Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Seele'

Lebendige Kopie der Höheren Welt

Der Mensch muss die egoistische Natur unserer Welt verstehen und durch sie die folgende Welt erkennen, weil sich eben eine Sphäre innerhalb der anderen befindet. Wenn ich durch jeden beliebigen Gegenstand unserer Welt seine Wurzel in der Höheren Welt erkenne, dann kann ich auch unsere Welt auf dieselbe Weise (vgl. die Kraft von Bezalel ) aufbauen.

In Zukunft werden wir beide Welten gegenüberstellen müssen. Darin besteht das letzte Stadium unserer Korrekturarbeit, wenn unsere ganze Welt in Ähnlichkeit zur Höheren Welt umgewandelt wird.

Dann werden alle Gegenstände, Eigenschaften der Menschen und alles, was sie umgibt, untereinander gerade in solcher Form, in solcher Art verbunden sein. Und alle Handlungen und Beziehungen zwischen ihnen werden genauso aufgebaut sein, wie die folgende Sphäre –  die Höhere Welt .

Wenn ich etwas gebe, sage oder mit der unbelebten, pflanzlichen, tierischen oder menschlichen Natur in Interaktion trete, dann geschehen in der Außenwelt, in den äußerlichen spirituellen Eigenschaften vergleichbare Handlungen und Veränderungen.

Das heißt, wir müssen uns in völlige Ähnlichkeit mit dem Schöpfer bringen. Die äußere Welt und ihre Handlungen ist der Schöpfer, und wir sollen aus unserer Welt eine lebendige Kopie machen, in der alle unsere Eigenschaften, Verlangen und Handlungen der äußeren Welt entsprechen werden. Und so auch zwischen uns allen. Das ist eben die vollkommene Verschmelzung unserer Welt mit dem Schöpfer mittels der Korrektur der Menschen.

Dies ist ein unvermeidlicher Zustand, den die ganze Welt erlangen wird. Dann wird sich unsere Welt mit der Höheren Welt verbinden, und das gesamte System der Welten wird verschwinden, da es in die Welt der Unendlichkeit übergeht.

Natürlich könnte man argumentieren, dass die Menschen dabei vermeintlich zu Sklaven, Robotern des Schöpfers werden. Jedoch vollzieht sich ihre Korrektur zur Ähnlichkeit mit dem Schöpfer allmählich, je nach der inneren Arbeit, und deshalb gleichen sie sich Ihm infolge der willenstarken Bemühungen, nach dem Begreifen und der Verschmelzung an, weil sie diese höhere, vollkommene Bedingung der Existenz der Natur verstehen. [132875]

Auszug aus dem TV-Programm „Geheimnisse des ewigen Buches“, 13/11/13

Operation unter lokaler Narkose

Frage: Wie kann man dem  Zustand „Chafez Chessed“ näher kommen?

Antwort: Man kann nur mit Hilfe des Lichtes, das zur Quelle zurückführt, vorankommen, indem man alle Handlungen pedantisch erfüllt, die uns von Kabbalisten empfohlen werden. Hier wird eine sehr eifrige, einfache, konsequente Arbeit gefordert, die man erfüllen muss, während das Licht auf dich einwirkt und zum Ergebnis bringt.

Du erfüllst diese pedantische Arbeit über deinem Verlangen zu genießen, über deinem Körper  (Egoismus). Du „zerschneidest“ es, du spaltest es und setzt dieselben Handlungen hartnäckig fort. Jedes Mal ziehst du das neue Licht heran – so „häuft sich Groschen für Groschen das große Kapital an“.

Frage: Soll meine Handlungen eine bestimmte Forderung, ein Gebet begleiten?

