Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Was heißt es, sich unter den Einfluss einer höheren Macht zu stellen?

Frage: Es ist ein schmaler Grat zwischen den Gewohnheiten in unserer materiellen Welt, in der man einfach die Prioritäten ändert und dem Zustand, bei dem man seine Natur bewusst ändert und die ganze Welt und alle Menschen nicht mehr durch sein egoistisches Prisma, sondern durch altruistische Absicht betrachtet und so die spirituelle Welt begreift.

Der Mensch beginnt seine spirituelle Reise ohnehin mit dem egoistischen Verständnis des Schöpfers, wenn er Ihn für sich offenbaren will. Wird es für ihn zur Gewohnheit und zur zweiten Natur die Welt durch altruistische Absichten zu sehen?

Antwort: Ja, diese Gewohnheit wird seine zweite Natur, dementsprechend handelt er.

Frage: Er kann also nicht mehr zu seinem egoistischen Denken zurückkehren?

Antwort: Das kann ich nicht sagen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Es ist aber möglich, in einer Natur zu sein, dann zu einer anderen zu wechseln und manchmal in die erste Natur zurückzufallen.

Alles hängt davon ab, wie sehr er sich unter die höhere Macht begibt, die ihn hält, wie ein Magnet ein Stück Eisen. Das Eisen hängt durch die Kraft des Magneten in der Luft und wird von ihm gehalten. Auf dieselbe Weise kann der Mensch die höhere positive Kraft der Natur, die anti-egoistische Möglichkeiten hat, dazu bringen, ihn über der Erde, über seinen Egoismus halten.

Frage: Hat der Mensch, der die zweite Natur erhalten hat, wie der Schöpfer keinen Gedanken an sich selbst?

Antwort: In dem Maß, wie er diese Macht vom Schöpfer erhalten hat.

Frage: Was bedeutet es, dass der Schöpfer keinen Gedanken an sich selbst hat?

Antwort: Der Schöpfer hat eine Natur, die unserer egoistischen Natur völlig entgegengesetzt ist. Da es in Ihm kein Verlangen zu empfangen gibt, ist sein ganzes Wesen auf das Geben ausgerichtet. Das ist Seine Art zu arbeiten.

Aus dem Fernsehprogramm „Spirituelle Zustände“, 25.06.2021

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Um des Schöpfers willen

Frage: In der Kabbala gibt es ein Konzept namens Lishma oder um des Schöpfers willen. Wenn wir jedoch den Schöpfer als die Natur, den höheren Verstand, und nicht als irgendeine Person betrachten, dann ist es nicht klar, was „etwas um Seinetwillen zu tun“ bedeutet?

Antwort: In der Kabbala wird der Schöpfer als eine Eigenschaft, ein Gesetz, eine Kraft der Natur betrachtet, nicht als eine Person. Er ist kein personifiziertes Individuum, sondern eine Kraft wie die Schwerkraft oder elektrostatische Kräfte, die als Felder um uns herum wirken.

Die Weisheit der Kabbala besagt, dass es nur zwei Kräfte im Universum gibt: Eine davon ist die Kraft, die um ihrer selbst willen wirkt. In der Natur gibt es bekanntlich eine Anziehungs- und eine Abstoßungskraft. Dies ist jedoch nicht der springende Punkt. Der Punkt ist, warum ich anziehe und warum ich abstoße. Das heißt, es muss ein Gedanke, eine Absicht hinter dieser Kraft stehen.

Ich kann anziehen und ich kann ablehnen. Beides kann zu meinem eigenen Nutzen sein und zum Nutzen von jemandem außerhalb von mir, zum Nutzen von anderen. Die Handlung außerhalb von mir, wenn ich nicht mich selbst, sondern nur den Nutzen der anderen in Betracht ziehe, wird die Handlung von Lishma genannt (nicht um meiner selbst willen, um des Schöpfers willen).

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Aus KabTV „Spirituelle Zustände. Lishma (Um des Schöpfers willen)“

Man wird nicht durch gute Taten berühmt

Bemerkung: Ilja schreibt: „Ich habe Ihren Clip gesehen, in dem Sie sagen, wenn man jemandem helfen möchte, sollte man im Gegenzug kein freundliches Verhalten erwarten, kein Geschenk, keine Dankbarkeit, nicht einmal ein einfaches „Danke“ – nichts. Bezeichnen Sie das wirklich als echte Hilfe?

