Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Sind wir wirklich so verschieden?

Frage: Wie ist es möglich, die ganze Welt zu vereinen, wenn Nationen, Länder und Religionen in jeder Hinsicht so verschieden sind?

Meine Antwort: Das sind egoistische Unterschiede. Wenn wir uns spirituell vereinen, verschwinden sie, und wir werden wie ein Mann mit einem Herzen.

Die irdischen Unterschiede trennen uns überhaupt nicht voneinander. Der eine würzt sein Essen gerne mit Pfeffer, der andere nicht. Der eine hält auf diese Weise Zeremonien ab und ein anderer anders. Das macht uns überhaupt nicht verschieden. Im Gegenteil, genau da fangen wir an, einander zu respektieren.

Ungleich zu sein, hält uns nicht davon ab, spirituell zusammenzukommen. Im Gegenteil, indem wir uns über unseren egoistischen Unterschieden vereinen, machen wir sie noch stärker und diese ganze Kraft ist auf die spirituelle Einheit ausgerichtet.

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 15.03.2011

Unter Anästhesie

Frage: Die Menschheit kann die ökologischen Katastrophen nicht mit der Korrektur des Egoismus verbinden. Wie können wir den Menschen diese Verbindung erklären?

Meine Antwort: Wir müssen nach Wegen suchen, es zu tun und versuchen, Artikel zu schreiben und Erklärungen exakt während den Zeiten der Katastrophe zu formulieren, um die Essenz zu vermitteln: All dies geschieht, weil wir nicht korrigiert sind.

Die Außenwelt ist eine Form unseres inneren Zustands. Deshalb sprechen wir in Wirklichkeit über innere Katastrophen, die wir nur als äußerlich wahrnehmen. Alle Nationen sind Teile einer Seele, aber in unseren Empfindungen sind sie getrennte Teile, die einander fremd erscheinen.

Es scheint als hätte ich eine lokale Anästhesie erhalten und fühle nicht, wie mein Bein verbrennt oder wie mein Arm abgeschnitten wird. In diesem Augenblick klingt das komisch, aber das ist das, was geschieht.

Deshalb will ich, dass das Gefühl der Zusammengehörigkeit allmählich zu mir zurückkommt. Ich will die „äußerlichen“ Teile von mir fühlen. Ich hoffe, die Gelegenheit zu erhalten, meinen Zustand, meine Einstellung anderen gegenüber zu korrigieren.

Wenn die äußere Wirklichkeit wirklich ein Teil von mir wird, dann werde ich ein schreckliches Gefühl haben. Deshalb muss ich zusammen mit der Entdeckung der Krankheit die Medizin, die Gelegenheit erhalten, meinen Zustand zu verbessern. Deshalb fordere ich: die Medizin zusammen mit der Krankheit, die offenbart wird.

Dann werde ich fähig sein, die Fehler in mir selbst zu korrigieren, und infolgedessen werden sich die „äußeren“ Katastrophen beruhigen.

Das ist, was wir tun müssen: Bitte um innere Korrektur, welche die Korrektur erwecken wird, die außen erscheint. Dann werden wir alle Probleme in uns selbst sehen und werden sie in uns korrigieren. Diese Wünsche (Kelim) werden sich mit uns vereinigen, werden innerlich werden, und alle durch unseren inneren Mangel an Korrektur herbeigerufenen Naturkatastrophen werden aufhören.

Aus dem 4. Teil des täglichen Kabbalaunterrichts vom 13.03.2011

Die Welt im Innern versammeln

Frage: Als die Autoren des Sohars, Rabbi Shimon und seine Schüler, zusammen in der Höhle studierten und später, als es kleine Kabbalistische Gruppen gab, waren sich diese sehr wohl bewusst darüber, dass einer vom anderen in Gedanken, Verlangen und Absichten abhängt. Sie waren die einzigen in der Welt. Heutzutage studieren wir mit hunderten von Menschen, die wir an den Computerbildschirmen sehen und tausenden anderen, die wir nicht einmal kennen …

Meine Antwort: Ich nehme die ganze Welt als Teile meiner Seele wahr. Offenbar erkenne ich die Welt nicht auf diese Weise, jedoch sollte ich sie mir so vorstellen und sie dementsprechend behandeln. Und trotz der Tatsache, dass die Welt voller Konkurrenz, Gegner und so weiter ist, alles sind meine inneren Eigenschaften. Wenn diese verbessert wären, würde ich eine vollkommene Welt vor mir erkennen, die Welt der Unendlichkeit.

