen verbinden sich innerhalb weniger großer Seelen), nicht durch Anstrengungen, sondern durch Leiden (die Zerstörung der Körper). Der Schöpfer ersehnt Gutherzigkeit, d.h. uns zur Gleichheit mit Ihm zu bringen. Lesen Sie den Artikel von Baal HaSulam Das Wesen der Religion und ihr Ziel“, der erklärt, dass unsere Entwicklung zielgerichtet ist und der Schöpfer nicht mittelfristige Zustände in Betracht zieht, sondern nur den endgültigen Zustand! Und ich trauere nicht um Rabash – ich bin immer bei ihm! Das ist nicht etwas, das in der Vergangenheit geschah, sondern jetzt und ich bin dem Schöpfer für solch einen Lehrer und Mittelsmann zwischen mir und dem Schöpfer dankbar.

Kabbala Akademie Grundkurs

Sinn des Lebens, Teil 8


Damit sich der Sinn des Lebens, den Menschen offenbart.

Frage: Ist es möglich, den Menschen den Schöpfer zu offenbaren, auch wenn sie nicht nach dem Sinn des Lebens suchen?

Antwort: Nein.

Frage: Es muss also eine Gruppe von Menschen, mit einem gemeinsamen Ziel geben? Wofür gibt es dann 8 Milliarden Menschen?

Antwort: Sie werden nach und nach das Gefühl bekommen, dass sie keinen Sinn im Leben haben und das sie etwas brauchen – vielleicht können sie noch nicht den Schöpfer erfassen. Sie werden verschiedene negative Eigenschaften, alle negativen Seiten ihres Lebens erfahren und offenbaren. Um diese loszuwerden, werden sie sich in Gruppen, die nach dem Schöpfer streben, zusammenfinden müssen. Dies wird nicht auf dieser Stufe, sondern auf einer Niedrigeren stattfinden.

Die Gruppe, welche sich auf die Suche nach dem Sinn des Lebens begeben hat ist nur klein. Die restlichen 8 Milliarden suchen aus unterschiedlichen Gründen nach dem Schöpfer. Zum Beispiel wenn sie für Kinder, Familie und so weiter sorgen müssen. Sie werden keine Frage über den Sinn der Existenz stellen.

Sie werden ihre Bestrebungen durch kleine Ziele ausrichten, da sie mit ihren egoistischen Wünschen in unsere Wünsche eindringen werden. Wir werden ihre Wünsche mit unserer Absicht zum Schöpfer erheben.

Es genügt, wenn sie wissen, dass es ein Ziel gibt. Sie müssen sich langsam daran gewöhnen und ihre Wünsche angleichen. Das ist ausreichend, damit sich dieses Ziel in den Massen manifestieren kann. Sie brauchen ihre Absichten nicht zum Altruismus erheben, wir geben ihnen unsere Absichten und sie werden uns ihre Verlangen geben.

Aus der TV-Sendung „ Grundlagen der Kabbala“, 14.01.2019

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Sinn des Lebens Teil 6.


Patent für den endlosen Genuss

Frage: Wird im materiellen Leben die Erfüllung unserer Wünsche in der Konfrontation mit dem Verschwinden des Genusses empfunden? Wenn ich zum Beispiel durstig bin, trinke ich einige Schluck Wasser und empfinde dabei Genuss, dann verschwindet er. Gibt es in der Kabbala ein Patent für den endlosen Genuss?

Antwort: Die Kabbala hat in der Tat ein Mittel das uns ermöglicht, kontinuierlich und immer mehr zu genießen.

Die Genüsse in dieser Welt werden durch unsere Verlangen auf unbelebter, pflanzlicher und tierischer Stufe neutralisiert. Es verschwindet sowohl das Verlangen als auch der Genuss – ich fühle mich doppelt leer, d.h. ich bringe mich fast um.

Nach der Kabbala muss ich den Genuss auf eine Art und Weise erhalten, dass mein Verlangen nicht ausgelöscht wird. Erst dann werde ich diesen Genuss als unendlich empfinden. Je mehr ich Genuss und Verlangen haben werde, werde ich noch mehr Genuss und Verlangen erhalten – ich werde eine stetig sich steigernde Erfüllung empfinden. Aus diesem Grund wird die Kabbala als die Wissenschaft des Empfangens bezeichnet.

