Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Seele'

Die Kunst zu siegen

Die Vorbereitungsphase zur Enthüllung der höheren Welt bedeutet die Erreichung der Eigenschaft des Gebens, weil das Licht sich um uns herum befindet, es zu empfangen jedoch allein von der Ähnlichkeit unseres Verlangens mit diesem Licht abhängt.

Die Vorbereitung ist ein vielseitiger Prozess, der einer richtigen Herangehensweise bedarf. Erstens muss man verstehen, dass man sich nur in der Gruppe vorbereiten kann. Denn alle Korrekturen laufen auf die Vereinigung von Seelen zu einer Gesamtseele hin.

In dem Artikel „Die Freiheit des Willens“ steht geschrieben, dass die Nächstenliebe ein allgemeines Prinzip, die Gesamtheit aller Korrekturen ist. Und dessen Umsetzung ist nur gemeinsam möglich.

Zweitens gehen wir davon aus, dass wir uns selbst korrigieren können. Es kommt ein Hindernis, und ich glaube, dass ich dieses aus eigener Kraft überwinden muss.
In Wirklichkeit besteht unsere Arbeit nicht darin, das Böse zu besiegen, sondern darin, mit dem Schöpfer zu verschmelzen. Nur dadurch wird das Böse besiegt werden.
Ich laufe nicht vor dem Bösen wie vor einem mächtigen Pharao weg, sondern benutze diesen Pharao als ein Mittel zur Verschmelzung mit dem Schöpfer.

Es steht geschrieben, dass gerade der Pharao die Söhne Israels dem Schöpfer näher gebracht hat. Der Pharao ist wie ein Verdienst für mich – ich habe seine Kraft zur Unterstützung verdient. Dank und mittels derer ich mit dem Schöpfer verschmelzen kann. Ohne sie wäre das nicht möglich.

Ich handle in einem System, in einem Feld von Kräften. Sie sind weder gut noch böse – die Frage ist, wie ich sie anwende, während ich mich zwischen ihnen befinde. Alles hängt von meinem Können ab, sie zum Vorankommen zu nutzen.
Somit kämpfe ich niemals selbst. Ich verfüge von Anfang an über keine andere „Waffe“ außer der Kraft der Analyse. Indem ich meine Kräfte richtig, nur für die Analyse, einsetze, kläre ich auch die Situation richtig und kann, indem ich die Kraft des Schöpfers nutze, den Sieg erringen.
Alle Situationen gehen vom Schöpfer aus. Um uns wie in einem Lernspiel zu „drillen“. Während ich es spiele, muss ich lediglich nach Mitteln suchen, die mich bestmöglich zum nächsten Schritt in Richtung Verschmelzung und Einheit, in Richtung Nächstenliebe bringen.

In diesem Fall erkenne ich, dass alle Kräfte dazu berufen sind, mir dabei zu dienen. Es gibt keine Fehler und keine Böswilligkeiten, es gibt nur Verdienste, nur Gutes. Ich rechtfertige alles und spüre, dass alles zu meiner Unterstützung geschieht.

Eine solche Einstellung muss ständig gehalten werden, dann entrollt sich der Weg wie ein roter Teppich vor mir.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 07.10.2010

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Die unversiegbare Quelle ist genau vor dir

Eine Frage, die ich erhielt: Wir sprechen von der allgemeinen Korrektur. Doch in der Gruppe gibt es Menschen mit einer großen Erfahrung, die die Kabbala bereits seit 10-15 Jahren studieren, und es gibt diejenigen, die erst jetzt kommen und zu einem Teil der Gruppe werden wollen.

Wie können sie diese riesige Lücke füllen, die durch jahrelanges Studium entstanden ist, um sich mit denjenigen, die bereits fortgeschritten sind, zu einer Gruppe zu verbinden?

Meine Antwort: Jeder Mensch, der in die Gruppe kommt, bekommt von ihr so viel, wie viel er in sie hinein investiert. Wenn hier Rabbi Schimon und seine Schüler, die die Endkorrektur erreicht haben, sitzen würden, könntest du auch von ihnen nur im Maße der von dir investierten Anstrengungen empfangen.