Folglich muss ich alles um mich herum, als mir zugeschickt behandeln, um meine Wahrnehmung der Wirklichkeit zu korrigieren und schliesslich mich selbst in dem vollkommenen Verlangen, gefüllt mit dem unendlichen Licht, wahrzunehmen. Um so zu verfahren, wurde mir eine Umgebung gegeben, eine relativ kleine Gruppe. Und selbst wenn sie einige Millionen Leute aus der ganzen Welt beinhalten sollte, muss ich mich immer noch darum bemühen, sie alle zu verspüren, denn sie sind mein Verlangen, die Teile meiner Seele, die zur Spiritualität erwachen.

Ich kann sie sammeln, im Innern zu einer einzigen Kraft vereinigen und mit ihrer Hilfe die anderen Teile meiner Seele korrigieren. Letzten Endes ist die ganze Welt meine einzige Seele. Auf diese Weise sollte ich die Wirklichkeit sehen.

Daher nehmen die Schüler von Rabbi Shimon, Studenten des Ari und wir, die Wirklichkeit auf eine ganz ähnliche Weise wahr. Die Welt ist immer noch die gleiche, wie auch die Haltung und die Gesinnung und die Methode. Es gibt Unterschiede, was die Technologie betrifft, eine weiter entwickelte Verbindung zwischen uns, und im globalen Annähern zu den Urquellen und dem Erwachen der Welt. Aber persönliche Anstrengung und die Gesinnung bleiben die gleiche.

Aus dem 1.Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes vom 08/03/2011, „Einführung in den Sohar“

Das Geheimnis der Geburt einer Seele

Kongress in Mezukej Dargot, Lektion 1

Frage: Welche Verbindung gibt es zwischen der Wurzel einer menschlichen Seele und ihrer Fähigkeit oder eben Unfähigkeit, sich mit anderen Seelen mittels seines Verlangens zur Einheit zu verbinden?

Meine Antwort: Jeder Mensch in der Welt hat eine Wurzel der Seele – den spirituellen Funken, den Punkt im Herzen. Dieser Punkt kann sich so entwickeln, dass der Mensch das Bedürfnis zum Höheren empfinden wird, welches sich außerhalb dieser Welt befindet, wonach er die Wissenschaft der Kabbala findet und in die Gruppe kommt.

Es gibt auch solche Menschen, in denen sich dieser Punkt noch nicht entwickelt hat, weshalb sie weiterhin ihr privates materielles Leben führen.

Aber selbst wenn im Menschen dieser innere Punkt „brennt“, und er sich leidenschaftlich wünscht, die Spiritualität, den Schöpfer, das Ziel und den Sinn seines Lebens zu begreifen, ist es dennoch nur ein Punkt und nichts mehr.

Was macht man dann? Man muss verstehen, dass die Seele sich aus jenen spirituellen Funken bildet, die der Mensch an den Punkt seiner Seele anbindet, aus den Funken der sieben Milliarden Menschen. Denn die Seele jedes einzelnen Menschen stellt eine Vereinigung dieser Punkte dar.

Wenn ich mich jetzt mit allen Menschen verbinde, die sich hier, auf diesem Kongress befinden, dann binde ich an mich diese 600 spirituelle Funken an, und erreiche folglich die Kraft der Vereinigung aller 600 Punkte.

Wie ist es möglich? Wie kann ich mich mit ihren Wünschen verbinden, um die Spiritualität zu erreichen? Nur mit der Hilfe „der Nächstenliebe“, um zum „Menschen mit einem Herzen“ zu werden, wie es im Artikel „Die Gabe der Tora“ geschrieben ist.