Antwort: Deine Forderung soll lauten: “Ich will nichts fordern, außer das Geben zu erlangen”. Und dieses Gebet ist auch eine Folge des Einflusses vom umgebenden Licht. Wir müssen den Trennungsprozess von der Selbstsucht durchgehen, der sehr schmerzhaft ist. Um diesen Schmerz zu mildern, wird er in sehr kleine Schritte unterteilt, in dem Maße, in dem der Mensch die Leiden ertragen kann.

Um diesen Prozess zu beschleunigen, ist dir die Gruppe gegeben. Bemühe dich, mit ihr diesen Prozess der Loslösung von der Selbstsucht zu teilen. Dafür gibt es die wunderbare Möglichkeit mit Hilfe der Klipa (die Hilfe der egoistischen Kraft), diese Trennung durchzuziehen.

Wir bilden einen Körper, der in sehr viele  kleine Stückchen zerschnitten ist. Wenn du jetzt fühlen würdest, wie man dich in viele Teile zerschneidet, dann könntest du diese Empfindung niemals ertragen. Stelle dir vor, man würde von dir Stücke abschneiden. Es ist ganz unmöglich, das auszuhalten.

Damit du diesen Schmerz nicht empfindest, wird dir die Empfindung der Verbindung mit allen anderen Teichen entzogen. Nur auf diese Weise kannst du diese Handlungen ertragen. Klipa, die egoistische Schale, die uns voneinander trennt, hilft uns, leichter durch alle Zustände zu gehen. Das heißt beide Teile zusammen, sowohl die Klipa als auch das Geben, führen zum Ziel..

Klipa arbeitet mit unserer Negativform. Wäre sie nicht vorhanden, könnten wir nichts ertragen. Sie stört uns, den guten Zustand zu erreichen, der die Vereinigung in ein Ganzes, in die Einheit vorsieht. Aber andererseits  hilft sie uns, mit dem Übel zurechtzukommen, das auf Viele aufgeteilt ist. Ich fühle die Unglücke nicht, die mit anderen Menschen, in anderen Teilen der Welt geschehen. Wenn ich jetzt alle Leiden der Menschheit fühlen würde, dann könnte ich diese niemals ertragen. Deshalb wird gesagt, dass „die Schale (Klipa) die Frucht behütet“. [128975]

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 02/03/14

Wann kommt der Maschiach?

Frage: Wann kommt der Maschiach (Messias)?

Antwort: Baal Schem Tow schreibt in seinen Aufzeichnungen: Ich bin auf die höchsten Stufen der Erkenntnis hinaufgestiegen, bis die Prunkgemächer des Maschiach erreicht wurden, der dort Tora mit allen Gerechten studierte.

Ich fragte ihn: „Wann wirst du zu uns kommen?“ Er antwortete: „Du sollst wissen, es wird dann geschehen, wenn sich meine Lehre, die ich an dich übergeben habe, offenbaren und verbreiten wird, welche du studiert und begriffen hast. Alle werden die Einheit erreichen und hinaufsteigen, dann werden alle dunklen Verlangen verschwinden – es wird die Zeit der vollen Befreiung kommen“. [125606]

Existenz in zwei Welten

Die Seele ist das einzige Gefäß (Kli), in dem wir uns als ein vereintes Ganzes empfinden. In der spirituellen Welt fühlt sich niemand getrennt, weil wir alle die Einheit fühlen, als gemeinsamen Nenner unserer Verbindung. Auf diese Art und Weise verschmilzt unsere Individualität in der Einheit, jeder von uns findet sich in der Einheit wieder und das ist ein unbeschreibliches Gefühl. Es gibt keinen Grund, Angst davor zu haben, sich selbst zu verlieren, da wir eine ewige und perfekte Existenz erlangen, fernab des elenden, temporären vergeudeten Daseins. Aus der ewigen, glorreichen und unendlichen Welt sehen wir unseren Kokon und die Menschen, die immer noch in einem Traum leben. Wie Blinde versuchen sie, jedermann auszubeuten, was zu ihrem eigenen Nachteil ist, aber das verstehen sie nicht. Jeder einzelne versucht, die Decke über sich selbst zu ziehen und hofft dabei auf etwas Gutes. À la longue bringt ihn diese Einstellung aber nur zu weiteren, tieferen Leiden.

