Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Absicht'

Bemühungen, die nicht vergeblich sind

Wenn ein Mensch etwas Licht angezogen hat, aber nicht in der Lage ist, es dauerhaft zu behalten, da seine Wünsche noch nicht ausreichend korrigiert sind, um das Licht mit der Absicht des Gebens zu empfangen, dann muss dieses Licht von ihm verschwinden. Es stellt sich heraus, dass ein Mensch das Geben erreicht, aber jedes Mal wieder in die Vergangenheit zurückfällt. So wiederholt er immer wieder seine Versuche.

Hauptsache man lässt sich nicht entmutigen und setzt diese Arbeit fort. Ein Sprichwort erzählt von einem Mann, dem es erlaubt war, die königliche Schatzkammer zu betreten und dort mit einem kleinen Becher das Geld zu sammeln. Auf dem Weg nach draußen schlug ihm der Wächter den Becher aus der Hand, verschüttete das ganze Geld und er musste in die Schatzkammer zurückkehren.

Da weinte er und dachte, dass er sein Gefäß niemals füllen würde. Doch nach vielen solchen Versuchen wurde er schlauer und verstand den Plan des Königs. Schließlich konnte er auf diese Weise viele Lichtfunken aus einem verschlossenen Ort herausholen und diese dunkle Welt außerhalb der königlichen Schatzkammer erhellen!

Tropfen für Tropfen sammelt sich eine große Menge an. Am Ende bekam er das ganze verlorene Licht zurück. Schließlich hat er dank solcher Ein- und Ausgänge die Eigenschaft des Gebens erlangt.

Wenn er am Anfang nicht ein wenig Licht verloren hätte wäre er nicht in der Lage gewesen mit seinem winzigen Gefäß mehr zu bekommen. So steigen wir in Stufen nach oben. Wie kann ich die nächste Stufe erreichen? Nur dadurch, dass mein Gefäß, das ich um des Gebens willen gefüllt habe, wieder geleert wird. So werde ich, im Vergleich zur vorherigen Füllung, das doppelte Verlangen nach Füllung bekommen.

So stellt sich heraus, dass dieses Minus aus dem Gefühl des Verlustes und das vorherige Plus aus der Erfüllung, in mir den Wunsch unterstützen, die nächste Stufe zu erreichen. Darüber wird gesagt, dass „die Dunkelheit als Licht leuchten wird“. Ich erhielt eine Füllung von hundert Gramm, um des Gebens willen und nachdem ich diese Füllung verlor, begann ich dank des Verlustes, zweihundert Gramm zu begehren, so verdopple ich jedes Mal mein Verlangen und schreite voran.

Aus dem Unterricht, Pessach, 31.3.22

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Wie wendet man sich an den Schöpfer?

Frage: Ist es richtig, den Schöpfer um ein neues Herz zu bitten, das nicht für sich, sondern für seine Freunde bittet?

Antwort: Ja, aber man muss die Bedeutung eines neuen Herzen kennen. Man muss es spüren. Mechanische Worte im Gebet sind nur tödlich! Es ist besser, sie nicht auszusprechen. Man muss es fühlen! Fühlt alles, was ihr sagt, auf einer sinnlichen Ebene und benutzt nicht nur die Worte, die ihr in einem Buch gelesen habt.

Frage: Aber wir wissen nicht genau, was wir brauchen und worum wir bitten sollten. Sollte in diesem Fall die Bitte nur um Verbindung sein?

Antwort: Ja, in Ordnung, lasst es vorerst nur eine Bitte für die Verbindung sein. Ihr könnt darum bitten, dass der Schöpfer euch die elementarsten Bitten beibringt, damit Ihr versteht, wie Ihr Ihn ansprechen könnt.

Unterricht Nr. 7, Internationaler Kongresses „Über sich erheben“

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Der Krieg von Gog und Magog. Teil 6

Israel eine Chance geben, sich zu beweisen

Frage: Laut dem Buch Sohar werden alle Könige, die die Juden im Laufe der Geschichte verfolgten, wie Sennacherib, Nebukadnezar und andere, am Krieg von „Gog und Magog“ teilnehmen. Wie ist das richtig zu verstehen?

Antwort M. Laitman: Alle Ideologien, auch jene, die einst die Welt beherrschten und dann ihr Scheitern zeigten, werden sich immer wieder gegen Israel erheben, um Israel – der mittleren Linie, der Kraft der Verbindung, der Liebe, der Vereinigung und der Ausrichtung auf den Schöpfer – die Möglichkeit zu geben, sich zu zeigen.