Wenn ich mich mit ihnen auf diese Weise verbinde, dann bildet sich zwischen uns eine Feld der Vereinigung – ein Verlangen, das aus vielen Funken besteht. Wir werden „wie ein Mensch“ – und können in diesem Verlangen das Spirituelle offenbaren.

Dieses Verlangen heißt Gefäß/Kli meiner Seele, da ich an mich all diese Punkte gebunden habe. Wenn ein anderer Mensch, einer dieser Punkte, welche ich an mich gebunden habe, an sich alle übrigen Menschen auch anbindet, dann werden sie zu „seiner Seele“. Das heißt sein Punkt ist ein Ausgangspunkt und er bindet an ihn die anderen Punkte an. Es ist seine Seele.

Jeder bindet an sich alle Punkte an. Und wenn er sie an sich nicht gebunden hat, dann hat er keine Seele, es gibt nur den Punkt – die Wurzel seiner Seele.

Entsprechend der Kraft der Vereinigung dieser Punkte in mir, ihrer Anzahl und der Kraft der Einheit zwischen ihnen, offenbare ich darin das Licht, das Leben und die Existenz. In der gegenseitigen Verbindung beginnen sie sich in Form eines Einheitssystems zu enthüllen, gleich dem lebendigen Körper mit dem Blut und der Lymphe, mit den neurologischen Impulsen, worin allerlei Prozesse geschehen. Ich beginne, dort das Leben zu empfinden.

Die Anbindung der Punkte an mich geschieht stufenartig. Indem ich mich mit ihnen verbinde, beginne ich, zu empfinden, wie sich in mir ein winziger Apparat – ein Embryo entwickelt. Dann wächst es auf, entwickelt sich im Laufe von neun Monaten. Ich fühle, wie ich daran immer mehr Punkte anbinde – und so wächst es die ganze Zeit weiter.

Darin geschehen schon verschiedene innere Handlungen, es entsteht ein Leben. Ich beginne, darin allerlei Prozesse zu spüren, bis es letztendlich geboren wird. Die Geburt bedeutet, das eigene Leben zu führen. Dann wird es von der Höheren Kraft abgerissen und beginnt selbständig zu leben. Es ist die Seele eben. So baut jeder von uns seine Seele auf.

Aus der 1. Lektion des Kongresses in Mezukej Dargot, 24.02.2011

Die Kette, durch die das Licht weitergegeben wird

Frage: Wird die Welt in der Lage sein ihre Botschaft, als nicht an die Religion gebunden zu akzeptieren, während ihre Gruppe sich in Israel befindet und religiösen Traditionen zu folgen scheint?

Meine Antwort: Wir versuchen die Kabbala über die ganze Welt in einer Form zu verbreiten, die für jedermann akzeptabel ist. Aber es ist unnötig und unmöglich die Tatsache zu verbergen, dass die Kabbala in der Nation Israel verwurzelt ist, welche sie durch die Geschichte begleitet hat und entlang der Kette von Kabbalisten weitergegeben wurde, die Teil dieser Nation waren.

Schliesslich ist Israel ein einzigartiges Volk. Seine Grundlage ist nicht Nationalität, wie es bei den anderen 70 Nationen der Welt der Fall ist, sondern eher eine Gruppe von Kabbalisten, die von Abraham gegründet wurde. Diese Gruppe von Kabbalisten wurde als das Volk von Isra El bezeichnet, was „direkt zum Schöpfer“ bedeutet (Yashar Kel), denn sein Ziel ist es dem Menschen den Schöpfer in dieser Welt zu offenbaren.

Wir haben diese Mission fortzuführen und „das Königtum von heiligen Priestern“ (Mamlechet Cohanim) zu werden, das heisst, der ganzen Welt die Methode der Korrektur zu bringen und das Licht zu allen Menschen zu leiten. Das ist dem Volk Israel bestimmt zu tun, so dass „jedermann der den Schöpfer kennt, vom Geringsten bis zum Grössten“, denn „Sein Tempel wird das Haus des Gebets für alle Nationen genannt werden.“

Daher denke ich nicht, das wir erfolgreich sein werden, wenn wir vollkommen losgelöst handeln und die Verbindungen mit unseren Wurzeln und unserer Geschichte abschneiden. Wir können uns nicht selbst von der Wurzel lösen, wir müssen mit ihr verbunden bleiben.