Aber wie bricht man erfolgreich aus diesem Kokon aus? Dies ist nur durch die Gruppe möglich. Inwiefern ist es möglich, darin zu handeln? Hierzu wird uns ein sehr interessanter Zustand gegeben, nämlich in Körpern zu verweilen. Demnach kann unser verinnerlichtes Gefühl in beiden stattfinden, dem Kokon, unserem egoistischen Körper und außerhalb des Kokons, außerhalb des Körpers, in einem altruistischen Zustand. Menschen, die bereits durch ihre Gefühle außerhalb des egoistischen Kokons existieren, können nach wie vor in der physischen Welt leben, weil unser Körper keine Verbindung zu der spirituellen Welt hat. Es ist nur ein physiologisches Wesen, eine imaginäre Komponente, die etwas Existentes portraitiert, aber in Wirklichkeit ist dieses Wesen imaginär und nicht existent. Physiker haben auch schon darüber gesprochen, nicht nur Kabbalisten; die Wissenschaften realisieren diese Tatsache allmählich.

Mit anderen Worten kann der Kabbalist in der höheren Welt in einer spirituellen Form und zeitgleich in der materiellen Welt in einem physischen Körper existieren. Er kann zu dem materiellen Abbild, das sich in dieser Welt zeigt, zurückkehren, um seine Eindrücke für uns zu hinterlassen, um uns seine Wahrnehmungen und Gefühle zu lehren. Er teilt mit uns die Erfahrungen seines Daseins in der höheren Welt. Er sagt uns, wie er in der Gruppe gearbeitet hat, um die Einheit zu erlangen, lehrt uns die Fundamente der Zustände innerhalb der Gruppe, um uns die Möglichkeit zu geben, mit ihrer Hilfe Stück für Stück den Aufstieg in die höhere Welt zu erlangen. Wir müssen die Anweisungen der Kabbalisten, ihren Ratschlag und ihre Instruktionen sehr ernst nehmen und ihnen folgen wie Bergführern, die uns den Weg zeigen. Wir können sie auch Revolutionäre oder Pioniere nennen und ihnen folgen. Ohne sie hätten wir keine Ahnung, wie wir uns innerhalb der Gruppen organisieren sollen, in unserer Welt. Sogar wenn die Gruppe gut organisiert ist, ist das noch lange nicht genug.

Darüber hinaus müssen wir ständig über die Höhere Welt lernen, um die Gesetze der wechselseitigen Kooperation des Gebens und der absoluten Liebe, die dort im Geben über dem Empfangen existiert, mit der permanenten Überwindung unseres bösen Triebes wahrzunehmen. Auf der anderen Seite müssen wir auch in die äußere Verbreitung involviert sein, um alle restlichen Teile der kollektiven Seele einzusammeln und die vollständige Anhaftung und Verbindung zu erlangen, bis wir ein identisches Ebenbild des Schöpfers sein werden. [123414]

Auszug aus der vierten Lektion des virtuellen Kongresses in Moskau „Verbindung ohne Einschränkungen“, 14/12/13

 

Die künftige Welt liegt nicht hinter dem Grabstein

Während die Menschheit Jahrhundertelang an ein Leben nach dem Tod glaubte,  wird die nächste Stufe mittlerweilen als die „zukünftige Welt“bezeichnet.

Insgesamt gibt es fünf Welten: Adam Kadmon, Azilut, Briya, Jezira und Assiya. Jede von ihnen teilt sich in fünf Parzufim und  jeder Parzuf in fünf Sefirot auf; zusammen bilden sie 125 Stufen, die auch „Welten“ heißen. Es handelt sich um einen gewissen „Ort“ in meinem empfangenden Verlangen, der im Spektrum meiner Eigenschaften gebildet wird.