Das hängt nicht von der Größe der Freunde in der Gruppe, sondern von deiner Einstellung ab. Du kannst nicht von einer Quelle der unendlichen Höhe trinken, du bekommst von ihr entsprechend der genauen Übereinstimmung deiner Ähnlichkeit der Eigenschaften!

Die Unendlichkeit ist immer vor dir, doch wie viel bekommst du von ihr? Tröpfchenweise, durch eine winzige Öffnung. Warum? Weil du nicht in der Lage bist, eine größere Öffnung (Nekew) zu machen, dir fehlt das Verlangen (Nekewa) dazu.

Deshalb spielt es keine Rolle, auf welcher Stufe sich die Gruppe befindet. Werden Menschen etwa in 200 Jahren näher an das Ende der Korrektur sein, und wird derjenige, der dann in die Gruppe kommt, es leichter haben? – Nein, der Schöpfer, das höhere Lenkungssystem, kann auf kein einziges Gramm Anstrengung eines Menschen verzichten, denn diese Anstrengung wird ihm bei dem korrigierten Endverlangen fehlen, und es wird unvollendet bleiben.

Jeder Mensch muss alle Korrekturen durchlaufen. Wann genau er erwacht, hängt von der Korrekturabfolge der Seelen im Gesamtsystem ab. Doch alle machen die gleiche Arbeit durch.

Später, aus der Unendlichkeit, wirst du erkennen, wie vollkommen alle Zustände für jede Seele durchgeplant wurden – in völliger Gleichheit zwischen allen, unabhängig davon, welchem Teil der Gesamtseele von Adam sie angehören. Weil jede Seele die gesamte Seele von Adam erkennt.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Liebe zum Schöpfer und die Liebe zu den Geschöpfen“ vom 06.10.2010

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Wie man vor Liebe leuchtet

Frage: Ich verstehe, dass man seinen Egoismus hassen kann, doch woher entsteht in mir plötzlich die Liebe zum Nächsten?
Antwort: Die Liebe entsteht infolge der Korrektur, über den Schirmen. Doch nichts verschwindet, das Verlangen zu genießen wächst nur ständig, der Hass und die Entfernung von den Anderen vergrößern sich, und darüber entsteht die Liebe!
Wenn wir die Welt der Unendlichkeit erreichen, werden wir eine endlose Entfernung zwischen uns spüren, und darüber die vollkommene Verbindung. Deshalb wird diese von uns erschaffene Verbindung als „620″ Mal (Pi Tarach) größer als die ursprünglich existierende bezeichnet.
Es ist mit dem elektrischen Netz zu vergleichen – um Energie zu gewinnen, ist Widerstand notwendig. Du musst Kraft aufwenden, um diese Energie zu gewinnen – nur dann leistet sie die Arbeit und führt zu einem positiven Ergebnis.
Es ist Widerstand einerseits und irgendeine Handlung andererseits notwendig. Wenn du sie verbindest, kannst du die Arbeit verrichten, indem du eine Energiequelle erhältst – die Lampe beginnt, zu leuchten.

Sie leuchtet, weil es in ihrem Inneren eine Spirale mit Widerstand gibt, und je mehr Widerstand sie dem Licht leistet, desto stärker leuchtet sie!
Diese zwei Kräfte, die zusammenarbeiten, jedoch einander entgegengesetzt sind, erwärmen die Spirale, und sie beginnt, Licht auszustrahlen.
Alles beruht auf Widerstand, er muss bei allen Erscheinungen erhalten bleiben, danach messen wir die Leistung – das folgt aus dem primären Verlangen zu genießen, das gegenüber dem Licht steht.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Liebe zum Schöpfer und die Liebe zu den Geschöpfen“ vom 03.10.2010

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Jeder muss seine Seele entwickeln