Frage: Muss es also eine Art Schirm, einen Widerstand erzeugen, der das Vergnügen, das Verlangen nicht auslöscht? Was ist das?

Antwort: Es ist ein Aufstieg über unsere egoistischen Verlangen. Das heißt, dass ich mich von diesem Verlangen loslöse, es unabhängig von meinen Gefühlen für Seine Absicht benutze, um es mit Genuss zu füllen. Ich brauche den Genuss nicht für mich selbst zu empfinden, sondern dafür, dass Andere und der Schöpfer Freude daran haben.

Frage: Kann ich durch diesen Widerstand zu einem anderen Mensch werden?

Antwort: Ja, denn wenn ich das für einen anderen Menschen mache, dann isoliere ich mich. Durch diesen Menschen trenne ich mein Verlangen von der Erfüllung ab, da ich es seinetwegen mache. Dann verschwindet mein Verlangen, der Genuss wird dabei nicht neutralisiert, da sich der Genuss auf den Nächsten bezieht. In diesem Zustand kann ich den Genuss unendlich empfinden.

Frage: Dies ergibt ein Modell: Ich, ein Anderer und der Genuss. Reicht dabei ein Mensch aus, oder muss es eine Gruppe von Menschen, oder sogar die ganze Menschheit sein?

Antwort: Das spielt keine Rolle. Das Wichtigste ist, dass sich der Genuss außerhalb von mir befindet, dann kann ich ihn tatsächlich ständig und zunehmend erleben.

Frage: Was hat das mit dem Schöpfer zu tun? Wo ist hier der Schöpfer?

Antwort: Der Schöpfer ist die Ursache für all das. Er lehrt uns mit seinen immerwährenden positiven und negativen Einflüssen wie wir ein Werkzeug bauen können, um den kontinuierlich zunehmenden Genuss zu erhalten.

Frage: Warum heißt es nicht „Ich, der Schöpfer und der Genuss“, sondern „Ich, der Nächste und der Genuss“?

Antwort: Es spielt keine Rolle, ob es der Schöpfer oder ein anderer Mensch ist. Es ist so, dass der Schöpfer als eine dritte Person handelt, die absolut alle ersetzt. Indem man sich daraufhin ausrichtet, die Anderen zu füllen, um so den Schöpfer zu erfüllen, löst man sich von sich selbst vollständig los.

Frage: Wenn ich jetzt Genuss empfinden möchte, muss ich mich dann nach einem, mir unbekannten Menschen umschauen, um ihm etwas Gutes zu tun?

Antwort: Nein, so funktioniert das nicht. Auf diese Weise beginnt man diesen Menschen als sich selbst zu betrachten, dadurch wird er dir sehr nah. Hier besteht die Gefahr, dass man diesen Anderen rein egoistisch erfüllt.

Bemerkung: Wenn es zum Beispiel mein Kind ist, dann kann ich es verstehen.

Antwort: Auch wenn es sich nicht um dein Kind, sondern um einen Fremden handelt. Deshalb muss alles durch den Zehner fließen, durch die Gruppe, hin zum Schöpfer. Es muss auf eine sehr ernsthafte Stufe erhoben werden.

Frage: Wie zeigt sich hier der Schöpfer? Äußert Er sich wie der Treibstoff, der mir die Möglichkeit gibt etwas zu machen?

Antwort: Der Schöpfer zeigt sich als Ziel, als die Adresse, an die sich mein Handeln richtet. Ich mache es für ihn. Durch die Gruppe hin zum Schöpfer, dann erhalte ich die klare Absicht zu Geben.

Frage: Woher weiß ich, was der Schöpfer braucht?

Antwort: Das ist unwichtig. Wenn ich auf diese Weise meine Handlungen aufbaue, löse ich mich von meinem Egoismus. Den Schöpfer gibt es nicht. Ich brauche dieses Konstrukt, um aus mir herauszukommen, um den absoluten und konstanten Genuss zu erreichen.

Frage: Was muss ich für andere tun? Muss ich ihnen etwas geben?

Antwort: Du wirst das Bewusstsein erlangen, zu merken was ihnen fehlt und wirst die Möglichkeiten sehen, sie durch dich zu erfüllen – sie so zu behandeln, dass das höhere Licht durch dich hindurchfließt und sie erfüllt.

Bemerkung: Hier läuft man Gefahr, sich in einer Illusion zu verfangen.