Replik: Das Buch Sohar sagt, dass der Schöpfer in der Zukunft alle Könige, die Israel und Jerusalem unterdrückt haben, wieder auferstehen lassen wird: „Er wird ihnen Macht geben, und sie werden den Rest der Nationen sammeln und gegen Jerusalem kämpfen.  Und der Schöpfer wird sie in Zukunft in der Nähe von Jerusalem öffentlich belohnen, wie es heißt: „Es wird eine Niederlage sein, mit der der Schöpfer alle Völker schlagen wird, die gegen Jerusalem gekämpft haben.“

Antwort M. Laitman: Das Buch Sohar beschreibt alle spirituellen Handlungen allegorisch. Es ist klar, dass hier kein Bezug zur Realität, zu Körpern, Orten, Kriegen, Mächten impliziert ist. All dies wird zu 99 % nur in der spirituellen Welt gelöst.

Und in unserer Welt gibt es nur einen Schatten davon, eine kleine, unbedeutende Kopie, die für das Auge völlig unsichtbar ist. Es erscheint, sagen wir, in Form eines kleinen Konflikts zwischen Nationen, zwischen Ländern, damit sie diese Basis ein wenig offenlegen und dann auf einen gemeinsamen Nenner kommen.

Fortsetzung folgt…

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Aus der TV-Sendung „Spirituelle Zustände“, 30.04.2021

Der Krieg von Gog und Magog. Teil 5

Zwischen Esau und Ismael

Frage: Der Prophet Ezechiel sagt, dass der Krieg von „Gog und Magog“ zuerst zwischen den Söhnen von Esau und Ismael ausgetragen wird, und dann werden sie sich zusammenschließen und gegen Israel kämpfen. Was bedeutet das? 

Antwort M. Laitman: Esau und Ismael sind diejenigen, die sich entweder dem Islam oder dem Christentum anschließen. Und Israel steht in der Mitte, es hat keine andere Ideologie als die, dass jedes Verlangen, das in der Natur entsteht, denn die ganze Natur besteht aus Verlangen, nur auf das Geben und auf die Liebe, die Verbindung von allen mit allen, das heißt mit dem Schöpfer, gerichtet sein soll.

Die Mission Israels (Mittellinie) besteht darin, zu zeigen, dass alles in der Natur nur dann zum Gleichgewicht, zur Ruhe, zu einer gegenseitigen guten Wechselwirkung kommen kann, wenn wir uns, jeder und alle zusammen, auf den Schöpfer ausrichten, d.h. auf einen gemeinsamen Nenner, auf die gemeinsame Quelle, aus der wir stammen und zu der wir zurückkehren müssen.

Ismael ist die rechte Linie, Esau ist die linke Linie, und Israel muss sie zu einer mittleren Linie vereinen.

Fortsetzung folgt…

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Aus der TV-Sendung „Spirituelle Zustände“ vom 30.04.2021

Was sind Gedanken?

Gedanken sind die größte Kraft in der Natur. Sie wirken über Zeit und Raum.

Der Gedanke ist die höchste Kraft der menschlichen Natur. In kabbalistischen Texten heißt es; „Alles wird im Gedanken geklärt“.

Gedanken kommen aus dem Gedanken der Schöpfung, wo wir alle allgegenwärtig sind, und der Gedanke ist alles, was es in der Natur gibt.

Auch wir existieren in Gedanken. Wir spüren, dass wir Seh-, Hör-, Geruchs-, Geschmacks- und Tastsinne haben und dass wir in einem Universum mit Galaxien, Sternen, Planeten und so weiter leben.

Aber all das sind Gedanken.

Es gibt nichts anderes als den Gedanken. Es gibt keine Materie, nur Gedanken. Alles was wir kontrollieren können, sind unsere Gedanken, und nichts anderes. Die belebten, pflanzlichen und unbelebten Ebenen der Natur entziehen sich unserer Kontrolle.

Was bedeutet es, dass wir unsere Gedanken kontrollieren können? Das heißt, dass wir unsere Einstellung zur Natur durch den Einfluss anderer Menschen, durch alle möglichen Impulse, die wir von ihnen erhalten, verändern können. So erlangen wir das, was in der Weisheit der Kabbala „Korrektur“ genannt wird, d.h. einen Zustand des Gleichgewichts mit der Natur, der sich aus der Änderung der Gedankenrichtung ergibt – vom Eigennutzen zum Wohle der anderen und der Natur.