Die Kabbala beschäftigt sich mit der Korrektur der Seele. Die Seele gibt es in jedem, aber sie ist verborgen.Wenn der Wunsch zur Enthüllung des Sinnes des Lebens im Menschen so sehr erwacht, dass er ihn dorthin bringt, wo Kabbala studiert wird, heisst es, dass die Seele sich zu offenbaren beginnt, und der Mensch das Bedürfnis nach dem Kabbalawissen hat.
Andernfalls wird er seine Seele nicht entwickeln, sie wird ein Punkt bleiben, und der Mensch wird somit den Druck der ihn vorantreibenden Kräfte auslösen, die man als Leiden empfindet.
Denn das Ziel unseres Lebens ist es, unsere Seele zu entdecken und weiterzuentwickeln, um mit ihr die Verbindung zum Schöpfer herzustellen. Daher ist es nicht wichtig, welche angeborene Eigenschaften der Mensch hat – die einen fühlen eine Neigung zu den exakten Wissenschaften, die anderen zu Kultur und Bildung, einer braucht die einfachste mechanische Arbeit, der andere irgendwelche Philosophien.
Es gibt faule, energische, schlaue Menschen. Es gibt aber keine Verbindung zwischen diesen ganzen Eigenschaften und der Entwicklung der Seele. Die Kabbala besagt: „Man lernt nicht mit dem Verstand.“
Ich selber schätze das Wissen und die wissenschaftliche Vorgangsweise, aber ich habe gesehen, wie das den Menschen verwirren kann. Daher gibt es keine Einschraenkungen – nur der Wille zählt!
Es zählt nur der Punkt im Herzen, der durch die Kraft des Lichts entwickelt wird und nichts mit den irdischen Eigenschaften des Mesnchen zu tun hat. Es gibt keine Verbindung zwischen den angeborenen Eigenschaften, Qualitäten, Gewohnheiten oder Bildung und dem Erfolg bei der Korrektur seiner Seele.
Natürlich, wird die ganze Arbeit vom Licht erledigt, aber von uns soll die Bitte darum stammen. In der Gruppe muss man dieses Ziel auch unaufhörlich erhöhen, die Einheit und die Verbindung, woraus das allgemeine Gefäß – die Absicht des Gebens entsteht, die den Aufstieg über die Selbstsucht unterstützt.
Dadurch helfen wir einander, vereinigen unsere Punkte im Herzen und schaffen unser Gefäß für das Erhalten des Reichtums. Und wenn unsere Einheit realisiert wird, dann wird darin sofort das Licht offenbart.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel aus dem Buch „Schamati“, 01.10.2010

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Die Korrekturordnung der Gesamtseele

Durch seine Einwirkung trennt das Licht die gebenden und die empfangenden Verlangen in uns voneinander ab, und wir fangen an, die Abstoßung zwischen ihnen wahrzunehmen.

Es stellt sich heraus, dass die gebenden Verlangen von einer anderen Wahrnehmung und Erfüllung als die empfangenden angezogen werden.

Jeder von uns hat beide Arten von Verlangen. Die Frage ist nur, welche von ihnen überwiegen. In den Seelen, die „Israel“ heißen, herrschen die gebenden, GE, über ACHaP, und in den Seelen der „Völker der Welt“ herrschen die empfangenden, ACHaP, über GE.

Die erste Seelenart befindet sich näher am Licht, das sie anleuchtet (O“M), deshalb beginnen sie als erste mit der Korrektur.

Solange „Israel“ noch nicht korrigiert sind, ist es unmöglich, sich an die Korrektur der „Völker der Welt“ zu machen. Zuerst korrigiert „Israel“ GE (die rechte Linie) in sich, schließt dann ACHaP (die linke Linie) an diese an und erschafft anschließend die mittlere Linie aus ihnen beiden, wodurch es die „Völker der Welt“ in sich korrigiert.

Dann kann es mit der Korrektur der allgemeinen Kategorie der „Völker der Welt“ fortfahren, denn seine korrigierten Kelim sind mit den nichtkorrigierten Kelim anderer Seelen, die darauf noch warten, verbunden.

Die Arbeit in zwei Linien mit den gebenden und empfangenden Kelim, die richtige Kombination zwischen ihnen erschafft die mittlere Linie. Das sind die Schritte unserer Korrektur in beiden Teilen der Gesamtseele.