Es ist unmöglich etwas Gutes zu tun, ohne dafür wenigstens einen dankbaren Blick oder ein Lächeln zu erwarten. Lieber Michael Laitman, das ist Utopie! Stimmen Sie zu, dass es so etwas nicht geben kann!“

Antwort: Ich verstehe Sie, es ist wirklich sehr schwierig oder sogar unmöglich. Wenn Sie aber der Ansicht sind, dass Sie dabei eine positive Kraft, einen guten Zustand in die Welt setzen, dann steigt Ihr Selbstwertgefühl, die Größe Ihrer Tat.

Frage: Erhöht das nicht den Stolz? [Rest des Beitrags lesen →]

Über Lichtgeschwindigkeit

Frage: Wir lernen, dass alle unsere Verlangen durch das höhere Licht hervorgerufen und durch das Reschimo (Informationsaufzeichnung) übertragen werden.

In der Quantenphysik werden heute die sogenannten informationellen Wechselwirkungen ohne jedes Medium diskutiert. Einige dieser Einwirkungen werden sogar über die Lichtgeschwindigkeit hinaus, fast augenblicklich, übertragen. Kann man sagen, dass derselbe Mechanismus auch bei der Übertragung von Reschimo vorliegt?

Antwort: Das es Wechselwirkungen über der Lichtgeschwindigkeit gibt, kann man, denke ich, auch mit dem Verstand nachvollziehen. Wenn unser Universum, dieser riesige Raum, nicht sofort von seinen verschiedenen Punkten aus, miteinander interagieren könnte, dann würde dieses System nicht funktionieren. Es würde einfach nicht existieren. Es würde überall Chaos herrschen. [Rest des Beitrags lesen →]

Das Gebot: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“

Gemeint ist: man sollte keinen anderen Wegweiser haben, als den, der einem den Sinn des Lebens, den Zweck der Schöpfung zeigt. Das bedeutet, man sollte keine anderen Eigenschaft schätzen, nur die des Gebens und der Liebe. Sie sind die Symbole des Schöpfers, den man anbetet.

Was bedeutet „anbeten“? – Es als den höchsten Wert, die höchste Bedeutung zu betrachten!

Bemerkung: Das Leben ist so gestaltet, dass ich von tausenden Wünschen zerrissen werde, sowohl von meinen als auch von denen anderer.

Antwort: Deshalb wird von Ihnen gefordert, alle Ihre Wünsche und Handlungen, in welche Richtung sie auch gehen, an die Erlangung des Schöpfers zu binden. Er muss bei allem, was Sie tun, Ihr einziges Ziel sein!

Frage: Was muss man tun, um das zu schaffen?

Antwort: Zunächst einmal wünschen Sie sich das es geschieht. Dann überlegen Sie, wie Sie ihr Leben auf diese Weise gestalten können.

Irgendwann im Leben sollten Sie an den Punkt gelangen, an dem der Schöpfer als enger Partner, ihr Freund vor Ihnen steht. Sie müssen zu einem Kontakt der gegenseitigen Liebe und Verschmelzung mit Ihm kommen, dass es „niemanden außer Ihm“ geben wird. Er wird Ihre ganze Welt erfüllen, einschließlich ihrer Frau, Kinder, Ihres Chefs, usw..

Bemerkung: Dazu braucht man Zeit.

Antwort: Natürlich. Dafür ist das Leben gegeben!

Frage: Was gibt es also zu tun?

Antwort: Verwirklichen Sie das Gebot: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“.

Im Prinzip wird es in einer Gruppe durch das Studium der Kabbala umgesetzt. Im Grunde genommen ist die ganze Kabbala für die Verwirklichung dieses Gebotes gedacht.

Aus dem Fernsehprogramm „Die Kraft des Buches Zohar“ Nr.: 10

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Drei Teile der Gesellschaft in Bezug auf die spirituelle Arbeit

Wir sind in einer Gesellschaft, die aus vielen verschiedenen Menschen besteht. Was die spirituelle Arbeit betrifft, kann die Gesellschaft, wenn sie zur Verschmelzung mit dem Schöpfer kommen will, in drei Teile geteilt werden.

Ein Teil ist das Volk Israel („Yisra-El“), sie suchen direkt nach dem Schöpfer.

Der zweite Teil sind die „Ägypter“, d.h. eine Gesellschaft von Menschen, die sich überhaupt nicht um spirituelle Dinge kümmern. Sie tun natürlich das, was gut für sie ist. Vielleicht verstehen sie nicht, was ich tue, es ist nicht wichtig für sie. Die Hauptsache ist, dass es gut für sie ist.