Ein Mensch, der fortschreitet, beginnt zu verstehen, was die Mission Israels ist und woher die Nation stammt. Er verändert seine Haltung zur Nation Israel als den Träger der Methode der Korrektur. Er betrachtet sie nicht länger als Nationalität, sondern als einzigartige Gruppe von Kabbalisten, geistigen Lehrern, die der Menschheit dienen und mithelfen müssen, die geistige Welt zu erreichen.

Die Haltung der Welt wird sich verändern. Heute haben wir bereits eine Menge Studenten in aller Welt, die mit Herz und Seele mit uns wirken und die verstehen dass von hier aus, dem Zentrum Israel, das Licht in die Welt scheint. Auf diese Weise verwirklicht sich die Methode der Korrektur.

Ein Mensch kann nicht Korrektur erlangen und dabei im Mangel des Verständnisses sein, wie und warum es sich so in der Geschichte vollzog.

Aus dem 4.Teil des Täglichen Kabbala Unterrichts vom 20/02/2011, „Einführung in das Buch Panim Meirot uMasbirot“

Sieben Milliarden schimmernde Funken

Frage: Können wir durch das Lesen des Buches Sohar eine gemeinsame, universelle Empfindung erlangen? Und wird diese Empfindung nicht die Einzigartigkeit jedes einzelnen Menschen annullieren?

Meine Antwort: Von welcher Einzigartigkeit kann momentan die Rede sein? Von welchem Menschen?.. Es geht um dein „Tier“, aus welchem wir einen Menschen erschaffen müssen.

Du hast einen „Esel“ (hebr. Esel/Hamor kommt von Material/Homer) und in ihm lediglich einen spirituellen Funken. Wir wollen dir helfen, diesen Funken aus dem „Esel“ herauszuholen und ihn mit allen anderen Funken, die über einer Herde von „Eseln“ schimmern, zu verbinden.

Stellt euch vor: sieben Milliarden „Esel“, und über jedem von ihnen schimmert sein Funke. Wir wollen alle diese Funken vereinen und aus ihnen einen Menschen, der dem Schöpfer ähnlich ist, erschaffen. Erst dann werden sie eine gemeinsame Empfindung erlangen – die Empfindung der Gesamtseele von Adam haRishon.

Auszug aus dem Unterricht über das Buch Sohar. Das Vorwort, 03.12.2010

Die umgedrehte Pyramide

Gerade die niedersten, äußersten Seelen, die „Sünder“, verfügen über das stärkste Verlangen. Wenn sie aufwachen und anfangen, nach dem Guten zu streben, wird sich die ganze Pyramide auf die Spitze stellen.

Sie können irgendwelche einfachen Hilfstätigkeiten ausführen, es werden jedoch keine mechanischen Handlungen sein, wenn sie selbstlos und vom ganzen Herzen vollbracht werden. Selbst wenn er nicht versteht, was zu tun ist, aber bereit ist, sich dir anzuschließen. Sobald er sich an dich angeheftet hat, beginnt er, alles zu bekommen, was es in dir gibt, und zu wachsen! Plötzlich enthüllen sich in seinem kleinen Verlangen riesige spirituelle Verlangen – die Seele enthüllt sich.

In der spirituellen Welt erhält jede, selbst die kleinste Zelle, wenn sie sich an den Körper angeschlossen hat, alles, was es im Körper gibt, und erlangt alle seine Verlangen, und sie weiß über alles, was dort geschieht, Bescheid.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Eine Dienerin, die zur Erbin ihrer Herrin wird“ , 12.12.2010

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Der Beginn einer neuen Koordinatenachse

Jeder Mensch in dieser Welt muss den Schöpfer in seinen Empfindungen enthüllen – ohne jegliche Zweifel, dass er Ihn fühlt und versteht.

Die Erkenntnis ist die tiefste und höchste Stufe unserer Wahrnehmung.