Im Endeffekt bin ich „aufgebaut“, oder befinde mich im laufenden Zustand, empfinde, verstehe, nehme war und lebe nach den Bestimmungen, Werten, Ansichten und Methoden der Analyse, die der vorliegenden Stufe eigen sind. Sie ist jetzt meine Welt, „diese Welt“. Auf ihr befinden sich alle, sie beinhaltet sogar den größten Kabbalisten, da er hier auf dem unbelebten, pflanzlichen und tierischen Niveaus des Daseins anwesend ist.

Diese Situation ist mir von vornherein gegeben. Niemand fragte mich, ob ich hier geboren werden will.

Jedoch kann ich dem gegenwärtigen Zustand die nächste Stufe –“die zukünftige Welt“ hinzufügen. Darüber wird gesagt: „deine Welt wirst du zu Lebzeiten sehen“. Mit anderen Wörtern, muss ich sie jetzt empfinden, und nicht „postum“. Deshalb heißt eben die Wissenschaft der Kabbala „Die Offenbarung des Schöpfers dem Geschöpf in dieser Welt“. Ich kann den Schöpfer auf der Stufe „dieser Welt“ offenbaren, noch eine weitere Stufe der 125 Stufen enthüllen. So begreife ich Ihn im vollen Maß.

Somit wird „die zukünftige Welt“ erst dann offenbart, wenn ich aus den von mir vorbereiteten Einzelheiten die Ähnlichkeit zur Kraft des Geben bilde. Folglich werde ich in dieser Ähnlichkeit, im neuen, gebenden Verlangen die neuen Empfindungen, die neue Wahrnehmung erlangen. Es wird eben meine „zukünftige Welt“, eine der 125 Stufen sein. [122326]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Wissenschaft der Kabbala und ihr Wesen“, 05/12/13

Das Leben und der Tod mit den Augen eines Kabbalisten

Krasnojarsk: Die erste Lektion vor dem Kongress

Frage: Wir sind mit Ihnen die Menschen einer Generation. Wie kann man heute, wenn man die Offenbarung verschiedener Laster der heutigen Jugend beobachtet, die für uns einst ein Tabu waren, in sich dennoch die Kräfte finden, diese Menschen zu lieben? Angenommen ein Autofahrer überfährt ein Kind, so dass es in den Armen seiner Mutter stirbt. Wie kann man danach den Mörder lieben?

Meine Antwort: Es geht nicht darum, den Mörder zu lieben. Sie führen ein äußerstes Beispiel vor, aber ich werde versuchen, es zu erklären. Es ist notwendig, dass die Mutter bis zu dem Niveau hinaufsteigt, auf dem sie alles sehen wird, was in Wirklichkeit geschehen ist: dass nichts in unserer Welt durch den Menschen selbst realisiert wird, sondern entsprechend des Systems der Wechselwirkung aller Menschen erfolgt, sowie von der einzigen Höchsten Kraft initiiert wird, das uns zum Ziel führt.

Was bedeutet „ihr Kind“? Das gestorbene Kind ist ihr Kind auf dem tierischen Niveau, und auf dem folgenden, menschlichen Niveau ist es ein Teil des Systems, das zuerst erscheint (geboren wird) und dann verloren geht (stirbt). Wenn ich das ganze System offenbare, dann sehe ich darin keine Laster. Ich erkenne, dass alles nur eine einzige Kraft lenkt.

Aber in diesem Fall befinde ich mich nicht auf dem Niveau, auf dem sich die Mutter befindet, die, Gott behüte, sieht, wie ihr Kind getötet wird. Ich empfinde das alles anders. Ich bin schon keine Mutter mehr, und es gibt kein Kind. Wir alle sind verbunden, und ich verstehe schon, dass sowohl das Leben als auch der Tod von mir ganz anders wahrgenommen werden sollen. Das ist die ununterbrochene Veränderung der Zustände. Denn worin liegt eigentlich der Unterschied zwischen dem, was wir in unserem Körper empfinden und den Empfindungen außerhalb des Körpers? Das sind verschiedene Niveaus der Wahrnehmung. Wir studieren das alles in der Wahrnehmung der Realität.