Dabei werden die Hauptkorrekturen in ACHaP, in den empfangenden Kelim der „Völker der Welt“, vollzogen, und der Teil von GE, der von vornherein von Bina kommt, befindet sich nur in ACHaP um diese zu korrigieren.

Aus diesem Grund sind alle unsere Korrekturen, die der Korrektur der „Völker der Welt“ in der Gesamtseele vorausgehen, nur Vorbereitung.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 28.09.2010

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Die Verbindung zwischen den Herzen – ist die Verbindung zwischen Bina und Malchut

Eine Frage, die ich erhielt: Was bedeutet „die Verbindung zwischen den Herzen“, zwischen den Freunden in der Gruppe?

Meine Antwort: Es ist uns aus der Wissenschaft der Kabbala bekannt, dass das Zerbrechen für die Korrektur Malchut geschah.

Wenn Malchut keinen Wunsch des Gebens (Kelim Bina) hat, dann ist es unmöglich, sie zu korrigieren.

In der gegenseitigen Durchdringung Malchut und Bina, wird Malchut allmählich korrigiert, nur ihre Grundlage – „das Steinherz“ (Lew a-ewen) wird als letzte korrigiert.

Мalchut wird infolge des Einschlusses der Eigenschaften des Gebens, Bina, in die Eigenschaften des Erhaltens, Malchut korrigiert. In den Seelen geschieht die Korrektur infolge der gegenseitigen Durchdringung der Seelen in einander- bis zur vollständigen Vermischung aller Seelen und deren Korrektur (Israel – die Völker der Welt, in jedem Menschen).

Unsere Korrekturen können nur nach diesem Einschluss verwirklicht werden. Sich zu korrigieren – bedeutet, die gegenseitige Durchdringung aller übrigen Teilen der allgemeinen Seele.

Somit liegt die Grundlage der Korrektur – nur in der Korrektur der zerbrochenen Verbindung zwischen uns. Davon entspringt das ganze Statut der Gruppe, die Gesetze, die wir beachten sollen, wie uns die Kabbalisten aus ihrem Verständnis der höheren Welt beraten.

Das alles stammt aus der Korrektur von Kelim, die in einander aufgenommen sein sollen, was mittels den Bemühungen, sich zu verbinden, erreicht wird, wonach das Licht herangezogen wird, das die gegenseitige Durchdringung korrigiert.

Aus den Naturgesetzen des Zerbrechens, der Korrekturen, des vollkommenen Zustandes – entstehen alle Hinweise der Kabbalisten, die in ihren Büchern beschrieben sind.

Sie schreiben darüber: „Vereinigt euch, führt die Versammlungen der Freunden durch, erhebt dem Freund seine Stimmung“ – wir sollen aber verstehen, dass es aus der Notwendigkeit stammt, sich in einander einzureihen, um das umgebende Licht heranziehen zu können, das die Verbindung zwischen uns korrigieren kann.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 28.09.2010