Basierend auf dem Video “ Den menschlichen Gedanken von einer höheren Ebene aus verstehen“ mit dem Kabbalisten Dr. Michael Laitman. Geschrieben/editiert von Studenten des Kabbalisten Dr. Michael Laitman

Innere Erfüllung und äußere Bedürfnisse

Wenn man sich mit der integralen Lernmethode beschäftigt, muss man verstehen, warum man es macht. Die wichtigste Aufgabe ist es, die Welt in einen integralen Zustand zu bringen, denn so erheben wir sie auf eine höhere Stufe, bringen sie zu einem höheren Ziel.

Das ist der entscheidende Unterschied zwischen unserer Gemeinschaft und anderen. Dieser Punkt ist der allererste und der allerletzte. Der Allererste, da wir damit unsere innere Vorbereitung beginnen und der Allerletzte, da wir ihn weitertragen und ihn bei unseren Zuhörern aufkeimen lassen wollen. Daher führen wir ständig Seminare, Workshops, Diskussionen und beantworten Fragen.

Es ist eine klare Ausrichtung die Lernenden zu einem Ganzen zusammenzuschweißen, denn so verbinden sie sich mit uns und sind im Gleichgewicht mit der gesamten globalen Natur. Das ist die wichtigste Aufgabe, die unsere Methode und das gewünschte Ergebnis bestimmt.

Durch die Teilnahme daran leiten die Menschen die höhere Energie durch sich und fühlen, wie sie erfüllt werden und davon leben.

Frage: In einem normalen Unternehmen ist die Motivation hauptsächlich finanzieller Natur. Ist sie hier spirituell?

Antwort: Hier kann es keine finanziellen Beweggründe geben. Ein Mensch muss so viel erhalten, dass er keine besonderen Bedürfnisse verspürt. Wenn er seinen Kopf und sein ganzes Leben einem spirituellen Ziel unterordnet, reicht das aus, um seine Familie mit einem normalen Lebensstandard zu versorgen.

Wenn er in einem guten Team arbeitet, seine Familie ihn nicht mit erhöhten Anforderungen unter Druck setzt, wird er vollkommen zufrieden sein und sich sogar glücklich fühlen. Die innere Erfüllung wird die äußeren Bedürfnisse auslöschen.

Aus der Fernsehsendung, „Durch die Zeit“.

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Segen

Als Segen bezeichnet man das höhere Licht, das einem Menschen als Antwort auf seine Bemühungen zuteil wird, es hält ihn fest und befähigt ihn zu spirituellen Handlungen. Deswegen müssen wir vor jeder Handlung zu einem Segen kommen.

Segen bedeutet, dass ich die Einschränkung, den Schirm und das reflektierte Licht erreicht habe und daher bereits das direkte Licht empfangen und im Umfang meines Segens damit arbeiten kann. Die Kraft des Gebens, die in meinem Wunsch zu genießen liegt, wird als Segen bezeichnet.

Deshalb muss man vor jeder Handlung zuerst den Segen erlangen: man dankt dem Schöpfer dafür, dass er mir die Möglichkeit gegeben hat, die Handlung mit der Absicht des Gebens auszuführen.

Aus einem Unterricht , 09.12.2021

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Unter dem Einfluss der Außenwelt

Frage: Meine Frage betrifft den Alltag. Wie vermeide ich die Aufmerksamkeit von Menschen, die ich in meiner Umgebung nicht sehen möchte, da sie einen destruktiven Einflusses auf mich haben könnten? Wie schaffe ich es, sie nicht zu verletzen, um Konflikte zu vermeiden? Warum schickt der Schöpfer sie mir auf meinem Lebensweg?

Antwort: Es geht darum, dass es sich nicht um äußere Personen handelt, sondern dass sie in uns existieren. Man muss seine inneren Gefühle und Eigenschaften ordnen und dann sieht man, wie sie nicht mehr auf uns einwirken.

All dies wird in uns durch dasselbe Höhere Licht, das absolut den ganzen Raum ausfüllt, ausgelöst, damit wir alles Negative ins Positive verwandeln können. Diese Menschen rufen in uns eine zusätzliche, kritische Analyse hervor, man muss sie anhören und Ihre Meinung stärken.