Deshalb gibt es auf Ihre Frage, in der Art, wie Sie diese Frage gestellt haben, keine Antwort. Man kann der Mutter, die sich auf dem gewöhnlichen materiellen Niveau der Entwicklung befindet, nicht erklären, was mit ihrem Kind geschehen ist. Aber der Mensch, der die spirituelle Realität begreift, nimmt alles natürlich anders wahr.

Ich sah das an meinem Lehrer. Nach einigen Monaten, nachdem ich zu ihm gekommen bin, ist die Mutter eines seiner Schüler gestorben. Traditionell sollen die Verwandten des Verstorbenen nach seinem Tod eine Woche lang das Haus hüten, um die Trauer zu beachten. Ich bin zu ihnen gekommen, um mitzutrauern, und was sah ich da, keine Trauer?! Sie unterhielten sich miteinander, wie auch vorher, als ob es nichts passierte. Ich war geschüttelt. Damals hat es mich sehr gewundert.

Das heißt, ich habe verstanden, dass diese Menschen das Leben und den Tod ganz anders wahrnehmen. Das ist für sie nicht die Tragödie, kein Abgang aus dem Leben. Wenn du beginnst, das ganze Netz der Kräfte zu empfinden, dann wirst du erkennen, dass nichts verschwindet und niemand nirgendwohin weggeht, sondern nur aus deiner Wahrnehmung der Realität verschwindet. Aber bis heute ist es schwer, alles zu erklären. Man muss sich zur Offenbarung bewegen, dann wird beim Menschen die eigene Lösung aller Fragen erfolgen.

Auszug aus der ersten Lektion vor dem Kongress in Krasnojarsk, 13.06.2013

Aus dem Punkt hinauf zum Schöpfer

Wir existieren in „Malchut„, die in der Welt der Unendlichkeit geschaffen ist. Darin wird das System der Beziehungen zwischen allen ihren Verlangen (Teilen) aufgebaut. Somit gibt es sehr viele Wünsche, die sich untereinander anhand der Eigenschaft des Gebens verbinden. Infolge der Vereinigung aller Verlangen in ein spirituelles Gefäß wird die Vollkommenheit erlangt.

Wie verbindet die Eigenschaft des Gebens diese Wünsche miteinander? Wie funktioniert die Vereinigung? Wie erfolgen Handlungen und Wechselwirkungen in diesem System? Das alles studieren wir in der Wissenschaft der Kabbala.

Wenn die Erschaffung dieses Systems in seiner ganzen Vielfältigkeit vollendet wird, und es stellt einen einheitlichen Organismus dar, dann wird innerhalb dieses Systems ein Punkt erschaffen. Dieser Punkt ist der Anfang der zukünftigen Schöpfung.

Diese Schöpfung ist nun die Welt, die um uns existiert. Diese Schöpfung ist wie das Stromnetz ohne Strom, und darin gibt es nichts, was dem Menschen gleichen würde. Denn nur der Mensch hat die Freiheit der Wahl, und nur der Mensch kann etwas nach seinem Willen in diesem System verändern. Alle Elemente dieser Welt, unbelebte, pflanzliche und tierische Stufen, existieren ohne freien Willen.

Und dann entsteht der besondere Organismus, der Mensch, der sich selbständig entwickeln kann. Der unter der Einwirkung des Lichtes entstandene Punkt entwickelt sich automatisch bis er den Zustand erreicht, in dem er mit den fünf Welten umgeben wird.