Alle meine Wahrnehmungsorgane – die Gefühle, der Verstand, die Vernunft und das Herz – müssen von einer bedingungslosen spirituellen Enthüllung erfüllt sein.

Es dürfen keine Zweifel, keine Widersprüche, keine früheren Fragen und Klärungen bleiben, ich komme zur völligen und vollkommenen Erfüllung und zum größtmöglichen Verständnis. Das gesamte vom Schöpfer erschaffene Verlangen zu genießen hat sich endgültig entwickelt und vollständig erfüllt.

Wenn der Mensch kein Bedürfnis nach einer solchen Enthüllung hat, kann er sein normales Leben weiterleben. Ich wünsche ihm von ganzem Herzen viel Erfolg. Doch wenn es ihm nicht reicht, wenn er wissen will, wofür er lebt, was der Sinn ist, muss er die Wurzel, die Quelle des Lebens enthüllen, und dafür braucht er die Wissenschaft der Kabbala.

Wenn er all diese Fragen nicht durch Religion, durch „spirituelle“ Praktiken, verschiedene Hobbys und Drogen gelöst bekommt, bleibt er leer und braucht die Enthüllung des Sinns des Lebens.

In der Natur gibt es sehr viele Erscheinungen, für deren Enthüllung ich zusätzliche Geräte brauche: Teleskope, Mikroskope. Doch es gibt auch etwas, was ich nicht in der Lage bin zu enthüllen, weil die Natur viel komplizierter ist als ich.

Und nicht weil sie in einem breiteren Bereich wirkt, wo irgendwelche Ortungsinstrumente helfen könnten. In der Natur gibt es Erscheinungen, an die ich niemals auch nur denken könnte, weil ich entsprechend den drei Achsen aufgebaut bin – so ist der innere Aufbau meines Gehirns.

Doch in mir erwacht ein Punkt, der sagt, dass alles, was ich weiß, nicht ausreicht! Und ich sehe, dass ich mich nicht mit Hilfe einer herkömmlichen Wissenschaft zufrieden geben kann. Dieser Punkt gehört einer anderen Dimension an.

Dort gibt es keine drei Koordinatenachsen, keine Zeit, keine Bewegung und keinen Ort – das ist etwas vollkommen Anderes. Und nicht einfach ein Raum mit einigen zusätzlichen Koordinatenachsen, der zusammengepresst oder ausgedehnt ist – das ist eine ganz andere Realität, ohne jegliche Verbindung mit der hier existierenden.

Und wenn ich diese höhere Realität erforschen kann, bin ich dann etwa kein Wissenschaftler? Natürlich, und was für einer!

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“ vom 28.11.2010

Ein Sohn der zukünftigen Welt

In dem Augenblick, in dem ich die Absicht „um des Gebens willen“, ohne jegliche Rückkehr an mich selbst, erlange, werde ich als ein „Sohn der zukünftigen Welt“ bezeichnet – ich trete in die höhere Welt, in die Empfindung mit der Absicht zu geben, dem Bestreben zu geben hinein.

Dann beginne ich, in meinem Geben an die Anderen (nur innerhalb des Verlangens, denn ich habe noch nichts, was ich geben könnte), in meiner Haltung ihnen gegenüber das Licht, welches mich erfüllt, das Licht Chassadim, wahrzunehmen. Diese Erfüllung ermöglicht es mir, mich von meinem egoistischen Verlangen zu lösen.

Es verschwindet nicht, doch ich löse mich davon, erhebe mich darüber, nicht dieses Verlangen, sondern die Verlangen der Anderen gewinnen an Wert für mich – genauso wie das Verlangen des Neugeborenen für eine Mutter am Wichtigsten ist und sie sich vollkommen der Fürsorge für das Kind widmet. Doch ihr wird das von Natur aus gegeben, und wir erreichen eine solche Haltung den Anderen gegenüber mit Hilfe des höheren Lichts.