Der dritte Teil ist „Erev rav“ („großer Haufen“), d.h. Menschen, die glauben, dass man die Gebote ohne Absicht erfüllen sollte.

Die Absicht schafft ein völlig anderes Bild. Der Mensch muss sich über sein Ego erheben, das höhere Licht anziehen und den Egoismus in Altruismus verwandeln.  Man muss absolut alles in sich ändern, beginnen den Schöpfer, die höhere Welt zu spüren.

Dies ist eine sehr harte spirituelle Arbeit. Es gibt Menschen, die der Meinung sind, dass es nicht gemacht werden sollte. Sie fielen einst von der Stufe der richtigen Absichten zum Wohle anderer und zum Wohle des Schöpfers in egoistische Absichten zum Wohle für sich selbst.

Aus der Fernsehsendung „ Spirituelle Zustände“, 22.04.2019

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Neues Leben 500 – Die Bibel als Grundlage des Lebens

Neues Leben 500 – Die Bibel als Fundament des Lebens
Dr. Michael Laitman im Gespräch mit Oren Levi und Tal Mandelbaum ben Moshe

Wir können das verborgene Geheimnis, das in der Bibel steckt, durch das Studium der Weisheit der Kabbala entdecken und tatsächlich erfahren. Die Bibel und alle heiligen Schriften wurden in der „Sprache der Zweige“ geschrieben. Um diese Schriften zu verstehen, ist es notwendig, zu den „Wurzeln“ aufzusteigen. Kabbalisten sind Menschen, für die der Text der Bibel in ihnen strömt, da sie eine einheitliche Verbindung mit ihm haben. Ein Kabbalist korrigiert seine Natur von einem Wunsch zu empfangen zu einem Wunsch zu geben und entdeckt dadurch, was wirklich in der Bibel geschrieben ist. Das Buch gehört tatsächlich uns, aber wir befinden uns im Exil vor ihm. Wenn Selbsthingabe und Liebe zwischen uns aufgebaut werden, werden wir seine Wahrheit entdecken.

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Aus KabTVs „New Life 500 – Die Bibel als Grundlage des Lebens“ vom 15.01.15

Worüber freut sich ein Kabbalist?

Frage: Wenn ein Kabbalist sieht, wie völlig unterschiedliche Menschen zusammenkommen und in Verbindung miteinander die Kraft offenbaren, die „Schöpfer“ genannt wird, bereitet ihm das Freude. Was wäre, wenn sich die Menschen zusammenschließen, ohne den Schöpfer zu offenbaren?

Antwort: Wenn sich Menschen nicht wegen der guten Absicht zusammenschließen, manifestiert sich dies als negative Einstellung gegenüber dem Schöpfer.

Aussage: Angenommen, sie vereinigen sich, um eine Symphonie zu hören oder ein Fußballspiel zu sehen.

Antwort: Solange sie nicht das Ziel haben, jemanden zu schaden, ist das auch in Ordnung. Wenn mein Lehrer und ich an einem Stadion vorbeifuhren, in dem ein Fußballspiel stattfand und wir den Lärm daraus hörten, sagte er immer: Dieser Ort sollte respektiert werden, denn das Spiel bringt den Menschen Freude.

Frage: Also wird jede Art der Zusammenkunft, welche die Menschen erfüllt, Freude genannt und ein Kabbalist freut sich über diese positive Emotionen?

Antwort: Ja. Wenn er durch seine Beteiligung solche Emotionen bei anderen auslöst, dann freut er sich natürlich über die eigenen positiven Ergebnisse.

Frage: RABASH schreibt, dass Freude immer hinzuzufügt werden kann. Es gibt keinen Zustand, bei dem ein Mensch sagt: „Das reicht mir“? Fehlt ihm ständig etwas?

Antwort: Ja, denn wir haben keine absolute Erfüllung, keine totale Freude. Im Prinzip würden wir einen solchen Zustand gerne erreichen, aber das ist utopisch.

Aus dem Fernsehprogramm, „Die spirituellen Zustände“, 03.04.2019

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Einander genießen

Frage: Der Mensch wurde mit dem Wunsch geschaffen, zu empfangen. Wie wird dieser Wunsch in ein Empfangen um des Gebens willen (in ein Geben an den Schöpfer) umgewandelt, damit ich Ihm ähnlich werde?