Dann entsteht innerhalb dieses Kreises aus fünf Welten ein besonderes Geschöpf, das „Adam“ heißt. Es handelt sich dabei um ein besonderes System. Wir sollen uns in dieses System integrieren und uns mit seinem inneren Punkt identifizieren. Im Endeffekt soll dieser Punkt beginnen, sich mit jeder einzelnen Welt zu vereinigen, innerhalb welcher er sich befindet. Er befindet sich also innerhalb der konzentrieren Kreise, die verhüllt sind.

Diese konzentrierten Kreise stellen die spirituellen Welten dar. Der erste und der kleinste Kreis, den wir enthüllen, ist die Welt „Assija„. Dann folgen die Welten „Jezira„, „Brija„, „Azilut“ und „Adam Kadmon„. Nachdem die Enthüllung vollendet wird und alles in einem System vereint wird, wird das ganze neue System „die Welt der Unendlichkeit“ genannt.

Dieser Punkt ist der Anfang für jeden Einzelnen von uns. Hier, in diesem Punkt, existiert die ganze Menschheit. Im Endeffekt sollen wir alle dieses Schema (aus kreisförmigen Welten) enthüllen, es absorbieren und in Betrieb nehmen. Auf diese Weise erreichen wir die Stufe der Schöpfung und werden dem Schöpfer gleich.

Der Schöpfer hat die ganze Schöpfung infolge der Verringerung geschaffen, und wir sollen genau das Gegenteil machen: dieses Schema in uns offenbaren und mit ihm identisch werden, das heißt, dieses System anstelle des Schöpfers lenken. Darin besteht eben unsere Zukunft und unsere Vorbestimmung.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 02.10.2011

Zwei Geschöpfe im Menschen – der Mensch und die lebendige Seele

Aus dem Artikel vom Baal HaSulam „Freiheit des Willens“ (die Mitschrift)

Der irdische Staub. Am Anfang wurde der Mensch anhand der vier Arten des Verlangens zu empfangen geschaffen: anhand des unbelebten, pflanzlichen, tierischen und sprechenden Verlangens. Und darin ist er allen Teilen der Schöpfung, sowie dem „irdischen Staub“ gleich. Die Kraft oder „das Verlagen zu empfangen“ kleidet sich in die Objekte ein und besteht darin, wodurch diese zu den Wunschobjekten werden.

Und die Handlung des Empfangens heißt: „das Leben“. Vor dem Entstehen der menschlichen Arten des Genusses, die den Menschen von den übrigen Geschöpfen unterscheiden, wird er als leblos und tot bezeichnet, weil es in seinem Wunsch, keinen Raum für das Empfangen des Lebens gibt.

Die Seele. „Und Er hat in seine Nasenlöcher die lebendige Seele eingeatmet“, der Mensch bekommt also „eine Form des Empfangens“, die dem Menschen eigen ist. Das Wort „Seele“ stammt vom Wort „Atem“- hat eingeatmet, gegeben, hineingelegt (das Passiv).

Das Leben. „Er hat in seine Nasenlöcher eingeatmet“ – d.h. hat in den Menschen Seine Seele, die Gesamtheit der Formen hineingelegt, die des Aufenthalts im „Verlangen zu empfangen würdig sind“. Dann findet die Kraft oder „das Verlangen zu empfangen“ der besonderen Wünsche einen Raum, um sich in die neuen Formen des Empfangens (um des Gebens Willen) einzukleiden und darin zu bestehen. Und diese Handlung heißt „das Leben“.

Die lebendige Seele. Deshalb steht geschrieben: „Und der Mensch wurde zur lebendigen Seele“, weil „das Verlangen zu empfangen“ in den neuen Formen des Empfangens (mit der Absicht des Gebens) in Aktion getreten ist, und darin das Leben offenbart wurde, weil der Mensch die lebendige Seele bekam.