Antwort: Du kannst dich nicht in einer Illusion wiederfinden, da es von deinem Ego losgelöst ist. Der Egoismus kann hier nicht mit dir spielen. Das ist sehr real, sogar so real, dass Jahre vergehen, bis wir zu diesem Zustand kommen.

Frage: Woher weiß ich, was die anderen brauchen? Angenommen, ich habe ein paar Freunde, muss ich versuchen, etwas für sie zu tun, wenn sie mich darum bitten?

Antwort: Sie brauchen dasselbe wie du, absolut dasselbe.

Bemerkung: Sagen wir, ich muss den Sinn des Lebens finden.

Antwort: Sie möchten das Gleiche, denn sie sind mit dir in derselben Gruppe.

Frage: Wenn ich ihnen helfe, den Sinn des Lebens zu finden, den Schöpfer zu offenbaren, ich mich darum kümmere, dass sie es verstehen können, gebe ich ihnen dann?

Antwort: Ja, ihr helft euch gegenseitig. Diese gemeinsame Arbeit führt euch zu einem gemeinsamen Verlangen, zu einer gemeinsamen Absicht. Ihr werdet euch als so verbunden ansehen, dass ihr nicht mehr fühlt, wo der eine und der andere ist.

Durch eure gemeinsamen Verlangen und Absichten, offenbart ihr, durch die Gruppe, den Plan des Schöpfers.

Fortsetzung folgt…

Aus der TV-Sendung „Grundlagen der Kabbala“ von 14.01.2019

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Leben und Tod, Teil 4


Angst vor dem Tod und anderen psychologischen Verwandlungen

 Frage: In unserer Welt lebt jemand und jemand stirbt. Warum findet dieser Prozess statt?

Antwort: In unserer Welt geschieht alles in Übereinstimmung zur Höheren Welt. Wenn in der spirituellen Welt Wünsche und Absichten zusammenkommen und in ihnen die Eigenschaft des Gebens entsteht, wird dies Leben genannt.

Wenn diese Wünsche zersplittern, sich nicht miteinander verbinden können um die Eigenschaft des Gebens und der Liebe zu erlangen, wird diese Trennung als Tod bezeichnet.

Frage: Gibt es in der Kabbala besondere Bestattungsrituale?

Antwort: Nein. Absolut nicht!  Die Kabbala hat nichts mit unseren Körper zu tun. Sie ist der Meinung, dass der Körper nur ein Tier ist und spricht deshalb nicht über ihn.

Frage: Warum gibt es die Angst vor dem Tod?

Antwort: Die Angst vor dem Tod existiert, da der Mensch nicht weiß, was danach kommt. Der Mensch glaubt, dass er weiter existieren wird.

Frage: Ich möchte die Frage klären: Warum lässt uns der Schöpfer den Tod fürchten? Können sie sich eine Realität vorstellen, in welcher der Mensch keine Angst vor dem Tod hat….

Antwort: Gott bewahre. Dann hätte er nie Ergebnisse in seinem Leben erzielt, er hätte einfach nur existiert. Seit unserer Jugend treibt uns die Angst vor dem Tod dazu an, den Sinn des Lebens zu begreifen: etwas zu erreichen, vorwärts zu kommen und zu enthüllen.

Frage: Was können Sie über den klinischen Tod sagen? Viele Menschen, die einen solchen erlebt haben, hatten die gleichen Erfahrungen: Sie sehen Licht, einen Tunnel und fühlen sich außerhalb ihres Körpers.

Antwort: Ich habe das auch erlebt und es selbst gespürt. Es gibt alle möglichen psychologischen Metamorphosen, die wir im Zustand des klinischen Todes erleben. Sie haben nichts mit spirituellen Zuständen zu tun.

Frage: Kann man sagen, dass der tragische Tod eine Strafe für bestimmte Sünden ist? Denkt die Kabbala so darüber?

Antwort: Nein. Wir können verschiedene Situationen und die Konsequenzen daraus, nicht unserem Verstand zuschreiben.

Ein Mensch sollte sich immer in einem Zustand des freien Willens, der Wahlfreiheit fühlen: warum existiere ich, wofür lebe ich, wie steige ich auf, um wirklich etwas Nützliches in meinem Leben zu tun.

Fortsetzung folgt….

Aus dem TV Programm „Grundlagen der Kabbala“ 14.01.2019

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