Der Anfang einer neuen Stufe

Wir glauben, dass wir einen „Schatten“, Finsternis bekommen, doch das geschieht, weil das größere Licht kommt, und ich, da ich nicht bereit bin, es zu empfangen, es auf die richtige Weise wahrzunehmen, spüre die Finsternis, den Gegensatz zwischen uns.
Das heißt, dass unser Gefühl des Abstiegs die Enthüllung von neuen Verlangen (Kelim) ist, in denen ich im Moment noch empfinde, wie entgegengesetzt sie dem Licht, das auf mich einwirkt, sind.
Wenn ich soweit bin, enthüllt das größere Licht ein größeres Verlangen in mir, doch solange das Licht und das Verlangen einander in der Absicht entgegengesetzt sind (das Licht Geben und das Verlangen Empfangen ist), wird dieser Bruch zwischen ihnen von mir als Abstieg wahrgenommen.
Doch dieser Zustand muss geschätzt werden, denn im Grunde genommen ist das bereits die Kehrseite einer höheren Stufe. Alle unsere Empfindungen von Finsternis, Abstieg, Abstoßung kommen von einem neuen, stärkeren Licht, das größere Verlangen (Kelim) in uns enthüllt.
Ich befinde mich in einem grenzenlosen Verlangen (Kli), meine Seele ist grenzenlos. Denn außer mir gibt es keine Geschöpfe, alle anderen sind Teile meiner Seele. Das Licht wird allmählich stärker und enthüllt immer größere Schichten des Verlangens in mir.
Je stärker es scheint, desto größeres Verlangen enthüllt es. Wenn ein noch stärkeres Licht zu mir kommt, enthüllt es ein noch stärkeres Verlangen, das ihm entspricht.
Doch jedes Mal wird die Enthüllung eines neuen Verlangens von mir als Entfernung von der „Spiritualität“, der Lebenskraft, empfunden, da es der Eigenschaft des Lichts entgegengesetzt ist, und es geht mir schlecht.
Ich muss mich im Voraus auf einen solchen Zustand vorbereiten, damit ich, wenn er kommt, begreife, dass er mich zur Korrektur erweckt.
Wenn ich das Böse, den Abstieg in dem Bruch zwischen mir und dem Licht, nicht spüren würde, würde ich die Korrektur nicht beginnen können. Die Enthüllung des Bösen ist dafür bestimmt, mir den Anstoß zum Vorankommen zu geben.
Deshalb ist die Wahrnehmung des Schattens von unreinen Welten (Zel de-Tuma) notwendig, um den „heiligen Schatten“ (Zel de-Kdusha) zu erreichen. Solche Schatten müssen geschätzt werden.

Aus dem Unterricht nach dem Shamati-Artikel 243 vom 28.09.2010

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Und eine weise Frau kommt vom Schöpfer


Sohar, Abschnitt „WaJechi“, Punkt 401: … also ist der Schöpfer derjenige, der die Frau dem Mann gibt, und die Siwugim (Paarungen) kommen von Ihm. Darum steht geschrieben: „Und eine weise Frau kommt vom Schöpfer“.

Die gesamten Geschehnisse in allen Welten sollten nur in Bezug auf die Verbindung zwischen uns gedeutet werden, weil alle Welten nach dem Zerbrechen eines Verlangens, einer Seele in mehrere Teile, entstanden sind. Die Wissenschaft der Kabbala erklärt, wie das Zerbrechen in seine ganzheitliche Form zurückgebracht werden kann.

Die „Frau“, die „Ehefrau“ ist das Verlangen, das von dem „Mann“, dem „Ehemann“ korrigiert werden muss. Die „Frau“ ist das zerbrochene (egoistische) Verlangen, das zwischen mir und den Freunden in seiner unkorrigierten Form enthüllt wird.

Ich muss es korrigieren, das Licht in ihm enthüllen, die „Frau“ erfüllen. Ich bin das Verlangen, zu korrigieren, das Verlangen, die Kraft des Gebens, die Absicht, zu erlangen. Mit dessen Hilfe kann ich die Absicht „Frau“, d.h. „für sich selbst zu empfangen“, korrigieren.

Ich enthülle zerbrochene Verbindungen zwischen mir und den Freunden. Ich nehme sie als meinen unkorrigierten „weiblichen“ Teil wahr, diese Mängel enthülle ich als meine eigenen, denn „jeder urteilt nach sich selbst“, ich beabsichtige, sie zu korrigieren, forme aus ihnen eine „korrigierte Frau“ und erreiche in diesen korrigierten Verlangen die Verschmelzung mit dem Schöpfer, nach dem Gesetz „Mann und Frau und der Schöpfer zwischen ihnen“.

Der Ort des Zerbrechens wird durch den Schirm vervollständigt, und in diesem Verlangen mit dem Schirm vollziehe ich die Vereinigung (Siwug) mit dem Licht, wodurch ich das Licht in meinem Inneren enthülle. Das bedeutet, dass ich bereits über ein Maß der Verschmelzung verfüge.