Der Tote. Und früher, obwohl er die Kraft „des Verlangens zu empfangen“ besaß, galt er nur als der tote, leblose Körper, weil es in seinem Inneren keine neuen Formen, keinen Raum für die Handlung gab. Und obwohl „das Verlangen zu empfangen“ die Grundlage des Menschen bildet, gilt dieses Verlangen jedoch als die Hälfte des Ganzen, da es sich in eine beliebige passende Realität einkleiden soll, um mit der neu gefundenen Form ein Ganzes zu bilden. Anderenfalls wird es nicht mal einen Augenblick lang existieren.

Die Mitte des Lebens. Wenn die Selbstsucht des Menschen, in der Übereinstimmung mit seiner genetischen Aufzeichnung (Reschimo), ihre volle Entwicklung erreicht, dann empfindet der Mensch „den Wunsch zu empfangen“ in seiner ganzen Fülle, d.h. er wünscht sich Reichtum, Ehre, und alles, was es sieht. Ein solcher Zustand heißt „die Mitte des Lebens“. Und danach fängt der Rückgang, das Sterben an, sein Ego erlischt allmählich, und mit ihm gehen die Bildern der Wunschobjekte verloren, die er einst empfangen wollte. Er verzichtet auf viele Genüsse, von denen er in der Jugend träumte. Die materiellen Werte verlieren an Bedeutsamkeit.

Der Tod. Und im Alter, wenn über ihm schon der Schatten des Todes schwebt, tritt die Zeit ein, die er sich nicht wünschte, weil „sein Verlangen zu empfangen“, sein Ego erloschen und verschwunden ist. Es bleibt nichts, außer dem kleinen, für das Auge unmerklichen Fünkchens übrig, das noch in einige Wunschobjekte eingekleidet ist und den Menschen in seinem tierischen Leben festhält. Aber es gibt keinen Wunsch und keine Hoffnung mehr zu empfangen.

Der Grund des Todes. Wir sehen, dass „das Verlangen zu empfangen“ und „das Bild des erwünschten Genusses“ das einheitliche Ganze darstellen. Bei diesen zwei Komponenten sind ihre Erscheinungsformen, die Größe und die Zeit der Existenz gleich. Der Unterschied zwischen der Absage „infolge der Sättigung“ und der Absage „infolge des Erlöschens des Wunsches“ besteht darin, dass infolge der Übersättigung der Mensch kein Bedauern an der Genussunterbrechung empfindet.

Die Absage infolge der Verzweiflung wird dagegen vom Bedauern und von den Schmerzen begleitet, und heißt deshalb „der teilweise Tod“. Aber der Grund der Absage (warum der Mensch stirbt!) liegt nicht in der Übersättigung, sondern in der Verzweiflung. Das Ego verringert sich und empfindet seine Schwäche und seinen Tod, wobei die Verzweiflung stärker empfunden wird und der Mensch auf die Hoffnungen der Jugend verzichtet.

Ein Naturgesetz seit Adam bis Heute

Die Menschen kommen zur Kabbala mit vielen Illusionen und verkehrten Ansichten über diese Wissenschaft, indem sie sich diese auf eine Art und Weise vorstellen, wie es ihnen ihr egoistisches Verlangen vorgibt, das auf allen Arten von Gerüchten basiert.

Die Leute stellen sie als Mystizismus dar und meinen, dass sie mit Astrologie, Heilen, Segnen, Wundern, heiligem Wasser und roten Armbändern zu verstehen ist, dass sie dazu benutzt werden kann, die Vergangenheit und Zukunft zu offenbaren. Letzten Endes sucht unser Ego nach einer besonderen Art der Erfüllung für sich selbst.

Demzufolge hat jeder zuerst einmal Schwierigkeiten damit, den kabbalistischen Grundsatz „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ zu verstehen. Selbst wenn sie ihm zustimmen, sie gehen egoistisch an ihn heran. Das ist die Grundlage von allen Arten von „spirituellen“ Methoden.