Auf diese Weise enthülle ich die höhere Welt. Und weil ich mich von mir selbst abschalte und in den Verlangen von den Anderen, ohne jegliche Verbindung zu mir selbst lebe, erreiche ich einen Zustand, der „Freiheit vom Todesengel“ genannt wird, wenn mein Verlangen, in dem ich früher mein Leben wahrgenommen habe, nicht mehr als die mich belebende Quelle in mir empfunden wird. Es belebt mich nicht. Ich nehme das Leben in der Erfüllung von fremden Verlangen/Kelim wahr, denn sie sind zu meinen geworden.

Die Freiheit vom Todesengel bedeutet, dass mein Verlangen, selbst auf der untersten primären Stufe, die mir als mein Körper vorkommt, aufhören kann zu leben, selbst jenes minimale, es belebende Leuchten „Kista de Chajuta“ zu empfangen, und ich fühle nicht, dass ich dadurch etwas verliere. Ich identifiziere mich nicht mehr damit. Denn ich habe ein anderes Kli, genannt „Seele“, erlangt.

Diese fremden Verlangen, die ich als meine wahrnehme, werden als Gefäß/ Kli meiner Seele bezeichnet. Und die Erfüllung in diesen Verlangen ist die Erfüllung mit dem Licht NaRaNCHaY, dem Licht meiner Seele. Dort treffe ich mich mit der höheren Kraft, mit der Wurzel von allem – und das bedeutet, dass ich die Verschmelzung mit dem Schöpfer erreiche.

Dann begreife ich, dass jene kleine Empfindung in meinem egoistischen Verlangen, mit der ich meinen Weg begonnen habe, lediglich eine Illusion war, in der ich leben und existieren musste, um in diese allumfassende gebende Realität hinauszugehen.

Und die frühere Realität war nur eingebildet, existierte lediglich in meiner Illusion wie in einem Traum. In Wirklichkeit gibt es sie nicht, denn das Verlangen zu genießen hat keinen Ort. Diese imaginäre, eingebildete Welt verschwindet wie ein Traum.

Auf diese Weise kommen wir einem anderen Verlangen näher. Und jedes Mal gewinnt der Mensch Erkenntnis innerhalb von fremden Kelim, die zu seinen eigenen werden. Und darum steht geschrieben: „Der Mensch lernt dort, wo sein Herz ist“ – an jenem Ort, in jenen Verlangen enthüllt er das ewige, vollkommene, höhere Leben.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 26.11.2010

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Auf der Suche nach der ewigen Seele

Eine Frage, die ich erhielt: Gibt es etwas Ewiges in uns?

Meine Antwort: Was den materiellen Körper betrifft, sind wir nur Tiere, wenn auch etwas höher entwickelt und mit Gefühlen und Verstand bedacht. Doch jeder tierische Körper ist sterblich.

Abgesehen von der zweiten Natur, dem Verlangen zu geben, das als spirituelle Welt, Seele, „göttlicher Teil von oben“ bezeichnet wird, gehört alles Andere zum Egoismus, zur tierischen Stufe, zur materiellen Welt.

Deshalb verbindet uns erst einmal noch nichts mit der Ewigkeit, außer einem einzigen Punkt, welcher der Unendlichkeit angehört und eine Umgebung für sich erschaffen muss, dank welcher er sich entwickeln wird.

Ich spreche nicht von der tierischen Seele, die den Körper belebt, von der „Vitalkraft“, die in allen Geschöpfen, den unbelebten, den pflanzlichen und den tierischen, vorhanden ist.

Doch außerdem gibt es im Menschen jenen wahren Punkt der Wurzel, den er auch entwickeln muss. Nach diesem Punkt wird er auch „Mensch“ genannt – Adam, dem Schöpfer ähnlich (dome), dessen Stufe er erreichen kann.

Abgesehen von diesem Punkt gibt es in einem gewöhnlichen Menschen nichts Spirituelles und Ewiges – wie der tierische Körper gelebt hat, so ist er auch gestorben. Nichts ist übriggeblieben!

Und was ist mit diesem Punkt, bleibt er uns wenigstens? – Ist er etwa im Körper gewesen? Er gehört nicht zum Körper, wir werden ihn nicht jemand Anderem mit irgendeinem Organ verpflanzen können…

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“ vom 24.11.2010