Im inneren Licht, welches sich in einem korrigierten Verlangen befindet, vollzieht sich bereits die Enthüllung des Schöpfers in mir drinnen, in der Schöpfung. Das bedeutet die Umsetzung der Wissenschaft der Kabbala, die Enthüllung des Schöpfers den Geschöpfen.

Was bedeutet „der Schöpfer vollzieht die Siwugim“? – Er bereitet die Verlangen für den Menschen vor, um die Enthüllung des einfachen Lichts, welches die gesamte Schöpfung ausfüllt, zu erlangen.

Doch um das einfache Licht zu erlangen, müssen wir alle Arten von Verbindungen, die es in der Realität nur gibt, durchlaufen, verstehen und erkennen. Das ist vergleichbar damit, wie das einfache Weiß in unserer Welt alle Farben in sich einschließt.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 26.09.2010

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Gerichtstag

In wenigen Tagen kommt ein besonderer Tag, den wir Jom Kippur (Gerichtstag) nennen.

Aber wer weiß, in welchem inneren Zustand sich der Kabbalist an diesem Tag fühlen wird, und wann der Zustand, der Gerichtstag heißt, kommt. Innere Zustände kommen nicht nach dem Kalender.

Die Zustände eines Menschen können privat, persönlich oder gemeinsam, gemeinschaftlich sein. Das Volk führt auf einem gemeinsamen Niveau die Traditionen des Festtages aus.

Aber wenn eine Gruppe von Kabbalisten in ihrer Vereinigung den bestimmten inneren Zustand, den Festtag, erreicht, steht es mit dem allgemeinen Festtag des ganzen Volkes in keinerlei Verbindung.

Denn der innere Festtag kommt nach dem persönlichen Zustand und der allgemeine nach dem Kalender. Sowohl diese Traditionen und Bräuche als jeder andere besondere Tag haben ihre eigene höhere spirituelle Wurzel.

Der Kabbalist möchte auch die Traditionen seines Volkes ausführen und möchte den Brauch mit allen anderen einhalten, denn es steht geschrieben: „Der Schöpfer befindet sich unter seinem Volk.“ Aber er bleibt dabei in seinem persönlichen inneren Zustand.

Es gibt Menschen, die religiös sind, das heisst, sie führen religiöse Traditionen und Bräuche aus. Und es gibt auch Menschen, die diese inneren Handlungen in ihren Seelen ausführen, indem sie sich mit anderen Seelen in dem gemeinsamen System Adam haRishon verbinden.

Dadurch bereiten sie dem Schöpfer Genuss und können sich tatsächlich korrigieren. Und die Korrektur ist nur durch die Verbindung zwischen Menschen möglich, wie es geschrieben steht: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, ist das große Gesetz der Tora“.

Es kann dann geschehen, wenn alle Menschen auf der Welt den Schöpfer , jeder den eigenen Schöpfer, um „Vergebung“ bitten. Man muss ihnen nur klar machen, dass die Reue nur bezüglich der Liebe zum Nächsten geben kann, entweder bist du „dafür“ oder „dagegen“.

Und lasst uns bezüglich dieser Regel überprüfen, ob wir gesündigt haben oder nicht. Denn nur dieses Gesetz müssen wir erfüllen, wie es geschrieben steht: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, ist die wichtigste Regel der Tora“.

Wenn die ganze Menschheit sich virtuell versammelt hätte, um zu klären, was „Liebe zum Nächsten“ heisst, in welchem Maß der Schöpfer sie von uns fordert und inwiefern wir ihr entgegengesetzt sind, wäre das der wahre Gerichtstag (Jom Kippur), an dem wir zu Purim gelangen könnten (Jom Kippur auf Hebräisch Jom ha Ki-purim, Tag wie Purim), zur vollkommenen Korrektur.

Wenn die Menschen beten gehen, um Vergebung bitten, ist wichtig, um was wir weinen und bitten. Denn wir weinen und bitten schon sehr viele Jahre und das hilft uns nicht. Es scheint nicht, dass der Schöpfer uns in dieser Form hören kann.