Dann wird man sehen, dass es diese Menschen außerhalb nicht gibt. Sie sind in uns. Es sind äußere Erscheinungsformen unserer inneren persönlichen Zweifel und Widersprüche.

Gehen Sie frei mit ihnen um, nur mit der Absicht, die Wahrheit zu erlangen. Schlagen Sie sich nicht auf eine Seite, sondern analysieren Sie jeden Zustand. Wenn Sie das immer noch nicht machen können, dann machen Sie sich klar, dass Sie noch solche ungelöste Probleme haben, zumindest erkennen Sie sie schon. Bis dahin schreiben Sie das auf und vergessen sie für eine Weile.

Aus einem Gespräch der MAK-Videokonferenz

25.10.2021

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Wie entstand das Universum?

Alles begann mit dem Wunsch zu geben.

Der Wunsch zu geben ist die Grundlage der Schöpfung. In diesem Wunsch begann ein entgegengesetzter Wunsch zu erscheinen, der Wunsch zu empfangen, welcher der Anfang der Schöpfung ist.

Der Wunsch zu empfangen existiert, um dem Wunsch zu geben zu dienen. Wo ist dieser Wunsch zu geben? Warum spüren wir ihn nicht?

Wir können den Wunsch zu geben nicht einfach so entdecken. Aber wenn wir selbst einen Wunsch zu geben entwickeln, dann können wir diesen Wunsch entdecken, und seine Enthüllung wird „die Enthüllung des Schöpfers“ oder „die Enthüllung der höheren Kraft“ genannt. Das heißt, der Wunsch zu geben ist die ursprüngliche Kraft, die im Universum vorhanden ist, und der Wunsch zu empfangen, der unsere (die der Schöpfung) Substanz ist, ist die zweite Kraft.

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Ein Mahl der Dankbarkeit

Frage: Sie haben oft erzählt, wie Ihr Lehrer die Mahlzeiten gehalten hat: auf dem Speiseplan standen Zwiebeln, Olivenöl, Brot, Salz und Pfeffer. Wurde absichtlich eine so einfache Diät gewählt, damit das Essen die Absicht nicht beeinträchtigt? Oder gab es einen anderen Grund?

Antwort: Es war am Anfang meines spirituellen Weges. Als ich abends zum Unterricht kam ging ich in die Küche, um mir eine Tasse Kaffee zu machen, dort standen Plastikteller mit Brotresten und Reste von gehackten, gepfefferten und mit Olivenöl beträufelten Zwiebeln. Daneben standen immer ein paar leere Bierflaschen.

Es stellte sich heraus, dass die 5 oder 6 Schüler von Baal HaSulam (dem Vater meines Lehrers), alte Männer, die schon über 70 Jahre alt waren – sich jeden Abend zum Unterricht trafen und ihren Tag mit einem Mahl beendeten.

Ich glaube nicht, dass sie eine andere Art von Nahrung brauchten, das reichte ihnen am Abend. Dieses Mahl war ein Mahl der Dankbarkeit: Dank an den Schöpfer, Dank an die anderen dafür, dass sie sich zusammengefunden haben, dass sie gemeinsam studierten, dass sie dadurch die Schöpfung begreifen konnten. Mit dieser Danksagung an den Schöpfer beendeten sie ihren Tag.

Frage: Sind Sie nicht auch der Meinung, dass es bei einer ausgefeilten Kost, bei speziellen, sehr schmackhaften Gerichten, wahrscheinlich schwieriger wäre, die Absicht, für die man es tut, aufrechtzuerhalten? Wurden deshalb absichtlich so einfache Lebensmittel gewählt?

Antwort: Ich glaube nicht, dass es für sie schwer gewesen wäre. Das ist nicht der Grund. Sie veranstalteten so ein bescheidenes Mahl, da sie nichts mehr brauchten. Es handelte sich nicht um ein gewöhnliches Mittag- oder Abendessen. Bei dieser symbolischen Mahlzeit beendeten Freunde, die seit 50- 60 Jahren zusammen waren, gemeinsam an einem Tisch saßen, ihren Tag. Indem sie sich zusammenschlossen, betonten sie ihre spirituelle Erhabenheit.

Aus der Fernsehsendung „Spirituelle Zustände“, 09.07.2021

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