Indes sind besondere Menschen nötig, um der wahren Erkenntnis der Methode der Kabbala näher zu kommen. Dies erfordert grosse Ausdauer, viele Bemühungen und gegenseitige Unterstützung von einer Gruppe von Menschen, die dazu bereit sind, und die verstehen, dass sie andernfalls keine Möglichkeit besitzen, sich selbst zu verwirklichen. Einzig durch dieses gegenseitige Verlangen, das „gemeinsame“ Gefäß, können sie die Gelegenheit erlangen, Menschen zu werden um mit sich selbst etwas tun zu können, um über die stoffliche, belebte Existenz zur „menschlichen“ Ebene aufzusteigen.

Die spirituelle Handlung, die wir auszuführen haben, ist in der Ausführung der „613 Gebote“ ausgedrückt, das heisst Handlungen der Einheit unter Menschen, die sich dazu entschlossen haben, sich vereinigen zu müssen.

Dies geschah während der Zeit Abrahahms und während der Zeit Moses ebenso. Und es ist heute das gleiche. Der Grundsatz ist immer noch der gleiche. Wenn Fragmente der zerbrochenen Seele, die vom Schöpfer geschaffen wurde, dazu bereit sind, sich miteinander zu verbinden um das gemeinsame Gefäß wiederherzustellen, dann wird dies zu einer grossen Zusammenfassung der Tora – dem Gefäß des Lichts.

Das Licht wird im Innern dieses gemeinsamen Verlangens, gemeinsamer Anstrengungen und gegenseitiger Unterstützung und Bürgschaft enthüllt.

Daher ist es für einen Menschen nutzlos über spirituelle Kenntnisse und seine Selbstverwirklichung nachzudenken, es sei denn, dass er all dies durch die Vereinigung mit anderen, mit „dem Nächsten“wahrnimmt, das heisst mit Menschen gleicher Art wie er selbst, das bedeutet, dass sie nur durch die Vereinigung eine zweite Natur erlangen können.

Aus dem 2. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichts vom 20.07.2011, Schriften von Rabash

Heureka! Es lebt!

Frage: Entwickelt sich das Verlangen zu Geben mit Hilfe des Verlangens zu Empfangen? Wird es uns verändern und uns wieder in der umfassenden Seele vereinen?

Meine Antwort: Die Weisheit der Kabbala erklärt, dass der gesamte Weg unserer Korrektur aus unserer Verbindung und der Erreichung der Eigenschaft des Gebens (den Schöpfer) besteht, denn dieses Eigenschaft ist es, die uns zusammen bringt.

Entwicklung geschieht kraft der Verbindung. Und wenn das Verlangen, zu geben in das Verlangen zu empfangen dringt, verleiht es ihm Entwicklungskraft, indem es verschiedenartige Verbindungen ermöglicht.

Und da es das Verlangen zu geben ist, vereint es verschiedene Teile.

Im Gegensatz hierzu verbleibt das Verlangen zu empfangen auf der unbelebten Ebene und verbindet sich mit nichts. Wenn wir daher dem Geben näherkommen und uns entwickeln wollen, müssen wir zwischen uns Bindungen und eine gegenseitige Einbeziehung ermöglichen.

Und es spielt keine Rolle, dass wir durch Distanz, Verschiedenheiten des Charakters, der Meinungen und der Erziehung voneinander getrennt sind. Wir werden später sehen, dass unsere vorherige Entwicklung (als verschiedene, entfernte Nationen, die einander hassen und missachten) notwendig ist, damit wir darüber hinweg, beginnen können unsere Wechselbeziehung zu schaffen. In diesen Verbindungen werden wir die Eigenschaft des Gebens (den Schöpfer) erfahren. Das ist genau das, was wir bei unseren Kongressen erfahren wollen.

Aus dem 1.Teil des Täglichen Kabbalah Unterrichts vom 18/02/2011, Schriften von Rabash