Denn unsere Bitte ist dem echten Flehen entgegengesetzt. Wir bitten nicht um die Nächstenliebe, aber nur solche Bitte hört der Schöpfer. Wir haben uns dem mit unserem Rücken zugewendet, der uns retten kann und schreien in die entgegengesetzte Richtung. So sieht unser Gerichtstag aus…

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 14.09.2010

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Sich vor dem tosenden Ozean retten


Zu Jom Kipur lesen wir die Erzählung „Jona“. Über den Propheten Jona, den der Schöpfer beauftragt hat, in die Stadt Ninwe zu gehen, um deren Bewohner zu gute Taten zu erwecken.

Aber Jona hat sich entschieden, vor dem Schöpfer wegzulaufen, er suchte das Schiff auf, um wegzuschwimmen… Der Schöpfer aber hat den Sturm hervorgerufen, und als die Seeleute verstanden haben, dass der Jona daran schuld war, haben sie ihn in die Welt hinausgeworfen, in der der Wal Jona verschluckt hatte und ihn dann an die Küste … in die Stadt Ninwe gebracht hat. Jona kam in die Stadt ein und nach seinen Predigten verzichteten die Bewohner auf die Feindschaft, und erreichten die Nächstenliebe. So hat Jona notgedrungen die Verordnung des Schöpfers erfüllt.

Jona, der an Bord des Schiffes ging, ist eine Seele, die sich in den Körper des Menschen herabließ. Denn der Mensch in dieser Welt ist dem Schiff im tosenden Meer ähnlich.

Die Seele kommt in den Körper, um ihre Korrektur in Zusammenhang mit anderen Seelen zu erreichen. Gerade aufgrund des egoistischen Wunsches kann die Seele korrigiert werden – auch wenn sie dabei die Selbstsucht und die Trennung von den Anderen verwendet, entwickelt sie trotzdem aus „dem Punkt des Gebens“ die Größe und die Stufe des Schöpfers (die Eigenschaft des Gebens und der Liebe).

Dieser „Punkt des Gebens“ bindet an sich die immer größeren egoistischen Wünsche. Dabei werden solche Wünsche, die noch nicht für das Geben geeignet sind, nicht verwendet (die Beschränkung). Folglich verlegt man 125 Mal den ganzen Wunsch zu genießen, bis das Geben erreicht ist.

Der Schöpfer schickt „den Punkt des Gebens“, die Wurzel der Seele in diese Welt – den Propheten Jona, in die Wünsche der Menschen, aufs Schiff. Die Matrosen und der Kapitän sind die Engel, d.h. die Umgebung des Menschen, die Beauftragten des Schöpfers.

Jona soll seine Wünsche erwecken, um korrigiert zu werden, sich mit allen Seelen zu verbinden, die Stadt Ninwe zur Korrektur anzuregen, deren Übel ins Gute, in die gegenseitige Liebe umzuwandeln. Andersfalls fallen sie in die Selbstsucht und den Hass herab, die sie folglich zum Tod führen können.

Dazu müssen wir zur Hilfe das Licht heranziehen. Das heißt, zu bitten, bzw. über die Hilfe zu schreien. Und in jenem Maß, in dem wir schreien erhebt das Licht den Teil des Wunsches zu genießen, und schließt ihn an die Handlung des Gebens an.

So verlegen wir alle Wünsche aus unserer Welt (die Wünsche „für sich“), – in die zukünftige Welt (die Wünsche „für die anderen“). Dadurch gehen wir in die Welt des Schöpfers ein, zur Empfindung der Welt in der Eigenschaft des Gebens, die als die ewige und vollkommene Existenz empfunden wird.

Die Geschichte des Propheten Jona besagt, dass der Schöpfer uns zwingen wird, uns entweder auf dem guten Weg oder durch Leiden mit der Verbreitung der Kabbala zu beschäftigen, mit der Methode der Korrektur der ganzen Welt. Deshalb ist es gesagt: „So wähle das Leben“ – und darin ist das Wesen des Jom Kipur eingeschlossen.

Aus dem Unterricht nach gewählten Ausschnitten über Jom Kipur, 17.09.2010

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