Antwort: Der Punkt ist, dass sich in mir eine besondere Abneigung gegen den bloßen Gebrauch meines Verlangens bildet. Ich weise diesen Wunsch zu genießen zurück, ich schiebe ihn von mir weg, ich will ihn einschränken. Diese Einschränkung soll so erfolgen, dass sie in einen Wunsch zu empfangen umgewandelt wird, aber bereits mit der Absicht, dem Schöpfer zu geben.

Nachdem ich die Einschränkung durchgeführt habe, fange ich an, den Schöpfer zu spüren, und nur in dem Maß, wie ich spüre, dass ich Ihn erfülle, erlaube ich mir, zu genießen. So entsteht das Gefühl des Schöpfers in meinem Genuss an Ihm. Man erhält ein doppeltes Geschenk von Ihm, der mich liebt. Deshalb heißt es, dass die Gerechten doppelt gewinnen.

Dieses Geschenk bewirkt, dass ich mich nicht doppelt, sondern milliardenfach mehr genieße, da ich darin die Haltung meines Geliebten spüre und gleichzeitig fühle, dass ich Ihm auch gebe und Ihm dadurch, dass ich von Ihm genieße, Freude bereite.

Der gegenseitige Kreislauf des gegenseitigen Genießens führt zu jener inneren Integration, die man Verschmelzung nennt. Dies ist der höchste Zustand der Schöpfung in Bezug auf den Schöpfer.

Aus dem Fernsehprogramm „Kabbala – Die Wissenschaft des Lebens“, 01.03.2018

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Eine egoistische Partnerschaft

Frage: Ich habe kürzlich einen Brief von einem Mann erhalten, der vor über 30 Jahren mit einem Freund ein Unternehmen gegründet hat. Er schreibt: „Als wir das Geschäft eröffneten, haben wir beschlossen, dass jeder den anderen ergänzt: mein Partner gibt Ideen, und ich setze sie um und löse alle Probleme. Wir teilen alles 50/50.

So haben wir über 10 Jahre gearbeitet, bis wir eine Menge Geld verdient hatten. Dann verlangte er 80% des Gesamterlöses und begründete alles damit, dass die Ideen von ihm stammten. An diesem Punkt bin ich ausgerastet und sagte, dass ich ihn all die Jahre hindurch unterstütze, ihn für die freien Tage bezahlte, wenn er nachdachte, ein Tief hatte, oder im Urlaub war, usw.

An diesem Tag wurde das Prinzip der Gleichheit verletzt und wir wurden zu Feinden. Einen Monat lang haben wir nicht miteinander gesprochen. Dann stellte sich heraus, dass er mich verklagt hatte. Einst waren wir die engsten Freunde, heute sind wir die größten Feinde“.

Wenn wir diese Situation durch das Prisma der Ganzheit der Natur betrachten – wie kann dann eine mögliche Einkommensverteilung aussehen und wie ist die Gleichheit zwischen diesen Partnern? Ist es richtig, dass sie anfangs alles geteilt haben? Schließlich hat dann einer von ihnen die Vereinbarung verletzt.

Antwort: Tatsache ist, dass ihre Partnerschaft rein egoistisch war, daher habe ich keine Ahnung, wie man dieses Problem lösen kann. Ich befasse mich nicht mit solchen Dingen.

Meine Aufgabe ist es, völlig andere Systeme zu erforschen. Es sind Systeme, die sich gegenseitig ergänzen und nach völlig anderen Prinzipien funktionieren, bei ihnen gewinnt man, indem man dem anderen etwas gibt.

Wenn sie die Absicht der Natur verstehen würden, dann würde jeder so viel nehmen, wie er zum normalen Leben braucht und er würde den ganzen Überfluss der Gesellschaft schenken. Dies würde den tatsächlichen Gewinn abschätzen. Das heißt, die Lösung liegt auf einer anderen Ebene.

Frage: Das Traurigste ist, dass der Erziehungsprozess dieser beiden Geschäftsleute Jahrzehnte andauern kann. Was sollten sie machen, bevor es zur Offenlegung ihrer Topgehälter kommt? Wie können sie den Gewinn teilen? Gibt es irgendwelche Hilfestellungen?

Antwort: Ich denke, es ist viel einfacher, als man denkt. Nehmen wir an, ihr Reichtum ist verschwunden und es bleibt nur noch das Existenzminimum übrig. Lassen sie nun ihre Beziehung zueinander aufbauen. Das war es.

Aus der Fernsehsendung „Kommunikationsfertigkeiten“, 28.08.2020.

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